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Die Erfindung betrifft eine Transportbox mit wenigstens einer Befestigungsvorrichtung für einen Fahrradträger.
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Fahrradträger, die zum Transport eines oder mehrerer Fahrräder dienen, werden an der Anhängerkupplung eines Fahrzeugs befestigt. Es ist auch möglich, anstelle des oder der Fahrräder eine Transportbox auf einem Fahrradträger zu befestigen. Die Transportbox vergrößert das Transportvolumen des Fahrzeugs und ermöglicht das Mitführen von Ladung außerhalb des Fahrzeugs. Zur Befestigung einer Transportbox dienen zum Beispiel U-Bügel oder Schrauben. Bei einem anderen System werden an dem Fahrradträger vorhandene Zahnbänder und Ratschen zur Befestigung der Transportbox verwendet. Ein weiterer Hersteller verwendet ein Schnellspannsystem, das sich außerhalb der Transportbox befindet.
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In dem Dokument
DE 10 2004 035 154 A1 wird eine Befestigungsvorrichtung für einen Dachkoffer beschrieben, die den Boden des Dachkoffers durchsetzende Spannbacken aufweist, die durch die Drehung eines Betätigungselements von der Innenseite des Dachkoffers her verschwenkbar sind, um den Dachkoffer an einem Querträger eines Fahrzeugs zu befestigen.
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2010 024 956 A1 schlägt eine Gepäckbox vor, die auf einem Heckträger eines Kraftfahrzeugs befestigt werden kann, sodass der Benutzer anstelle eines oder mehrerer Fahrräder Gegenstände in der Gepäckbox transportieren kann.
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In ähnlicher Weise offenbart auch die
US 2017/0001574 A1 eine Transportbox, die mittels Zahnbändern auf einem Heckträger eines Fahrzeugs befestigt werden kann.
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Bei allen herkömmlichen Transportboxen erfolgt die Befestigung auf dem Fahrradträger von der Außenseite her. Zumeist wird die Transportbox gegen ein Trägerprofil geklemmt. Dabei können allerdings unerwünschte, in Öffnungsrichtung der Befestigung wirkende Momente auftreten. Darüber hinaus wird zur Montage und Demontage zumeist Werkzeug benötigt, sodass die Handhabung kompliziert, nicht intuitiv und nicht ergonomisch ist.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Transportbox mit wenigstens einer Befestigungsvorrichtung für einen Fahrradträger anzugeben, die eine besonders einfache Handhabung ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Transportbox mit wenigstens einer Befestigungsvorrichtung für einen Fahrradträger vorgesehen, wobei die Befestigungsvorrichtung umfasst:
- - ein Gehäuse, das in eine Ausnehmung im Inneren der Transportbox einsetzbar und mit einer Dichtfläche auf einen die Ausnehmung umgebenden Rand aufsetzbar ist,
- - einen schwenkbar gelagerten Hebel, der um eine Drehachse zwischen einer Öffnungsposition und einer Verriegelungsposition schwenkbar ist und einen außerhalb des Gehäuses angeordneten Betätigungsabschnitt und einen in dem Gehäuse aufgenommenen Klemmabschnitt aufweist,
- - eine in dem Gehäuse ausgebildete Aussparung, die zwischen einem ersten Gehäuseabschnitt und einem zweiten Gehäuseabschnitt angeordnet und derart an die Außenkontur eines Trägerprofils des Fahrradträgers angepasst ist, dass das Gehäuse auf das Trägerprofil aufsetzbar ist,
- - wobei der in dem Gehäuse aufgenommene Klemmabschnitt des Hebels in der Öffnungsposition in dem ersten Gehäuseabschnitt aufgenommen ist und in der Verriegelungsposition die Aussparung durchsetzt und mit seinem freien Ende in dem zweiten Gehäuseabschnitt aufgenommen ist.
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Die erfindungsgemäße Transportbox zeichnet sich dadurch aus, dass sie besonders einfach benutzbar ist. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass dann, wenn sich der Hebel in der Verriegelungsposition befindet und die Transportbox dadurch auf dem Fahrradträger fixiert ist, kein in Öffnungsrichtung wirkendes Moment auftritt. Darüber hinaus bewirkt die kraft- und formschlüssige Befestigung ein verbesserte Stabilität, falls das Fahrzeug einen Seitenaufprall erleidet.
