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Die Erfindung betrifft ein Zugseil für eine Kraftübertragungseinrichtung in einem Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiges Zugseil umfasst einen länglichen Seilkern, eine den Seilkern zumindest abschnittsweise umgebende Ummantelung und einen Seilnippel, der einen Nippelkörper aufweist.
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Ein solches Zugseil kann beispielsweise bei einer Türantriebsvorrichtung zum Einsatz kommen, bei der das Zugseil an einem Übertragungselement nach Art eines Fangbands angeordnet und dazu mit zwei Enden an dem Übertragungselement befestigt ist. Das Zugseil ist beispielsweise um eine Seiltrommel herumgeschlungen, sodass die Seiltrommel durch Verdrehen relativ zu dem Übertragungselement bewegt werden kann. Auf diese Weise kann beispielsweise eine Fahrzeugseitentür relativ zu einer Fahrzeugkarosserie verstellt werden.
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Eine solche Türantriebsvorrichtung ist beispielsweise aus der
WO 2018/002158 A1 bekannt.
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Ein solches Zugseil kann - über eine Türantriebsvorrichtung hinaus - generell zum Kraftübertragen bei einer Verstelleinrichtung eines Fahrzeugs zum Einsatz kommen. So kann ein Zugseil beispielsweise bei einem Heckklappenantrieb, einem Seilfensterheber, einem Fahrzeugschloss einer Sitzverstelleinrichtung oder einer anderen Antriebsbaugruppe in einem Fahrzeug Verwendung finden.
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Der Seilnippel dient dazu, das Zugseil fest mit einem zugeordneten Bauteil, beispielsweise einer Seiltrommel oder einem Übertragungselement nach Art eines Fangbands, zu verbinden. Über den Seilnippel wird eine Verdickung zum Beispiel an einem Ende des Seilkerns hergestellt derart, dass der Seilnippel nicht ohne weiteres aus einer zugeordneten Nippelkammer beispielsweise an einer Seiltrommel oder an einem Übertragungselement herausrutschen kann und somit Zugkräfte über das Zugseil übertragen werden können.
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Herkömmlich wird der Seilkern eines Zugseils zum Anbringen eines Seilnippels beispielsweise unter Verwendung eines Gussverfahrens (zum Beispiel einem Metalldruckgussverfahren) oder eines Spritzverfahrens (zum Beispiel einem Kunststoffspritzgussverfahren) durch Entfernen der Ummantelung in einem Bereich freigelegt, sodass der Seilnippel unmittelbar an dem Seilkern geformt werden kann. Der Seilkern kann beispielsweise aus Stahl gefertigt sein (bei Ausbildung des Zugseils als Stahlseil), während die Ummantelung beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial besteht und zum Schutz des Seilkerns, insbesondere für eine Korrosionsbeständigkeit, dient.
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Üblicherweise wird zum Formen des Seilnippels der Seilkern großzügig über eine vergleichsweise große Länge freigelegt, um das Anbringen des Seilnippels an dem Seilkern zu ermöglichen. Dabei kann es dazu kommen, dass nicht der gesamte freigelegte Bereich nach Anbringen des Seilnippels von dem Seilnippel eingenommen wird, sodass ein Abschnitt des Seilkerns nach Anbringen des Seilnippels frei liegt und nicht von einer Ummantelung geschützt ist. An solchen Abschnitten kann es unter Umständen zu einer Korrosion im späteren Betrieb einer zugeordneten Verstelleinrichtung eines Fahrzeugs kommen.
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Während ein Seilfensterheber üblicherweise in einem Türinnenraum einer Fahrzeugtür aufgenommen ist und das Zugseil somit von außen nicht sichtbar ist, können Abschnitte des Zugseils sich bei einer Türantriebsvorrichtung, insbesondere für eine Fahrzeugseitentür, in solchen Bereichen erstrecken, die von einem Nutzer eingesehen werden können. Kommt es an solchen sichtbaren Abschnitten des Zugseils zu Korrosion, kann dies gegebenenfalls sichtbar sein, was es nach Möglichkeit zu vermeiden gilt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Zugseil für eine Kraftübertragungseinrichtung in einem Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, das es ermöglicht, das Auftreten von Korrosion an einem Übergang zwischen einem Seilnippel und einem an den Seilnippel anschließen Abschnitt des Seilkerns zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach weist der Seilnippel einen an den Nippelkörper anschließenden, den Seilkern abschnittsweise einhüllenden Übergangsabschnitt auf.
