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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bremsbelag für eine Scheibenbremse eines Schienenfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Scheibenbremse.
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Gattungsgemäße, aus mehreren, insbesondere zwei Trägerplatten aufweisende Bremsbeläge sind beispielsweise aus der
DE 10 2009 006 290 A1 bekannt.
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Aufgrund von betriebsbedingten Achsbewegungen in den Drehgestellen solcher Schienenfahrzeuge treten Relativbewegungen zwischen den Bremsscheiben und den jeweiligen Bremsbelägen auf, wodurch es zu unvollständiger Überdeckung der Bremsscheiben am Innen- oder Außendurchmesser der Bremsscheibe durch die Bremsbeläge kommen kann.
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Die Relativbewegungen zwischen den Bremsscheiben und den Bremsbelägen sind dabei abhängig von konstruktiven Eigenschaften des Drehgestells (Primärfederung), der Einbauposition und Einbaulage der Bremszange der Scheibenbremse des Schienenfahrzeugs sowie von Betriebsfaktoren wie beispielsweise dem Beladungszustand, Gefällefahrten und erforderlichen Bremskräften.
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Generell wird dabei in einer Drehgestell-Einbauuntersuchung die Positionierung der Bremszangen im Drehgestell konstruktiv derart festgelegt, dass die beschriebenen Relativbewegungen zu einer statistisch möglichst gleichmäßigen Überdeckung der Bremsscheiben durch die Bremsbeläge führen. Diese Bedingung muss, über die Betriebszeit betrachtet, erfüllt sein, um einen möglichst gleichmäßigen Verschleiß der Bremsscheiben zu erreichen.
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Sofern beispielsweise infolge hoher Bremskraftanforderungen oder hoher Bremsleistungen bestimmte Positionierungen der Bremsbeläge an den Bremsscheiben statistisch häufiger auftreten, kann es dadurch zu geometrisch unerwünschten Verschleißausprägungen wie beispielsweise einen sogenannten Hohllauf an den Reibflächen der Bremsscheiben kommen.
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Besonders unvorteilhaft ist es dabei, wenn am Innen- oder Außenrand der Bremsscheiben schmale Ringflächen nicht verschlissen werden.
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Derartige unerwünschte Verschleißausprägungen können zu Folgeschäden an den Bremsbelägen oder gegebenenfalls an den Bremszangen führen.
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In manchen Einsatzsituationen treten darüber hinaus Fälle von in Längsrichtung schräg verschleißenden Bremsbelägen auf. Solche Verschleißausprägungen treten insbesondere bei Schienenfahrzeugen auf, die in einer Fahrtrichtung eine höhere Bremsanforderung aufweisen als in der entgegengesetzten Fahrtrichtung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Bremsbelag dahingehend weiter zu entwickeln, dass dieser bei Einsatz in einer Scheibenbremse eines Schienenfahrzeugs einen möglichst gleichmäßigen Verschleiß der Bremsscheibe bewirkt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Bremsbelag für eine Scheibenbremse eines Schienenfahrzeugs mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 13 sowie durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Bremsbelag für eine Scheibenbremse eines Schienenfahrzeugs weist wenigstens zwei Trägerplatten auf sowie wenigstens einen an einer jeweiligen der Trägerplatten gehaltenen Reibbelag.
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Auf einer dem wenigstens einen Reibbelag abgewandten Seite der Trägerplatten ist jeweils ein Halteelement zur Fixierung des Bremsbelags an einem Belaghalter einer Bremszange der Scheibenbremse befestigt.
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Wenigstens eines der Halteelemente weist einen unlösbar an der Trägerplatte angeordneten Führungskörper sowie wenigstens ein an einer Stirnfläche des Führungskörpers anliegendes und lösbar an diesem und/oder der Trägerplatte befestigbares Distanzstück auf.
