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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Fahrzeugidentifikation, insbesondere zur Fahrzeugidentifikation bei autonom fahrenden Flottenfahrzeugen.
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Heutige Fahrzeuge verfügen bereits über eine Vielzahl von Assistenzsystemen, die den Fahrer in einer Vielzahl von Fahrsituationen computerbasiert unterstützen. Solche Assistenzsysteme können auf Sensoren zum Erfassen einer Vielzahl von Messdaten zurückgreifen, welche die Sinnesfähigkeiten des Menschen bei weitem übersteigen. Zudem übertrifft die Geschwindigkeit dieser Assistenzsysteme die menschliche Reaktionszeit signifikant. Bekannte Fahrerassistenzsysteme sind beispielsweise Spurhalteassistenten, Bremsassistenten bei Fußgängererkennung und Abstandsregeltempomaten, insbesondere für Stausituationen.
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Durch Anwendung solcher Assistenzsysteme geht die Autonomie des Fahrers bezüglich seiner Fahrentscheidungen zunehmend auf das Fahrzeug beziehungsweise in diesem operierende Steuereinheiten über. Am Ende dieser Entwicklungen steht ein autonom fahrendes Fahrzeug, welches vollständig ohne Eingriffe eines Menschen manövrieren kann. Mittels eines solchen autonom fahrenden Fahrzeugs ist ein vollautomatisierter Personentransport möglich. Bislang sind solche autonom fahrenden Fahrzeuge in der Regel auf Einzelpersonen zugelassen und/oder besitzen ohne zusätzliche Überwachung durch einen Fahrer keine Straßenzulassung. Hinsichtlich von Wartung und Pflege unterscheiden sich diese autonom fahrenden Fahrzeuge somit wenig von anderen in Privatbesitz befindlichen Fahrzeugen. In der Regel werden sich der oder die Eigentümer um die Instandhaltung und Energieversorgung des Fahrzeugs kümmern.
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Bereits heutzutage existieren jedoch verschiedenste Mobilitätskonzepte, insbesondere in urbanen Ballungsräumen. Beim sogenannten Carsharing greifen dabei eine Vielzahl von Nutzern unabhängig voneinander und zeitlich begrenzt auf die Fahrzeuge einer Fahrzeugflotte zu. Indem die Flottenfahrzeuge nur für den Zeitraum der tatsächlichen Nutzung an einen bestimmten Nutzer gebunden sind, kann die ungenutzte Parkzeit der Fahrzeuge minimiert werden. Derartige Konzepte sind auch für andere Fahrzeuge, wie beispielsweise Fahrräder, Roller oder Transporter, bekannt. Ohne auf Personenkraftwagen beschränkt zu sein, wird nachfolgend in stellvertretender Weise lediglich auf Carsharing Bezug genommen.
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Man unterscheidet insbesondere zwischen zentralen und dezentralen Carsharing-Konzepten. Bei zentralen Carsharing-Konzepten muss die Fahrzeugnutzung stets an festen Stationen begonnen und beendet werden. Es handelt sich somit im Wesentlichen um eine kurzzeitige klassische Fahrzeugvermietung. Bei dezentralen Carsharing-Konzepten kann die Fahrzeugnutzung hingegen an beliebigen Punkten eines Betriebsbereichs des Flottenanbieters begonnen und beendet werden. Insbesondere dezentrale Carsharing-Konzepte haben das Potential die Anzahl der insgesamt benötigten Fahrzeuge deutlich zu minimieren, da ab einer ausreichenden Anzahl von Nutzern und Fahrzeugen die Flottenfahrzeuge in selbstorganisierter Weise und mit einer ausreichenden Dichte im Betriebsbereich zur Verfügung stehen werden.
