DE102019213482A1

DE102019213482A1 - Mattendichtung für einen elektrischen Steckverbinder

Info

Publication number: DE102019213482A1
Application number: DE102019213482.3A
Authority: DE
Inventors: Hartmut Ripper; Joerg Wagner
Original assignee: TE Connectivity Germany GmbH
Current assignee: TE Connectivity Germany GmbH
Priority date: 2019-09-05
Filing date: 2019-09-05
Publication date: 2021-03-11
Also published as: EP3813205B1; CN112448215A; US11764515B2; EP3813205A1; US20210075151A1

Abstract

Die vorliegende Erfindung stellt eine Mattendichtung für eine elektrische Steckverbindung bereit, die umfasst: eine Mehrzahl an Durchgangsöffnungen, die sich in einer Durchgangsöffnungsrichtung durch die Mattendichtung erstrecken; ein Gitter aus einem ersten Material mit Gittermaschen, das so angeordnet ist, dass sich die Durchgangsöffnungen durch die Gittermaschen erstrecken eine erste Materialschicht aus einem zweiten Material, die auf einer ersten Seite des Gitters angeordnet ist und eine zweite Materialschicht aus einem dritten Material, die auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Gitters angeordnet ist und wobei das erste Material des Gitters ein größeres Kompressionsmodul aufweist als das zweite Material der ersten Materialschicht und das dritte Material der zweiten Materialschicht.

Description

Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mattendichtung für einen elektrischen Steckverbinder.
Stand der Technik
Steckverbinder werden beispielsweise im Automobilbau häufig dazu verwendet, um eine Mehrzahl von elektrischen Leitungen sowohl elektrisch als auch mechanisch zuverlässig miteinander zu verbinden. Der Steckverbinder umfasst einen Stecker und einen Gegenstecker, die im mechanisch und elektrisch verbundenen Zustand miteinander im Eingriff stehen. Der Stecker und der Gegenstecker weisen jeweils ein elektrisch nicht-leitendes Gehäuse auf, das beispielsweise Kunststoff aus besteht. Die Gehäuse sind dabei geometrisch derart ausgebildet, dass sich nach Zusammenstecken von Stecker und Gegenstecker eine mechanische und elektrische Verbindung zwischen diesen besteht.
In Stecker und Gegenstecker wird typischerweise eine Vielzahl von Kabel(n) (oder Leitungen oder Kontakte) eingebracht, die mit dem Gehäuse des Steckers bzw. Gegensteckers mechanisch verbunden sind. Beim Zusammenstecken von Stecker und Gegenstecker werden die Enden der in dem Stecker gehaltenen Kabel mit den Enden der in dem Gegenstecker gehaltenen Kabel in Kontakt gebracht, wodurch ein zuverlässiger elektrischer Kontakt zwischen den Kabeln des Steckers und denjenigen des Gegensteckers hergestellt werden kann. An den Enden der Kabel können zusätzlich geeignet ausgeformte Kontaktstifte für den mechanischen und elektrischen Kontakt zwischen den jeweiligen Kabelenden vorgesehen sein.
Bei solchen Steckverbindern kann es, insbesondere bei der Anwendung im Automobilbereich, notwendig sein, Kontaktierungsstellen zwischen den Kabelenden vor dem Eindringen von Schmutz oder Feuchtigkeit zu schützen. Zu diesem Zweck sind Steckverbinder häufig mit einer Mattendichtung ausgestattet. Die Mattendichtung ist typischerweise aus einem elastischen Material, wie beispielsweise einem Silikon-, Gummi- oder Polymermaterial, hergestellt. Die Mattendichtung wird in dem Gehäuse des Steckers und/oder des Gegensteckers, beispielsweise mithilfe einer Druckplatte, gehalten.
Bei Steckverbindern, die dazu dienen sollen, eine Vielzahl von Kontakten beziehungsweise Kabeln miteinander zu verbinden, weist die Mattendichtung eine Vielzahl von Durchgangsöffnungen auf. Durch jede dieser Durchgangsöffnungen kann jeweils ein Kabel von einer Außenseite des Steckverbinders zu einer Innenseite des Steckverbinders hindurch verlaufen. Die Durchgangsöffnungen der Mattendichtung weisen einen Querschnitt derart auf, dass sich die Mattendichtung im Bereich eines Umfangs einer Durchgangsöffnung dichtend an ein durchgeführtes Kabel anschmiegt. Hierzu weist die jeweilige Durchgangsöffnung typischerweise zumindest in Teilbereichen einen kleineren Innenquerschnitt auf als der Querschnitt eines durchzuführenden Kabels.
Wenn die Kabel durch die Mattendichtung geführt werden, müssen Reibungskräfte, die durch die eng anliegende Mattendichtung auftreten, überwunden werden. Es kommt hierbei zu elastischen Verformungen und Komprimierungen des Materials innerhalb der Dichtmatte. Insbesondere wenn der Durchmesser eines durchzuführenden Kabels signifikant größer als der Querschnitt der entsprechenden Durchgangsöffnung ist, können die auftretenden Materialkomprimierungen starke radiale Kräfte auf das Kabel erzeugen, woraus Beschädigung beim Durchführen des Kabels durch die Durchgangsöffnung resultieren können. Durch Beschädigungen der Durchgangsöffnungen kann jedoch eine Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Schmutz nicht länger gewährleistet werden.
Weiterhin können die Deformationen zu einer derartigen Verschiebung benachbarter Durchgangsöffnungen führen, dass es zu Fehlinstallationen und somit Fehlkontakten und ebenfalls zu Beschädigungen durch die Durchgangsöffnungen zu führende aber auf das verschobene Material der Mattendichtung auftreffende Kabel, Leitungen oder Kontakte kommen kann.
Es liegt daher der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Mattendichtung für einen mehrpoligen Steckverbinder bereitzustellen, die eine korrekte elektrische Kontaktierung garantiert und nach erfolgter Verbindung von Stecker und Gegenstecker eine verlässliche Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Schmutz gewährleistet und dauerhaft erhält.
Beschreibung der Erfindung
Die oben genannte Aufgabe wird durch Bereitstellen einer Mattendichtung für einen elektrischen Steckverbinder (mit Stecker und Gegenstecker) gelöst, wobei die Mattendichtung umfasst:

