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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft eine Tragvorrichtung für mindestens einen Monitor zur Adaptierung in ein Tragarmsystem mit einem Rahmengestell, an dem eine horizontale Halteschiene festgelegt ist, und einem in der Halteschiene horizontal verschiebbaren Halteelement für eine Anbauplatte zur Fixierung des Monitors, wobei das Halteelement eine Höhenverstellvorrichtung zur unterschiedlichen Höhenpositionierung der Anbauplatte und eine Verstellvorrichtung zur Abstandspositionierung der Anbauplatte relativ zur Halteschiene aufweist.
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Stand der Technik
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Tragvorrichtungen der eingangs geschilderten gattungsgemäßen Art werden in unterschiedlicher Ausgestaltung im industriellen und medizinischen Bereich eingesetzt. Oftmals sind die Tragvorrichtungen so ausgestaltet, dass eine Mehrzahl von Monitoren gemeinsam an ihr festgelegt werden können. Da die Monitore oftmals entsprechend ihres speziellen Einsatzgebietes und ihrer verschiedenen technischen Ausgestaltung unterschiedliche Abmaße aufweisen, ist es erforderlich, die einzelnen Monitore mit Hilfe der zur Tragvorrichtung gehörenden Höhenverstellvorrichtungen und der Tiefenverstellvorrichtung zur Abstandspositionierung der zur Festlegung des Monitors vorgesehenen Anbauplatte relativ zur für die Horizontalverstellung vorgesehene Halteschiene so einzustellen, dass die verwendeten Monitore an ihrer Vorderseite eine einheitliche Front bilden.
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Es ist somit üblich, mit Hilfe geeigneter Verstellvorrichtungen den einzelnen Monitor entsprechend eines XYZ-Koordinatensystems dreidimensional verstellen zu können.
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Insbesondere im medizinischen Bereich kommen zunehmend Monitore zum Einsatz, die für spezielle Anwendungen als Flachbildschirme sowohl im Querformat als auch im Höhenformat eingesetzt werden. Bisherige Lösungen in der Befestigungstechnik der Monitore sehen zur Veränderung der Nutzung vom Querformat ins Höhenformat und umgekehrt nur die Lösung der Schraubverbindungen an der Monitorrückseite von der für die Fixierung des Monitors vorgesehenen Anbauplatte und ein Wiederfestschrauben in geänderter Positionierung vor.
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Zusätzliche Problematik beim Einbau mehrerer Monitore in eine gemeinsame Tragvorrichtung kann darin bestehen, dass bei ungenauer Montage der Einzelteile der Tragvorrichtung die Monitore in geringem Maße nicht winklig zueinander stehen, so dass sich in den Spaltabmaßen zwischen den Rändern der Monitore unterschiedliche Abstände ergeben.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend von den oben geschilderten Nachteilen der bestehenden aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen, eine Tragvorrichtung der eingangs geschilderten gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, dass ohne großen Montageaufwand eine Veränderung der Monitorformate vom Querformat in ein Hochformat möglich ist und darüber hinaus eine Dreheinstellmöglichkeit der einzelnen Monitore zueinander gegeben ist, so dass eine streng rechtwinklige bzw. parallele Ausrichtung der nebeneinander und übereinander angeordneten Monitore herbeigeführt werden kann.
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Lösung der Aufgabe
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Die beschriebene Aufgabe wird für eine Tragvorrichtung mit den im gattungsbildenden Teil des Anspruches 1 beschriebenen Merkmalen durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches beschriebene technische Lehre gelöst.
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Erfindungswesentlich dabei ist es, dass am horizontal verschieblichen Halteelement, welches gleichzeitig die Höhenverstellvorrichtung für die Anbauplatte zur Fixierung des Monitors aufweist, eine Drehvorrichtung für die Anbauplatte um eine Drehachse senkrecht zur Halteschiene und senkrecht zur Verstellrichtung der Höhenverstellvorrichtung angeordnet ist.