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Die Ausbildung eines solchen Halteelements mit einem fest an der Trägerplatte angeordneten Führungskörper und einem solchen Distanzstück ermöglicht eine in Längsrichtung des Halteelements variable Anbringung des Bremsbelags im Bremsbelaghalter der Bremszange der Scheibenbremse, was eine Einstellung der Positionierung des Bremsbelags durch Montage der Distanzstücke zwischen den Trägerplatten des bevorzugt zweiteiligen Bremsbelags und/oder an einander abgewandten Stirnflächen des Führungskörpers ermöglicht.
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Die Positionierung der Bremsbeläge ist damit nicht mehr ausschließlich durch die Konstruktion des Bremsbelagträgers festgelegt.
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Die Ausbildung des Halteelements mit Führungskörper und wenigstens einem solchen Distanzstück ermöglicht in einfacher Weise eine Anpassung der Grundeinbauposition des Bremsbelags relativ zur Bremsscheibe, ohne den Bremsbelag tauschen zu müssen, da die Anpassung dieser Grundeinbauposition mithilfe des Distanzstückes bzw. der Distanzstücke erfolgt.
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Sofern beispielsweise betriebsbedingt Fälle von nicht verschleißenden Rändern an der Bremsscheibe (unzulässiger Hohllauf) auftreten, können diese durch Veränderung der Position des Bremsbelags im Bremsbelagträger verhindert werden.
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Eine solche Änderung der Einbaulage des Bremsbelags kann beispielsweise in einem Betriebsdepot im Rahmen einer erweiterten Regelkontrolle des Schienenfahrzeugs erfolgen.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung weist der Bremsbelag ein Set verschieden geformter Distanzstücke auf, die an einander zugewandten Stirnflächen des Führungskörpers oder an voneinander abgewandten Stirnflächen des Führungskörpers anbringbar sind, wobei bei der Bildung des Halteelements stets eines oder mehrere der Distanzstücke gewählt werden, die zusammen mit dem Führungskörper ein Halteelement mit vorbestimmter Länge bilden.
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Da die Länge des Halteelements in zahlreichen Ländern gewisse Normen erfüllen muss, ist durch das Set verschieden geformter Distanzstücke stets eine Kombination von Führungskörper und einem oder mehreren der Distanzstücke ermöglicht, aus denen sich ein Halteelement mit der vorbestimmten Länge zusammen setzen lässt.
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Das Distanzstück ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung an wenigstens einer von einander zugewandten Stirnflächen der Trägerplatten angeordnet.
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Durch diese Anordnung vergrößert sich die Länge des Bremsbelags in Richtung der Längsachse des Halteelements, was dazu führt, dass der Reibbereich der Reibbeläge an den Bremsscheiben in radialer Richtung vergrößert wird und damit das Entstehen unerwünschter nicht verschlissener Ringflächen wirksam verhindert wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Distanzstück derart geformt, dass es in einer zwischen einander zugewandten Stirnflächen der Führungskörper befestigten Funktionsstellung ausschließlich am Führungskörper oder einem am Führungskörper der benachbarten Trägerplatte fixierten Distanzstück anliegt.
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Dies ermöglicht eine hinreichende Abstützung der Trägerplatten zueinander.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante ist das Distanzstück derart geformt ist, dass es in einer zwischen einander zugewandten Stirnflächen der Führungskörper befestigten Funktionsstellung sowohl am Führungskörper als auch an der Trägerplatte, an dem das Distanzstück fixiert ist, anliegt, wodurch sich die Anlagefläche des Distanzstückes am Führungskörper der anderen Trägerplatte bzw. des Distanzstücks, das an dieser anderen Trägerplatte angeordnet ist, vergrößert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante ist ein Distanzstück an wenigstens einer der von einander abgewandten Stirnflächen des Führungskörpers angeordnet.
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Die Anordnung des Distanzstücks an der dem anderen Führungskörper abgewandten Stirnfläche des Führungskörpers dient dabei der Beibehaltung der vorbestimmten Länge des Halteelements.
