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Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Garraum und einem Gehäuse aus mehreren Gehäuseteilen, die miteinander verbunden sind. Insbesondere ist dabei der Garraum durch einen beheizbaren Tiegel definiert, der an einem Gestell gelagert ist, wobei das Gestell das Gehäuse aus mehreren Gehäuseteilen hat.
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Die Gehäuse gattungsgemäßer Gargeräte sind üblicherweise aus mehreren Materialien hergestellt, um eine gewisse Stabilität zu gewährleisten sowie Halterungen für Funktionsbauteile auszubilden. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn am Gestell ein Tiegel gelagert werden soll, also ein recht schweres Bauteil.
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Dazu weisen gattungsgemäße Gargeräte ein Außengehäuse oder eine Außenwand auf, die in der Regel aus Metall ist, um die nötige Stabilität sicherzustellen. In dem Außengehäuse ist eine separat hergestellte Innenwand befestigt, die zur Aufnahme der Funktionsbauteile dient. In der Regel ist die Innenwand aus Kunststoff, um das Gewicht des Gargeräts nicht unnötig stark zu erhöhen und eine elektrische Isolation zwischen den Funktionsbauteilen und dem Außengehäuse zu schaffen.
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Üblicherweise wird die Innenwand in dem Außengehäuse über separate Befestigungsmittel befestigt. Beispielsweise wird die Innenwand mit dem Außengehäuse verschraubt, verrastet, verklebt oder ähnliches.
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Um zu vermeiden, dass sich Kondenswasser zwischen der Innenwand und dem Außengehäuse sammelt, werden die Kontaktstellen des Außengehäuses mit der Innenwand abgedichtet. Zur Abdichtung wird üblicherweise ein zusätzliches Bauteil, beispielsweise eine Dichtung, verwendet.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfach herzustellendes Gargerät unter verringertem Einsatz von Material und Bauteilen zu schaffen.
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Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Gargerät erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest ein Gehäuseteil ein Verbundbauteil ist, mit einer rinnen- oder wannenförmigen Außenwand aus Metall und einer die Außenwand innenseitig auskleidenden Kunststoffwand, die in die Außenwand eingespritzt ist, wobei an die Kunststoffwand Halterungen für Funktionsbauteile angespritzt sind. So kann in einem Herstellungsschritt die Innenwand hergestellt und mit der Außenwand stoffschlüssig verbunden werden. Zusätzlich wird in diesem Herstellungsschritt die Innenwand dichtend mit der Außenwand verbunden. Hierbei sind keine separaten Befestigungsmittel notwendig. Insgesamt können so Bauteile, Material, Zeit und Kosten gespart werden.
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Insbesondere umfassen die Halterungen Rastelemente und/oder Aufnahmeführungen. Auf diese Weise können Funktionsbauteile ohne separate Befestigungsmittel an der Innenwand angebracht werden.
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Gemäß einem Aspekt ist die Außenwand ein Biege- oder Tiefziehteil. Derartige Teile können einfach und kostengünstig hergestellt werden. Während des Tiefziehprozesses kann die Wannen- oder Rinnenform der Außenwand einfach ausgebildet werden.
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Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass die Kunststoffwand eine wannenförmige Innenseite definiert. Durch die Wannenform wird ein Hohlraum gebildet, in dem Platz für die Anbringung der Funktionsbauteile ist. Außerdem kann durch die Wannenform anstelle einer geschlossenen Kastenform Material bei der Herstellung der Kunststoffwand eingespart werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass an einem Umfangsrand der Kunststoffwand zumindest eine Dichtlippe angespritzt ist. Über die Dichtlippe kann die Kunststoffwand dichtend an einem anderen Bauteil anliegen.