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Mit einer zunehmenden Akzeptanz und Durchsetzung solcher Konzepte wird sich die Anzahl der für einen Nutzer zur Verfügung stehenden Fahrzeug deutlich erhöhen. Bei einer Vielzahl an Flottenanbietern, welche jeweils mit einer eigenen Flotte an autonom fahrenden Fahrzeugen am Markt vertreten sein werden, wird es daher wichtig, dass es nicht zu Verwechselungen zwischen den einzelnen Fahrzeugen eines Anbieters oder von unterschiedlichen Anbietern kommen kann. Beispielsweise könnte anstatt eines angeforderten Fahrzeugs eines bestimmten Anbieters ein anderes Fahrzeug eines Wettbewerbers oder gar eines bösgläubigen sonstigen Dritten den Eindruck erwecken, es handele sich um das vorab angeforderte Fahrzeug. Dies ist insbesondere aus Gründen der persönlichen Sicherheit der Nutzer von entscheidender Bedeutung. Die Gefahr eines vom Nutzer unbeabsichtigten Transports durch einen möglicherweise deutlich teureren Einzel- oder Flottenanbieter würde eine zusätzlich Hemmschwelle für die Nutzung solcher Transportdienste darstellen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Probleme des Standes der Technik zu überwinden oder zumindest zu verringern und eine Lösung für das Problem einer gewollten oder ungewollten Verwechselung bei der Übernahme eines autonom fahrenden Fahrzeugs zur Verfügung zu stellen. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Fahrzeugidentifikation gemäß den unabhängigen Patentansprüchen. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweils rückbezogenen Unteransprüche.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fahrzeugidentifikation bei autonom fahrenden Fahrzeugen, wobei das Fahrzeug sich durch ein Authentifizierungsverfahren beim Nutzer eindeutig identifiziert. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug einem Nutzer, welcher das Fahrzeug aus der Ferne bestellt bzw. gebucht hat, nachweisen muss, dass es sich bei einem realen Zusammentreffen um das richtige Fahrzeug handelt. Unter einem Authentifizierungsverfahren (auch als Authentisierungsverfahren bezeichnet) ist dabei insbesondere jede Form von ein- oder zweiseitiger Informationsübermittlung zu verstehen, welche bezweckt, sich gegenüber einem Partner, welcher im Besitz dieser übermittelten Informationen ist, eindeutig zu erkennen geben zu können. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der zur Authentifizierung verpflichtete Partner über einen abgesicherten, vorzugsweise elektronischen Transportweg eine Codeinformation seinem zur Prüfung der Authentifizierung berechtigtem Partner vor einem realen Zusammentreffen mitteilt, so dass dieser dann beim Zusammentreffen unmittelbar überprüfen kann, ob die vorab übermittelte Codeinformation und die vom Partner auf anderem Wege bereitgestellte Codeinformation übereinstimmen.
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Bei einem Authentifizierungsverfahren kann es sich allgemein um eine beliebige Art von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und insbesondere eine beliebige Art von Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) handeln. Bei diesen Authentifizierungsverfahren muss sich der zur Authentifizierung verpflichtete, im konkreten Fall also das autonom fahrende Fahrzeug, mittels einer Kombination zweier unterschiedlicher und insbesondere unabhängiger Komponenten (sog. Faktoren) gegenüber einem berechtigten Nutzer eindeutig identifizieren. Als Faktoren gelten dabei typischerweise bestimmte vorab festgelegte Gegenstände (z.B. Token, Karten, Schlüssel), ein konkretes nicht öffentliches Wissen (z.B. Kennwörter, geheime Zugangsfragen) oder einzelne biometrische Merkmale (z.B. Fingerabdruck, Iris). Diese dienen als Authentifizierungsschlüssel, wobei insbesondere eine im voranstehenden Absatz beschriebene Codeinformation ein nicht öffentliches Wissen darstellt, welches vorzugsweise als digitalen Einmalschlüssel verwendet wird. Ein in einem speziell dafür eingerichteten elektronischen Gerät (Hardwareschlüssel) zusätzlich hinterlegtes Codewort (Softwareschlüssel) ist ein Beispiel für die Umsetzung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung. Ein anderes Beispiel hierfür ist das aus dem Onlinebanking bekannte PIN-TAN-Verfahren. Werden beide Verfahren miteinander kombiniert, so liegt beispielsweise eine spezielle Multi-Faktor-Authentifizierung in Form einer Drei-Faktor-Authentifizierung vor.
