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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brunnenstube für einen Grundwasserbrunnen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Grundwasserbrunnen vom Stand der Technik fördern mittels einer elektrischen Tiefbrunnenpumpe über eine Steigleitung Grundwasser an die Oberfläche.
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Die Tiefbrunnenpumpe ist dabei in einem Brunnenrohr, welches von Geländeoberkante (GOK) mehrere Meter in das Grundwasser ragt, im Bereich des Grundwasserleiters abgehangen. Das obere Ende des Brunnenrohrs, im Bereich GOK, ist mit einem Brunnenkopf (Brunnendeckel) verschlossen und führt die Steigleitung, sowie das Pumpenkabel aus dem Rohr.
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Dem heutigen Stand der Technik sind für den sachgerechten Brunnenabschluss, das heißt für die Installation des Brunnenkopfes (auch Brunnendeckels genannt) auf dem Brunnenrohr in einer Brunnenstube zwei Ausbaumöglichkeiten gängig.
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Der Brunnenabschluss in einer Brunnenstube Unterflur (unterhalb Geländeoberkante GOK) und Überflur (oberhalb Geländeoberkante GOK).
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Der Brunnenabschluss Unterflur bedarf einem tagwasserdichten und überflutungssicheren Brunnenabschluss in einem Brunnenschacht. In der Regel sind es nach Norm definierte Betonfertigteilschächte nach DIN 4034-2:2013-05 und DIN 1239:2018-04, die einen mit der Geländeoberkante abschließenden Schacht bilden, in den kein Oberflächenwasser oder Regenwasser eindringen kann, um den Brunnenabschluss und somit das Grundwasser im Brunnen frei von Verunreinigungen zu halten.
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Der Brunnenabschluss in einer Brunnenstube oberhalb Geländeoberkante, das heißt ein Brunnenabschluss, bei dem das Brunnenrohr mit aufgesetztem Brunnenkopf aus der Erde über GOK hervorragt, findet den sachgemäßen Brunnenabschluss in einem oberirdisch errichteten Installationshaus.
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Beide dieser Ausbaumöglichkeiten erfordern, zusätzlich zu den Kosten, für den Brunnenbau hohe Material- und Bauleistungskosten. Brunnenschächte aus Beton sind in der Regel 600mm im Durchmesser und erfordern mit ihren Dimensionen und hohem Gewicht Maschinen zum Einbau. Oberirdisch aufgestellte Installationshäuser sind ebenfalls kostspielig.
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Dem Stand der Technik liegen folgende Erfindungen zu Grunde, welche die zuvor erläuterten Nachteile und Probleme versuchen zu lösen.
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Die Offenlegungsschrift
DE 203 01 736 U1 beschreibt eine oberirdisch zu installierende Brunnenabdeckhaube, in Form einer aufklappbaren Haube, montiert auf einem Rahmen mit Scharnier. Der Vorteil dieser Erfindung soll der aufwendigen und nachteilhaften Brunnenschachtinstallation Unterflur Abhilfe schaffen, in dem eine Brunnenabdeckhaube einen herkömmlichen Brunnenschacht ablöst. Mit dieser Erfindung wird der Brunnenabschluss über Geländeoberkante vorgenommen. Nachteil dieser Erfindung ist, dass der Brunnenschacht mit seinem Rahmen auf eine Beton oder Estrich gegossene Bodenplatte angedübelt werden muss oder auf Grund des fehlenden Bodens mit Estrich ausgegossen wird. Weiterer Nachteil dabei ist, dass bei über Geländeoberkante stehendem Wasser (Oberflächenwasser) der Schacht nicht geöffnet werden kann, da ansonsten Oberflächenwasser in die Brunnenstube fließt und die Installation überschwemmt. Des Weiteren wird für die Installation Beton oder Estrich, Dübel, sowie zusätzliches Werkzeug benötigt.
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Die Offenlegungsschrift
DE 7046227 beschreibt ebenfalls einen oberirdisch zu installierende Brunnenabdeckhaube, in Form einer aufklappbaren Haube, auf einem über Geländeoberkante gegossenen Fundament mit aufzuschraubendem Rahmen und bringt die gleichen Nachteile mit sich.
