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Die Erfindung betrifft ein System umfassend ein Kraftfahrzeug und eine kraftfahrzeugexterne Datenservereinrichtung. Die Erfindung betrifft auch das Kraftfahrzeug, das eine Benutzererkennungseinrichtung umfasst, sowie eine Benutzerschnittstelle zum Empfangen und Erfassen einer Bedienhandlung des Benutzers, eine Kommunikationsschnittstelle und eine Steuereinrichtung. Das erfindungsgemäße System kann auch als Dialogsystem mit Buchungs-, Planungs- und Bezahlfunktion bezeichnet werden.
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In aktuellen Kraftfahrzeugen gibt es bereits Funktionen, die es dem Nutzer erlauben, per Sprachbefehl zum Beispiel Ziele in das Navigationssystem einzugeben oder Personen aus dem Telefonbuch zu suchen und anzurufen. Außerdem gibt es Anwenderprogramme („Apps“) von Kraftfahrzeug-Herstellern, die es dem Benutzer erlauben, über sein Endgerät mit dem Kraftfahrzeug verbunden zu bleiben. Hier kann unter anderem der aktuelle Tank und/oder Ladestand ausgelesen, Navigationsdaten übertragen oder Klimatisierungswünsche voreingestellt werden. Über die Websites einiger Kraftfahrzeug-Hersteller können bereits sogenannte „Functions on Demand“ („FoD“), also Abruf-Funktionen, wie zum Beispiel eine Schnittstelle zwischen Smartphone und Kraftfahrzeug, für das eigene Kraftfahrzeug gebucht werden.
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Nachteilig ist, dass die aktuellen Funktionalitäten jeweils zu kurz springen, das heißt nicht sehr weit reichen, und nicht miteinander verbunden sind. So gibt es zum Beispiel für Online-Einkäufe, kraftfahrzeugbezogene Softwareupdates und andere Dienstleistungen jeweils eigene Apps, und in jeder App müssen Kundenkontendaten vorliegen. ZU jedem Vorgang muss außerdem zum Beispiel eine Kreditkartennummer oder ein Passwort eingegeben werden, was während der Fahrt unerwünscht ist.
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Aus der
EP 3 363 706 A1 ist ein Verfahren und ein System zum Aktivieren mindestens einer Kraftfahrzeug-Funktion bekannt, wobei vorgeschlagene Funktionen für bestimmte Situationen erkannt und Vorschläge verwaltet werden können, sowie in Echtzeit eine Funktion aktiviert werden kann.
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Die
US 2018/0201226 A1 beschreibt ein Verfahren und System zum Authentisieren eines Benutzers eines Kraftfahrzeugs.
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Unter „Trive.me“ ist ein individuelles „Car Account“ bekannt, vergleichbar mit einem Nutzerprofil bei mobilen Endgeräten (https://www.allelectronics.de/automotive-transportation/function-on-demand.html).
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Die
DE 10 2016 223 862 A1 beschreibt ein Verfahren zum Betreiben einer Kommunikationseinrichtung eines Kraftfahrzeugs. Durch eine Sensoreinrichtung wird ein Identifikationsmerkmal erfasst, anhand dessen ein Benutzer eines in einer kraftfahrzeugexternen Datenservervorrichtung gespeicherten Benutzerprofils identifizierbar ist, zum Beispiel ein Merkmal eines mobilen Endgeräts des Benutzers oder des Benutzers, beispielsweise ein Fingerabdruck. Anhand des erfassten Identifikationsmerkmals wird durch eine Identifizierungseinrichtung des Kraftfahrzeugs eine Identität des Benutzers festgestellt. In Abhängigkeit von der festgestellten Identität stellt die Identifizierungseinrichtung einen Zugangscode zu dem Benutzerprofil des Benutzers fest, wobei der mindestens eine Zugangscode in einer Datenbank abgelegt ist, und mithilfe des festgestellten Zugangscodes erfolgt ein Freischalten des ermittelten Benutzerprofils für die Kommunikationsvorrichtung.
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Aus der
DE 10 2017 216 746 A1 ist ein Verfahren zum Durchführen eines Bestellvorgangs für ein mit einer Ladestation verbundenes Kraftfahrzeug bekannt, mit den Schritten: Erfassen einer an einen Dienstleister gerichteten Bestellung, bei welcher das mit der Ladestation verbundene Kraftfahrzeug als Lieferort und/oder Abholort angegeben wird; Übertragen von Standortdaten der Ladesäule und/oder des Kraftfahrzeugs an eine Servereinrichtung des Dienstleisters, nachdem die Bestellung erfasst worden ist, mittels der Ladestation.
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Die
DE 10 2018 005 760 A1 beschreibt ein Verfahren zur Durchführung eines Einkaufs, wobei ein Nutzer eines Fahrzeugs dem Fahrzeug eine Einkaufsliste übermittelt, wobei das Fahrzeug mindestens eine der Einkaufsliste entsprechende Einkaufsanfrage an eine Verkaufseinrichtung oder mehrere Verkaufseinrichtungen sendet und wobei mindestens eine Verkaufseinrichtung mindestens eine auf der Einkaufsliste verzeichnete Ware an das Fahrzeug liefert.
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Die Lösungen aus dem Stand der Technik haben jedoch während der Fahrt den Nachteil, dass die Anwendung nur durch einen Beifahrer durchgeführt werden kann, der zum Beispiel beim Kauf einer Function-on-demand, also bei einem Software-Update für das Kraftfahrzeug, zum Beispiel ein Passwort zum Durchführen des einzelnen Kaufvorgangs durchführen müsse. Der Fahrer ist also auf fremde Hilfe angewiesen und muss unter Umständen dem Beifahrer sein Passwort oder seine PIN geben.
