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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rahmenprofil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Montage eines biegsamen Bandes umfassend zumindest eine Isolierbaustofflage in ein Rahmenprofil.
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Brandschutz-Rahmenprofile umfassen zumeist Rahmenprofile mit Hohlkammern in welche Brandschutzplatten in Form von starren Platten, insbesondere Gips- oder Formacellplatten, geschoben werden. Problematisch bei der Montage ist dabei, dass bei Einsatz dieser Brandschutzplatten in einer Beschlagskammer eine Vorbehandlung, z.B. ein Zuschnitt oder ein Ausfräsen der Brandschutzplatte erfolgen muss, insbesondere in der Beschlagskammer damit sich der Beschlag installieren lässt.
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Weiterhin ist der Einsatz von biegeschlaffen Bändern in Rahmenprofilen bekannt (siehe 10). Allerdings ist der Nachteil, dass diese biegeschlaffen Bänder aufgrund mangelnder Formstabilität sich nicht in eine Hohlkammer eines Rahmenprofils einschieben lassen. Somit werden Sie bei der Montage in Bereichen verwandt, in welchen sie sich problemlos einlegen lassen.
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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit der Aufgabe, eine Brandschutzmaßnahme in einer Kammer, insbesondere in einer Beschlagskammer eines Rahmenprofils anzuordnen, welche leicht montierbar ist und zudem eine vereinfachte Montage von Beschlagsteilen in besagter Beschlagskammer ermöglicht.
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Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe durch das Bereitstellen eines Rahmenprofils mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15.
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Ein erfindungsgemäßes Rahmenprofil kann insbesondere für eine Brandschutz-Rahmenkonstruktion eingesetzt werden. Typischerweise umfasst eine solche Brandschutz-Rahmenkonstruktion einen Blendrahmen und/oder einen Flügelrahmen eines Fensters, einer Tür oder einer Fassade. In beiden Rahmen kann das erfindungsgemäße Rahmenprofil eingesetzt werden.
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Das Rahmenprofil umfasst eine Ausnehmung und zwei die Ausnehmung hinsichtlich ihrer Breite begrenzende Profilelemente. Die Profilelemente können über einen oder mehrere Isolationsstege miteinander verbunden sein. Die Ausnehmung ist insbesondere als Hohlkammer ausgebildet, so dass das Band nicht ohne Weiteres eingelegt werden kann, sondern eingeschoben werden muss.
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Das Rahmenprofil umfasst ein in der Ausnehmung angeordnetes biegsames Band. Das Band kann zumindest eine Isolierbaustofflage aufweisen und in einer bevorzugten Variante aus dem Isolierbaustoff, insbesondere einem gewebearmierten Isolierbaustoff auf Ca-Mg-Silikatbasis, bestehen.
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Das Band weist in ebener Ausrichtung eine größere Breite auf als die Breite der Ausnehmung. Dadurch ergibt sich zwangsläufig eine Verformung des Bandes, so dass dieses verklemmt in der Ausnehmung angeordnet ist.
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Das Band ist flexibel, z.B. ein Gewebeband, und kann bei der Beschlagsmontage innerhalb der Hohlkammer verschoben werden, so dass ein Beschlag problemlos montierbar ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bevorzugt ist die Ausnehmung als Hohlkammer, insbesondere als Beschlagskammer, ausgebildet.
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Das Band ist bevorzugt als Brandschutz-Isolationsband ausgebildet und ist der Baustoffklasse B2 zugeordnet. Unter Hitzeeinwirkung tendiert es zum Verglasen.
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Die Isolierbaustofflage des Bandes kann vorteilhaft ein Calciumsilikat und/oder Magnesiumsilikat, vorzugsweise ein Ca-Mg-Silikat, aufweisen.
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Das Band kann aus dem Isolierbaustoff gebildet sein und biegeschlaff ausgebildet sein.