eine Mehrzahl an Durchgangsöffnungen, die sich in einer Durchgangsöffnungsrichtung durch die Mattendichtung erstrecken;
ein Gitter aus einem ersten Material mit Gittermaschen, das so angeordnet ist, dass sich die Durchgangsöffnungen durch die Gittermaschen erstrecken;
eine erste Materialschicht aus einem zweiten Material, die auf einer ersten Seite des Gitters angeordnet ist; und
eine zweite Materialschicht aus einem dritten Material, die auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Gitters angeordnet ist; und wobei
das erste Material des Gitters ein größeres Kompressionsmodul aufweist als das zweite Material der ersten Materialschicht und das dritte Material der zweiten Materialschicht.

Die sich durch die Mattendichtung erstreckenden Durchgangsöffnungen erstrecken sich also durch die erste Materialschicht, die Maschen des Gitters und die zweite Materialschicht. Die Gittermaschen können hierbei teilweise mit dem zweiten und/oder dritten Material gefüllt sein.
Hier und im Weiteren fallen unter dem Begriff „Gitter“ auch ein Gitterband oder Netz oder Netzband; zwischen diesen Begriffen wird hier nicht unterschieden. Mit anderen Worten kann das Gitter auch ein Gitterband oder Netz oder Netzband (etwa ein Gewebeband) sein.
Stecker und Gegenstecker des Steckverbinders werden mechanisch und elektrisch durch die Durchgangsöffnungen der Mattendichtung hindurch, beispielsweise durch Kabel, Leitungen oder Kontakte, miteinander verbunden. Das Gitter kann hierbei im Vergleich zu der ersten und im Vergleich zu der zweiten Materialschicht wesentlich dünner ausgebildet sein. So kann es sich beispielsweise in Durchgangsöffnungsrichtung nur um maximal 1/100 bis 1/10, insbesondere 1/100 bis 1/80 oder 1/50, oder 1/80 bis 1/20 beispielsweise 1/60 bis 1/30 von der Dicke der ersten Materialschicht in Durchgangsöffnungsrichtung und/oder der Dicke der zweiten Materialschicht in Durchgangsöffnungsrichtung erstrecken. Insbesondere kann das Gitter ein Gewebeband der genannten Dicke sein. Die Dicke der ersten und der zweiten Materialschicht können gleich oder voneinander verschieden sein.
Erfindungsgemäß werden durch das Vorsehen des Gitters mit einem im Vergleich zu den Materialien der ersten und zweiten Materialschicht (zweites und drittes Material) weniger kompressiblen Material (erstes Material) die Vorteile einer insgesamt verringerten und kontrollierten Materialdeformation beim Durchführen der elektrischen Verbindungen (Kabel, Leitungen oder Kontakte), einer erhöhten Steifigkeit und Festigkeit der Mattendichtung und folglich erhöhten Sicherheit gegen Installationsfehler (Nichtkontaktierung beziehungsweise Fehlkontaktierung) und Dichtigkeit, insbesondere gegenüber Feuchtigkeit/Wasser, bereitgestellt.
Das zweite und dritte Material können einander gleich sein. Insbesondere kann die erste Materialschicht einstückig mit der zweiten Materialschicht ausgebildet sein. Hierbei kann das Gitter von der ersten Materialschicht und zweiten Materialschicht überspritzt sein.
Das Gitter kann in den oben beschriebenen Weiterbildungen aus einem Fasernetz, insbesondere aus einem Fasernetz aus Kunstharz, bestehen. Ein solches Gitter lässt sich relativ leicht herstellen und mit genauer Positionierung überspritzen. Das zweite Material der ersten Materialschicht und das dritte Material der zweiten Materialschicht kann ein elastisches Silikon-, Gummi- oder Polymermaterial sein oder dieses umfassen.
