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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trittvorrichtung für ein Personentransportfahrzeug, insbesondere für ein Schienenfahrzeug oder einen Bus. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Personentransportfahrzeug mit einer solchen Trittvorrichtung.
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Vorbekannter Stand der Technik
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Es ist bekannt, dass Fahrzeuge zum Transport von Personen für gewöhnlich Schiebetüren oder Faltklapptüren aufweisen, durch welche Fahrgäste in das Fahrzeug einsteigen und aussteigen können.
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Weiterhin sind solche Fahrzeuge meist mit Vorrichtungen versehen, welche geeignet sind, einen Spalt zwischen einer Bahnsteigkante oder Zugangsplattform und einem Boden des Fahrzeugs in Horizontalrichtung zu überbrücken. Insbesondere können dafür ausfahrbare Trittvorrichtungen im Bodenbereich des Fahrzeugs vorgesehen sein, die im ausgefahrenen Zustand eine Vergrößerung eines Bodens des Fahrzeugs vom Innenraum des Fahrzeugs hin zur Bahnsteigkante und darüber hinaus bewirken.
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Die Offenlegungsschrift
WO 2018/134027 A1 offenbart ein Türmodul zur Anordnung in einer Türöffnung einer Wand eines Wagenkastens eines Schienenfahrzeugs. Dabei wird die Bewegung eines Türflügels zusammen mit der Bewegung des Schiebetritts in Richtung der ausgefahrenen Endposition gestartet und ein Erfassungssignal erzeugt. Der Schiebetritt ist im eingefahrenen Zustand unter dem Boden im Unterbodenbereich des Fahrzeugs verstaut.
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Nachteile des Stands der Technik
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Derartige Vorrichtungen des Stands der Technik erfüllen ihren Zweck hinreichend, wobei bekannte Vorrichtungen technisch so komplex aufgebaut sind, sodass sich diese bezüglich Wartungsaufwand und/oder Kosten als nachteilig erweisen.
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Problemstellung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Trittvorrichtung für ein Personentransportfahrzeug bereitzustellen, welche einen einfachen und robusten Aufbau aufweist, einfach zu montieren und einfach zu warten ist, ohne den Anwendungscharakter des Personentransportfahrzeugs negativ zu beeinflussen.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Die obige Aufgabe wird durch eine Trittvorrichtung nach Anspruch 1 und durch ein Personentransportfahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug, nach Anspruch 15 gelöst.
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Die Trittvorrichtung ist, insbesondere unter Berücksichtigung und Einbeziehung von Komponenten der Trittvorrichtung einer oder mehrerer der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele davon, dazu ausgebildet, in einem Türbereich eines Personentransportfahrzeugs verbaut und/oder verwendet zu werden. Eine solche Anordnung im oder an einem Personentransportfahrzeug wird als die bestimmungsgemäße Verwendung oder Montage benannt.
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Die im Kontext dieser Patentanmeldung gemachten Angaben zu einer Längsrichtung, Vertikalrichtung, Querrichtung und/oder Verschieberichtung beziehen sich auf einen bestimmungsgemäßen Einsatz der Trittvorrichtung im Personentransportfahrzeug. Die Längsrichtung ist dabei im Wesentlichen gleich einer Längsrichtung eines Wagenkastens des Personentransportfahrzeugs, oder auch einer Fahrtrichtung bei Geradeausfahrt. Die Querrichtung bestimmt sich bezüglich der Gestalt des Wagenkastens und kann somit senkrecht zu einer möglichen Fahrtrichtung bei Geradeausfahrt des Personentransportfahrzeugs ausgerichtet sein. Insbesondere kann im vorliegenden Fall eine Verschieberichtung eines Schiebetritts der Trittvorrichtung gleich der Querrichtung sein, insbesondere wenn die Trittvorrichtung derart im Personentransportfahrzeug angeordnet ist, dass der Schiebetritt in Querrichtung das Personentransportfahrzeugs ausgefahren wird. Die Vertikalrichtung ist ebenfalls bezüglich des bestimmungsgemäßen Einsatzes des Personentransportfahrzeugs auf einer horizontalen Fläche zu verstehen. Die Vertikalrichtung verläuft senkrecht zur Querrichtung, Verschieberichtung und zur Längsrichtung.
