-
Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung zum Anzeigen pixelbasierter Anzeigeinhalte in einem Kraftfahrzeug. Die Anzeigevorrichtung umfasst eine Anzeigefläche und eine Positionierungseinrichtung, wobei die Positionierungseinrichtung eine Antriebseinheit und mindestens ein Positionierungselement aufweist. Die Positionierungseinrichtung ist dazu ausgebildet, die Anzeigefläche abwechselnd in eine erste und in eine zweite Position zu bewegen. Als Positionierungselement kann hierzu beispielsweise ein Teleskoparm an der Rückseite der Anzeigefläche eingesetzt werden. Als Antriebseinheit kann ein Elektromotor dienen. In einer jeweiligen Position wird von der Anzeigefläche jeweils ein Anzeigeflächenabschnitt bereitgestellt. Mithilfe der Positionierungseinrichtung können also unterschiedliche und unterschiedlich große Abschnitte oder Bereiche der Anzeigefläche zum Anzeigen der jeweiligen Anzeigeinhalte in einem Kraftfahrzeug bereitgestellt werden. Ein jeweiliger Anzeigeflächenabschnitt weist dabei jeweils eine Grundseite, eine Höhe sowie einen der Grundseite gegenüberliegend angeordneten Rand auf.
-
Bewegliche und/oder in der Größe verstellbare Anzeigevorrichtungen oder Bildschirme für Kraftfahrzeuge sind grundsätzlich bekannt. So beschreibt beispielsweise die
DE 101 15 050 A1 eine Anzeigevorrichtung mit einem flachen Bildschirm und Positionierungsmitteln, wobei der flache Bildschirm mithilfe der Positionierungsmittel in eine gewünschte Betrachtungsposition bewegbar ist.
-
Auch aus der
EP 1 637 387 A1 ist eine Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug bekannt, die ein Display und Schwenkmittel zum Verrücken des Displays zwischen wenigstens zwei Positionen umfasst.
-
Auch die
US 2012/0268665 A1 offenbart ein Kraftfahrzeug mit einer Anzeigevorrichtung. Die Anzeigevorrichtung ist dabei aus einer verdeckten Aufbewahrungsposition in eine ausgefahrene Position bewegbar.
-
Dem bekannten Stand der Technik ist gemein, dass biegsame oder flexible Bildschirme Anwendung finden. Die im genannten Stand der Technik beschriebenen Anzeigevorrichtungen weisen dabei allesamt rechteckige, also mit rechtwinkligen Ecken versehene, Bildschirme auf. Rechteckige Bildschirme weisen eine konstante Breite auf. Ein Ausfahren eines rechteckigen Bildschirms führt also lediglich zu einer Änderung der Höhe des Bildschirms, nicht jedoch der Breite. Etwaige Anzeigeinhalte müssen also nachteiliger Weise umgruppiert werden, um eine übersichtliche Darstellung zu ermöglichen. Ein weiterer Nachteil rechteckiger Bildschirme ist es, dass in einer Position, in der der jeweilige Bildschirm oder das jeweilige Display nur zu einem geringen Teil sichtbar ist, ein Breite-zu-Höhe Seitenverhältnis hergestellt ist, welches stark von der Bildschirmbreite dominiert wird. Dies führt in nachteiliger Weise zu einer unübersichtlichen Darstellung der angezeigten Anzeigeinhalte.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, in einem Kraftfahrzeug eine Anzeigevorrichtung mit einer in der Größe variablen Anzeigefläche bereitzustellen, wobei jederzeit eine übersichtliche Darstellung der jeweils angezeigten Anzeigeinhalte sichergestellt werden soll. Die Anzeigevorrichtung soll zudem platzsparend im Kraftfahrzeug integriert werden können.
-
Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
-
Durch die Erfindung ist eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Anzeigefläche zum Anzeigen pixelbasierter Anzeigeinhalte und eine Positionierungseinrichtung bereitgestellt.
-
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass mittels der Positionierungseinrichtung die Anzeigefläche abwechselnd in eine erste und in eine zweite Position bewegbar ist, wodurch unterschiedlich große Anzeigeflächenabschnitte bereitgestellt werden. Mit anderen Worten können mehrere Anzeigeflächenabschnitte mit unterschiedlichen Höhen bedarfsgerecht bereitgestellt werden.
