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Die Erfindung betrifft ein modulares militärisches Fahrzeugsystem mit mindestens einem Trägerfahrzeug und mindestens einem Funktionsmodul, welche zu einem Funktionsfahrzeug, dessen Grundfunktion von dem Funktionsmodul definiert wird, zusammensetzbar sind. Weitere Gegenstände der Erfindung bilden ein militärisches Trägerfahrzeug zum Einsatz in einem modularen militärischen Fahrzeugsystem, ein Funktionsmodul sowie ein militärisches Funktionsfahrzeug.
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Modulare Fahrzeugsysteme haben sich insbesondere im militärischen Bereich bewährt und werden aufgrund deren Variabilität auch schon seit einigen Jahren eingesetzt. Dies hängt in erster Linie damit zusammen, dass es gerade im militärischen Bereich sehr spezifische Anforderungen gibt, die militärische Fahrzeuge bewältigen müssen. Daher existiert im Grunde auch für jede Aufgabe ein eigenes spezifisches Fahrzeug, wie beispielsweise Transportfahrzeuge, Aufklärungsfahrzeuge, Bergungsfahrzeuge, aber auch Kampffahrzeuge mit schwerer Bewaffnung. Ein modulartiges Fahrzeugsystem bietet nun gegenüber einem solchen Fuhrpark einzelner Spezialfahrzeuge den Vorteil, dass in Abhängigkeit der Anforderungen wahlweise verschiedene Funktionsmodule auf demselben Trägerfahrzeug verwendet werden können. Beispielsweise kann anstatt eines Transportfahrzeugs ein Trägerfahrzeug mit einem Transportmodul ausgestattet werden, anstatt eines Aufklärungsfahrzeuges kann dasselbe Trägerfahrzeug mit einem Aufklärungsmodul versehen werden und anstatt eines Bergefahrzeugs kann das Trägerfahrzeug mit einem Bergemodul ausgestattet werden. Die Grundfunktion des Fahrzeugs kann daher über die Verwendung eines entsprechenden Funktionsmoduls variabel verändert und angepasst werden.
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Bei solchen modularen Fahrzeugsystemen sind der Anpassbarkeit jedoch Grenzen durch die Eigenschaften des Trägerfahrzeugs gesetzt. Denn es lassen sich in Abhängigkeit der Funktionsmodule zwar die wichtigsten Grundfunktionen des Fahrzeugs vergleichsweise einfach durch einen Austausch des Funktionsmoduls ändern, dies gilt jedoch nicht für die Fahrzeugeigenschaften, die in erster Linie durch das Trägerfahrzeug bestimmt werden. Beispielsweise kann die Geländegängigkeit des Fahrzeugs durch die Verwendung eines speziellen Funktionsmoduls nicht verändert werden und teilweise ist auch die Auswahl bzw. die Ausgestaltung der Funktionsmodule eingeschränkt, da diese nur eine begrenze Tragfähigkeit aufweisen und nur begrenzt Kräfte aufnehmen können. Dies ist aufgrund der Rückstoßkräfte insbesondere ein Problem bei Funktionsmodulen, die großkalibrige Waffen aufweisen.
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Davon ausgehend stellt sich die Erfindung die A u f g a b e , ein modulares militärisches Fahrzeugsystem anzugeben, das eine bessere Anpassung an die gestellten Anforderungen bietet.
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Diese Aufgabe wird bei einem modularen militärischen Fahrzeugsystem dadurch g e l ö s t, dass mindestens zwei unterschiedliche Trägerfahrzeug-Typen, insbesondere ein Radfahrzeugmodul mit einem Radfahrwerk und ein Kettenfahrzeugmodul mit einem Kettenfahrwerk, vorgesehen sind, wobei das Funktionsmodul von allen Trägerfahrzeug-Typen aufnehmbar ist.
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Durch die verschiedenen Trägerfahrzeug-Typen wird erreicht, dass auch die Eigenschaften des Trägerfahrzeugs angepasst werden können. Die Anpassbarkeit ist somit nicht auf die Auswahl der Funktionsmodule beschränkt, sondern wird um die Auswahl verschiedener Trägerfahrzeug-Typen erweitert. Mit einem Radfahrzeugmodul lassen sich die entsprechenden Funktionsmodule beispielsweise sehr einfach auf befestigten oder auch auf unbefestigten Straßen transportieren, jedoch kann es in unebenem Gelände oder auch auf Eis und Schnee aufgrund der fehlenden Traktion der Räder zu Problemen kommen. In diesen Situationen bietet dann das Kettenfahrzeugmodul einen Vorteil, da dieses auch in unebenem Gelände sowie auch auf Eis und Schnee ein deutlich zuverlässigeres Fortkommen gewährleistet. Weiterhin bieten Kettenfahrzeugmodule auch Vorteile bei sehr schweren Funktionsmodulen oder solchen, die, insbesondere großkalibrige, Waffen aufweisen. Denn in der Regel können von Kettenfahrzeugmodulen größere Kräfte aufgenommen werden als von Radfahrzeugmodulen.
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Insgesamt kann somit durch die Auswahl des passenden Trägerfahrzeug-Typen das Fahrzeug noch weitergehend angepasst werden. Weiterhin können neben dem Radfahrzeugmodul und dem Kettenfahrzeugmodul auch noch weitere Trägerfahrzeug-Typen vorgesehen sein.