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In einer Ausführungsform ist das Verbundbauteil eine Quertraverse des L- oder T-förmigen Gestells, die längs eines hinteren Randes des zumindest einen Tiegels verläuft. Die Quertraverse erhöht die Stabilität des Gestells und kann zur Aufnahme von Bauteilen dienen, die essenziell zum Betreiben des Tiegels sind.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Quertraverse nach hinten offen ist und einen Installationsraum bildet, in dem verschiedene Funktionsbauteile, wie Elektronik-, Elektrotechnik-, Hydraulik- und/oder weitere Funktionsbauteile untergebracht sind, wobei die offene Seite durch eine abnehmbare Abdeckung geschlossen ist. Aufgrund der Anordnung der Funktionsbauteile im Installationsraum muss kein zusätzlicher Bauraum zur Unterbringung der Funktionsbauteile vorgesehen werden. Durch die Abdeckung sind die im Installationsraum angeordneten Funktionsbauteile leicht zugänglich, und die Funktionsbauteile können vor äußeren Einflüssen geschützt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Verbundbauteil ein Deckel zum Schließen eines Installationsraums, der im Inneren des Gehäuses gebildet ist. Im Installationsraum können verschiedenste Funktionsbauteile, beispielsweise Elektronikbauteile, aufgenommen werden, sodass für diese Bauteile kein zusätzlicher Bauraum zur Unterbringung vorgesehen werden muss. Durch den Deckel kann der Installationsraum abgedeckt oder freigelegt werden. So können die darin befindlichen Bauteile einerseits vor äußeren Einflüssen geschützt werden, und andererseits kann so ein leichter Zugang zu den Bauteilen gewährleistet werden.
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Insbesondere ist in den Deckel ein auf einer Oberseite des Deckels sichtbares Bedientableau für das Gargerät integriert. An dieser Stelle ist das Bedientableau leicht zugänglich, sodass das Gargerät sehr leicht bedient werden kann.
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Der Installationsraum der Quertraverse kann über eine Durchgangsöffnung mit einem Installationsraum eines anderen Gehäuseteils verbunden sein. So können Versorgungsleitungen, Entsorgungsleitungen, Kabel oder Ähnliches geschützt innerhalb des Gehäuses des Gargeräts verlaufen.
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Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Gargeräts,
- - 2 eine schematische Perspektivansicht eines Ausschnitts einer Mittelkonsole des erfindungsgemäßen Gargeräts gemäß 1,
- - 3 eine Explosionsansicht eines Konsolendeckels des erfindungsgemäßen Gargeräts gemäß 1,
- - 4 eine schematische Perspektivansicht eines Ausschnitts des Konsolendeckels gemäß 3, und
- - 5 eine Explosionsansicht einer Quertraverse des erfindungsgemäßen Gargeräts gemäß 1.
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In 1 ist ein Gargerät 10 gezeigt, das ein T-förmiges Gestell 12 aufweist, an dem zwei beheizbare Tiegel 14, insbesondere kippbar, gelagert sind. Jeder Tiegel 14 definiert einen Garraum, der durch einen schwenkbaren Tiegeldeckel 16 verschlossen werden kann. Die Erfindung ist grundsätzlich auch auf andere Gargeräte anwendbar, beispielweise Kombidämpfer.
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Das T-förmige Gestell 12 ist durch eine Quertraverse 18 und eine Mittelkonsole 20 gebildet. Es ist auch denkbar, dass durch die Quertraverse 18 und die Mittelkonsole 20 ein L-förmiges Gestell 12 gebildet ist.
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Auf der Mittelkonsole 20 ist ein Konsolendeckel 22 angeordnet, beispielsweise abnehmbar oder schwenkbar gelagert.
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Die Quertraverse 18 verläuft längs eines hinteren Randes der Tiegel 14.
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Jede der oben beschriebenen Komponenten des Gargeräts 10 stellt ein Gehäuseteil des Gargeräts 10 dar.
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In 2 ist die Mittelkonsole 20 bei geöffnetem Konsolendeckel 22 im Detail gezeigt. Die Mittelkonsole 20 weist ein Außengehäuse 26 auf, das so geformt ist, dass es an einer Oberseite eine Auflagefläche 28 bildet, auf der der Konsolendeckel 22 im geschlossenen Zustand, insbesondere dichtend aufliegt.
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Das Außengehäuse 26 ist als Hohlkasten geformt, der zu seiner Oberseite hin offen ist. Der durch das Außengehäuse 26 gebildete Hohlraum stellt einen Installationsraum 24 dar.
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Durch den Konsolendeckel 22 kann der Installationsraum 24 der Mittelkonsole 20 abgedeckt oder freigelegt werden. Im Installationsraum 24 können Funktionsbauteile des Gargeräts 10 angeordnet sein.
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An einem oberseitigen Öffnungsrand 30 des Außengehäuses 26 ist umfangsmäßig ein rinnenförmiger Hinterschnitt 32 angeordnet. Der Hinterschnitt 32 umfasst einen ersten Abschnitt 34, der im Wesentlichen senkrecht von der Auflagefläche 28 absteht.
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Ein zweiter Abschnitt 36 schließt insbesondere einteilig an einem oberen Ende des ersten Abschnitts 34 an und verläuft von dort aus schräg nach unten in Richtung der Auflagefläche 28.