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Durch die beschriebene konstruktive Ausgestaltung wird die Tragvorrichtung in Ergänzung der bisher schon bekannten Verstellmöglichkeiten für den Monitor entsprechend einem XYZ-Koordinatensystem um eine Drehung um die Koordinatenachse Z als Verstellrichtung in der Tiefe des in der Tragvorrichtung aufgenommenen Monitors erweitert.
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Im genannten XYZ-Koordinatensystem bezeichnet die X-Achse vorliegend die horizontale Verstellbarkeit, die Y-Achse die Höhenverstellbarkeit und wie bereits erwähnt die Z-Achse die Tiefenverstellung des Monitors. Die Drehung um die Z-Achse erlaubt zusätzlich die Veränderung der Monitorstellung von einem Querformat in ein Höhenformat und naturgemäß in diesem Zusammenhang auch eine Feineinstellung der Monitorkanten streng zur waagerechten bzw. horizontalen Achse.
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Spezielle Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich zusätzlich aus den auf die Merkmalskombination des Hauptanspruches rückbezogenen Merkmale der Unteransprüche.
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Es hat sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, die Drehvorrichtung so auszugestalten, dass sie einen fest mit der Anbauplatte versehenen senkrecht nach hinten dem Monitor abgewandt vorstehenden Drehbolzen aufweist, der von einer unteren, der Halteschiene zugewandten Klemmbacke und einer oberen, der unteren Klemmbacke gegenüberliegenden Klemmbacke zur Fixierung der Drehbewegung des Drehbolzens umschlossen ist. Der Drehbolzen wird somit zwischen der unteren und oberen Klemmbacke fixiert, sobald die Klemmbacken durch geeignete Verbindungsmittel aneinander festgelegt sind.
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Aus Gründen der Raumökonomie kann die untere Klemmbacke entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung Bestandteil der zur Tragvorrichtung gehörenden Höhenverstellvorrichtung sein.
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Als einfache konstruktive Realisierung der lösbaren Verbindung zwischen den Klemmbacken hat sich in der Praxis aus Kosten- und Montagegründen eine Verschraubung als vorteilhaft erwiesen.
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Zusätzlich zweckmäßig kann es sein, wenn am hinteren, der Anbauplatte abgewandten freien Ende des Drehbolzens ein über den Außenumfang des Drehbolzens vorstehendes Anschlagelement angebaut ist. Die entsprechende konstruktive Gestaltung hat den Vorteil, dass die Verstellung der Anbauplatte in der Z-Richtung (Tiefenverstellung) vorgenommen werden kann, ohne dass der Drehbolzen nach vorne in Richtung der Monitorfront aus der Tragvorrichtung herausrutschen kann. Dies ist unter Montagegesichtspunkten eine effiziente Sicherheitsmaßnahme.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Hinteransicht der erfindungsgemäßen Tragvorrichtung mit mehreren in der Tragvorrichtung aufgenommenen Monitoren,
- 2 eine schematische perspektivische Darstellung der Tragvorrichtung mit ihren unterschiedlichen Einstell- und Bewegungsmöglichkeiten und die
- 3A und 3B jeweils eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Tragvorrichtung in unterschiedlicher Tiefenpositionierung der zur Fixierung des Monitors vorgesehene Anbauplatte.
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Die in der 1 dargestellte, in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 1 gekennzeichnete Tragvorrichtung besitzt ein Rahmengestell 3, an dem im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Mehrzahl von Monitoren 2 zur Visualisierung von Messergebnissen, Videoaufnahmen oder dergleichen festgelegt sind.
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Die Tragvorrichtung 1 ist in der Darstellung der 1 von ihrer Rückseite aus gesehen. Das Rahmengestell 3 besteht aus mehreren Komponenten und kann aus Kunststoff oder Metall gefertigt sein. Zum Rahmengestell 3 gehört ein horizontales Profilelement 4, an der nach unten vertikal vorstehend und horizontal beabstandet zwei senkrechte Profilelemente 6 und 7 festgelegt sind. Die senkrechten Profilelemente 6 und 7 sind an ihrem dem horizontalen Profilelement 4 abgewandten unteren freien Ende durch ein Verbindungsprofilelement 8 miteinander gekoppelt, so dass sich ein stabiler Rahmen ergibt.
