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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion eines Lebewesens, insbesondere einer Person oder eines Säugetiers auf einem Sitz eines Fahrzeugs, eine Detektionsanordnung in oder für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Fahrzeuge zur Personenbeförderung wie beispielsweise PKWs weisen im Innenraum typischerweise Vordersitze für den Fahrer und einen Beifahrer und Rücksitze zur Beförderung weiterer Personen auf.
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Moderne Fahrzeuge weisen üblicherweise ein Lüftungs- und Klimasystem auf, um den Innenraum auf eine für die Insassen komfortable Temperatur zu klimatisieren. Der Betrieb des Lüftungs- und Klimasystems ist jedoch typischerweise an einen Betriebszustand des Antriebsmotors des Fahrzeugs gekoppelt. Wenn der Antriebsmotor sich in einem Ausschaltzustand befindet, wird in der Regel auch das Lüftungs- und Klimasystems automatisch abgeschaltet. In der Folge ist das Fahrzeug den thermischen Einflüssen der Umgebung ausgesetzt, was typischerweise zu einer Änderung der Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs führt. Insbesondere bei hohen Außentemperaturen und vor allem bei Sonneneinstrahlung findet eine rasche Erwärmung des Innenraums des Fahrzeugs statt. Typischerweise bildet der Innenraum des Fahrzeugs eine Art Treibhaus, sodass dort selbst bei vergleichsweise geringer Außentemperatur bei Sonneneinstrahlung schnell Temperaturen von über 50 Grad Celsius erreicht werden. Wenn Tiere oder Personen, insbesondere Kinder bei derartigen Temperaturen im Innenraum eingeschlossen sind, kann dies zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen.
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Insbesondere Kinder und Tiere sind jedoch besonders gefährdet, im Fahrzeuginnenraum eingeschlossen zu werden, da sie sich häufig nicht in ausreichender Weise bemerkbar machen können.
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Vor diesem Hintergrund beschreibt die
US 2018/0170213 A1 eine Detektion von Personen im Fahrzeug mithilfe von Radarsensoren, wobei eine Detektion eines Vorhandenseins eines Objekts und eine Klassifizierung des Objekts als eine lebende Person durch eine Bewegungsmessung erfolgt, indem ein Radarsignal des Radarsensors im Zeitbereich analysiert wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist eine der Aufgaben der vorliegenden Erfindung, ein zuverlässiges und effizientes Verfahren zur Detektion eines Lebewesens auf einem Sitz eines Fahrzeugs bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und/oder eine Detektionsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 und/oder durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14 gelöst.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Detektion eines Lebewesens, insbesondere einer Person oder eines Säugetiers auf einem Sitz eines Fahrzeugs vorgesehen. Das Verfahren umfasst insbesondere ein Emittieren von elektromagnetischen Wellen bzw. elektromagnetischer Strahlung zumindest einer vorgegebenen Frequenz oder zumindest eines vorgegebenen Frequenzbandes in Richtung des Sitzes mittels eines elektromagnetischen Strahlers, ein Aufnehmen von an einer Oberfläche reflektierten elektromagnetischen Wellen bzw. reflektierter Strahlung mittels eines Sensors. Mittels des Strahlers werden demnach elektromagnetische Wellen, z.B. Mikro- oder Radiowellen, akustische Wellen wie Ultraschallwellen oder Wellen in Form von Licht wie Infrarotstrahlung, auf einen Sitz bzw. einen Bereich, in welchem der Sitz angeordnet ist, gerichtet. Die vom Sitz oder einem sich auf dem Sitz befindlichen Objekt reflektierten elektromagnetischen Wellen bzw. allgemein die elektromagnetischen Wellen, die von einer Oberfläche im Sitzbereich reflektiert werden, werden durch den Sensor erfasst, wobei der Sensor ein Sensorsignal basierend auf der reflektierten elektromagnetischen Wellen bzw. Strahlung erzeugt, z.B. mithilfe einer elektrischen Schaltung. Anhand der reflektierten Wellen kann insbesondere eine Änderung der Frequenz der reflektierten Wellen im Vergleich zu den durch den Strahler oder Transmitter emittierten elektromagnetischen Wellen und/oder eine Laufzeit der Wellen von dem Transmitter zu der Oberfläche und zurück zu dem Sensor bzw. Empfänger erfasst werden.