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Die Trittvorrichtung weist unter anderem eine Aufnahmeeinrichtung, einen Schiebetritt und eine Verschiebeeinrichtung für den Schiebetritt auf. Die Aufnahmeeinrichtung begrenzt zumindest teilweise einen Aufnahmeraum zur Aufnahme des Schiebetritts und der Verschiebeeinrichtung. Weiterhin weist die Aufnahmeeinrichtung eine Außenöffnung und eine Außenklappeneinrichtung auf, wobei mithilfe der Letzteren die Außenöffnung geöffnet oder verschlossen werden kann.
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Die Verschiebeeinrichtung ist derart in dem Aufnahmeraum angeordnet und trägt zumindest teilweise den Schiebetritt oder ist mit diesem wirksam verbunden, sodass - bei geöffneter Außenöffnung - der Schiebetritt mittels der Verschiebeeinrichtung zumindest teilweise durch die Außenöffnung in Verschieberichtung hindurch zu einer Außenseite des Personentransportfahrzeugs verschoben werden kann. Dazu ist die Verschiebeeinrichtung mit einer Antriebseinrichtung ausgestattet. Weiterhin kann der Schiebetritt mittels der Verschiebeeinrichtung verschiebbar in der Aufnahmeeinrichtung vorgesehen sein, sodass der Schiebetritt in einer eingefahrenen Position vollständig in dem Aufnahmeraum angeordnet ist, und in einer ausgefahrenen Position die Außenöffnung durchragt. Der Schiebetritt befindet sich in der ausgefahrenen Position nicht mehr vollständig in der Aufnahmeeinrichtung, jedoch ebenfalls nicht vollständig außerhalb der Aufnahmeeinrichtung.
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Weiterhin weist die Trittvorrichtung eine Dichtungseinrichtung auf, die zwischen der Aufnahmeeinrichtung und der Außenklappeneinrichtung angeordnet ist, sodass der Aufnahmeraum gegenüber der Außenseite druckertüchtigend, vorzugsweise druckdicht, abgedichtet ist.
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Der Begriff „druckertüchtigend“ oder „druckertüchtigt“ dient dazu, einen Anwendungscharakter eines Personentransportfahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs zu beschreiben, wobei ein Innenraum eines solchen Personentransportfahrzeugs gegen plötzliche Druckschwankungen geschützt ist. Beispielsweise können Tunnelfahrten von schnellfahrenden Schienenfahrzeugen dazu führen, dass eine das Schienenfahrzeug umgebende Druckänderung - zum Beispiel bei Tunneleinfahrt oder bei im Tunnel entgegenkommenden anderen Fahrzeugen - in das Innere des Personentransportfahrzeugs propagiert. Dadurch können bei Fahrgästen unangenehme Druckgefühle, Hörschäden und sogar Ohnmachtsanfälle verursacht werden.
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Beispielsweise gelten, schnell fahrende Personenzüge als druckertüchtigt, wenn bei einer maximalen Außendruckänderung zwischen +3900 und -5500 Pa, eine Kabinendruckänderung hingegen nur bei ±1000 Pa mit einer maximalen Druckänderungsgeschwindigkeit von 200 Pa/s liegt. Diese Druckschwankungen gelten für eine Zugbegegnung im Tunnel mit einer Relativgeschwindigkeit von 560 km/h, wobei das Querschnittsbereichsverhältnis Fahrzeug:Tunnel bei etwa 1:8 liegt. Weitere Ausführungen sind im Merkblatt 660 des UIC-Kodex „Bestimmungen zur Sicherung der technischen Verträglichkeit der Hochgeschwindigkeitszüge“, UIC, Punkt 4.6.2.1, zu finden. Neben diesem nicht bindenden Beispiel, werden Anforderungen bzgl. Druckertüchtigung individuell bestimmt, z.B. gemäß DIN EN 14752, Abschnitt 4.10.3 sowie Anhang C.
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Gemäß der bevorzugten Option ist der Begriff „druckdicht“ derart zu verstehen, dass der Aufnahmeraum der Aufnahmeeinrichtung gegenüber der Außenseite weitgehend druckunabhängig ist, zumindest jedoch das eine maximale Außendruckänderung wie oben beschrieben, in nicht relevanter Weise im Aufnahmeraum zu spüren wäre.