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Der Übergangsabschnitt wird beim Formen des Seilnippels gemeinsam mit dem Nippelkörper an dem Seilkern hergestellt und erstreckt sich axial von dem Nippelkörper. Während der Nippelkörper einen gegenüber dem Seilkern vergrößerten Durchmesser zum Bereitstellen einer Aufdickung zum Beispiel an einem Ende des Seilkerns aufweist, kann sich der Übergangsabschnitt vergleichsweise dünnwandig um den Seilkern herum erstrecken und somit einen Übergangsbereich zwischen dem Seilkern und dem Nippelkörper so überdecken, dass der Seilkern nach außen hin geschützt ist und insbesondere eine Korrosion in diesem Bereich an dem Seilkern vermieden wird.
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Der Übergangsabschnitt bildet somit eine Hülse aus, die axial an den Nippelkörper des Seilnippels anschließt. Der Übergangsabschnitt kann sich unmittelbar an den Seilkern anschmiegen, insbesondere wenn der Seilkern in einem Übergangsbereich zum Seilnippel durch Entfernen der Ummantelung abgemantelt ist und somit ohne Ummantelung frei liegt. Der Übergangsabschnitt kommt in solchen Bereichen, in denen die Ummantelung nicht entfernt ist, jedoch außenseitig der Ummantelung zu liegen und erstreckt sich umfänglich um die Ummantelung herum, sodass der Übergangsabschnitt den Seilkern außenseitig der Ummantelung einhüllt. Dadurch, dass sich der Übergangsabschnitt bis in einen Bereich an dem Seilkern erstreckt, in dem die Ummantelung (noch) besteht, kann eine abgemantelte Länge des Seilkerns durch den Übergangsabschnitt überdeckt werden, sodass abgemantelte Bereiche des Seilkerns vollständig durch den Übergangsabschnitt eingehüllt werden.
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Insbesondere kann der Übergangsabschnitt entlang einer Einhülllänge axial von dem Nippelkörper erstreckt sein und den Seilkern entlang der Einhülllänge umfänglich umgeben. Der Übergangsabschnitt erstreckt sich somit hülsenförmig von dem Nippelkörper und hüllt den Seilkern gegebenenfalls mit zwischenliegender Ummantelung entlang der Einhülllänge ein.
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In einer Ausgestaltung ist der Seilnippel durch eine Spritztechnik oder eine Gusstechnik an dem Seilkern geformt. Beispielsweise kann eine Metalldruckgusstechnik oder eine Kunststoffspritzgusstechnik zum Einsatz kommen. Im Rahmen der Formung des Seilnippels wird zum einen der Nippelkörper an dem Seilkern geformt und zum zweiten wird bei der Formung des Nippelkörpers auch der Übergangsabschnitt derart an dem Nippelkörper ausgebildet, dass sich der Übergangsabschnitt axial von dem Nippelkörper erstreckt und den Seilkern ausgehend von dem Nippelkörper abschnittsweise einhüllt.
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In einer Ausgestaltung ist der Seilnippel als Aluminiumdruckgussteil oder als Zinkdruckgussteil gefertigt.
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In anderer Ausgestaltung ist der Seilnippel aus einem thermoplastischen Kunststoff oder einem Gießharzmaterial geformt.
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Beispielsweise kann der Nippelkörper, gemessen senkrecht zu einer Längserstreckungsrichtung des Zugseils, einen ersten Durchmesser aufweisen, während der Übergangsabschnitt einen gegenüber dem ersten Durchmesser deutlich kleineren, zweiten Durchmesser aufweist. Während der Nippelkörper eine Aufdickung zum Beispiel an einem Ende des Seilkerns bereitstellt, dient der Übergangsabschnitt dazu, den Seilkern über eine an den Nippelkörper anschließende Einhülllänge so einzuhüllen, dass ein (ansonsten freiliegender) Bereich des Seilkerns nach außen hin insbesondere vor Korrosion geschützt ist. Der Übergangsabschnitt kann sich hierbei an den Seilkern bzw. die an dem Seilkern bestehende Ummantelung anschmiegen und kann mit vergleichsweise kleinem äußeren Durchmesser ausgebildet sein.
