DE10201926B4 - Behindertengerechte Tür - Google Patents
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Abstract
Behindertengerechte Türe mit einem erste und zweite Teile aufweisenden Türblatt, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Teile das Türblatt horizontal unterteilen, die horizontale Unterteilung in einer gut übersteigbaren Höhe angebracht ist und zwischen den ersten und zweiten Teilen ein zur Notöffnung entriegelbares Verbindungselement vorgesehen ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft das oberbegrifflich Beanspruchte. Damit befaßt sich die vorliegende Erfindung mit einer behindertengerechten Türe.
- Bei behinderten Personen besteht oftmals eine Gefahr dahingehend, daß diese stürzen oder auf andere Weise hilflos werden, wenn sie sich alleine in einem Raum wie einer Naßzelle befinden. Es muß dann sichergestellt werden, daß in einem solchen Fall schnell geholfen werden kann. Dies erfordert es, die Türen entsprechend schnell öffnen zu können. Die Öffnung der Türe darf daher auch dann nicht beeinträchtigt werden, wenn die behinderte Person unmittelbar vor der Türe liegt.
- Aus der
EP 0 219 589 B1 sind bereits Drehfalttüren bekannt, die zwei aneinander angelenkte Türblätter aufweisen, von denen sich eines in geöffnetem an den Türpfosten anlegt und das andere auf beiden Seiten des Rahmens im Türdurchgang steht. Diese Drehfalttüren erlauben das erwünschte Öffnen für die Bergung der Person, sind aber konstruktiv aufwendig und deshalb vergleichsweise teuer. Überdies ist es problematisch, hier einen evtl. erforderlichen Brandschutz vorzusehen. - Eine Alternative besteht darin, eine Türe vorzusehen, die sich nach außen in einen Flur hinein öffnet. Dies ist aber vor allem dann unerwünscht, wenn die Türbreite an den Durchlaß von Rollstühlen angepaßt sein muß und damit weit in den Flurdurchgang eindringende Türblätter erforderlich sind.
- Es ist auch schon vorgeschlagen worden (
DE 42 08 238 A1 ) eine Türe mit speziellen Türbändern zu versehen und die eine Demontage in geschlossenem Zustand erlauben. Problematisch dabei ist aber, daß dieses Vorgehen ein langsameres Vordringen zu der behinderten Person in Anspruch nehmen kann, als erwünscht. - Das Gebrauchsmuster
DE 296 11 079 U1 offenbart eine Außentür mit einem Insektenschutzgitter zum Verschließen einer Eingangsöffnung, insbesondere eines Wohnwagens oder Wohnmobils, die zum Öffnen nach außen an einem Wohnwagen oder Wohnmobil befindlichen Türrahmen schwenkbar angelenkt ist, wobei die Tür aus einem oberen Türblatt und einem ein Riegelschloß aufweisenden unteren Türblatt besteht, wobei das obere Türblatt mit dem unteren Türblatt das Riegelschloß öffnend verbindbar und unabhängig von dem unteren Türblatt zu öffnen ist, und daß Insektenschutzgitter die Türrahmenöffnung des oberen Türblattes verschließend am unteren Türblatt befestigt ist. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues für die gewerbliche Anwendung bereitzustellen.
- Diese Aufgabe wird gelöst wie in unabhängiger Form beansprucht. Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
- Gemäß einem ersten wesentlichen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist somit bei einer behindertengerechte Türe mit einem erste und zweite Teile aufweisenden Türblatt vorgesehen, daß die ersten und zweiten Teile das Türblatt horizontal unterteilen und zwischen diesen ein ein zur Notöffnung entriegelbares Verbindungsmittel vorgesehen ist.
- Damit hat die Erfindung nicht nur erkannt, daß es möglich ist, eine Bergung eines gestürzten Behinderten einfach dadurch zu gewährleisten, daß von oben zu ihm vorgedrungen wird, und zwar auch dann, wenn er in blockierender Weise unmittelbar vor der Tür liegt, sondern sie setzt diese Erkenntnis auch praktisch um.