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Um die Transportbox auf einem Fahrradträger zu befestigen, wird die Befestigungsvorrichtung bei erstmaliger Benutzung einfach in eine Ausnehmung im Inneren der Transportbox eingesetzt. Vorzugsweise wird die Befestigungsvorrichtung dabei in entsprechende Öffnungen im Boden der erfindungsgemäßen Transportbox eingerastet oder eingeclipst. Üblicherweise besitzt die erfindungsgemäße Transportbox zwei derartige Befestigungsvorrichtungen, die an zwei parallelen Trägerprofilen des Fahrradträgers befestigbar sind. Nach dem Anbringen der Befestigungsvorrichtungen wird jeweils der Hebel von der Öffnungsposition in die Verriegelungsposition verschwenkt, wodurch der Klemmabschnitt des Hebels das Trägerprofil des Fahrradträgers umgreift und die Transportbox auf dem Fahrradträger arretiert. Um die Transportbox wieder von dem Fahrradträger abzunehmen, genügt es, die Hebel in die entgegengesetzte Richtung zu schwenken, anschließend kann die Transportbox mit den daran angebrachten Befestigungsvorrichtungen von dem Fahrradträger abgenommen werden. Sowohl die Montage als auch die Demontage kann einfach von der Innenseite der Transportbox her erfolgen, ohne dass dazu Werkzeug oder separate Befestigungsteile benötigt werden.
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Bei der Befestigungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Transportbox wird es bevorzugt, dass der Abstand zwischen dem Klemmabschnitt des Hebels und der Innenfläche der Aussparung in der Verriegelungsposition zumindest geringfügig kleiner als die Höhe des Trägerprofils ist. Diese Ausgestaltung bewirkt, dass bei verriegeltem Hebel eine Vorspannung erzeugt wird und die Befestigungsvorrichtung spielfrei auf dem Trägerprofil gehalten wird. Darüber hinaus werden dadurch Form- oder Lagetoleranzen des Trägerprofils bzw. der Trägerprofile des Fahrradträgers ausgeglichen. Beim Verriegeln werden die Befestigungsvorrichtungen gegen die Trägerprofile gezogen, sodass die Transportbox gegen Abheben gesichert ist.
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Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Transportbox sieht vor, dass der Hebei der Befestigungsvorrichtung an seinem Betätigungsabschnitt ein Rastelement aufweist, das in der Verriegelungsposition in eine entsprechende Öffnung des Gehäuses einrastbar ist. Durch das Rastelement ist der Betätigungsabschnitt des Hebels im verriegelten Zustand sicher und spielfrei gehalten. Vorzugsweise liegt der Betätigungsabschnitt des Hebels in der Verriegelungsposition zumindest näherungsweise auf der Oberseite des Gehäuses der Befestigungsvorrichtung auf.
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Vorzugsweise ist der Klemmabschnitt des Hebels im Gehäuse der Befestigungsvorrichtung mehrfach abgewinkelt. Eine zweifache Abwinkelung ermöglicht es, den Hebel in einem klein bauenden Gehäuse unterzubringen, wodurch der Platzbedarf der Befestigungsvorrichtung verringert werden kann. Ein zweifach abgewinkelter Klemmabschnitt kann zumindest näherungsweise U-förmig ausgebildet sein.
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Die Befestigungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Transportbox kann besonders einfach hergestellt werden, wenn das Gehäuse aus zwei Gehäusehälften zusammengesetzt ist. Der Hebel kann dabei zwischen den beiden Gehäusehälften aufgenommen und gelagert werden.
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Eine Weiterbildung der Befestigungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Transportbox sieht vor, dass die beiden Gehäusehälften miteinander verrastet, verclipst, verklebt oder verschraubt sind. Die Befestigungsvorrichtung kann dann besonders einfach montiert werden.
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Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass die Dichtfläche der Befestigungsvorrichtung eine umlaufende elastische Dichtung aufweist. Die Dichtung dichtet die Ausnehmung der erfindungsgemäßen Transportbox nach außen ab, wodurch verhindert wird, dass Schmutz in das Innere der Transportbox eindringen kann. Vorzugsweise ist die Dichtung integral mit dem Gehäuse der Befestigungsvorrichtung ausgebildet. Die Dichtung kann beispielsweise durch ein Zweikomponenten-Spritzgussverfahren hergestellt sein.