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Um eine weitere Möglichkeit der Positionierung des Bremsbelags im Bremsbelaghalter der Bremszange der Scheibenbremse zu schaffen, ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ein Distanzstück an einer der voneinander abgewandten Stirnfläche des Führungskörpers und ein Distanzstück an einer der einander zugewandten Stirnfläche des Führungskörpers angeordnet.
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Dies ermöglicht einerseits die Vergrößerung der Länge des Bremsbelages insgesamt bei gleichzeitiger Beibehaltung der vorbestimmten Länge des Halteelements.
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Denkbar ist auch, gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante, die Distanzstücke derart zu formen, dass sie ausschließlich an einer der beiden Stirnflächen des jeweiligen Führungskörpers anbringbar sind.
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Dadurch ist gesichert, dass nur das für eine der Stirnflächen vorgesehenen Distanzstück an der jeweiligen Stirnfläche angebracht werden können und so eine fehlerhafte Montage vermieden wird.
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Denkbar ist auch, dass die Distanzstücke derart geformt sind, dass sie an beiden der Stirnflächen des Führungskörpers anbringbar sind.
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Dies ermöglicht, die Anzahl der einzusetzenden Distanzstücke zu verringern.
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Zur einfach und sicheren Fixierung der Distanzstücke weisen diese und die Führungskörper Bohrungen zur Aufnahme jeweiliger Bolzen auf, mit denen die Distanzstücke an den Führungskörpern befestigt sind
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist die der jeweiligen Stirnfläche zugewandte Stirnfläche des jeweiligen Distanzstücks mit einem Vorsprung versehen, der in entsprechende Ausnehmungen des Führungskörpers in montierter Stellung einliegt.
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Dadurch ist das jeweilige Distanzstück zum einen durch den Bolzen in Längsrichtung des Bremsbelags formschlüssig an der jeweiligen Trägerplatte gehalten. Durch den Vorsprung und die diesen Vorsprung aufnehmende Aussparung im Führungskörper ist das Distanzstück zusätzlich senkrecht zur Längsrichtung des Bremsbelags am Führungskörper formschlüssig fixiert.
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Gemäß einer weiteren alternative Ausführungsvariante ist ein an einer der von einander abgewandten Stirnflächen des Führungskörpers anbringbares Distanzstück auf seiner der Trägerplatte zugewandte Seite mit einem Vorsprung versehen, der in montierter Stellung in einer entsprechende Ausnehmung der Trägerplatte einliegt.
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Dadurch ist eine einfache Sicherung des Distanzstücks in der Ebene der Trägerplatte durch Formschluss gegeben. Senkrecht dazu ist ein solches Distanzstück nach dem Einschieben des Belages in den Belaghalter gegen Herausfallen gesichert.
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Der Führungskörper ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante in einem Querschnitt senkrecht zu seiner Längsachse schwalbenschwanzförmig ausgebildet und ermöglicht so einen sicheren Halt senkrecht zur Einschubrichtung des Bremsbelags in den Bremsbelaghalter der Bremszange der Scheibenbremse.
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Die Reibbeläge sind vorzugsweise entweder in Gestalt großflächiger Reibbeläge aus vorzugsweise organischem Trägermaterial fest an der Trägerplatte fixiert, insbesondere mit dieser verklebt oder aufgebacken oder bei Ausgestaltung von mehreren kleinflächigen Reibbelägen, insbesondere aus Sintermaterial, pro Trägerplatte über jeweilige Befestigungszapfen an der Trägerplatte befestigt. Der Befestigungszapfen ist dabei bevorzugt über eine in einer Ausnehmung des Belaghalters abgestützten Spannfeder am Belaghalter bewegbar, insbesondere verschwenkbar gehalten.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante weist eines der Halteelemente einen unlösbar an der Trägerplatte angeordneten Führungskörper auf. Wenigstens zwei Distanzstücke sind bei dieser Variante an einer Stirnfläche der Trägerplatte anliegend lösbar befestigt. Auch diese Variante ermöglicht in einfacher Weise eine Verlängerung der Gesamtlänge des Bremsbelags.
