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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Glätten von Oberflächen in Vertiefungen und eine Glättungsvorrichtung.
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Beim additiven Herstellen von Objekten weist die Oberfläche oftmals eine recht große Rauheit auf. Oftmals ist gewünscht, dass die Rauheit der Oberfläche verringert wird, um ein Objekt zu erhalten, das eine glatte bzw. geglättete Oberfläche aufweist.
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Es ist bekannt, dass die Oberfläche mittels eines Schleifmittels, das über die Oberfläche des Objekts geführt wird, mechanisch geglättet werden kann. Nachteilig hieran ist, dass die Oberfläche anschließend von dem Schleifmittel gesäubert bzw. gereinigt werden muss. Zudem werden Kanten hierbei stark verrundet.
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Darüber hinaus ist es oftmals schwierig und technisch aufwendig, Oberflächen in Löchern bzw. Kanälen bzw. Hohlräumen zu glätten. Auch sind Sacklöcher mittels Schleifmittel typischerweise nicht herstellbar. Zudem ist es technisch aufwendig, Löcher mit unterschiedlichen Querschnitten in unterschiedlichen Bereichen des jeweiligen Lochs herzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Verfahren zum Glätten von Oberflächen bzw. eine Glättungsvorrichtung aufzuzeigen, mittels dem bzw. der Oberflächen in Löchern, Kanälen und Hohlräumen eines Objekts technisch einfach geglättet werden können.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 und den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 7 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Glätten von Oberflächen in Vertiefungen, insbesondere in Kanälen und/oder Hohlräumen, eines elektrisch geladenen Objekts gelöst, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Bereitstellen des elektrisch geladenen Objekts; und Einbringen von elektrisch geladenen Festkörperpartikeln in mindestens eine der Vertiefungen des Objekts zum Glätten der Oberfläche der mindestens einen Vertiefung, wobei die Festkörperpartikel eine entgegengesetzte elektrische Ladung zur elektrischen Ladung des Objekts aufweisen.
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Vorteilhaft hieran ist, dass die Oberfläche in der Vertiefung des Objekts technisch einfach geglättet werden kann bzw. wird. Es wird kein Reinigungsschritt bzw. Säuberungsschritt nach dem Glätten benötigt. Hierdurch kann das Verfahren schnell durchgeführt werden. Zudem kann der Abtrag der Glättung besonders hoch sein und besonders präzise eingestellt werden, da die Festkörperpartikel gezielt in die Vertiefung eingebracht werden. Insbesondere können die Festkörperpartikel ausschließlich in die Vertiefung eingebracht werden und nicht auf sonstige (äußere) Oberflächen des Objekts.
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Insbesondere wird die Aufgabe auch durch eine Glättungsvorrichtung zum Glätten von Oberflächen in Vertiefungen, insbesondere in Kanälen und/oder Hohlräumen, eines Objekts, gelöst wobei die Glättungsvorrichtung eine Anordnungsvorrichtung zum Anordnen eines elektrisch geladenen Objekts an einer vorgegebenen Position, insbesondere zum Anordnen und zum elektrischen Laden des Objekts an einer vorgegebenen Position, und eine Erzeugungsvorrichtung zum Erzeugen von elektrisch geladenen Festkörperpartikeln, wobei die Festkörperpartikel eine entgegengesetzte Ladung zur Ladung des Objekts aufweisen, und zum gezielten Einbringen der Festkörperpartikel in mindestens eine Vertiefung des Objekts, umfasst.