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Insbesondere kann vorteilhaft sein, den Übergangsabschnitt dünnwandig zu formen. Hintergrund ist, dass bei Formen des Übergangsabschnitts die Ummantelung nicht aufgrund des erhitzten Materials des Seilnippels übermäßig beschädigt werden soll. Bei der Formung des Übergangsabschnitts ist das Material des Seilnippels somit so weit abzukühlen, dass eine Beschädigung an der Ummantelung nach Möglichkeit vermieden wird. Hierzu kann der Übergangsabschnitt vergleichsweise dünnwandig ausgebildet werden, sodass die in dem Material des Übergangsabschnitts gespeicherte Wärmemenge klein ist und somit beim Formen des Übergangsabschnitts an dem Seilkern bei dazwischenliegender Ummantelung es nicht zu einer Beschädigung an der Ummantelung kommt.
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Zudem können beispielsweise die Prozesszeiten beim Formen des Seilnippels, beispielsweise mittels Metalldruckguss oder Kunststoffspritzgießen, reduziert werden, um beim Formen des Übergangsabschnitts eine übermäßige Erhitzung an der Ummantelung zu vermeiden.
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In einer Ausgestaltung weist die Ummantelung eine erste Wandungsstärke auf, während der Übergangsabschnitt eine zweite Wandungsstärke aufweist, die kleiner als die erste Wandungsstärke ist. Die Wandungsstärke des Übergangsabschnitts, also die Dicke der Wandung des hülsenförmigen Übergangsabschnitts, ist somit kleiner als die Stärke der den Seilkern umgebenden Ummantelung. Dies kann dazu beitragen, die in dem Material des Übergangsabschnitts beim Formen gespeicherte Wärmemenge derart zu reduzieren, dass es beim Formen des Übergangsabschnitts nicht zu einer übermäßigen Beschädigung an der Ummantelung kommt.
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Das Zugseil kann in einer Ausgestaltung als Stahlseil gefertigt sein. Entsprechend ist der Seilkern aus einem Stahlmaterial geformt. Die Ummantelung kann demgegenüber beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial geformt sein und dient dazu, den Seilkern so zu umgeben und zu schützen, dass Feuchtigkeit nicht mit dem Seilkern in Kontakt treten kann und Korrosion an dem Seilkern somit vermieden wird.
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Grundsätzlich ist jedoch auch denkbar, den Seilkern aus einem anderen Material zu fertigen.
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In einer Ausgestaltung ist der Seilnippel an einem an dem Seilkern geformten, aufgestauchten Abschnitt angeordnet. Beispielsweise bei Ausgestaltung des Seilkerns aus einem Stahlmaterial kann der Seilkern aus einzelnen Drähten gedreht oder geflochten sein. Durch Aufstauchen des Seilkerns beispielsweise an einem Ende wird ein im Radius aufgeweiteter Abschnitt geschaffen, der somit eine formschlüssige Festlegung des Seilnippels an dem Seilkern - über den Stoffschluss beim Formen des Seilnippels hinaus - schafft und damit die Belastbarkeit der Verbindung zwischen Seilnippel und Seilkern erhöht.
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Zur Formung des Seilnippels kann die Ummantelung insbesondere im Bereich des aufgestauchten Abschnitts entfernt sein. Im Bereich des aufgestauchten Abschnitts geht der Seilnippel, insbesondere der Nippelkörper des Seilnippels, damit eine unmittelbare, stoffschlüssige Verbindung mit dem Seilkern ein, sodass eine feste, belastbare Verbindung zwischen dem Seilnippel und dem Seilkern geschaffen wird.
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Auch wenn an dem Seilkern kein aufgestauchter Abschnitt vorgesehen ist, wird der Nippelkörper des Seilnippels insbesondere in einem solchen Bereich des Seilkerns angeordnet, in dem die Ummantelung entfernt ist. Dies dient dazu, im Bereich des Nippelkörpers eine unmittelbare stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Nippelkörper und dem Seilkern zu schaffen.
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Ein Zugseil der beschriebenen Art kann beispielsweise an einer Kraftübertragungseinrichtung zum elektromotorischen Verstellen eines Fahrzeugteils zum Einsatz kommen. Eine solche Kraftübertragungseinrichtung kann beispielsweise Bestandteil eines Türantriebs, einer Heckklappenverstellung, eines Fensterhebers, einer Rolloverstelleinrichtung, einer Schiebedachverstelleinrichtung, einer Laderaumabdeckung, eines Türschlosses, einer Sitzverstelleinrichtung, zum Beispiel einer Sitzhöhenverstellung oder einer Kopfstützenverstellung, oder einer anderen Verstelleinrichtung in einem Fahrzeug sein.