-
Erfindungsgemäß ist von der Anzeigefläche in der ersten Position nur oder genau ein erster Anzeigeflächenabschnitt mit einer ersten Höhe und einer ersten Grundseite für die Anzeigeinhalte bereitgestellt oder sichtbar. In der zweiten Position ist von der Anzeigefläche nur oder genau ein zweiter Anzeigeflächenabschnitt mit einer zweiten Höhe und einer zweiten Grundseite bereitgestellt. Die Höhe des jeweiligen Anzeigeflächenabschnitts entspricht dabei dem Abstand zwischen der Grundseite des Anzeigeflächenabschnitts und einem der Grundseite gegenüberliegend angeordneten Rand der Anzeigefläche. Der der Grundseite gegenüberliegend angeordnete Rand kann dabei parallel zur Grundseite verlaufen oder eine Krümmung aufweisen.
-
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Form der Anzeigefläche festgelegt ist, dass die erste Höhe kleiner ist, als die zweite Höhe und die erste Grundseite kleiner ist, als die zweite Grundseite. Die erste Höhe und die erste Grundseite sind also jeweils kleiner, als die zweite Höhe und die zweite Grundseite. Gemeint sind hierbei die jeweiligen Werte oder Längenmaße. Mit anderen Worten vergrößern sich bei der Bewegung der Anzeigefläche von der ersten in die zweite Position sowohl die Höhe, als auch die Grundseite des sichtbaren Anzeigeflächenabschnitts. Eine Bewegung von der ersten in die zweite Position führt also sowohl zu einer Verlängerung, als auch zu einer Verbreiterung des sichtbaren Anzeigeflächenabschnitts. Bedingt durch die Form der Anzeigefläche bleibt das Breite-zu-Höhe Seitenverhältnis des sichtbaren Anzeigeflächenabschnitts dabei bevorzugt konstant.
-
Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass jeweilige Anzeigeinhalte stets übersichtlich dargestellt werden können. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass in der ersten Position besonders übersichtlich und im direkten Sichtfeldbereich eines Kraftfahrzeugführers Anzeigeinhalte betreffend Kraftfahrzeugfunktionen, wie zum Beispiel eine aktuelle Fahrgeschwindigkeit und/oder eine aktuelle Motordrehzahl und/oder eine aktuelle Motortemperatur und/oder ein aktueller Tankfüllstand angezeigt werden. In einer zweiten Position kann es zum Beispiel vorteilhaft sein, eine größere Anzeigefläche bereitzustellen, um Anzeigeinhalte wie Unterhaltungsinhalte oder Textdokumente oder andere Arbeitsunterlagen anzuzeigen. Dabei ändert sich das Seitenverhältnis weniger stark, als bei rechteckigen Displays, wodurch Anzeigeinhalte weniger oder gegebenenfalls gar nicht umsortiert und/oder verzerrt werden müssen, um eine übersichtliche Darstellung zu ermöglichen.
-
Zu der Erfindung gehören auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.
-
Bevorzugt ist der Wert der ersten Höhe kleiner als die Länge der ersten Grundseite und der Wert der zweiten Höhe kleiner als die Länge der zweiten Grundseite. Die bereitgestellte oder sichtbare Anzeigefläche ist also stets breiter als sie hoch ist. Eine Ausführungsform sieht hierzu vor, dass die Anzeigefläche eine Trapezform aufweist. Insbesondere weist die Anzeigefläche die Form eines gleichschenkligen Trapezes auf. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass beim Bewegen der Anzeigefläche von der ersten in die zweite Position das Breite-zu-Höhe Seitenverhältnis der bereitgestellten Anzeigefläche im Wesentlichen konstant bleibt.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Anzeigefläche dazu eingerichtet, durch einen Schlitz in einer dem Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs zugewandt angeordneten Verkleidungsoberfläche hindurch in eine jeweilige Position bewegt zu werden. Es kann demnach vorgesehen sein, dass die Anzeigefläche auf einer dem Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs abgewandten Seite einer Fahrgastinnenraumverkleidung verstaut und dazu eingerichtet ist, aus dieser Verstauposition durch den Schlitz hindurch in eine jeweilige erste und/oder zweite Position bewegt zu werden.