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Die Anwendung und Umsetzung der zuvor offenbarten Lehre bewirkt erstmalig, dass eine Druckertüchtigung eines Personentransportfahrzeugs in besonders einfacher und verlässlicher Weise erreicht werden kann, wobei gleichzeitig Komponenten eines ausfahrbaren Schiebetritts, wie zum Beispiel eine Verschiebeeinrichtung und eine Antriebseinrichtung, vor Beschädigungen und Abnutzungen durch Verschmutzung und/oder Feuchtigkeit geschützt werden. Insbesondere wird ermöglicht, auf eine komplizierte, druckertüchtigende Abdichtung eines Innenraums des Personentransportfahrzeugs gegenüber dem Aufnahmeraum für den Schiebetritt zu verzichten.
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Entsprechend umfasst ein druckertüchtigter Bereich des Personentransportfahrzeugs nicht nur den Innenraum, sondern auch die Aufnahmeeinrichtung. Durch die verlässliche, druckertüchtigende Abdichtung der Aufnahme Einrichtung gegenüber der Außenseite des Personentransportfahrzeugs wird erzielt, dass weder Feuchtigkeit, extreme Temperaturen und/oder Schmutz in die Aufnahmeeinrichtung und damit an die Verschiebeeinrichtung oder die Antriebseinrichtung gelangen können.
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Gemäß einer Weiterentwicklung wird offenbart, dass die Aufnahmeeinrichtung eine Innenöffnung zum Bereitstellen eines Wartungszugangs von dem Innenraum des Personentransportfahrzeugs in den Aufnahmeraum aufweist. Insbesondere bedingt die Innenöffnung eine Fluidverbindung zwischen Innenraum und Aufnahmeraum, sodass gleiche Druckverhältnisse in beiden Räumen vorherrschen.
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Diese Maßnahme ermöglicht einen besonders einfachen Zugang in die Aufnahmeeinrichtung zum Zwecke der Wartung.
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Dieser positive Effekt wird weiterhin verstärkt, indem die Türvorrichtung neben der Innenöffnung eine Wartungsklappeneinrichtung mit einer Wartungsklappe zum Verschließen der Innenöffnung aufweist. Denn zusätzlich ergibt sich so, dass die Wartungsklappeneinrichtung eine nutzbare Fläche bereitstellt, welche - außer während einer tatsächlichen Durchführung einer Wartung mit geöffneter Wartungsklappe - beispielsweise von Fahrgästen betreten werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, sämtliche funktionsrelevanten Komponenten des verschiebbaren Schiebetritts, insbesondere den Schiebetritt an sich, die Verschiebeeinrichtung, eine Antriebseinrichtung der Verschiebeeinrichtung, möglicherweise eine Steuervorrichtung und eventuelle Sensoren gemeinsam in einem einzigen Aufnahmeraum und damit in einer einzige Aufnahmeeinrichtung unterzubringen.
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Insbesondere findet eine Separierung beispielsweise von Antriebskomponenten der Antriebseinrichtung und von Verschiebekomponenten der Verschiebeeinrichtung in unterschiedliche, insbesondere unterschiedlich abgedichtete Aufnahmeräume nicht statt.
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Insbesondere weist die Trittvorrichtung keinen weiteren Aufnahmeraum zum Anordnen von Antriebskomponenten auf, sodass beispielsweise eine Antriebsbewegung mittels geeigneter Übertragungselemente, zum Beispiel eine Schubstange, von einem ersten Aufnahmeraum in einen anderen Aufnahmeraum der Trittvorrichtung übertragen werden müsste.
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Eine solche, gemäß vorliegender Ausführungsform ausgeschlossene Konzeption der Trittvorrichtung würde bedingen, dass eine druckertüchtigende Abdichtung zwischen unterschiedlichen Aufnahmeräumen bzw. zwischen unterschiedlichen Aufnahmeeinrichtungen vorgesehen werden müsste.
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Insbesondere gilt der voranstehende Ausschluss oder gilt die voranstehende Spezifizierung auf einen einzigen Aufnahmeraum zur Beherbergung von relevanten Komponenten der Trittvorrichtung ausschließlich hinsichtlich funktionsrelevanter und wesentlicher Komponenten, wobei beispielsweise das Vorsehen einer Stromversorgung in einem anderen Bereich des Personentransportfahrzeugs nicht unter den voran gestellten Ausschluss fällt.