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In einer Ausgestaltung kann die Kraftübertragungseinrichtung eine um eine Drehachse drehbare Seiltrommel aufweisen, an der das Zugseil derart angeordnet ist, dass das Zugseil bei einem Verdrehen der Seiltrommel mit einem Abschnitt auf die Seiltrommel aufgewickelt und/oder mit einem anderen Abschnitt von der Seiltrommel abgewickelt wird. Durch Verdrehen der Seiltrommel kann somit eine Relativbewegung zwischen dem Zugseil und der Seiltrommel bewirkt werden, um auf diese Weise Verstellkräfte auf ein Verstellteil zu übertragen, wie dies beispielsweise von einem Seilfensterheber oder von einer Türantriebsvorrichtung nach Art der
WO 2018/002158 A1 bekannt ist.
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In einer Ausgestaltung weist die Kraftübertragungseinrichtung ein verschwenkbar an einem feststehenden Abschnitt angeordnetes Übertragungselement auf, an dem das Zugseil mit zumindest einem Ende festgelegt ist, wobei an dem zumindest einen Ende des Zugseils ein Seilnippel angeordnet ist. Ein solches Übertragungselement kann beispielsweise nach Art eines Fangbands bei einer Türantriebsvorrichtung ausgebildet sein, wobei in diesem Fall das Zugseil beispielsweise mit zwei Enden mit dem Übertragungselement verbunden werden kann, sodass sich das Zugseil entlang des Übertragungselements erstreckt und dabei auf seinem Erstreckungsweg um eine Seiltrommel herumgeschlungen ist. Durch Verdrehen der Seiltrommel kann in diesem Fall eine Relativbewegung zwischen der Seiltrommel und dem Übertragungselement bewirkt werden, um auf diese Weise ein Verstellteil, zum Beispiel eine Fahrzeugtür relativ zu einer Fahrzeugkarosserie, zu bewegen.
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Eine Kraftübertragungseinrichtung der beschriebenen Art kann beispielsweise Bestandteil eines Türantriebs zum Verstellen einer Fahrzeugtür, insbesondere einer Fahrzeugseitentür oder eine Heckklappe, sein.
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Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Verstellelements in Form einer Fahrzeugtür an einem feststehenden Abschnitt in Form einer Fahrzeugkarosserie;
- 2 eine schematische Ansicht einer Kraftübertragungseinrichtung in Form eines Türantriebs mit einem Antriebsmotor, einer Kupplungseinrichtung, einer Steuereinrichtung und einem Übertragungselement zur Kraftübertragung zum Verstellen der Fahrzeugtür;
- 3 eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Kraftübertragungseinrichtung in Form eines Türantriebs zum Verstellen einer Fahrzeugtür;
- 4 eine Ansicht einer Unterbaugruppe des Türantriebs;
- 5 eine Ansicht eines Antriebsmotors, eines Getriebes und einer Kupplungseinrichtung des Türantriebs;
- 6 eine schematische Ansicht eines Zugseils mit einem daran angeordneten Seilnippel;
- 7 eine Ansicht eines Zugseils mit einem an einem Ende eines Seilkerns geformten aufgestauchten Abschnitt; und
- 8 eine Ansicht eines Zugseils mit einem an einem Ende eines Seilkerns geformten aufgestauchten Abschnitt, nach einem anderen Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein Fahrzeug 1, das eine Fahrzeugkarosserie 10 und ein über ein Gelenk 111 an der Fahrzeugkarosserie 10 angeordnetes, um eine Schwenkachse entlang einer Öffnungsrichtung O verschwenkbares Verstellelement in Form einer Fahrzeugtür 11 aufweist.
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Die Fahrzeugtür 11 kann beispielsweise durch eine Fahrzeugseitentür oder auch durch eine Heckklappe verwirklicht sein. Die Fahrzeugtür 11 verdeckt in einer geschlossenen Stellung eine Fahrzeugöffnung 100 in der Fahrzeugkarosserie 10, beispielsweise eine Seitentüröffnung oder eine Heckklappenöffnung.