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Ein Vorteil hiervon ist, dass die Oberfläche in der Vertiefung des Objekts mittels der Glättungsvorrichtung technisch einfach geglättet werden kann. Zudem ist keine Reinigung des Objekts bzw. der Vertiefung nach dem Glätten notwendig. Somit kann mittels der Glättungsvorrichtung die Oberfläche der Vertiefung technisch einfach und schnell geglättet werden. Darüber hinaus ist es mittels der Glättungsvorrichtung möglich, dass der Abtrag bzw. die Glättung besonders hoch ist und besonders präzise eingestellt wird, da die Festkörperpartikel gezielt in die Vertiefung eingebracht werden. Insbesondere ist es mittels der Glättungsvorrichtung möglich, die Festkörperpartikel ausschließlich in die Vertiefung einzubringen, so dass im Wesentlichen keine Festkörperpartikel auf sonstige (äußere) Oberflächen des Objekts gelangen.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens weist das Objekt mindestens eine durch das Objekt durchgehende Vertiefung auf, wobei die Festkörperpartikel auf einer ersten Seite der Vertiefung derart in die Vertiefung eingebracht werden, dass zumindest ein Teil der Festkörperpartikel auf einer zweiten der ersten Seite gegenüberliegenden Seite der Vertiefung aus der Vertiefung austreten. Vorteilhaft hieran ist, dass die Oberfläche in der gesamten Vertiefung technisch einfach geglättet wird. Hierdurch kann die Glättung in der Vertiefung besonders gleichmäßig durchgeführt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens werden zumindest ein Teil der auf der zweiten Seite der Vertiefung austretenden Festkörperpartikel wieder auf der ersten Seite in die Vertiefung eingeführt. Ein Vorteil hiervon ist, dass ein Art Kreislauf der Festkörperpartikel erzeugt werden kann. Somit können die Festkörperpartikel, die bereits einmal in die Vertiefung eingebracht wurden, insbesondere die Festkörperpartikel, die nicht zur Glättung beigetragen haben bzw. das Objekt nicht berührt haben, recycelt bzw. wiederverwendet werden. Zudem kann hierdurch gezielt ein Glätten des Objekts außerhalb der Vertiefung noch besser verhindert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens werden die Festkörperpartikel mittels einer Düse in die Vertiefung eingebracht. Vorteilhaft hieran ist, dass die Festkörperpartikel technisch besonders einfach in die Vertiefung geführt werden können. Somit kann die Vertiefung bzw. die Oberfläche der Vertiefung besonders effektiv geglättet werden. Zudem lässt sich hierdurch technisch einfach eine gerichtete Strömung der Festkörperpartikel erreichen. Es ist auch möglich, einen Adapter auf das Objekt bzw. Bauteil zu setzen, der bestimmte Teilbereiche des Objekts verdeckt, so dass keine Festkörperpartikel auf diesen abgedeckten Teilbereich bzw. diese abgedeckten Teilbereiche gelangen.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens wird die Düse zumindest teilweise in die Vertiefung eingeführt. Ein Vorteil hiervon ist, dass alle Festkörperpartikel, die von der Erzeugungsvorrichtung erzeugt werden, in die Vertiefung gelangen. Somit kann die Vertiefung besonders schnell und effektiv geglättet werden. Zudem wird eine Glättung des Objekts außerhalb der Vertiefung weitestgehend verhindert.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens wurde das Objekt mittels eines additiven Herstellungsverfahrens hergestellt. Insbesondere Objekte, die additiv hergestellt wurden (mittels sogenannten 3D-Drucks) weisen oftmals Unebenheiten auf. Zudem weisen additiv hergestellte Objekte oftmals eine große Anzahl an gezielt hergestellten Vertiefungen bzw. Aussparungen auf, um Material beim Herstellen zu sparen. Somit können mittels dieses Verfahrens additiv hergestellte Objekte besonders effektiv geglättet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Glättungsvorrichtung umfasst die Glättungsvorrichtung ferner mindestens eine Düse zum Einbringen der Festkörperpartikel in die Vertiefung des Objekts. Ein Vorteil hiervon ist, dass mittels der Düse die die Festkörperpartikel technisch besonders einfach in die Vertiefung geführt bzw. eingebracht werden können. Hierdurch lässt sich die Oberfläche der Vertiefung schnell und energiesparend glätten. Darüber hinaus kann mittels der Düse technisch einfach eine gerichtete Strömung der Festkörperpartikel erzeugt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Glättungsvorrichtung umfasst die Glättungsvorrichtung ferner eine Austrittsvorrichtung zum Aufnehmen zumindest eines Teils der aus der Vertiefung des Objekts ausgetretenen Festkörperpartikel und zum Bewegen zumindest eines Teils der aufgenommenen Festkörperpartikel zu der Erzeugungsvorrichtung, wobei die Erzeugungsvorrichtung und die Austrittsvorrichtung