-
Bevorzugt ist es weiterhin vorgesehen, dass der Schlitz Verschlusselemente aufweist, die dazu eingerichtet sind, den Schlitz in Abhängigkeit einer jeweiligen Position der Anzeigefläche zu vergrößern und zu verkleinern. Die Form des Schlitzes korrespondiert also in ihrer Breite mit der Grundseite eines in einer jeweiligen Position bereitgestellten Anzeigeflächenabschnitts. Anders ausgedrückt wird die Größe der Durchlassöffnung, die durch die Abmessungen des Schlitzes festgelegt ist, mithilfe der Verschlusselemente stets der Grundseite des bereitgestellten Anzeigeflächenabschnitts angepasst. Das hat den Vorteil, dass der Schlitz jeweils nur so groß wie nötig ist, um einen jeweiligen Anzeigeflächenabschnitt durchzulassen. Dadurch wird in vorteilhafter Weise ein Eindringen von Verunreinigungen oder Fremdkörpern hinter die Fahrgastrauminnenverkleidung vermieden.
-
Bevorzugt ist die Anzeigefläche biegsam und auf einer Rolle aufrollbar angeordnet. Eine biegsame oder flexible Anzeigefläche im Sinne der Erfindung besitzt eine geringe Eigensteifigkeit. Eine biegsame Anzeigefläche kann zum Beispiel durch eine flexible OLED (OLED - Organic Light Emitting Diode) Anzeigefläche realisiert sein. Eine weitere Möglichkeit, eine biegsame Anzeigefläche zu realisieren, besteht in der Verwendung einer flexiblen Folie mit selbstleuchtenden Pixeln. Eine solche Anzeigefläche kann auch als elektronisches Papier bezeichnet werden. Zusätzlich kann die Anzeigefläche eine berührungssensitive Oberfläche (Touch-Screen Oberfläche) aufweisen. Es ist denkbar, dass eine Anzeigefläche im Sinne der Erfindung räumlich getrennte, beispielsweise durch Grenzelemente voneinander abgegrenzte, Bereiche aufweist. Auch kann eine Anzeigefläche mit einer dimmbaren Folie (Shutter-Folie) ausgestattet sein.
-
Bevorzugt ist die biegsame Anzeigefläche dazu eingerichtet, durch abwechselndes Aufrollen und Abrollen um die Rolle in eine jeweilige Position bewegt zu werden. Ein Aufrollen kann beispielsweise mit einem Radius erfolgen, der zwischen 5 und 25 Millimetern liegt. Insbesondere ist der Radius kleiner als 10 Millimeter, bevorzugt zwischen 5 und 7 Millimetern.
-
Die Anzeigefläche ist in einer Verstauposition bevorzugt auf einer dem Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs abgewandt angeordneten Seite einer Innenraumverkleidung aufgerollt und somit besonders platzsparend verstaut.
-
Die Anzeigefläche kann auch starr ausgebildet sein. Das bietet den Vorteil der vereinfachten Herstellung, jedoch kann eine starre Anzeigefläche gegebenenfalls nicht so platzsparend verstaut sein, wie eine flexible Anzeigefläche.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Positionierungseinrichtung eine Detektionseinheit zum Erkennen eines Blockadezustands der Rolle auf. Die Positionierungseinrichtung ist dabei dazu ausgelegt, in Abhängigkeit eines von der Detektionseinheit registrierten Blockadewerts die Antriebseinheit und/oder das mindestens eine Positionierungselement anzusteuern. Eine Detektionseinheit kann beispielsweise einen Drucksensor umfassen. Für den Fall, dass die Antriebseinheit ein Elektromotor ist, kann ein jeweiliger Blockadezustand der Rolle alternativ oder zusätzlich dadurch detektiert werden, dass eine Messung eines Motorstromes des Elektromotors stattfindet, und eine jeweilige Stromstärke in Abhängigkeit einer jeweiligen Motordrehzahl als Blockadewert erfasst wird. Die Positionierungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, für den Fall, dass ein Blockadezustand detektiert wird, eine Bewegung der Anzeigefläche abzubrechen. Hierzu kann die Positionierungseinrichtung beispielsweise eine mechanische Kupplung aufweisen, die bei detektiertem Blockadezustand in den Leerlauf schaltet.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Positionierungseinrichtung dazu ausgebildet ist, eine Datenverbindung zu einer Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs aufzubauen und Daten betreffend einen Kraftfahrzeugbetriebsmodus von der Steuereinrichtung zu empfangen. Zur Herstellung der Datenverbindung kann die Positionierungseinrichtung beispielsweise eine Datenschnittstelle zu der Steuereinrichtung aufweisen.
