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Die Erfindung betrifft einen Schieber, insbesondere einen Doppelplattenschieber gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Schieber, insbesondere Doppelplattenschieber dieser Art sind grundsätzlich bekannt und werden beispielsweise als flach-, oval- und Rundschieber angeboten.
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Doppelplattenschieber kommen meist dann zur Anwendung, wenn in der offenen Stellung des Schieber eine Abdichtung seines Durchflussraumes gegenüber dem übrigen Gehäuseinnenraum verlangt wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich um einen Gasstrom mit Verunreinigungen aus einem sublimierten Stoff handelt, weil diese sich sonst in nicht abgeschlossenen Gehäuseteilen anlagern und zu einer Verstopfung und somit zu einer Behinderung der Schieberbetätigung führen können. Doppelplattenschieber werden aus denselben bzw. ähnlichen Gründen bei staubhaltigen Gasen oder auch bei stark verschmutzten flüssigen Medien eingesetzt, wie beispielsweise in Kohlevergasungsanlagen, Verbrennungsanlagen, Verpackungsanlagen sowie chemischen Anlagen, Pipelines oder dergleichen.
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Schieber gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sind, wie vorstehend bereits erwähnt, bekannt. So ist beispielsweise aus der
DE-C-868543 ein Doppelplattenschieber bekannt, dessen Rohrbrücke sich aus einem elastischen Wellrohr mit stirnseitig angeordneten Dichtringen zusammensetzt. Die Rohrbrücke ist in einem rohrförmigen Gehäuseteilen einer Schieberplatte untergebracht, welches gleichzeitig zu Halterung und Führung der Rohrbrücke dient.
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Ebenso sind Rohrbrücken von Doppelplattenschieber bekannt, die federkraftbeaufschlagte Dichtringe aufweisen.
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Diese bekannten Konstruktionen haben den Nachteil, dass eine Wartung und insbesondere ein Austausch der erwähnten Dichtringe zum einen kostenintensiv und zum anderen zeitaufwändig ist. Dies geht meist einher mit langen Stillstandszeiten der Anlage.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schieber, insbesondere einen Doppelplattenschieber anzugeben, der einen einfach auszutauschenden Dichtring aufweist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Schieber mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Konkret wird die Aufgabe gelöst durch einen Schieber, der ein Schiebergehäuse mit zumindest einem Rohrstutzen, zwei Absperrplatten, die durch eine Betätigungsstange in einer horizontalen Richtung verschiebbar sind, sowie eine Rohrbrücke aufweist. Der Schieber ist insbesondere als Doppelplattenschieber ausgebildet.
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In den zumindest einen Rohrstutzen ist ein Dichtring reversibel mittels einer Schraubverbindung eingeschraubt. Eine weitere Befestigungsart des zumindest einen Dichtrings ist nicht vorgesehen. Unter der weiteren Befestigungsart kann hierbei beispielsweise ein stoffschlüssiges Befestigen des Dichtringes an dem zumindest einen Rohrstutzen verstanden werden.
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Dadurch, dass der Dichtring eingeschraubt ist, ist hierdurch ein einfacher Wechsel des Dichtrings, beispielsweise aufgrund von Verschleißerscheinungen, ermöglicht. Das Dichtelement muss somit nicht, wie bei bisherigen Dichtringe üblich, abgeschliffen werden, um eine erneute dicht Wirkung sicherzustellen. Der erfindungsgemäße Dichtring wird zum Austausch hierbei lediglich aus dem Gehäuse rausgeschraubt und ein neuer Dichtring eingeschraubt. Somit ist auch bei größeren Schäden, wie beispielsweise aus Waschungen und/oder Ausbrüchen kein erneutes aufweisen des Dichtrings, was aufwendig ist, erforderlich.
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Bevorzugt ist der zumindest eine Dichtring mit mehreren in Umfangsrichtung des Dichtrings benachbart angeordneten Schraubelementen in den zumindest einen Rohrstutzen eingeschraubt. Bevorzugt ist der zumindest eine Dichtring hierbei mit 10 bis 20, insbesondere mit 12 bis 18 und speziell mit 14 bis 16 Schraubelementen in das Schiebergehäuse eingeschraubt. Somit ist im Hinblick auf die innerhalb des Schieber auftretenden hohen Druck- und Temperaturbelastungen eine ausreichende Befestigung des Dichtrings sichergestellt.
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Um die Ausrichtung und den Sitz des Dichtring vorteilhaft zu optimieren, weist das Schiebergehäuse und speziell der zumindest eine Rohrstutzen Aufnahmelöcher für die mehreren Schraubelemente auf. Hierbei entspricht die Anzahl an Aufnahmelöchern bevorzugt der Anzahl an Schraubelementen, die notwendig sind, den zumindest einen Dichtring an dem Rohrstutzen zu befestigen.
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In einer Ausführungsform weist der zumindest eine Dichtring eine Metallplattierung auf. Es handelte sich somit bei dem zumindest eine Dichtring um eine Metalldichtung. Derartige Metalldichtungen haben sich im Hinblick auf ihre Dichtigkeit bei hohen Temperatur- und/oder Druckbelastungen als vorteilhaft beim Einsatz in Schiebern erwiesen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Schiebergehäuse zwei Rohrstutzen auf. Weiterhin sind gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform zwei Dichtelemente vorgesehen, wobei jeweils ein Dichtring in jeweils einen Rohrstutzen eingeschraubt ist. Mit anderen Worten weist also jeder der beiden Rohrstutzen ein Dichtring auf. Somit ist eine zuverlässige Abdichtung eines Innenraums des Schiebers und speziell des Innenraumes des Schiebergehäuses sichergestellt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen in teilweise stark vereinfachten Darstellungen:
- 1 ein Querschnitt durch einen Doppelplattenschieber mit zwei erfindungsgemäßen, eingeschraubten Dichtringen.
