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Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, die ein Anzeigeelement, eine Verstelleinrichtung und eine Steuereinrichtung umfasst. Unter einer Anzeigevorrichtung wird ein Gerät oder eine Gerätegruppe verstanden, das/die zum Anzeigen von Anzeigeinhalten, also von Bildinhalten, ausgestaltet ist. Das Anzeigeelement ist dabei das Bauteil oder die Bauteilgruppe, das/die den Anzeigeninhalt darstellt, und kann zum Beispiel als Bildschirm, vorzugsweise als berührungssensitiver Bildschirm, ausgestaltet sein.
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Heutige Anzeigemedien sind normalerweise statisch und an einem fixierten Platz verortet. Dadurch können die Anzeigemedien, also insbesondere die Anzeigefläche eines Anzeigeelements, nur in einer bestimmten Größe genutzt werden. In Kraftfahrzeugen sind Anzeigeelemente üblicherweise in einer Mittelkonsole oder in einer Instrumententafel angeordnet.
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Die Anzeigeninhalte werden, durch die steigende Anzahl an Informationen und Medien, die im Kraftfahrzeug angezeigt werden sollen, auf verschiedene Anzeigequellen verteilt, also auf verschiedene Bildschirme. Der Anzeigeninhalt, zum Beispiel Filme, Karten, Medien, wird lokal auf eine spezifische Größe festgelegt. Anzeigemedien von heute müssen auf bestimmter ergonomischen Position und in einem bestimmten Winkel im Fahrzeug stehen, damit zum Beispiel für eine Bedienung durch Berührung eine berührungssensitive Anzeigefläche gut möglich ist und dass durch den Winkel eine Reflexion unterbunden oder zumindest verringert wird.
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Die
DE 10 2016 224 500 B3 betrifft eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, aufweisend eine Anzeigeflächeneinrichtung mit einer Anzeigefläche zum Anzeigen eines Anzeigeninhalts und mit mindestens zwei Anzeigebereichen und eine Falteinrichtung, die dazu eingerichtet ist, die Anzeigeflächeneinrichtung zu falten.
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Aus der
DE 10 2013 225 955 A1 ist eine Informationsbereitstellungsvorrichtung für ein Fahrzeug bekannt, die umfasst: eine rechte Anzeigevorrichtung, die jeweils an der rechten Seite eines Armaturenbretts in einem Fahrgastraum des Fahrzeugs angebracht ist und ein Bild darstellt; eine linke Anzeigevorrichtung, die jeweils an der linken Seite des Armaturenbretts in einem Fahrgastraum des Fahrzeugs angebracht ist ein Bild darstellt; und eine Steuervorrichtung, welche die rechte Anzeigevorrichtung und die linke Anzeigevorrichtung steuert.
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Die
DE 10 2017 214 737 A1 beschreibt eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug umfassend eine Befestigungsvorrichtung zum Befestigen der Anzeigevorrichtung an einer Oberfläche des Kraftfahrzeugs, sowie eine Trägervorrichtung, auf der eine erste Anzeigeeinheit angeordnet ist. Die Trägervorrichtung ist mit der Befestigungsvorrichtung gekoppelt, wobei die Trägervorrichtung derart geformt ist, dass durch sie eine Aufnahme gebildet ist, in der eine zweite Anzeigeeinheit in ihrer Nicht-Gebrauchsstellung angeordnet ist.
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Aus der
DE 10 2012 010 679 A1 ist eine Anzeigeeinrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, die ein Anzeigefeld und eine Verformungsvorrichtung aufweist, wobei das Anzeigefeld zum Darstellen eines Anzeigeinhalts ausgebildet und aus einem elastisch verformbaren Material gebildet ist, wobei die Verformungsvorrichtung dazu ausgebildet ist, das Anzeigefeld in Abhängigkeit einer Anzeigebedingung zu verformen.
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Die Anzeigevorrichtungen aus dem Stand der Technik bieten jeweils nur Vorteile in Bezug auf nur eine einzelne Funktionalität, wobei jedoch entweder die Handhabe oder die Eignung zur Reduktion von Reflexionen zurück steht.
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Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist das gleichzeitige Verbessern einer Mehrzahl an Funktionalitäten einer Anzeigevorrichtung.
