-
Die Erfindung betrifft eine Funktionsanordnung für einen Wohn- und Schlafbereich mit einem Fußboden, mit einem Frischwasser- und Abwassersystem, sowie mit einem Heizungssystem zum Heizen des Wohn- und Schlafbereichs und mit einem Elektroversorgungssystem.
-
Bei selbstfahrenden Wohnmobilen ist ein Schlafbereich mit einem Bett vorgesehen. Zudem ist in dem Fahrzeuginnenraum des Wohnmobils ein Wohnbereich vorgesehen, der Sitz- und Abstellgelegenheiten aufweist. Zudem sind in dem Fahrzeuginnenraum eine Küchenzeile und eine raumhohe Nasszelle vorgesehen, in der eine Duschgelegenheit sowie eine Toilette untergebracht sind. Die raumhohe Nasszelle versperrt einen Blick nach hinten. Frisch- und Abwassertanks sind an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs untergebracht. Eine Heizeinrichtung ist unter einer Sitzgruppe im Fahrzeuginnenraum positioniert. Eine Energieversorgung für die Heizeinrichtung ist ebenfalls im Fahrzeug untergebracht. Eine Elektroversorgung für elektrische Verbraucher des Wohn- und Schlafbereichs wird von einem Bordnetz des Wohnmobils oder von einer zusätzlichen Stromquelle abgeleitet, die an geeigneter Stelle im Fahrzeug untergebracht ist.
-
Aus der
DE 199 29 040 A1 und aus der
DE 10 2011 106 603 B4 sind verschiedene Funktionsanordnungen für Wohnmobile bekannt, die ein Frischwassersystem, ein Abwassersystem, ein Heizungssystem und ein Elektroversorgungssystem aufweisen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Funktionsanordnung und ein Fahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein verbessertes Raumgefühl und eine verbesserte Raumnutzung ermöglichen.
-
Für die Funktionsanordnung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Frisch- und Abwassersystem, das Heizungssystem und das Elektroversorgungssystem in einem ein- oder mehrteiligen Kastenmodul untergebracht sind, das sich in Hochrichtung bis maximal etwa auf Hüfthöhe einer Normperson erstreckt. Vorzugsweise weist das Kastenmodul eine Höhe von weniger als 130 cm über dem Fußboden auf. Durch die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich zum einen eine sehr kompakte Anordnung aller notwendigen Funktionskomponenten, die für ein Leben wenigstens einer Person in dem Wohn- und Schlafbereich erforderlich sind. Zum anderen wird aufgrund der vergleichsweise geringen Höhe des Kastenmoduls und der Integration aller Funktionssysteme der Funktionsanordnung in dem Kastenmodul ein wesentlich großzügigeres Raumgefühl innerhalb des Wohn- und Schlafbereichs erzeugt. Schließlich ermöglicht die Integration der Funktionssysteme in das Kastenmodul eine zumindest weitgehende Vormontage. Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich für den Einsatz in Wohn- und Schlafbereichen von selbstfahrenden oder von gezogenen Wohnmobilen wie insbesondere Reisemobilen oder Wohnwägen. Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich aber auch für stationäre Wohn- und Schlafbereiche, wie sie insbesondere bei einem Tiny House oder einer kleinen Hütte vorhanden sind. Schließlich eignet sich die erfindungsgemäße Funktionsanordnung auch für den Einsatz bei einem Fahrzeug in Form eines Lastkraftwagens, dessen Führerhaus einen Wohn- und Schlafbereich umfasst. Die kompakte Integration der Funktionssysteme und die Möglichkeit der weitgehenden Vormontage eignen sich in besonders vorteilhafter Weise für kompakte Wohn- und Schlafbereiche. Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Funktionsanordnung einsetzbar für Kraftfahrzeuge in Form von Kastenwagen, Vans oder Ähnlichem, wie sie als Kurierdienstfahrzeuge, als Handwerkerfahrzeuge oder für ähnliche Zwecke eingesetzt werden. Solche Kraftfahrzeuge weisen keinen separaten Aufbau an einem Heckbereich, sondern vielmehr eine insgesamt selbsttragende Fahrzeugkarosserie mit großem Stauraum in einem Mittel- und Heckbereich der Fahrzeugkarosserie auf.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Vorzugsweise weist das Kastenmodul eine Nahrungserhitzungseinrichtung und/oder eine Nahrungskühleinrichtung auf. Die Funktionsanordnung ist vorteilhaft mit einer Kochstelle und/oder einem Kühlschrank und/oder einem Gefrierfach versehen. Eine Versorgung erfolgt durch eine Stromquelle des Elektroversorgungssystems und/oder durch eine Energiequelle des Heizungssystems.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Frisch- und Abwassersystem einen Frischwassertank, einen Abwassertank sowie Wasserleitungen und wenigstens eine Wasserarmatur, insbesondere einen Wasserhahn, auf. Als Wasserarmatur sind ein Wasserhahn und ein Duschkopf sowie eine geeignete Mischarmatur für die Wassertemperierung vorgesehen. Auch ein Waschbecken und/oder eine Duschwanne zählen zu dem Frisch- und Abwassersystem.