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In einem weiteren Schritt erfolgt ein Detektieren eines Objekts auf dem Sitz anhand der Sensorsignale bzw. anhand einer Laufzeit der emittierten und der reflektierten elektromagnetischen Wellen zwischen dem Strahler, der Oberfläche und dem Sensor mittels einer Detektionseinrichtung. Beispielsweise kann anhand der Laufzeit ein Abstand zwischen dem Sensor und einer Oberfläche, welche die vom Strahler emittierten Wellen reflektiert, ermittelt werden und der ermittelte Abstand mit einem Referenzabstand verglichen werden, wobei das Vorhandensein eines Objekts detektiert wird, wenn der ermittelte Abstand kleiner als der Referenzabstand ist. Praktisch kann die tatsächliche Laufzeit auch mit einer Referenzlaufzeit verglichen werden, wobei das Vorhandensein eines Objekts detektiert wird, wenn die tatsächliche Laufzeit kleiner als eine Referenzlaufzeit ist. Demnach wird zunächst durch eine Abstandsmessung ermittelt, ob sich im Sitzbereich überhaupt irgendein von dem Sitz verschiedenes Objekt, wie z.B. ein Gegenstand, ein Tier oder eine Person, befindet. Wenn das Vorhandensein eines Objekts detektiert wurde, erfolgt mittels der Detektionseinrichtung ein Detektieren von Bewegungen des Objekts anhand der reflektierten elektromagnetischen Wellen bzw. aus den Sensorsignalen und ein Bestimmen, anhand der detektierten Bewegungen des Objekts, ob das detektierte Objekt ein Lebewesen ist. Die Verarbeitungseinrichtung analysiert somit die reflektierten elektromagnetischen Wellen bzw. die diese repräsentierenden Sensorsignale nur dann auf das Vorliegen von Bewegungen, wenn bestimmt wurde, dass ein Objekt auf dem Sitz vorhanden ist. Wenn bestimmt wurde, dass das detektierte Objekt ein Lebewesen ist, erfolgt ein Ausgeben eines Detektionssignals durch die Detektionseinrichtung, z.B. in Form einer elektrischen Spannung oberhalb eines vorbestimmten Schwellwerts.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ist eine Detektionsanordnung für oder in einem Fahrzeug vorgesehen. Die Detektionsanordnung umfasst zumindest einen Sitz für eine Person, einen elektromagnetischen Strahler, der zur Emission von elektromagnetischen Wellen von zumindest einer Frequenz oder zumindest eines Frequenzbandes in Richtung des Sitzes eingerichtet und angeordnet ist, einen Sensor, der zum Empfangen von an einer Oberfläche reflektierten elektromagnetischen Wellen angeordnet und eingerichtet ist und eine mit dem Sensor und dem Strahler verbundene Detektionseinrichtung, welche zur Durchführung der Schritte eines Verfahrens gemäß einem der voranstehenden Ansprüche ausgebildet ist. Folglich ist die Detektionseinrichtung dazu eingerichtet, ein Objekt auf dem Sitz anhand einer Laufzeit der emittierten und der reflektierten elektromagnetischen Wellen zwischen dem Strahler, der Oberfläche und dem Sensor zu detektieren, unter der Voraussetzung, dass ein Objekt detektiert wurde, Bewegungen des Objekts anhand der reflektierten elektromagnetischen Wellen zu detektieren und anhand der detektierten Bewegungen des Objekts zu bestimmen, ob das detektierte Objekt ein Lebewesen ist. Ferner ist die Detektionseinrichtung dazu eingerichtet, ein Detektionssignal auszugeben bzw. zu erzeugen, wenn bestimmt wurde, dass das detektierte Objekt ein Lebewesen ist.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung ist ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, wie ein Auto oder ein Kleintransporter, vorgesehen, welches eine Detektionsanordnung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst.
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Eine der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, eine kaskadenartige Detektion durchzuführen, indem die die reflektierten Wellen repräsentierenden Sensordaten zunächst nur dahingehend ausgewertet werden, ob überhaupt ein Objekt im Sitzbereich vorhanden ist, und nur, wenn dies der Fall ist, eine weitergehende Analyse dahingehend erfolgt, ob das Objekt sich bewegt. In diesem Fall kann das Objekt als Lebewesen klassifiziert werden. Diese Klassifizierung kann beispielsweise durch die Detektionseinrichtung als elektrisches Signal bereitgestellt werden, welches z.B. zum Triggern verschiedener Warnfunktionen des Fahrzeugs verwendbar ist. Wenn keine Bewegungen detektiert werden, kann das Objekt als Ladungsgegenstand klassifiziert werden, was ebenfalls durch die Detektionseinrichtung als Signal bereitgestellt werden kann.