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Die Offenlegungsschrift
AT 500 347 B8 beschreibt eine ins Erdreich eingelassene Brunnenstube mit teilweise über Geländeoberkante ragendem Domteil. Auch diese Brunnenstube weist auf Grund ihrer Dimensionen keine einfache Handhabung auf.
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Die Offenlegungsschrift
DE000001993485U offenbart einen industriell vorgefertigte stählernen Kessel mit Personenzugang, welcher als Brunnenstube mit vormontiertem Brunnenkopf dient. Angedacht ist diese Erfindung für große Brunnen mit Brunnenrohren aus Stahl, auf die die Brunnenstube mit dem Brunnenkopf gesetzt und verschweißt wird. Die Brunnenstube benötigt ebenfalls ein Betonfundament. Ihr hohes Eigengewicht macht den Transport und Einbau schwer.
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Neben den vorgestellten Brunnenabschlüssen gibt es immer mehr kleinere Brunnen in Privathaushalten, welche der Grünflächenbewässerung oder der allgemeinen Gewinnung von Grundwasser als Betriebswasser dienen. Diese werden als Gartenbrunnen oder Bewässerungsbrunnen bezeichnet. Sie sind in der Regel bis 50m tief ausgebaut und haben einen Brunnenrohrdurchmesser von 3" bis 5".
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Diese Brunnen fördern ebenfalls Grundwasser, durch eine Tiefbrunnenpumpe, welche im Brunnerohr eingetaucht in den Grundwasserleiter abgehangen ist, zu Tage an die Oberfläche.
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Für solche Gartenbrunnen werden auf Grund der hohen Kosten in der Regel keine der oben beschriebenen Brunnenstuben errichtet und ein unsachgemäßer Brunnenabschluss vom Brunnenbauer und dem Auftraggeber in Kauf genommen.
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In der Praxis finden sich daher die meisten Brunnenabschlüsse im Bereich oberhalb der Geländeoberkante und ohne Brunnenstube ausgebaut.
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Dabei ragt das Brunnenrohr 30-50cm aus dem Erdreich über GOK, um den aufgesetzten Brunnendeckel fern vom Boden zu halten und eine mögliche Verunreinigung des Brunnengrundwassers durch das Erdreich oder oberflächliche Wasseransammlungen zu vermeiden.
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Der Brunnenabschluss gestaltet sich somit nur aus einem, aus dem Boden ragenden Brunnenrohr mit aufgesetztem Brunnenkopf und darauf montiertem Pumpendruckschalter oder auch Pumpensteuerung genannt und einem oder mehreren Wasseranschlüssen.
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Diese Brunnenabschlüsse sehen nicht nur unprofessionell aus, sondern haben den Nachteil, dass der Brunnen frei zugänglich ist und das Brunnenrohr mit Druckschalter und Wasserarmaturen beschädigt werden können. Zudem darf nicht jeder handelsübliche Pumpendruckschalter den Wetterverhältnissen ausgesetzt werden. Regen und / oder Strahlwasser von Bewässerungssystemen stellen ein Problem für viele Druckschalter und Pumpensteuerungen auf Grund der zu niedrigen IP-Schutzklasse dar. Sonneneinstrahlung lässt Kunststoff verblassen und macht das Kunststoffgehäuse über Jahre spröde.
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Um diesen Problemen Abhilfe zu schaffen kommt es immer wieder vor, dass im Gartenbrunnenbau ein Brunnenabschluss unterflur, in einer zweckentfremdeten Bewässerungsbox für Magnetventile oder einem Erdschacht als Brunnenstube für den Brunnenabschluss vorgenommen wird.
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Diese Bewässerungsboxen oder Erdschächte sind nicht tagwasserdicht und besitzen keinen Boden, durch den das Brunnenrohr mit Brunnenkopf und Pumpensteuerung gedichtet gegen Bodenfeuchte oder über den Brunnendeckel eindringendes Oberflächenwasser geschützt, installiert werden kann. Hinzu kommt Tauwasser/Kondenswasser, das auf Grund einer fehlenden Belüftung von der Unterseite des planen Deckels auf die Elektroinstallation tropft. Ein solcher Ausbau hat zur Folge, dass die Brunnenstube mit der empfindlichen Pumpensteuerung / Pumpenelektrik permanenter Feuchtigkeit ausgesetzt ist und bei Regen oder der Gartenbewässerung geschuldetem Beregnungswasser unter Wasser stehen kann, da das versickernde Wasser durch den fehlenden Schachtboden oder einen nicht abgedichteten Boden von unten in die Brunnenstube steigen kann.