-
Vorteilhaft ist dem Kastenmodul eine Toiletteneinheit zugeordnet. Die Toiletteneinheit ist vorzugsweise kassettenförmig gestaltet und als Chemietoilette ausgeführt. Alternativ ist vorgesehen, die Toiletteneinheit als Teil des Frisch- und Abwassersystems zu gestalten und mit einer Wasserspülung zu versehen.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Heizungssystem eine Heizquelle sowie eine Heizenergieversorgungseinheit auf. Zur Versorgung der Heizquelle mit Heizenergie kann Flüssigkraftstoff wie insbesondere Flüssiggas oder Dieselkraftstoff oder eine elektrische Energiequelle in Form einer Batterie, insbesondere einer Zusatzbatterie oder der Bordbatterie eines Kraftfahrzeugs, vorgesehen sein.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Elektroversorgungssystem eine Stromquelle, Elektroleitungen sowie Elektrosteuer- und -schaltelemente auf, und es sind Schnittstellen für anzuschließende Elektrobauteile vorgesehen. Als Elektrosteuer- und -schaltelemente sind insbesondere Spannungswandler, Steckdosen und Schalter vorgesehen. Geeignete Schnittstellen sind insbesondere elektrische Steckverbindungen oder andere elektrische Anschlussteile, die mit elektrischen Verbrauchern des Wohn- und Schlafbereichs, wie insbesondere Lichtquellen, einem Kühlschrank, einem Geschirrspüler oder Ähnlichem, verbindbar sind.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist für das Heizungssystem und/oder das Elektroversorgungssystem und/oder das Frisch- und Abwassersystem wenigstens eine am Kastenmodul angeordnete Funktionsprüfungsschnittstelle vorgesehen. Für wenigstens eines der Funktionssysteme, nämlich das Heizungssystem, das Elektroversorgungssystem und das Frisch- und Abwassersystem, ist somit eine Schnittstelle vorgesehen, die eine Funktionsprüfung bereits vor einem Einbau in einen entsprechenden Wohn- und Schlafbereich ermöglicht. Geeignete Schnittstellen können Elektro-, Flüssigkraftstoff- oder Wasseranschlüsse sein.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Kastenmodul in Hochrichtung aufgeteilt in ein Überflurmodulteil und ein Unterflurmodulteil, wobei das Überflurmodulteil oberhalb eines Fußbodenniveaus und das Unterflurmodulteil unterhalb eines Fußbodenniveaus angeordnet sind. Das Überflurmodulteil ist vorzugsweise auf einen Fußboden des Wohn- und Schlafbereichs aufsetzbar und auf diesem montierbar, und das Unterflurmodulteil ist unterhalb des Fußbodens in einem Unterflurbereich montierbar und fixierbar. Der Fußboden weist vorzugsweise Durchtritte für Funktionsverbindungen zwischen dem Überflurmodulteil und dem Unterflurmodulteil auf.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind in dem Unterflurmodulteil der Abwassertank sowie die Heizquelle und/oder die Heizenergieversorgungseinheit integriert. Die Heizquelle strahlt vorzugsweise nach oben zu dem Fußboden ab, wodurch sich in einfacher Weise eine Fußbodenheizung für den Wohn- und Schlafbereich ergibt. Das Unterflurmodulteil weist vorzugsweise einen Anschlussstutzen auf, der von unten oder von außen her zugänglich ist, um den Abwassertank in einfacher Weise entleeren zu können. Alternativ ist das Unterflurmodulteil mit einem öffnungsfähigen Wandungsabschnitt versehen, um den Abwassertank herausnehmen und wieder einsetzen zu können.