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Weiterhin wird offenbart, dass keine Mehrzahl von Aufnahmeräumen und/oder Aufnahmeeinrichtungen gestaltet zur Ausbildung von unterschiedlichen Druckniveaus und/oder zur Aufnahme von funktionsrelevanten Komponenten des Schiebetritts, der Verschiebeeinrichtung oder einer Antriebseinrichtung vorgesehen ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist die Trittvorrichtung neben einem ersten Aufnahmeraum keinen weiteren Aufnahmeraum auf, beispielsweise zur Aufnahme des Schiebetritts, insbesondere wobei der weitere Aufnahmeraum nicht gegenüber einer Außenseite des Personentransportfahrzeugs abgedichtet ist.
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Gemäß einer Weiterentwicklung sind zwischen der Aufnahmeeinrichtung oder dem Aufnahmeraum und dem Innenraum des Personentransportfahrzeugs keine Dichtmittel oder abdichtende Maßnahmen zum druckertüchtigenden Abdichten des Aufnahmeraums gegenüber dem Innenraum vorgesehen. Insbesondere ist die Wartungsklappeneinrichtung nicht mit derartigen Dichtmitteln ausgestattet. Dadurch wird die Konzeption der Wartungsklappeneinrichtung vereinfacht, da ein schneller und komponentenreduzierter Zugang in den Aufnahmeraum von dem Innenraum aus gewährleistet wird.
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Gemäß einer zusätzlichen Ausführungsform ist eine dem Innenraum zugewandte Oberfläche der Wartungsklappe zumindest teilweise als Boden des Personentransportfahrzeugs ausgebildet. Somit wird der möbelfreie Raum des Türbereichs besonders vorteilhaft genutzt, in dem eine entsprechende Bodenfläche als Wartungsklappe gestaltet und genutzt wird.
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Im Rahmen einer Ausgestaltung der Trittvorrichtung weist ein Öffnungsrahmen der Aufnahmeeinrichtung an der Außenöffnung eine Dichtfläche auf. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Außenklappe der Außenklappeneinrichtung auch eine Dichtfläche aufzeigen. Insbesondere ist eine Dichtfläche der Außenöffnung einer Dichtfläche der Außenklappe zugewandt, wobei die Verwendung von Dichtmitteln an einer oder beiden Dichtflächen möglich ist. Somit können mindestens eine Dichtfläche und damit zusammenwirkende Dichtmittel, wobei eine Dichtfläche auch an Dichtmitteln ausgebildet sein kann, als Dichtungseinrichtung im Sinne dieser Offenbarung verstanden werden. Zusätzlich können Dichtmittel in umlaufender Weise an dem Öffnungsrahmen und/oder an der Außenklappe angeordnet sein.
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Eine zusätzliche oder alternative Weiterentwicklung offenbart, dass die Trittvorrichtung geeignete Arretierungsmittel aufweist, wodurch ein druckertüchtigendes Geschlossenhalten der Außenklappe sichergestellt und erzwungen wird. Die Außenklappe wird solange geschlossen gehalten, bis auf Basis eines Steuerungsbefehls ein Öffnen der Außenklappe angewiesen wird.
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Zusätzlich kann vorgesehen sein, die Verschiebeeinrichtung und/oder die Antriebseinrichtung als elektrische Bremse auszubilden und/oder eine elektrische Bremse daran vorzusehen, sodass diese als mechanischer, schaltbarer Schließmechanismus der Außenklappeneinrichtung fungieren kann.