In sämtlichen obigen Weiterbildungen können die Durchgangsöffnungen beliebige geometrische (Flächen)Formen aufweisen, beispielsweise runde oder rechteckige Formen. Es können sämtliche Durchgangsöffnungen dieselben Durchmesser/Querschnittsflächen aufweisen. In diesem Fall kann das Gitter in den oben beschriebenen Weiterbildungen eine Maschenweite aufweisen, die größer als der Durchmesser/die Querschnittsfläche der Durchgangsöffnungen in der ersten und zweiten Materialschicht ist. So kann eine Kontaktierung mit einer kontrollierten Deformation des zweiten und dritten Materials verlässlich erreicht werden.
Es ist zu beachten, dass die Querschnittsfläche einer jeden Durchgangsöffnung sowohl in der ersten Materialschicht als auch der zweiten Materialschicht in Durchgangsöffnungsrichtung, beispielsweise aufgrund des Vorsehens eine Dichtungslippe, variieren kann. Hier und im Weiteren wird unter „der Querschnittsfläche“ beziehungsweise „dem Durchmesser“ einer Durchgangsöffnung in der ersten oder zweiten Materialschicht im Fall einer in Durchgangsöffnungsrichtung variierenden Querschnittsfläche beziehungsweise eines in Durchgangsöffnungsrichtung variierenden Durchmessers die größte Querschnittsfläche beziehungsweise der größte Durchmesser in Durchgangsöffnungsrichtung verstanden.
Weiterhin ist zu beachten, dass die Maschen quadratisch oder kreisförmig ausgebildet sein können (gleiche Maschenweite in Längs- und Querrichtung senkrecht zur Durchgangsöffnungsrichtung). Es sind aber auch andere geometrische Formen möglich, sodass die Maschenweite des Gitters in der Ebene senkrecht zur Durchgangsöffnungsrichtung in Längsrichtung von der derjenigen in Querrichtung verschieden ist. In diesem Fall wird hier und im Weiteren unter der „Maschenweite“ des Gitters die kleinere von der Maschenweite in Längsrichtung und derjenigen in Querrichtung verstanden. Die Maschenweite beziehungsweise die Maschenweite in Längsrichtung und die Maschenweite in Querrichtung sind hierbei als konstant anzusehen (d.h. sie variieren nicht in Längs- oder Querrichtung).
Es kann aber auch bei hochpoligen Steckverbindern, bei denen eine große Anzahl von Kabeln, Leitungen oder Kontakten miteinander verbunden werden sollen, vorteilhaft sein, Kabel, Leitungen oder Kontakte mit unterschiedlichen Querschnitten durch die Mattendichtung hindurchzuführen. Deshalb kann es vorteilhaft sein, dass die Durchgangsöffnungen unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen. In diesem Fall kann das Gitter in den oben beschriebenen Weiterbildungen eine konstante Maschenweite aufweisen, die größer als der größte Durchmesser oder die größte Querschnittsfläche der Durchgangsöffnungen in der ersten und zweiten Materialschicht ist. Alternativ kann die Maschenweite entsprechend den unterschiedliche Querschnittsflächen der Durchgangsöffnungen in Querrichtung oder Längsrichtung variieren. Jedenfalls ist für jede Durchgangsöffnung die Querschnittsfläche der ihr zugeordneten Masche des Gitters größer als die Querschnittsfläche der Durchgangsöffnung. Wiederum kann eine Kontaktierung von Stecker und Gegenstecker des Steckverbinders mit einer kontrollierten Deformation des zweiten und dritten Materials verlässlich erreicht werden.
Es wird weiterhin ein mehrpoliger Steckverbinder, beispielsweise mit 80 Kontaktpolen, mit einem Stecker und einem Gegenstecker und einer Mattendichtung gemäß einem der vorhergehend beschriebenen Beispiele, die im geschlossenen Zustand des Steckverbinders (d.h. Stecker ist im Eingriff mit dem Gegenstecker) zwischen dem Stecker und dem Gegenstecker angeordnet ist, bereitgestellt, wobei die Mattendichtung für jeden Pol eine Durchgangsöffnung bereitstellt. Die Mattendichtung kann von dem Stecker und/oder dem Gegenstecker durch eine entsprechende Halteeinrichtung gehalten werden.
Die oben genannte Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Herstellung einer Mattendichtung für einen elektrischen Steckverbinder gelöst, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:

Ausbilden eines Gitters aus einem ersten Material;
Ausbilden einer ersten Materialschicht aus einem zweiten Material auf einer ersten Seite des Gitters; und
Ausbilden einer zweiten Materialschicht aus einem dritten Material auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Gitters; und wobei
das erste Material des Gitters ein größeres Kompressionsmodul aufweist als das zweite Material der ersten Materialschicht und das dritte Material der zweiten Materialschicht.

Beim Ausbilden der ersten und zweiten Materialschicht können Gittermaschen des Gitters teilweise mit dem zweiten und/oder dritten Material gefüllt werden.
Das Ausbilden der ersten und zweiten Materialschicht kann ein Überspritzen des Gitters mit dem zweiten und dem dritten Material umfasst. Das Ausbilden des Gitters kann ein Spritzgießen des Gitters umfassen.
Das Ausbilden des Gitters kann das Ausbilden einer Gewebebandbahn umfassen und das Verfahren kann weiterhin das Überspritzen der Gewebebandbahn und Unterteilen der überspritzten Gewebebandbahn, um eine Vielzahl an Mattendichtungen (und somit auch die oben genannte Mattendichtung) auszubilden, umfassen.
Gemäß einer Weiterbildung umfasst in dem Verfahren eines der oben beschriebenen Beispiele das Ausbilden des Gitters das Ausbilden einer Gewebebandbahn und das Verfahren umfasst weiterhin das Abtrennen eines Gewebebands aus der Gewebebandbahn zum Bereitstellen des Gitters. Aus der Gewebebahn kann eine Vielzahl an Gittern hergestellt werden, die für die Herstellung einer Vielzahl von Mattendichtungen im Rahmen einer Massenproduktion Verwendung finden können.
Es wird weiterhin eine Mattendichtung für einen elektrischen Steckverbinder, die gemäß einem der oben beschriebenen Beispiele für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Mattendichtung für einen elektrischen Steckverbinder herstellbar ist, bereitgestellt.
Weitere Merkmale und beispielhafte Ausführungsformen sowie Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es versteht sich, dass die Ausführungsformen nicht den Bereich der vorliegenden Erfindung erschöpfen. Es versteht sich weiterhin, dass einige oder sämtliche der im weiteren beschriebenen Merkmale auch auf andere Weise miteinander kombiniert werden können.

1 zeigt eine Mattendichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
2 ein Gitter, das als Bestandteil einer Mattendichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dient.
3 zeigt einen Steckverbinder mit einem Stecker, einem Gegenstecker und einer Mattendichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
4 ist ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zur Herstellung einer Mattendichtung für einen elektrischen Steckverbinder gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
5 ist ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zur Herstellung einer Mattendichtung für einen elektrischen Steckverbinder gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.