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Das Band kann zudem ein Gewebe, vorzugsweise eine Gewebearmierung, aufweisen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante kann das Band eine Stützlage, vorzugsweise eine Gitter-Stützlage, aufweisen, welche elastisch verformbar ist. Dadurch kann in dieser Variante eine Montagehilfe, z.B. eine Montageschiene, vorteilhaft entfallen und das Band ohne Hilfsmittel in das Rahmenprofil eingeführt werden.
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Das Band kann in der Ausnehmung eine Biegung, insbesondere eine einzige Biegung, aufweisen.
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Alternativ kann das Band in der Ausnehmung gefaltet sein. Insbesondere kann das Band auch plissiert vorliegen.
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Das Band kann vorteilhaft in der Ausnehmung kraftschlüssig, insbesondere verklemmt, angeordnet sein.
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Eine zusätzliche Sicherung gegen Verrutschen ergibt sich, wenn die Profilelemente Vorsprünge aufweisen, welche in die Ausnehmung hineinragen und an welchen das Band, insbesondere die Enden des Bandes, aufliegen.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Bandes ist es zudem, dass das Band, anders als starren Platten, nicht zum Klappern innerhalb der Hohlkammer neigt, so dass zusätzliche Fixierungsmittel, wie sie im Fall von starren Platten, wie z.B. Giplsplatten, eingesetzt werden, bei dem erfindungsgemäßen Rahmenprofil entfallen können.
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Bevorzugt kann das Band eine Dicke zwischen 1-10 mm, vorzugsweise 2-6 mm, aufweisen.
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Das Band berührt bei dessen Anordnung in der Hohlkammer vorzugsweise die beiden Profilelemente, welche die Breite der Ausnehmung bzw. Hohlkammer begrenzen.
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In an sich bekannter Weise (siehe 10) kann das Rahmenprofil einen Falz, insbesondere einen Glasfalz, aufweisen und weitere Bänder umfassend zumindest eine Isolierbaustofflage aufweisen, wobei die weiteren Bänder in dem Falz angeordnet sind.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Montage eines biegsamen Bandes umfassend zumindest eine Isolierbaustofflage in ein Rahmenprofil zur Bereitstellung eines erfindungsgemäßen Rahmenprofils umfasst die folgenden Schritte:
- I Einlegen des Bandes in eine Montageschiene;
- II Einschieben der Montageschiene in die Ausnehmung;
- III temporäre oder dauerhafte Fixierung des Bandes in oder in der Nähe der Ausnehmung; und
- IV Ausführen der Montageschiene aus der Ausnehmung.
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Nachfolgend wird ein erfindungsgemäßes Profilsystem anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zuhilfenahme der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen enthalten dabei auch mehrere Merkmale, welche für sich genommen in naheliegender Weise mit anderen nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kombinierbar sind. Die Ausführungsbeispiele in ihrer Gesamtheit sind dabei keineswegs beschränkend für den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung zu verstehen. Es zeigen:
- 1 eine Schnittansicht eines ersten erfindungsgemäßen Profilsystems umfassend ein erfindungsgemäßes Blendrahmenprofil und ein ebenfalls erfindungsgemäßes Flügelrahmenprofil;
- 2 eine Schnittansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Profilsystems;
- 3 eine Schnittdarstellung der Variante des Profilsystems der 1 mit optionalen zusätzlichen Beschlagselementen;
- 4-8 eine schematische Darstellung mehrerer Verfahrensschritte zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Rahmenprofils der 1;
- 9 eine weitere schematisch-dargestellte Ausführungsvariante eines Bandes und
- 10 eine schematische Schnittansicht eines Rahmenprofils nach dem Stand der Technik.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Brandschutz-Profilsystem, im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Brandschutz-Rahmenkonstruktion genannt, umfassend ein Blendrahmenprofil 1 und ein Flügelprofil 2 eines Fensters, einer Tür und/oder eines Fassadenelements, welche über ein Scharnier 25 miteinander verbunden sind. Das Profilsystem kann besonders bevorzugt Teil einer Bandschutztür sein oder aber Teil einer Rauchschutztür. Es kann sich allerdings beim erfindungsgemäßen Rahmenprofil, z.B. im Fall eines Fassadenelements, auch um ein Rahmenprofil handeln, welches in einem Fassadenelement verbaut ist, mit einer fest in einem Rahmen eingefassten Fassadenplatte.