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Eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist das Ermöglichen einer sicheren Nutzung eines Kundenkontos im Kraftfahrzeug durch den Fahrer.
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Die gestellte Aufgabe wird durch die erfindungsgemäßen Vorrichtungen, das erfindungsgemäße System und das erfindungsgemäße Verfahren gemäß der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Die Idee basiert auf dem Prinzip, eine Art „Marktplatz“ im Kraftfahrzeug zu schaffen, der im Kraftfahrzeug die einzige Schnittstelle des Benutzers des Kraftfahrzeugs und seine virtuelle Umgebung darstellt. Mit anderen Worten wird ein Portal im Kraftfahrzeug bereitgestellt, mit dem nicht nur Kraftfahrzeug-gebundene Funktionen gekauft werden können, sondern zusätzlich auch nicht an das Kraftfahrzeug gebundene Dienstleistungen oder Funktionen. Die Identität des Benutzers, insbesondere des Fahrers, wird durch eine Benutzererkennungseinrichtung des Kraftfahrzeugs, also durch eine Kraftfahrzeug-Sensorik, festgestellt, und das Kraftfahrzeug wird so zum „Verifikationsnachweis“. Dadurch kann zum Beispiel ein Online-Kauf oder eine Online-Buchung über eine Kommunikationsschnittstelle des Kraftfahrzeugs erfolgen, ohne dass der identifizierte Benutzer jedes Mal erneut zum Beispiel ein Passwort oder eine Kreditkartennummer eingeben muss. Mit anderen Worten wird ermöglicht, dass nur aufgrund der eingangs erfassten Identität des Benutzers eine Bezahlfunktion freigegeben wird, indem in einem Benutzerprofil des Benutzers, das im Kraftfahrzeug hinterlegt ist, benutzerspezifische Bezahlvorgangs-Angaben gespeichert sind, die durch die initiale Überprüfung der Identität freigegeben werden. Solche Bezahlvorgangs-Angaben können zum Beispiel Angaben zu einem Konto des identifizierten Benutzers, oder zu einer Kreditkarte.
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Mit anderen Worten übernimmt das Kraftfahrzeug die Identifikation des Benutzers und damit die Freigabe der persönlichen Daten für einen Bezahlvorgang, und das Kraftfahrzeug übernimmt die Bezahlung dahingehend, dass es über seine Kommunikationsschnittstelle zu dem kraftfahrzeugexternen Datenserver die relevanten Daten für alle im Bezahlvorgang überträgt. Wird dann also ein Benutzer im Kraftfahrzeug identifiziert, zu dem kein Benutzerprofil vorliegt, kann dieser die Bezahlvorgangs-Angaben eines anderen Benutzers, zu dem es ein entsprechendes Benutzerprofil gibt, nicht benutzen.
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Dadurch wird eine Schnittstelle für den Benutzer des Kraftfahrzeugs zu Bezahl-Funktionen und Geräten bereitgestellt und ermöglicht. Das Kraftfahrzeug übernimmt die Funktion des „Passworts“, beziehungswiese ersetzt eine Passworteingabe für einzelne Transaktionen. Während der identifizierte Benutzer fährt, kann so auch der Beifahrer von dem Kundenkonto des Fahrers etwas bezahlen, jedoch nur falls der Fahrer anwesend ist. Auch während der Fahrt kann ein Bezahlvorgang durchgeführt werden, da das Kraftfahrzeug die Kaufabwicklung, also die Bezahlfunktion, übernimmt. Es ergibt sich eine hohe Sicherheit bei Online-Käufen, sowie eine deutlich erhöhte Verkehrssicherheit. Eine sehr hohe Anzahl an Funktionalitäten kann miteinander verknüpft werden, wodurch sich ein hoher Nutzen für den Benutzer des Kraftfahrzeugs ergibt.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug umfasst eine Benutzererkennungseinrichtung zum Feststellen der Identität eines aktuellen Benutzers des Kraftfahrzeugs. Eine Benutzererkennungseinrichtung ist also ein Gerät, eine Gerätekomponente oder eine Gerätegruppe, das/die dazu ausgestaltet ist, die Identität eines Benutzers festzustellen. Hierzu umfasst die Benutzererkennungseinrichtung auch eine oder mehrere Komponenten, vorzugsweise eine Sensorik, zum Erfassen der Identität, also zum Beispiel eine Sensorik zum Erfassen eines biometrischen Merkmals wie zum Beispiel einen Fingerabdruck oder eines Gesichts, und/oder einen Sensor zum Empfangen und Auslesen eines Signals aus einem Kraftfahrzeug-Schlüssel.
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Die Benutzererkennungseinrichtung kann zum Beispiel eine Komponente einer Steuereinrichtung und entsprechend als Steuerchip oder Platine der Steuereinrichtung ausgestaltet sein, oder eine von der Steuereinrichtung ausgelagerte Komponente. Zum optionalen Erfassen des Benutzers kann die Benutzererkennungseinrichtung zum Beispiel einen Sensor zum Erfassen eines Kraftfahrzeugschlüssels des Benutzers aufweisen, oder zum Beispiel eine Kamera und einen Algorithmus zur Gesichtserkennung des Benutzers.
