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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Belüftungseinrichtung und einer Anzeigeeinrichtung.
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In Kraftfahrzeugen werden im Bereich der Mittelkonsole und Schalttafel zunehmend große Anzeigeeinrichtungen genutzt, um dem Fahrer Informationen bereitstellen zu können. Diese werden häufig als Touchscreen ausgebildet, um auch Bedieneingaben des Fahrers erfassen zu können. Hierbei geht der Trend zur Nutzung von zunehmend größeren Anzeigeflächen, wodurch jedoch der verfügbare Bauraum für weitere Komponenten eingeschränkt sein kann. So stellt der Bereich der Mittelkonsole am Armaturenbrett auch einen besonders günstigen Anordnungsort für Ausströmöffnungen einer Belüftungseinrichtung des Kraftfahrzeugs dar. Dies kann die maximal verfügbare Größe für die Anzeigefläche einschränken oder anderenfalls einen Kompromiss bezüglich der Belüftung des Kraftfahrzeugs erfordern.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2011 000 924 A1 ist es bekannt, einen sich in Querrichtung des Kraftfahrzeugs weit ausgedehnten Bereich der Mittelkonsole als Ausströmer einer Belüftungseinrichtung zu nutzen, wobei eine Anzeige-Eingabeeinheit in Querrichtung des Kraftfahrzeugs verschiebbar vor diesem Ausströmer angeordnet ist. Wird diese Anzeige-Eingabeeinheit jedoch in den Bereich der Mittelkonsole gebracht, um eine Bedienung durch den Fahrer zu ermöglichen, wird der entsprechende Abschnitt des Ausströmers hierdurch verdeckt, wodurch der entsprechende Abschnitt des Ausströmers nicht effektiv zur Belüftung beitragen kann.
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Die Druckschrift
DE 10 2014 011 119 A1 schlägt hingegen vor, eine Durchbrechung in einem im Bereich der Mittelkonsole angeordneten Display vorzusehen, durch die ein Gebläseauslass geführt werden kann. Hierdurch wird jedoch der eingangs erläuterte Bauraumkonflikt letztlich nicht vermieden, da der Gebläseauslass notwendig die zur Verfügung stehende Anzeigefläche reduziert.
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Aus der Druckschrift
US 2019/0210464 A1 ist eine Tragstruktur für ein Armaturenbrett bekannt, die durch ein Netzwerk aus hohlen und massiven Stützelementen gebildet ist. Die hohlen Stützelemente bilden wenigstens einen Luftkanal aus, über den Luft in den Innenraum des Fahrzeugs geleitet werden kann. Zudem kann durch hohle Stützelemente geführte Luft genutzt werden, um elektronische Komponenten, beispielsweise ein Display, zu kühlen.
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Die Anzeigeeinheit gemäß der Druckschrift
DE 10 2015 200 286 A1 weist ein Gehäuse mit zumindest einer Lufteinlassöffnung und zumindest einer Luftauslassöffnung auf, um einen Luftstrom an einem Display vorbeizuleiten.
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Die Druckschrift
EP 3242809 B1 offenbart ein Kraftfahrzeug mit einem Head-Up-Display, dessen Projektionsfläche bei inaktivem Head-Up-Display in dem Armaturenbrett versenkt werden kann. Wird eine Klimatisierungseinrichtung zum Enteisen von Scheiben verwendet, wird das Head-Up-Display automatisch deaktiviert.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, das Zusammenwirken einer Anzeigeeinrichtung und einer Belüftungseinrichtung derart zu verbessern, dass der obig erläuterte Bauraumkonflikt vermieden oder zumindest reduziert wird.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kraftfahrzeug mit einer Belüftungseinrichtung und einer Anzeigeeinrichtung gelöst, wobei, zumindest in einer Betriebsposition der Anzeigeeinrichtung, auf einer von einer Anzeigefläche der Anzeigeeinrichtung abgewandten Seite der Anzeigeeinrichtung ein erster und zweiter Ausströmer der Belüftungseinrichtung angeordnet sind, deren Ausströmrichtungen in voneinander unterschiedlichen Winkeln zu der Anzeigefläche der Anzeigeeinrichtung stehen.
