DE102020003004A1

DE102020003004A1 - Verfahren zum Betrieb eines Türöffnungssystems

Info

Publication number: DE102020003004A1
Application number: DE102020003004.1A
Authority: DE
Inventors: Thomas Schmid; Andreas Sturm; Stephan Hemberger
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2020-05-19
Filing date: 2020-05-19
Publication date: 2020-07-09

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Türöffnungssystems eines Fahrzeuges (1), wobei eine Fahrzeugtür (1.1) zu einer automatischen Öffnung mittels eines erfassten, von außen auf einen Türgriff (1.2) der Fahrzeugtür (1.1) wirkenden Öffnungsimpulses ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass- anhand erfasster Signale zumindest eines fahrzeugseitig angeordneten Sensors (3) Beschleunigungen und Schwingungen des Fahrzeuges (1) im abgestellten Zustand des Fahrzeuges (1) und ein Signalverlauf der erfassten Signale ermittelt werden,- der ermittelte Signalverlauf mit einem für Beschleunigungen und Schwingungen des Fahrzeuges (1) in einer Waschanlage (2) charakteristischen Signalverlauf verglichen wird und- bei Ermittlung, dass der ermittelte Signalverlauf zumindest annähernd dem für eine Waschanlage (2) charakteristischen Signalverlauf entspricht, die automatische Öffnung der Fahrzeugtür (1.1) bei erfasstem Öffnungsimpuls unterbunden wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Türöffnungssystems eines Fahrzeuges, wobei eine Fahrzeugtür zu einer automatischen Öffnung mittels eines erfassten, von außen auf einen Türgriff der Fahrzeugtür wirkenden Öffnungsimpulses ausgebildet ist.
Aus der DE 198 53 344 A1 ist ein automatisches Türöffnungssystem für Kraftfahrzeuge bekannt. Das Türöffnungssystem umfasst eine Sensoreinrichtung zur Erfassung von Objekten in einem vorgegebenen Bereich um das Kraftfahrzeug und eine zumindest einer Tür zugeordnete Vorrichtung, die das Eindringen des Objektes in den vorgegebenen Bereich anzeigt. Dabei ist die Sensoreinrichtung derart ausgebildet, dass die Höhe des sich in dem vorgegebenen Bereich befindlichen Objektes relativ zu einem vorgegebenen Bezugskoordinatensystem erfassbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Türöffnungssystems eines Fahrzeuges anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
In einem Verfahren zum Betrieb eines Türöffnungssystems eines Fahrzeuges ist eine Fahrzeugtür zu einer automatischen Öffnung mittels eines erfassten, von außen auf einen Türgriff der Fahrzeugtür wirkenden Öffnungsimpulses ausgebildet. Erfindungsgemäß werden anhand erfasster Signale zumindest eines fahrzeugseitig angeordneten Sensors Beschleunigungen und Schwingungen des Fahrzeuges im abgestellten Zustand des Fahrzeuges und ein Signalverlauf der erfassten Signale ermittelt. Anschließend wird der ermittelte Signalverlauf mit einem für Beschleunigungen und Schwingungen des Fahrzeuges in einer Waschanlage charakteristischen Signalverlauf verglichen und bei Ermittlung, dass der ermittelte Signalverlauf zumindest annähernd dem für eine Waschanlage charakteristischen Signalverlauf entspricht, wird die automatische Öffnung der Fahrzeugtür bei erfasstem Öffnungsimpuls unterbunden.
Durch Anwendung des Verfahrens kann eine Fehlauslösung zur automatischen Öffnung der Fahrzeugtür, d. h. zur sogenannten Komfortöffnung, in einer Waschanlage weitestgehend ausgeschlossen werden. Dadurch kann ein Wassereintrag in einen Fahrgastraum des Fahrzeuges verhindert werden. Da die Fehlauslösung weitestgehend unterbunden wird, kann eine Zufriedenheit eines Fahrzeugnutzers gesteigert werden, wobei zudem das Risiko von Beschädigungen an der Waschanlage und/oder dem Fahrzeug durch eine ungewollte Öffnung der Fahrzeugtür erheblich verringert werden kann.
Zur Durchführung des Verfahrens kann ein Sensor zur Parkschadenerkennung, insbesondere ein mikromechanischer Beschleunigungssensor verwendet werden, so dass es nicht erforderlich ist, einen neuen Sensor am Fahrzeug zu verbauen. Die Anwendung des Verfahrens ist also ohne vorrichtungsmäßigen Mehraufwand möglich, wobei zur Anwendung des Verfahrens nur eine softwaremäßige Erweiterung in Bezug auf den Sensor zur Parkschadenerkennung und in einem Steuergerät des Türöffnungssystems erforderlich ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:

1 schematisch ein in eine Waschanlage einfahrendes Fahrzeug.