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Es hat sich im Hinblick auf die Anpassbarkeit als vorteilhaft herausgestellt, wenn das modulare Fahrzeugsystem mehrere Funktionsmodule unterschiedlichen Typs umfasst, insbesondere ein Truppentransportmodul, ein Artilleriemodul, ein Haubitzenmodul, ein Schützenpanzermodul, ein Kampfpanzermodul, ein Kommandostandmodul, ein Sanitätsmodul, ein Werkstattmodul, ein Radarmodul, ein Flugabwehrmodul, ein Versorgungsmodul, ein Raketenabschussmodul, ein Minenräummodul, ein Pioniermodul, ein Bergemodul, ein Lasttransportmodul und/oder ein Spürmodul. Diese verschiedenen Funktionsmodule können je nach Anforderung wahlweise auf dem Trägerfahrzeug angeordnet werden.
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Zur Verbindung der Trägerfahrzeug-Typen mit einem der Funktionsmodule, weisen die Trägerfahrzeug-Typen jeweils mehrere Anbindungselemente zur Anbindung des Funktionsmoduls auf. Über diese Anbindungselemente kann das Funktionsmodul lösbar mit dem Trägerfahrzeug verbunden werden, so dass die unterschiedlichen Funktionsmodule vergleichsweise schnell auf den Trägerfahrzeugen angeordnet und mit diesen verbunden oder einfach wieder ausgetauscht werden können.
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Im Hinblick auf die Anbindungselemente hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn mindestens zwei, bevorzugt mindestens vier, insbesondere bevorzugt mindestens sechs, Anbindungselemente bei den unterschiedlichen Trägerfahrzeug-Typen die gleiche relative Anordnung zueinander aufweisen. Durch die gleiche Anordnung können die verschiedenen Trägerfahrzeug-Typen gegeneinander ausgetauscht werden, ohne dass eine weitergehende Anpassung erforderlich wäre. Insofern ist es vorteilhaft, wenn die Anbindungselemente eines Trägerfahrzeugs mit den Anbindungselementen eines anderen Trägerfahrzeugs übereinstimmen.
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Vorteilhaft ist es ferner, wenn mindestens zwei der mehreren Funktionsmodul-Typen eine zueinander unterschiedliche Anzahl von Anbindungsstellen zur Anbindung an die Anbindungselemente der Trägerfahrzeuge aufweisen. Die Anbindungsstellen können korrespondierend zu den Anbindungselementen ausgestaltet sein, so dass sich die Funktionsmodule auf einfache Weise mit den Trägerfahrzeugen verbinden lassen. Die Anzahl der Anbindungsstellen der verschiedenen Funktionsmodule kann im Gegensatz zu der Anzahl der Anbindungselemente der Trägerfahrzeuge variieren und ist insbesondere abhängig von den Kräften, die von dem Funktionsmodul auf das Trägermodul übertragen werden. Im Falle von leichten Funktionsmodulen kann es beispielsweise schon genügen, wenn das Funktionsmodul nur über zwei Anbindungsstellen mit dem Trägerfahrzeug verbunden ist. In der Regel weisen die Funktionsmodule aber mindestens vier Anbindungsstellen auf, um einen sicheren Halt auf dem Trägerfahrzeug zu gewährleisten.
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Wenn die Funktionsmodule Waffen, insbesondere großkalibrige Waffen, aufweisen, ist es vorteilhaft, wenn die Funktionsmodule sechs Anbindungsstellen aufweisen. Durch sechs Anbindungsstellen kann die Verbindung zwischen den Funktionsmodulen und dem Trägerfahrzeug insgesamt deutlich steifer ausgebildet sein, als wenn nur vier oder zwei Anbindungsstellen vorgesehen sind. Gerade beim Abfeuern großkalibriger Waffen, wie sie beispielsweise das Artilleriemodul, das Haubitzenmodul oder auch das Kampfpanzermodul aufweisen können, müssen große Reaktionskräfte über die Anbindungsstellen in das Trägerfahrzeug eingeleitet werden. Bei zu wenigen Anbindungsstellen kann sich das Trägerfahrzeug im Bereich der mit den Anbindungsstellen verbundenen Anbindungselementen plastisch verformen oder im schlimmsten Fall kann das Funktionsmodul sogar vom Trägerfahrzeug abgeschert werden. Davon ausgehend ist es vorteilhaft, wenn ein Artilleriemodul sechs und ein Truppentransportmodul vier Anbindungsstellen aufweist. Weiterhin ist es vorteilhaft wenn Funktionsmodule mit, insbesondere großkalibrigen, Waffen auf einem Kettenfahrzeugmodul angeordnet werden.
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Im Hinblick auf die eingangs genannte Aufgabe wird ferner ein militärisches Trägerfahrzeug zum Einsatz in einem modularen militärischen Fahrzeugsystem der vorstehend beschriebenen Art vorgeschlagen. Das Trägerfahrzeug kann eine Modulaufnahme zur Aufnahme eines austauschbaren Funktionsmoduls und Anbindungselemente zur Anbindung des Funktionsmoduls an das Trägerfahrzeug aufweisen. Das Trägerfahrzeug kann in der vorstehend beschriebenen Art ausgestaltet sein, unabhängig von den weiteren Komponenten des modularen militärischen Fahrzeugsystems.