- Es ist bevorzugt, wenn die ersten und zweiten Teile das Türblatt in einer gut übersteigbaren Höhe unterteilen, um zu gewährleisten, daß ein Helfer schnell zu einer hilfsbedürftigen Person vordringen kann. Dies gewährleistet auch, daß die Türe geöffnet werden kann, wenn die Person unmittelbar vor der Öffnung liegt. Bei normalhohen ist es besonders vorteilhaft, wenn die ersten und zweiten Teile das Türblatt im Verhältnis von etwa 2:1 bis etwa 4:1 unterteilen.
- Ein besonderer Vorteil ist es, daß die behindertengerechte Türe mit einem herkömmlichen Rahmen mit Falz verwendbar ist, in welchen sie ohne weiteres eingebaut werden kann, wobei sie sich im normalen Betrieb optisch kaum von einer herkömmlichen Türe unterscheidet und überdies auf exakt die selbe Weise wie eine herkömmliche bedient werden kann.
- Es ist möglich und bevorzugt, wenn die behindertengerechte Türe mit einem herkömmlichem Schloß ausgestattet ist.
- Es sind typisch je Teil des Türblattes zwei Bänder vorgesehen; auf diese Weise ist die Montage vereinfacht, weil zunächst das einfach manipulierbare untere Teil eingehängt werden kann, dann das gleichfalls einfach manipulierbare obere Teil eingehängt werden kann und dann beide Teile miteinander verriegelt werden können. Die Montage ist so leichter und mit weniger Anstrengung zu bewerkstelligen als beim Einhängen eines großen Türblattes. Dies macht sich insbesondere bei Großobjekten mit überdies schweren Türblättern positiv bemerkbar.
- In einer bevorzugten Variante ist das entriegelbare Verbindungsmittel zwischen den Teilen der Türe von außen entriegelbar. Dies stellt sicher, daß eine Bergung auch bei völliger Hilflosigkeit der Person noch möglich ist. Einleuchtenderweise kann auch eine Öffnung sowohl von innen als auch von außen vorteilhaft sein.
- In einer besonders bevorzugten Variante wird als entriegelbares Verbindungsmittel ein vom einem in das andere zweite Teil eindringendes Türschloß vorgesehen. Hier fällt das Verriegelungsmittel besonders dann wenig auf, wenn die beiden Schlösser mit einer gemeinsamen Blende versehen sind.
- Es sei darauf hingewiesen, daß eine behindertengerechte Türe gemäß der vorliegende Erfindung ohne weiteres rauch- und/oder brandschützend ausgestattet werden kann.
- Alternativ und/oder zusätzlich ist es möglich, daß die zumindest die Innenseite der behindertengerechte Türe für Naßräume ausgelegt ist.
- Es sei erwähnt, daß auf jeder Türblattseite nur ein Türgriff vorgesehen sein muß. Bei normalen Betrieb werden beide Türblätter gemeinsam geöffnet., Im Bergungsfall wird typisch nur die Oberseite geöffnet, ohne daß die Unterseite verschlossen bleiben muß. Vielmehr ist es sogar erwünscht, wenn diese sich weitgehend frei bewegen kann, da so etwa nach dem Anheben einer gefallenen Person diese schneller aus dem Raum bewegt werden kann. Daher ist auch bevorzugt der Türgriff am oberen Teil des Türblattes vorgesehen.
- Es sei erwähnt, daß neben ersten und zweiten Teilen weitere voneinander entriegelbare Teile vorgesehen sein können, etwa dann, wenn sehr hohe Türen vorhanden sind und nur ein mittlerer Bereich zur Bergung freigegeben werden soll.