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Für die Authentifizierung eines autonom fahrenden Fahrzeugs, welches eventuell auch nur einmalig durch einen bestimmten Nutzer identifiziert werden muss, bietet sich insbesondere die Verwendung von Passwörtern und Transaktionsnummern (TAN) an. Beispielsweise kann der Nutzer (oder eine hierzu von ihm auf einem elektronischen Gerät benutzte Software oder eine Programm) vor einer Buchung eine spezifische Codeinformation in das Buchungssystem des Flottenbetreibers eingeben, welche ihm (oder der entsprechenden Software) bei einem späteren Authentifizierungsprozess vom autonom fahrenden Fahrzeug angezeigt oder elektronisch übermittelt wird. Er könnte auch zusätzlich am Fahrzeug eine bestimmte Nummer aus einer vorab vom Nutzer generierten und beispielsweise im Buchungssystem hinterlegten TAN-Liste abrufen. Die Generierung eines solchen Einmalcodes könnte jedoch auch ohne eine vorab hinterlegte TAN-Liste unmittelbar über einen Codegenerator erfolgen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Fahrzeugidentifikation wird einem Nutzer somit vor einem realen Zusammentreffen eine Authentifizierungsinformation mitgeteilt, welche der Nutzer anschließend am Fahrzeug verifiziert oder falsifiziert werden kann. Ein in einem solchen Authentifizierungsverfahren verwendeter Code wird als Authentifizierungscode bezeichnet. Eine Prüfung der Übereinstimmung des Authentifizierungscodes beim Nutzer kann durch den Nutzer persönlich oder automatisch durch ein vom Nutzer mitgeführtes elektronisches Gerät (z.B. spezielle Zugangshardware, Smartphone), d.h. über eine darauf installierte Software bzw. ein Programm, erfolgen. Im Übrigen ist im Rahmen dieser Erfindung jede nutzerseitige Handlung, soweit anwendbar, sowohl als konkrete Handlung des Nutzers (z.B. visuelles Ablesen einer fahrzeugseiteigen Anzeige) als auch als nutzergleiche automatisierte Handlung (z.B. elektronisches Auslesen einer Fahrzeuginformation mittels Nahfeldkommunikation durch ein entsprechendes Nutzergerät) zu verstehen.
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Die Idee der Erfindung ist somit insbesondere die Vermeidung unbeabsichtigter oder beabsichtigter Verwechselungen eines autonom fahrenden Fahrzeugs durch den Nutzer. Dies dient der Sicherheit des Nutzers, da dieser ansonsten nicht sicher sein kann, ob es sich bei dem gerade auf ihn wartenden Fahrzeug tatsächlich um ein von ihm vorab bestelltes Fahrzeug oder um ein nicht vertrauenswürdiges anderes Fahrzeug eines Dritten handelt. Insbesondere kann der Nutzer ansonsten dazu verleitet werden, in Fahrzeuge einzusteigen, die nicht von dem ursprünglich beauftragten Carsharing-Anbieter stammen oder ihn zu nicht von ihm gewünschten Zielen transportieren (z.B. Entführung). Voraussetzung hierfür ist stets, dass der Nutzer und/oder das Fahrzeug nur über einen abgesicherten Weg in den Besitz der zur Authentifizierung genutzten Codeinformation gelangen, so dass Dritte an keiner Stelle Zugriff darauf erhalten können und diese Information vorzugsweise nur beim Nutzer selbst und dem jeweiligen Fahrzeug in überprüfbarer Form vorliegt. Das autonom fahrende Fahrzeug muss im Besitz eines oder mehrerer gültiger Authentifizierungsmittel sein und diese dem Nutzer gegenüber auch nachweisen können. Aus praktischen Gründen sind als Authentifizierungsmittel insbesondere Codeinformationen bevorzugt.