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Das Trägerfahrzeug kann zwar als Radfahrzeugmodul ausgestaltet sein, als vorteilhaft hat es sich jedoch herausgestellt, wenn das Trägerfahrzeug als Kettenfahrzeugmodul ausgestaltet ist und ein Kettenfahrwerk mit mindestens zwei Kettenlaufwerken aufweist. Ein Kettenfahrzeugmodul gewährleistet gegenüber einem Radfahrmodul eine bessere Geländegängigkeit und somit ein besseres Vorankommen des Fahrzeugs auf unebenen Boden oder auch auf Schnee, Eis, Matsch, Sand oder im sumpfigen Gebiet. Durch die zwei Kettenlaufwerke kann die Kraft von dem Fahrzeug gleichmäßig auf den Boden gebracht werden, was die Geländegängigkeit noch weiter verbessert. Auch die Kraftaufnahme kann bei einem ein Kettenfahrwerk aufweisenden Trägerfahrzeug besser sein als bei einem Radfahrzeugmodul.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Funktionsmodul zwischen mindestens zwei Kettenlaufwerken, insbesondere teilweise auf Höhe der Kettenlaufwerke liegend, aufnehmbar ist. Die Kettenlaufwerke können somit in Fahrtrichtung links und rechts von dem Funktionsmodul bzw. vom Schwerpunkt des Funktionsmoduls angeordnet sein, was eine gute Fahrzeugstabilität gewährleistet. Dadurch, dass das Funktionsmodul zumindest teilweise auf Höhe der Ketten und daher nicht gänzlich oberhalb der Ketten angeordnet ist, liegt der Schwerpunkt des Funktionsmoduls vergleichsweise tief. Dies führt zu einer guten Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs und zu einem guten Kraftfluss zwischen dem Funktionsmodul und dem Fahrzeug.
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Im Hinblick auf die Verbindung der Funktionsmodule mit dem Trägerfahrzeug hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn mindestens sechs Anbindungselemente in Richtung der Fahrzeuglängsachse des Trägerfahrzeugs vorgesehen sind, die sich paarweise gegenüberliegen. Wie dies im Hinblick auf das Fahrzeugsystem schon beschrieben wurde, können über sechs Anbindungselemente auch große Kräfte von dem Funktionsmodul in das Trägerfahrzeug eingeleitet werden. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass zur Anbindung auch alle sechs Anbindungselemente verwendet werden. Dies hängt in erster Linie von der Ausgestaltung des Funktionsmoduls und von den zu übertragenden Kräften ab. Dadurch, dass sich die Anbindungselemente paarweise gegenüberliegen, können Kräfte in jeder Richtung zuverlässig aufgenommen werden. Es können auf jeder Seite des Trägerfahrzeugs drei Anbindungselemente vorgesehen sein.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Modulaufnahme nach Art einer Wanne mit mindestens zwei Seitenwänden ausgebildet ist. Das Funktionsmodul kann zumindest abschnittsweise zwischen den beiden Seitenwänden aufgenommen sein, so dass dieses einen guten Seitenhalt im Trägerfahrzeug hat. Dies verringert auch die Gefahr, dass das Funktionsmodul vom Trägerfahrzeug abgeschert wird. Die Kettenlaufwerke können neben den Außenseiten der Seitenwände angeordnet und auch mit diesen verbunden sein. Die Seitenwände können parallel zueinander ausgerichtet sein, es ist jedoch auch möglich, dass diese, insbesondere am unteren Ende, einander zugeneigt sind. Die Seitenwänden können beispielsweise nach Art eines V einander zugeneigt sein und am unteren Ende durch eine horizontale Bodenwand miteinander verbunden sein.
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Weiterhin hat es sich in Hinblick auf die Ausgestaltung der Wanne als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese im Wesentlichen quer zu den Seitenwänden der Wanne verlaufende Wannenränder aufweist. Die Wannenränder können sich im Wesentlichen parallel zu den Ketten der Kettenlaufwerke erstrecken und oberhalb der Kettenlaufwerke angeordnet sein. Mit quer ist somit nicht zwangsläufig gemeint, dass die Wannenränder senkrecht zu den Seitenwänden angeordnet sein müssen. Vorteilhaft ist es, wenn die beiden Wannenränder parallel zum Boden ausgerichtet sind.
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Im Hinblick auf die Anordnung der Anbindungselemente hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese oberhalb der Seitenwände der Wanne und insbesondere auf der Oberseite der Wannenränder angeordnet sind. Die Funktionsmodule können dann an diesen Anbindungselementen an dem Trägerfahrzeug angebunden werden. Vorteilhaft ist es ferner, wenn die Anbindungselemente nach oben weisen, so dass die Anbindungsstellen des Funktionsmoduls von oben auf die Anbindungselemente aufgesetzt werden können. Durch diese Anordnung führt das Eigengewicht der Funktionsmodule in erster Linie zu Druckkräften, die deutlich besser aufgenommen werden können und die das Material weniger stark beanspruchen als beispielsweise Scherkräfte.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Anbindungselemente oberhalb der Kettenlaufwerke, insbesondere über den Kettenlaufwerken, angeordnet sind. Diese Anordnung ermöglicht eine hohe Fahrstabilität, da der Abstand der Anbindungselemente zu den Kettenlaufwerken und damit die wirkenden Drehmomente vergleichsweise gering sind.