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Die erfindungsgemäße Scheibenbremse eines Schienenfahrzeugs zeichnet sich durch einen wie oben beschriebenen Bremsbelag aus.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf einen Bremsbelag für eine Scheibenbremse eines Schienenfahrzeugs, bei dem die Reibbeläge die radiale Breite einer Bremsscheibe nicht vollständig überdecken,
- 2 und 3 schematische Draufsichten auf Ausführungsvarianten eines Bremsbelags mit zwischen den Trägerplatten angeordnetem Distanzstück bzw. Distanzstücken,
- 4 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Bremsbelags mit an voneinander abgewandten Stirnflächen des Führungskörpers angeordneten Distanzstücken,
- 5 eine Draufsicht auf den in 4 gezeigten Bremsbelag,
- 6 und 7 den 4 und 5 entsprechende Darstellungen eines Bremsbelags mit beidseitig der Führungskörper angeordneten Distanzstücken,
- 8 und 9 den 6 und 7 entsprechende Darstellungen eines Bremsbelags mit beidseitiger Anordnung von Distanzstücken an dem Führungskörper der einen Trägerplatte und nur einseitiger, an der abgewandten Stirnfläche des Führungskörpers angeordnetem Distanzstück am Führungskörper der anderen Trägerplatte,
- 10 und 11 den 4 und 6 entsprechende Darstellungen einer weiteren Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Bremsbelags mit nur an voneinander abgewandten Stirnflächen des Führungskörpers angeordneten Distanzstücken (10) bzw. nur an den einander zugewandten Stirnflächen der Führungskörper angeordneten Distanzstücken mit auf beiden Stirnflächen eines Führungskörpers anbringbaren Distanzstücken und
- 12 bis 19 Draufsichten verschiedener Ausführungsvarianten eines erfindungsgemäßen Bremsbelags mit an Stirnflächen des Führungskörpers angeordneten unterschiedlich ausgestalteten Distanzstücken zur Darstellung der Montage der Distanzstücke.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position des Bremsbelags, der Trägerplatte, des Reibbelags, des Halteelements, der Führungskörper, der Distanzstücke und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In den Figuren ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine jeweilige Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Bremsbelags bezeichnet.
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Wie in den 1-4 gezeigt ist, weist der Bremsbelag wenigstens zwei Trägerplatten 2, 3 auf sowie wenigstens einen an einer jeweiligen der Trägerplatten 2, 3 gehaltenen Reibbelag 4.
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Bei den hier gezeigten Ausführungsvarianten des Bremsbelags weist der Bremsbelag zwei solcher Trägerplatten 2, 3 auf, die zusammen mit den an diesen angeordneten Reibbelägen 4 zwei zumindest annähernd gleich große Belaghälften ausbilden.
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Denkbar ist prinzipiell auch eine andere Aufteilung des Bremsbelags mit Trägerplatten mit unterschiedlich großen Flächen zur Anbringung der Reibbeläge oder auch eine Anordnung von mehr als zwei Trägerplatten mit daran angeordneten Reibbelägen.
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Des Weiteren ist es denkbar, anstelle der jeweiligen Vielzahl von Reibbelägen 4 nur einen Reibbelag mit entsprechend größerer Reibfläche an der jeweiligen Trägerplatte 2, 3 anzubringen.
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Die Reibbeläge 4 sind in an sich bekannter Weise an den Trägerplatten 2, 3 festgelegt. So sind die beispielsweise in 4 gezeigten Reibbeläge 4 über an diesen befestigte Befestigungszapfen 11 am Belaghalter bewegbar, insbesondere schwenkbar gehalten. Zur schwenkbaren Halterung dient eine in einer Ausnehmung 24, 34 der Trägerplatte 2, 3 abgestützte Spannfeder 12, die den Befestigungszapfen 11 an der jeweiligen Trägerplatte 2, 3 fixiert.