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Die gestellte Aufgabe wird durch die erfindungsgemäßen Vorrichtungen gemäß der nebengeordneten Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Die Erfindung basiert auf der Idee, eine Anzeigevorrichtung bereitzustellen, die fahrmodusabhängig entweder eine große Anzeigefläche bereitstellt, oder eine Visierfunktion kombiniert mit einer erleichterten Handhabe bereitstellt beziehungsweise ermöglicht. Dies wird dadurch erreicht, dass das Anzeigeelement der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung entweder als eine große aufgeklappte Anzeigefläche im Panoramaformat bereitsteht, oder in einer gedrehten Ausrichtung, vorzugsweise um 90 Grad gedreht, mindestens einen angewinkelten Anzeigebereich hat, der eine Visierfunktion und/oder einfachere Bedienhandhabe ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung kann beispielsweise Teil eines Infotainmentsystems sein, und zum Beispiel als Anzeigegerät für das Kraftfahrzeug ausgestaltet sein. Die Anzeigevorrichtung weist ein Anzeigeelement auf, also zum Beispiel einen Bildschirm mit einer Anzeigefläche oder einen berührungssensitiven Bildschirm mit einer Anzeigefläche zum Anzeigen eines Anzeigeninhalts. Die Anzeigefläche ist trapezförmig, also ein Viereck mit zwei parallel zueinander liegenden Seiten, und hat zum Beispiel die Form eines Parallelogramms oder Rhomboids, vorzugsweise eines Rechtecks. Eine erste Seite der Anzeigefläche, also ein erster Rand oder eine Kante der Anzeigefläche, ist länger als mindestens eine weitere Seite der Anzeigefläche. Mit anderen Worten ist die Anzeigefläche kein gleichseitiges Viereck, sondern hat eine Längserstreckung, die länger ist als eine Quererstreckung. Die Anzeigefläche umfasst mindestens zwei Anzeigebereiche.
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Die Anzeigevorrichtung umfasst eine Verstelleinrichtung, also ein Bauteil oder eine Bauteilgruppe zum räumlichen Verstellen des Anzeigeelements, wozu die Verstelleinrichtung vorzugsweise zum Beispiel einen Dreharm und einen Klappmechanismus aufweisen kann. Die Verstelleinrichtung ist dazu ausgestaltet, einen vorgegebenen Winkel zwischen den beiden Anzeigebereichen entlang eines Faltbereichs der Anzeigefläche einzustellen, der entlang einer Querachse der Anzeigefläche verläuft.
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Mit anderen Worten grenzen die mindestens zwei Anzeigebereiche an einem Faltbereich aneinander, wobei der Faltbereich entlang der kurzen Erstreckung der Anzeigefläche verläuft, sodass, mit anderen Worten, eine Längsachse der Anzeigefläche immer durch die mindestens zwei Anzeigebereiche verläuft. Weist die Anzeigefläche zum Beispiel drei Anzeigebereiche auf, so grenzen jeweils zwei der Anzeigebereiche an einem Faltbereich aneinander. Die Längsachse der Anzeigefläche erstreckt sich dann zuerst durch den ersten Anzeigebereich, dann durch den mittleren Anzeigebereich und dann durch den dritten Anzeigebereich. In diesem Beispiel können der ersten und der dritte Anzeigebereich auch als flankierende Anzeigebereiche bezeichnet werden, die den mittleren Anzeigebereich flankieren.
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Ein Faltbereich zwischen zwei Anzeigebereichen schneidet also eine Längsachse der Anzeigefläche, wobei die Längsachse die der Richtung ihrer Grö-ßenausdehnung entspricht und dabei nicht unbedingt eine Symmetrieachse ist. Dementsprechend ist eine Querachse eine Achse, die entlang der kürzeren Erstreckung der Anzeigefläche erfolgt.
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Die Verstelleinrichtung ist außerdem dazu eingerichtet, das Anzeigeelement um einen vorgegebenen Drehwinkel zu drehen.
