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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung für einen Behälter, beispielsweise eine Kunststofflasche, sowie ein Verfahren zu Herstellung eines solchen Behälters.
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Bei der Herstellung von Behältern, insbesondere Kunststoffbehältern, beispielsweise Kunststoffflaschen, tritt häufig das Problem auf, dass die Behälter nach der Herstellung zunächst gelagert und/oder transportiert werden müssen, bevor sie befüllt und mit einem Verschlusselement verschlossen werden. Dabei ist insbesondere der empfindliche Rand um die Behälteröffnung starken Beanspruchungen ausgesetzt und kann beschädigt oder zerstört werden, beispielsweise wenn die Behälter nach ihrer Herstellung massenhaft in Silos gelagert werden. Derartige Beschädigungen können zu Leckagen der Behälter führen.
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Es besteht daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen derartigen Behälter vor Beschädigungen während der Lagerung und des Transports wirksam zu schützen. Ferner soll ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Behälters angegeben werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit dem Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche. Weitere Ausführungsformen und vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Schutzeinrichtung für einen Kunststoffbehälter mit einer verschließbaren Behälteröffnung und einen die Behälteröffnung umgebenden Rand angegeben, wobei die Schutzeinrichtung einen ersten, zylindrischen Abschnitt aufweist, dessen Außendurchmesser D1 dem Innendurchmesser DiB der Behälteröffnung entspricht. Ferner weist die Schutzeinrichtung einen zweiten, deckelförmigen Abschnitt auf, der sich in einer Längsrichtung an den ersten Abschnitt anschließt und dessen Außendurchmesser D2 mindestens so groß ist wie ein Außendurchmesser DaB der Behälteröffnung im Bereich ihres Randes.
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Unter einem Außendurchmesser D1 , der dem Innendurchmesser DiB der Behälteröffnung entspricht, wird ein Außendurchmesser D1 verstanden, der derart an den Innendurchmesser DiB der Behälteröffnung angepasst ist, dass die Schutzeinrichtung durch einen Kontakt zwischen ihrer Außenseite im Bereich des ersten Abschnitts und einer Innenwand des Behälters an dem Behälter gehalten wird. Beispielsweise kann DiB = D1 gelten oder D1 könnte nur sehr geringfügig kleiner sein als DiB , so dass die Schutzeinrichtung in der Behälteröffnung kein oder nur ein sehr geringes Spiel hat. Es kann jedoch auch D1 sehr geringfügig größer als DiB gewählt werden, so dass sich eine Presspassung zwischen der Schutzeinrichtung und dem Behälterhals ergibt. Alle diese Fälle sind im Sinne der Anmeldung dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser D1 dem Innendurchmesser DiB der Behälteröffnung entspricht.
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Die Schutzeinrichtung weist den Vorteil auf, dass sie unmittelbar nach der Herstellung beispielsweise in einem Extrusionsblasverfahren in die Behälteröffnung eingesetzt werden kann, wobei sie durch den ersten, zylindrischen Abschnitt in der Behälteröffnung gehalten wird und mit ihrem zweiten, deckelförmigen Abschnitt den Rand der Behälteröffnung abdeckt und somit gegen Beschädigungen schützt.
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Somit ermöglicht die Schutzeinrichtung auf einfache Weise einen Transport des Behälters während der Herstellung, wobei Beschädigungen des Behälters insbesondere im Bereich des empfindlichen Randes vermieden werden. Vor einer Befüllung des Behälters kann die Schutzeinrichtung auf einfache Weise wieder entfernt werden.
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Die Schutzeinrichtung ermöglicht zudem die Beibehaltung ansonsten bewährter Lager- und Transportprozesse, deren Änderung sehr aufwendig wäre.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Schutzeinrichtung eine sich in Längsrichtung durch den ersten Abschnitt und den zweiten Abschnitt erstreckende Durchgangsöffnung auf. Das hat den Vorteil, dass die Schutzeinrichtung auf besonders einfache Weise handhabbar und in die Behälteröffnung einsetzbar ist. Zum einen kann die Schutzeinrichtung durch die Durchgangsöffnung beim Einsetzen in den Behälter gegriffen werden, zum anderen kann sie auch beim Entfernen durch die Durchgangsöffnung gegriffen und aus der Behälteröffnung herausgezogen werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Außendurchmesser D2 des zweiten Abschnitts mindestens so groß wie der Außendurchmesser eines Außengewindes des Behälters.