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Das Kraftfahrzeug umfasst weiterhin eine Benutzerschnittstelle, die dazu eingerichtet ist, eine Bedienhandlung des Benutzers zum Aktivieren einer Bezahl-Funktion, also zum Aktivieren einer entgeltlichen Funktion zum Buchen und/oder Kaufen einer Dienstleistung und/oder eines Kaufgegenstands, zu empfangen und zu erfassen. Hierzu kann die Benutzerschnittstelle zum Beispiel einen Knopf oder einen Dreh-Drück-Steller zum Erfassen einer mittels dem Knopf und/oder des Dreh-Drück-Stellers ausgeführten Bedienhandlung aufweisen; ein Mikrofon zum Empfangen eines Sprachbefehls; eine Kamera zum Erfassen einer berührungslosen Bediengeste; und/oder einen berührungssensitiven Bildschirm und/oder ein Touchpad. Die Benutzerschnittstelle ist außerdem dazu eingerichtet, ein Bediensignal zu erzeugen, das die erfasste Bedienhandlung beschreibt.
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Das Kraftfahrzeug umfasst weiterhin eine kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle zum drahtlosen Bereitstellen von Informationen an einer Außenumgebung des Kraftfahrzeugs, wobei die kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle als Anzeigeeinrichtung mit einer Anzeigefläche ausgestaltet ist, und wobei die Anzeigefläche zur Außenumgebung des Kraftfahrzeugs hin ausgerichtet und von außerhalb des Kraftfahrzeugs sichtbar ist,.
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Unter einer Anzeigeeinrichtung wird ein Gerät, eine Gerätekomponente oder eine Gerätegruppe verstanden, das/die dazu ausgestaltet ist, einen Bildinhalt auf der Anzeigefläche anzuzeigen. Die Anzeigeeinrichtung kann zum Beispiel als Bildschirm oder Gerät mit Bildschirm ausgestaltet sein. Die Anzeigeeinrichtung kann zum Beispiel im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet sein, wobei die Anzeigefläche zu einer Fensterscheibe des Kraftfahrzeugs hin ausgerichtet ist, sodass die Anzeigefläche von außen sichtbar ist. Vorzugsweise kann die Anzeigefläche jedoch an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs sein, wobei der Bildschirm zum Beispiel in die Außenhaut des Kraftfahrzeugs eingelassen sein kann.
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Die Kommunikationsschnittstelle ist, mit anderen Worten, dazu ausgestaltet, eine durch ein kraftfahrzeuginternes Signal beschriebene Information an die Außenumgebung des Kraftfahrzeugs zu kommunizieren. Das bedeutet, dass die Kommunikationsschnittstelle die Information durch eine Anzeige eines Bildschirms der Kommunikationsschnittstelle an die Außenumgebung präsentieren kann.
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Optional kann die Kommunikation der Information an die Außenumgebung zusätzlich durch einen Datentransfer erfolgen, zum Beispiel durch Nahfeldkommunikation oder mittels einer Infrarot-Schnittstelle der Kommunikationsschnittstelle. Mit anderen Worten ist die Kommunikationsschnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung und/oder Präsentation der Informationen ausgestaltet.
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Das Kraftfahrzeug umfasst ebenfalls die Steuereinrichtung. Diese kann optional zum Beispiel die Benutzererkennungseinrichtung und/oder die Benutzerschnittstelle umfassen.
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Unter einer Steuereinrichtung wird ein Gerät, eine Gerätekomponente oder eine Gerätegruppe verstanden, das/die dazu eingerichtet ist, Signale zu empfangen und auszuwerten, sowie Steuersignale zu erzeugen. Hierzu kann die Steuereinrichtung idealerweise ein Empfangsmodul sowie ein Sendemodul aufweisen, sowie vorzugsweise eine Prozessoreinrichtung. Die Steuereinrichtung kann zum Beispiel als Steuergerät oder Steuerchip ausgestaltet sein, oder als Computerprogramm oder Computerprogrammprodukt.
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Die Steuereinrichtung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs ist dazu eingerichtet, anhand der festgestellten Identität den Benutzer für die aktuelle Benutzung des Kraftfahrzeugs - also für den aktuellen Benutzungsvorgang des Kraftfahrzeugs, zum Beispiel für die aktuelle Fahrt, bis er das Kraftfahrzeug wieder verlässt - zu registrieren. Das Registrieren erfolgt, sofern zu dem erfassten Benutzer ein benutzerspezifisches Benutzerprofil im Kraftfahrzeug abgelegt ist. Dieses Benutzerprofil kann zum Beispiel in einem Datenspeicher der Steuereinrichtung abgelegt sein, oder anhand eines Kraftfahrzeugschlüssels des Benutzers erkannt und/oder von dem Kraftfahrzeugschlüssel heruntergeladen werden. Optional kann die Registrierung anhand eines Benutzererkennungssignals der Benutzererkennungseinrichtung erfolgen, welches die festgestellte Identität des aktuellen Benutzers beschreibt.
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Die Steuereinrichtung ist weiterhin dazu eingerichtet, anhand des Bediensignals eine Bezahl-Funktion aus einer Mehrzahl an Bezahl-Funktionen, die für den registrierten Benutzer in dem Benutzerprofil hinterlegt sind, auszuwählen. Mit anderen Worten wählt die Steuereinrichtung eine Bezahl-Funktion aus, zu der er berechtigt ist. Das Benutzerprofil kann dazu zu jeder der Bezahl-Funktionen zum Beispiel Kundendaten und/oder zum Beispiel ein Passwort oder eine PIN beschreiben. Durch diesen Schritt erfolgt eine Kopplung der zu aktivierenden Bezahl-Funktion an das Benutzerprofil, also eine Kopplung zum persönlichen Assistenten.