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Das Blendrahmenprofil 1 der 1 umfasst ein erstes und ein zweites Profilelement 5 und 6, vorzugsweise in der Ausgestaltung als Metallprofilelement. Die beiden Profilelemente sind vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet. Die beiden Profilelemente 5 und 6 sind vorzugsweise über einen ersten und einen zweiten Isoliersteg 3 und 4, z.B. einen Kunststoffsteg, miteinander verbunden, wobei die beiden Isolierstege vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet sind. Unisolierte Profile mit Verbindungsstegen aus gleichem Material wie die Profilelemente 5 und 6 sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls realisierbar.
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Im Fall der Variante der 1 ist das erste Profilelement 5 als ein Langschenkel 9 des Blendrahmenprofils 1 ausgebildet und das zweite Profilelement 6 ist als Kurzschenkel 10 des Blendrahmenprofils 1 ausgebildet.
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Das erste Profilelement 5 weist zudem eine Hohlkammer 11 auf, in welche eine starre Platte, z.B. eine Brandschutzplatte 13, angeordnet, insbesondere eingeschoben, ist. Das zweite Profilelement 6 weist ebenfalls eine Hohlkammer 12 mit einer darin angeordneten starren Platte, insbesondere eine Brandschutzplatte 14, auf. Als Brandschutzplatten können im Rahmen der vorliegenden Erfindung an sich bekannte Formacell-Platten oder Gipsplatten oder ggf. auch Schaumkörper-Platten eingesetzt werden.
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Das als Langschenkel 9 ausgebildete erste Profilelement 5 kann endständig eine Dichtung 15 zur Auflage auf dem Flügelrahmenprofil aufweisen.
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Das erste und das weite Profilelement 5 und 6 begrenzen eine Ausnehmung 16, welche vorzugsweise als eine Hohlkammer ausgebildet ist, in ihrer Breite B1. Die Ausnehmung 16 wird zudem durch die beiden Isolierstege 3 und 4 begrenzt, so dass sich eine Hohlkammer ausbildet.
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Parallel zu den Isolierstegen 3 und 4 verläuft zudem zwischen den beiden Profilelementen 5 und 6 ein Abdeckprofil 7.
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In die Ausnehmung 16 ragen ausgehend von den Profilelementen 5 und 6 jeweils Vorsprünge 18, 19, 20, 21 ein, welche Teil von Nuten zur Halterung der Isolierstege 3 und 4 oder des Abdeckprofils 7 sein können.
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Innerhalb der Ausnehmung 16, bzw. in der Hohlkammer, ist ein Band aus Isolierbaustoff 8 angeordnet. Dieses Band weist in ebener Ausrichtung eine größere Breite BB1 auf als die durch die Profilelemente 5 und 6 definierte Breite B1 der Ausnehmung 16.
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Da das Band aus Isolierbaustoff 8 allerdings biegeschlaff bzw. flexibel ausgebildet ist, kann es derart verformt werden, dass es im Querschnitt ein „U“ oder „V“ oder ein um 90° gekipptes „S“ oder dergleichen ergibt. Das Band aus Isolierbaustoff 8 wird gebogen oder geknickt in die Ausnehmung 16 eingelegt.
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In 1 stützt sich das Band 8 zusätzlich im Querschnitt an dessen Enden an den Vorsprüngen 20 und 21, sowie ggf. im Mittelsegment an den Vorsprüngen 18 und 19 ab.
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Durch Rückstellkräfte bzw. Rückformungskräfte in die ebene Lage oder zu einer Lage mit größerer Breite des Bandes 8 kann das Band innerhalb der Ausnehmung 16 verklemmt angeordnet sein.