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Wie aus der 1 ersichtlich ist, sind an den jeweiligen Enden des horizontalen Profilelementes 4 sowie der senkrechten Profilelemente 6 und 7 jeweils in einem schrägen Winkel nach vorne zur Monitorvorderseite vorstehende Haltestreben 9, 10, 11 und 12 angebracht. Die Haltestreben 9, 10, 11 und 12 stellen eine Verbindung zu einem Monitorrahmen 13 her, der im Wesentlichen rechtwinklig oder quadratisch ausgebildet ist und zum Schutz der in die Tragvorrichtung eingebauten Monitore 2 gegen äußere Stoßeinwirkung dient.
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Zu jeden der Monitore 2 gehört eine spezielle Halterung, die im Wesentlichen aus einer Höhenverstellvorrichtung 16 besteht, die wie dies auch aus den 2 und 3A, 3B hervorgeht, an einer Halteschiene 14 festgelegt sind, die am Halterahmen 3 horizontal ausgerichtet befestigt ist.
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Die 2 zeigt, dass die Halteschiene 14 mit mehreren, entlang ihrer Mittelachse beabstandet parallel angeordneten Nuten 17 ausgestattet ist. Die Nuten 17 befinden sich sowohl an der Ober- und Unterseite der Halteschiene 14 als auch in jeweils doppelter Ausführung an den beiden vorderen und hinteren Seitenflächen. Die hinteren beiden Nuten dienen der Festlegung der Halteschiene 14 am Rahmengestell 3, die vorderen beiden Nuten 17 sind für die Festlegung der Höhenverstellvorrichtung 16 vorgesehen. Die Nuten 17 sind jeweils - wie dies insbesondere aus den 2 und 3A, 3B, hervorgeht, hinterschnitten und werden mit Nutsteinen 18 versehen, die von der Seite in die Halteschiene 14 eingeschoben werden.
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In den Nutsteinen 18 ist jeweils eine nicht näher dargestellte Gewindebohrung eingearbeitet, in die entsprechende Schrauben 19 eingesetzt werden. Die Halteschiene 14 kann entsprechend einer bevorzugten Gestaltung als Strangpressaluminiumprofil ausgebildet sein und somit kostengünstig als Halbzeug beschafft werden.
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Die Höhenverstellvorrichtung 16 wird vorteilhafterweise als Gussteil ausgebildet und besitzt an ihrer der Halteschiene 14 zugewandten Seitenfläche zwei parallel beabstandet zueinander ausgebildete durchgehende Langlochbohrungen, in denen die Befestigungsschrauben 19 vertikal verschoben werden können.
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An der der Halteschiene 14 abgewandten Oberseite der Höhenverstellvorrichtung besitzt diese eine im Querschnitt halbkreisförmige Nut 20, in der ein Drehbolzen 21 aufgenommen ist.
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In der 2 ist zur Verdeutlichung der unterschiedlichen Freiheitsgrade für die Verstellung des Monitors 2 im Raum ein Koordinatensystem mit rechtwinklig zueinander angeordneten Achsen X, Y und Z eingezeichnet. Die X-Achse kennzeichnet dabei die Möglichkeit der Horizontalverstellung des Monitors 2. Die Y-Achse kennzeichnet die Vertikalverstellung des Monitors und die Z-Achse gibt die Richtung der Tiefenverstellung des Monitors 2 relativ zur Halteschiene 14 an. Die Verstellungen in X-Richtung und Y-Richtung werden dabei durch die in der Halteschiene 14 angeordneten Nuten 17 sowie die in der Höhenverstellvorrichtung 16 angeordneten Durchgangslachlöcher verwirklicht. Die Verstellung in Z-Richtung des Monitors erfolgt durch eine Verschiebung des Drehbolzens 21 in Längsrichtung der Nut 20 an der Oberseite der Höhenverstellvorrichtung 16.