Die vorliegende Erfindung stellt eine Mattendichtung für einen Steckverbinder, der einen Stecker und einen Gegenstecker umfasst, bereit, wobei die Mattendichtung eine verlässliche mechanische und elektrische Kontaktierung von Stecker und Gegenstecker durch die Mattendichtung hindurch unter sicherer Abdichtung gegenüber Wasser und Schmutz garantiert. Die Mattendichtung kann beispielsweise im Automobilbereich eingesetzt werden.
Eine Ausführungsform einer Mattendichtung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung ist in 1 gezeigt. Die Mattendichtung 10 umfasst ein Gitter 11 (oder Gitterband oder Netz oder Netzband), das zwischen einer ersten Materialschicht 12 und einer zweiten Materialschicht 13 angeordnet ist. Die Mattendichtung 10 weist Durchgangsöffnungen 14 auf, die teilweise in der ersten Materialschicht 12 (14a) und teilweise in der zweiten Materialschicht 12 (14b) ausgebildet sind und durch Gittermaschen 11a des Gitters 11 in Durchgangsöffnungsrichtung (also im Wesentlichen senkrecht zu den Gittermaschen 11a) verlaufen. Der Querschnitt der Durchgangsöffnungen 14, 14a, 14b kann innerhalb der ersten Materialschicht 12 und/oder zweiten Materialschicht 13 variieren, beispielsweise sich in Richtung zu dem Gitter 11 hin verringern, und es können Dichtlippen in Durchgangsöffnungen 14, 14a, 14b in der Nähe des Gitters 11 ausgebildet sein.
Die erste Materialschicht 12 und die zweite Materialschicht 13 können aus demselben Material und insbesondere einstückig ausgebildet sein. Beispielsweise können die erste Materialschicht 12 und die zweite Materialschicht 13 aus einem Silikon-, Gummi- oder Polymermaterial hergestellt sein oder ein solches Material umfassen. Das Gitter 11 kann aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sein oder ein solches umfassen. Ein solches Gitter 11 ist auch in 2 gezeigt und umfasst Gittermaschen 11a mit regelmäßiger Maschenweite in Querrichtung Q und/oder Längsrichtung L (wie in den 1 und 2 dargestellt) oder alternativ mit regelmäßiger Maschenweite in Querrichtung Q und/oder Längsrichtung L. Gas Gitter kann beispielsweise als Fasernetz aus Kunststoff oder Gewebeband aus Kunststoff ausgebildet sein.
Erfindungsgemäß ist das für das Gitter 11 gewählte Material weniger kompressibel als das für die erste Materialschicht 12 und die zweite Materialschicht 13 gewählte Material. Das für das Gitter 11 gewählte Material weist also höheres Kompressionsmodul als das für die erste Materialschicht 12 und die zweite Materialschicht 13 gewählte Material.
Durch das Vorsehen eines solchen Gitters 11 wird eine Deformation des Materials der ersten Materialschicht 12 und zweiten Materialschicht 13 kontrolliert und verringert, wenn Kabel (Leitungen, Kontakte) durch die Durchgangsöffnungen 14, 14a, 14b hindurchgeführt werden. Insbesondere wird eine Deformation des Materials der ersten Materialschicht 12 und zweiten Materialschicht 13 in der Ebene senkrecht zur Durchgangsöffnungsrichtung bei Durchführung eines Kabels durch eine Durchgangsöffnung durch das Gitter beschränkt. So kann insbesondere verhindert werden, dass, wenn ein Kabel durch eine der Durchgangsöffnungen 14, 14a, 14b hindurchgeführt wird, eine signifikante Verschiebung von einer oder mehreren benachbarten Durchgangsöffnungen 14, 14a, 14b auftritt und es so zu einer Fehlkontaktierung und Beschädigung des Materials der ersten oder zweiten Materialschicht beim Kontaktierungsversuch kommt.