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Das in 1 dargestellte Flügelprofil 2 weist ebenfalls ein erstes und ein zweites Profilelement 30 und 31, insbesondere Metallprofilelemente, auf, wobei auch hierbei beide Profilelemente 30 und 31 parallel zueinander verlaufen und über einen Isoliersteg 34 miteinander verbunden sind.
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Das erste Profilelement 30 ist in diesem Fall als Langschenkel 32 des Flügelprofils 2 ausgebildet und das zweite Profilelement 31 ist als Kurzschenkel 33 des Flügelprofils 2 ausgebildet, wobei die Dichtung 15 des als Langschenkel 9 ausgebildeten ersten Profilelements 5 des Blendrahmens 1 auf dem als Kurzschenkel 33 ausgebildeten zweiten Profilelement 31 des Flügelrahmens 2 aufliegt.
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Das als Langschenkel 32 ausgebildete erste Profilelement 30 des Flügelrahmens 2 weist ebenfalls endständig eine Dichtung 42a auf, welche auf dem als Kurzschenkel 10 ausgebildeten zweiten Profilelement 6 des Blendrahmens 1 aufliegt.
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Das erste und das zweite Profilelement 30 und 31 weisen zudem jeweils Hohlkammern 36, 37, 51, 52 auf, wobei in einzelne oder in jede dieser Hohlkammern eine starre Platte, insbesondere eine Brandschutzplatte 38, 39, 53, 54, angeordnet, insbesondere eingeschoben sein können.
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Auf einer Außenseite A kann das Flügelrahmenprofil 2 durch das Blendrahmenprofil 1 überdeckt sein. Auf einer der Außenseite A gegenüberliegenden Seite B des Flügelrahmenprofils 2 weist dieses einen Falz 40, z.B. einen Glasfalz, auf, welcher durch zwei Schenkelsegmente 43 und 44 und daran angeordnete Dichtungselemente gebildet wird.
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In 1 ist der Falz 40 als Glasfalz ausgebildet und eine Brandschutz-Verglasung 41 ist innerhalb der Falz angeordnet.
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Zusätzlich zum Isoliersteg 34 sind die beiden Profilelemente 30 und 31 über ein Abdeckprofil 42 miteinander verbunden.
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Die Profilelemente 30 und 31, der Isoliersteg 34 und das Abdeckprofil 42 definieren eine als Hohlkammer ausgebildete Ausnehmung 46. In diese Ausnehmung 46 ragen ausgehend von den Profilelementen 30 und 31 Vorsprünge 47, 48, 49 und 50 ein, welche als Teil von Nuten zur Aufnahme bzw. Festlegung von Dichtungselementen, Isolierstegen und/oder Abdeckstegen ausgebildet sind.
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Dabei verläuft die Ausnehmung 46 bei Kontakt des Blendrahmenprofils 1 und des Flügelrahmenprofils 2 parallel zur Ausnehmung 16 des Blendrahmenprofils und parallel zur Kante der Verglasung 41 bzw. zum Boden der Falz 40.