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Dadurch, dass Ausströmer mit gewinkelt zueinander stehenden Ausströmrichtungen genutzt werden, kann, obwohl beide Ausströmer hinter der Anzeigeeinrichtung angeordnet sind, der resultierende Luftstrom an der Seite bzw. ober- oder unterhalb der der Anzeigeeinrichtung vorbeigeführt werden. Die Ausströmer können hierbei hinter der Anzeigeeinrichtung verborgen und somit im Wesentlichen unsichtbar sein. Dies kann zu einem optisch ansprechenden Eindruck des Innenraums beitragen.
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Beispielsweise kann die Ausströmrichtung des ersten Ausströmers im Wesentlichen senkrecht auf der Anzeigefläche stehen und die Ausströmrichtung des zweiten Ausströmers kann im Wesentlichen parallel zur Anzeigefläche, insbesondere in Hochrichtung des Kraftfahrzeugs gerichtet, sein. Der aus dem ersten Ausströmer austretende Luftstrom kann somit durch den aus dem zweiten Ausströmer austretenden Luftstrom umgelenkt werden, so dass er nicht die von der Anzeigefläche abgewandte Seite der Anzeigeeinrichtung, also die Rückseite, anströmt, sondern an der Anzeigeeinrichtung vorbeigeführt wird.
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Als Ausströmrichtung kann insbesondere die Richtung des mittleren Impulses des austretenden Luftstroms betrachtet werden. Die Anzeigefläche kann im Wesentlichen dem Fahrzeugheck zugewandt sein bzw. geringfügig von dieser Ausrichtung abweichen, um ausgehend vom Armaturenbrett insbesondere dem Fahrer zugewandt zu sein. Die Ausströmer sind in diesem Fall gegenüber der Anzeigeeinrichtung zur Fahrzeugfront hin versetzt, so dass die Rückseite der Anzeigeeinrichtung bzw. die von der Anzeigefläche abgewandte Seite der Anzeigeeinrichtung der Fahrzeugfront zugewandt sein kann.
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Das Zusammenwirken der Belüftungseinrichtung bzw. der Ausströmer mit der Anzeigeeinrichtung wird im Folgenden primär mit Bezug auf eine Anzeigeeinrichtung diskutiert werden, die im Bereich der Mittelkonsole eines Armaturenbretts des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, da in diesem Bereich der eingangs erläuterte Bauraumkonflikt besonders relevant ist. Das beschriebene Zusammenspiel von Anzeigeeinrichtung und Ausströmern kann jedoch auch für andere Anzeigeeinrichtungen genutzt werden, beispielsweise für an Rückseiten von Vordersitzen angeordneten Anzeigeeinrichtungen, hinter dem Lenkrad angeordnete Anzeigeeinrichtungen, im Bereich vor einem Beifahrersitz angeordnete Anzeigeeinrichtung oder Ähnliches.