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Weiterhin ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, während der Benutzung des Kraftfahrzeugs durch den registrierten Benutzer ein Bestelldatensignal bereitzustellen, das einen Bestelldatensatz beschreibt, der an die ausgewählte Bezahl-Funktion gekoppelte und in dem Benutzerprofil hinterlegte Bezahl-Vorgangsangaben des registrierten Benutzers beschreibt. Die Bezahl-Vorgangs-Angaben beschreiben also Daten zum Bezahlen einer Dienstleistung oder ähnlichem der ausgewählten Bezahl-Funktion. Mit anderen Worten können die Bezahlvorgangs-Angaben Bezahlfunktionsdaten zum Bezahlen einer Dienstleistung oder Buchung beschreiben.
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Die Steuereinrichtung ist dazu eingerichtet, das bereitgestellte Bestelldatensignal an die Kommunikationsschnittstelle zum Kommunizieren der Bezahlvorgangs-Angaben an eine kraftfahrzeugexterne Kommunikationsschnittstelle einer kraftfahrzeugexternen Datenservereinrichtung zu übertragen, um die kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle dazu zu veranlassen, den als Bilddatensatz bereitgestellten Bestelldatensatz auszugeben. Die Informationen des Bestelldatensatzes können zum Beispiel als Textinformation gezeigt werden, oder als QR-Code.
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Unter einer Datenservereinrichtung wird ein Gerät, eine Gerätekomponente oder eine Gerätegruppe verstanden, das/die zur Datenverarbeitung eingerichtet ist. Die Datenservereinrichtung kann zum Beispiel eine Daten-Cloud sein, oder ein Server, und kann deswegen auch als Datenverarbeitungseinrichtung oder Servereinrichtung bezeichnet werden. Die Steuereinrichtung kann also mittels der kraftfahrzeugeigenen Kommunikationsschnittstelle die Bezahlvorgangs-Angaben an zum Beispiel eine Datenservereinrichtung eines Parkhauses übertragen, falls das Kraftfahrzeug zum Beispiel an einer Schranke des Parkhauses in der Nähe der Kommunikationsschnittstelle der kraftfahrzeugexternen Datenservereinrichtung steht. Ist die kraftahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle zum Präsentieren von Informationen ausgestaltet, kann diese zum Beispiel über einen Bildschirm, einen QR-Code, der die Kontodaten des registrierten Benutzers codiert, an einen Scanner des Parkhauses präsentieren.
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Es ergeben sich die oben erläuterten Vorteile.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, den bereitgestellten Bestelldatensatz als QR-Code bereitzustellen. Vorteilhaft ergibt sich bei einem QR-Code, dass zum Beispiel die Kontodaten des Benutzers nun mit einem entsprechenden Lesegerät bei hoher Datensicherheit ausgelesen werden können.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs kann die kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle als Infrarot-Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung ausgestaltet sein. Auch diese Ausführung der kraftfahrzeuginternen Kommunikationsschnittstelle kann vorzugsweise an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. Eine Datensicherheit ist dadurch noch sehr viel höher als bei der Anzeige einer Bildinformation, zum Beispiel eines QR-Codes.
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Optional kann die kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle des Kraftfahrzeugs als Kombination einer Infrarot-Schnittstelle und einer Anzeigeeinrichtung ausgestaltet sein. Dadurch wird eine höhere Variabilität bei Übertragen der Daten bereitgestellt.
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Um eine weitere Sicherheitsebene zur Kontrolle der Berechtigung zur Durchführung des Bezahl-Vorgangs zu ermöglichen, kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, die Benutzererkennungseinrichtung dazu veranlassen, vor jedem Übertragen eines Bestelldatensignals, zum Beispiel vor jedem Erzeugen des Bestelldatensignals, die Identität mindestens eines Insassen des Kraftfahrzeugs - vorzugsweise aller Insassen des Kraftfahrzeugs - festzustellen. Die Steuereinrichtung ist dann zusätzlich dazu eingerichtet, den Bezahldatensatz nur dann zu übertragen oder bereitzustellen, falls sich der registrierte Benutzer mit der festgestellten Identität noch im Kraftfahrzeug befindet.
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Mit anderen Worten kann die Steuereinrichtung gemäß dieser Ausführungsform dazu eingerichtet sein, vor jedem Erzeugen eines Bestelldatensignals zu überprüfen, ob sich der registrierte Benutzer noch im Kraftfahrzeug befindet, und den Bezahldatensatz nur dann bereitzustellen, falls sich der registrierte Benutzer mit der festgestellten Identität noch im Kraftfahrzeug befindet.
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Idealerweise kann diese Überprüfung unmittelbar vor dem Übertragen des Bestelldatensatzes erfolgen. Idealerweise kann die Benutzererkennungseinrichtung zur Gesichtserfassung und/oder Gesichtserkennung ausgestaltet sein. Bei dieser Art der Überprüfung der Identität muss sich der Benutzer, selbst wenn er der Fahrer ist, nicht damit befassen, zum Beispiel ein Passwort einzugeben, oder mit einer Hand einen Fingerabdruck abzugeben. Diese weitere Identifizierung ist, mit anderen Worten, an eine einzelne Transaktion gebunden, während die Identifikation zur Registrierung des Benutzers nicht an einzelne Transaktionen gebunden ist. Dadurch wird eine weitere Sicherheitsebene eingezogen. Dadurch wird nicht nur die Datensicherheit, sondern auch eine Sicherheit im Straßenverkehr wesentlich erhöht.