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Dieses kaskadenartige Vorgehen verbessert die Effizienz des Detektionsverfahrens, da die reine Präsenz eines Objekts vergleichsweise schnell und einfach durch ermittelbar ist, indem über eine Laufzeitermittlung der Wellen eine Abstandsbestimmung zwischen Sensor und Oberfläche, von der die Wellen reflektiert werden, ausgewertet werden. Ein weiterer Vorteil dieser Abstandsmessung liegt darin, dass sie ein hohes Maß an Zuverlässigkeit bietet, da die Größe relevanter Objekte wie Personen, insbesondere Babys und Kleinkinder, oder Haustiere in einem Bereich liegt, der bei einer Anordnung der Sensoreinrichtung z.B. im Fahrzeughimmel eine ausreichend große Änderung des Abstands gegenüber dem Referenzabstand, z.B. dem Abstand zwischen Sitzfläche und Sensoreinrichtung, zur Folge hat und somit leicht detektierbar ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass ein Ermitteln einer Größe des Objekts anhand der reflektierten elektromagnetischen Wellen erfolgt. Da der Strahler den Sitz bzw. Sitzbereich flächig bestrahlt, kann eine räumliche Ausdehnung eines Objekts aus den vom Sensor aufgenommen reflektierten Wellen bzw. den entsprechenden Sensorsignalen ermittelt werden. Beispielsweise kann aus den reflektierten Wellen eine durch das Objekt belegte Fläche, die sich innerhalb eines mit den vom Strahler emittierten Wellen bestrahlten Bereichs befindet, ermittelt werden und die Größe des Objekts anhand eines Vergleichs der belegten Fläche mit einer Referenzfläche ermittelt werden.
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Optional erfolgt die Detektion von Bewegungen des Objekts nur, wenn die ermittelte Größe des Objekts kleiner als ein Referenzwert für die Größe ist. Demnach erfolgt ein weiterer Überprüfungsschritt, bevor eine Detektion von Bewegungen durchgeführt wird, wobei die aus den aufgenommenen reflektierten Wellen ermittelte Größe des detektierten Objekts mit einer Referenzgröße verglichen wird, und nur bei „kleinen“ Objekten, also Objekte, deren ermittelte Größe kleiner als die Referenzgröße ist, eine Detektion von Bewegungen durchgeführt wird. Dies trägt vorteilhaft dazu bei, dass schneller und einfacher bestimmt werden kann, ob ein Objekt weiter überprüft werden muss. Beispielsweise kann bei erwachsenen Personen, die in der Regel selbst auf sich aufmerksam machen können oder sich aus einem Fahrzeug befreien können, auf eine Detektion von Bewegungen verzichtet und dadurch Rechenleistung gespart werden.
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Weiterhin optional können die aufgenommenen reflektierten elektromagnetischen Wellen bzw. die erzeugten Sensorsignale basierend auf der ermittelten Größe des Objekts gefiltert werden, und das Detektieren von Bewegungen des Objekts aus den gefilterten reflektierten elektromagnetischen Wellen erfolgen. Insbesondere können, wenn ermittelt wird, dass das detektierte Objekt eine Größe aufweist, die in einem vorbestimmten Größenbereich liegt, aufgenommene reflektierte elektromagnetische Welle mit vorbestimmten Frequenzen mittels analoger oder digitaler Signalfilter herausgefiltert werden. Zur Detektion von Bewegungen werden dann nur die gefilterten Wellen bzw. Signale analysiert. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass Personen je nach Größe verschiedene typische Bewegungen durchführen was in typischen Frequenzen der reflektierten Wellen resultiert. Folglich kann die Bewegungsdetektion besonders effizient durchgeführt werden, wenn zunächst lediglich die typischerweise auftretenden Frequenzen analysiert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Detektieren von Bewegungen des Objekts ein Ermitteln einer Relativgeschwindigkeit zwischen dem Sensor und einer Oberfläche, welche die vom Strahler emittierten elektromagnetischen Wellen reflektiert, umfasst. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine Bewegung detektiert wird, wenn die Relativgeschwindigkeit größer als ein vorbestimmter Schwellwert ist. Die Relativgeschwindigkeit kann beispielsweise aus einer zeitlichen Änderung des Abstands zwischen Sensor und bestrahlter Oberfläche bzw. durch eine Änderung der Laufzeit ermittelt werden. Auch kann eine Frequenzverschiebung bzw. -änderung zwischen den emittierten und reflektierten elektromagnetischen Wellen erfasst werden. Die Relativgeschwindigkeit kann auch mit anderen Methoden der Signalverarbeitung ermittelt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst das Bestimmen, ob es sich bei dem detektierten Objekt um ein Lebewesen handelt, ein Analysieren der reflektierten elektromagnetischen Wellen bzw. der entsprechenden Sensorsignale im Zeitbereich auf das Vorliegen vorbestimmter Muster.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass beim Analysieren die reflektierten elektromagnetischen Wellen auf ein Vorliegen eines oder mehrerer der folgenden Referenzmuster überprüft werden:
- a) Referenzmuster, welche Atmungsbewegungen von Person in vorbestimmten Altersbereichen, repräsentieren; b) Referenzmuster, welche Atmungsbewegungen von Haustieren repräsentieren. Die unter a) genannten Altersbereiche können beispielsweise zwischen 0 Jahren und 1 Jahr, zwischen 1 Jahr und 2 Jahren, zwischen 2 Jahren und 3 Jahren, zwischen 3 Jahren und 5 Jahren, zwischen 5 Jahren und 10 Jahren und älter als 10 Jahren sein. Selbstverständlich sind auch andere Altersbereiche denkbar.