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Zumindest in einem Betriebsmodus der Anströmer kann die Ausströmrichtung des ersten Ausströmers in einem Winkel von wenigstens 45° oder wenigstens 60° oder wenigstens 70° oder wenigstens 80° zu der Anzeigefläche in der Betriebsposition der Anzeigeeinrichtung und die Ausströmrichtung des zweiten Ausströmers in einem Winkel von maximal 45° oder maximal 30° oder maximal 20° oder maximal 10° zu der Anzeigefläche in der Betriebsposition der Anzeigeeinrichtung stehen. Die angegebenen Winkel beziehen sich jeweils auf den spitzen Winkel zwischen Ausströmrichtung und Anzeigefläche. Somit kann der maximale Winkel zwischen der Ausströmrichtung des ersten Ausströmers und der Anzeigefläche 90° sein, so dass die Ausströmrichtung senkrecht auf der Anzeigefläche steht. Entsprechend ist der minimale Winkel zwischen der Ausströmrichtung des zweiten Ausströmers und der Anzeigefläche 0°, das heißt die Ausströmrichtung des zweiten Ausströmers kann im Wesentlichen parallel zu der Anzeigefläche sein. Die Ausströmrichtung des zweiten Ausströmers kann gegenüber der Parallelen mit den angegebenen Winkeln zu der Anzeigeeinrichtung hin oder auch von dieser weg geneigt sein. Beispielsweise kann sie in einem Winkel von bis zu +45° zu der Anzeigeeinrichtung hingeneigt oder mit einem Winkel von bis zu -45° von der Anzeigeeinrichtung weggeneigt sein. Somit resultiert vorzugsweise ein Winkel zwischen den Ausströmrichtungen der beiden Ausströmer von wenigstens 30°, vorzugsweise jedoch von nahezu 90°, so dass die aus dem zweiten Ausströmer austretende Luft insbesondere genutzt werden kann, um die aus dem ersten Ausströmer austretende Luft umzulenken und somit an der Anzeigeeinrichtung vorbei zu führen.
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Die Anzeigeeinrichtung kann manuell oder durch einen Verstellaktor des Kraftfahrzeugs von der Betriebsposition in eine Verstauposition und/oder eine weitere Betriebsposition und/oder in mehrere Zwischenpositionen zwischen der Betriebsposition und einer Verstauposition verbringbar sein. Beispielsweise kann die Anzeigeeinrichtung bei Nichtgebrauch in einer Ausnehmung versenkt werden oder Ähnliches. Hierdurch kann insbesondere der erste Ausströmer freiliegen, so dass aus diesem austretende Luft ungehindert, beispielsweise in Richtung eines Fahrzeuginsassen, strömen kann. Wird die Anzeigeeinrichtung manuell verstellt, kann dies beispielsweise sensorisch erfasst werden, um die Belüftungseinrichtung in Abhängigkeit hiervon zu steuern. Eine manuelle Verstellung kann direkt an der Anzeigeeinrichtung oder über ein Bedienmittel des Kraftfahrzeugs erfolgen.
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In der weiteren Betriebsposition bzw. in den Zwischenpositionen kann beispielsweise nur ein Abschnitt der Anzeigefläche über eine die Anzeigeeinrichtung aufnehmende Ausnehmung hinausragen, die Anzeigeeinrichtung kann nur teilweise aufgerollt sein oder Ähnliches, so dass eine Teilfläche der Anzeigeeinrichtung weiterhin zur Informationsdarstellung bzw., wenn es sich um einen Touchscreen handelt, zur Erfassung von Bedieneingaben genutzt werden kann.
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Die Anzeigeeinrichtung kann derart an einer die Anzeigeeinrichtung tragenden Lagerkomponente des Kraftfahrzeugs, insbesondere an einem Armaturenbrett, gelagert sein, dass sie bei einem Verbringen von der Betriebsposition in die weitere Betriebsposition oder die Verstauposition oder in die jeweilige Zwischenposition zumindest teilweise in einer Ausnehmung der Lagerkomponente versenkt und/oder aufgerollt wird. Hierdurch kann die von der Anzeigeeinrichtung im Bereich der Lagerkomponente, beispielsweise des Armaturenbretts, eingenommene Fläche bei Nichtbenutzung der Anzeigeeinrichtung bzw. dann wenn nur ein Teil der Anzeigefläche zur Informationsdarstellung bzw. zur Erfassung von Bedieneingaben erforderlich ist, reduziert werden.