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Des Weiteren hat man bei der Anbindung eines Grundwasserbrunnen (betrieben durch eine Tiefbrunnenpumpe, welche von einem Druckschalter gesteuert und mit Strom versorgt wird) an ein nachgeschaltetes Bewässerungssystem das Problem, dass die Bewässerungssteuerung ebenfalls einen vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung geschützten Installationsraum erfordert. Es müssen somit Kabel zwischen Pumpensteuerung, der Bewässerungssteuerung und einer Stromquelle verlegt werden. Dies macht nicht nur die gesamte Installation aufwendig, kompliziert und teuer, sondern erfordert für die Stromkabelverlegung einen Elektriker.
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Beispiel zur Funktion und dem elektrischen Anschluss eines Grundwasserbrunnens in Anbindung an eine Bewässerungssteuerung:
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Eine Bewässerungssteuerung wird von einer Stromquelle mit Strom versorgt. Diese versorgt die Pumpensteuerung und die daran angeschlossene Tiefbrunnenpumpe mit Strom, sowie dem elektrischen Signal (Pumpe ein- / ausschalten). Die Tiefbrunnenpumpe fördert das Grundwasser aus dem Brunnen in das Bewässerungssystem. Welches in der Regel durch direkt von der Bewässerungssteuerung geschaltete Magnetventile, den Volumenstrom auf einzelne Bewässerungsleitungen verteilt.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Brunnenstube (Produkt) zu schaffen, die einen den Regeln der Technik entsprechenden, einfach zu installierenden und kostengünstigen Brunnenabschluss, durch eine kompakte industriell vorgefertigte und anschlussfertige Lösung als Brunnenstube, insbesondere für den Privatanwender zulässt und somit einen gegen aufsteigendes Bodenwasser, Regen, Feuchtigkeit, Kondenswasser, Sonneneinstrahlung und vor anderen äußeren Einflüssen geschützten Installationsraum für den Brunnenabschluss und die elektrische Steuerungskomponenten bietet.
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Ebenso vorteilhaft ist es, wenn die Brunnenstube einen wettergeschützten Installationsraum für die Bewässerungssteuerung bietet und damit eine direkte elektrische Anbindung an die Pumpensteuerung und die Brunnenpumpe ermöglicht, um auf eine Stromkabelverlegung zwischen Brunnenstube und einer extern installierten Bewässerungssteuerung (beispielsweise in Garage oder Gartenhäuschen) zu verzichten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß von einer Brunnenstube mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Weil die Brunnenstube im Sinne einer anschlussfertigen Lösung, vorzugsweise für einen Garten- und Bewässerungsbrunnen, für den wettergeschützten Brunnenabschluss mit Installationsraum und -Fläche, für die Brunnen- und Pumpentechnik ausgeführt ist, umfassend
- - einen eingrabbaren und wasserdichten Erdschacht, dadurch gekennzeichnet, dass eine im Schachtboden installierte Gummi-Lippendichtung zur wasserdichten Aufnahme des Brunnenrohrs in die Brunnenstube eingesetzt ist,
- - eine aufsetzbare und abschließbare Haube
- - wenigstens einer von der Tiefbrunnenpumpe über die Druckleitung gespeisten Tankdurchführung mit Zapfstelle, sowie
- - ein Gehäuse, das einen unteren Bereich aufweist, in welchem eine Gehäusewandung unmittelbar den Erdschacht bildet, und das einen oberen Bereich aufweist, in dem ein Installationsraum die Brunnentechnik aufnimmt und einen Installationsraum mit Installationsfläche für die Installation einer Pumpensteuerung, eine Bewässerungssteuerung, ein Ausdehnungsgefäß, einen Wasserfilter und einen Wasserzähler, sowie weiteres Zubehör bietet.