-
Die Datenverbindung kann kabellos als Funkverbindung oder kabelgebunden, beispielsweise mittels eines Datenbus' realisiert sein. Die Positionierungseinrichtung ist weiterhin dazu ausgebildet, in Abhängigkeit des jeweiligen Kraftfahrzeugbetriebsmodus die Anzeigefläche in eine dem jeweiligen Kraftfahrzeugbetriebsmodus zugeordnete Position zu bewegen.
-
Ein Kraftfahrzeugbetriebsmodus kann beispielsweise ein pilotierter Betriebsmodus sein. So kann die Positionierungseinrichtung dazu eingerichtet sein, während einer Fahrt im pilotierten Betriebsmodus die Anzeigefläche in eine Position zu bewegen, in der von der Anzeigefläche in vorteilhafter Weise ein vergleichsweise großer Anzeigeflächenabschnitt zum Anzeigen von Unterhaltungsinhalten, wie beispielsweise Spielfilmen, bereitgestellt wird. Im Gegensatz dazu kann die Positionierungseinrichtung dazu eingerichtet sein, während einer Fahrt in einem nicht-pilotierten Betriebsmodus die Anzeigefläche in eine Position zu bewegen, in der von der Anzeigefläche in vorteilhafter Weise ein vergleichsweise kleiner Anzeigeflächenabschnitt zum Anzeigen von Anzeigeinhalten betreffend Kraftfahrzeugfunktionen, wie zum Beispiel eine aktuelle Fahrgeschwindigkeit und/oder eine aktuelle Motordrehzahl und/oder eine aktuelle Motortemperatur und/oder einen aktuellen Tankfüllstand bereitgestellt wird.
-
Bevorzugt ist die Anzeigevorrichtung also dazu eingerichtet, auf einem ersten Anzeigeflächenabschnitt erste Anzeigeinhalte betreffend einen ersten Kraftfahrzeugbetriebsmodus und auf einem zweiten Anzeigeflächenabschnitt zweite Anzeigeinhalte betreffend einen zweiten Kraftfahrzeugbetriebsmodus anzuzeigen.
-
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
-
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass das Lenkrad des Kraftfahrzeugs mittels Stellelementen an eine unterhalb des Armaturenbretts des Kraftfahrzeugs befindliche Fläche angeklappt wird. Durch das Wegklappen des Lenkrads ergibt sich der Vorteil, dass während einer Fahrt im pilotierten Betriebsmodus des Kraftfahrzeugs der dann bereitgestellte, vergleichsweise größere Anzeigeflächenabschnitt besonders gut einsehbar ist.
-
Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
-
Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
-
Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen teilweise aufgerollten Anzeigevorrichtung;
- 2 eine schematische Darstellung einer möglichen Anordnung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung im Cockpit eines Kraftfahrzeugs;
- 3 eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Anordnung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung in einem Kraftfahrzeug;
- 4 eine schematische seitliche Darstellung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung, wobei die Anzeigevorrichtung zumindest teilweise in einer Verstauposition aufgerollt ist;
- 5 eine schematische Darstellung einer Positionierungseinrichtung mit zwei Positionierungselementen; und
- 6 eine schematische Darstellung verschiedener Seitenverhältnisse einer rechteckigen gegenüber einer trapezförmigen Anzeigefläche.
-
Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der jeweils beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
-
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
-
1 zeigt eine erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung 10 in einer bevorzugten Ausführungsform. Im hier gezeigten Beispiel ist die Anzeigevorrichtung 10 in einem Kraftfahrzeug 12 angeordnet. Die hier dargestellte Anzeigevorrichtung 10 umfasst eine Anzeigefläche 14, welche sich in der hier gezeigten Ausführungsform in einem zumindest teilweise um eine Rolle 16 aufgerollten Zustand befindet. Die Rolle 16 kann dabei beispielsweise durch eine Achse oder eine Spindel realisiert sein. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass an den Stirnseiten der Achse jeweils ein Antriebszahnrad angeordnet ist, welches mittels der in 1 nicht gezeigten Antriebseinheit 17 angetrieben werden kann.