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Um die Verbindung der Funktionsmodule mit dem Trägerfahrzeug zu vereinfachen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Anbindungselemente derart ausgestaltet sind, dass das Funktionsmodul bei der Anbindung zentriert wird. Durch die entsprechende Selbstzentrierung muss das Funktionsmodul bei der Anbindung nicht in einer bestimmten Position gehalten werden, sondern das Zusammenspiel der Anbindungselemente und der Anbindungsstellen sorgt beim Aufsetzen des Funktionsmoduls auf das Trägerfahrzeug dafür, dass sich dieses automatisch in die richtige Position bewegt. In konstruktiver Hinsicht können die Anbindungselemente oder die Anbindungsstellen beispielsweise Schrägflächen aufweisen, die zu einer automatischen Positionierung der Funktionsmodule führen, wenn diese auf das Trägerfahrzeug aufgesetzt werden.
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Hinsichtlich der Ausgestaltung der Anbindungselemente hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn mindestens zwei, insbesondere sich zur Fahrzeuglängsachse gegenüberliegende, Anbindungselemente nach Art von Vertiefungen ausgebildet sind. Die Anbindungsstellen der Funktionsmodule können korrespondierend ausgestaltet sein, so dass diese in die entsprechende Vertiefung hineinpassen. Wenn das Funktionsmodul dann auf dem Trägerfahrzeug angeordnet ist, kann sich dieses nicht mehr in horizontaler Richtung gegenüber dem Trägerfahrzeug bewegen, da das Zusammenspiel der Anbindungselemente und der Anbindungsstellen eine solche Bewegung verhindert. Die Ausgestaltung der Anbindungselemente führt somit zu einer formschlüssigen Verbindung des Funktionsmoduls mit dem Trägerfahrzeug in horizontaler Richtung. Die Anbindungselemente können dann leichter mit den Anbindungsstellen verbunden werden, da eine Relativbewegung des Funktionsmoduls nicht möglich ist und die Position gegenüber dem Trägerfahrzeug vordefiniert ist. Weiterhin können über eine entsprechende Ausgestaltung deutlich höhere Kräfte, insbesondere in horizontaler Richtung, übertragen werden.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn mindestens zwei, insbesondere vier, Anbindungselemente nach Art von Ausbuchtungen ausgebildet sind. Auch die Ausbuchtungen können dazu führen, dass das aufgesetzte Funktionsmodul sich in horizontaler Richtung nicht gegenüber dem Trägerfahrzeug bewegen kann. Im Falle von sechs Anbindungselementen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die beiden vorderen und die beiden hinteren Anbindungselemente als Ausbuchtungen und die beiden mittleren Anbindungselemente als Vertiefungen ausgestaltet sind. Dies ermöglicht eine gleichmäßige und zuverlässige Kraftaufnahme und einen sicheren Halt der Funktionsmodule auf dem Trägerfahrzeug. Die Anbindungsstellen, die mit den als Ausbuchtungen ausgestalteten Anbindungselementen verbunden werden, können als Vertiefungen ausgestaltet sein. Die Anbindungsstellen, die mit den als Vertiefungen ausgestalteten Anbindungselementen verbunden werden, können als Ausbuchtungen ausgestaltet sein.
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Bei den Anbindungselementen kann es sich um zusätzliche Elemente handeln, die auf die Modulaufnahme des Trägerfahrzeugs aufgebracht sind. Weiterhin können die Anbindungselemente aber auch Teil der Modulaufnahme und einstückig mit dieser verbunden sein. Bei denen nach Art von Vertiefungen ausgestalteten Anbindungselementen kann es sich beispielsweise um direkt in die Modulaufnahme bzw. in die Wannenränder eingebrachte Vertiefungen handeln. Im Bereich der Anbindungselemente kann die Modulaufnahme verstärkt ausgestaltet sein, so dass sich diese bei einer Krafteinleitung nur möglichst geringfügig verformt. Dies kann beispielsweise über eine größere Materialstärke oder über zusätzliche, insbesondere angeschweißte, Versteifungselemente realisiert werden.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Abstand der gegenüberliegenden Anbindungselemente, insbesondere der Abstand der paarweise gegenüberliegenden Anbindungselementen, im Hinblick auf die Fahrzeuglängsachse entlang der Hauptfahrtrichtung des Trägerfahrzeugs zunimmt. Diese Ausgestaltung führt zu einer guten Kraftverteilung und zu einer guten Zentrierung des Funktionsmoduls. Die am weitesten im Heckbereich des Fahrzeugs angeordneten Anbindungselemente können den geringsten Abstand aufweisen und die vordersten, in der Regel hinter dem Führerhaus angeordneten Anbindungselemente können den weitesten Abstand voneinander aufweisen. Wenn insgesamt sechs Anbindungselemente, also drei Anbindungselemente an jeder Seite der Modulaufnahme angeordnet sind, erinnert die Anordnung somit in Fahrtrichtung an eine V-Form.