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Unterflurmodulteil als Kastenteil mit von dem Fußboden weg nach unten sowie zu den Seiten isolierten Wandungen gestaltet. Die so gestaltete Isolierung des Unterflurmodulteils nach außen gewährleistet, dass das Unterflurmodulteil weitgehend unabhängig ist von außenseitigen Wetterparametern einer Außenumgebung des Wohn- und Schlafbereichs, insbesondere von Außentemperaturen. Dadurch, dass der das Unterflurmodulteil bildende Kastenteil lediglich nach unten sowie zu den Seiten hin isoliert ist, kann die Heizquelle innerhalb des Kastenteils Wärme zu den Seiten sowie nach oben hin abstrahlen. Dadurch wird zum einen eine Wärmetemperierung der weiteren, im Unterflurmodulteil befindlichen Funktionskomponenten ermöglicht. Zum anderen ergibt sich die bereits angesprochene Möglichkeit der Nutzung der Abwärme der Heizquelle innerhalb des Kastenteils zur Erwärmung der Unterseite des Fußbodens und damit einer Aufwärmung des Fußbodens selbst zur Schaffung einer Fußbodenheizung.
-
Für das Fahrzeug wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, dass dem Wohn- und Schlafbereich eine Funktionsanordnung zugeordnet ist, wie sie zuvor beschrieben wurde. Als erfindungsgemäße Fahrzeuge sind die zuvor bereits beschriebenen Fahrzeuggattungen, sowohl in Form von Kraftfahrzeugen als auch in Form von gezogenen Wohnanhängern, vorgesehen. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird demzufolge auf die vorherige Beschreibung bezüglich der Einsatzzwecke der Funktionsanordnung verwiesen.
-
In Ausgestaltung des Fahrzeugs ist das Kastenmodul quer zu einer Fahrzeuglängsrichtung in einem mittleren Abschnitt unter Trennung des Schlafbereichs von dem Wohnbereich angeordnet. Dadurch, dass das erfindungsgemäße Kastenmodul sich lediglich bis etwa auf Hüfthöhe von in dem Wohn- und Schlafbereich befindlichen Personen erstreckt, ist ein einfaches Überklettern des Kastenmoduls möglich, um von dem Schlafbereich in den Wohnbereich oder umgekehrt zu gelangen. Ein Podest, eine Treppe oder eine Leiter sind zur Erleichterung des Überkletterns des Kastenmoduls vorgesehen.
-
Als weitere Ausgestaltung des zuvor beschriebenen Fahrzeugs ist in einem Fahrzeug der eingangs genannten Art unterhalb eines Fahrzeugdachs ein elastisch flexibles Stau- und Transportnetz zur Aufnahme von Ladegut aufgespannt, wobei in diesem Bereich des Fahrzeugdachs eine Dachhimmelverkleidung entfernt oder ausgespart ist. Das Stau- und Transportnetz ist demzufolge von unten her erkennbar. Aufgrund der Gestaltung als Netz ist eine gewisse Transparenz von unten her auf in dem Stau- und Transportnetz gehaltenes Ladegut ermöglicht. Dadurch ergibt sich eine gute Sichtbarkeit des Inhalts des Stau- und Transportnetzes. Das Ladegut selbst kann zur Wärmeisolierung und Schalldämpfung im Fahrzeugdachbereich beitragen.