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Dabei ist in den Erdschachtboden, eine auf das Brunnenrohr abgestimmte Durchgangsbohrung eingelassen, welche mit einer in die Durchgangsbohrung eingelassenen Gummilippendichtung, die Aufnahme für das Brunnenrohr im Schachtboden bildet. Die Gummilippendichtung ist so gestaltet, dass Sie über die gesamte Materialstärke des Schachtboden von beiden Seiten (Außen- und Innenseite) gestülpt wird. Sie hat die Funktion bei feuchtem Boden, Starkregenereignissen und allgemein bei wasserführenden oberen Erdschichten die Brunnenstube gegen Wasser- und Feuchtigkeitseindringung von unten abzudichten und die Brunnenstube auf dem Brunnenrohr fest zu fixieren.
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Vorzugsweise ist in der Anwendung der Erdschacht zur Hälfte unter GOK eingegraben, so dass der obere Schachtbereich das Eindringen von Oberflächenwasser über den Schachtrand verhindert.
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Der Brunnenabschluss, kann in dieser Brunnenstube mit der Brunnenkopfinstallation, sowohl unterhalb GOK, vorzugsweise aber über GOK vorgenommen werden.
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Der auf dem Brunnenrohr installierte Brunnenkopf mit Pumpensteuerung, sitzt vorzugsweise im oberen Schachtbereich, so dass die Bedienung der Pumpensteuerung komfortabel zugänglich ist und das Bedienfeld aus der Vorderansicht gesehen wird.
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Der Erdschacht ist ideal so gestaltet, dass er im oberen Erdschachtbereich eine hohe Rückseite und eine niedrige Vorderseite aufweist, um auf der Rückwand im oberen Innenbereich unterhalb der Haube (Installationsbereich), eine Installationsfläche zu ermöglichen.
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Auf dieser Installationsfläche können eine oder mehrere Feuchtraumgeeignete Steckdosen installiert werden, welche der Stromversorgung der Tiefbrunnenpumpe, der Pumpensteuerung, der Bewässerungssteuerung oder dem Anschluss von Gartengeräten dienen.
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Ebenso kann der obere Schachtbereich mit der Installationsfläche als Aufnahmeraum zur Unterbringung eines Gartenschlauches oder Garten- und Bewässerungszubehör dienen.
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Eine Haube dient als wetterbeständiger Schutz gegen Regen, Schmutz, etc. Sie ist vorzugsweise abschließbar. Ein Schloss verriegelt die Haube zusammen mit dem Erdschacht. Es sichert gegen unbefugte Handhabung und Manipulation der Wasser- und Elektroinstallation.
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Die Haube ist vorzugsweise geometrisch so gestaltet, dass der obere Haubenbereich nicht plan ist, sondern im Winkel zuläuft. Das hat zur Folge, dass mögliches Schwitzwasser / Kondenswasser nicht von der Haubendecke (innenseitig) auf die Elektroinstallation tropft, sondern über die Seitenwände abläuft. Die Seitenwände der Haube sind vorzugsweise so gestaltet, dass der untere Haubenrand / Haubenkante, in seinem Umfang über den Schacht ragt und das Schwitzwasser über den oberen Schachtrand/Schachtkante nach außen abtropfen lässt.
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Des Weiteren ist gegen Schwitzwasser / Kondenswasser und für die Luftzirkulation die Brunnenstube vorzugsweise im Schachtbereich oberhalb der Einbaugrenzlinie (Geländeoberkante GOK) und unterhalb der Installationshöhe für den Brunnendeckel mit einer Belüftungsöffnung ausgestattet. Diese dient gleichzeitig einer Notentwässerung bei austretendem Wasser aus der Wasserinstallation innerhalb der Brunnenstube bei Undichtigkeiten und verhindert sich sammelndes Wasser im Schacht bis auf Höhe des Brunnendeckels und dient somit dem Schutz der Elektroinstallation.
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Ein über den Belüftungsausschnitt aufgesetzter Schirm schützt den Installationsraum vor äußeren Einflüssen gegen Regenwasser oder Spritzwasser der Bewässerungssprinkler.