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Zur Verbindung der Funktionsmodule mit dem Trägerfahrzeug hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn jedes Anbindungselement mindestens zwei Koppelpunkte, insbesondere Aufnahmen für Schrauben, umfasst. Diese Doppelanbindung an jedem Anbindungselement führt zu einer zuverlässigen Anbindung der Funktionsmodule. Bei der Montage können von unten Schrauben durch die Modulaufnahme und durch die entsprechenden Koppelpunkte der Anbindungselemente gesteckt und diese dann entweder mit den Anbindungsstellen der Funktionsmodule verschraubt werden oder mithilfe von Sicherungselementen, wie beispielsweise Muttern, mit den Anbindungsstellen der Funktionsmodule verbunden werden. Insofern können die Anbindungsstellen der Funktionsmodule beispielsweise als Bohrungen oder als Gewindebohrungen ausgestaltet sein. Auch die Anbindungsstellen können entsprechend als Doppelanbindungen ausgestaltet sein und jeweils zwei Koppelpunkte aufweisen.
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Die Anbindungselemente können, unabhängig davon, ob diese als Ausbuchtungen oder Vertiefungen ausgestaltet sind, eine im Wesentlichen quaderförmige Gestalt aufweisen. Weiterhin ist es aber auch möglich, dass diese eine U-Form aufweisen, was zu einer noch besseren Fixierung in horizontaler Richtung führen kann. Als besonders bevorzugt hat es sich herausgestellt, wenn das bzw. die beiden gegenüberliegenden hintersten Anbindungselemente eine U-förmige Gestalt aufweisen. Das offene Ende der U-Form kann dabei nach innen zeigen.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Trägerfahrzeug Schnittstellen zum Betrieb eines angebundenen Funktionsmoduls, insbesondere zur Verbindung des Funktionsmoduls mit der Elektronik, dem Stromnetz, der Hydraulik, der Pneumatik und/oder dem Belüftungssystem des Trägerfahrzeugs aufweist. Die Funktionsmodule benötigen daher nicht zwangsläufig eine eigene Versorgung, sondern können über das Trägerfahrzeug versorgt werden. Gleichwohl ist es aber auch möglich, dass die Funktionsmodule auch autark arbeiten und nicht auf die Versorgung des Trägerfahrzeugs angewiesen sind. Die Funktionsmodule können korrespondierend zu den Schnittstellen des Trägerfahrzeugs ausgebildete Schnittstellen aufweisen. Die Schnittstellen der Funktionsmodule, die mit den entsprechenden Schnittstellen des Trägerfahrzeugs verbunden werden, können davon abhängig sein, was für eine Versorgung die Funktionsmodule benötigen. Beispielsweise wird bei einem Truppentransportmodul oder auch bei einem Sanitätsmodul eine Belüftung zur Klimatisierung der Module benötigt, bei einem Artilleriemodul ist eine solche Belüftung hingegen nicht erforderlich.
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Weiterhin wird im Hinblick auf die eingangs genannte Aufgabe ein Funktionsmodul zum Einsatz in einem modularen militärischen Fahrzeugsystem vorgeschlagen. Vorteilhaft weist das Funktionsmodul mehrere Anbindungsstellen auf, die zur Anbindung an Anbindungselemente des Trägerfahrzeugs korrespondierend zu diesen ausgestaltet sind. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Funktionsmodul, wie vorstehend bereits im Hinblick auf das militärische Fahrzeugsystem beschrieben, ausgestaltet ist.
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Weiterhin wird im Hinblick auf die eingangs genannte Aufgabe ein militärisches Funktionsfahrzeug vorgeschlagen, welches aus einem Trägerfahrzeug und einem Funktionsmodul zusammengesetzt ist. Vorteilhaft ist es, wenn das Trägerfahrzeug und das Funktionsmodul in der vorstehend beschriebenen Art ausgestaltet sind.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen nachfolgend anhand eines in den schematischen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Darin zeigen:
- 1 ein modulares militärisches Fahrzeugsystem mit zwei verschiedenen Trägerfahrzeug-Typen;
- 2 ein modulares militärisches Fahrzeugsystem mit zwei verschiedenen Funktionsmodulen;
- 3 eine perspektivische Ansicht auf die Modulaufnahme eines Trägerfahrzeugs;
- 4a, 4b Draufsichten verschiedener Anbindungselemente;
- 5 eine schematische Schnittansicht durch ein Funktionsfahrzeug.
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In der Darstellung der 1 ist in einer schematischen Seitenansicht ein modulares militärisches Fahrzeugsystem 100 dargestellt, welches zwei verschiedene Trägerfahrzeug-Typen umfasst, nämlich ein Radfahrzeugmodul 1.1 und ein Kettenfahrzeugmodul 1.2. Zudem umfasst das Fahrzeugsystem 100 mehrere Funktionsmodule 2, von denen in der 1 jedoch nur ein einziges dargestellt ist. Das dargestellte Funktionsmodul 2 ist als Truppentransportmodul 2.1 ausgestaltet und dient zur Aufnahme mehrerer Soldaten. Die beiden Trägerfahrzeug-Typen 1.1, 1.2 weisen verschiedene Vor- und Nachteile hinsichtlich deren Geländegängigkeit auf aber auch hinsichtlich deren Tragverhalten. Bspw. eignet sich das Radfahrzeugmodul 1.1 besser für Straßenfahrten und das Kettenfahrzeugmodul 1.2 besser für Fahrten in unbefestigtem und sehr unebenem Gelände. Weiterhin eignet sich das Kettenfahrzeugmodul 1.2 auch besser für sehr schwere Funktionsmodule und für Funktionsmodule, die großkalibrige Waffen aufweisen.