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Weiterhin wird offenbart, dass zwischen der Antriebsvorrichtung und/oder der Verschiebeeinrichtung und der Außenklappeneinrichtung mechanische Verbindungsmittel zum Übertragen von Verschiebungen vorgesehen sind. Diese Verbindungsmittel sind derart ausgebildet, sodass eine Bewegung der Verschiebeeinrichtung, der Antriebsvorrichtung und/oder des Schiebetritts zum Öffnen und/oder Schließen der Außenklappe führt. Auf diese Weise wird die Betätigung der Außenklappeneinrichtung mit der Betätigung des Schiebetritts gekoppelt, wodurch die Gesamtkonstruktion vereinfacht wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung können die mechanischen Verbindungsmittel mindestens als Nut mit Nutanschlag, angeordnet am Schiebetritt und/oder an der Verschiebeeinrichtung, und als Nuteingriff an der Außenklappeneinrichtung ausgebildet sein. Somit kann ein sich verschiebender Schiebetritt über eine entsprechend ausgestaltete Nut und Nutanschlag den Nuteingriff betätigen, wodurch die Außenklappe geöffnet wird. Eine solche Verbindung zwischen Außenklappe und Verschiebeeinrichtung (oder Schiebetritt) bewirkt eine mechanische Kopplung, sodass ein druckertüchtigendes Geschlossenhalten der Außenklappe bei eingefahrenem Schiebetritt sichergestellt wird.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung offenbart, an lateralen Seiten des Schiebetritts jeweils eine Nut mit Nutanschlag und an lateralen Seiten der Außenklappe entsprechend jeweils einen Nuteingriff vorzusehen. Dadurch wird ein Beibehalten einer Position der Außenklappe besonders effektiv sichergestellt.
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Gemäß einer Ausführungsform wird offenbart, dass die mechanischen Verbindungsmittel einen Bowdenzug aufweisen, der zur mechanischen Kopplung zwischen der Außenklappeneinrichtung und der Verschiebeeinrichtung oder dem Schiebetritt vorgesehen ist. Der Bowdenzug ist dabei derart konfiguriert und mit den genannten Bauteilen verbunden, sodass eine Betätigung der Verschiebeeinrichtung oder des Schiebetritts zu einer Entriegelung und/oder Öffnung der Außenklappe bzw. zu einem Verriegeln und/oder Verschließen führt.
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Zusätzlich oder alternativ ist denkbar, die mechanischen Verbindungsmittel als Hebeleinrichtung auszubilden, die in analoger Weise zwischen der Außenklappeneinrichtung und der Verschiebeeinrichtung bzw. dem Schiebetritt angeordnet sind.
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Insgesamt sind die mechanischen Verbindungsmittel so konfiguriert vorgesehen, dass ein Einfahren des Schiebetritts einen Schließvorgang und ein druckertüchtigendes Abdichten der Außenklappe bewirkt.
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Weiterhin wird offenbart, dass im Aufnahmeraum und/oder im Bereich der Außenöffnung eine Reinigungseinrichtung zum Reinigen einer Schiebetrittfläche des Schiebetritts vorgesehen ist. Somit wird die geschützte und Wartung-reduzierende Lagerung des Schiebetritts innerhalb der Aufnahmeeinrichtung durch Reinigung und Schutz vor Schmutz unterstützt.
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Weiterhin wird ein Personentransportfahrzeug offenbart, insbesondere ein Schienenfahrzeug oder ein Bus, wobei das Personentransportfahrzeug einen Türbereich mit einem Innenraum und mit einer Außenkante und eine Türvorrichtung zum Ermöglichen eines Übertritts zwischen einer Außenseite und dem Innenraum des Personentransportfahrzeugs aufweist. Weiterhin ist das Personentransportfahrzeug mit einer Trittvorrichtung gemäß einer oder mehreren der voran beschriebenen Ausführungsformen oder Kombinationen daraus ausgestattet. Ein Türbereich kann dabei derart ausgebildet sein, sodass ein Fahrgast diesen Türbereich durchschreiten kann und über die Türvorrichtung hinweg aus dem Fahrzeug heraustreten bzw. in das Fahrzeug hinein treten kann.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen können beliebig, jedoch in sinnhafter Weise miteinander kombiniert werden, beispielsweise indem verschiedene Arten der beschriebenen mechanischen Verbindungsmittel zwischen der Antriebsvorrichtung und/oder der Verschiebeeinrichtung und der Außenklappeneinrichtung in Kombination mit einander vorgesehen sind. Zum Bespiel ist denkbar ist, dass die Antriebseinrichtung mit einer elektrischen Bremse ausgestattet ist, die über einen Bowdenzug, Nut und Nuteingriff oder Hebeleinrichtung ein Geschlossenhalten der Außenklappe bewirkt.