-
In weiterer Ausgestaltung des Fahrzeugs ist das Stau- und Transportnetz auf einer Be- und Entladeseite im Bereich eines dachseitigen Fahrzeugquerträgers zur Schaffung einer Verstausicherung umgelenkt. Dadurch wird das Ladegut gegen ein Herausfallen geschützt. Die Anordnung des Stau- und Transportnetzes ist in besonders vorteilhafter Weise oberhalb eines Fahrer- und Beifahrerbereichs eines Kraftfahrzeugs, d.h. in einem Bugdachbereich des Kraftfahrzeugs, angeordnet.
-
In weiterer Ausgestaltung des Fahrzeugs ist fußbodenseitig ein Podest mit wenigstens einer ausziehbaren Schublade und/oder wenigstens einer umklappbaren Deckplatte vorgesehen. Zum einen ergibt sich hierdurch die raumsparende Möglichkeit der Nutzung zusätzlichen Stauraums. Zum anderen können Niveauunterschiede zwischen einem fahrer- und beifahrerseitigen Bodenbereich und dem Fußboden des Wohn- und Schlafbereichs ausgeglichen werden. Die wenigstens eine umklappbare Deckplatte ermöglicht eine variable Gestaltung der Fußbodenhöhe.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Fahrzeugseitenwandung auf Höhe des Kastenmoduls mit einem durch ein Schließteil freiggebbaren oder verschließbaren Durchtritt versehen. Diese Ausgestaltung ermöglicht einen Zugriff zu dem Kastenmodul von außen her. Vorzugsweise ist das entsprechende Schließteil als im Bereich seiner Unterseite an dem Durchtritt angeschlagene Klappe gestaltet, die fahrzeuginnenraumseitig verriegelbar oder freigebbar ist. Vorzugsweise ist der Durchtritt und damit auch das Schließteil oberhalb einer Oberkante des Kastenmoduls positioniert, so dass insbesondere eine Duscharmatur mit einem entsprechend herausziehbaren Wasserschlauch zur Fahrzeugaußenseite herausgezogen werden kann, um eine Außendusche zu realisieren. Das Schließteil kann in seiner Öffnungsstellung in etwa horizontaler Ausrichtung arretierbar sein, um eine etwa horizontale Ablagefläche außenseitig an der Fahrzeugseitenwandung zu verwirklichen. Der Durchtritt bildet so eine Durchreiche und das Schließteil bildet in der Öffnungsstellung eine Abstellfläche, die für unterschiedliche Gegenstände des täglichen Lebens wie insbesondere Geschirr verwendet werden kann. Alternativ kann der Durchtritt im Bereich des Kastenmoduls auf Höhe eines Frischwassertanks vorgesehen sein, um ein einfaches Entnehmen und erneutes Einsetzen des Frischwassertanks zu ermöglichen, insbesondere um den leeren Frischwassertank wiederaufzufüllen und funktionsbereit im Kastenmodul wiedereinzusetzen.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist an einer Fahrzeugseitenwandung eine in Fahrzeuglängsrichtung erstreckte Trägerleiste für eine ein- oder mehrteilige Tischplatte befestigt, und die Tischplatte ist einendseitig schwenkbeweglich an der Trägerleiste angelenkt und andernendseitig lösbar an wenigstens einem flexiblen Haltestrang aufgehängt, der von einem Fahrzeugdachbereich aus nach unten hängt. Die Tischplatte kann einteilig oder zwei- oder mehrteilig ausgeführt sein. Bei einer zwei- oder mehrteiligen Ausführung besteht die Tischplatte aus mehreren Plattenteilen, die schwenkbeweglich zueinander gelagert sind und kompakt zusammenklappbar oder zu einer großen ebenen Tischplatte auseinanderklappbar und gegeneinander abstützbar sind.