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In der Ausnehmung 46 ist analog zu Blendrahmenprofil 1 ein Band aus einem Isolierbaustoff 45 angeordnet, insbesondere eingelegt und verklemmt. Auch bei dieser Ausführungsvariante ist die Breite BB1 des Bandes 45 in ebener Ausrichtung breiter als die durch das erste und das zweite Profilelement 30, 31 definierte Breite B1 der Ausnehmung 46. Konkret entspricht bei der vorliegenden Ausführungsvariante die Breite BB1 des Bandes 45 der Breite BB1 des Bandes 8 und die Breite B1 der Ausnehmung 16 der Breite B1 der Ausnehmung 46. Die Bänder 8 und 45 weisen in der Variante der 1 lediglich eine Biegung 17 auf. Auch die Enden des Bandes 45 stoßen endständig an Vorsprüngen 47 und 48 an.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsvariante eines Profilsystems 500' umfassend eine Blendrahmenprofil 1', welches über ein Scharnier 25' mit einem Flügelrahmenprofil 2' verbunden ist. In dieser Ausführungsvariante ist der Abstand der Profilelemente eines jeweiligen Rahmenprofils 1' oder 2', und damit die Breite B2 der Ausnehmungen bzw. Hohlkammern 16' und 46' geringer. Zugleich ist die Breite der Bänder 8' und 45' gegenüber der 1 gleich oder größer, so dass eine stärkere Biegung 17' des Bandes erfolgt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist zwischen der Breite eines Bandes und der Länge des Bandes zu unterscheiden. Die Länge des Bandes ist als Zuschnittslänge zu verstehen, welche individuell auf die Länge des jeweiligen Profils angepasst wird. Das Band kann vorzugsweise als Bandrolle ausgeliefert werden, wobei die Länge des Bandes sich durch Abrollen des Bandes ergibt. Demgegenüber wird die Breite im überwiegenden Fall der Anwendungen nicht oder nur partiell zugeschnitten, z.B. um die Enden besser in die Hohlkammer eines Profils einführen zu können. Zur Verdeutlichung dieses Unterschieds ist die Länge des Bandes im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Zuschnittslänge definiert.
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Aus 3 zeigt die Ausführungsvarianten der 1 und verdeutlicht den eigentlichen Verwendungszweck der Ausnehmung 16, 46 bzw. der Hohlkammer. Diese Ausnehmung bzw. Hohlkammer dient typischerweise der Aufnahme von Beschlagselementen, beispielsweise einem Schlosskasten, einer Schließleiste oder dergleichen. Daher wird diese Ausnehmung 16, 46, 16' und 46' bzw. Hohlkammer auch oftmals als Beschlagskammer bezeichnet. Die Beschlagskammer liegt oftmals geschützt im Rahmenprofil ein, um eine erhöhte Einbruchsicherheit zu gewährleisten. In 3 sind zwei Beschlagselemente 100 und 200 innerhalb der besagten Beschlagskammer dargestellt.
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Die Verwendung von biegeschlaffen Bändern gegenüber bisher in Brandschutztüren teilweise genutzten steifen und starren Platten liegt u.a. auch darin, dass zur Montage von Beschlagselementen das Band weggedrückt und damit verformt werden kann. Eine Aushärtung, insbesondere ein Verglasen des Bandes unter Hitzeeinwirkung, erfolgt erst im Brandfall so dass die Anordnung des Bandes als Brandschutzmaßnahme nicht hinderlich bei der Montage der Beschläge im Rahmenprofil ist.
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4-9 zeigt in schematischer Weise eine Abfolge mehrerer Verfahrensschritte zur Montage des Bandes 8, 45, 8' und 45' in einem Rahmenprofil.
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4 zeigt das Einlegen (Schritt I) des im Wesentlichen ebenen Bandes 301 in eine Montageschiene 302. Diese weist in der vorliegenden Ausführungsvariante einen u-förmigen Querschnitt auf, allerdings sind auch andere Varianten, z.B. ein V-förmiger Querschnitt, im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich.
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5 zeigt eine bevorzugte Variante des Einlegens durch Abrollen des Bandes von einer Bandrolle 305. Die Pfeile zeigen einerseits die Abrollrichtung AR und die Eindrückrichtung E an.
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Das Einlegen erfolgt derart, dass die Biegung des Bandes 301 zur Öffnung 303 der Montageschiene 302 hin erfolgt, wobei die Kanten 304 des Bandes 301 in den Ecken der Montageschiene 302 vorliegen oder zu diesen weisen.
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6 zeigt das Einschieben (Schritt II) der Montageschiene in die Ausnehmung 8, 45, 8' oder 45' eines Rahmenprofils. Die Montageschiene 302 ist dabei im Querschnitt der Schiene kleiner dimensioniert als die jeweilige Ausnehmung 8, so dass die Montageschiene in das Rahmenprofil eingesteckt werden kann.