Eine wie oben beschriebene Mattendichtung kann beispielsweise in dem in 3 gezeigten Steckverbinder 20 Verwendung finden. Wie es in 3 gezeigt ist, umfasst eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steckverbinders 20 einen mehrpoligen Stecker 21 mit einer Mehrzahl an Kontakten 21a, eine Mattendichtung 22 mit Durchgangsöffnungen 22a, beispielsweise die in 1 dargestellte Mattendichtung 11, und einen Gegenstecker 23. Die Mattendichtung 22 kann von einer Aufnahme 23a des Gegensteckers 23 aufgenommen werden. Im geschlossenen Zustand des Steckverbinders 20, d.h., wenn der Stecker 21 und der Gegenstecker 23 miteinander im mechanischen Eingriff stehen, werden beispielsweise Kabel (nicht gezeigt), die mit den Kontakten 21a des Steckers 21 verbunden sind, durch die Durchgangsöffnungen 22a der Mattendichtung 22 hindurch mit Kontaktaufnahmen (Kontakten) 23b des Gegensteckers 23 verbunden.
Die Herstellung der in 1 gezeigten Mattendichtung 10 oder der in 3 gezeigten Mattendichtung 22 kann beispielsweise mithilfe eines Mehrkomponentenspritzgießverfahrens mit Überspritzen des Gitters erfolgen. Hierzu kann eine Spritzgießmaschine Verwendung finden, die mit zwei unabhängig voneinander steuerbaren Spritzaggregaten und einer entsprechenden Steuerung ausgestattet ist.
Zwei Ausführungsformen für ein Verfahren zur Herstellung einer Mattendichtung für einen elektrischen Steckverbinder, beispielsweise für die in 1 gezeigte Mattendichtung 10 oder die in 3 gezeigte Mattendichtung 22 sind in den Flussdiagrammen der 4 und 5 veranschaulicht.
Gemäß der in der 4 gezeigten Ausführungsform wird ein Gitter, etwa das in den 1 und 2 gezeigte Gitter 11, in einer ersten Spritzgussform spritzgegossen 31. Das spritzgegossene Gitter wird in eine zweite Spritzgussform transferiert 32. In dieser zweiten Spritzgussform wird das Gitter mit einem elastischen Material, etwa dem Material der in 1 gezeigten ersten und zweiten Materialschicht 12, 13 überspritzt. In der zweiten Spritzgussform können hierbei Formdornen vorgesehen sein, sodass Durchgangsöffnungen in der Mattendichtung im Rahmen einer Zwangsentformung ausgebildet werden können.
Gemäß der in der 5 gezeigten Ausführungsform wird ein Gitter in Form eines Gewebebands verwendet. Es wird eine Gewebebandbahn ausgebildet 41, wobei die Gewebebandbahn Gittermaschen aufweist. Die Gewebebandbahn kann auf einer Rolle aufgerollt 42 zwischengelagert werden.
Um die Gewebebandbahn zur Herstellung einer Vielzahl an Mattendichtungen, beispielsweise der in den 1 und 3 gezeigten Art, zu verwenden, wird sie zumindest teilweise wieder abgerollt und im abgerollten Zustand einer Spritzgussform zugeführt 43. Durch Überspritzen in der Spritzgussform 44 mit einem geeigneten Material, etwa Silikon, kann dann eine Mattendichtung mit einem darin enthaltenen Gewebeband hergestellt werden. Hierbei kann prinzipiell die Gewebebandbahn in einzelne Gewebebänder konfektioniert werden und mit jedem Gewebeband jeweils durch Überspritzen eine Mattendichtung hergestellt werden, oder es wird ein größerer Abschnitt der Gewebebandbahn überspritzt, und anschließend wird der überspritzte Abschnitt der Gewebebandbahn konfektioniert, um daraus einzelne Mattendichtungen auszubilden.
Bezugszeichenliste