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Beispielsweise wird der Hinterschnitt 32 aus einem Rohteil gebogen, um den ersten Abschnitt 34 und den zweiten Abschnitt 36 zu bilden.
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In 3 ist eine Explosionsansicht des Konsolendeckels 22 dargestellt. Der Konsolendeckel 22 weist ein Außengehäuse auf, das als eine wannenförmige Außenwand 38 geformt ist.
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Beispielsweise kann die Außenwand 38 ein Tiefziehteil aus Metall sein.
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Weiterhin umfasst der Konsolendeckel 22 ein Kunststoffteil, das die Außenwand 38 innenseitig auskleidet. Dementsprechend bildet das Kunststoffteil eine innenseitige Kunststoffwand 40.
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Die Kunststoffwand 40 ist innenseitig in die wannenförmige Außenwand 38 eingespritzt und dadurch fest mit der Außenwand 38 verbunden, sodass der Konsolendeckel 22 als ein Verbundbauteil gebildet ist.
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Die Explosionsansicht in 3 soll demnach nur zum Verständnis dienen; die Kunststoffwand 40 existiert nicht als separates, von der Außenwand 38 getrenntes Bauteil, da sie direkt in die Außenwand eingespritzt wird.
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In der Außenwand 38 sowie in der Kunststoffwand 40 sind offene Bereiche 42 vorgesehen, in die ein Bedientableau 44, beispielsweise mit einem Bildschirm oder Touchscreen 44a und einem Eingabegerät 44b, eingesetzt ist. Optional kann auf dem Bedientableau 44 eine bedruckte Glasscheibe oder Folie vorgesehene sein.
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Natürlich können auch andere Arten von Einbauteilen in die offenen Bereiche 42 eingesetzt werden.
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Alternativ können auch keine offenen Bereiche 42 vorgesehen sein.
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4 zeigt einen Ausschnitt der Innenseite des Konsolendeckels 22. Wie bereits erläutert, ist die Kunststoffwand 40 in die Außenwand 38 eingespritzt und definiert dadurch eine wannenförmige Innenseite des Konsolendeckels 22.
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Die Kunststoffwand 40 weist eine erste Wand 46 auf, die rahmenartig an einer Innenseite 48 (siehe 3) einer seitlichen Umfangswand 50 der Außenwand 38 angeordnet ist. Anders ausgedrückt bildet die erste Wand 46 einen Umfangsrand der Kunststoffwand 40.
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Die Kunststoffwand 40 umfasst eine zweite Wand 52, die rahmenartig und versetzt zur ersten Wand 46 verläuft.
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Aufgrund des versetzten Verlaufs der beiden Wände 46, 52 ist eine Rille 54 gebildet, die nach unten hin durch eine Grundfläche 56 der Kunststoffwand 40 und seitlich durch eine erste Wandung 58, die zur zweiten Wand 52 gerichtet ist, und eine zweite Wandung 60, die zur ersten Wand 46 gerichtet ist, begrenzt ist.
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Die erste Wandung 58 ist Teil der ersten Wand 46, und die zweite Wandung 60 ist Teil der zweiten Wand 52.
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Durch die rahmenartige zweite Wand 52 und die Grundfläche 56 wird eine zweite Rille 62 gebildet, die sich im Wesentlichen mittig der Kunststoffwand 40 erstreckt. Die zweite Rille 62 kann auch einen Aufnahmeraum darstellen.
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Die erste Rille 54 verläuft rahmenartig um die zweite Rille 62.
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Anders ausgedrückt wird durch die erste Wand 46 und die Grundfläche 56 eine Gesamtrille abgegrenzt, wobei die zweite Wand 52 als Trennwand dient, durch die die Gesamtrille in die erste Rille 54 und die zweite Rille 62 aufgeteilt wird.
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Innerhalb der zweiten Rille 62, insbesondere an der Grundfläche 56, sind Halterungen 64 vorgesehen, die zur Befestigung diverser Funktionsbauteile dienen. Die Halterungen 64 können beispielsweise Rastelemente, Aufnahmeführungen und/oder dergleichen sein.
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Zudem können eine oder mehrere Verstärkungsstreben 66 vorgesehen sein. In 4 ist beispielhaft nur eine Verstärkungsstrebe 66 gezeigt.
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Optional ist an einer Oberseite 68 der ersten Wand 46 eine Dichtlippe 70 vorgesehen, die einteilig angeformt sein, im Wesentlichen senkrecht von der Oberseite 68 abstehen und umfangsmäßig entlang der Oberseite 68 verlaufen kann.