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7 zeigt eine Festlegung des Gewebebandes. Die Festlegung kann manuell durch den Monteur erfolgen oder durch lösbare oder nicht-lösbare Verbindungsmittel, z.B. Klemmen, Nieten, Schrauben oder dergleichen.
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8 zeigt ein Entfernen der Montageschiene durch Herausziehen der Montageschiene aus dem Rahmenprofil, wobei das Band im Rahmenprofil gehalten wird, wahlweise durch den Nutzer oder nach einem gewissen Auszugsweg der Montageschiene durch Klemm- oder Reibungskräfte des Bandes selbst.
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9 zeigt eine weitere Ausführungsvariante eines Bandes 401 zum Einsatz in einem erfindungsgemäßen Rahmenprofil. Das Band weist neben der biegeschlaffen Isolationsbaustofflage 402 eine biegbare Stützlage 403 welche elastisch verformbar ist. Das bedeutet, dass die Stützlage nach einer Biegung in seine Ausgangsform zurückkehrt. Typische Beispiele einer solchen Stützlage sind Gummigitterlagen, vorzugsweise mit U- oder V-förmigen Profil. Auch Kunststoffe können in dieser Ausgestaltung als Stützlagen ausgebildet sein. Besonders sinnvoll zur Stützung ist dabei eine gitterförmige Ausgestaltung der Stützlage.
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Die Stützlage 403 kann beim Einführen verformt werden und durch materialbedingte Rückstellkräfte im Rahmenprofil verklemmen. Bei dieser Variante kann der Einsatz einer Montageschiene vorteilhaft entfallen, da die Stützlage hinreichend Formsteifigkeit entwickeln kann, um die Isolationsbaustofflage einzuführen.
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Das Band 8, 45, 8', 45' 301, 401 aus Isolierbaustoff kann als ein Brandschutz-Isolationsband ausgebildet sein. Besonders bevorzugt ist es ein Brandschutz-Isolationsband zum Einsatz bei Bränden mit der Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) gemäß DIN 4102-1 und der Klassifizierung E gemäß DIN EN 13501-1 (die jeweils zitierten Normen in der Fassung der aktuellen Fassung zum Prioritätszeitpunkt der vorliegenden Erfindung).
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Es umfasst vorzugsweise als Material, insbesondere als Brandschutzisolationslage ein Ca-Mg-Silikat. Besonders bevorzugt es sich bei dem Band um ein Gewebematerial handeln, welche durch Beschichten, Tränken oder dergleichen mit dem vorgenannten Silikat versehen ist.
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Zumindest Isolationslage des Bandes oder das Band insgesamt weist eine bevorzugte Bandstärke bzw. Banddicke zwischen 1-10 mm, vorzugsweise zwischen 2-6 mm auf auf.
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Eine typische Breite es Bandes beträgt zumindest 5 mm, vorzugsweise zwischen 8-200 mm, besonders bevorzugt zwischen 80-120 mm, betragen.
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Für eine möglichst unkomplizierte Montage nach dem vorbeschriebenen Verfahren ist das Band nicht-selbstklebend.
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Das Band kann vorzugsweise eine Rohdichte unter Standardbedingungen von 200 bis 300 kg/m3 aufweisen.
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Es kann zudem eine Temperaturbeständigkeit von zumindest 1000 °C, vorzugsweise 1150 bis 1300°C, aufweisen und einen Schmelzpunkt von mehr als 1300°C aufweisen. Die Zugfestigkeit kann mehr als 0,35 N/mm2 betragen.
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Es kann zudem eine Wärmeleitfähigkeit von 0,10 bei 400°C aufweisen. Besonders bevorzugt kann das vorgenannte Band auch als Vorlegeband verwendet werden.
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Besonders bevorzugt kann als Band in der vorliegenden Erfindung das Band mit dem Produktnamen „Kerafix 2000“ (in der Zusammensetzung zum Zeitpunkt der Prioritätszeitpunkt der vorliegenden Erfindung) der Firma Kuhn für den o.g. Zweck eingesetzt werden.