In der einzigen Figur ist ein Fahrzeug 1 dargestellt, welches beabsichtigt, in eine Waschanlage 2 einzufahren.
Das Fahrzeug 1 umfasst Fahrzeugtüren 1.1, die als sogenannte Komforttüren ausgebildet und mit einem nicht näher gezeigten Türöffnungssystem gekoppelt sind. Die Fahrzeugtüren 1.1 werden mittels des Türöffnungssystems automatisch geöffnet und geschlossen, wobei zur automatischen Öffnung von außerhalb des Fahrzeuges 1 ein Öffnungsimpuls, beispielsweise ein Berühren oder ein vergleichsweise leichtes Ziehen am Türgriff 1.2, erforderlich ist.
Fährt das Fahrzeug 1 in die Waschanlage 2, besteht das Risiko, dass z. B. mittels Waschbürsten 2.1 der Öffnungsimpuls ausgelöst werden kann, so dass sich eine Fahrzeugtür 1.1 oder mehrere Fahrzeugtüren 1.1 automatisch öffnen und somit Wasser in einen Fahrgastraum eindringen kann und/oder Beschädigungen am Fahrzeug 1 und/oder der Waschanlage 2 die Folge sind.
Um weitestgehend ausschließen zu können, dass sich eine Fahrzeugtür 1.1 in der Waschanlage 2 aufgrund einer Fehlauslösung durch die Waschbürsten 2.1 automatisch öffnet, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren vorgesehen.
Mittels eines fahrzeugseitigen Sensors 3, insbesondere zur Parkschadenerkennung, werden Signale in Bezug auf Beschleunigungen und Schwingungen im abgestellten Zustand des Fahrzeuges 1 erfasst, wobei ein Signalverlauf der erfassten Signale ermittelt wird. Dabei werden als Schwingungen auch Körperschallwellen erfasst, wobei hierzu, sofern mittels des Sensors 3 Körperschallwellen nicht erfassbar sind, zusätzlich ein nicht näher gezeigter Körperschallsensor am Rohbau oder einer Windschutzscheibe des Fahrzeuges 1 angeordnet sein kann.
Da eine aktive Waschanlage 2 auf das Fahrzeug 1, insbesondere eine Fahrzeugkarosserie, wirkt, und durch die Aktivität Signale in Bezug auf Beschleunigungen und Schwingungen erfasst werden, die einen für eine Waschanlage charakteristischen Signalverlauf aufweisen, kann mittels einer fahrzeugseitigen Auswerteelektronik ermittelt werden, dass sich das Fahrzeug 1 in einer Waschanlage 2 befindet.
Insbesondere wird der anhand erfasster Signale des Sensors 3 ermittelte Signalverlauf mit dem für eine Waschanlage 2 charakteristischen Signalverlauf, welcher in einem Steuergerät des Türöffnungssystems hinterlegt ist, verglichen.
Wird anhand des durchgeführten Vergleiches der Signalverläufe ermittelt, dass sich das Fahrzeug 1 in einer Waschanlage 2 befindet, wird bei erfasstem Öffnungsimpuls die automatische Öffnung der entsprechenden Fahrzeugtür 1.1 unterbunden.
In einer möglichen Ausführungsform kann die Unterbindung der automatischen Öffnung der Fahrzeugtür 1.1 für eine vorgegebene Zeitdauer erfolgen, wobei hierfür eine Zeitdauer gewählt wird, die ein Fahrzeug 1 üblicherweise für einen Durchlauf in der Waschanlage 2 benötigt, wobei ein zusätzlicher Zeitpuffer vorgesehen ist.
Alternativ oder zusätzlich zur Vorgabe der Zeitdauer für die Unterbindung der automatischen Öffnung der Fahrzeugtür 1.1 bei erfasstem Öffnungsimpuls kann eine Beendigung der Unterbindung an ein weiteres Kriterium gebunden sein. Beispielsweise kann die Unterbindung der automatischen Öffnung beendet werden, wenn eine manuelle Türöffnung, insbesondere von dem Türöffnungssystem, erkannt wird. Hierzu wird eine Betätigung des Türgriffes 1.2 der entsprechenden Fahrzeugtür 1.1 erfasst.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
1.1: Fahrzeugtür
1.2: Türgriff
2: Waschanlage
2.1: Waschbürste
3: Sensor

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 19853344 A1 [0002]

Claims

Verfahren zum Betrieb eines Türöffnungssystems eines Fahrzeuges (1), wobei eine Fahrzeugtür (1.1) zu einer automatischen Öffnung mittels eines erfassten, von außen auf einen Türgriff (1.2) der Fahrzeugtür (1.1) wirkenden Öffnungsimpulses ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass - anhand erfasster Signale zumindest eines fahrzeugseitig angeordneten Sensors (3) Beschleunigungen und Schwingungen des Fahrzeuges (1) im abgestellten Zustand des Fahrzeuges (1) und ein Signalverlauf der erfassten Signale ermittelt werden, - der ermittelte Signalverlauf mit einem für Beschleunigungen und Schwingungen des Fahrzeuges (1) in einer Waschanlage (2) charakteristischen Signalverlauf verglichen wird und - bei Ermittlung, dass der ermittelte Signalverlauf zumindest annähernd dem für eine Waschanlage (2) charakteristischen Signalverlauf entspricht, die automatische Öffnung der Fahrzeugtür (1.1) bei erfasstem Öffnungsimpuls unterbunden wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterbindung der automatischen Öffnung der Fahrzeugtür (1.1) bei erfasstem Öffnungsimpuls für eine vorgegebene Zeitdauer erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterbindung der automatischen Öffnung bei erfasster manueller Betätigung eines Türgriffes (1.2) der Fahrzeugtür (1.1) beendet wird.