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Figurenliste
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Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsformen und dienen zusammen mit der Beschreibung der Erläuterung der Prinzipien der Erfindung. Die Elemente der Zeichnungen sind relativ zueinander und nicht notwendigerweise maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche oder entsprechend ähnliche Teile.
- 1 zeigt ein als Schienenfahrzeug ausgebildetes Personentransportfahrzeug 100 mit einem Türbereich 105,
- 2 einen Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht auf einen Türbereich 105 des Personentransportfahrzeugs 100 gemäß 1, und
- 3 einen schematischen Schnitt durch eine Trittvorrichtung 1 angeordnet im Türbereich 105 des Personentransportfahrzeugs 100 gemäß 1.
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Ausführungsbeispiele
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Zur Verdeutlichung des Gesamtverständnisses wird anhand 1 ein als Schienenfahrzeug ausgeführtes Personentransportfahrzeug 100 gezeigt. Dieses setzt sich im exemplarischen Beispiel aus zwei Wagenkästen zusammen, die mittels Drehgestellen 112 rollbar auf Schienen 120 abgestützt sind. Ein Einsteigen und Aussteigen von Fahrgästen in und aus dem Personentransportfahrzeug 100 erfolgt über Türvorrichtungen 106, wobei diese in einem Türbereich 105 des Personentransportfahrzeugs 100 vorgesehen sind.
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Das Personentransportfahrzeug 100 legt eine Längsrichtung 101, eine Vertikalrichtung 3 und eine Querrichtung 102 fest, wobei das Personentransportfahrzeug 100 in 1 in einer Horizontalrichtung 2 ausgerichtet ist. Sowohl Querrichtung 102 und die Längsrichtung 101 verlaufen in 1 in Horizontalrichtung 2.
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Das exemplarische Personentransportfahrzeug 100 nach 1 weist an mindestens einem Türbereich 105 eine Türvorrichtung 106 und eine Trittvorrichtung 1 auf, wobei eine nicht limitierende Ausführungsform dieser Trittvorrichtung 1 anhand der 2 und 3 näher erläutert wird.
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Die detailliert in 3 gezeigte Trittvorrichtung 1 ist im bestimmungsgemäßen Zustand unterhalb des Bodens 107 oder im Unterboden des Personentransportfahrzeugs 100 verbaut. In 2 ist dabei eine Wartungsklappe 17 einer Wartungsklappeneinrichtung 16 zu erkennen, welche einen Teil des Bodens 107 des Bereichs 105 bildet.
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Im Bereich einer Außenkante 109 des Personentransportfahrzeugs 100 ist eine Außenklappeneinrichtung 20 mit einer Außenklappe 21 der Trittvorrichtung 1 vorgesehen. Ist die Außenklappe 21 geöffnet - in 2 mittels unterbrochener Linie wiedergegeben - so kann ein Schiebetritt 30 der Trittvorrichtung über die Außenöffnung 12 aus einem Aufnahmeraum 11 einer Aufnahmeeinrichtung 10 in eine Außenseite 111 des Personentransportfahrzeugs 100 ausgefahren werden - in 2 ist der ausgefahrene Schiebetritt ebenfalls mittels einer unterbrochenen Linie wiedergegeben.
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3 zeigt detailliert die Trittvorrichtung 1 mit eingefahrenem Schiebetritt 30 (durchgehende Linie) und mit ausgefahrenem Schiebetritt 30 (unterbrochene Linie). Die Trittvorrichtung 1 setzt sich mindestens aus einer Aufnahmeeinrichtung 10, die einen Aufnahmeraum 11 bildet, dem Schiebetritt 30 und der Verschiebeeinrichtung 40 mit einer Antriebseinrichtung 50 zum Verschieben des Schiebetritts 30 zusammen. Weiterhin umfasst die Trittvorrichtung 1 die Außenöffnung 12, den Öffnungsrahmen 13 der Außenöffnung 12, und die Außenklappeneinrichtung 20 zum Verschluss der Außenöffnung 12 mittels Außenklappe 21. Außerdem kann die Wartungsklappeneinrichtung 16 mit Wartungsklappe 17 ebenfalls zu Trittvorrichtung 1 hinzu gezählt werden.