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Der erste Ausströmer kann in der weiteren Betriebsposition oder in der Verstauposition oder in zumindest einer der Zwischenpositionen oberhalb oder seitlich der Anzeigeeinrichtung angeordnet sein. Somit kann die aus dem ersten Ausströmer austretende Luft ungehindert an der Anzeigeeinrichtung vorbeiströmen, wenn diese in der weiteren Betriebsposition bzw. der Verstauposition bzw. der Zwischenposition angeordnet ist. Bei Nutzung der Anzeigeeinrichtung in der Betriebsposition kann die aus dem ersten Ausströmer austretende Luft hingegen, insbesondere durch die aus dem zweiten Ausströmer austretende Luft, umgelenkt werden, um sie an der Anzeigeeinrichtung vorbeizuführen.
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Das Kraftfahrzeug kann eine Steuereinrichtung umfassen, die dazu eingerichtet ist, die über den zweiten Ausströmer bereitgestellte Luftmenge derart zu steuern, dass bei einem Verbringen der Anzeigeeinrichtung von der Verstauposition oder der weiteren Betriebsposition oder einer der Zwischenpositionen in die Betriebsposition die aus dem zweiten Ausströmer bereitgestellte Luftmenge und/oder das Verhältnis der an dem zweiten Ausströmer bereitgestellten Luftmenge zu der an dem ersten Ausströmer bereitgestellte Luftmenge erhöht werden. Hierbei können beide Ausströmer durch ein gemeinsames Gebläse mit Luft versorgt werden, wobei die Verteilung der Luft zwischen dem ersten und dem zweiten Ausströmer beispielsweise durch eine verstellbare Klappe vorgegeben wird. Die Steuereinrichtung kann in diesem Fall einen Aktor ansteuern, der eine entsprechende Klappe oder ein anderes Mittel zur Verteilung eines Luftstroms auf die beiden Ausströmer, verstellt. Alternativ wäre es beispielsweise möglich, dass die Ausströmer durch separate Gebläse beschickt werden und die Steuereinrichtung beispielsweise die Drehzahlen der Gebläse steuert oder regelt, um die an den Ausströmern bereitgestellten Luftmengen anzupassen.
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Je größer die an dem zweiten Ausströmer bereitgestellte Luftmenge bzw. je größer das Verhältnis der an dem zweiten Ausströmer bereitgestellten Luftmenge zu der an dem ersten Ausströmer bereitgestellten Luftmenge ist, desto stärker wird der aus dem ersten Ausströmer austretende Luftstrom durch den aus dem zweiten Ausströmer austretenden Luftstrom umgelenkt. Wie obig erläutert kann der erste Ausströmer freiliegen, wenn sich die Anzeigeeinrichtung in der weiteren Betriebsposition bzw. der Verstauposition befindet, so dass keine oder nur eine geringfügige Umlenkung des aus dem ersten Ausströmer austretenden Luftstroms erforderlich ist. Befindet sich die Anzeigeeinrichtung hingegen in der Betriebsposition, ist der direkte Luftpfad von dem ersten Ausströmer zu einem anzuströmenden Bereich bzw. Insassen durch die Anzeigeeinrichtung blockiert, weshalb der aus dem ersten Ausströmer austretende Luftstrom, wie erläutert, durch den aus dem zweiten Ausströmer austretenden Luftstrom umgelenkt wird und somit beispielsweise oberhalb oder seitlich an der Anzeigeeinrichtung vorbeigeführt werden kann. Hierdurch kann ein Luftstrom zu einem Insassen im Wesentlichen unabhängig von der Position bzw. Stellung der Anzeigeeinrichtung sein.