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Durch den Vergleich mit Referenzmustern kann ein erfasstes Bewegungsmuster einem Referenzmuster zugeordnet und dadurch eine Art oder ein Zustand der Bewegung ermittelt werden. Beispielsweise beträgt die Atmungsfrequenz bei Neugeborenen Kindern etwa 40-45 Atemzüge/min, bei Säugling etwa 35-40 Atemzüge/min, bei Kleinkindern etwa 20-30 Atemzüge/min, Kindern etwa 16-25 Atemzüge/min und bei Erwachsenen etwa 12-18 Atemzüge/min. Besonders vorteilhaft kann beispielsweise anhand der ermittelten Größe des Objekts ein Filtern der aufgenommenen reflektierten Wellen erfolgen, wie voranstehend beschrieben, und ein Vergleich nur mit Referenzmustern erfolgen, die zu der ermittelten Größe des Objekts passen. Dies verbessert weiter die Zuverlässigkeit und die Effizienz des Verfahrens. Zur Ermittlung, ob ein erfasster Bewegungsverlauf, der durch die zeitlich nacheinander aufgenommenen reflektierten Wellen repräsentiert wird, einem Referenzmuster entspricht bzw. ausreichend ähnelt, können mathematische Methoden zur Mustererkennung angewandt werden, mittels der z.B. Regelmäßigkeiten im Signalverlauf erkannt werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Frequenz der durch den Strahler emittierten elektromagnetischen Wellen moduliert. Insbesondere kann die Frequenz so moduliert werden, dass diese linear, gegebenenfalls in diskreten Schritten ansteigt und bei einem bestimmten Wert abrupt wieder auf den Anfangswert abfällt (Sägezahnmuster), oder so, dass sie abwechselnd mit konstanter Änderungsgeschwindigkeit steigt und fällt. Beispielsweise kann die Frequenz in einem Bereich zwischen 77 GHz und 81 GHz moduliert werden. Durch die Modulation der elektromagnetischen Wellen bei stetiger Emission der Wellen kann vorteilhaft gleichzeitig sowohl die Differenzgeschwindigkeit zwischen Sensor und bestrahlter Oberfläche als auch deren absoluter Abstand zueinander zu ermittelt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Detektionseinrichtung ist vorgesehen, dass der Strahler einen Radartransmitter zum Emittieren von Radio- oder Mikrowellen aufweist, und der Sensor zur Aufnahme von Radio- oder Mikrowellen eingerichtet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Strahler einen Ultraschalltransmitter zum Emittieren von elektromagnetischer Wellen im Ultraschallbereich auf und der Sensor ist zur Aufnahme von Ultraschallwellen eingerichtet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist denkbar, der Strahler eine Beleuchtungseinheit zum Emittieren von Licht, insbesondere im Infrarotbereich, aufweist, und der Sensor einen Photomischdetektor als Empfänger aufweist. Demnach wird eine Sensoreinrichtung mit Strahler und Sensor als sogenannte ToF-Kamera realisiert, wobei „ToF“ für den englischen Ausdruck „Time-of-Flight“ steht.
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Strahler und Sensor können insbesondere zu einer gemeinsamen Sensoreinrichtung zusammengefasst sein, welche vorzugsweise innerhalb des Innenraums des Fahrzeugs angebracht ist, wobei Strahler und Sensor dem Sitz bzw. Sitzbereich zugewandt orientiert sind. Beispielsweise kann die Sensoreinrichtung im Fahrzeughimmel, am Armaturenbrett, an einem anderen Sitz als dem zu bestrahlenden Sitz oder einem anderen Inneneinrichtungsgegenstand des Fahrzeugs angebracht sein.
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Das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung kann insbesondere bei einem Fahrzeug gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung angewendet werden, insbesondere mithilfe einer Detektionsanordnung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung. Die zu einem der Aspekte der Erfindung offenbarten Merkmale und Vorteile sind somit auch für die jeweils anderen Aspekte der Erfindung offenbart und umgekehrt.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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Figurenliste
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- 1 schematisch-funktionale Ansicht eines Innenraums eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 2 das in 1 dargestellte Fahrzeug bei einem Schritt eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 3 das in 1 dargestellte Fahrzeug bei einem weiteren Schritt des Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 4 das in 1 dargestellte Fahrzeug bei einem weiteren Schritt des Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 5 das in 1 dargestellte Fahrzeug bei einem weiteren Schritt des Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 6 den Schritt eines Bestimmens, ob es sich bei einem detektierten Objekt um ein Lebewesen handelt, gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten - sofern nichts Anderes ausgeführt ist -jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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In 1 ist ein Fahrzeug 1 rein schematisch als rechteckiger Block dargestellt. Das Fahrzeug 1 kann insbesondere ein Auto oder ein Transporter bzw. allgemein ein Fahrzeug zur Personenbeförderung sein. Das Fahrzeug 1 weist eine Detektionsanordnung mit zumindest einen Sitz 2 auf, der in einem Innenraum 10 des Fahrzeugs 1 angeordnet ist. Es kann sich hierbei beispielsweise um einen Rücksitz einer Rückbank des Fahrzeugs 2 handeln. Ferner weist die Detektionseinrichtung 100 einen Strahler 31 zur Emission elektromagnetischer Wellen E, und einen Sensor 32 zum Aufnehmen bzw. Erfassen reflektierter elektromagnetischer Wellen R und eine Detektionseinrichtung 4 auf.