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Die Außenklappeneinrichtung 20 verschließt den Aufnahmeraum 11 der Aufnahmeeinrichtung 10 mindestens in druckertüchtigender Weise, bevorzugt sogar duckdicht. Dazu kann beispielsweise die Außenklappe 21 mittels Schwenkeinrichtung 22 im Bereich eines Öffnungsrahmens 13 der Außenöffnung 12 schwenkbar angeordnet sein, sodass - wie auch in 2 zu erkennen - eine geöffnete Außenklappe 21 in Vertikalrichtung 3 nach unten ausschenkt und die Außenöffnung 12 freigibt.
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Die Druckertüchtigung der Trittvorrichtung 1 wird dadurch erreicht, indem eine Dichtungseinrichtung 60 wirksam zwischen der Außenöffnung 12, d. h. dem Öffnungsrahmen 13, und der Außenklappe 21 vorgesehen ist. Dazu können Dichtmittel 61 zwischen Dichtflächen 14 am Öffnungsrahmen 13 und/oder an einer Dichtfläche 24 an einem Klappenrahmen 23 der Außenklappe 21 vorgesehen sein.
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In 3 ist zu erkennen, dass untere Dichtmittel 61 im Bereich der Schwenkeinrichtung 22 in Vertikalrichtung 3 über der Schwenkeinrichtung 22 angeordnet sind. Dadurch wird verhindert, die Schwenkeinrichtung 22 ebenfalls mit Dichtungsmitteln zu versehen.
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Insbesondere die Dichtmittel 61 vollständig umlaufend am Öffnungsrahmen 13 und/oder am Klappenrahmen 23 vorgesehen.
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Weiterhin können die Dichtmittel 61 mit einer Mehrzahl von Dichtlippen (nicht dargestellt) versehen sein, sodass die druckertüchtigende Abdichtung stets sichergestellt ist, beispielsweise auch dann, wenn eine Verschmutzung die Dichtwirkung einer Dichtlippen unterbindet.
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Innerhalb des Aufnahmeraums 11 ist die Verschiebeeinrichtung 40 an der Aufnahmeeinrichtung 10 befestigt, sodass diese den Schiebetritt 30 tragen und führen kann. Dies geschieht derart, dass der Schiebetritt 30 sowohl vollständig im Inneren des Aufnahmeraum 11, als auch die Außenöffnung 12 durchragend positioniert werden.
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Um ein automatisiertes Ein- und Ausfahren zu ermöglichen, ist im Inneren der Aufnahmeeinrichtung 10 eine Antriebseinrichtung 50 mit Antriebsmitteln 51 an der Verschiebeeinrichtung 40 oder direkt an der Aufnahmeeinrichtung 10 montiert.
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Weiterhin kann eine Antriebssteuerung 52 direkt an der Verschiebeeinrichtung 40 oder an den Antriebsmitteln 51 vorgesehen sein. Denkbar ist jedoch, die Ansteuerung von Antriebsmitteln 51 durch eine Steuervorrichtung außerhalb der Aufnahmeeinrichtung 10 zu realisieren.
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Fährt das Personentransportfahrzeugs 100 eine Zugangsplattform für Fahrgäste an, so kann ein in Horizontalrichtung 2 zwischen der Außenkante 109 und der Zugangsplattform vorhandener Spalt mithilfe der Trittvorrichtung 1 überbrückt werden. Dafür wird entweder automatisch, beispielsweise durch Sensorerkennung, oder durch ein aktives Öffnungssignal die Verschiebeeinrichtung 40 aktiviert. Dadurch wird die Außenklappe 21 der Außenklappeneinrichtung 20 entriegelt und geöffnet. Infolgedessen kann der Schiebetritt 30 in Horizontalrichtung 2 (in Verschieberichtung) ausgefahren werden, bis der Spalt in hinreichendem Maße überdeckt ist.
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Gemäß 3 wird das erreicht, indem der Schiebetritt 30 an mindestens einer lateralen Seite 34 eine in Horizontalrichtung 2 verlaufende Nut 32 mit einem Nutanschlag 33, und indem die Außenklappe 21 ebenso an einer lateralen Seite 26 einen Nuteingriff 25 aufweist. Die Anordnung von Nuteingriff 25, Nutanschlag 33 und Nut 32 ist so gewählt, sodass der Nuteingriff 25 in die Nut 32 eingreift.