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Insbesondere aus den 3A und 3B wird die unterschiedliche Möglichkeit der Anordnung des Drehbolzens 21 innerhalb der Nut 20 deutlich. In der 3A ist der Drehbolzen in seiner maximal nach vorne, dem Rahmengestell 3 abgewandten Position gezeigt, wohingegen in der 3B der Drehbolzen 21 mit seinem dem Monitor 2 abgewandten hinteren Ende unmittelbar benachbart dem Rahmengestell 3 gezeigt ist.
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An der Vorderseite des Drehbolzens 21 ist mit diesem fest verbunden die Anbauplatte 15 angeordnet, an der wiederum durch geeignete Schnittstellen (Bohrungen) unterschiedliche Monitore 2 festgelegt werden können.
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Wie aus den 2 und 3A bzw. 3B ersichtlich ist, übergreift den Drehbolzen 21 eine obere Klemmbacke 22, die mit der Höhenverstellvorrichtung 16 mittels Schrauben 23 an den Seiten benachbart der Nut 20 verschraubt werden kann.
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Die Gesamtkonstruktion stellt somit sicher, dass nach Festziehen der Schrauben 23 der Drehbolzen in seiner Position innerhalb der Nut 20 festgelegt ist, die dabei eine der oberen Klemmbacke 22 gegenüberliegende untere Klemmbacke 24 bildet.
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Durch die Tatsache, dass die Verstellung der Anbauplatte 15 mittels einer Verschiebung des Drehbolzens 21 vollzogen werden kann, kann erfindungsgemäß gleichzeitig eine Verdrehung des Drehbolzens 21 innerhalb der durch die obere Klemmbacke 22 und die untere Klemmbacke 24 bzw. die Nut 20 gebildeten Bohrung verwirklicht werden. Somit kann die Anbauplatte 15 und der daran festgelegte Monitor 2 auf einfachste Weise durch Lösen der beiden Schrauben 23 von einer Horizontalposition in eine Vertikalposition gebracht werden, wobei gleichzeitig eine Feinausrichtung des Monitors 2 in exakt waagerechter Position vorgenommen werden kann. Anschließend werden die Schrauben 23 wieder angezogen, so dass die entsprechende Positionierung des Monitors 2 abgeschlossen ist.
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Aus der 2 ist zusätzlich am hinteren freien Ende des Drehbolzens 21 ein Stift 25 erkennbar, der eine Ausziehsicherung für den Drehbolzen 21 darstellt. Durch den Stift 25 wird verhindert, dass der Drehbolzen 21 aus der durch die von der oberen Klemmbacke 22 und der unteren Klemmbacke 24 gebildete Bohrung herausrutscht. Natürlich kann die Ausziehsicherung auch anders als durch den Stift 25 verwirklicht werden. Erfindungswesentlich ist, dass das hintere freie Ende des Drehbolzens 21 durch ein entsprechendes Anschlagelement gegen ein zu weites Herausziehen des Drehbolzens 21 in Richtung der Koordinatenachse Z gesichert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragvorrichtung
- 2
- Monitor
- 3
- Rahmengestell
- 4
- horizontales Profilelement
- 5
- Befestigungsrohr
- 6
- senkrechtes Profilelement
- 7
- senkrechtes Profilelement
- 8
- Verbindungsprofilelement
- 9
- Haltestrebe
- 10
- Haltestrebe
- 11
- Haltestrebe
- 12
- Haltestrebe
- 13
- Monitorrahmen
- 14
- Halteschiene
- 15
- Anbauplatte
- 16
- Höhenverstellvorrichtung
- 17
- Nut
- 18
- Nutstein
- 19
- Schrauben
- 20
- Nut
- 21
- Drehbolzen
- 22
- Obere Klemmbacke
- 23
- Schraube
- 24
- Untere Klemmbacke
- 25
- Stift