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Wenn nun beispielsweise ein Fahrzeug zum Truppentransport benötigt wird, kann ausgehend von dem entsprechenden Truppentransportmodul 2.1 in Abhängigkeit der erforderlichen Gegebenheiten entweder das Radfahrmodul 1.1 oder das Kettenfahrzeugmodul 1.2 ausgewählt werden und das Truppentransportmodul 2.1 dann mit dem entsprechenden Trägerfahrzeug 1 zu einem Funktionsfahrzeug 10 zusammengesetzt werden.
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Darüber hinaus kann nicht nur das Trägerfahrzeug 1 ausgewählt werden, sondern es steht auch eine Vielzahl von Funktionsmodulen 2 zur Verfügung, die die Grundfunktion des Fahrzeugs 10 definieren. Bei dem Trägermodul 2 kann es sich beispielsweise um ein Truppentransportmodul 2.1, ein Artilleriemodul 2.2, ein Haubitzenmodul, ein Schützenpanzermodul, ein Kampfpanzermodul, ein Kommandostandmodul, ein Sanitätsmodul, ein Werkstattmodul, ein Radarmodul, ein Flugabwehrmodul, ein Versorgungsmodul, ein Raketenabschussmodul, ein Minenräummodul, ein Pioniermodul, ein Bergemodul, ein Lasttransportmodul und/oder ein Spürmodul handeln. In der Darstellung der 2 sind aus dieser Vielzahl verschiedener Module exemplarisch nur ein Truppentransportmodul 2.1 und ein Artilleriemodul 2.2 gezeigt.
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Das Artilleriemodul 2.2 trägt, wie in der 2 angedeutet, eine großkalibrige Waffe und verleiht dem Fahrzeug 10 somit die Fähigkeit, Feinde aus großer Distanz bekämpfen zu können. Das Truppentransportmodul 2.1 hingegen verleiht dem Fahrzeug 10 eine höhere Aufnahmekapazität für Soldaten.
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Durch die gleichzeitige Variabilität der Funktionsmodule 2 sowie auch der Trägerfahrzeuge 1 können verschiedenste Fahrzeuge 10 modulartig zusammengesetzt werden. Über die Funktionsmodule 2 können dabei die Grundfunktionen des Fahrzeugs 10 festgelegt werden und über die Auswahl eines entsprechenden Trägerfahrzeugs 1 die Fahreigenschaften des Fahrzeugs 10.
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Zur Aufnahme des Funktionsmoduls 2 weist das Trägerfahrzeug 1 eine wannenförmige Modulaufnahme 5 auf, die in der Darstellung der 3 gezeigt ist. Das Trägerfahrzeug 1 bzw. die Modulaufnahme 5 weist weiterhin mehrere Anbindungselemente 3 auf, die mit den funktionsmodulseitigen Anbindungsstellen 4 verbunden werden können, um das Funktionsmodul 2 sicher mit dem Trägerfahrzeug 1 zu verbinden. Die Anbindungselemente 3 der verschiedenen Trägerfahrzeuge 1.2, 1.2 sind dabei identisch ausgestaltet, so dass es nicht erforderlich ist, die Funktionsmodule 2 im Hinblick auf die Trägerfahrzeuge 1 anzupassen.
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Die Anbindungsstellen 4 der Funktionsmodule 2 sind jedoch abhängig davon, wie starr die Verbindung zwischen dem Funktionsmodul 2 und dem Trägerfahrzeug sein muss bzw. wie groß die von dem Trägerfahrzeug 1 aufzunehmenden Kräfte sind.
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In der 3 ist zu erkennen, dass das Truppentransportmodul 2.1 auf einer Seite nur zwei Anbindungsstellen 4.1, 4.2, das Artilleriemodul 2.2 hingegen drei Anbindungsstellen 4.1, 4.2, 4.3 aufweist. Wie dies nachfolgend anhand der 3 noch besser ersichtlich wird, sind die Anbindungselemente 3 des Trägerfahrzeugs 1 sowie auch die Anbindungselemente 4 der Funktionsmodule 2 im Hinblick auf die Längsachse des Trägerfahrzeugs 1 oder des Funktionsmoduls 2 immer paarweise vorgesehen. Das heißt, dass die in der 2 dargestellten drei Anbindungsstellen 4.1, 4.2, 4.3 des Artilleriemoduls 2.2 sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite des Artilleriemoduls 2.2 vorgesehen sind und dieses somit insgesamt sechs Anbindungsstellen 4.1, 4.2, 4.3 aufweist. Ganz analog weist das Truppentransportmodul vier Anbindungsstellen 4.1, 4.2 auf.