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Das Kraftfahrzeug kann die oder eine Steuereinrichtung umfassen, die dazu eingerichtet ist, bei einem Verbringen der Anzeigeeinrichtung von der Verstauposition oder der weiteren Betriebsposition oder einer der Zwischenpositionen in die Betriebsposition einen Ausströmaktor des ersten Ausströmers derart anzusteuern, dass ein Winkel zwischen der Ausströmrichtung des ersten Ausströmers und der Anzeigefläche, insbesondere durch Verstellen wenigstens einer Lamelle des ersten Ausströmers, reduziert wird. Insbesondere kann die Ausströmrichtung, beispielsweise durch Verstellen einer oder mehrerer Lamellen, nach oben oder zu einem seitlichen Rand der Anzeigeeinrichtung hin geschwenkt werden. Dies kann, insbesondere gemeinsam mit der obig erläuterten Umlenkung des aus dem ersten Ausströmer austretenden Luftstrom durch den aus dem zweiten Ausströmer austretenden Luftstrom dazu führen, dass im Wesentlichen der gesamte aus dem ersten Ausströmer austretende Luftstrom um die Anzeigeeinrichtung vorbeigeführt werden kann.
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Wie obig erläutert, kann die Anzeigeeinrichtung vorzugsweise in mehrere Betriebs- bzw. Zwischenpositionen verbracht werden. Durch eine entsprechende Steuerung des Luftstroms der beiden Ausströmer, insbesondere durch Steuerung der aus dem zweiten Ausströmer austretenden Luftmenge bzw. des Verhältnisses der aus dem zweiten Ausströmer austretenden Luftmenge zu der aus dem ersten Ausströmer austretenden Luftmenge und/oder der Ausströmrichtung des ersten Ausströmers, insbesondere über den Ausströmaktor, kann der resultierende Gesamtluftstrom stets so angepasst werden, dass er, insbesondere oberhalb der Anzeigeeinrichtung, an der Anzeigeeinrichtung vorbei geführt wird.
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Die Anzeigeeinrichtung kann an dem oder einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs, insbesondere im Bereich der Mittelkonsole, angeordnet sein. Eine entsprechende Anordnung kann zur Bereitstellung von Informationen an einen Fahrer bzw. zur Erfassung von Bedieneingaben von diesem besonders geeignet sein. Durch das obig beschriebene Vorgehen wird zudem der eingangs erläuterte Bauraumkonflikt bezüglich einer Belüftungseinrichtung und einer an dieser Position angeordneten Anzeigeeinrichtung vermieden. Die Anzeigeeinrichtung kann fest an dem Armaturenbrett installiert sein. Wie obig beschrieben kann es jedoch auch vorteilhaft sein, sie beweglich zu lagern, um sie in eine weitere Betriebsposition bzw. in eine Verstauposition verschieben zu können.
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Die Ausströmer können über einen jeweiligen Luftkanal durch ein gemeinsames Gebläse oder auch durch separate Gebläse beschickt werden. Das Gebläse kann beispielsweise Luft im Fahrzeug umwälzen und/oder Luft aus dem Fahrzeugumfeld ansaugen und in den Fahrzeuginnenraum abgeben. Die zugeführte Luft kann beispielsweise geheizt oder klimatisiert werden.
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Die Anzeigeeinrichtung ist vorzugsweise ein Touchscreen. Somit kann sie nicht nur zur Informationsanzeige dienen, sondern es können auch Bedieneingaben erfasst werden, was dazu führen kann, dass einerseits das Cockpit des Fahrzeugs aufgeräumter wirkt und dass andererseits ein zusätzlicher Bauraumverbrauch durch Bedienmittel vermieden wird. Alternativ zu einem Touchscreen kann auch ein Display ohne Touch-Funktionalität genutzt werden.
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Als Anzeigeeinrichtung kann ein biegbares Display verwendet werden. Dies ermöglicht es beispielsweise, die Anzeigeeinrichtung beim Verbringen von der Betriebsposition in die weitere Betriebsposition bzw. in die Lagerposition teilweise aufzurollen bzw. auf einem gekrümmten Pfad zu führen. Beispielsweise kann beim Verbringen zwischen den verschiedenen Positionen eine Position maximaler Krümmung verlagert werden, indem die Anzeigeeinrichtung um eine Rolle geführt wird oder Ähnliches. Verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten für biegbare Displays sind im Stand der Technik bekannt und sollen nicht detailliert erläutert werden. Beispielsweise kann eine Leuchtfolie mit einer Flüssigkristallfolie kombiniert werden oder es kann ein Display aus organischen Leuchtdioden auf einem flexiblen Träger genutzt werden.