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Teilweise weisen Kunststoffbehälter auf der Außenseite ihres Halses ein Gewinde auf, mittels dessen eine Verschlusskappe auf dem Behälterhals befestigt werden kann. Typischerweise stellt dabei das Außengewinde den breitesten Punkt des Behälterhalses dar. Gemäß der vorgenannten Ausführungsform ragt die Schutzeinrichtung mit ihrem zweiten Abschnitt mindestens ebenso weit vor wie die breiteste Stelle des Behälterhalses und schützt den Rand somit besonders wirksam.
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Die Schutzeinrichtung kann insbesondere aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet sein. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist mindestens der erste Abschnitt aus einem elastischen Kunststoffmaterial ausgebildet, was das Einsetzen des ersten Abschnitts in die Behälteröffnung erleichtert und bewirkt, dass die Schutzeinrichtung aufgrund einer Presspassung im Bereich des ersten Abschnitts stabil in der Behälteröffnung fixiert ist.
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Insbesondere kann die gesamte Schutzeinrichtung aus demselben Material, beispielsweise einem elastischen Kunststoff, ausgebildet sein.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines Behälters mit einer verschließbaren Behälteröffnung angegeben, das das Bereitstellen eines Behälters mit einer verschließbaren Behälteröffnung und einem die Behälteröffnung umgebenden Rand umfasst sowie das Aufsetzen der beschriebenen Schutzeinrichtungen auf die Behälteröffnung, sodass der erste Abschnitt in einen Behälterhals ragt und der zweite Abschnitt auf dem Rand des Behälters aufliegt.
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Unter einem Aufliegen des zweiten Abschnittes auf dem Rand des Behälters wird insbesondere verstanden, dass eine Randfläche in Kontakt mit einer Unterseite des zweiten Abschnitts steht, sodass der zweite Abschnitt den Rand in Längsrichtung abdeckt.
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Das Verfahren hat den Vorteil, dass ein derartiger Behälter nach seiner Herstellung bis zu einer Befüllung und bis zu einem Aufsetzen der Verschlusskappe durch die Schutzeinrichtung vor Beschädigungen im Bereich des empfindlichen Randes geschützt ist.
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Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Bereitstellen des Behälters mittels eines Extrusionsblasverfahrens durch eine Blasformmaschine und die Schutzeinrichtung wird durch die Blasformmaschine auf den Behälter aufgesetzt.
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Gemäß dieser Ausführungsform erfolgt das Aufsetzen der Schutzeinrichtung unmittelbar im Anschluss an das Blasformen, noch bevor der Behälter die Blasformmaschine verlässt. Dazu kann an der Blasformmaschine eine zusätzliche Einrichtung zum Aufsetzen der Schutzeinrichtung vorgesehen sein.
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Das Verfahren hat den Vorteil, dass der Behälter bereits unmittelbar nach seiner Herstellung geschützt ist.
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Gemäß einer Ausführungsform wird die Schutzeinrichtung unmittelbar vor einem Befüllen des Behälters entfernt. Das Entfernen der Schutzeinrichtung kann dabei entweder in einer Befülleinrichtung erfolgen oder kurz vor dieser, wenn eine Mehrzahl von Behältern zur Befülleinrichtung transportiert wurde und für die Befüllung vereinzelt wurde. Ab diesem Zeitpunkt ist die Gefahr für Beschädigungen des Randes erheblich reduziert, sodass die Schutzeinrichtung entfernt werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform wird der Behälter durch eine Durchgangsöffnung der Schutzeinrichtung befüllt und die Schutzeinrichtung danach durch einen Füllkopf der Befülleinrichtung beim Herausziehen entfernt.
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Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand einer schematischen Figur näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Längsschnitt durch den Halsbereich eines Kunststoffbehälters mit einer Schutzeinrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Der Behälter 1 ist in der gezeigten Ausführungsform als Kunststoffflasche ausgebildet und weist in seinem oberen Bereich einen Hals 2 auf, der im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist. Ein Rand 3 des Halses 2 umgibt eine kreisförmige Behälteröffnung 4. Auf einer Außenseite des Halses 2 ist ein Gewinde 5 vorgesehen zum Aufdrehen einer nicht gezeigten Verschlusskappe.