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Die Anzeigevorrichtung weist außerdem eine Steuereinrichtung auf, also ein Gerät, eine Gerätegruppe oder Gerätekomponente, das/die zum Empfangen und Auswerten von Signalen eingerichtet ist, sowie zum Erzeugen von Steuersignalen. Die Steuereinrichtung kann zum Beispiel als Steuerchip der Anzeigevorrichtung ausgestaltet sein, oder als Steuergerät, das zum Beispiel über ein Kabel oder einen Datenbus mit der Verstelleinrichtung verbunden sein kann. Die Steuereinrichtung ist dazu eingerichtet, das Anzeigeelement mittels der Verstelleinrichtung in Abhängigkeit von einem Fahrmodus des Kraftfahrzeugs zwischen einer Visierposition und einer Vollanzeigeposition zu bewegen oder verstellen oder zu wechseln. Mit anderen Worten kann die Steuereinrichtung in Abhängigkeit von einem Fahrmodus des Kraftfahrzeugs ein Steuersignal erzeugen, das den Wechsel zwischen der Visierposition und der Vollanzeigeposition beschreibt. Dabei ist eine der Anzeigebereiche in der Visierposition entlang des Faltbereichs von dem anderen Anzeigebereich abgewinkelt und in der Vollanzeigeposition im Vergleich zu der Visierposition aufgeklappt. Mit anderen Worten kann der eine Anzeigebereich (oder zum Beispiel zwei einen mittleren Anzeigebereich flankierende Anzeigebereiche) in der Visierposition entlang des Faltbereichs in einem Winkel kleiner als 180 Grad angewinkelt sein, vorzugsweise 90 Grad, und in einer Vollanzeigeposition kann der Winkel dann 180 Grad sein, sodass der Anzeigebereich ausgeklappt ist, oder der Winkel kann ein anderer Winkel sein, der größer ist als der Winkel in der Visierposition.
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Die Steuereinrichtung ist außerdem dazu eingerichtet, das Anzeigeelement in Abhängigkeit von dem Fahrmodus um einen vorgegebenen Drehwinkel um eine Rotationsachse, die senkrecht zu dem Anzeigebereich der Anzeigefläche verläuft, zu drehen.
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In Abhängigkeit von einem Fahrmodus erfolgt also zum Beispiel ein Aufklappen des Anzeigebereichs und ein Drehen des Anzeigeelements (und damit der Anzeigefläche), in einem anderen Fahrmodus dann ein weiteres Drehen um den vorgegebenen Drehwinkel und ein Anklappen des Anzeigebereichs.
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Dadurch wird eine Anzeigevorrichtung mit einer Visierfunktion bereitgestellt, denn in der Visierposition kann der Anzeigebereich das Sonnenlicht abschirmen und/oder Reflektionen vorbeugen. In der Visierposition steht zumindest ein Anzeigebereich außerdem in einer anderen Ebene als der andere Anzeigebereich, sodass zum Beispiel der angeklappte Anzeigebereich als berührungssensitive Bedienfläche oder als Visier genutzt werden kann. Es werden also mehrere Funktionalitäten fahrmodus-abhängig Art bereitgestellt.
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In der Vollanzeigeposition kann das Display zum Beispiel ideal zum Schauen eines Films genutzt werden. Es ergeben sich außerdem die bereits oben genannten Vorteile. Für das Kraftfahrzeug ergeben sich sehr viel mehr und neue Gestaltungsfreiheiten in Bezug auf Anzeige und Raumnutzung. Für den Kraftfahrzeughersteller ergibt sich nicht nur ein Unterscheidungsmerkmal zum Mitbewerber, sondern ein nachhaltiger Nutzen und eine nachhaltige Funktion werden bestmöglich inszeniert. Zusätzlich ergibt sich für den Insassen der Vorteil, dass der Fahrmodus repräsentiert wird und also besser erkennbar ist. Wird der Vollanzeigemodus zum Beispiel in einem pilotierten Fahrmodus eingestellt, kann der Benutzer die volle Bildschirmfläche für zum Beispiel einen Film oder andere Medien benutzen. Da der Insasse im vollautonomen Fahrmodus nicht mit der Fahraufgabe betraut ist, kann eine besonders große Anzeigefläche im ausgeklappten Modus implementiert werden, denn ein Lenkrad kann zum Beispiel im pilotierten Fahrmodus weggeklappt werden. Der Bauraum wird also optimal ausgenutzt.
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Falls der abgewinkelte Anzeigebereich eine berührungssensitive Oberfläche hat oder aufweist, ergeben sich die bereits genannten Vorteile der Doppelfunktion von Lichtabschirmung und/oder Reduktion von Reflexionen, sowie eine besonders gute Handhabe bei der Bedienung der Anzeigevorrichtung.