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Befindet sich der Schiebetritt 31 nun in vollständig eingezogenen Zustand, so bewirkt der Nutanschlag 33, dass die Außenklappe 21 über den Nuteingriff 25 in Horizontalrichtung 2 hin zur Mitte des Personentransportfahrzeugs 100 gezogen wird. Damit ist die Verschiebeeinrichtung 40 und die Antriebseinrichtung 50 über den Schiebetritt 30 mit der Außenklappe 21 mechanisch verschränkt, und zwar derart, dass ein Einfahren des Schiebetritts 30 zu einem Schließen der Außenklappe 21, und ein Ausfahren des Schiebetritts 30 zu einem Öffnen der Außenklappe 21 führt.
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Neben der Außenöffnung 12 zu Außenseite 111 weist die Aufnahmeeinrichtung 10 eine Innenöffnung 15 in den Innenraum 101 des Personentransportfahrzeugs 100 auf. Die Innenöffnung 15 ist dabei mit einer Wartungsklappeneinrichtung 16 verschlossen, wobei ein Wartungszugang durch Öffnen einer Wartungsklappe 17 vom Innenraum 101 aus bereitgestellt werden kann.
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Gleichzeitig kann die Wartungsklappe 17 als Boden 107 des Typbereichs 105 dienen. Die Wartungsklappe 17 ist vorzugsweise formschlüssig in einem Rahmen der Wartungsklappeneinrichtung 16 gelagert und verriegelt, wobei auf eine druckertüchtigenden Abdichtung zwischen Innenraum 101 und Aufnahmeraum 11 verzichtet wird. Entsprechend herrschen im Aufnahmeraum 11 und im Innenraum 101 dieselben Druckbedingungen.
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Weiterhin kann an einer der Schiebetrittfläche 31 des Schiebetritts 30 zugewandten Innenseite der Aufnahmeeinrichtung 10 eine Reinigungseinrichtung 30 vorgesehen sein, die beim Einfahren des Schiebetritts 30 zurück in den Aufnahmeraum 11 auf der Schiebetrittfläche 31 befindlichen Schmutz, Flüssigkeiten und/oder Ablagerungen entfernt.
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Wenngleich hierin spezifische Ausführungsformen dargestellt und beschrieben worden sind, liegt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die gezeigten Ausführungsformen geeignet zu modifizieren, ohne vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen, denn zum Beispiel kann das beschriebene Einstiegssystem 1 nicht nur in Querrichtung 101, sondern auch in Längsrichtung 113 in einem Personentransportfahrzeug 100 angeordnet sein; d. h., sollte ein Personentransportfahrzeug, zum Beispiel ein Autobus eine Türvorrichtung in Längsrichtung am Fahrzeugende aufweisen, so wäre beispielsweise der randseitige Hubabschnitt des Bodenelements nun ein endseitiger Hubabschnitt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trittvorrichtung
- 2
- Horizontalrichtung
- 3
- Vertikalrichtung
- 10
- Aufnahmeeinrichtung
- 11
- Aufnahmeraum
- 12
- Außenöffnung
- 13
- Öffnungsrahmen
- 14
- Dichtfläche
- 15
- Innenöffnung
- 16
- Wartungsklappeneinrichtung
- 17
- Wartungsklappe
- 18
- Reinigungseinrichtung
- 20
- Außenklappeneinrichtung
- 21
- Außenklappe
- 22
- Schwenkeinrichtung
- 23
- Klappenrahmen
- 24
- Dichtfläche
- 25
- Nuteingriff
- 26
- laterale Seite
- 30
- Schiebetritt
- 31
- Schiebetrittfläche
- 32
- Nut
- 33
- Nutanschlag
- 34
- laterale Seite
- 40
- Verschiebeeinrichtung
- 50
- Antriebseinrichtung
- 51
- Antriebsmittel
- 52
- Antriebssteuerung
- 60
- Dichtungseinrichtung
- 61
- Dichtmittel
- 100
- Personentransportfahrzeug
- 101
- Innenraum
- 102
- Querrichtung
- 103
- Vertikalrichtung
- 104
- Längsrichtung
- 105
- Türbereich
- 106
- Türvorrichtung
- 107
- Boden
- 108
- Türblatt
- 109
- Außenkante
- 111
- Außenseite
- 112
- Drehgestell
- 120
- Schiene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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