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Die Fahrzeugtür 11 ist beispielsweise über eine in einem Türinnenraum 110 angeordnete Kraftübertragungseinrichtung 2 elektromotorisch aus ihrer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung bewegbar, sodass die Fahrzeugtür 11 selbsttätig in elektromotorischer Weise bewegt werden kann. Die Kraftübertragungseinrichtung 2, schematisch veranschaulicht in 2 und in einem Ausführungsbeispiel dargestellt in 3 bis 5, weist einen Antriebsmotor 22 auf, der über eine Kupplungseinrichtung 21 mit einem Übertragungselement 20 gekoppelt ist, über das Verstellkräfte zwischen der Fahrzeugtür 11 und der Fahrzeugkarosserie 10 übertragen werden können. Der Antriebsmotor 22 ist bei diesem Ausführungsbeispiel ortsfest an der Fahrzeugtür 11 angeordnet, während das Übertragungselement 20 nach Art eines so genannten Fangbands an einem Ende 200 gelenkig und somit verschwenkbar an der Fahrzeugkarosserie 10 festgelegt ist.
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Bei den in 2 und 3 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispielen der Kraftübertragungseinrichtung 2 dient der Antriebsmotor 22 zum Antreiben eines Antriebselements in Form einer Seiltrommel 23, die über ein Kopplungselement in Form eines flexiblen, zur Übertragung von (ausschließlich) Zugkräften ausgebildeten, biegeschlaffen Zugseils 24 (beispielsweise eines Stahlseils), mit dem Übertragungselement 20 gekoppelt ist. Die Seiltrommel 23 kann hierbei beispielsweise an dem längserstreckten Übertragungselement 20 abgestützt sein und an dem Übertragungselement 20 abrollen.
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Das Zugseil 24 ist über ein erstes Ende 240 im Bereich des Endes 200 des Übertragungselements 20 und über ein zweites Ende 241 im Bereich eines zweiten Endes 201 mit dem Übertragungselement 20 verbunden und dabei um die Seiltrommel 23 in Form der Seiltrommel geschlungen. Wird die Seiltrommel 23, angetrieben durch den Antriebsmotor 22, in eine Drehbewegung versetzt, rollt das Kopplungselement in Form des Zugseils 24 an der Seiltrommel 23 ab, sodass die Seiltrommel 23 relativ zu dem Übertragungselement 20 bewegt und somit entlang der Längsrichtung des Übertragungselements 20 zu dem Übertragungselement 20 bewegt wird, was zu einem Verstellen der Fahrzeugtür 11 relativ zu der Fahrzeugkarosserie 10 führt.
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Die Kupplungseinrichtung 21 dient dazu, den Antriebsmotor 22 mit der Seiltrommel 23 zu kuppeln oder von der Seiltrommel 23 zu entkuppeln. In einem kuppelnden Zustand stellt die Kupplungseinrichtung 21 einen Kraftfluss zwischen dem Antriebsmotor 22 und der Seiltrommel 23 her, sodass eine Drehbewegung einer Motorwelle 220 des Antriebsmotors 20 auf die Seiltrommel 23 übertragen und demzufolge die Seiltrommel 23 in eine Drehbewegung versetzt wird, um auf diese Weise eine Verstellkraft in das Übertragungselement 20 einzuleiten. In einem entkuppelnden Zustand ist demgegenüber der Antriebsmotor 22 von der Seiltrommel 23 entkuppelt, sodass der Antriebsmotor 22 unabhängig von der Seiltrommel 23 und umgekehrt die Seiltrommel 23 unabhängig von dem Antriebsmotor 22 bewegt werden kann. In diesem entkuppelnden Zustand kann beispielsweise ein manuelles Verstellen der Fahrzeugtür 11 möglich sein, ohne dass hierbei der Antriebsmotor 22 mit Kräften beaufschlagt wird.
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Bei dem konkret in 3 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Antriebsmotor 22 eine Motorwelle 220 auf, die im Betrieb der Kraftübertragungseinrichtung 2 in eine Drehbewegung versetzt wird und mit einem Getriebe 25 (beispielsweise ein Planetengetriebe) in Wirkverbindung steht. Über das Getriebe 25 wird eine um eine Drehachse D drehbare Welle 26 angetrieben, an der die Seiltrommel 23 drehfest angeordnet ist, sodass durch Verdrehen der Welle 26 die Seiltrommel 23 angetrieben werden kann, dadurch das Zugseil 24 in Form des Zugseils an der Seiltrommel 23 abrollt und somit das Übertragungselement 20 zum Bewegen der Fahrzeugtür 11 verstellt wird.