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Gegen das Eindringen von Kleintieren, wie Vögel, Nagetieren oder Insekten ist über den Querschnitt des Belüftungsausschnittes ein Kleintierschutz vorzugsweise in Form eines Gitternetzes installiert.
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Vorzugsweise sind wenigstens zwei Zapfstellen zum Anschluss von Rohr- oder Schlauchleitungen an der Außenseite des Gehäuses vorgesehen, wobei eine Zapfstelle für den Anschluss an eine unterflur verlegte Bewässerungsleitung vorgesehen ist und eine zweite dem Anschluss von mindestens einem Gartenschlauch über Schlauchkupplungen (wie Gardena oder Geka oder Schnellkupplung bzw. Klauenkupplung) dient.
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Weiter wird bevorzugt, dass der Aufnahmeraum eine Einspeisevorrichtung für flüssige Zusatzstoffe enthält, insbesondere eine Düngemitteleinspeisung. Solche Einspeisungen arbeiten im Betrieb zuverlässiger und präziser als beispielsweise eine Düngung mittels manueller Ausbringung von Düngemittel. Die Düngemitteleinspeisung arbeitet nach dem Venturi-Prinzip. Ein an die Druckleitung angeschlossener Bypass mit Venturirohr zieht dabei durch Unterdruck aus einem Düngemittelbehälter Düngemittel und führt dieses der Druckleitung für die Bewässerung zu. Die Installationsfläche dient dabei der Anbringung des Bypasses und der Veturidüse. Im inneren Bereich des Erdschachts lässt sich ein Düngemittelkanister unterbringen.
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Des Weiteren bietet die Brunnenstube mit ihrem Installationsraum, die Möglichkeit zur Installation eines Wasserfilters. Dieser hält Sandanteile und Schluffpartikel des geförderten Brunnenwassers zurück und schützt somit die Betriebswasserleitungen und das Bewässerungssystem vor Verstopfungen.
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Zur Sicherstellung der Eigenwasserversorgung bei Temperaturen unter 0°C ist es vorteilhaft, wenn die Brunnenstube mit Dämmmaterialien ausgekleidet und gefüllt ist. Ebenso ist es Vorteilhaft, wenn die wasserführenden Armaturen mit einem Heizdraht umwickelt sind, um das Einfrieren der Wasserführenden Teile zu verhindern.
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Des Weiteren bietet die Brunnenstube mit Ihrem Installationsraum die Möglichkeit einen Wasserzähler zu installieren und diesen durch die verschließbare Haube fremden unzugänglich zu machen. Für die gewerbliche Nutzung von Grundwasser sind Wasserzähler verpflichtend.
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Ein weiterer Vorteil dieser innovativen Erfindung ist, dass die Brunnenstube vom Brunnenbauer ohne Werkzeug und großen Aufwand installiert werden kann. Dadurch, dass der Brunnenbauer beim Verfüllen des Brunnens nach der Bohrung den letzten halben Meter zur Geländeoberkante nicht verfüllt und den Ringraum um das Brunnerohr mit einem Spaten wenige Zentimeter im Durchmesser absticht /erweitert und anschließend den Erdschacht über das Brunnerohr steckt.
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Die kompakte, schlanke und hohe Bauweise des Gehäuse bringt den logistischen Vorteil mit sich, dass die Brunnenstube mit allem notwendigen Installationszubehör von Werk aus industriell vormontiert und anschlussfertig an das Brunnenbauunternehmen geliefert werden kann. Ebenso bringt die kompakte, aber hohe Bauform die Möglichkeit, dass der Pumpenhändler eine Tiefbrunnenpumpe nicht separat zur Brunnenstube verschicken muss, sondern die Pumpe eingepackt in der Brunnenstube versenden kann. Die Brunnenstube dient somit gleichzeitig als geschütztes Paket für die empfindliche Pumpentechnik.
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Vorgesehene Einsatzgebiete der Erfindung sind zum Beispiel:
- • Brunnen, die in ihrem Einsatz und Betrieb Komponenten erfordern, die der Installation im Freien (beispielsweise Regen oder Sonneneinstrahlung) wettergeschützt geschützt installiert werden müssen.