derart relativ zu der Vertiefung des Objekts anordenbar sind, dass die Erzeugungsvorrichtung die Festkörperpartikel auf einer ersten Seite in eine durch das Objekt durchgehende Vertiefung einbringt und die Austrittsvorrichtung zumindest einen Teil der Festkörperpartikel auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite der Vertiefung aufnimmt. Vorteilhaft hieran ist, dass eine Art Kreislauf der Festkörperpartikel erzeugt werden kann. Die Festkörperpartikel, insbesondere die Festkörperpartikel, die das Objekt bzw. die Oberfläche der Vertiefung nicht berührt haben, können wiederverwendet bzw. recycelt werden. Darüber hinaus kann ein Glätten des Objekts bzw. einer Oberfläche des Objekts außerhalb der Vertiefung noch besser verhindert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Glättungsvorrichtung ist die Erzeugungsvorrichtung zum Erzeugen einer gerichteten Bewegung der Festkörperpartikel in die Vertiefung und/oder durch die Vertiefung des Objekts ausgebildet. Vorteilhaft hieran ist, dass man technisch einfach eine zielgerichtete bzw. ausgerichtete Bewegung der Festkörperpartikel bzw. einen Strahl der Festkörperpartikel erreicht. Hierdurch können die Festkörperpartikel auf bestimmte Bereiche der Vertiefung gerichtet werden. Es ist hierdurch auch technisch einfach möglich, die Festkörperpartikel durch die Vertiefung bzw. durch einen Kanal, der durch das Objekt verläuft, strömen zu lassen.
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Insbesondere wird die Aufgabe auch durch eine Herstellungsvorrichtung zum additiven Herstellen eines Objekts, die eine oben beschriebene Glättungsvorrichtung aufweist, gelöst.
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Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen
- 1 eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glättungsvorrichtung;
- 2 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glättungsvorrichtung;
- 3 eine schematische Ansicht einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glättungsvorrichtung;
- 4 eine schematische Ansicht einer vierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glättungsvorrichtung; und
- 5 eine schematische Ansicht einer fünften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glättungsvorrichtung.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Elemente dieselben Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glättungsvorrichtung 10.
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Die Glättungsvorrichtung 10 ist zum Glätten einer Oberfläche bzw. von Oberflächen in Vertiefungen 22 eines Objekts 40 ausgebildet.
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Das Objekt 40 kann ein Gegenstand sein, der mittels eines additiven Herstellungsverfahrens (sogenannter 3D-Druck) hergestellt wurde. Das additive Herstellungsverfahren kann selektives Laserschmelzen und/oder electron beam melting umfassen oder sein. Das Objekt 40 kann auch auf andere Art und Weise hergestellt worden sein.
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Das Objekt 40 besteht zumindest teilweise, insbesondere vollständig, aus einem elektrisch leitenden Material, z.B. Metall und/oder eine Metalllegierung.
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Das Objekt 40 weist typischerweise Vertiefungen 22 auf. Die Vertiefungen 22 können Löcher, Kanäle 25 und/oder Hohlräume 30 sein. Die Vertiefung 22 kann sich durch das Objekt 40 hindurch erstrecken, d.h. die beiden Eingänge in die Vertiefung 22 befinden sich auf verschiedenen Seiten des Objekts 40, oder die Vertiefung 22 kann blind sein.
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Die Glättungsvorrichtung 10 weist eine Erzeugungsvorrichtung 12. Die Erzeugungsvorrichtung 12 erzeugt ionengeladene bzw. elektrisch geladene Festkörperpartikel 50. Dies bedeutet, dass die Festkörperpartikel 50 eine elektrische Ladung aufweisen. Die Festkörperpartikel 50 können einen Durchmesser von ca. 0,3 mm bis ca. 2 mm, insbesondere ca. 0,5 mm bis ca. 0,8 mm aufweisen. Die Festkörperpartikel 50 können ein Flüssig-Elektrolyt aufweisen.
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Die Glättungsvorrichtung 10 weist zudem eine Anordnungsvorrichtung auf. Die Anordnungsvorrichtung ist zum Anordnen des Objekts 40 an einer vorgegebenen Position ausgebildet. Das Objekt 40 kann vor dem Anordnen elektrisch geladen werden. Alternativ oder zusätzlich wird das Objekt 40, während es an der ersten Position angeordnet ist, elektrisch geladen. In 1 ist eine Spannungsquelle 20 angeordnet, die mit der Erzeugungsvorrichtung 12 und mit dem Objekt 40 verbunden ist, so dass das Objekt 40 positiv geladen ist, während die Festkörperpartikel 50 negativ geladen sind bzw. werden.