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein erfindungsgemäßes Verfahren als Schritte eine Generierung eines individualisierten Authentifizierungscodes für den Nutzer, die Zustellung des Authentifizierungscodes an den Nutzer, eine Nahbereichsausgabe des Authentifizierungscodes an den Nutzer durch das Fahrzeug und eine Prüfung der Übereinstimmung des Authentifizierungscodes beim Nutzer umfasst. In einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein erfindungsgemäßes Verfahren als Schritte eine Generierung eines individualisierten Authentifizierungscodes durch den Nutzer, die Zustellung des Authentifizierungscodes an das Fahrzeug, eine Nahbereichsausgabe des Authentifizierungscodes an den Nutzer durch das Fahrzeug und eine Prüfung der Übereinstimmung des Authentifizierungscodes beim Nutzer umfasst. In der alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist lediglich die Generierung eines individualisierten Authentifizierungscodes auf den Nutzer (bzw. ein nutzerseitiges elektronisches Gerät) verlagert. Eine Zustellung des Authentifizierungscodes muss daher in Richtung Fahrzeug erfolgen, da der Nutzer bereits Kenntnis vom Authentifizierungscode besitzt. Die folgenden Erläuterungen, insbesondere zu den Zustellungsmöglichkeiten, gelten jedoch, soweit anwendbar, für beide Ausführungsformen gleichermaßen.
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Die Generierung eines individualisierten Authentifizierungscodes für den Nutzer (oder durch den Nutzer) bedeutet, dass für jedes Nutzer-Fahrzeug-Paar jeweils ein eigener Code generiert wird. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um einen numerischen oder alphanumerischen Zufallscode, welche für Dritte nicht aus anderen Daten errechenbar ist oder mit hoher Wahrscheinlichkeit erraten werden kann. Die Zustellung des Authentifizierungscodes an den Nutzer (oder an das Fahrzeug) erfolgt vorzugsweise mittels eines entsprechend eingerichteten elektronischen Gerätes (z.B. Smartphone mit passender Software) über ein Weitverkehrsnetz (z.B. über das Internet, per VPN oder ein privates Netzwerk). Der Nutzer kann den Authentifizierungscode anschließend auf dem mobilen Endgerät für eine spätere Prüfung des Authentifizierungscodes angezeigt bekommen. Die Zustellung des Authentifizierungscodes an den Nutzer kann bei bestimmten Ausführungsformen des Verfahrens auch erst nach dem Schritt einer Nahbereichsausgabe des Authentifizierungscodes an den Nutzer durch das Fahrzeug erfolgen. Solche Ausführungsformen werden jedoch als weniger sicher angesehen.
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Eine Nahbereichsausgabe des Authentifizierungscodes an den Nutzer durch das Fahrzeug bedeutet, dass bei einem realen Zusammentreffen zwischen Nutzer und Fahrzeug das Fahrzeug dem Nutzer den Authentifizierungscode zum Ermöglichen einer Prüfung übermittelt. Dies kann durch einfaches Ablesen des Authentifizierungscodes am Fahrzeug erfolgen (visuelle Nahbereichsausgabe). Als Kommunikationsmittel für diese Art der Nahbereichsausgabe kann ein entsprechendes Display für den Nutzer zugänglich am Fahrzeug vorhanden sein. Dieser kann darüber den vom Fahrzeug angezeigten Authentifizierungscode ablesen und mit dem ihm über das Weitverkehrsnetz übermittelten Code vergleichen. Nur wenn beide Codes übereinstimmen, hat sich das Fahrzeug erfolgreich authentifiziert.