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Tischfuß zur Halterung einer Tischplatte vorgesehen, der eine Stütz- und Klemmeinrichtung zur lösbaren Fixierung auf einem Kugelkopf einer heckseitigen Anhängerkupplung aufweist. Dadurch ist es möglich, den Tischfuß fahrzeugaußenseitig auf dem Kugelkopf zu befestigen und so an diesen Tischfuß eine Tischplatte zu haltern. Falls die Anhängerkupplung an einem beweglichen Heckverlängerungsteil des Fahrzeugs angebracht ist, ergibt sich in ausgezogenem Zustand des beweglichen Heckverlängerungsteils ein Heckportal an dem Fahrzeug, das in Verbindung mit einem entsprechend mittels des Tischfußes befestigten Tisches eine Sitzlounge ermöglicht.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist im Bereich eines Fahrzeugseitenfensters ein zwischen einer kompakt abgelegten Ruhestellung und einer aufgespannten Schutzstellung beweglich gelagertes flexibles Flächengebilde vorgesehen, das mit Permanentmagnetelementen versehen ist, die in aufgespannter Schutzstellung eine Fixierung des Flächengebildes an einem Karosserieblech einer Fahrzeugseitenwandung ermöglichen. Hierdurch ergibt sich ein besonders platzsparend unterbringbares, leichtgewichtiges Schutznetz, das als Sonnenschutz oder als Insektenschutz für entsprechende Fensterbereiche des Fahrzeugs eingesetzt werden kann.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
- 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs in Form eines Kraftfahrzeugs,
- 2 einen mittleren Querschnittsbereich des Fahrzeugs nach 1 mit einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Funktionsanordnung,
- 3 schematisch in einer Querschnittsdarstellung die Funktionsanordnung nach 2,
- 4 schematisch eine Draufsicht auf die Funktionsanordnung gemäß den 2 und 3,
- 5 schematisch eine perspektivische Darstellung auf einen fahrzeuginnenraumseitigen Bugbereich des Fahrzeugs gemäß 1,
- 6 schematisch einen Ausschnitt des Fahrzeugs gemäß 1 im Bereich eines Fußbodens mit einem variabel gestaltbaren Podest,
- 7 schematisch eine weitere Darstellung eines Fahrzeugbugbereichs mit einem Podest gemäß 6,
- 8 einen Ausschnitt eines Fahrzeuginnenraums des Fahrzeugs gemäß 1 mit einer Tischanordnung,
- 9 eine zu der Darstellung nach 8 ähnliche Darstellung mit einer Tischanordnung aus zwei Plattenteilen,
- 10a bis 10c schematisch in einer Seitenansicht unterschiedliche Klappzustände der Tischanordnung gemäß 9 und
- 11 eine flexible Aufhängung für eine Tischanordnung nach 8 oder 9 in vergrößerter, perspektivischer Darstellung.
-
Ein Kraftfahrzeug F weist einen in 1 in der Zeichnungsebene rechts dargestellten Bugbereich sowie einen in 1 links dargestellten Heckbereich auf. Das Kraftfahrzeug ist als Kastenwagen in Form eines Vans ausgeführt mit einer selbsttragenden Fahrzeugkarosserie, die aus Quer- und Längsträgern sowie einer Karosserieblechbeplankung aufgebaut ist. Hierdurch ergibt sich hinter einem Bugbereich, der einen Fahrer- und Beifahrerbereich mit entsprechenden Frontsitzen bildet, ein großer Stauraum bis zu dem Heckbereich, der bei dem Kraftfahrzeug gemäß 1 für die Gestaltung eines Wohnbereichs 1 und eines Schlafbereichs 2 - gemeinsam auch als Wohn- und Schlafbereich bezeichnet - vorgesehen ist. Dem Wohnbereich 1 und dem Schlafbereich 2 ist - über die Fahrzeuglänge gesehen - etwa mittig eine Funktionsanordnung 3 zugeordnet, die sich in Fahrzeugquerrichtung über eine Breite des Fahrzeuginnenraums erstreckt. Anhand der 2 bis 4 sind Aufbau und Gestaltung der Funktionsanordnung 3 für den Wohnbereich 1 und den Schlafbereich 2 näher beschrieben.