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Das Zugseil 24 ist über ein erstes Ende 240 im Bereich des Endes 200 des Übertragungselements 20 fest mit dem Übertragungselement 20 verbunden. Ein zweites Ende 241 des Zugseils 24 ist demgegenüber über eine Spanneinrichtung 242 mit dem Ende 201 des Übertragungselements 20 verbunden. Über die Spanneinrichtung 242 kann die Spannung des Zugseils 24 an dem Übertragungselement 20 eingestellt werden. An jedem Ende 240, 241 des Zugseils 24 ist hierbei ein Seilnippel 3 angeordnet, der eine Aufdickung am jeweiligen Ende 240, 241 des Zugseils 24 schafft und somit das jeweilige Ende 240, 241 formschlüssig am Übertragungselement 20 bzw. der dem Ende 201 des Übertragungselement 20 zugeordneten Spannrichtung 242 festlegt. Über einen solchen Seilnippel 3, der in einer komplementären Nippelkammer im Bereich des Endes 200 des Übertragungselements 20 bzw. der Spanneinrichtung 242 im Bereich des Endes 201 des Übertragungselements 20 formschlüssig einliegt, können am Zugseil 24 anliegende Zugkräfte in das Übertragungselement 20 eingeleitet werden.
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Zudem ist das Zugseil 24 vorzugsweise derart fest mit der Seiltrommel 23 verbunden, dass eine Drehbewegung der Seiltrommel 23 möglichst schlupffrei zu einem Abrollen der Seiltrommel 23 an dem Übertragungselement 20 führt. Das Zugseil 24 kann hierzu über einen oder mehrere Seilnippel an der Seiltrommel 43 festgelegt sein, wobei auch denkbar und möglich ist, das Zugseil 24 in zwei Abschnitte zu teilen, von denen einer zwischen dem Ende 240 und der Seiltrommel 23 und der andere zwischen dem Ende 241 und der Seiltrommel 23 erstreckt ist, wobei jeder Abschnitt des Zugseils 24 über einen Seilnippel zu der Seiltrommel 43 festgelegt ist.
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Das Zugseil 24 ist beispielsweise als Stahlseil ausgebildet und weist, wie aus einer beispielhaften Ansicht eines Zugseils 24 in 6 ersichtlich, einen Seilkern 243 auf, der länglich entlang einer Längsachse L erstreckt ist, dabei aber so flexibel gestaltet ist, dass das Zugseil 24 insbesondere um die Seiltrommel 23 herumgeschlungen werden kann und sich bei einer Drehbewegung der Seiltrommel 23 zu der Seiltrommel 23 bewegt.
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Bei einem Türantrieb, wie er beispielhaft vorangehend anhand von 1 bis 5 erläutert worden ist, kann es vorkommen, dass das Zugseil 24 auch abhängig von der Stellung eines zu verstellenden Verstellteils, in diesem Fall der Fahrzeugtür 11, beispielsweise von Seiten eines Innenraums des Fahrzeugs sichtbar sein kann. Es ist daher dafür Sorge zu tragen, dass es beispielsweise zu keiner Korrosion an dem Zugseil 24 kommt, weil dies ansonsten den optischen Eindruck des Türantriebs beeinträchtigen könnte.
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Aus diesem Grund ist üblicherweise der Seilkern 243 des Zugseils 24 von einer Ummantelung 244 umgeben, die beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist und den Seilkern 243 so schützt, dass der Seilkern 243 nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommt und somit Korrosion an dem Seilkern 243 entgegengewirkt wird.
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Um einen Seilnippel 3 an dem Seilkern 243 anzubringen, wird üblicherweise ein Nippelkörper 30 mittels eines Druckgussverfahrens oder eines Spritzverfahrens an den Seilkern 243 angeformt. Der Nippelkörper 30 kann beispielsweise als Aluminiumdruckgussteil oder als Zinkdruckgussteil unter Verwendung eines Metalldruckgussverfahrens geformt werden. Alternativ kann der Nippelkörper 30 beispielsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff oder einem Gießharz geformt werden. Jeweils erfolgt die Formung in einem Formwerkzeug durch Einspritzen/Eingießen einer verflüssigten Formmasse unter Herstellung eines Stoffschlusses zwischen dem Nippelkörper 30 und dem Seilkern 243.