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Die Benutzererkennungseinrichtung kann vorzugsweise die Identität des Benutzers anhand eines mit dem Kraftfahrzeug gekoppelten mobilen Endgeräts des Benutzers feststellen, zum Beispiel durch Überprüfen einer Seriennummer des mobilen Endgeräts. Zusätzlich oder alternativ kann die Benutzererkennungseinrichtung zur Gesichtserkennung ausgestaltet sein. Diese Überprüfungsmaßnahmen, bei denen der Nutzer, selbst wenn er der Fahrer ist, ermöglichen es, dass der Benutzer seine Aufmerksamkeit nicht auf zum Beispiel die Eingabe eines Passworts oder Abgabe eines Fingerabdrucks ablenken lassen muss. Entsprechend wird eine Verkehrssicherheit deutlich erhöht, genauso wie ein Bedienkomfort.
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Die oben gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein System, das eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs umfasst, sowie eine kraftfahrzeugexterne Datenservereinrichtung. Vorzugsweise kann die kraftfahrzeugexterne Datenservereinrichtung eine Datenservereinrichtung eines Parkhauses sein, einer Ladesäule, einer Tanksäule und/oder einer Mautstation.
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Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Die oben gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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Zum Durchführen des Verfahrens überprüft die Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs anhand einer festgestellten Identität eines Benutzers des Kraftfahrzeugs, ob für den festgestellten Benutzer ein Benutzerprofil in dem Kraftfahrzeug vorliegt. Die Steuereinrichtung registriert den Benutzer als aktuellen Benutzer des Kraftfahrzeugs während des aktuellen Benutzungsvorgangs des Kraftfahrzeugs, falls das Benutzerprofil vorliegt. Anhand eines Bediensignals aus der Benutzerschnittstelle des Kraftfahrzeugs, das eine Bedienhandlung des Benutzers zum Aktivieren einer Bezahl-Funktion beschreibt, wählt die Steuereinrichtung eine Bezahl-Funktion aus einer Mehrzahl an Bezahl-Funktionen aus, die für den registrierten Benutzer in dem Benutzerprofil des Kraftfahrzeugs eine Berechtigung hinterlegt sind. Die Steuereinrichtung stellt während der Benutzung des Kraftfahrzeugs durch den registrierten Benutzer ein Bestelldatensignal bereit, das einen Bestelldatensatz beschreibt, der an die ausgewählte Bezahl-Funktion gekoppelte und in dem Benutzerprofil hinterlegte Bezahlvorgangs-Angaben des registrierten Benutzers beschreibt. Die Steuereinrichtung überträgt das bereitgestellte Bestelldatensignal an eine Kommunikationsschnittstelle des Kraftfahrzeugs zum Kommunizieren der Bezahlvorgangs-Angaben an die kraftfahrzeugexterne Kommunikationsstelle einer kraftfahrzeugexternen Datenservereinrichtung.
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Es ergeben sich die oben diskutierten Vorteile.
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Vorzugsweise kann die Steuereinrichtung einen oder mehrere Verfahrensschritte durchführen, die bereits oben im Zusammenhang mit den weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs erwähnt wurden.
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Zu der Erfindung gehört auch die Steuereinrichtung. Die Steuereinrichtung kann eine Datenverarbeitungsvorrichtung oder eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen FPGA (Field Programmable Gate Array) und/oder zumindest einen DSP (Digital Signal Processor) aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung einen Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein. Die Steuereinrichtung kann vorzugsweise als Steuervorrichtung, Steuerchip, Steuergerät oder Anwenderprogramm („App“) ausgestaltet sein.
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Die oben gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Speichermedium mit einem Programmcode, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführung durch eine Prozessoreinrichtung, vorzugsweise eine Prozessoreinrichtung eines mobilen Endgeräts die Steuereinrichtung dazu zu veranlassen, eine Ausführungsform des oben beschriebenen Verfahrens durchzuführen. Das Speichermedium kann zum Beispiel als Speicherkarte oder Speicherchip oder anderer Datenspeicher ausgestaltet sein. Unter einer Prozessoreinrichtung wird ein Gerät oder eine Gerätekomponente zur elektronischen Datenverarbeitung verstanden. Die Prozessoreinrichtung kann zum Beispiel mindestens einen Mikrocontroller und/oder mindestens einen Mikroprozessor aufweisen. Es ergeben sich die bereits genannten Vorteile.
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Die oben gestellte Aufgabe wird gelöst durch eine Servervorrichtung zum Betreiben im Internet, zum Beispiel einem Datenserver, einem Backend und/oder eine Daten-Cloud, wobei die Servervorrichtung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Speichermediums aufweist, und/oder mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung zu einem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 2 eine schematische Darstellung zu einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- 3 eine schematische Darstellung zu einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Servervorrichtung.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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Die 1 veranschaulicht ein erstes Ausführungsbeispiel, in dem ein Kraftfahrzeug 10, zum Beispiel ein Personenkraftwagen, eine Steuereinrichtung 12 aufweist. Die Steuereinrichtung 12 kann vorzugsweise eine Prozessoreinrichtung 14 und/oder einen Datenspeicher 16 aufweisen.