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Beim Abfeuern der Waffe des Artilleriemoduls 2.2 wirken sehr hohe Kräfte, die vom Trägerfahrzeug 1 aufgenommen werden müssen. Aufgrund dieser Kräfte reicht es nicht, wenn das Artilleriemodul 2.2 nur über vier Anbindungsstellen 4 mit dem Trägerfahrzeug 1 verbunden wird, da es dann zu einer Verformung des Trägerfahrzeugs 1 bzw. der Modulaufnahme 5 im Bereich der Anbindungselemente 3 kommen kann. Im schlimmsten Fall könnte das Funktionsmodul 2 sogar von dem Trägerfahrzeug 1 abgeschert werden. Durch die beiden im Vergleich zum Truppentransportmodul 2.1 zusätzlichen mittleren Anbindungsstellen 4.2 werden die wirkenden Kräfte somit auf mehrere Anbindungsstellen 4 bzw. Anbindungselemente 3 verteilt.
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Beim Truppentransportmodul 2.1 müssen hingegen nur deutlich geringere Kräfte aufgenommen werden, so dass es genügt, wenn dieses nur an vier Stellen mit dem Trägerfahrzeug 1 verbunden wird. Wie dies in der 2 ersichtlich ist, werden daher bei dem Truppentransportmodul 2.1 die beiden vorderen Anbindungsstellen 4.1 mit den Anbindungselementen 3.1 verbunden und die beiden hinteren Anbindungsstellen 4.2 mit den Anbindungselementen 3.3. Die mittleren Anbindungselemente 3.2 des Trägerfahrzeugs 1 werden zur Anbindung des Truppentransportmoduls 2.1 im Gegensatz zur Anbindung des Artilleriemoduls 2.2 nicht benötigt und bleiben daher ungenutzt.
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Wenngleich in der Darstellung der 2 nur das Kettenfahrzeugmodul 1.2 dargestellt ist, sehen die Anbindungselemente 3 des Radfahrzeugmoduls 1.1 genauso aus. Nachfolgend soll nun im Hinblick auf die 3 die Position der Anbindungselemente 3 des Trägerfahrzeugs 1 noch genauer beschrieben werden. Die Anbindungsstellen 4 der Funktionsmodule 2 sind entsprechend korrespondierend ausgestaltet.
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Wie in der 3 zu erkennen, weist die Modulaufnahme 5 eine wannenförmige Struktur mit zwei Seitenwänden 5.1 und zwei Wannenrändern 5.2 auf. Die Seitenwände 5.1 sind dabei leicht geneigt und die Wannenränder 5.2 sind im Wesentlichen parallel zum Boden ausgerichtet. In dem Bereich links der linken Seitenwand 5.1 und unterhalb des linken Wannenrandes 5.2 befindet sich im Falle eines Kettenfahrzeugmoduls 1.2 ein Kettenlaufwerk 7 und im Falle eines Radfahrzeugmoduls 1.1 ein Radlaufwerk. Auf der anderen Seite der Modulaufnahme 5 befindet sich entsprechend ein zweites Kettenlaufwerk 7 oder ein zweites Radlaufwerk. Die Anordnung der beiden Kettenlaufwerke 7 ist auch in der Darstellung der 5 gut zu erkennen. Die Anordnung von Radlaufwerken wäre entsprechend.
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Oben auf den beiden Wannenrändern 5.2 sind jeweils drei Anbindungselemente 3.1, 3.2, 3.3 vorgesehen, die somit oberhalb der entsprechenden Laufwerke 7 angeordnet sind. Diese Anbindungselemente 3.1, 3.2, 3.3 liegen sich in Richtung der Längsachse des Trägerfahrzeugs 1 bzw. in Richtung der Fahrtrichtung F gegenüber und der Abstand der gegenüberliegenden Anbindungselemente 3.1, 3.2, 3.1 nimmt in Fahrtrichtung F zu. Die hinteren Anbindungselemente 3.3 weisen demnach einen geringeren Abstand zueinander auf als die mittleren Anbindungselemente 3.2 und die mittleren Anbindungselemente 3.2 weisen einen geringeren Abstand zueinander als die vorderen Anbindungselemente 3.1 auf.
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In der 3 ist die Ausgestaltung der einzelnen Anbindungselemente 3 nur schematisch dargestellt. Eine genauere Ausgestaltung der Anbindungselemente 3 ist in den 4a und 4b zu erkennen. In der 4a ist das hintere Anbindungselement 3.3 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass das entsprechende Anbindungselement 3.3 U-förmig ausgestaltet ist und zwei Koppelstellen 6 aufweist, die als Bohrungen ausgestaltet sind. In der 4b ist das mittlere Anbindungselement 3.2 dargestellt, welches ebenfalls zwei Koppelstellen 6 aufweist, die ebenfalls als Bohrungen ausgestaltet sind.
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Alle Anbindungselemente 3 weisen zwei Koppelstellen 6 auf, so dass jedes der sechs Anbindungselemente 3 eine Doppelanbindung ermöglicht.