-
Die in 1 gezeigte Anzeigefläche 14 ist dazu eingerichtet, abwechselnd in eine erste und in eine zweite Position bewegt zu werden. Die möglichen Bewegungsrichtungen sind in 1 durch Pfeile 20 dargestellt. Des Weiteren zeigt 1 einen Schlitz 22, welcher Verschlusselemente 24 aufweist. Die Verschlusselemente 24 sind dazu eingerichtet, den Schlitz 22 in Abhängigkeit einer jeweiligen Position der Anzeigefläche 14 zu vergrößern und zu verkleinern. Zum Vergrößern des Schlitzes 22 fahren oder gleiten die Verschlusselemente 24 auseinander. Das Auseinandergleiten ist in 1 mit Pfeilen 26 dargestellt. Die Verschlusselemente 24 können dabei in einer Schiene oder Fuge angeordnet sein. Die Verschlusselemente 24 können auch als Kulissen bezeichnet werden. Für den Fall, dass die Anzeigefläche 14 in der hier gezeigten Ausführungsform in Gänze in einer Verstauposition um die Rolle 16 aufgerollt ist, sind die Verschlusselemente 24 so angeordnet, dass der Schlitz 22 komplett geschlossen ist.
-
2 zeigt eine Anordnung einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung 10 in einem Kraftfahrzeug 12. Die Anzeigevorrichtung 10 ist im hier gezeigten Ausführungsbeispiel im Sichtbereich eines Fahrzeugführers, das heißt im Bereich des Armaturenbretts des Kraftfahrzeugs 12, angeordnet.
-
Darüber hinaus zeigt 2 ein Lenkrad 28 des Kraftfahrzeugs 12. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Lenkrad 28 wegklappbar an einer Lenksäule 30 gelagert. Die Wegklappbewegung ist hier mit Bewegungspfeilen 32 dargestellt. Es kann vorgesehen sein, dass das Wegklappen des Lenkrads 28 manuell durch den Kraftfahrzeugführer ausgelöst werden muss. Dies kann beispielsweise durch das Betätigen eines hier nicht dargestellten Sperrelements durchgeführt werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Lenkrad 28 selbsttätig in Abhängigkeit einer Position der Anzeigefläche 14 wegklappt.
-
Die Anordnung der Anzeigevorrichtung 10 im Bereich des Armaturenbretts des Kraftfahrzeugs 12 ist hier nur beispielhaft gezeigt. Die Anzeigevorrichtung 10 kann an einer beliebigen anderen Position im Kraftfahrzeug 12 angeordnet sein. Eine solche weitere Position kann zum Beispiel ein anderer Bereich des Fahrzeugcockpits, oder auch ein rückwärtiger Kraftfahrzeugbereich sein. Mögliche weitere Anordnungen sind in 2 durch Anzeigeflächen 14' verdeutlicht.
-
3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung 10 in einem Kraftfahrzeug 12. Die Anzeigefläche 14 ist im hier gezeigten Beispiel durch einen Schlitz 22 hindurch nach oben ausgefahren. Die Ausfahrrichtung ist hier wieder durch einen Bewegungspfeil 20 dargestellt. Außerdem zeigt 3 eine Tastatur 34. Die Tastatur 34 ist unterhalb der Anzeigevorrichtung 10 angeordnet. In Abhängigkeit einer Position der Anzeigefläche 14 kann die Tastatur 34 in Richtung des hier gezeigten Bewegungspfeils 36 ausgefahren werden.
-
Dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel kann beispielhaft die Situation zugrunde liegen, dass eine Datenverbindung zwischen der in 3 nicht gezeigten Positionierungseinrichtung 18 und einer in 3 ebenfalls nicht gezeigten Steuereinrichtung 38 des Kraftfahrzeugs 12 aufgebaut ist. Die Positionierungseinrichtung 18 kann dazu eingerichtet sein, über die Datenverbindung Daten betreffend einen Kraftfahrzeugbetriebsmodus von der Steuereinrichtung 38 zu empfangen und die Anzeigefläche 14 in eine dem Kraftfahrzeugbetriebsmodus zugeordnete Position zum Anzeigen von Anzeigeinhalten 42 zu bewegen. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel fährt die Tastatur 34 ebenfalls in Abhängigkeit des jeweiligen Kraftfahrzeugbetriebsmodus gemäß dem hier dargestellten Bewegungspfeil 36 aus.