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Alternativ hierzu kann die Nahbereichsausgabe des Authentifizierungscodes an den Nutzer auch rein elektronisch mittels Nahfeldkommunikation (z.B. mittels NFC, Bluetooth, WiFi o.ä.) erfolgen. In diesem Fall genügt es, wenn der Nutzer beispielsweise ein entsprechendes elektronisches Gerät lediglich in die Nähe des zu authentifizierenden Fahrzeugs bringt, d.h. für NFC in die Nähe eines entsprechenden Antennenbereichs, um den im Nahbereich des Fahrzeugs ausgegebenen Code unmittelbar in sein elektronisches Gerät zu übertragen. Eine entsprechende Prüfung der Übereinstimmung des Authentifizierungscodes beim Nutzer kann dann ebenfalls unmittelbar durch das elektronische Gerät erfolgen. Der Nutzer bekommt in diesem Fall vorzugsweise lediglich die Information mitgeteilt, dass beide Codes übereinstimmen und das Fahrzeug erfolgreich authentifiziert werden konnte.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass vor dem Schritt einer Generierung eines individualisierten Authentifizierungscodes als weitere Schritte eine elektronische Anforderung eines Fahrzeugs durch einen Nutzer, eine Generierung eines individualisierten Zugriffscodes für das Fahrzeug, eine Zustellung des Zugriffscodes an den Nutzer, eine Nahbereichseingabe des Zugriffscodes an das Fahrzeug durch den Nutzer und eine Prüfung der Übereinstimmung des Zugriffscodes durch das Fahrzeug umfasst.
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Hierdurch kann vor einer Authentifizierung durch das Fahrzeug sichergestellt werden, dass das Fahrzeug sich nur gegenüber einem berechtigtem Nutzer identifiziert. Es handelt sich hierbei im Prinzip um eine nacheinander erfolgende gegenseitige Authentifizierung, wobei die Berechtigungsprüfung des Nutzers durch das Fahrzeug jedoch als integrierter Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Fahrzeugidentifikation verstanden wird. Nur der berechtigte Nutzer soll zur Prüfung des Authentifizierungscodes berechtigt und zugelassen sein.
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Die elektronische Anforderung eines Fahrzeugs durch einen Nutzer kann über eines der vorab genannten Weitverkehrsnetze erfolgen, vorzugsweise über ein entsprechend eingerichtetes elektronisches Gerät (z.B. Smartphone mit entsprechender Software). Die Generierung eines individualisierten Zugriffscodes für das Fahrzeug bedeutet, dass für jedes Nutzer-Fahrzeug-Paar ein eigener Code generiert wird. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um einen numerischen oder alphanumerischen Zufallscode, welcher für Dritte nicht aus anderen Daten errechenbar ist oder mit hoher Wahrscheinlichkeit erraten werden kann. Die Zustellung des Zugriffscodes an den Nutzer erfolgt vorzugsweise über ein entsprechend eingerichtetes elektronisches Gerät (z.B. Smartphone mit entsprechender Software) über ein Weitverkehrsnetz (z.B. Internet, VPN oder privates Netzwerk), insbesondere dem bereits zur Anforderung des Fahrzeugs genutzten und entsprechend eingerichteten mobilen Endgerät. Der Nutzer kann den Zugriffscode anschließend auf dem mobilen Endgerät für eine spätere Nahbereichseingabe des Zugriffscodes angezeigt bekommen.
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Eine Nahbereichseingabe des Zugriffscodes an das Fahrzeug durch den Nutzer bedeutet, dass bei einem realen Zusammentreffen zwischen Nutzer und Fahrzeug der Nutzer dem Fahrzeug den Zugriffscode übermittelt. Dies kann durch ein manuelles Eingeben des Zugriffscodes am Fahrzeug erfolgen. Für eine manuelle Eingabe am Fahrzeug kann als Mittel zur Eingabe ein entsprechendes Eingabegerät für den Nutzer zugänglich am Fahrzeug angebracht sein. Als Mittel zur Eingabe kann ein Eingabefeld, z.B. eine Tastatur oder ein Touchpad, vorhanden sein. Das Fahrzeug kann dann die Übereinstimmung des eingegeben Zugriffscodes mit dem vom ihm erstellten oder über ein Weitverkehrsnetz übermittelten Code vergleichen. Nur wenn beide Codes übereinstimmen, ist der Nutzer zur Authentifizierung des Fahrzeugs berechtigt.