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Die elektrische Ladung des Objekts 40 ist der Ladung der Festkörperpartikeln 50 entgegengesetzt. Typischerweise wird das Objekt 40 positiv geladen und die Festkörperpartikel 50 weisen jeweils eine negative Ladung auf. Es ist jedoch auch denkbar, dass das Objekt 40 negativ geladen ist bzw. wird und die Festkörperpartikel 50 positiv geladen sind bzw. werden.
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Die Festkörperpartikel 50 werden durch die Glättungsvorrichtung 10 in mindestens eine Vertiefung 22 des Objekts 40 eingebracht. Dies kann insbesondere bedeuten, dass die Glättungsvorrichtung 10 die ionengeladenen bzw. elektrisch geladenen Festkörperpartikel 50 nicht einfach die Festkörperpartikel 50 auf die äußere Oberfläche des Objekts 40 an irgendeiner Stelle richtet, sondern die Glättungsvorrichtung 10 die Festkörperpartikel 50 gezielt oder direkt bzw. unmittelbar in die Vertiefung 22 einbringt. Die Glättungsvorrichtung 10 erzeugt eine gerichtete Strömung von Festkörperpartikeln 50, die in die Vertiefung 22 eingeführt werden.
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Hierfür kann die Glättungsvorrichtung 10 eine Art Düse 15 aufweisen, die einen gerichteten Strahl von Festkörperpartikeln 50 ausgibt. Dieser Strahl von Festkörperpartikeln 50 kann auf bzw. in die Vertiefung 22 gerichtet werden bzw. sein.
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Die Glättungsvorrichtung 10 bzw. die Düse 15 der Glättungsvorrichtung 10 kann teilweise in die Vertiefung 22 eingeführt werden bzw. sein. Auf diese Weise werden die Festkörperpartikel 50 besonders präzise in die Vertiefung 22 eingebracht. Die Düse 15 kann entsprechend der Haupterstreckungsrichtung der Vertiefung 22 des Objekts 40 ausgerichtet sein. Dies bedeutet, dass bei einer Vertiefung 22, die sich im Wesentlichen in einem Winkel von ca. 35° zur äußeren Oberfläche des Objekts 40 erstreckt, die Düse 15 auch derart ausgerichtet sein kann, dass die Festkörperpartikel 50 im Durchschnitt in einem Winkel von ca. 35° zur äußeren Oberfläche des Objekts 40 in die Vertiefung 22 eingebracht werden. Hierbei kann ein Adapter zum Verdecken bzw. Abdecken von einem Teilbereich oder mehreren Teilbereichen des Objekts 40 auf einer oder mehreren Oberflächen des Objekts 40 angeordnet werden. Die Festkörperpartikel 50 gelangen somit nicht auf die verdeckten bzw. abgedeckten Teilbereiche des Objekts 40.
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Die Anordnungsvorrichtung kann die Ausrichtung des Objekts 40 in Bezug auf die Hauptbewegungsrichtung der Festkörperpartikel 50 verändern. Beispielsweise kann das Objekt 40 um eine Achse, die entweder durch das Objekt 40 verläuft oder am Objekt 40 vorbei verläuft, gedreht werden. Auch eine Verschwenkung des Objekts 40 mittels der Anordnungsvorrichtung ist möglich.
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Die elektrisch geladenen bzw. ionengeladenen Festkörperpartikel 50 kontaktieren hauptsächlich die Spitze bzw. den Berg von Unebenheiten in der Vertiefung 22.
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Wenn der jeweilige Festkörperpartikel
50 das elektrisch geladene Objekt
40 berührt bzw. kontaktiert, kehrt sich die elektrische Ladung des Festkörperpartikels
50 um. Bei dem Kontakt wird ein Teil des Materials der Spitze bzw. des Bergs einer Unebenheit von dem Festkörperpartikel
50 durch Reibung und/oder chemische Reaktion mitgenommen und auf diese Weise von dem Objekt
40 entfernt. Anschließend gelangt der Festkörperpartikel
50 aus der Vertiefung
22 und wird beispielsweise durch die Erzeugungsvorrichtung
12 oder die Austrittsvorrichtung
60, die eine zu der Ladung des Objekts
40 entgegengesetzte Ladung aufweist, angezogen. Dieses Vorgehensweise nennt man (trockenes) Elektropolieren (dry electropolishing). Die Grundsätze dieses Verfahrens sind in der
DE 21 2017 000 070 U1 beschrieben, die hierdurch einbezogen wird.