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Die Steuereinrichtung 12 kommuniziert mit der Benutzerschnittstelle 18 und der Kommunikationsschnittstelle 20 über Datenkommunikationsverbindungen 22. Diese können entweder drahtgebunden sein oder drahtlos. Entsprechend können die Datenkommunikationsverbindungen 22 als Datenbus, Bluetooth-Verbindung oder WIFI-Verbindung ausgestaltet sein.
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Über eine vorzugsweise drahtlose Datenkommunikationsverbindung 26 kann die Steuereinrichtung 12 außerdem mit einer Kommunikationsschnittstelle 24 einer kraftfahrzeugexternen Datenservereinrichtung 28 kommunizieren, und/oder Daten als Bildinformation präsentieren.
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Die Benutzerschnittstelle 18 ist dazu eingerichtet, zum Beispiel über einen berührungssensitiven Bildschirm oder durch die Erkennung einer berührungslosen Bedienergeste einen Bedienwunsch eines Benutzers zum Aktivieren einer Bezahl-Funktion zu erfassen und zu erkennen (S1). Ein entsprechend von der Benutzerschnittstelle 18 erzeugtes Bediensignal (S2) beschreibt dann die erfasste Bedienhandlung.
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Die kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle 20 kann idealerweise eine Infrarotschnittstelle sein oder umfassen, die an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet ist, zum Beispiel in die Außenhaut eingelassen ist. Alternativ oder zusätzlich kann die kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle 20 zum Beispiel einen Bildschirm umfassen, dessen Anzeigefläche nach außen hin ausgerichtet ist. Die Datenkommunikation S3 zwischen der kraftfahrzeuginternen Kommunikationsschnittstelle 20 und einer kraftfahrzeugexternen Kommunikationsschnittstelle 24 kann zum Beispiel Kontodaten über für das menschliche Auge nicht sichtbares Infrarotlicht Daten an die kraftfahrzeugexterne Kommunikationsschnittstelle 24 übertragen (wie in der 1 durch die Datenkommunikationsverbindung 26 veranschaulicht). Ist die kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle 20 als Bildschirm ausgestaltet, erfolgt die Präsentation der beispielhaften Kontodaten, zum Beispiel über einen angezeigten QR-Code, optisch. Dies ist vorteilhaft, falls die kraftfahrzeugexterne Kommunikationsschnittstelle 24 als QR-Scanner ausgestaltet ist. Die kraftfahrzeugexterne Kommunikationsschnittstelle 24 ist im Beispiel der 1 schematisch als Teil einer kraftfahrzeugexternen Datenservereinrichtung 28 gezeigt. Diese kann zum Beispiel ein Datenserver sein, eine Daten-Cloud oder ein Gerät in zum Beispiel einer Parkschrankenanlage.
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Das Kraftfahrzeug 10, das zum Beispiel als Personenkraftwagen ausgestaltet sein kann, umfasst auch eine Benutzererkennungseinrichtung 30, die zum Beispiel zur Gesichtserkennung im Rahmen eines Erfassens des aktuellen Benutzers des Kraftfahrzeugs (S4) und der Feststellung dessen Identität (S5) ausgestaltet sein kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Benutzererkennungseinrichtung 30 auch einen Fingerabdrucksensor aufweisen und/oder eine Sensorik zum Empfangen eines Identifikationssignals aus einem Kraftfahrzeug-Schlüssel, vorzugsweise im Rahmen eines Keyless-Go-Systems.
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Das entsprechende System 32 zum Durchführen der Bezahl-Funktion setzt sich dann im Beispiel der 1 aus dem Kraftfahrzeug 10 und der kraftfahrzeugexternen Datenservereinrichtung 28 zusammen.
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Im Beispiel der 1 kann ein Benutzer sich mithilfe der Steuereinrichtung 12 bereits als Benutzer für zum Beispiel die aktuelle Fahrt zu einem Parkhaus registriert haben lassen (S6). Für die Registrierung S6 kann idealerweise vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung 12 überprüft (S7), ob zu dem festgestellten Benutzer ein benutzerspezifisches Benutzerprofil im Kraftfahrzeug 10 (und/oder im Kraftfahrzeug-Schlüssel) abgelegt ist.
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Beim Heranfahren zum Beispiel einer Parkschranke kann der Benutzer über zum Beispiel einen berührungssensitiven Bildschirm eines Kombiinstruments des Kraftfahrzeugs 10 als Bezahl-Funktion einen Parkschein für das Parkhaus auswählen. Anhand des entsprechenden Bediensignals wählt die Steuereinrichtung 12 in S8 beispielhaft das Kaufen eines Parkscheins als Bezahl-Funktion aus. Durch das Benutzerprofil des identifizierten Benutzers kann eine Vielzahl von Bezahl-Funktionen für den Benutzer freigeschaltet sein, zum Beispiel das Kaufen eines Parkscheins in diesem Parkhaus oder in einem Parkhaus mit einem entsprechenden Bezahlsystem, das Bezahlen von Aufladevorgängen an einer Ladesäule und/oder das Auftanken an Tanksäulen, einen Zugang für Social Media, die Buchung eines Restaurants, Funktionen des „Internet of Things“, zum Beispiel das Öffnen und/oder Schließen einer Garage, und Mobilitätsdienstleistungen, wie zum Beispiel das Buchen von sogenannten „Functions on Demand“, also SoftwareUpdates für ein Fahrerassistenzsystem des Kraftfahrzeugs 10 und/oder für Kraftfahrzeugsysteme des Kraftfahrzeugs 10. Die Steuereinrichtung 12 stellt also ein Portal für den Kauf und die Buchung unterschiedlicher Dienstleistungen bereit. In einem anderen Beispiel kann der Benutzer mit dem Kraftfahrzeug 10 zum Beispiel mit einem kaputten Reifen in eine Werkstatt gefahren kommen, und möchte als Bezahl-Funktion die Reparatur buchen und bezahlen.