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Alternativ hierzu kann die Nahbereichseingabe des Zugriffscodes an das Fahrzeug auch rein elektronisch mittels Nahfeldkommunikation (z.B. mittels NFC, Bluetooth, WiFi o.ä.) erfolgen. In diesem Fall genügt es, wenn der Nutzer sein elektronisches Gerät lediglich in die Nähe des zu authentifizierenden Fahrzeugs bringt, d.h. für NFC in die Nähe eines entsprechenden Antennenbereichs, um den in seinem mobilen Endgerät gespeicherten Zugriffscode im Nahbereich des Fahrzeugs unmittelbar in das Fahrzeug zu übertragen. Eine entsprechende Prüfung der Übereinstimmung des Zugriffscodes durch das Fahrzeug erfolgt dann analog zur manuellen Eingabe des Zugriffscodes. Der Nutzer bekommt in diesem Fall vorzugsweise lediglich die Information mitgeteilt, dass beide Codes übereinstimmen und das Fahrzeug authentifiziert werden kann.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fahrzeugidentifikation bei autonom fahrenden Fahrzeugen, umfassend fahrzeugseitige Mittel zur Durchführung eines Verfahrens zur Fahrzeugidentifikation nach einem der Ansprüche 1 bis 8. Hierunter zählen vor allem die zu den entsprechenden Verfahrensschritten aufgezählten Mittel sowie die unmittelbar für die jeweiligen Verfahrensschritte erforderlichen Mittel zur Durchführung des Verfahrens.
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Hierbei kann es sich insbesondere um ein Mittel zur Generierung eines individualisierten Authentifizierungscodes (falls eine Generierung im Fahrzeug erfolgt), ein Mittel zur Zustellung des Authentifizierungscodes, ein Mittel zur Nahbereichsausgabe des Authentifizierungscodes, ein Mittel zur Prüfung der Übereinstimmung des Authentifizierungscodes, ein Mittel zur Generierung eines individualisierten Zugriffscodes (falls eine Generierung im Fahrzeug erfolgt), ein Mittel zur Nahbereichseingabe des Zugriffscodes und/oder ein Mittel zur Prüfung der Übereinstimmung des Zugriffscodes handeln. Nicht alle diese Mittel müssen im Fahrzeug vorhanden sein, so kann die Generierung eines individualisierten Codes auch außerhalb des Fahrzeugs, z.B. serverseitig beim Flottenanbieter, erfolgen. Notwendige nutzerseitige Mittel zur Durchführung eines Verfahrens zur Fahrzeugidentifikation (z.B. elektronische Geräte wie Smartphones oder spezielle Zugangshardware) werden von den fahrzeugseitigen Mitteln zur Durchführung eines Verfahrens zur Fahrzeugidentifikation nicht mit umfasst.
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Ein noch weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein autonom fahrendes Fahrzeug mit einer Vorrichtung nach Anspruch 9.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Fahrzeugidentifikation, und
- 2 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Fahrzeugidentifi kati on.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Fahrzeugidentifikation. Das Fahrzeug 100 identifiziert sich eindeutig durch ein Authentifizierungsverfahren 10 bei einem Nutzer 110. Vorzugsweise umfasst das Verfahren die Generierung eines individualisierten Authentifizierungscodes 12 für den Nutzer 110, die Zustellung des Authentifizierungscodes 14 an den Nutzer 110, eine Nahbereichsausgabe des Authentifizierungscodes 16 an den Nutzer 110 durch das Fahrzeug 100, sowie die Prüfung der Übereinstimmung des Authentifizierungscodes 18 beim Nutzer 110. In einer bevorzugten Ausführungsform kann vorab eine elektronische Anforderung 20 des Fahrzeugs 100 durch den Nutzer 110, die Generierung eines individualisierten Zugriffscodes 30 für das Fahrzeug 100, die Zustellung des Zugriffscodes 32 an den Nutzer 110, eine Nahbereichseingabe des Zugriffscodes 34 an das Fahrzeug 100 durch den Nutzer 110 und eine Prüfung der Übereinstimmung des Zugriffscodes 36 durch das Fahrzeug 100 erfolgen.