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Weist die Anzeigevorrichtung, wie bereits oben als Beispiel beschrieben, ein als Triptychon ausgestaltetes Anzeigeelement auf, das heißt weist die Anzeigefläche drei Anzeigebereiche auf, die nebeneinander angeordnet sind, und ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, beim Wechsel zwischen der Visierposition und der Vollanzeigeposition einen, vorzugsweise beide den mittleren Anzeigebereich flankierenden Anzeigebereiche zu verstellen, so ergeben sich die Vorteile der Visierfunktion zeitgleich zu der Verbesserung der Handhabe. Der als Bedienbereich genutzte Anzeigebereich wird also im richtigen Augenblick vor einfallendem Licht und damit vor zum Beispiel Reflexionen abgeschirmt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, das Anzeigeelement bei einem Wechsel zwischen der Visierposition und der Vollanzeigeposition entlang der Rotationsachse zu verschieben oder zu verstellen oder zu bewegen. Die Verstelleinrichtung kann dann entsprechend ausgestaltet sein. Mit anderen Worten kann im Kraftfahrzeug dann zum Beispiel beim Wechsel in die Visierposition das Anzeigeelement näher zum Insassen bewegt werden, sodass dieser es mit einer Hand besser erreichen kann. Durch ein Erhöhen des Abstands zwischen Insasse und Anzeigefläche beim Wechsel in die Vollanzeigeposition kann der aufgeklappte Bildschirm besser erfasst werden, mit anderen Worten ist zum Beispiel ein großes Bild besser zu sehen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, den Wechsel zwischen der Visierposition und der Vollanzeigeposition in Abhängigkeit von einem aus einer Sensoreinrichtung empfangenen Augenausrichtungssignal zu steuern, das eine Augenposition und/oder eine Blickrichtung eines Benutzers der Anzeigevorrichtung beschreiben kann. Mit anderen Worten kann die Position des Anzeigeelements nur dann wechseln, falls zusätzlich zu dem Fahrmodus der Benutzer zum Beispiel gerade auf das Anzeigeelement blickt. Das Verfahren ist damit sehr benutzerspezifisch angepasst.
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Unter einer Sensoreinrichtung wird eine Gerätekomponente oder Bauteilgruppe verstanden, das/die zum Erfassen einer Eigenschaft der Umgebung, in diesem Fall zum Erfassen der Augenausrichtung, Augenposition oder Blickrichtung des Benutzers, ausgestaltet und eingerichtet ist, und hierfür zum Beispiel mehrere Sensoren aufweisen kann.
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Optional kann vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein kann, in Abhängigkeit von einem aus der Sensoreinrichtung empfangenen Augenausrichtungssignal das Anzeigeelement zu steuern. Mit anderen Worten kann zum Beispiel durch so genanntes „Eye Tracking“ durch ein Menü navigiert werden.
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Der vorgegebene Drehwinkel um die Rotationsachse kann vorzugsweise in einem Bereich von 45 Grad bis 135 Grad liegen, vorzugsweise in einem Bereich von 80 Grad bis 100 Grad; insbesondere kann der vorgegebene Drehwinkel um die Rotationsachse 90 Grad sein. Mit anderen Worten kann die Längsachse der Anzeigefläche in der Visierposition vertikal zu einer Transversalebene des Kraftfahrzeugs verlaufen, wenn die Anzeigevorrichtung im Kraftfahrzeug implementiert ist. In der Visierposition verläuft dann also die lange Seite der Anzeigefläche senkrecht vor dem Fahrer, also von oben nach unten. Durch den eingeklappten Anzeigebereich kann die Anzeigefläche / das Anzeigeelement in der Visierposition zum Beispiel die Form eines Cs haben, oder eines Ls, oder eine Anzeigefläche mit einem Anzeigebereich als „Dach“ oder „Visier“. In der Vollanzeigeposition, wenn die Anzeigebereiche dann aufgeklappt sind, kann sich die Anzeigefläche in ihrer Längsrichtung von links nach rechts zum Insassen erstrecken, also als Bildschirm im Panoramaformat angeordnet sein. Die oben genannten Vorteile können dadurch besonders gut genutzt werden, das heißt dass diese Implementierung besonders vorteilhaft ist.