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Alternativ wäre es auch möglich, eine starre Anzeigeeinrichtung zu nutzen. Soll diese zwischen einer Betriebsposition und einer weiteren Betriebsposition bzw. einer Verstauposition bewegt werden, kann dies beispielsweise durch ein Verschwenken und/oder ein insbesondere lineares Verschieben der Anzeigeeinrichtung erfolgen. Beispielsweise kann eine Anzeigeeinrichtung linear in einer Ausnehmung versenkt bzw. aus dieser ausgefahren werden oder ein starres Display kann ein- und ausgeklappt werden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden Ausführungsbeispiel sowie den zugehörigen Zeichnungen. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, und
- 2 und 3 geschnittene Detailansichten des Bereiches der Anzeigeeinrichtung für unterschiedliche Positionen der Anzeigeeinrichtung.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 mit einer Belüftungseinrichtung 2 und einer Anzeigeeinrichtung 3. Die Anzeigeeinrichtung 3 ist am Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs 1 im Bereich einer Mittelkonsole angeordnet. An einer von der Anzeigefläche 4 der Anzeigeeinrichtung 3 abgewandten Seite der Anzeigeeinrichtung 3 sind ein erster und zweiter Ausströmer 5, 6 der Belüftungseinrichtung 2 angeordnet, die im Beispiel über ein gemeinsames Gebläse 18 mit Luft beschickt werden.
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Die Ausströmrichtung des ersten Ausströmers 5 ist im Wesentlichen horizontal. Um den aus dem ersten Ausströmer 5 austretenden Luftstrom dennoch an der Anzeigeeinrichtung 3 vorbeiführen zu können, wird dieser Luftstrom durch den aus dem Ausströmer 6 austretenden Luftstrom umgelenkt, der im Wesentlichen vertikal aus dem Ausströmer 6 ausströmt. Die Ausströmrichtung des ersten Ausströmers 5 steht somit im Wesentlichen senkrecht auf der Anzeigefläche 4, während die Ausströmrichtung des zweiten Ausströmers 6 im Wesentlichen parallel zu der Anzeigefläche ist.
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Das Vorbeiführen des Luftstroms an der Anzeigeeinrichtung 3 wird im Folgenden mit Bezug auf 2 detailliert erläutert, die schematisch eine Detailansicht des Bereichs der Anzeigeeinrichtung 3 zeigt. Die Ausströmrichtung 7 des aus dem Ausströmer 5 austretenden Luftstroms ist in dem in 2 gezeigten Betriebsmodus aufgrund der Stellung der Lamelle 14 etwas gegenüber der Horizontalen geneigt, so dass der Winkel zwischen der Anzeigefläche 4 und der Ausströmrichtung 7 beispielsweise zwischen 70° und 80° sein kann. Der angegebene Winkelbereich ist rein beispielhaft. Es können auch die bereits vorangehend diskutierten, weiteren Winkelbereiche genutzt werden. Aufgrund der Neigung des Luftstroms könnte auch ohne Nutzung des zweiten Ausströmers 6 bereits ein Teil des Luftstroms, der aus der im ersten Ausströmer 5 austritt, an der Anzeigeeinrichtung 3 vorbeigeführt werden. Um die Umströmung der Anzeigeeinrichtung 3 jedoch zu verbessern, wird zusätzlich durch den zweiten Ausströmer 6 ein Luftstrom mit der Ausströmrichtung 8 bereitgestellt, der den aus dem Ausströmer 5 austretenden Luftstrom umlenkt, so dass ein Gesamtluftstrom 9 resultiert, der im Wesentlichen die gesamte aus den Ausströmern 5, 6 austretende Luftmenge an der Anzeigeeinrichtung 3 vorbeiführt.