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Wie in 1 schematisch dargestellt ist, können der Strahler oder Transmitter 31 und der Sensor oder Empfänger 32 zu einer Sensoreinrichtung 3 zusammengefasst sein. Ferner kann dem Sensor 32 eine Auswerteeinheit 33 zur Erzeugung von Sensorsignalen S3 zugeordnet sein bzw. der Sensor 31 kann diese aufweisen, z.B. in Form einer analogen Schaltung.
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Der Strahler 31 ist zum Emittieren von elektromagnetischen Wellen von zumindest einer Frequenz oder zumindest eines Frequenzbands eingerichtet und dient dazu, elektromagnetische Wellen E in Richtung des zumindest einen Sitzes 2 auszusenden. Beispielsweise kann der Strahler 31 als Radartransmitter zur Emission von Radio- oder Mikrowellen, als Ultraschalltransmitter zur Emission von Wellen im Ultraschallbereich oder als optischer Transmitter bzw. Beleuchtungseinheit zum Emittieren von Lichtwellen, insbesondere im Infrarotbereich, ausgebildet sein. Der Strahler 31 kann insbesondere selbst zur Erzeugung von elektromagnetischen Wellen eingerichtet sein.
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Der Sensor 32 ist zum Empfangen von reflektierten elektromagnetischen Wellen R eingerichtet, die durch den Strahler 31 emittiert und an einer Oberfläche 11 reflektiert wurden. Entsprechend dem Strahler 31 kann der Sensor 32 als Radarempfänger, als Ultraschallempfänger oder als optischer Empfänger, insbesondere als Photomischdetektor, realisiert sein. Im letztgenannten Fall kann die Sensoreinrichtung 3 durch eine sogenannte ToF-Kamera realisiert sein, wobei „ToF“ für den englischen Ausrduck „Time-of-Flight“ steht. Wie in 1 schematisch dargestellt ist, werden die durch den Strahler 31 emittierten Wellen E auf die eine Oberfläche 11, in 1 beispielsweise eine Oberfläche 2a des Sitzes 2, gerichtet. Diese Oberfläche 11 reflektiert zumindest einen Teil der emittierten Wellen E als reflektierte Strahlung bzw. reflektierte elektromagnetische Wellen R, welche durch den Sensor 32 erfasst wird. In 1 ist beispielhaft und aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich eine Bestrahlung eines kleinen, diskreten Bereichs der Oberfläche 11 dargestellt. Vorzugsweise werden jedoch elektrische Wellen jeweils auf einen Sitzflächenbereich 2b und eine Oberfläche 2a einer Rückenlehne des Sitzes 2 gerichtet bzw. ausgesendet, wie dies in den 2 und 4 symbolisch dargestellt ist.
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Mittels der Auswerteeinheit 33 des Sensors 31 wird aus der empfangenen Wellen R ein Sensorsignal S3 erzeugt. Das Sensorsignal S3 kann beispielsweise eine Laufzeit bzw. Lauflänge, welche die Wellen E, R für den Weg vom Strahler 31 zur Oberfläche 11 und zurück zum Empfänger 32 benötigt, und/oder eine Frequenz der reflektierten Wellen R und optional der emittierten Wellen E repräsentieren. Aus dem Sensorsignal S3 ist somit insbesondere einen Abstand d1 zwischen der Oberfläche 11 und der Sensoreinrichtung 3 bzw. dem Sensor 32 und optional eine Differenzgeschwindigkeit, insbesondere eine Änderung des Abstands d1 ermittelbar. Die Auswerteeinheit 33 ist mit dem Sensor 32 und optional auch mit dem Strahler 31 verbunden.
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Die Detektionseinrichtung 4 ist zur Verarbeitung der Sensorsignale S3 eingerichtet und hierzu mit der Sensoreinrichtung 3 bzw. mit dem Strahler 31 und dem Sensor 32 verbunden, z.B. über die Auswerteeinheit 33 über eine drahtlose oder eine drahtgebundene Kommunikationsschnittstellte (nicht dargestellt). Die Detektionseinrichtung 4 kann, wie in 1 schematisch dargestellt, insbesondere zur digitalen Datenverarbeitung eingerichtet sein und einen Prozessor 41, wie beispielsweise eine CPU, und einen Datenspeicher 41, insbesondere einen nicht-flüchtigen Datenspeicher, wie z.B. einen Flash-Speicher oder eine Festplatte, aufweisen. Ferner kann die Verarbeitungseinrichtung 4 auch einen Analog-DigitalWandler (nicht dargestellt) aufweisen, um die empfangenen Sensorsignale S3 in digitale Signale umzuwandeln, falls die Sensorsignale S3 durch die Auswerteeinheit 33 als analoge Signale bereitgestellt werden.