- 2 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Dichtring sowie
- 3 eine vergrößerte Darstellung des Bereichs I des Doppelplattensch iebers.
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In den Figuren sind gleichwirkende Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen dargestellt.
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Der in 1 dargestellte Schieber 2 weist ein Schiebergehäuse 4 mit einem oberen Rohrstutzen 6 sowie mit einem unteren Rohrstutzen 8 auf. Weiterhin weist der Schieber 2 eine obere Absperrplatte 10 sowie eine untere Absperrplatte 12 auf. Der Schieber 2 wird deshalb auch als Doppelplattenschieber bezeichnet. Die obere Absperrplatte 10 und die untere Absperrplatte 12 sind an einer Betätigungsstange 13 angeordnet und mittels dieser in und entgegen einer Horizontalrichtung - also in der Zeichenebene nach rechts und nach links - verschiebbar.
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Weiterhin weist der Schieber 2 einen zwischen den beiden Absperrplatten 10, 12 angeordneten Spreizkeil 14 auf, mittels dem im geschlossenen Zustand des Schiebers 2 die beiden Absperrplatten 10, 12 gegen die beiden Rohrstutzen 6, 8 gepresst werden. Im geschlossenen Zustand des Schiebers 2 ist somit eine durch die Rohrstutzen 10, 12 gebildete Öffnung 15 zu einem nicht dargestellten Innenraum des Schiebers 2 abgedichtet. In Figur eins ist der Schieber 2 im geöffneten Zustand dargestellt.
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Neben den Absperrplatten
10,
12 ist weiterhin eine Rohrbrücke
16 vorgesehen, die an dem Spreizkeil
14 angeordnet ist. Die Rohrbrücke
16 ist dabei hohlzylindrisch ausgebildet, d. h. sie weist insbesondere in ihrer Innenseite keine Wellungen auf, sodass sich keine dadurch bedingten Strömungsverluste ausbilden. Im geöffneten Zustand des Schiebers
2 ist die Rohrbrücke
16 innerhalb der Öffnung
15 positioniert und erlaubt somit ein Ablassen von sich innerhalb des Schiebergehäuses befindlichem Material und/oder Stoffen. Bezüglich des weiteren allgemeinen Aufbaus eines derartigen Schieber
2 wird auf die
EP 1 561 980 B1 verwiesen, auf die insoweit hiermit Bezug genommen wird.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist sowohl in den oberen Rohrstutzen 6 als auch in den unteren Rohrstutzen 8 jeweils ein Dichtring 18 eingeschraubt. Der Dichtring 18 weist zur Erhöhung der Dichtwirkung eine Metallplattierung auf und ist somit als eine Metalldichtung ausgebildet. Aufgrund dessen, dass der Dichtring 18 an den beiden Rohrstutzen 6, 8 angeordnet ist, kann insbesondere auf Dichtelemente auf der Rohrbrücke 16 und/oder auf der Absperrplatten 10, 12 verzichtet werden.
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2 zeigt eine Draufsicht auf einen Dichtring 18, welcher mehrere, im Ausführungsbeispiel sechzehn Löcher 20 für Schraubelemente 22 (vgl. 3) aufweist, wobei die Löcher 20 umfangsseitig vorzugsweise im gleichen Abstand zueinander benachbart, in dem Dichtring 18 angeordnet sind.
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Eine vergrößerte Darstellung des Bereiches I (vgl. 1) des als Doppelplattenschieber ausgebildeten Schiebers 2 ist in 3 dargestellt. Speziell ist hier der innerhalb des oberen Rohrstutzens 6 eingeschraubte Dichtring 18 in einem Querschnitt gezeigt. Das Einschrauben erfolgt hierbei mittels der bereits erwähnten Schraubelemente 22, die in Aufnahmelöcher 24 des jeweiligen Rohrstutzens 6 eingebracht sind. Dies vereinfacht speziell eine Ausrichtung des Dichtrings.
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Aufgrund der einfachen Austauschmöglichkeit des Dichtring durch die Schraubverbindung kann somit auf zeitintensive und/oder kostenintensive Verfahren zur Wartung und/oder des Austauschs des Dichtrings verzichtet werden. Unter den aufwändigen Verfahren können hierbei beispielsweise das bisher bekannte Überdrehen oder Abschleifen oder ein Aufschweißen herkömmlicher Dichtringe zur Wiederherstellung ihrer Dichtfähigkeit verstanden werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Besonderes entferne alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Schieber
- 4
- Schiebergehäuse
- 6
- oberer Rohrstutzen
- 8
- unterer Rohrstutzen
- 10
- obere Absperrplatte
- 12
- untere Absperrplatte
- 13
- Betätigungsstange
- 14
- Spreizkeil
- 15
- Öffnung
- 16
- Rohrbrücke
- 18
- Dichtring
- 20
- Löcher des Dichtrings
- 22
- Schraubelemente
- 24
- Aufnahmelöcher
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 868543 C [0004]
- EP 1561980 B1 [0020]