- Die Erfindung wird im folgenden nur beispielsweise anhand der Zeichnung noch weiter detailliert beschrieben. Es ist dargestellt in:
-
1 eine Außenansicht der Türe -
2 eine Innenansicht der Türe, partiell mit verdeckten Details -
3 eine Detailansicht Nach1 umfaßt eine allgemein mit 1 bezeichnete behindertengerechte Türe1 in einem Rahmen2 ein Türblatt3 aus ersten und zweiten Teile4 ,5 . - Bei dem Rahmen
2 handelt es sich um einen herkömmlichen Rahmen mit Falz, wie er für herkömmliche Zimmertüren verwendet wird, deren Türblätter wesentlich dünner sind als die Mauer, in welcher die Türe eingelassen ist. - Das Türblatt hat eine Breite, die ausreicht, damit ein Rollstuhlfahrer ungehindert pasieren kann, und ist schwenkbar am Rahmen an Bändern
6 angelenkt und eine übliche Höhe von 224 cm. - Die ersten und zweiten Teile
4 ,5 unterteilen das Türblatt horizontal im Verhältnis von etwa 2,5:1. Jedes Teil4 ,5 ist über zwei Türbänder6a ,6b bzw.6c ,6d am Rahmen angelenkt. Die Türbänder6a bis6d sind herkömmliche Türbänder und lediglich ihre Entfernung voneinander weicht von jener ab, die bei Standardtüren Verwendung findet. Am oberen Teil ist ein in herkömmlicher Weise mit einem Schließblech am Rahmen in Eingriff tretendes Schloß7 vorgesehen, wobei in per se bekannter Weise eine Griffarmatur vorgesehen ist, bei der es sich um eine Standardkomponente handelt. Weiter ist nach unten zum unteren Teil hin im oberen Teil ein Schloß8 vorgesehen, welches in den unteren Teil eindringt und dieses im verriegelten Zustand schwenkfest mit dem oberen Teil verbindet. Auch bei diesem Schloß8 handelt es sich um eine Standardkomponente, die allerdings ohne Griff montiert wird und die nicht in üblicher Weise horizontal verriegelnd wirkt, sondern vertikal nach unten. Das Schloß8 kann von außen ver- und entriegelt werden, und zwar unabhängig vom Öffnungszustand der Türe. Die beiden Teile sind insgesamt rauch- und brandschützend ausgestaltet und verbunden. - Die Türe wird nachgerüstet und benutzt wie folgt:
Am herkömmlichen Rahmen werden zunächst die beiden zusätzlichen Türbänder angebracht, die über jene üblicher Türen hinaus erforderlich sind. Dann wird das unter Teil eingehängt anschließend wird das zweite Teil befestigt. - Beide Teile werden in die Schließposition geschwenkt und dann miteinander verriegelt.
- Die Türe kann in üblicher Weise benützt werden und am Griff
7 betätigt. Wenn dann eine Person unmittelbar hinter der Türe zu und geborgen werden muß, werden die Türteile entriegelt und das obere Teil über die am Boden liegende Person hinweggeschwenkt, so daß ein Helfer durch einfaches Übersteigen des blockierten unteren Teiles zu der Person gelangen kann und diese in eine Position bringen kann, die ein vollständiges Öffnen der Türe erlaubt, bzw. die Person über das untere Teil hinwegheben kann.
Claims (12)
- Behindertengerechte Türe mit einem erste und zweite Teile aufweisenden Türblatt, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Teile das Türblatt horizontal unterteilen, die horizontale Unterteilung in einer gut übersteigbaren Höhe angebracht ist und zwischen den ersten und zweiten Teilen ein zur Notöffnung entriegelbares Verbindungselement vorgesehen ist.
- Behindertengerechte Türe nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Teile des Türblattes im Verhältnis von etwa 2:1 bis etwa 4:1 unterteilen.
- Behindertengerechte Türe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einem herkömmlichen Rahmen mit Falz versehen ist.
- Behindertengerechte Türe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einem herkömmlichen Schloß ausgestattet ist.
- Behindertengerechte Türe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass je Teil des Türblattes zwei Bänder vorgesehen sind.
- Behindertengerechte Türe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das entriegelbare Verbindungsmittel zwischen den Teilen der Türe von außen entriegelbar ist.
- Behindertengerechte Türe nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als entriegelbares Verbindungsmittel ein vom einen in das andere Teile eindringendes Türschloss vorgesehen ist.
- Behindertengerechte Türe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Türe rauch- und/oder brandschützend ausgestattet ist.
- Behindertengerechte Türe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Innenseite für Naßräume ausgelegt ist.
- Behindertengerechte Türe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf jeder Türblattseite nur ein Türgriff vorgesehen ist.
- Behindertengerechte Türe nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Türgriff am oberen Teil des Türblattes vorgesehen ist.
- Behindertengerechte Türe nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass neben ersten und zweiten Teilen weitere voneinander entriegelbare Teile vorgesehen sind.
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DE29611079U1 (de) * | 1996-06-25 | 1996-09-05 | Hans Holzhauer GmbH & Co. KG, 58638 Iserlohn | Außentür mit einem Insektenschutzgitter |
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2002
- 2002-01-19 DE DE2002101926 patent/DE10201926B4/de not_active Expired - Fee Related
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