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Die Erfindung betrifft ein Gassackmodul nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 12 und ein Fahrzeuginsassen-Schutzsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Stand der Technik
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Zum Schutz von Fahrzeuginsassen bei einem Unfall umfassen heutige Fahrzeuge Fahrzeuginsassen-Schutzsysteme, die neben Sicherheitsgurtsystemen auch Gassackmodule aufweisen. Die Gassäcke der Gassackmodule können dabei mehrere voneinander getrennte Gassackkammern aufweisen, die insbesondere unterschiedliche Kammervolumen aufweisen. Für die Gasverteilung sind in dem Gassackinneren beispielsweise durch Nähte oder spezielle Gewebelagen erzeugte Gasverteilkanäle eingebracht. Durch derartige Gewebelagen kann zudem der Gassack vor dem aus dem Gasgenerator austretenden Gasstrom geschützt werden. Hierfür kann beispielweise die Gewebelage den Ausströmbereich eines langgestreckten Gasgenerators in Umfangsrichtung umgeben und dadurch sowohl das Gassackgewebe schützen als auch den Gasstrom umlenken und verteilen.
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Der Gassack muss vor dem aus dem Gasgenerator austretenden Gasstrom geschützt werden. Hierzu ist es beispielsweise bekannt, eine spezielle Gewebelage vorzusehen, die den Ausströmbereich des Gasgenerators in Umfangsrichtung umgibt und die sowohl das Gassackgewebe schützt als auch den Gasstrom in Axialrichtung umlenkt.
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Zudem ist bekannt, das Gassäcke derart eingesetzt werden, dass diese in einer Rückhaltesituation interagieren. So sind beispielsweise fahrzeugsitzintegrierte Gassackmodule bekannt, bei denen ein Thorax-Gassack mit einem Schultergassack interagiert, wobei der Schultergassack als Schulter-Pusher genutzt wird um den Fahrzeuginsassen von der Seitenstruktur des Fahrzeugs weg zu bewegen, sodass der Thorax-Gassack bei der Entfaltung möglichst optimal positioniert werden kann.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gassackmodul, insbesondere für Fahrzeuginsassen-Schutzsysteme zur Verfügung zu stellen, bei dem eine Gasverteilung in verschiedene Gassackkammern bei kleinem Baumaß, guten Anpassungsmöglichkeiten an unterschiedliche Geometrien und mit geringen Fertigungskosten ermöglicht wird.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale nach dem Anspruch 1 und den Ansprüchen 12 und 13. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Ein erfindungsgemäßes Gassackmodul umfasst zumindest einen Gassack, einen langgestreckten Gasgenerator und einen Diffusor.
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Der Gassack des erfindungsgemäßen Gassackmoduls umfasst zumindest eine erste und eine zweite Gassackkammer, die voneinander getrennt ausgebildet sind.
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Der Gasgenerator weist ein Außengehäuse mit am Umfang verteilten Ausströmöffnungen auf, die einen Ausströmbereich definieren. Das Gas strömt daher aus dem Gasgenerator in einer Radialrichtung ab. Die Ausströmöffnungen sind vorzugsweise gleichmäßig um den Umfang verteilt, um den Gasgenerator bei dessen Aktivierung schubneutral zu halten.
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Der Ausströmbereich des Gasgenerators ist von dem Diffusor umschlossen. Der Diffusor weist eine zentrale Aufnahmeöffnung für den Gasgenerator auf, in die das Außengehäuse des Gasgenerators so hineinragt, dass der Diffusor zumindest den axialen Abschnitt des Außengehäuses des Gasgenerators, der den Ausströmbereich mit den Ausströmöffnungen umfasst, umfangsseitig umschließt.
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Der Diffusor weist an der die Aufnahmeöffnung begrenzenden Innenseite des Diffusors zumindest eine Anlagefläche und zumindest zwei Gasleitflächen auf. Die Anlagefläche liegt direkt am Außengehäuse des Gasgenerators an. Die Gasleitflächen sind radial von dem Außengehäuse des Gasgenerators unter Bildung von zumindest einer ersten und einer zweiten Sammelkammer beabstandet, in die das aus dem Ausströmbereich des Gasgenerators ausströmendes Gas einströmt. Die erste Sammelkammer mündet in wenigstens eine erste Auslassöffnung und die zweite Sammelkammer mündet in wenigstens eine zweite Auslassöffnung.
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Die erste Sammelkammer und die zweite Sammelkammer sind durch die zumindest eine Anlagefläche des Diffusors, insbesondere als ein Trennsteg ausgebildet ist, voneinander getrennt.
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Der Diffusor ist in dem Gassack vollständig in einem aufblasbaren Innenvolumen des Gassacks angeordnet. Bei dem erfindungsgemäßen Gassackmodul strömt das von dem Gasgenerator in die erste Sammelkammer ausströmende Gas über die erste Auslassöffnung in die erste Gassackkammer des Gassacks und das von dem Gasgenerator in die zweite Sammelkammer ausströmende Gas über die zweite Auslassöffnung in die zweite Gassackkammer des Gassacks.