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Die Detektionseinrichtung 4 ist insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens eingerichtet, welches im Folgenden beispielhaft anhand der 1 bis 6 erläutert wird. Hierbei kann die Detektionseinrichtung 4 oder eine Steuerungseinrichtung (nicht dargestellt) dazu eingerichtet sein, Steuerkommandos zu erzeugen, welche die Sensoreinrichtung 3 zur Emission von elektromagnetischen E veranlassen.
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In einem ersten Schritt des Verfahrens erfolgt ein Emittieren elektromagnetischer Wellen E in Richtung des Sitzes 2, wobei elektromagnetischen Wellen E von zumindest einer Frequenz oder zumindest eines Frequenzbandes mittels des Strahlers 31 emittiert werden. Optional wird die Frequenz der emittierten Wellen E moduliert, beispielsweise in einem Bereich zwischen 77 GHz und 81 GHz. Wie dies bereits erläutert wurde, werden die von der Oberfläche 11 reflektierten Wellen R mittels Sensors 32 aufgenommen bzw. empfangen und die Auswerteeinheit 33 erzeugt entsprechende Sensorsignale S3, welche an die Detektionseinrichtung 4 übermittelt werden.
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In einem weiteren Schritt detektiert die Detektionseinrichtung 4 anhand der Sensorsignale S3, ob ein Objekt X auf dem Sitz 2 vorhanden ist. Dies ist beispielhaft in 2 dargestellt, welche einen Koffer als auf der Sitzfläche 2b des Sitzes 2 abgestelltes Objekt X zeigt. Die Detektion eines Objekts X erfolgt anhand einer Laufzeit der emittierten und der reflektierten elektromagnetischen Wellen E, R zwischen dem Strahler 31, der Oberfläche 11, in 2 durch die Oberfläche des Objekts X gebildet, und dem Sensor 32. Damit erfolgt eine Abstandsmessung bzw. ein Abstandsvergleich. Wie in 1 erkennbar, welche eine Bestrahlung des Sitzes 2 ohne Objekt X zeigt, ist der Sensor 32 in einem Referenzabstand d0 zu dem Sitz 2, insbesondere zu der Oberfläche 2a der Rückenlehne des Sitzes 2 angeordnet. Wenn sich kein Objekt X auf dem Sitz 2 befindet, ermittelt Detektionseinrichtung 4 anhand der Laufzeit der Wellen E, R, dass die Oberfläche 11, an welcher die Wellen E reflektiert wird, in einem Abstand, der dem Referenzabstand d0 entspricht, angeordnet ist. Die Laufzeit der Wellen E, R entspricht hierbei einer Referenzlaufzeit. Der Referenzabstand d0 kann eine gewisse Toleranz beinhalten, z.B. um einer Verstellung des Sitzes 2 Rechnung zu tragen. Ferner kann der Referenzabstand d0 von Zeit zu Zeit, z.B. wenn eine Türe des Fahrzeugs geöffnet wird, neu kalibriert werden. Wenn ein Objekt X auf dem Sitz 2 vorhanden ist, wie z.B. ein Koffer wie in den 2 und 3 oder ein Baby in einem Kindersitz wie in 4 oder eine erwachsene Person wie in 5, wird ein Abstand d1 zwischen einer durch das Objekt X gebildeten Oberfläche 11 detektiert, der kleiner ist als der Referenzabstand d0. Die Detektionseinrichtung 4 ermittelt hierbei, dass die Laufzeit der Wellen E, R kürzer als die Referenzlaufzeit ist.
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In 3 ist ein optionaler Schritt des Verfahrens zum Ermitteln einer Größe des Objekts X anhand der reflektierten elektromagnetischen Wellen R. Wie bereits erläutert, werden elektromagnetische Wellen E vorzugsweise flächig auf den Sitz 2 emittiert, wie dies in 3 durch die Vielzahl von Pfeilen, welche die emittierten Wellen E symbolisieren, schematisch dargestellt ist. Wenn ein Objekt X auf dem Sitz 2 positioniert ist, werden die emittierten Wellen E teils durch die Oberfläche 11 des Objekts X und an der Oberfläche 2a, 2b des Sitzes 2 reflektiert. Da sich somit verschiedene Laufzeiten bzw. Abstände zwischen Sensor 32 und reflektierender Oberfläche ergeben, kann anhand der reflektierten Wellen R identifiziert werden, welche Bereiche der Oberfläche 2a, 2b des Sitzes 2 durch das Objekt X belegt sind. Die Detektionseinrichtung 4 berechnet daraus eine durch das Objekt X belegte Fläche. Zum Ermitteln der Größe des Objekts X, kann die ermittelte Fläche mit einer Referenzfläche, z.B. der gesamten von der Sensoreinrichtung 3 bestrahlten Fläche, verglichen werden.