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In die Behälteröffnung 4 ist eine Schutzeinrichtung 6 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung eingesetzt, um den Hals 2, insbesondere den Rand 3, vor Beschädigungen während Transport und Handhabung des Behälters 1 zu schützen.
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Die Schutzeinrichtung 6 gliedert sich in einen ersten Abschnitt 7, einen zweiten Abschnitt 8 sowie einen dritten Abschnitt 9. Der erste Abschnitt 7 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet. Sein Durchmesser D1 entspricht im Wesentlichen einem Innendurchmesser DiB der Behälteröffnung 4. Falls die Schutzeinrichtung 6 aus einem elastischen Material ausgebildet ist, kann der Durchmesser D1 des ersten Abschnittes 7 beispielsweise geringfügig größer sein als der Durchmesser DiB der Behälteröffnung 4, um eine Presspassung zwischen Hals 2 und Schutzeinrichtung 6 zu erzielen. Somit ist der Durchmesser D1 des ersten Abschnittes 7 dem Innendurchmesser DiB der Behälteröffnung 4 angepasst, so dass die Schutzeinrichtung 6 durch einen Kontakt zwischen ihrer Außenseite 14 im Bereich des ersten Abschnitts 7 und einer Innenwand 13 des Behälters 1 an dem Behälter 1 gehalten wird. Dadurch wird erreicht, dass die Schutzeinrichtung 6 ohne weitere Hilfsmittel auf dem Behälter 1 verbleibt, wenn der Behälter gelagert oder transportiert wird.
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In Richtung der Längsachse L schließt sich zur einen Seite des ersten Abschnitts 7 ein zweiter Abschnitt 8 an, der ebenfalls annähernd zylindrisch ausgebildet ist und in der gezeigten Ausführungsform leicht abgerundet ist. Der zweite Abschnitt 8 ragt im eingesetzten Zustand der Schutzeinrichtung 6 aus der Behälteröffnung 4 und deckt den Rand 3 des Behälters 1 ab. Dazu ist der Durchmesser D2 des zweiten Abschnitts 8 größer ausgebildet als der Außendurchmesser DaB der Behälteröffnung 4 im Bereich des Randes 3. Dadurch liegt eine Unterseite 12 des zweiten Abschnitts 8 auf einer Randfläche 11 des Behälters 1 auf und bedeckt diese vollständig. Mechanische Einwirkungen von außen, beispielsweise Stöße, werden somit durch die Schutzeinrichtung 6 abgefangen und wirken nicht auf den Rand 3 des Behälters 1 ein.
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In der gezeigten Ausführungsform weist die Schutzeinrichtung 6 noch einen dritten Abschnitt 9 auf, der sich auf der anderen Seite an den ersten Abschnitt 7 anschließt. Der Abschnitt 9 ist kegelstumpfförmig ausgebildet, um ein leichteres Einsetzen der Schutzeinrichtung 6 in die Behälteröffnung 4 und ein Zentrieren der Schutzeinrichtung 6 in Bezug auf die Behälteröffnung 4 zu ermöglichen.
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Die Schutzeinrichtung 6 weist eine sich in Richtung der Längsachse L durch die Schutzeinrichtung 6 erstreckende Durchgangsöffnung 10 auf, durch die die Schutzeinrichtung 6 beim Einsetzen und Entfernen besonders einfach ergriffen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kunststoffbehälter
- 2
- Hals
- 3
- Rand
- 4
- Behälteröffnung
- 5
- Gewinde
- 6
- Schutzeinrichtung
- 7
- erster Abschnitt
- 8
- zweiter Abschnitt
- 9
- dritter Abschnitt
- 10
- Durchgangsöffnung
- 11
- Randfläche
- 12
- Unterseite
- 13
- Behälterwand
- 14
- Außenseite
- L
- Längsachse
- D1
- Durchmesser
- D2
- Durchmesser
- DiB
- Durchmesser
- DaB
- Durchmesser