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Zum festen, stoffschlüssigen Verbinden des Seilnippels 3 mit dem Seilkern 243 ist das Zugseil 24 dort, wo der Nippelkörper 30 an dem Seilkern 243 geformt werden soll, unter Entfernen der Ummantelung 244 freizulegen, sodass ein Stoffschluss unmittelbar zwischen dem Nippelkörper 30 und dem Seilkern 243 hergestellt werden kann. Herkömmlich wird hierbei der Seilkern 243 vergleichsweise großzügig freigelegt, um eine sichere Verbindung zwischen dem Nippelkörper 30 und dem Seilkern 243 zu gewährleisten, was gleichzeitig aber damit verbunden sein kann, dass der Seilkern 243 am Übergang zu dem Nippelkörper 30 abschnittsweise von der Ummantelung 244 befreit ist und somit frei liegt und an einem solchen Ort die Gefahr von Korrosion erhöht ist.
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Um einer solchen Korrosion entgegenzuwirken, weist der Seilnippel 3 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 einen Übergangsabschnitt 31 auf, der axial entlang einer Einhülllänge E von dem Nippelkörper 30 vorsteht und den Seilkern 243 sowie gegebenenfalls auch die Ummantelung 244 am Übergang zu dem Nippelkörper 30 umfänglich einhüllt. Über den Übergangsabschnitt 31, der aus demselben Material wie der Nippelkörper 30 geformt ist und im gleichen Werkzeug wie der Nippelkörper 30 gefertigt wird, wird der Seilkern 243 am Übergang zu dem Nippelkörper 30 eingeschlossen, sodass keine Feuchtigkeit in den Bereich des Seilkerns 243 gelangen kann, auch wenn am Übergang zu dem Nippelkörper 30 die Ummantelung 244 entfernt ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 umhüllt der Übergangsabschnitt 31 die Ummantelung 244 umfänglich und damit auch den Seilkern 243. Ist die Ummantelung 244 am Übergang zu dem Nippelkörper 30 entfernt, so kann der Übergangsabschnitt 31 sich auch unmittelbar an den Seilkern 243 anschmiegen.
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Der Nippelkörper 30 des Seilnippels 3 stellt eine Aufdickung an einem Ende des Zugseils 24 oder auch in einem Binnenabschnitt des Zugseils 24 bereit und weist entsprechend einen gegenüber dem Durchmesser des Seilkerns 243 deutlich vergrößerten Durchmesser D1 auf, wie dies aus 6 ersichtlich ist. Damit kann über den Seilnippel 3 das Zugseil 24 formschlüssig beispielsweise am Übertragungselement 20 oder an der Seiltrommel 23 festgelegt werden.
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Der Durchmesser D2 im Bereich des Übergangsabschnitts 31 ist deutlich geringer als der Durchmesser D1 des Nippelkörpers 30. Insbesondere ist der Übergangsabschnitt 31 dünnwandig mit einer Wandungsstärke W2 ausgebildet, die beispielsweise kleiner als die Wandungsstärke W1 der Ummantelung 244 sein kann. Diesem liegt zugrunde, dass bei Ausbildung des Übergangsabschnitts 31 an dem Seilnippel 3 es nicht - aufgrund der Erhitzung des Materials des Seilnippels 3 bei der Formung - zu einer übermäßigen Beschädigung an der Ummantelung 244 kommen soll. Die über den Übergangsabschnitt 31 bei der Formung in die Ummantelung 244 eingeleitete Wärme soll somit vergleichsweise klein sein, was dadurch erreicht werden kann, dass die Wandungsstärke W2 des Übergangsabschnitts 31 gering ist und somit in dem Material des Übergangsabschnitts 31 nur eine vergleichsweise geringe Wärmemenge gespeichert ist.
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Zusätzlich können Prozessparameter für die Formung in einem Formwerkzeug so angepasst werden, dass bei der Formung des Seilnippels 3 die Gefahr einer Beschädigung an der Ummantelung 244 reduziert ist. Beispielsweise können Prozesszeiten verkürzt werden oder die Temperatur des Materials des Seilnippels 3 bei der Formung kann reduziert sein.