-
4 zeigt die in 3 beschriebene Ausführungsform in einer schematischen seitlichen Ansicht, wobei die Anzeigefläche 14 teilweise in einer Verstauposition aufgerollt ist. Des Weiteren zeigt 4 eine Tastatur 34, einen der Ausfahrbewegung der Tastatur zugeordneten Bewegungspfeil 36, eine Haltevorrichtung der Tastatur 46, ein nicht näher beschriebenes Stellelement 47 zum Ausfahren der Tastatur 48, sowie ein Lenkrad 28, welches an einer Lenksäule 30 angeordnet ist. Ein Positionierungselement 44 ist vorzugsweise beweglich an der Anzeigefläche 14 gelagert. Die Lagerung kann beispielsweise über ein Scharnier 50 realisiert sein. Die Befestigung des Positionierungselements 44 an einer Innenraumverkleidungsfläche des Kraftfahrzeugs 12 findet vorzugsweise über ein weiteres Scharnier 52 statt. Es kann vorgesehen sein, dass das Positionierungselement 44 ein Teleskoparm, also ein in der Länge veränderlicher Arm ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Positionierungselement 44 in der Länge unveränderlich ist, und bei einem Positionswechsel der Anzeigefläche 14 entlang eines hier nicht dargestellten Langlochs an der Anzeigefläche 14 entlanggleitet. In jedem Fall dient das Positionierungselement 44 sowohl zum Bewegen der Anzeigefläche 14 als auch zu deren Stabilisierung.
-
5 zeigt beispielhaft eine Ausführungsform der hier beschriebenen Anzeigevorrichtung 10 mit zwei Positionierungselementen 44. Die Positionierungselemente 44 sind hier als Teleskoparme ausgeführt. Außerdem laufen die Positionierungselemente 44 hier über Kreuz. Erfolgt eine Bewegung der Anzeigefläche 14 gemäß des hier dargestellten Bewegungspfeils 20, so werden die hier dargestellten Positionierungselemente 44 verlängert und verkürzt.
-
6 veranschaulicht den Unterschied in Bezug auf die Seitenverhältnisse zwischen einer beispielhaften rechteckigen (6, links) und einer beispielhaften trapezförmigen (6, rechts) Anzeigefläche 14. Im Fall der rechteckigen Anzeigefläche ändert sich in jeder Position a, b, c nur die Höhe der Anzeigefläche, die Breite bleibt hingegen immer gleich. Im Fall der trapezförmigen Anzeigefläche ändert sich in jeder Position a, b, c sowohl die Höhe, als auch die mittlere Breite der Anzeigefläche, das Seitenverhältnis ändert sich also weniger stark.
-
Aus dem Stand der Technik bekannte Kraftfahrzeuge weisen in der Regel Bildschirme auf, die eine feste, vorgegebene Größe haben.
-
Eine konkrete Ausführungsform der hier beschriebenen Erfindung sieht einen rollbaren, flexiblen Bildschirm (also eine Anzeigefläche) vor, der eine Trapezform aufweist. Wenn ein kleinerer Anzeigeflächenabschnitt gebraucht wird (beispielsweise bei einer Fahrt in einem nicht-pilotierten Betriebsmodus), ist die Anzeigefläche zum Großteil aufgerollt und der sichtbare Teil der Anzeigefläche (also der Anzeigeflächenabschnitt) ist schmal oder eng.
-
Wenn hingegen ein größerer Anzeigeflächenabschnitt gebraucht wird, rollt die Anzeigefläche aus und aufgrund der Trapezform wird der untere Bereich der Anzeigefläche breiter und ist somit besser geeignet, um Informationen wie Filme anzuzeigen und ist besser geeignet, um daran Dokumente zu bearbeiten oder zu arbeiten.
-
In vorteilhafter Weise sind Höhe und Breite des Bildschirms (also der Anzeigefläche) auf einfache Art und Weise anpassbar. Der Bildschirm (also die Anzeigefläche) wird dadurch besser nutzbar bei der manuellen Fahrt (also während einer Fahrt im nicht-pilotierten Betriebsmodus) und zur Unterhaltung und zur Arbeit während einer pilotierten Fahrt.
-
Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung eine Anzeigevorrichtung mit einer in der Größe variablen Anzeigefläche bereitgestellt werden kann, die jederzeit eine übersichtliche Darstellung der jeweils angezeigten Anzeigeinhalte ermöglicht und die platzsparend im Kraftfahrzeug integriert werden kann.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10115050 A1 [0002]
- EP 1637387 A1 [0003]
- US 2012/0268665 A1 [0004]