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Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Transportbox zwei Befestigungsvorrichtungen der beschriebenen Art zur Befestigung der Transportbox auf einem Fahrradträger auf. Jede Befestigungsvorrichtung wird dabei auf ein Trägerprofil des Fahrradträgers gesetzt und durch Schwenken des Hebels verriegelt.
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Bei der erfindungsgemäßen Transportbox ist die Größe der wenigstens einen Ausnehmung vorzugsweise so gewählt, dass die Befestigungsvorrichtung in der Transportbox schwimmend gelagert ist. Die schwimmende Lagerung ermöglicht einen Ausgleich von Toleranzen des Fahrradträgers, sodass in jedem Fall eine zuverlässige Fixierung der Transportbox auf dem Fahrradträger möglich ist.
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Die Befestigungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Transportbox ist vorzugsweise so ausgebildet, dass sie zur Anpassung an unterschiedliche Fahrradträger in zwei unterschiedlichen, um 180° gedrehten Positionen in die Ausnehmung der Transportbox einsetzbar ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1 eine Gehäusehälfte einer Befestigungsvorrichtung für eine erfindungsgemäße Transportbox auf einem Fahrradträger, während sich der Hebel der Befestigungsvorrichtung in der Öffnungsposition befindet,
- 2 die in 1 gezeigte Gehäusehälfte der Befestigungsvorrichtung nach dem Verschwenken des Hebels in die Verriegelungsposition,
- 3 eine perspektivische Ansicht der Befestigungsvorrichtung und
- 4 eine aufgebrochene Detailansicht einer erfindungsgemäßen Transportbox mit einer Befestigungsvorrichtung.
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Die in 1 bis 3 gezeigte Befestigungsvorrichtung 1 zur Befestigung einer Transportbox auf einem Fahrradträger umfasst zwei Gehäusehälften 2, 3, von denen in 1 und 2 lediglich die Gehäusehälfte 2 dargestellt ist.
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Ein Hebel 4 umfasst einen außerhalb des Gehäuses angeordneten Betätigungsabschnitt 5 und einen in dem Gehäuse aufgenommenen Klemmabschnitt 6. Der Hebel 4 ist um eine Drehachse 7 schwenkbar. Der Klemmabschnitt 6 des Hebels 4 ist mehrfach abgewinkelt, sodass er vollständig innerhalb des Gehäuses aufgenommen werden kann.
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Eine Aussparung 8 des Gehäuses ist zwischen einem ersten Gehäuseabschnitt 9 und einem zweiten Gehäuseabschnitt 10 angeordnet. In der Öffnungsposition befindet sich der Klemmabschnitt 6 des Hebels 4 innerhalb des ersten Gehäuseabschnitts 9.
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Die Aussparung 8 umfasst einen näherungsweise halbkreisförmigen Abschnitt 11, an den sich ein Abschnitt mit konstantem Abstand zwischen den beiden Gehäuseabschnitten 9, 10 anschließt. Die Aussparung 8 ist so an die Außenkontur eines Trägerprofils des Fahrradträgers angepasst, dass das Gehäuse formschlüssig auf das Trägerprofil aufsetzbar ist. Gegebenenfalls vorhandene Toleranzen des Trägerprofils werden durch eine elastische Dichtung 12 ausgeglichen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel erkennt man, dass die Gehäusehälfte 2 nach Leichtbauprinzipien aufgebaut ist und sechseckige Versteifungen aufweist.
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An der Befestigungsvorrichtung 1 ist eine Dichtfläche 13 vorgesehen, die durch eine Weichkomponente 14 gebildet ist. Beide Gehäusehälften 2, 3 weisen entsprechende Dichtflächen 13 mit einer Weichkomponente 14 auf, wodurch eine umlaufende, geschlossene Dichtfläche gebildet wird, die im verriegelten Zustand die Ausnehmung im Inneren der Transportbox abdichtet. Die Weichkomponente besteht aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) und ist im Zweikomponentenspritzgussverfahren integral mit der Gehäusehälfte 2, 3 hergestellt.
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Bei der erstmaligen Benutzung werden zwei Befestigungsvorrichtungen 1 in Ausnehmungen im Boden der Transportbox fixiert. Die Befestigungsvorrichtungen 1 weisen dazu an ihrer Unterseite Rastelemente 17, 18 auf, die in entsprechende Öffnungen im Boden der Transportbox eingesetzt und verrastet werden. Die Ausnehmungen der Transportbox sind so gewählt, dass die Befestigungsvorrichtungen 1 schwimmend gelagert sind, sodass gegebenenfalls vorhandene Toleranzen der Trägerprofile des Fahrradträgers dadurch ausgeglichen werden.