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Auf einer dem wenigstens einen Reibbelag 4 abgewandten Seite der Trägerplatten 2, 3 ist jeweils ein Halteelement zur Fixierung des Bremsbelags 1 an einem Belaghalter einer Bremszange der Scheibenbremse befestigt.
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Wenigstens eines dieser Halteelemente weist einen unlösbar an der Trägerplatte 2, 3 angeordneten Führungskörper 5 sowie wenigstens ein an einer Stirnfläche 51, 52 des Führungskörpers 5 anliegendes und lösbar an diesem und/oder der Trägerplatte 2, 3 befestigbares Distanzstück 6, 7, 8, 9, 9a auf.
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Eine erste Ausführungsvariante eines solchen Halteelements ist in den 4 und 5 gezeigt. Wie in diesen Figuren zu erkennen ist, ist an jeder der Trägerplatten 2, 3 ein solches Halteelement angeordnet. Der Führungskörper 5 ist dabei bevorzugt einstückig mit der Trägerplatte 2, 3 ausgebildet, beispielsweise als Gussteil.
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Der Führungskörper 5 ist bevorzugt in einem Querschnitt senkrecht zu seiner Längsachse AL betrachtet schwalbenschwanzförmig ausgebildet und kann zur Montage am (hier nicht dargestellten) Bremsbelaghalter einer Bremszange in Richtung der Längsachse AL des Halteelements in eine dem Querschnitt des Führungskörpers 5 entsprechend geformte Ausnehmung des Bremsbelaghalters der Bremszange eingeschoben und fixiert werden.
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Wie in 4 des Weiteren zu erkennen ist, sind an voneinander beabstandeten Stirnflächen 52 des Führungskörpers 5 erste Distanzstücke 6 befestigt. Diese Distanzstücke 6 dienen bei dem in 4 dargestellten Bremsbelag 1 zur Einhaltung einer vorbestimmten Länge L des Halteelements, die erforderlich ist, um den Bremsbelag 1 im Belaghalter der Bremszange der Scheibenbremse in Einschubrichtung des Bremsbelags 1 zu fixieren.
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Bei aus dem Stand der Technik bekannten, ausschließlich als Führungskörper ausgebildeten Halteelementen, nehmen die Führungskörper selbst bereits die geforderte Länge ein.
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Durch die Zusammensetzung der Halteelemente aus Führungskörper 5 und einem oder mehreren Distanzstücken 6, 7, 8, 9 ist eine variable Positionierung des Bremsbelags innerhalb des Belaghalters der Bremszange ermöglicht.
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Je nach Positionierung eines solches Bremsbelags 1 in der Bremszange einer Scheibenbremse eines Schienenfahrzeugs kann es dazu kommen, dass wie in 1 dargestellt, die Reibbeläge 4 bei Anlegen an die Bremsscheibe 10 nicht die gesamte Reibfläche der Bremsscheibe 10 übergreifen, so dass im Laufe des Betriebs einer oder mehrerer Ränder an der Bremsscheibe 10 auftreten könnten, die mangels Berührung mit den Reibbelägen 4 nicht verschleißen.
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Wird bei der Wartung eine solche Position des Bremsbelags festgestellt, so kann mit dem erfindungsgemäßen Bremsbelag im Rahmen einer Wartung des Drehgestells eines der Distanzstücke 6 oder auch beide Distanzstücke 6 vom der Trägerplatte 2, 3 und dem Führungskörper 5 gelöst werden und durch andere Distanzstücke 7, 8 ersetzt werden, wie es in den 6-9 gezeigt ist.