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Die oben gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Kraftfahrzeug mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung. Das Kraftfahrzeug kann zum Beispiel als Motorrad oder Kraftwagen ausgestaltet sein, vorzugsweise als Personenkraftwagen. Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, die Vollanzeigeposition in einem vollautonomen Fahrmodus und die Visierposition in einem anderen Fahrmodus einzustellen, zum Beispiel in einem manuellen Fahrmodus. Diese Ausführungsform kann auch analog als Ausführungsform für die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung implementiert werden, wobei sich die bereits oben besprochenen Vorteile ergeben.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs hat dieses eine Anzeigevorrichtung, wobei der vorgegebene Drehwinkel um die Rotationsachse in einem Bereich von 45 Grad bis 135 Grad liegen kann, vorzugsweise in einem Bereich von 80 Grad bis 100 Grad, idealerweise wobei der vorgegebene Drehwinkel um die Rotationsachse ein Winkel von 90 Grad sein kann. Die Steuereinrichtung kann dann dazu eingerichtet sein, das Anzeigeelement in der Vollanzeigeposition in einer horizontalen Ausrichtung einzustellen, in der die Längsachse der Anzeigefläche horizontal verläuft, mit anderen Worten die Anzeigefläche im Panoramaformat genutzt werden kann; und die Steuereinrichtung kann dazu eingerichtet sein, das Anzeigeelement in der Visierposition in einer vertikalen Ausrichtung einzustellen, in der eine zu der Längsachse schneidende, insbesondere dazu senkrechte, Querachse der Anzeigefläche horizontal verläuft. Auch diese Ausgestaltung wurde bereits oben diskutiert mit den entsprechenden Vorteilen.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung zu einem Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung und des Kraftfahrzeugs mit dem Anzeigeelement in der Vollanzeigeposition;
- 2 eine schematische Darstellung zu dem Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung und des Kraftfahrzeugs mit dem Anzeigeelement in der Visierposition;
- 3 eine schematische Darstellung zu dem Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung und des Kraftfahrzeugs mit dem Anzeigeelement in einer perspektivischen Ansicht während des Wechsels zwischen der Visierposition und der Vollanzeigeposition; und
- 4 eine schematische Darstellung zu dem Ausführungsbeispiel der Anzeigevorrichtung und des Kraftfahrzeugs mit dem Anzeigeelement in einer Seitenansicht während des Wechsels zwischen der Visierposition und der Vollanzeigeposition.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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Die 1 zeigt ein beispielhaftes Kraftfahrzeug 10, zum Beispiel einen Personenkraftwagen, der eine Anzeigevorrichtung 12 aufweist. Das Anzeigeelement 14 kann vorzugsweise als berührungssensitiver Bildschirm ausgestaltet sein und vorzugsweise zentral im Kraftfahrzeug gelagert beziehungsweise angeordnet sein, zum Beispiel ein AMOLED-Display in einer Mittelkonsole oder in der Mitte einer Schalttafel. Das Anzeigeelement 14 kann vorzugsweise ein biegsames Display sein, wie dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt. Geeignete Materialien sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die Verstelleinrichtung 16 kann zum Beispiel einen Teleskoparm oder Rotationsarm 18 aufweisen, der zum Beispiel über eine Schiebeplatte mit dem Anzeigeelement 14 verbunden sein kann.
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Für den Klappmechanismus kann die Verstelleinrichtung 16 zum Beispiel einen Bowden-Zug aufweisen, oder die Anzeigefläche 28 kann zum Beispiel aus einem biegsamen Material sein, das rollo-artig auf- und zu geklappt werden kann.
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Die Verstelleinrichtung 16 kann außerdem zum Beispiel einen Motor 20 aufweisen, der mit einer Datenkommunikationsverbindung 22 mit dem beispielhaften Teleskoparm 18, sowie mit der Steuereinrichtung 24 der Anzeigevorrichtung 12 verbunden sein kann. Die Datenkommunikationsverbindungen 22 können jeweils drahtgebundene oder drahtlose Datenkommunikationsverbindungen sein, zum Beispiel jeweils eine WLAN-Verbindung, Bluetooth-Verbindung oder Mobilfunkverbindung, oder, in der drahtgebundenen Ausführung, ein Datenbus des Kraftfahrzeugs 10.