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In Bezug auf die 2 und 4 wird im Folgenden die Mittelkonsole 20 und der Konsolendeckel 22 im geschlossenen Zustand beschrieben.
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Im geschlossenen, insbesondere zugeklappten oder aufgesetzten, Zustand liegt der Konsolendeckel 22 mit der Dichtlippe 70 auf der Auflagefläche 28 der Mittelkonsole 20 auf. Die Dichtlippe 70 hat hierbei neben einer Dichtfunktion die Funktion, einen Spalt zwischen den zwei Metallkomponenten Gehäuse 26 und Außenwand 38, genauer zwischen der Auflagefläche 28 und einer Oberseite 72 (vgl. 4) der Außenwand 38, zu schaffen. Dieser Spalt liegt beispielsweise zwischen 0,2 und 0,8 mm.
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Bei geschlossenem Konsolendeckel 22 ist der Hinterschnitt 32 in die erste Rille 54 eingeführt. Dabei liegt die zweite Wandung 60 der zweiten Wand 52 innenseitig am ersten Abschnitt 34 des Hinterschnitts 32 an. Des Weiteren liegt ein zur Auflagefläche 28 näheres Ende des zweiten Abschnitts 36 des Hinterschnitts 32 an der ersten Wandung 58 der ersten Wand 46 an.
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Dadurch wird sichergestellt, dass sich in einem Raum zwischen dem Hinterschnitt 32, der Auflagefläche 28 der Dichtlippe 70 und der ersten Wandung 58 sammelndes Kondenswasser nicht in den Installationsraum 24 gelangen kann.
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In 5 ist eine Explosionsansicht der Quertraverse 18 dargestellt.
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Die Quertraverse 18 weist ein Außengehäuse auf, das als eine rinnenförmige Außenwand 74 geformt ist.
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Beispielsweise kann die Außenwand 74 ein Biege- oder Tiefziehteil aus Metall sein.
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Weiterhin umfasst die Quertraverse 18 ein Kunststoffteil, das die Außenwand 74 innenseitig auskleidet. Dementsprechend bildet das Kunststoffteil eine innenseitige Kunststoffwand 76.
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Die Kunststoffwand 76 bildet einen Installationsraum 78 aus, in dem, beispielsweise an einer Grundfläche 80 oder an Seitenflächen 82 der Kunststoffwand 76, Halterungen 84 vorgesehen sind, die zur Befestigung diverser Funktionsbauteile dienen. Die Halterungen 84 können beispielsweise Rastelemente, Aufnahmeführungen und/oder dergleichen sein.
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In der Außenwand 74 sowie in der Kunststoffwand 76 sind offenen Bereiche 86 vorgesehen, durch die beispielsweise Versorgungsleitungen, Entsorgungsleitungen, Kabel und/oder Ähnliches verlaufen können.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Mittelkonsole 20 offene Bereiche aufweist, die an die offenen Bereiche 86 der Quertraverse 18 anschließen und so Durchgangsöffnungen bilden, durch die sich Versorgungsleitungen, Entsorgungsleitungen, Kabel und/oder Ähnliches erstrecken.
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Alternativ können auch keine offenen Bereiche 86 vorgesehen sein.
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Die Kunststoffwand 76 ist innenseitig in die rinnenförmige Außenwand 74 eingespritzt und dadurch fest mit der Außenwand 74 verbunden, sodass die Quertraverse 18 ein Verbundbauteil ist.
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Auch die Explosionsansicht in 5 dient nur zum besseren Verständnis; die Kunststoffwand 76 ist kein separates Bauteil.
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Optional können noch weitere Bauteile, wie beispielsweise Endstücke 88, eine Abdeckung 90, die hier mehrere Abdeckungskomponenten 92 umfasst, Standfüße oder Ähnliches an der Quertraverse 18 vorgesehen sein.
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Die separate Abdeckung 90 ist lösbar oder schwenkbar an der Quertraverse 18 angebracht. Durch die Abdeckung 90 kann der Installationsraum 78 abgedeckt oder freigelegt werden.
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Die separaten Endstücke 88 können, nach der Herstellung der Quertraverse 18 als Verbundbauteil, an der Quertraverse 18 befestigt werden.
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Alternativ kann die Außenwand 74 bereits so geformt sein, dass die Außenwand 74 die Endstücke 88 aufweist. Die Endstücke 88 sind hier dann integraler Bestandteil der Außenwand 74, in die die Kunststoffwand 76 eingespritzt wird.