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2 zeigt eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glättungsvorrichtung 10.
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Bei der zweiten Ausführungsform weist das Objekt 40 als eine Vertiefung 22 eine Art Loch bzw. einen (geschlossenen, d.h. nur auf einer Seite offenen) Hohlraum 30 auf. Die Erzeugungsvorrichtung 12 bzw. die Düse 15 der Erzeugungsvorrichtung 12 ist teilweise in die Vertiefung 22 bzw. in den Hohlraum 30 eingeführt. Dies bedeutet, dass die Festkörperpartikel 50 unmittelbar bzw. direkt in die Vertiefung 22 eingebracht werden. Die Düse 15 kann je nach Größe und Form der Düse 15 und abhängig von der Größe der Vertiefung 22 bzw. der Eingangsöffnung der Vertiefung 22 auf der äußeren Oberfläche des Objekts 40 vollständig in die Vertiefung 22 eingeführt werden.
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Die Düse 15 deckt typischerweise nicht die gesamte (äußere) Öffnung der Vertiefung 22 nach Außen ab, so dass die Festkörperpartikel 50 aus der Vertiefung 22 heraus gelangen können, nachdem diese das Objekt 40 bzw. den Gegenstand berührt haben. Es ist jedoch auch möglich, dass die Düse 15 bzw. die Erzeugungsvorrichtung 12 die gesamte (äußere) Öffnung der Vertiefung 22 nach Außen abdeckt. Auch hier ist die Verwendung eines Adapters zum Abdecken bzw. Verdecken eines Teilbereichs oder mehrerer Teilbereiche des Objekts 40 möglich.
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Durch das Einbringen der elektrisch geladenen bzw. ionengeladenen Festkörperpartikel 50 in die Vertiefung 22 werden Unebenheiten in der Vertiefung 22 geglättet. Insbesondere werden Spitzen bzw. Erhebungen der Unebenheiten in der Vertiefung 22 abgetragen.
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3 zeigt eine schematische Ansicht einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glättungsvorrichtung 10.
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In 3 weist das Objekt 40 eine durchgehende Vertiefung 22 auf. Dies bedeutet, dass die Vertiefung 22 zu zwei unterschiedlichen Außenseiten des Objekts 40 hin geöffnet ist. Die Glättungsvorrichtung 10 der dritten Ausführungsform weist zusätzlich zu der ersten Ausführungsform bzw. zweiten Ausführungsform eine Austrittsvorrichtung 60 vor.
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Die Erzeugungsvorrichtung 12 bzw. die Düse 15 der Erzeugungsvorrichtung 12 wird derart angeordnet, dass die Festkörperpartikel 50 durch eine Öffnung auf einer ersten Seite der Vertiefung 22 in die Vertiefung 22 eingebracht werden. Hierfür kann die Düse 15 der Erzeugungsvorrichtung 12 teilweise in die Vertiefung 22 eingeführt werden.
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Die Austrittsvorrichtung 60 ist an einer zweiten der ersten Seite gegenüberliegenden Seite der Vertiefung 22 angeordnet. Die Austrittsvorrichtung 60 nimmt zumindest einen Teil der Festkörperpartikel 50 auf, die ausgehend von der Erzeugungsvorrichtung 12 durch die Vertiefung 22 und zu der zweiten Seite gelangt sind. Denkbar ist, dass die Austrittsvorrichtung 60 alle aus der zweiten Seite austretenden Festkörperpartikel 50 aufnimmt.