10, 22: Mattendichtung
11: Gitter
11a: Gittermasche
12: erste Materialschicht
13: zweite Materialschicht
14, 14a, 14b, 22a: Durchgangsöffnungen
20: Steckverbinder
21: Stecker
21a: Kontakte
23: Gegenstecker
23a: Aufnahme
23b: Kontaktaufnahmen

Claims

Mattendichtung (10, 22) für einen elektrischen Steckverbinder (20), die umfasst: eine Mehrzahl an Durchgangsöffnungen (14, 14a, 14b, 22a), die sich in einer Durchgangsöffnungsrichtung durch die Mattendichtung (10, 22) erstrecken; ein Gitter (11) aus einem ersten Material mit Gittermaschen (11a), das so angeordnet ist, dass sich die Durchgangsöffnungen (14, 14a, 14b, 22a) durch die Gittermaschen (11a) erstrecken; eine erste Materialschicht (12) aus einem zweiten Material, die auf einer ersten Seite des Gitters (11) angeordnet ist; und eine zweite Materialschicht (13) aus einem dritten Material, die auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Gitters (11) angeordnet ist; und wobei das erste Material des Gitters (11) ein größeres Kompressionsmodul aufweist als das zweite Material der ersten Materialschicht (12) und das dritte Material der zweiten Materialschicht (13).
Die Mattendichtung (10, 22) gemäß Anspruch 1, in der die erste Materialschicht (12) einstückig mit der zweiten Materialschicht (13) ausgebildet ist.
Die Mattendichtung (10, 22) gemäß Anspruch 2, in der das Gitter (11) mit der ersten und zweiten Materialschicht (13) überspritzt ist.
Die Mattendichtung (10, 22) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der das Gitter (11) aus einem Gewebeband oder Fasernetz, insbesondere aus einem Fasernetz aus Kunstharz, besteht.
Die Mattendichtung (10, 22) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der das zweite und dritte Material ein Silikon-, Gummi- oder Polymermaterial ist oder dieses umfasst und insbesondere das zweite Material und das dritte Material einander gleich sind.
Die Mattendichtung (10, 22) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in jede der Durchgangsöffnungen (14, 14a, 14b, 22a) dieselbe Querschnittsfläche senkrecht zu der Durchgangsöffnungsrichtung aufweist.
Die Mattendichtung (10, 22) gemäß Anspruch 6, in der die Maschenweite des Gitters (11) größer als die Querschnittsfläche der Durchgangsöffnungen (14, 14a, 14b, 22a) in der ersten und zweiten Materialschicht (12, 13) ist.
Die Mattendichtung (10, 22) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der die Durchgangsöffnungen (14, 14a, 14b, 22a) unterschiedliche Querschnittsflächen senkrecht zu der Durchgangsöffnungsrichtung aufweisen.
Die Mattendichtung (10, 22) gemäß Anspruch 8, in der das Gitter (11) eine konstante Maschenweite aufweist, die größer als die größte Querschnittsfläche der Durchgangsöffnungen (14, 14a, 14b, 22a) in der ersten und zweiten Materialschicht (12, 13) ist; und/oder für jede Durchgangsöffnung (14, 14a, 14b, 22a) die Querschnittsfläche der ihr zugeordneten Masche (11 a) des Gitters (11) größer als die Querschnittsfläche der Durchgangsöffnung ist.
Die Mattendichtung (10, 22) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der die Dicke des Gitters (11) in Durchgangsöffnungsrichtung maximal 1/100 bis 1/10 oder 1/100 bis 1/80 oder 1/50, insbesondere 1/60 bis 1/30, von der Dicke der ersten Materialschicht (12) in Durchgangsöffnungsrichtung und der Dicke der zweiten Materialschicht (13) in Durchgangsöffnungsrichtung ist.
Mehrpoliger Steckverbinder (20) mit einem Stecker (21) und einem Gegenstecker (23) und einer Mattendichtung (10, 22) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, die im geschlossenen Zustand des Steckverbinders (20) zwischen dem Stecker (21) und dem Gegenstecker (23) angeordnet ist.
Verfahren zur Herstellung einer Mattendichtung (10, 22) für einen elektrischen Steckverbinder (20) mit den Schritten: Ausbilden eines Gitters (11) aus einem ersten Material; Ausbilden einer ersten Materialschicht (12) aus einem zweiten Material auf einer ersten Seite des Gitters (11); und Ausbilden einer zweiten Materialschicht (13) aus einem dritten Material auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Gitters (11); und wobei das erste Material des Gitters (11) ein größeres Kompressionsmodul aufweist als das zweite Material der ersten Materialschicht (12) und das dritte Material der zweiten Materialschicht (13).
Das Verfahren gemäß Anspruch 12, wobei das Ausbilden der ersten und zweiten Materialschicht (13) ein Überspritzen des Gitters (11) mit dem zweiten und dem dritten Material umfasst.
Das Verfahren gemäß Anspruch 12 oder 13, wobei das Ausbilden des Gitters (11) ein Spritzgießen des Gitters (11) umfasst.
Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei das Ausbilden des Gitters (11) das Ausbilden einer Gewebebandbahn umfasst und das Verfahren weiterhin das Überspritzen der Gewebebandbahn und Unterteilen der überspritzten Gewebebandbahn, um eine Vielzahl an Mattendichtung (10, 22)en herzustellen, umfasst.
Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei das Ausbilden des Gitters (11) das Ausbilden einer Gewebebandbahn umfasst, und das Verfahren weiterhin das Abtrennen eines Gewebebands aus der Gewebebandbahn zum Bereitstellen des Gitters (11) umfasst.
Mattendichtung (10, 22) für einen elektrischen Steckverbinder (20), die mit dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 bis 16 herstellbar ist.