- • Im Freien, das heißt den Wetterverhältnissen ausgesetzte und durch fremde zugängliche Brunnen, die eine wetterfeste und abschließbare Brunnenstube erfordern
- • Bewässerungsbrunnen, welche an eine Bewässerungssteuerung angeschlossen werden sollen
- • Brunnen, deren Pumpensteuerungen direkt auf dem Brunnendeckel installiert sind und durch fremde Krafteinwirkung geschützt werden müssen. Dies kann beispielsweise ein auf einer Viehweide installierter Brunnen sein, der durch das Vieh Krafteinwirkung erfährt oder vor Beißen an den Schlauchverbindungen vom Vieh geschützt sein muss.
- • Brunnen, die vor Vandalismus abschließbar geschützt werden müssen
- • Brunnen zur Eigenwasserversorgung, die auch im Winter betrieben werden und für den Brunnenabschluss und die Brunneninstallation einen frostfreien Installationsraum benötigen.
- • Gartenbrunnen für deren Bau und Installation eine anschlussfertige Plug & Play-Lösung gefragt ist.
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Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführung der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren in verschiedenen Ansichten dargestellt und erläutert.
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Es zeigen:
- 1: eine im Erdreich eingegrabene Brunnenstube mit angehobener Haube, installiertem Brunnenrohr und Tiefbrunnenpumpe;
- 2: eine perspektivische Darstellung der Brunnenstube mit verschlossenem Deckel und Detailansichten zur Brunnenrohraufnahme (Gummi-Lippendichtung) und Schloss mit Schlüssel;
- 3: eine Schnittdarstellung des Erdschachts in der Vorderansicht mit Detailansicht zur Installationsausführung; sowie
- 4: eine perspektivische Darstellung der Brunnenstube mit Detailansicht zur Gestaltung der umlaufenden Wulst und der Belüftungsöffnung.
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Der folgenden Beschreibung zugeordnet sind die 1 bis 4.
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1 zeigt die Brunnenstube in ihrer Einbaulage bezogen auf Geländeoberkante (GOK) 3 in der, der Erdschacht 1 zur Hälfte im Boden eingegraben ist.
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Die Brunnenstube umfasst einen wasserdichten Erdschacht 1 und eine abnehmbare Haube 2.
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2: In die Seitenwände des Erdschachtes sind Einzüge eingelassen, diese dienen beim Tragen der Brunnenstube als Griffe 4. Des Weiteren dienen sie beim tieferen Eingraben zusätzlich der Fixierung im Erdreich.
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Ein Schloss mit Schlüssel 5 verriegelt die Haube 2 an dem Erdschacht 1, es sichert gegen unbefugte Handhabung und Manipulation.
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Im Erdschachtboden ist eine auf das Brunnenrohr abgestimmte Bohrung eingelassen. In diese ist eine Gummi-Lippendichtung 6 eingesetzt. Die Lippendichtung umschließt das Brunnenrohr 7 wasserdicht und fixiert den Erdschacht zentrisch auf dem Brunnenrohr.
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3: Ein Brunnenkopf 8 verschließt das Brunnenrohr 7 von oben. Durch diesen ist die Steigleitung 9 der Tiefbrunnenpumpe 10 und das Pumpenkabel 11 geführt. Unterhalb des Brunnenkopfes ist eine Klemmverschraubung 12 zur Aufnahme und Durchführung der Steigleitung 9 eingeschraubt. Von oben in den Brunnenkopf 8 ist eine lösbare 3-teilige Verschraubung mit einem T-Stück 13 eingeschraubt.
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In das T-Stück von oben ist die Pumpensteuerung 14 eingeschraubt. Diese schaltet Druck- und / oder Durchflussabhängig die Tiefbrunnenpumpe 10 ein und aus.
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Zur Seite nach rechts abgehend ist in die Druckleitung 15 ein Kreuzstück 16 eingesetzt. Von oben ist in das Kreuzstück ein Ausdehnungsgefäß 17 eingeschraubt. Dieses schützt die Pumpe vor einem Defekt, durch zu häufiges Anlaufen des Motors, bei zu geringer Wasserentnahme oder Undichtigkeiten im Leitungssystem.