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Um die Positionierung des Funktionsmoduls 2 gegenüber dem Trägerfahrzeug 1 beim Anbinden des Funktionsmoduls 2 an das Trägerfahrzeug 1 zu vereinfachen und auch um hohe Kräfte in horizontaler Richtung übertragen zu können, sind die Anbindungselemente 3 entweder als Vertiefung oder als Ausbuchtungen ausgestaltet. Wenngleich dies in den Fig. nicht zu erkennen ist, sind die mittleren Anbindungselemente 3.2 als Vertiefungen und die vorderen und hinteren Anbindungselemente 3.1, 3.3 als Ausbuchtungen ausgestaltet. Wenn das Funktionsmodul 2 somit auf das Trägerfahrzeug 1 aufgesetzt ist, greifen die Anbindungsstellen 4 des Funktionsmoduls 2 und die Anbindungselemente 3 des Trägerfahrzeugs 1 ineinander. Die vorderen und hinteren Anbindungsstellen 4.1, 4.3 des Funktionsmoduls 2 sind entsprechend als Vertiefungen ausgestaltet, so dass die als Ausbuchtungen ausgestalteten Anbindungselemente 3.1, 3.3 in diese eingreifen können. Die mittleren Anbindungsstellen 4.2 sind entsprechend als Ausbuchtungen ausgestaltet, so dass diese beim Zusammensetzen in die als Vertiefungen ausgestalteten mittleren Anbindungselemente 3.2 eingreifen.
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Die Ausbuchtungen und Vertiefungen fungieren somit als eine Art Zentrierhilfe für die Funktionsmodule 2 und wenn die Funktionsmodule 2 einmal in die richtige Position gebracht wurden und die Anbindungsstellen 4 und die Anbindungselemente 3 entsprechend ineinandergreifen, können die Funktionsmodule 2 dann nicht mehr gegenüber dem Trägerfahrzeug 1 verrutschen. In dieser fixierten Position können dann die Anbindungselemente 3 dann über Schraubverbindungen mit den Anbindungsstellen 4 verbunden werden.
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Die entsprechenden Schrauben können dafür von unten durch entsprechende Öffnungen in den Wannenrändern 5.2 gesteckt werden, so dass sich die Schrauben dann durch die Wannenränder 5.2 und die Anbindungselemente 4 erstrecken. Die Anbindungsstellen 4 des Funktionsmoduls 2 weisen Schraubgewinde auf, in die die Schrauben eingeschraubt werden, um das Funktionsmodul 2 sicher mit dem Trägerfahrzeug 1 zu verbinden. Da jedes Anbindungselement 3 zwei entsprechende Koppelpunkte 6 aufweist, wird das Truppentransportmodul 2.1 insgesamt mit acht Schrauben befestigt und das Artilleriemodul 2.2 mit insgesamt 12 Schrauben. Die Verbindung zwischen dem Artilleriemodul 2.2 und dem Trägerfahrzeug 1 ist somit steifer als die Verbindung zwischen dem Truppentransportmodul 2.1 und dem Trägerfahrzeug 1.
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In der 5 ist das Fahrzeug 10 bestehend aus dem Trägerfahrzeug 1 und dem Funktionsmodul 2 in einer schematischen Schnittansicht gezeigt. Es ist zu erkennen, dass das Funktionsmodul 2 im Wesentlichen zwischen den beiden Kettenlaufwerken 7 aufgenommen ist und aufgrund der wannenförmigen Ausgestaltung der Modulaufnahme 5 bis in den Bereich zwischen den beiden Kettenlaufwerken 7 hineinreicht. Wenngleich in der 5 ein gewisser Spalt zwischen der Modulaufnahme 5 des Trägerfahrzeugs 1 und dem Funktionsmodul 2 gezeigt ist, kann das Funktionsmodul 2 auch noch an weiteren Stellen auf dem Trägerfahrzeug 1 aufliegen. Das Trägerfahrzeug 1 weist weiterhin auch noch Schnittstellen auf, über die das Funktionsmodul 2 mit der Elektronik, dem Stromnetz, der Hydraulik, der Pneumatik und/oder dem Belüftungssystem des Trägerfahrzeugs 1 verbunden werden kann. Diese Schnittstellen sind in den Figuren jedoch nicht mit dargestellt.
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Durch die Auswahl eines Trägerfahrzeugen-Typs aus einer Gruppe verschiedener Trägerfahrzeuge 1 und die Auswahl eines Funktionsmodul aus einer Gruppe verschiedener Funktionsmodule 2 können wahlweise Funktionsfahrzeuge 10 mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften zusammengesetzt werden, so dass das entsprechende Funktionsfahrzeug 10 gezielt an verschiedene Anforderungen angepasst werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trägerfahrzeug
- 1.1
- Radfahrzeugmodul
- 1.2
- Kettenfahrzeugmodul
- 2
- Funktionsmodul
- 2.1
- Truppentransportmodul
- 2.2
- Artilleriemodul
- 3
- Anbindungselemente
- 3.1
- vordere Anbindungselemente
- 3.2
- mittlere Anbindungselemente
- 3.3
- hintere Anbindungselemente
- 4
- Anbindungsstellen
- 4.1
- vordere Anbindungsstellen
- 4.2
- mittlere Anbindungsstellen
- 4.3
- hintere Anbindungsstellen
- 5
- Modulaufnahme
- 5.1
- Seitenwände
- 5.2
- Wannenrändern
- 6
- Koppelpunkt
- 7
- Kettenlaufwerk
- 10
- militärisches Funktionsfahrzeug
- 100
- Modulares militärisches Fahrzeugsystem
- F
- Fahrzeuglängsachse