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Wenn das Vorhandensein eines Objekts X detektiert wurde, detektiert die Detektionseinrichtung 4 aus den Sensorsignalen S3 Bewegungen A1, A2, A3 des Objekts X. Dies kann beispielsweise ein Ermitteln einer Relativgeschwindigkeit zwischen dem Sensor 32 und der Oberfläche 11 des Objekts X, welche die vom Strahler 31 emittierten Wellen E reflektiert, umfassen. Hierzu kann die Detektionseinrichtung 4 übliche Signalverarbeitungsalgorithmen auf die Sensorsignale S3 anwenden. Beispielsweise kann eine Frequenzverschiebung zwischen den emittierten Wellen und den reflektierten Wellen R durch die Detektionseinrichtung 4 zur Bestimmung der Relativgeschwindigkeit ermittelt werden.
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Wie in 5 beispielhaft dargestellt ist, führt eine Person oder allgemein ein Lebewesen L bestimmte Bewegungen aus. Eine Person bewegt beispielsweise regelmäßig seine Arme, wie in 5 durch den Pfeil A1 symbolisiert, seine Beine, wie in 5 durch den Pfeil A2 symbolisiert, oder seinen Kopf. Ferner erfolgt bei Säugetieren und Personen eine Bewegung des Brustkorbs aufgrund der Atmung, wie dies in 5 durch den Pfeil A3 angedeutet ist. Ein Objekt X in Form eines Gegenstands ist typischerweise unbewegt bzw. bewegt sich nur in Form von Vibrationen, die über das Fahrzeug 1 auf das Objekt X übertragen werden. Somit kann die Verarbeitungseinrichtung 5 anhand der detektierten Bewegungen A1, A2, A3 des Objekts X bestimmen, ob das detektierte Objekt X ein Lebewesen B ist.
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Die Detektion von Bewegungen A1, A2, A3 des Objekts X erfolgt nur unter der Bedingung, dass bei der Abstandsermittlung das Vorhandensein eines Objekts X festgestellt wurde. Dies bietet den Vorteil, dass ein einfaches und schnelles Detektieren eines Objekts mit vergleichsweise einfachen Mitteln erfolgen kann und eine komplexe Detektion von Bewegungen nur durchgeführt wird, wenn dies erforderlich ist. Dies verbessert die Zuverlässigkeit und Effizienz des Verfahrens.
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Optional kann die Detektion von Bewegungen A1, A2, A3 des Objekts X an die weitere Bedingung geknüpft sein, dass die ermittelte Größe des Objekts X kleiner als ein Referenzwert für die Größe ist. Wie aus einem Vergleich der 3, 4 und 5 hervorgeht, ist ein in einem Kindersitz sitzendes Baby (4) kleiner als der in 3 dargestellte Koffer oder die in 5 dargestellte erwachsene Person. Unter der Annahme, dass Objekte X in Form von Gegenständen wie Koffer, Kisten oder dergleichen im Innenraum 10 des Fahrzeugs 1 zurückgelassen werden können und dass erwachsene Personen üblicherweise selbstbestimmt im Innenraum 10 zurückbleiben, kann es bei der Detektion dieser Objekte X für weitere Schritte, z.B. das Erzeugen eines Warnsignals durch das Fahrzeug 1, um den Fahrer oder einen anderen Verantwortlichen auf die Belegung des Sitzes 2 hinzuweisen, unerheblich sein, ob das detektierte Objekt X ein Lebewesen L ist oder nicht. Somit wird die Effizienz des Verfahrens weiter verbessert.
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Optional kann außerdem ein Filtern der reflektierten elektromagnetischen Wellen bwz. der Sensorsignale S3 basierend auf der ermittelten Größe des Objekts X erfolgen. Das Filtern kann beispielsweise mittels Bandpassfiltern oder dergleichen erfolgen, wobei die entsprechenden Filter entweder analog in der Auswerteeinheit 33 oder digital als in dem Datenspeicher 41 abgelegte Software realisiert sein können.
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Beispielsweise kann in Versuchen ermittelt werden, welche Bewegungen für Personen bzw. Kinder eines bestimmten Alters und damit näherungsweise einer bestimmten äußeren Konstitution und Größe typisch sind und welche Sensorsignale S3 sich daraus ergeben. Aus der ermittelten Größe kann dann durch die Detektionseinrichtung 4 vorgegeben werden, welche in den Sensorsignalen S3 enthaltenen Informationen, z.B. in Form von Frequenzen der Relativgeschwindigkeit zwischen Objekt X und Sensoreinrichtung 3, gefiltert werden sollen. Das Detektieren von Bewegungen A1, A2, A3 des Objekts X erfolgt dann mittels der Detektionseinrichtung 4 aus den gefilterten reflektierten Wellen R bzw. Sensorsignalen S3.