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Eine andere beispielhafte Mobilitätsdienstleistung kann ein Kauf eines Tickets für ein öffentliches Transportmittel sein, bei dem das Kraftfahrzeug 10 zum Beispiel ein Ticket für ein Shuttlesystem zwischen einem Park & Ride-Parkplatz und einer Innenstadt buchen und/oder bezahlen kann. In diesem Beispiel kann vorzugsweise ein mobiles Endgerät 34 des Benutzers 40 mit dem Kraftfahrzeug 10 gekoppelt sein, und die Steuereinrichtung 12 kann beispielhaft ein Busticket nach dem Kauf an das mobile Endgerät 33 übertragen.
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Die Steuereinrichtung 12 stellt das Bestelldatensignal bereit (S9), das im Beispiel der 1 das gewünschte Ticket sowie die Kontendaten des Benutzers beschreiben kann. Mit anderen Worten beschreibt das Bestelldatensignal einen Bestelldatensatz mit den Kontodaten und zum Beispiel der Art des Tickets. In S10 überträgt die Steuereinrichtung 12 das bereitgestellte Bestelldatensignal an die kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle 20, und die beispielhafte kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle 20 überträgt die Daten per Infrarotlicht an die kraftfahrzeugexterne Kommunikationsschnittstelle 24. Die Kontodaten sind an die Datenservereinrichtung 28 des Parkhauses übermittelt, und das Kraftfahrzeug 10 kann einfahren.
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Umfasst das Verfahren eine zusätzliche Sicherheitsebene, so stellt die Benutzererkennungseinrichtung 30 hierzu idealerweise unmittelbar vor dem Erzeugen S9 des Bestelldatensignals oder vor dessen Übertragung S10 noch einmal die Identität des Benutzers fest (S5) und veranlasst das Bereitstellen des Bestelldatensignals S9 und/oder dessen Übertragung S10 nur dann, falls der eingangs identifizierte Benutzer immer noch im Kraftfahrzeug ist.
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In der 1 ist außerdem die Option gezeigt, dass die Benutzererkennungseinrichtung 30 die Identität des Benutzers über ein mobiles Endgerät 34 des Benutzers feststellt (S5), zum Beispiel anhand eines Überprüfens einer Seriennummer des Mobiltelefons oder über vom mobilen Endgerät 34 übertragene Identifikationsdaten. Die Kommunikation zwischen mobilem Endgerät 34 und Benutzererkennungseinrichtung 30 kann dabei zum Beispiel über eine WiFi-Verbindung, eine Bluetooth-LE-Verbindung, oder über eine Mobilfunkverbindung erfolgen.
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Die 2 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei in der 2 die Zusammenhänge der einzelnen Komponenten als „Marktplatz“ dargestellt sind. Auf Seiten des Benutzers zur Durchführung von Bezahl-Funktionen stehen das Kraftfahrzeug 10, vorzugsweise auch sein mobiles Endgerät 34, sowie der Benutzer 40 selbst. Die kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle 20 kann zum Beispiel über eine Internetverbindung 42 („www“), über eine Infrarot-Datenverbindung 44 und/oder über idealerweise einen QR-Code 46, der zum Beispiel in einem Seitenspiegel 48 angezeigt werden kann, das Bestelldatensignal der Steuereinrichtung 12 kommunizieren, wobei das Bestelldatensignal einen Service und/oder eine Dienstleistung 50 beschreiben kann.
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Mit anderen Worten kann der Außenspiegel 48 die kraftfahrzeuginterne Kommunikationsschnittstelle 20, die als Bildschirm mit einer Anzeigefläche ausgestaltet sein kann, umfassen.
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Die 2 deutet dabei die unterschiedlichen möglichen Kombinationen der Datenübertragung und der Services und/oder Dienstleistungen 50 an.
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Beispielhafte Services oder Dienstleistungen sind zum Beispiel eine Reparatur 52, Online-Shopping 54, ein Aufladevorgang 56 an einer Ladesäule und/oder ein Parken 58 im Parkhaus.
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Das Feststellen der Identität S5 des Benutzers 40, also zum Beispiel eine Authentifizierung, kann zum Beispiel über einen Fahrzeugschlüssel 60 erfolgen, zum Beispiel im Rahmen eines Keyless-Go-Systems, und/oder eine Gesichtserkennung 62 und/oder über einen Fingerabdruck 64.
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Die Bezahlung S11 kann zum Beispiel über eine Kreditkartenzahlung 66, die Überweisung 68 von einem Bankkonto und/oder durch einen Transfer 70 einer virtuellen Währung erfolgen.
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Die 2 veranschaulicht einen „Marktplatz“ 72, der mit dem Benutzer 40 und Servicepartnern kommunizieren kann (S12).
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Die 3 zeigt eine beispielhafte Servervorrichtung 36, die zum Beispiel als Datenserver ausgestaltet sein kann, und die eine Ausgestaltung der Steuereinrichtung 12 umfassen kann, und/oder ein Speichermedium 38, zum Beispiel eine Festplatte oder ein Speicherchip. Umfasst der Datenserver ein Speichermedium 38, so kann dieser einen Programmcode zum Durchführen des Verfahrens aufweisen.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie ein Dialogsystem mit Buchungs-, Planungs- und/oder Bezahlfunktion bereitgestellt werden kann.