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Im Beispiel der 1 ist das Anzeigeelement 14 in der Vollanzeigeposition zu sehen, in der sich vorzugsweise eine Längserstreckung 26 im wesentlichen Horizontal, also von links nach rechts, erstrecken kann. Die Längserstreckung 26 steht dabei auch repräsentativ für eine Längsachse des Anzeigeelements 14.
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Im Beispiel der 1 kann die Anzeigefläche 28 zum Beispiel rechteckig sein, und vorzugsweise drei Anzeigebereiche 30, 32, 34 aufweisen. Die Anzeigebereiche 30, 32, 34 können vorzugsweise gleich groß sein, oder die flankierenden Anzeigebereiche 30, 34 können zum Beispiel gleich groß sein, während der zentrale Anzeigebereich 32 zum Beispiel etwas größer, also zum Beispiel breiter sein kann. Jeweils zwei Anzeigebereiche 30, 32, 34 grenzen an einem Faltbereich 36 aneinander, wobei der Faltbereich 36 auch als Knickbereich bezeichnet werden kann. In der Vollanzeigeposition können die Anzeigebereiche 30 und 34 vorzugsweise ganz aufgeklappt sein, also vorzugsweise in einem Winkel von 180 Grad zu dem zentralen Anzeigebereich 32 stehen.
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Die Steuereinrichtung 24 kann optional eine Prozessoreinrichtung 38 aufweisen, also ein Bauteil oder eine Gerätekomponente zur elektronischen Datenverarbeitung, die vorzugsweise mindestens einen Mikroprozessor und/oder einen Mikrocontroller aufweisen kann. Die Steuereinrichtung 24 der 1 zeigt ebenfalls einen optionalen Datenspeicher 40, der zum Beispiel als Speicherchip oder Speicherkarte ausgestaltet sein kann, wobei vorzugsweise auf dem Datenspeicher 40 ein Programmcode abgelegt sein kann, der bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung 38 die Steuereinrichtung dazu veranlassen, die kann die im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte durchzuführen. Das im Nachfolgenden beschriebene Verfahren zum Betreiben der Anzeigevorrichtung 12 kann auch als computerimplementiertes Verfahren zum Betreiben der Anzeigevorrichtung 12 bezeichnet werden.
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Im Beispiel der 1 kann die dort gezeigte Vollanzeigeposition immer dann eingestellt werden, wenn das Kraftfahrzeug 10 in einem vollautonomen oder pilotierten Fahrmodus betrieben wird. Zum Erkennen des Fahrmodus kann die Steuereinrichtung 24 zum Beispiel aus einem Fahrerassistenzsystem des Kraftfahrzeugs 10 ein Signal empfangen (optionaler Verfahrensschritt S1), das den aktuellen (oder einen geplanten oder einen einzustellenden, also zukünftigen) Fahrmodus beschreiben kann. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist das Fahrerassistenzsystem in der 1 nicht gezeigt. Erfolgt das Steuern der Verstelleinrichtung 16 optional zusätzlich anhand einer Augenposition oder Blickrichtung des Insassen des Kraftfahrzeugs 10, so kann die Steuereinrichtung 24 in einem optionalen Verfahrensschritt S2 ein entsprechendes Signal aus zum Beispiel einem Blickrichtungssensor empfangen. Analog hierzu kann bei einer Bedienung des Anzeigeelements 14 mittels zum Beispiel Augenbewegungen, zum Beispiel das Navigieren durch ein Bedienmenü mittels Augenbewegungen, anhand eines solchen Signals erfolgen.
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Die 2 zeigt eine Anzeigevorrichtung 12, vorzugsweise die Anzeigevorrichtung 12 der 1, in der Visierposition, in der die Anzeigefläche 28 des Anzeigeelements 14 ein C formt, also die beiden Anzeigebereiche 30, 34 in den Faltbereichen 36 angewinkelt sind. Beispielsweise kann die gesamte Anzeigefläche 28 berührungssensitiv sein, alternativ nur die beiden Anzeigebereiche 30, 34, oder nur der untere Anzeigebereiche 34. Auf dem unteren Anzeigebereich 34 kann zum Beispiel ein Bedienmenü oder ein Bild eines Keyboards angezeigt sein, mit dem der Insasse Eingaben machen kann.
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Alternativ kann zum Beispiel nur der Anzeigebereich 30, also der obere Anzeigebereich 30, für eine Bedienung mittels Berührung aktiviert sein.