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Bei dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Ummantelung 244 bis in den Bereich des Nippelkörpers 30 hinein, sodass der Übergangsabschnitt 31 die Ummantelung 244 außenseitig umfänglich umhüllt. Dies ist jedoch nicht zwingend. Die Ummantelung 244 kann sich gegebenenfalls auch nur bis in den Bereich des Übergangsabschnitts 31, nicht aber bis hin zum Nippelkörper 30 erstrecken.
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Bei dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Nippelkörper 30 im Bereich eines aufgestauchten Abschnitts 245 des Seilkerns 243 geformt. Ein solcher aufgestauchter Abschnitt 245 kann durch abschnittsweises Aufstauchen des beispielsweise aus Drähten gewundenen oder geflochtenen Seilkerns 243 an einem Ende des Seilkerns 243 geformt sein, wobei der aufgestauchte Abschnitt 245 eine sich zum Ende des Seilkerns 243 hin verjüngende Pilzform, wie bei dem Beispiel gemäß 7, oder eine Trichterform mit sich zum Ende des Seilkerns 243 hin erweiterndem Durchmesser, wie bei dem Beispiel gemäß 8, aufweisen kann.
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Über den aufgestauchten Abschnitt 245 wird eine radiale Aufweitung des Seilkerns 243 geschaffen, die von dem Material des Nippelkörpers 30 umgeben wird, sodass zusätzlich zum Stoffschluss zwischen dem Nippelkörper 30 und dem Seilkern 243 ein Formschluss hergestellt wird, der die Belastbarkeit des Seilnippels 3 bei an dem Zugseil 44 wirkenden Zugkräften vergrößert.
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Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich auch in gänzlich andersgearteter Weise verwirklichen.
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Ein Zugseil der beschriebenen Art kann bei ganz unterschiedlichen Verstelleinrichtungen in einem Fahrzeug zum Einsatz kommen, beispielsweise bei einem Türantrieb, einer Heckklappenverstellung, einem Seilfensterheber, einer Laderaumabdeckung, einer Schiebedachverstellung, einer Sitzverstellung oder dergleichen.
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An dem Zugseil können hierbei ein oder mehrere Seilnippel beliebiger Form angeordnet sein.
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Der Seilkern des Zugseils kann vorzugsweise aus einem Metallmaterial, beispielsweise einem Stahlmaterial, gefertigt sein, wobei jedoch auch andere Materialien zum Einsatz kommen können.
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Die Ummantelung des Seilkerns ist beispielsweise aus Kunststoff ausgebildet und dient dem Korrosionsschutz, wobei unterschiedliche Kunstmaterialien zum Einsatz kommen können.
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Durch die Formung des Übergangsabschnitts an dem Nippelkörper des Seilnippels, vorzugsweise aus dem gleichen Material wie der Nippelkörper des Seilnippels, wird am Übergang zwischen dem Nippelkörper und dem Seilkern ein zusätzlicher Schutz gegen Korrosion geschaffen, der die Korrosionsbeständigkeit des Zugseils vergrößern kann. Insbesondere können durch den Übergangsabschnitt solche Bereiche, an denen die Ummantelung vorab entfernt worden ist, wiederum eingehüllt werden, sodass freiliegende Abschnitte des Seilkerns am Übergang zum Nippelkörper des Seilnippels vermieden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 10
- Feststehender Abschnitt (Fahrzeugkarosserie)
- 100
- Fahrzeugöffnung
- 11
- Fahrzeugtür
- 110
- Türinnenraum
- 111
- Türgelenk
- 2
- Kraftübertragungseinrichtung
- 20
- Übertragungselement (Fangband)
- 200, 201
- Ende
- 202
- Gelenk
- 21
- Kupplungseinrichtung
- 210
- Stellantrieb
- 22
- Antriebsmotor
- 220
- Motorwelle
- 23
- Antriebselement
- 24
- Kopplungselement (Zugseil)
- 240,241
- Ende
- 242
- Spanneinrichtung
- 243
- Seilkern
- 244
- Ummantelung
- 245
- Aufgestauchter Abschnitt
- 25
- Getriebe
- 26
- Welle
- 3
- Seilnippel
- 30
- Nippelkörper
- 31
- Übergangsabschnitt
- D
- Drehachse
- D1, D2
- Durchmesser
- E
- Einhülllänge
- L
- Längserstreckungsachse
- O
- Öffnungsrichtung
- W1, W2
- Wandungsstärke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2018/002158 A1 [0004, 0029]