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Durch das Kraftfahrzeug 10 und das Verfahren kann eine Art „Marktplatz“ geschaffen werden. Dieser „Marktplatz“ stellt dann die einzige Schnittstelle eines Benutzers in seine virtuelle Umgebung dar. Es bedarf lediglich einer einmaligen Anmeldung und Verifizierung im Kraftfahrzeug 10 oder am mobilen Endgerät 34 („Device“) am Marktplatz und anschließend können alle Services auch von Fremdanbietern über den Marktplatz genutzt/angemeldet werden:
- • Buchung, Zahlung und Authentifizierung von Functions on Demand („FoD“)
- • Reservierung, Zahlung und Kommunikation mit Ladesäulen
- • Authentifizierung und Bezahlfunktion bei online-shops
- • Authentifizierung und Zugriff auf Informationsquellen und Social Media
- • Reservierung, Authentifizierung und Datenaustausch zum Beispiel mit Restaurants
- • Authentifizierung und Kommunikation zum Beispiel mit Garage (automatisches Tor öffnen)
- • Reservierung, Zahlung, Authentifizierung und Kommunikation zum Beispiel mit Parkhaus und öffentlichen Parkplätzen (das Kraftfahrzeug 10 zahlt automatisch anfallende Parkgebühren)
- • Reservierung, Zahlung, Authentifizierung und Kommunikation mit weiteren Mobilitätsdienstleistern zur Einfahrt in Städte oder in Bereiche und Regionen ohne Autoverkehr.
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Vorteilhaft ergibt sich eine Schnittstelle für den Benutzer zu allen Services, Funktionen und Devices.
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In einer bevorzugten technischen Umsetzung kann das Kraftfahrzeug 10 zum Teil in die Rolle eines Payment Service Providers (PSP) schlüpfen. Dabei liegt der Fokus auf Dienstleistungen aus dem Kraftfahrzeug 10 heraus.
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Der Fokus erklärt sich damit, dass das Kraftfahrzeug 10 selbst als Verifikations-Device dient.
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Das Kraftfahrzeug 10 führt eine Registrierung aus (S6). Eine Kreditkarte, ein Konto oder eine Wallet-Adresse wird vom Benutzer hinterlegt. Kraftfahrzeug 10, Device und „Kontodaten“ sind daraufhin über den Marktplatz verbunden. Sitzt der Benutzer mit seinem Device im Kraftfahrzeug 10 und sind diese gekoppelt, ist eine Verifikation somit gegeben. In zum Beispiel unregelmäßigen Abständen kann das Kraftfahrzeug 10 vorzugsweise über die Innenraumkameras zusätzlich einen Gesichtsabgleich durchführen und den Benutzer authentifizieren (S5).
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Nutzt der Benutzer über den Internetzugang des Kraftfahrzeugs 10 unterschiedliche Services, wie zum Beispiel das Laden an Ladesäulen, das Parken in Parkhäusern oder Kaufen von FoD, findet die Kommunikation zwischen Kraftfahrzeug 10 und Servicedienstleister zum Beispiel über Infrarotschnittstellen statt. Das Kraftfahrzeug 10 meldet das Kraftfahrzeug 10 /Fahrer automatisch ohne Zutun des Fahrers an. Die Zahlungsabwicklung findet immer unabhängig von Anbietern und Zahlungs-verfahren statt, da über den Marktplatz Benutzer und Kraftfahrzeug 10 bereits bekannt sind und der Marktplatz den Zahlvorgang abwickelt. Je nach Benutzerwunsch(/Vertrauen) kann dies automatisch, nach Bestätigung oder erst nach Einsicht der Transaktionsdaten durch den Benutzer stattfinden.
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Die automatische Authentifizierung S5 des Benutzers durch vorzugsweise das Entriegeln des Kraftfahrzeugs 10 und optional zusätzlich das Koppeln mit seinem Device sowie den Abgleich von Gesichtserkennung machen den Benutzer vor den Servicedienstleistern transparent und vertrauenswürdig. Functions on Demand („FoD“) können in Echtzeit gekauft und installiert werden, das Kraftfahrzeug 10 kann sofort auch ohne Bargeld geladen, repariert oder geparkt werden, da Authentifizierung S5 und Zahlung S10 vorzugsweise über eine Infrarotschnittstelle und/oder ein vom Kraftfahrzeug 10 erzeugter QR-Code automatisch abgewickelt werden. Für den QR-Code bietet sich zum Beispiel zum Beispiel ein kleiner einfacher schwarzweiß-Bildschirm im Außenspiegel an. Dieser kann in Kassenhäuschen, Ladesäulen, Mautstationen, Fähren, und/oder Parkhäusern gescannt und zur Zahlungsfreigabe genutzt werden.
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Services wie Reservierung von Parkplätzen, Ladesäulen oder Restaurantbuchungen können online stattfinden. Auch hier ist der Benutzer bekannt und seine Nutzerdaten werden vom Marktplatz verwaltet. Diese Funktion kann idealerweise eng mit dem persönlichen Assistenten im Kraftfahrzeug 10 gekoppelt werden. Über diese Kopplung ist ein „barrierefreies“ Verwalten von Kalendereinträgen, Benutzerwünschen und Services ohne langes und redundantes Authentifizieren und Bestätigen möglich.