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Ein Teil oder alle von der Austrittsvorrichtung 60 aufgenommenen Festkörperpartikel 50 werden über eine Rückführleitung 65 zu der Erzeugungsvorrichtung 12 transportiert. Die Erzeugungsvorrichtung 12 sendet einen Teil oder alle der von der Erzeugungsvorrichtung 12 über die Rückführleitung 65 erhaltenen Festkörperpartikel 50 erneut in die Vertiefung 22 des Objekts 40. Insbesondere können die Festkörperpartikel 50, die das Objekt 40 nicht berührt bzw. kontaktiert haben und somit noch immer die ursprüngliche Ladung (die zur elektrischen Ladung des Objekts 40 entgegengesetzt ist) aufweisen wiederverwendet werden. Auf diese Weise wird zumindest ein Teil der Festkörperpartikel 50 recycelt. Es wird ein Kreislauf zumindest eines Teils der Festkörperpartikel 50 erreicht bzw. hergestellt.
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Die Glättungsvorrichtung 10 kann Teil einer Herstellungsvorrichtung zum additiven Herstellen eines Objekts 40, z.B. ein 3D-Drucker, sein. Dies bedeutet, dass das Objekt 40 in der Vorrichtung zum additiven Herstellen additiv hergestellt wird und anschließend in derselben Vorrichtung die Vertiefungen 22 des Objekts 40 mittels des beschriebenen Verfahrens geglättet werden.
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Die Vertiefungen 22 können insbesondere Löcher, lange Löcher, Hohlräume 30, Kanäle 25 und ähnliches umfassen oder sein.
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Die Festkörperpartikel 50 können bei jeder der Ausführungsformen beispielsweise mittels eines Gasstrahls, insbesondere eines Luftstrahls, in die Vertiefung 22 bzw. in den Kanal 25 befördert werden. Alternativ oder zusätzlich ist ein Zentrifugalmechanismus zum Bewegen der Festkörperpartikel 50 möglich.
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Die Festkörperpartikel 50 können einen elektroerosiven Effekt ausüben, wenn sie in Kontakt bzw. in Berührung mit der Oberfläche der Vertiefung 22 des Objekts 40 gelangen.
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Natürlich ist es möglich, dass die Glättungsvorrichtung 10 gleichzeitig Festkörperpartikel 50 in mehrere der Vertiefungen 22 einbringt. Hierzu kann beispielsweise eine Düse 15 Festkörperpartikel 50 in mehrere Vertiefungen 22 einbringen oder pro Vertiefung 22 des Objekts 40 kann eine Düse 15 vorhanden sein.
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Es ist auch möglich, dass die Festkörperpartikel 50 ausschließlich in die Vertiefung 22 eingebracht werden, d.h. dass keine Festkörperpartikel 50 auf die Oberfläche des Objekts 40 außerhalb der Vertiefung 22 gelangen.
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4 zeigt eine schematische Ansicht einer vierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glättungsvorrichtung 10.
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Die Glättungsvorrichtung 10 kann länglich ausgebildet sein. Hierdurch kann die Düse 15 tief in das Objekt 40 eingeführt werden. Die Düse 15 kann starr in eine Richtung zeigen oder kann drehbar ausgebildet sein. Hierdurch können Hinterschnitte des Objekts 40 bearbeitet werden. Die Düse 15 kann sich während des Abgebens von Festkörperpartikeln 50 bewegen oder drehen.
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Die Glättungsvorrichtung 10 kann starr oder flexibel bzw. biegsam ausgebildet sein.
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5 zeigt eine schematische Ansicht einer fünften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glättungsvorrichtung 10.
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Bei der fünften Ausführungsform ist die Düse 15 derart seitlich ausgerichtet, dass die Festkörperpartikel die Glättungsvorrichtung 10 im Wesentlichen senkrecht zur der Einführungsrichtung bzw. Haupterstreckungsrichtung der Glättungsvorrichtung 10 verlassen, wobei die Einführungsrichtung bzw. Haupterstreckungsrichtung der Glättungsvorrichtung 10 in 5 von unten nach oben verläuft. Die Düse 15 kann um eine Achse parallel zu der Einführungsrichtung bzw. Haupterstreckungsrichtung rotierbar sein. Die Glättungsvorrichtung 10 weist im Wesentlichen die Form des Großbuchstabens L auf.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Glättungsvorrichtung
- 12
- Erzeugungsvorrichtung
- 15
- Düse
- 20
- Spannungsquelle
- 22
- Vertiefung
- 25
- Kanal
- 30
- Hohlraum
- 40
- Objekt
- 50
- Festkörperpartikel
- 60
- Austrittsvorrichtung
- 65
- Rückführleitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 212017000070 U1 [0035]