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2 zeigt eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Fahrzeugidentifikation. Das Fahrzeug 100 weist dabei je nach Ausführungsform verschiedene fahrzeugseitige Mittel zur Durchführung eines Verfahrens zur Fahrzeugidentifikation auf. Hierbei kann es sich insbesondere um entsprechende Mittel zur Nahfeldkommunikation und/oder Mittel zur Kommunikation über Weitverkehrsnetze handeln. Weiterhin können ein Mittel zur Generierung eines individualisierten Authentifizierungscodes und/oder ein Mittel zur Generierung eines individualisierten Zugriffscodes umfasst sein, wobei es sich bevorzugt um elektronische Schaltungen zur automatischen Generierung von Zufallscodes handelt, welche entsprechende Eingangssignale für die verschiedenen Kommunikationsmittel bereitstellen können.
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Für eine Nahbereichseingabe des Zugriffscodes 34 an das Fahrzeug 100 mittels manueller Eingabe am Fahrzeug 100 kann als Mittel zur Eingabe ein entsprechendes fahrzeugseitiges Eingabegerät 102 für den Nutzer 110 zugänglich am Fahrzeug 100 angebracht sein. Für eine Nahbereichsausgabe des Authentifizierungscodes 16 an den Nutzer 110 mittels visuellen Ablesens am Fahrzeug 100 kann als Mittel zu Ausgabe ein entsprechendes Display 104 für den Nutzer 110 zugänglich am Fahrzeug 100 vorhanden sein. Der Nutzer 100 kann zur manuellen Eingabe eines Codes als Mittel zur Eingabe ebenfalls ein nutzerseitiges Eingabegerät 112 verwenden. Als Mittel zur Ausgabe kann nutzerseitig ein Display 114 vorhanden sein.
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Erfolgt eine Eingabe und/oder ein Ablesen elektronisch mittels Nahfeldkommunikation über fahrzeugseitige Kommunikationsmittel 106 und nutzerseitige Kommunikationsmittel 116, so kann am Fahrzeug ein Sender (z.B. Bluetooth oder WiFi) oder ein Antennenbereich zum Aufbau einer Nahfeldkommunikation (z.B. NFC) angebracht sein. Für eine Kommunikation über Weitverkehrsnetze weist das Fahrzeug 100 als fahrzeugseitiges Kommunikationsmittel 106 vorzugsweise eine Anbindung an ein digitales Mobilfunknetz auf. Bei einem Mittel zur Prüfung der Übereinstimmung des Authentifizierungscodes kann es sich insbesondere um eine entsprechende elektronische Schaltung zum Codevergleich handeln. Bei hier nicht näher konkretisierten nutzerseitigen Mitteln zur Durchführung eines Verfahrens zur Fahrzeugidentifikation kann es sich insbesondere um ein entsprechend eingerichtetes elektronisches Gerät 110 (z.B. spezielle Zugangshardware, Smartphone mit entsprechender Software) handeln.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Authentifizierungsverfahren
- 12
- Generierung eines individualisierten Authentifizierungscodes
- 14
- Zustellung des Authentifizierungscodes
- 16
- Nahbereichsausgabe des Authentifizierungscodes
- 18
- Prüfung der Übereinstimmung des Authentifizierungscodes
- 20
- elektronische Anforderung
- 30
- Generierung eines individualisierten Zugriffscodes
- 32
- Zustellung des Zugriffscodes
- 34
- Nahbereichseingabe des Zugriffscodes
- 36
- Prüfung der Übereinstimmung des Zugriffscodes
- 100
- Fahrzeug
- 102
- fahrzeugseitiges Eingabegerät
- 104
- fahrzeugseitiges Display
- 106
- fahrzeugseitige Kommunikationsmittel
- 110
- Nutzer
- 112
- nutzerseitiges Eingabegerät
- 114
- nutzerseitiges Display
- 116
- nutzerseitige Kommunikationsmittel