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Der mittlere Anzeigebereich 32 kann dabei zum Beispiel Informationen anzeigen, und im Beispiel der 2 ist deutlich gezeigt, dass dieser Bereich für den Insassen gut zu sehen ist, also in Blickrichtung liegt (durch den Pfeil B veranschaulicht). In der 2 ist, aus Gründen der besseren Veranschaulichung, die Steuereinrichtung 24 ohne die Prozessoreinrichtung 38 und ohne den Datenspeicher 40 gezeigt, obwohl diese Komponenten einzeln oder zusammen Bestandteil der Steuereinrichtung 24 sein können. In der 2 kann das Kraftfahrzeug 10 gerade in einem manuellen oder einem teilautonomen Fahrmodus betrieben werden. Empfängt die Steuereinrichtung 24 ein entsprechendes Signal aus dem Fahrerassistenzsystem (S1), das zum Beispiel einen Wechsel in den vollautonomen Fahrmodus beschreiben kann, erzeugt die Steuereinrichtung 24 ein Steuersignal (S3), das ein Aufklappen (S4) der beiden Anzeigebereiche 30, 34 und ein Drehen (S5) des Anzeigeelements 14 beschreiben kann. Das erzeugte Steuersignal kann die Steuereinrichtung 24 dann an die Verstelleinrichtung 16 übertragen (S6). Als Reaktion auf das übertragene Steuersignal kann die Verstelleinrichtung 16 dann das Anzeigeelement 14 in die in der 1 gezeigten Vollanzeigeposition überführen.
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Optional kann vorgesehen sein, dass bei einem Rückführen des Anzeigeelements 14 von der Vollanzeigeposition in die Visierposition das Anzeigeelement 14 zusätzlich über den beispielhaften Rotationsarm oder Teleskoparm 18 der Verstelleinrichtung 16 näher zum Insassen hin geschoben werden kann, sodass der Insasse das Anzeigeelement 14 besser erreicht. Eine Bedienung über Berührungen („Touch-Bedienung“) ist dann besser möglich. Analog hierzu kann optional vorgesehen sein, dass beim Verstellen des Anzeigeelements 14 von der Visierposition in die Vollanzeigeposition das Anzeigeelement 14 zusätzlich vom Insassen weg bewegt wird, also zum Beispiel in Richtung Schalttafel. Durch den etwas größeren Augenabstand kann dann die ausgebreitete Anzeigefläche besser erfasst werden.
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Die 3 zeigt einen Klapp- und Rotationsmodus, also einen Wechsel von der Vollanzeigeposition in die Visierposition oder andersherum in einer Perspektive. Um das Prinzip noch einmal zu veranschaulichen, wurden dabei die verschiedenen Positionen und Zwischenpositionen des Anzeigeelements 14 übereinander gelegt und die weiteren Merkmale, zum Beispiel die weiteren Merkmale einer Anzeigevorrichtung 12 nach 1 und 2, wurden, aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit, nicht dargestellt. KV: wie oben
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Das Anzeigeelement 14 entfaltet sich wie ein Satellit mit Sonnenkollektoren von der Visierposition, in der das Anzeigeelement sehr gut als Eingabemittel genutzt werden kann, in zum Beispiel das Panorama-Display der Vollanzeigeposition.
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Die 4 zeigt eine dreidimensionale Seitenansicht der Anzeigevorrichtung 12 mit einer Klapp- und Rotationsbewegung und einer zusätzlichen Raumbewegung, also mit einer zusätzlichen Bewegung 42 zum Insassen hin beziehungsweise vom Insassen weg. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit sind dabei nicht alle Merkmale des Kraftfahrzeugs 10 und der Anzeigevorrichtung 24 gezeigt, und in diesem Abschnitt werden die zusätzlichen, optionalen Merkmale zur Anzeigevorrichtung 12 zum Beispiel der 1 beschrieben. Die 4 zeigt das Anzeigeelement 14 in drei verschiedenen Positionen während der Rotations- und Raumbewegung 42. Links ist dabei das Anzeigeelement 14 im Vollanzeigemodus zu sehen, wobei durch die Seitenansicht eine kurze Seite, also eine kurze Kante, entlang der eine Querachse der Anzeigefläche 28 verläuft, zu sehen ist. Während der Dreh- und Klappbewegung, bei der das Anzeigeelement 14 dann während des Zusammenklappens der Anzeigebereiche 30, 34 um zum Beispiel 90 Grad gedreht wird, kann das Anzeigeelement 14 zusätzlich zum Beispiel nach links zum Insassen hin bewegt werden. Das linke Anzeigeelement 14 zeigt dabei das Anzeigeelement 14 in der Visierposition oder kurz vor Erreichen der Visierposition, wobei die beiden flankierenden Anzeigebereiche 30, 34 schon stark abgewinkelt sind. Das mittlere Anzeigeelement 14 zeigt dementsprechend eine Zwischenposition zwischen der Vollanzeigeposition und der Visierposition.