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Das Produkt „Kerafix 2000“ wird bereits im Zusammenhang als Brandschutzmittel in Rahmenprofilen eingesetzt. 10 zeigt einen an sich bekannten Einsatz des Bandes. Bei der liegenden Montage des Rahmenprofils wird nacheinander ein erstes Profilelement T1, ein erstes Band T2, ein Glaselement T3, ein zweites Band T4 und ein weiteres Profilelement T5 eingesetzt und zu einem Rahmenprofil verbunden.
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Aufgrund seiner biegeschlaffen Ausgestaltung wurde ein Einsatz des Bandes in einer Hohlkammer bislang allerdings nicht berücksichtigt, da sich dieses Band nicht ohne Weiteres einschieben lässt. Die Erfindung und insbesondere das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage des Bandes bieten nunmehr eine gangbare Lösung an. Zugleich wird die Hohlkammer, welche typischerweise als Beschlagskammer ausgebildet ist, mit einem Brandschutzelement versehen, ohne dass dies die Montage eines Beschlags übermäßig erschwert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Blendrahmenprofil
- 2
- Flügelprofil
- 3
- Isoliersteg
- 4
- Isoliersteg
- 5
- Profilelement
- 6
- Profilelement
- 7
- Abdeckprofil
- 8
- Band aus Isolierbaustoff
- 9
- Langschenkel
- 10
- Kurzschenkel
- 11
- Hohlkammer
- 12
- Hohlkammer
- 13
- Brandschutzplatte
- 14
- Brandschutzplatte
- 15
- Dichtung
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Biegung
- 18
- Vorsprung
- 19
- Vorsprung
- 20
- Vorsprung
- 21
- Vorsprung
- 25
- Scharnier
- 30
- Profilelement
- 31
- Profilelement
- 32
- Langschenkel
- 33
- Kurzschenkel
- 34
- Isoliersteg
- 36
- Hohlkammer
- 37
- Hohlkammer
- 38
- Brandschutzplatte
- 39
- Brandschutzplatte
- 40
- Falz
- 41
- Brandschutz-Verglasung
- 42
- Abdeckprofil
- 42a
- Dichtung
- 43
- Schenkelsegment
- 44
- Schenkelsegment
- 45
- Band aus Isolierbaustoff
- 46
- Ausnehmung
- 47
- Vorsprung
- 48
- Vorsprung
- 49
- Vorsprung
- 50
- Vorsprung
- 51
- Hohlkammer
- 52
- Hohlkammer
- 53
- Brandschutzplatte
- 54
- Brandschutzplatte
- 1'
- Blendrahmenprofil
- 2'
- Flügelrahmenprofil
- 8'
- Band
- 16'
- Hohlkammer
- 17'
- Biegung
- 25'
- Scharnier
- 45'
- Band
- 46'
- Hohlkammer
- 100
- Beschlagselement
- 200
- Beschlagselement
- 301
- Band
- 302
- Montageschiene
- 303
- Öffnung (Montageschiene)
- 304
- Kante (Montageschiene)
- 305
- Bandrolle
- 401
- Band
- 402
- Isolierbaustofflage
- 403
- Stützlage
- 500
- Brandschutz-Profilsystem / Brandschutz-Rahmenkonstruktion
- 500'
- Brandschutz-Profilsystem / Brandschutz-Rahmenkonstruktion
- B1
- Breite (Hohlkammer)
- BB1
- Breite (Band)
- B2
- Breite (Hohlkammer)
- BB2
- Breite (Band)
- A
- Außenseite
- B
- Außenseite
- AR
- Abrollrichtung
- E
- Eindrückrichtung
- T1
- Profilelement
- T2
- Band
- T3
- Glaselement
- T4
- Band
- T5
- Profilelement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 4102-1 [0063]
- DIN EN 13501-1 [0063]