-
In Fahrzeuglängsrichtung hinter der Funktionsanordnung 3 weist der Schlafbereich 2 zum einen ein Bett auf. Zum anderen ist unterhalb des Betts Stauraum für Gepäck, für einspurige Fahrzeuge oder andere Freizeitgeräte und für anderes Ladegut vorgesehen. Der Wohnbereich 1 weist Sitz- und Tischgelegenheiten sowie weitere Funktionsgegenstände eines Wohnbereichs auf. Zudem ist Raum für den Aufbau eines Kinderbetts vorgesehen.
-
Die Funktionsanordnung 3 vereint zumindest weitgehend alle Funktionskomponenten in sich, die für ein Leben wenigstens einer Person in dem Kraftfahrzeug notwendig sind, insbesondere eine Kochmöglichkeit, eine Waschmöglichkeit, eine Toilette sowie ein Heizungssystem und ein Elektroversorgungssystem. Der Funktionsanordnung 3 sind auch entsprechende Energieversorgungseinrichtungen für das Heizsystem oder das Elektroversorgungssystem zugeordnet. Zudem ist in der Funktionsanordnung 3 ein Frischwasser- und Abwassersystem untergebracht, das wenigstens einen Frischwassertank sowie wenigstens einen Abwassertank aufweist.
-
Anhand des Kraftfahrzeugquerschnitts gemäß 2 ist die Funktionsanordnung 3 bildlich herausgeschnitten und vergrößert. Das Kraftfahrzeug F weist eine schematisch dargestellte Außenhaut auf, die durch Karosserieseitenwandungen und durch einen Fahrzeugdachbereich gebildet wird. Im Bereich der Karosserieseitenwandungen und/oder im Fahrzeugdachbereich sind Fenster vorgesehen, die hier nicht näher dargestellt sind.
-
Die Funktionsanordnung 3 weist gemäß den 2 bis 4 ein Kastenmodul 4 auf, das schrankförmige Abschnitte umfasst. Das Kastenmodul 4 ist aufgeteilt in ein Überflurmodulteil 5 und ein Unterflurmodulteil 6, die anhand der 3 und 4 näher beschrieben werden. Das Überflurmodulteil 5 ist auf einer Bodenplatte im Fahrzeuginnenraum befestigt, die einen Fußboden bildet. In dem Überflurmodulteil 5 ist eine Kochgelegenheit vorgesehen, die durch eine schwenkbewegliche Deckplatte 7 verschließbar oder freigebbar ist. Unterhalb der Kochgelegenheit ist ein Kühlschrank vorgesehen. Die Deckplatte 7 bildet im geöffneten Zustand (siehe gestrichelte Darstellung in 3) zusätzlich einen Feuerschutz für die Kochgelegenheit. Unterhalb der Kochgelegenheit, die als Gaskochstelle ausgeführt ist, ist zudem eine Gasflasche in dem Überflurmodulteil 5 untergebracht. Seitlich neben der Kochgelegenheit und dem Kühlschrank ist eine chemisch aktive Toilettenkassette 10 integriert, die für eine Benutzung aus dem Schrankmodul herausziehbar und nach Benutzung wieder in das Schrankmodul zurückschiebbar ist. Die Toilettenkassette 10 ist entnehmbar und tragbar. Auf der in 3 rechten Seite ist ein Waschbecken mit einer nicht näher bezeichneten Duscharmatur vorgesehen, die sowohl als Wasserhahn für das Waschbecken als auch für eine Duschfunktion einsetzbar ist. Direkt unterhalb des Waschbeckens ist ein Frischwassertank 12 vorgesehen. Auf dem Niveau eines Fußbodens FB ist vor der Toilettenkassette 10 eine Duschwanne 11 in den Fußboden FB integriert.