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Insgesamt veranschaulichen die Ausführungsbeispiele, wie ein variables Display bereitgestellt wird, das zum Beispiel als „Satellit“ oder „Satelliten-Display“ bezeichnet werden kann.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel verbindet ein zum Beispiel aus der Seitenansicht als C geformtes, zum Beispiel flexibles touch-fähiges Display, also ein berührungssensitives Anzeigeelement 14, Eingabe („Touch“), Anzeige und Visier (Abschattung) in einem. Vorzugsweise im autonomen Zustand, wenn das Kraftfahrzeug 10 pilotiert fährt, kann zum Beispiel die Lenksäule abtauchen und das Display, also das Anzeigeelement 14, kann rotieren. Während der horizontalen Rotation kann sich das C-Profil planar aufklappen und dadurch die volle Breite an Anzeige vermitteln.
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Das Anzeigeelement 14 kann vorzugsweise an einem teleskopartigen verfahrbaren Arm, zum Beispiel dem Teleskoparm 18 der Verstelleinrichtung 16, montiert sein, und vorzugsweise kann eine Touch- und, vorzugsweise im autonomen Modus, Eye-Tracking Technologie unterstützt werden. Die Modularität ermöglicht, den beispielhaften Monitor nahe am Insassen („Touch-Funktion“) oder zu Gunsten des neuen zusätzlichen Platzangebotes weiter nach vorne zu schieben („Eye-Tracking“).
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Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Gemäß einer weiteren, beispielhaften technischen Umsetzung kann das Displaylayout wie in den 1 bis 4 gezeigt umgesetzt werden. Die 1 zeigt dabei ein beispielhaftes rotierendes Display, also ein rotierendes Anzeigeelement 14, das in voller Breite ausgeklappt sein kann (vorzugsweise im autonomen Fahrmodus). Die 2 zeigt das beispielhafte Display in der C-Form (Fahrmodus). Die 3 zeigt den Klapp- und Rotationsmodus in Perspektive, und die 4 den Klapp- und Rotationsmodus in einer Seitenansicht.
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Mit anderen Worten werden mehrere Elemente auf neuartige Weise kombiniert, woraus zusätzliche Benutzervorteile resultieren.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Anzeigevorrichtung 12 zum Beispiel ein Display haben, das vorzugsweise wie ein Triptychon sein kann, das zum Beispiel links und rechts biegbar sein kann, und sich um 90 Grad drehen kann. In vorzugsweise einer manuellen Fahrt kann das Display wie in der 2 gezeigt sein. Ein Teil des beispielhaften Triptychons kann, wenn es so gebogen ist, wie eine Hutze sein und das mittlere Displayteil, also der mittlere Anzeigebereich 32, kann besser ablesbar sein. Der untere Anzeigebereich 34 vom beispielhaften Triptychon kann sich vorzugsweise dem Insassen zuneigen und kann so für Touch-Eingaben verwendet werden.
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Die 1 zeigt, wie es vorzugsweise während einer pilotierten Fahrt ist. Das beispielhafte Display kann sich entfalten, kann sich drehen und sich vor dem Lenkrad verschieben.
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Mit anderen Worten kann ein Teil des beispielhaften Triptychons wie eine Hutze funktionieren und macht das Display besser ablesbar. Ein Teil des beispielhaften Triptychons kann dem Insassen zugeneigt sein und kann vorzugsweise als Touch-Eingabescreen genutzt werden. Vorzugsweise kann das beispielhafte Display sich um 90 Grad drehen während der Entfaltung, und kann sich vor dem Lenkrad entfalten. Es ist dann einem Insassen klar, dass man im pilotierten Fahrmodus ist.