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Dabei sind bei der in den 6 und 7 gezeigten Darstellung die Distanzstücke 6 an beiden Trägerplatten 2, 3 durch die Distanzstücke 7, 8 ersetzt, während bei dem in den 8 und 9 gezeigten Bremsbelag 1 das Distanzstück 6 an der Trägerplatte 2 beibehalten wird und das Distanzstück 6 an der Trägerplatte 3 durch die Distanzstücke 7, 8 ersetzt wird.
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Wie in den 7 und 9 gezeigt ist, entspricht auch hier die Länge des an der jeweiligen Trägerplatte 2, 3 angeordneten Halteelements mit den Führungskörpern 5 und den daran angeordneten Distanzstücken 6 bzw. 7, 8 der vorbestimmten Länge L.
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Im Gegensatz zu dem in den 4 und 5 gezeigten Bremsbelag 1 sind bei der in 6 und 7 gezeigten Variante jeweils ein Distanzstück 7 an einander zugewandten Stirnflächen 51 des Führungskörpers 5 angeordnet. Dadurch vergrößert sich die Länge des Bremsbelags 1 in Richtung der Längsachse AL des Halteelements.
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Diese Verlängerung des Bremsbelags 1 führt dann, wie in 2 beispielhaft dargestellt dazu, dass die Reibbeläge 4 nun die gesamte radiale Breite der Bremsscheibe 10 überstreichen und damit ein gleichmäßige Überdeckung der Bremsscheibe durch die Reibbeläge 4 gewährleistet ist.
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Je nach Positionierung des Bremsbelags 1 kann es auch hinreichend sein, nur eines der Distanzstücke 6, die an der äußeren Stirnfläche 52 des Führungskörpers 5 angeordnet ist, durch Distanzstücke 7, 8 zu ersetzen, wie es in den 3, 8 und 9 dargestellt ist.
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Die Distanzstücke 8, die an den Rändern der abgewandten Stirnflächen 52 des Führungskörpers 5 angeordnet sind, dienen dabei im Wesentlichen der Anpassung an die vorbestimmte Länge L des Halteelements insgesamt.
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Die an den einander zugewandten Stirnflächen 51 des Führungskörpers 5 angeordneten Distanzstücke 7 bestimmen die Vergrößerung der Länge des Bremsbelags 1 insgesamt.
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Wie in den 6 und 8 gezeigt ist, sind die Distanzstücke 7 in ihrer Dicke (parallel zur Drehachse der Bremsscheibe) so bemessen, dass sie sowohl an den einander zugewandten Stirnflächen 51 des Führungskörpers 5 mit einem Führungskörperdistanzstück 72anliegen als auch an den einander zugewandten Stirnflächen 23, 33 der Trägerplatten 2, 3 mit einem Trägerplattendistanzstück 71.
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Zur radialen Sicherung und/oder Verhinderung einer falschen Positionierung der Distanzstücke 7 sind bei der beispielsweise in 6 gezeigten Ausführungsvariante die Distanzstücke 7 mit einem Vorsprung 73 versehen, der in eine entsprechende Ausnehmung 53 in der dem anderen Führungskörper 5 zugewandten Stirnfläche 51 des Führungskörpers 5 angeformt ist.
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Denkbar sind selbstverständlich auch andere Formgestaltungen einer solchen, in Bezug auf eine Drehachse der Bremsscheibe 10 radialen Formschluss zwischen dem Distanzstück 7 und dem Führungskörper 5.
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Die in den 6 bis 9 gezeigten Distanzstücke 6, 7 und 8 sind derart geformt, dass sie nur an einer der Stirnfläche 51, 52 des Führungskörpers 5, entweder an den einander zugewandten Stirnfläche 51 des Führungskörpers 5oder den voneinander abgewandten Stirnfläche 52 des Führungskörpers 5 anbringbar sind.
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So sind die Distanzstücke 6 und 8 an den voneinander abgewandten Stirnflächen 52 des Führungskörpers 5 anbringbar, während die Distanzstücke 7 an den einander zugewandten Stirnflächen 51 des Führungskörpers 5 anbringbar sind.