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Um zu bestimmen, ob es sich bei dem detektierten Objekt X um ein Lebewesen B handelt, kann die Detektionseinrichtung 4 ein Analysieren der reflektierten elektromagnetischen Wellen R bzw. der Sensorsignale S3 im Zeitbereich auf das Vorliegen vorbestimmter Muster vornehmen. Dies ist in 6 beispielhaft und schematisch dargestellt. 6 zeigt ein Diagramm eines Verlaufs des Sensorsignals S3 über die Zeit. In 6 ist die Zeit entlang der Abszisse 5 und eine Signalgröße des Sensorsignals S3 auf der Ordinate 6 aufgetragen. Die Signalgröße kann beispielsweise eine Relativgeschwindigkeit oder einen absoluten Abstand oder eine andere Bewegungsgröße repräsentieren. Die Detektionseinrichtung 4 vergleicht diesen zeitlichen Verlauf des - gegebenenfalls gefilterten - Sensorsignals S3 mit einem Referenzverlauf bzw. einem Referenzmuster SR, welcher eine bestimmte, bekannte Art der Bewegung eines Objekts X bzw. Lebewesens L repräsentiert. Beispielsweise wurde festgestellt, dass die durch Atmung erzeugte Bewegung des Brustkorbs ein regelmäßiges bzw. mit einer in einem bestimmten Bereich liegenden Frequenz periodisches Signalverlaufsmuster erzeugt. Mittels bekannter Algorithmen zur Mustererkennung kann die Verarbeitungseinrichtung 4 ermitteln, ob der Verlauf des Sensorsignals S3 einem bekannten Referenzmuster SR entspricht bzw. nahekommt. Hierzu kann beispielsweise in dem Datenspeicher 42 der Detektionseinrichtung 4 eine Vielzahl von Referenzmustern SR gespeichert sein, z.B. Referenzmuster, welche Atmungsbewegungen von Personen in vorbestimmten Altersbereichen, insbesondere zwischen 0 Jahren und 1 Jahr, zwischen 1 Jahr und 2 Jahren, zwischen 2 Jahren und 3 Jahren, zwischen 3 Jahren und 5 Jahren zwischen 5 Jahren und 10 Jahren, oder älter als 10 Jahren repräsentieren. Auch können Referenzmuster, welche eine Atmungsbewegung verschiedener Haustiere wie Hunden oder Katzen repräsentiert, in dem Datenspeicher 42 der Verarbeitungseinrichtung 4 gespeichert sein.
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Wenn die Detektionseinrichtung 4 bestimmt bzw. ermittelt hat, dass das detektierte Objekt ein Lebewesen L ist, erfolgt ein Ausgeben eines Detektionssignals S4 durch die Detektionseinrichtung 4, wie in den 4 und 5 symbolisch dargestellt. Die Detektionseinrichtung 4 kann beispielsweise ein elektrisches Signal als Detektionssignals S4 erzeugen und an einer Kommunikationsschnittstelle (nicht dargestellt) bereitstellen. Durch das Detektionssignal S4 kann beispielsweise eine Warneinrichtung (nicht dargestellt) wie eine Kontrollleuchte zur Erzeugung eines visuellen, akustischen oder haptischen Warnsignals veranlasst werden. Falls die Detektionseinrichtung 4 ermittelt, dass es sich bei dem detektierten Objekt X nicht um ein Lebewesen L handelt, kann ein Ausgeben eines Basissignals S5 durch die Detektionseinrichtung 4 erfolgen, z.B. in Form einer elektrischen Spannung kleiner einem Schwellwert, wie in 3 symbolisch darestellt.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Sitz
- 2a
- Oberfläche einer Rückenlehne des Sitzes
- 2b
- Sitzflächenbereich
- 3
- Sensoreinrichtung
- 4
- Detektionseinrichtung
- 5
- Abszisse
- 6
- Ordinate
- 10
- Innenraum
- 11
- Oberfläche
- 31
- Strahler
- 32
- Sensor
- 33
- Auswerteeinheit
- 41
- Prozessor
- 42
- Datenspeicher
- 100
- Detektionsanordnung
- A1-A3
- Bewegungen
- B
- Lebewesen
- d0
- Referenzabstand
- d1
- ermittelter Abstand
- E
- emittierte elektromagnetische Wellen
- S3
- Sensorsignale
- S4
- Detektionssignal
- S5
- Basissignal
- SR
- Referenzmuster
- R
- reflektierte elektromagnetische Wellen
- X
- Objekt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2018/0170213 A1 [0005]