-
Unterhalb des in 4 dargestellten Überflurmodulteils 5 ist das Unterflurmodulteil 6 positioniert, das das Heizungssystem sowie einen Abwassertank umfasst. Die Duschwanne 11 und das Waschbecken sind mit Leitungen und Anschlüssen versehen, die in den Abwassertank geführt sind. Das Heizungssystem dient zur Aufheizung des Fußbodens FB und umfasst in dem Unterflurmodulteil 6 nicht nur eine Heizquelle, die durch einen Flüssiggasspeicher versorgt wird, sondern auch den Flüssiggasspeicher selbst. Alternativ ist die Heizquelle nach Art einer Standheizung aufgebaut und wird durch einen Dieselkraftstoff eines für den Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs benötigten Dieseltanks gespeist.
-
Das Überflurmodulteil 5 weist vorzugsweise auch einen entnehmbaren Mülleimer auf. In dem Überflurmodulteil 5 ist auch ein Elektroversorgungssystem 13 untergebracht, das neben wenigstens einer Batterie auch einen Schaltschrank sowie Elektroleitungen umfasst, die zu entsprechenden Lichtquellen sowie zu dem Kühlschrank führen.
-
In Fahrzeuglängsrichtung nach hinten schließt an das Überflurmodulteil direkt der zuvor beschriebene Stauraum unterhalb des Betts an, so dass eine gute Belüftung der Funktionsanordnung 3 ermöglicht ist.
-
In der Fahrzeugseitenwandung ist gemäß 3 ein Durchtritt 15 vorgesehen, der durch eine Schließklappe 14 verschließbar oder freigebbar ist, wie in 3 gut erkennbar ist. In der Fahrzeugseitenwandung kann zudem unterhalb der Schließklappe 14 noch ein weiterer Durchtritt vorgesehen sein, um ein Entnehmen und Wiedereinsetzen des Frischwassertanks von der Fahrzeugaußenseite her zu vereinfachen.
-
In Fahrzeugquerrichtung verschiebbare Vorhänge können das Kastenmodul 4 im Fahrzeuginnenraum sowohl von der Heckseite als auch von der Bugseite her verdecken. Diese Vorhänge können für einen Zugang zu dem Kastenmodul 4 in einfacher Weise zur Seite geschoben werden.
-
Im Bugbereich weist das Kraftfahrzeug F oberhalb entsprechend drehbarer Frontsitze 16 ein Stau- und Transportnetz 18 auf, dessen Netzmaschen so groß gestaltet sind, dass von unten her ein Durchblick auf oberhalb des Stau- und Transportnetzes 18 befindliches Ladegut ermöglicht ist. Das Stau- und Transportnetz 18 ist mithilfe von mehreren Einhängeelementen 20 fahrzeugseitig in einem Fahrzeugdachbereich sowie im Bereich gegenüberliegender Fahrzeugseitenwandungen fixiert. Das Stau- und Transportnetz 18 ist flexibel und elastisch ausgeführt. Das Stau- und Transportnetz 18 ist zudem um einen Fahrzeugquerträger 17 herumgeführt, der in Abstand unterhalb des Fahrzeugdachbereichs in Fahrzeugquerrichtung erstreckt ist. Durch das Spannen des Stau- und Transportnetzes 18 um den Fahrzeugquerträger 17 herum aus der horizontalen Ausrichtung in eine vertikale Ausrichtung nach oben ergibt sich ein Schutz für das Ladegut gegen ein Herausfallen. Ein offener Bereich oberhalb des entsprechendes Rands des Stau- und Transportnetzes und damit oberhalb des vertikal herumgespannten Abschnitts 19 ist ausreichend groß, um zumindest kleineres Ladegut wie Kleidungsstücke oder Ähnliches be- und entladen zu können, ohne die Einhängeelemente 20 des Abschnitts 19 vom Fahrzeugdachbereich zu lösen. Das Stau- und Transportnetz 18 weist vorzugsweise Netzmaschen auf, die freie Querschnitte von 5x5 mm definieren. Das so gebildete Staufach ist zum einen gut belüftet. Zum anderen ist eine Transparenz möglich, die von unten her das Erkennen des Ladeguts in dem Stau- und Transportnetz 18 ermöglicht.