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Eine alternative Ausführungsvariante eines Distanzstücks 9 ist in den 10 und 11 dargestellt. Das hier gezeigte Distanzstück 9 ist an beiden der Stirnflächen 51, 52 des Führungskörpers 5 anbringbar.
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Die Distanzstücke 9 sind bei der in 10 gezeigten montierten Stellung an den voneinander abgewandten Stirnflächen 52 des Führungskörpers 5 angebracht und gewährleisten damit die oben genannte vorbestimmte Länge L des Halteelements.
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Bei der in 11 gezeigten montierten Stellung sind die Distanzstücke 9 an den einander zugewandten Stirnflächen 51 des Führungskörpers angebracht, was wiederum zu einer Vergrößerung der Länge LB des Bremsbelags 1 führt.
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Die Distanzstücke 9 sind im Gegensatz zu den Distanzstücken 7 in ihrer Dicke derart bemessen, dass sie ausschließlich an den Stirnflächen 51, 52 des Führungskörpers 5 anliegen.
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In den 12 bis 19 sind beispielhafte Befestigungsmöglichkeiten der Distanzstücke 6 - 9 anhand der Distanzstücke 7a, 9 und 9a dargestellt.
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Die im Wesentlichen als stabförmige Kuben ausgebildeten Distanzstücke 9 gemäß 14 und 15 weisen eine oder mehrere Bohrungen 91 auf, durch die Bolzen 55 hindurch führbar sind, die in entsprechenden Bohrungen 54 in den Stirnflächen 51, 52 der jeweiligen Führungskörper 5 aufnehmbar sind.
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Die Bolzen 55 und die entsprechenden Bohrungen 54, 91 in den Führungskörpern 5 bzw. den Distanzstücken 9 können dabei im Durchmesser variieren. So sind bei der in 14 und 15 gezeigten Ausführungsvariante die Bolzen 55, die zwischen den Trägerplatten 2, 3 eingebracht sind, mit größerem Durchmesser ausgebildet als Bolzen 55, die aus den voneinander abgewandten Stirnflächen 52 der Führungskörper 5 vorstehen.
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Bei der in 16 gezeigten Ausführungsvariante sind die Distanzstücke 9a so bemessen, dass sie die gesamte Stirnfläche 23, 33 der Trägerplatten 2, 3 bedecken. Die Dicke dieser Distanzstücke 9a ist dabei so gestaltet, dass diese im Bereich der Trägerplatten 2, 3 der Dicke der Trägerplatten 2, 3 entsprechen. Im Bereich der Führungskörper 5 entspricht die Dicke dieser Distanzstücke 9a der Summe der Dicke der Trägerplatten 2, 3 und des Führungskörpers 5.
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Weiter sind die Distanzstücke 9a in diesem Fall bevorzugt durch als Schraubbolzen ausgebildeten Bolzen 56 an den jeweiligen Trägerplatten 2, 3 verschraubt.
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Zusätzlich ist es denkbar, wie in 16 gezeigt, dass die der jeweiligen Stirnfläche 23, 33 zugewandte Stirnfläche des jeweiligen Distanzstücks 9a mit einem Vorsprung 94a versehen ist, der in entsprechende Ausnehmungen 57 des Führungskörpers 5 in montierter Stellung einliegt. Dadurch ist das jeweilige Distanzstück 9a durch den Bolzen 56 in Längsrichtung des Bremsbelags 1 formschlüssig an der jeweiligen Trägerplatte 2, 3 gehalten.
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Durch den Vorsprung 94a und die diesen Vorsprung 94a aufnehmende Aussparung 57 im Führungskörper 5 ist das Distanzstück 9a senkrecht zur Längsrichtung des Bremsbelags 1 am Führungskörper 5 formschlüssig fixiert ist.
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Bei der in 17 gezeigten Ausführungsvariante ist die Anbringung von Distanzstücken 7a an den jeweiligen voneinander abgewandten Stirnflächen 52 der Führungskörper 5 dargestellt.