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Das beschriebene Vorgehen kann prinzipiell mit einer fest installierten Anzeigeeinrichtung 3 genutzt werden. Im gezeigten Beispiel ist die Anzeigeeinrichtung 3 jedoch durch einen Verstellaktor 11 von der in 2 gezeigten Betriebsposition in eine in 3 gezeigte weitere Betriebsposition verbringbar, in der die Anzeigeeinrichtung 3 zumindest teilweise in einer Ausnehmung 12 der Lagerkomponente 19, die die Anzeigeeinrichtung 3 lagert, im Beispiel des Armaturenbretts, aufgenommen ist. Im gezeigten Beispiel wird ein biegbares Display als Anzeigeeinrichtung 3 genutzt, so dass die Anzeigeeinrichtung 3 um eine Kurve geführt werden kann. Alternativ wäre auch eine lineare Verschiebung, eine Verschwenkung oder Ähnliches möglich.
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In der in 3 gezeigten weiteren Betriebsposition ist der erste Ausströmer 5 oberhalb der Anzeigeeinrichtung 3 angeordnet, womit der aus dem Ausströmer 5 tretende Luftstrom im Wesentlichen horizontal an der Anzeigeeinrichtung 3 vorbeigeführt werden kann. Daher kann durch eine Steuereinrichtung 10 gleichzeitig bzw. unmittelbar vor oder nach dem Verstellen der Anzeigeeinrichtung 3 zwischen der Betriebsposition und der weiteren Betriebsposition ein Ausströmaktor 15 angesteuert werden, um die Lamelle 14 und somit die Ausströmrichtung 7 des ersten Ausströmers 5 zu verstellen. Zudem kann durch einen Verteilaktor 16 eine Klappe 17 verstellt werden, um eine Verteilung der durch das Gebläse 18 bereitgestellten Luft auf die Ausströmer 5, 6 derart anzupassen, dass die aus dem Ausströmer 6 austretende Luftmenge und somit insbesondere das Verhältnis der aus dem Ausströmer 6 austretenden Luftmenge und der aus dem Ausströmer 5 austretenden Luftmenge reduziert wird. Dies führt dazu, dass der aus dem ersten Ausströmer 5 austretende Luftstrom durch den aus dem zweiten Ausströmer 6 austretenden Luftstrom weniger stark umgelenkt wird.
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Wird die Anzeigeeinrichtung 3 hingegen von der weiteren Betriebsstellung, die in 3 dargestellt ist, in die Betriebsstellung verbracht, die in 2 gezeigt ist, wird im Umkehrschluss hingegen die Lamelle 14 zurück in die in 2 gestellte Stellung verschwenkt und die Luftmenge, die aus den zweiten Ausströmer 6 austritt, erhöht.
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In dem diskutierten Beispiel wird die Anzeigeeinrichtung 3 zwischen zwei Betriebsstellungen umgestellt, wobei in einer Betriebsstellung die gesamte Anzeigefläche 4 und in einer weiteren Betriebsstellung nur eine Teilfläche 13 der Anzeigefläche 4 zur Anzeige bzw. zur Erfassung von Bedieneingaben verwendet werden kann. Ergänzend oder alternativ zur Verstellung der Anzeigeeinrichtung 3 in die weitere Betriebsposition wäre es auch möglich, die Anzeigeeinrichtung 3 in eine Verstauposition zu verstellen, in der sie beispielsweise vollständig in der Ausnehmung 12 aufgenommen wird. Besonders bevorzugt kann die Anzeigeeinrichtung in eine Vielzahl von Zwischenpositionen zwischen der in 1 gezeigten Betriebsstellung und einer Verstauposition verbracht werden, wobei durch Steuerung der aus den Ausströmern 5, 6 austretenden Luftmengen und/oder durch Verstellen der Lamelle 14 der resultierende Gesamtluftstrom in jeder dieser Zwischenpositionen oberhalb der Anzeigeeinrichutung vorbeigeführt werden kann.