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Die Transportbox mit den daran befestigten Befestigungsvorrichtungen 1 wird dann so auf dem Fahrradträger positioniert, dass sich die Trägerprofile des Fahrradträgers in der Aussparung 8 zwischen den Gehäuseabschnitten 9, 10 befinden. Die Hebel 4 der beiden Befestigungsvorrichtungen 1 befinden sich währenddessen in der Öffnungsposition.
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Zum Arretieren der Transportbox auf dem Fahrradträger wird der Hebel 4 der Befestigungsvorrichtung 1 ausgehend von der in 1 gezeigten Öffnungsposition in die in 2 gezeigte Verriegelungsposition verschwenkt. Der Schwenkwinkel des Betätigungsabschnitts 5 beträgt dabei näherungsweise 45°. In 2 erkennt man, dass der Klemmabschnitt 6 die Unterseite des (nicht dargestellten) Trägerprofils passiert und nach dem Verschwenken in dem zweiten Gehäuseabschnitt 10 der Gehäusehälfte 2 aufgenommen ist. Da der (vertikale) Abstand zwischen dem Klemmabschnitt 6 des Hebels 4 und dem halbkreisförmigen Abschnitt 11 in der Verriegelungsposition geringfügig kleiner als die Höhe des Trägerprofils ist, wird das Trägerprofil beim Verschwenken des Hebels 4 verriegelt.
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Auf den Hebel 4 wirkt in der Verriegelungsposition kein Öffnungsmoment, sodass ein selbsttätiges Lösen der Verriegelung verhindert wird. Die Transportbox wird somit durch die Befestigungsvorrichtung 1 positioniert und verriegelt. Durch den Hebel 4 wird eine vertikale Bewegung der Transportbox gegenüber dem Trägerprofil des Fahrradträgers verhindert.
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Im Bereich seines freien Endes weist der Betätigungsabschnitt 5 des Hebels 4 ein Rastelement 15 auf, das in der in 2 gezeigten Verriegelungsposition in eine entsprechende Ausnehmung 16 der Gehäusehälften 2, 3 eingerastet ist. Der Betätigungsabschnitt 5 des Hebels 4 liegt in der Verriegelungsposition auf der Oberseite des Gehäuses der Befestigungsvorrichtung 1 auf.
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Ein Detail einer Transportbox 19 mit einer Befestigungsvorrichtung 1 ist in 4 in einer aufgebrochenen Detailansicht dargestellt. Die Transportbox 19 ist mittels zwei Befestigungsvorrichtungen 1 auf einem Fahrradträger 20 befestigt. Die in Fahrtrichtung rechte Befestigungsvorrichtung 1 ist in 4 durch den Ausbruch in der Transportbox 19 sichtbar. Man erkennt dort, dass ein Trägerprofil 21 des Fahrradträgers 20 zwischen den beiden Gehäuseabschnitten 9, 10 aufgenommen ist. Der in 4 verdeckte Klemmabschnitt 6 des Hebels 4 untergreift dabei das Trägerprofil 21 und fixiert die Transportbox 19 mittels der Befestigungsvorrichtung 1 auf dem Fahrradträger 20. Zum Abnehmen der Transportbox 19 werden die Hebel 4 der beiden Befestigungsvorrichtungen 1 nach oben in die Öffnungsposition geschwenkt, so dass die Trägerprofile 21 freigegeben werden und die Transportbox 19 angehoben und entfernt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungsvorrichtung
- 2
- Gehäusehälfte
- 3
- Gehäusehälfte
- 4
- Hebel
- 5
- Betätigungsabschnitt
- 6
- Klemmabschnitt
- 7
- Drehachse
- 8
- Aussparung
- 9
- erster Gehäuseabschnitt
- 10
- zweiter Gehäuseabschnitt
- 11
- Abschnitt
- 12
- Dichtung
- 13
- Dichtfläche
- 14
- Weichkomponente
- 15
- Rastelement
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Rastelement
- 18
- Rastelement
- 19
- Transportbox
- 20
- Fahrradträger
- 21
- Trägerprofil