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Die Distanzstücke 7a weisen ähnlich der Distanzstücke 7 einen Vorsprung 73a auf, der in einer entsprechenden Nut 58 in der äußeren Stirnfläche 52 des Führungskörpers 5 im montierten Zustand aufgenommen ist.
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Auch hier ist der Bolzen 56 als Schraubbolzen ausgebildet, so dass das Distanzstück 7a analog zum anhand von 16 beschriebenen Distanzstück 9a mithilfe des Bolzens 56 und durch den angeformten Vorsprung 73a formschlüssig am Führungskörper 5 festlegbar ist.
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Bei der in 18 gezeigten Ausführungsvariante werden die Bolzen 56 selbst als Distanzstücke eingesetzt. Dazu sind in den Trägerplatten 2, 3 entsprechende Bohrungen 25 vorgesehen, in die die Bolzen 56 einschraubbar oder einsteckbar sind.
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Die Distanzstücke 9 gemäß 19 entsprechen im Wesentlichen denen der in 15 dargestellten Distanzstücke, jedoch mit jeweils nur einer Bohrung 91 zur Aufnahme eines Bolzens 55.
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Denkbar ist auch, die Distanzstücke 6, 7, 7a, 8, 9, 9a an der jeweiligen Trägerplatte 2, 3 bzw. den damit einstückig ausgebildeten Führungskörpern 5 zu verschrauben.
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Bei der in den 12 und 13 dargestellten Ausführungsvariante sind die inneren, an den einander zugewandten Stirnflächen 52 des Führungskörpers 5 anzubringenden Distanzstücke 9 wie bei der in 14 gezeigten Ausführungsvariante mit je zwei Bolzen 55 befestigt.
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Die äußeren, an den von einander abgewandten Stirnflächen 52 des Führungskörpers 5 anbringbaren Distanzstücke 9b sind auf ihrer der Trägerplatte 2, 3 zugewandte Seite mit einem Vorsprung 91b versehen, der in montierter Stellung in einer entsprechende Ausnehmung 25, 35 der Trägerplatte 2, 3 einliegt.
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In der Ebene der Trägerplatte 2, 3 ist damit dieses Distanzstück 9b formschlüssig gehalten. Senkrecht dazu sind diese Distanzstücke 9b nach dem Einschieben des Belages 1 in den Belaghalter gegen Herausfallen gesichert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bremsbelag
- 2
- Trägerplatte
- 21
- Oberseite
- 22
- Unterseite
- 23
- Stirnfläche
- 24
- Ausnehmung
- 25
- Ausnehmung
- 3
- Trägerplatte
- 31
- Oberseite
- 32
- Unterseite
- 33
- Stirnfläche
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Ausnehmung
- 4
- Reibbelag
- 5
- Führungskörper
- 51
- Stirnfläche
- 52
- Stirnfläche
- 53
- Ausnehmung
- 54
- Bohrung
- 55
- Bolzen
- 56
- Bolzen
- 57
- Aussparung
- 6
- Distanzstück
- 7
- Distanzstück
- 71
- Trägerplattendistanzstück
- 72
- Führungskörperdistanzstück
- 73
- Vorsprung
- 7a
- Distanzstück
- 73a
- Vorsprung
- 8
- Distanzstück
- 9
- Distanzstück
- 91
- Bohrung
- 9a
- Distanzstück
- 91a
- Trägerplattendistanzstück
- 92a
- Führungskörperdistanzstück
- 93a
- Bohrung
- 94a
- Vorsprung
- 9b
- Distanzstück
- 91b
- Vorsprung
- 10
- Bremsscheibe
- 11
- Befestigungszapfen
- 12
- Spannfeder
- L
- Länge des Halteelements
- LB
- Länge des Bremsbelags
- AL
- Längsachse des Halteelements
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009006290 A1 [0002]