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Vom Kreuzstück 16 aus nach unten (unter GOK) führt eine weitere Druckleitung. Diese endet in einer Tankdurchführung 18, in welche eine Klemmverschraubung 19 für eine unterirdisch verlegte Betriebswasserleitung eingeschraubt werden kann.
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Vom Kreuzstück 16 aus nach rechts führt eine zweite Druckleitung in eine Tankdurchführung 18.1. In diese ist ein Rohrwinkel mit einem Y-Wasserverteiler 20 eingeschraubt. An diesem Wasserverteiler können zwei Gartenschläuche mittels Gartenschlauchkupplungen angeschlossen werden.
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In der unteren Rückwand des Erdschacht ist eine Kabelverschraubung 21 eingelassen. Durch diese wird die Stromleitung in die Brunnenstube geführt, siehe 2 und 4.
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Im oberen Erdschachtbereich befindet sich im Sichtbereich auf der Rückwand eine Installationsfläche 22. Auf dieser ist eine Feuchtraum Steckdose 23 installiert, welche von der Stromleitung der Kabelverschraubung 21 mit Strom versorgt wird.
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Eine Bewässerungssteuerung 24 ist an die Steckdose 23 angeschlossen. Sie steuert, dem Bewässerungsprogramm entsprechend, die Pumpensteuerung 14 und Tiefbrunnenpumpe 10.
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Auf der rechten Seite der Bewässerungssteuerung sind Kabelverschraubungen 25 in das Gehäuse eingelassen. Durch diese werden Magnetventile des Bewässerungssystems an die Steuerung angeschlossen.
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4: In die Rückwand des Erdschachtes ist eine Belüftungsöffnung 26 in Form eines rechteckigen Ausschnitts oberhalb der seitlichen Einzüge (Griffe) 4 eingelassen. Dieser ist mit einem Gitternetz als Kleintierschutz verschlossen. Ein Schirm dient der Belüftungsöffnung zum Schutz gegen Regen- und Spritzwasser.
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Der Erdschacht 1 ist im oberen Bereich über den Umfang der Außenseiten so gestaltet, dass eine umlaufende Wulst 27 dem Aufsetzen der Haube 2 dient.
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Die Haube ist im Deckenbereich so gestaltet, dass die Haube 2 unter einem leichten Winkel von der Vorder- und Rückseite zur Mitte hin zuläuft. Kondenswasser tropft durch diese Ausgestaltung nicht von der Decke herab, sondern wird über die Seitenwände hin über den unteren Haubenrand nach außen geleitet.
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Der Haubenrand ist so gestaltet, dass er auf der Vorder- und Rückseite nicht auf der Wulst des Erdschachtes aufsitzt und das Kondenswasser aus der Brunnenstube nach außen abführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Erdschacht
- 2
- Haube
- 3
- Geländeoberkante (GOK)
- 4
- Griffe (seitliche Einzüge)
- 5
- Schloss mit Schlüssel
- 6
- Gummi-Lippendichtung
- 7
- Brunnenrohr
- 8
- Brunnenkopf (Brunnendeckel)
- 9
- Steigleitung
- 10
- Tiefbrunnenpumpe
- 11
- Pumpenkabel
- 12
- Klemmverschraubung Steigleitung
- 13
- 3-teilige Verschraubung mit T-Stück
- 14
- Pumpensteuerung / Druckschalter
- 15
- Druckleitung (Wasserleitung)
- 16
- Kreuzstück
- 17
- Ausdehnungsgefäß
- 18
- Tankdurchführung (Tankverschraubung) /Zapfstelle
- 18.1
- Tankdurchführung (Tankverschraubung) / Zapfstelle
- 19
- Klemmverschraubung
- 20
- Y-Wasserverteiler
- 21
- Kabelverschraubung / Strom Zuleitung
- 22
- Installationsfläche Brunnenstube
- 23
- Feuchtraumsteckdose
- 24
- Bewässerungssteuerung
- 25
- Kabelverschraubungen Bewässerungssteuerung
- 26
- Belüftungs- und Entwässerungsöffnung mit Kleintierschutz
- 27
- Umlaufende Wulst
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20301736 U1 [0010]
- DE 7046227 [0011]
- AT 500347 B8 [0012]
- DE 000001993485 U [0013]