-
Anhand der 6 und 7 ist ein Podest 21 auf dem Fußboden FB dargestellt, der an den Fußboden 12 der Funktionsanordnung 3 nach vorne anschließt. Das Podest 21 weist nach hinten ausziehbare Schubladen 22 auf, die als einfache Kästen ausgeführt sind. Insgesamt sind drei Schubladen 22 in Fahrzeugquerrichtung nebeneinander vorgesehen. Jeder der Schubladen 22 ist zudem jeweils eine klappbare Deckplatte 23 zugeordnet, die jeweils auf einer ausgezogenen Schublade 22 abgestützt werden kann, um das Podest 21 nach hinten zu vergrößern. Durch die Drittelteilung kann das Podest über ein Drittel, über zwei Drittel oder über drei Drittel seiner Breite in Fahrzeuglängsrichtung erweitert oder verkürzt werden. Die Schubladen 22 gewährleisten zusätzliche Staumöglichkeiten innerhalb des Fahrzeuginnenraums.
-
Anhand der 8 bis 11 sind verschiedene Tischanordnungen mit einer Tischplatte 25 (8) oder einer Tischplatte 25a (9 und 10a bis 10c) dargestellt. Den beiden Tischanordnungen gemeinsam ist es, dass die Tischplatte 25 bzw. 25a sich von einer Fahrzeugseitenwandung FS aus in ihrer Funktionsstellung in Fahrzeugquerrichtung zur Mitte des Fahrzeuginnenraums hin erstreckt. Beide Tischplatten 25 und 25a sind zudem an einem Ende an einer Trägerleiste 24 schwenkbeweglich festgelegt, die an der Fahrzeugseitenwandung befestigt ist. Die Trägerleiste 24 bildet eine endseitige Auflagefläche für einen außenseitigen Rand der Tischplatte 25, 25a. An einem zur Fahrzeugmitte hin gegenüberliegenden Endbereich ist die Tischplatte 25 wie auch die Tischplatte 25a aufgehängt an zwei zueinander parallelen, flexiblen Haltesträngen 26, die als Haltegurte ausgeführt sind. Die Haltegurte sind mit ihrem oberen Ende im Bereich des Fahrzeugdachs an einem Fahrzeugquerträger oder einem anderen Karosseriebereich des Fahrzeugdachbereichs befestigt. An ihren unteren Enden weisen sie Verdickungen auf, die durch eine Gurtschlaufe mit einem entsprechend eingefügten Haltebolzen ausgeführt sein können. Diese Endbereiche der Haltegurte ragen in seitlich offene Schlitzausnehmungen 27 der Tischplatte 25, 25a hinein. Die Haltebolzen 28 bilden eine formschlüssige Sicherung des Eigengewichts der Tischplatte 25 oder 25a, da sie die Tischplatte 25, 25a unterseitig abstützen. Zwangsläufig ist ein Querschnitt jeder durch die Haltebolzen 28 und die Gurtschlaufen gebildeten Verdickung größer als eine Breite der Schlitzausnehmungen 27 der Tischplatte 25 oder 25a.
-
Die Tischplatte 25a gemäß den 9 und 10a bis 10c ist zweiteilig ausgeführt, wobei die beiden Plattenteile relativ zueinander schwenkbeweglich angelenkt sind. Die Schwenkbeweglichkeit der beiden Plattenteile aus einer aufeinandergeklappten Ruhestellung in eine aufgespannte Funktionsstellung ist anhand der 10a bis 10c gut erkennbar. Der Plattenteil, an dem die Haltegurte angreifen, kann in seiner Ruhestellung gemäß 10a unterseitig an der Trägerleiste 24 lösbar befestigt sein.