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In einer Ausführungsform erstrecken sich die Auslassöffnungen in einer Axialrichtung über den gesamten Ausströmbereich an dem Außengehäuse des Gasgenerators. Bei einer derartigen Ausführungsform kann die als Trennsteg ausgebildete Anlagefläche an dem Außengehäuse in dem Ausströmbereich so anliegen, dass eine oder mehrere der Auslassöffnungen durch die als Trennsteg ausgebildete Anlagefläche verdeckt werden.
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In einer alternativen Ausführungsform umfasst der Ausströmbereich des Gasgenerators eine erste und eine zweite axiale Zone, die durch einen Trennbereich des Außengehäuses ohne Ausströmöffnungen voneinander getrennt sind. Bei einer derartigen Ausführungsform ist die als Trennsteg ausgebildete Anlagefläche des Diffusors an dem Außengehäuse in dem Ausströmbereich vorzugsweise so positioniert, dass der Trennsteg im Trennbereich zwischen der ersten axialen Zone und der zweiten axialen Zone anliegt. Dadurch werden in einer derartigen Ausführungsform vorzugsweise keine der Auslassöffnungen durch die als Trennsteg ausgebildete Anlagefläche verdeckt. In einer derartigen Ausführungsform strömt das Gas, das aus den ersten axialen Zone ausströmt, in die erste Sammelkammer und Gas, das aus der zweiten axialen Zone ausströmt, in die zweite Sammelkammer.
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Der Diffusor des Gassackmoduls kann dabei den Gasstrom, der durch das aus dem Ausströmbereich austretende Gas gebildet wird, über die erste und die zweite Sammelkammer prozentual gleichmäßig oder prozentual ungleichmäßig auf die erste und die zweite Gassackkammer verteilen.
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Die prozentuale Aufteilung des Gasstroms kann über die Positionierung der als Trennsteg ausgebildeten Anlagefläche erfolgen. Über die Positionierung der Trennstegs kann insbesondere die Größe der ersten Sammelkammer und die Größe der zweiten Sammelkammer bestimmt werden und dadurch die prozentuale Aufteilung. Zusätzlich kann die prozentuale Aufteilung auch über die Größe der ersten und/oder der zweiten Auslassöffnung beeinflusst werden.
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Alternativ kann die prozentuale Aufteilung des Gasstroms über ein Größenverhältnis der ersten zur zweiten axialen Zone bestimmt bzw. beeinflusst werden. Insbesondere kann das Größenverhältnis der ersten zur zweiten axialen Zone durch die Anzahl der Ausströmöffnungen und/oder die Größe, insbesondere die Gesamtfläche der Ausströmöffnungen in der ersten und der zweiten axialen Zone beeinflusst werden.
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In einer Ausführungsform kann der Gasstrom über den Diffusor prozentual ungleichmäßig aufgeteilt werden, sodass in einem voll befüllten Zustand des Gassacks ein Innendruck der erste Gassackkammer größer oder kleiner als ein Innendruck der zweiten Gassackkammer ist. Durch eine prozentual ungleichmäßige Aufteilung des Gasstroms kann eine unterschiedliche Aufteilung auch erreicht werden, sofern das Kammervolumen der ersten und der zweiten Gassackkammer gleich sind.
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Sofern die erste Gassackkammer ein Kammervolumen aufweist, das größer oder kleiner als das Kammervolumen der zweiten Gassackkammer ist, kann ein unterschiedlicher Innendruck in der ersten und der zweiten Gassackkammer auch dann erreicht werden, wenn der Gasstrom über den Diffusor prozentual gleichmäßig aufgeteilt wird.
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Zudem kann eine prozentual ungleichmäßige Aufteilung des Gasstroms dazu genutzt werden, um eine im Wesentlichen gleichmäßige Befüllung von ersten und zweiten Gassackkammern mit unterschiedlich großem Kammervolumen erreicht werden.
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Um eine effektive Gasverteilung des Gases in die erste und die zweite Gassackkammer des Gassacks zu gewährleisten, kann eine Gassackkammertrennwand, welche die erste Gassackkammer von der zweiten Gassackkammer abtrennt, eine Diffusoraufnahme aufweisen. Insbesondere in einer Ausführungsform, in der der Innendruck der ersten und der zweiten Gassackkammer im vollständig befüllten Zustand des Gassacks unterschiedlich groß sind, kann die Diffusoraufnahme ein Dichtelement umfassen. Dadurch kann ein Überströmen beim Befüllen des Gassacks im Bereich der Diffusoraufnahme verhindert werden.
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In bevorzugten Ausführungsformen ist der Gassack des Gassackmoduls als ein Seitengassack oder als ein Mittelgassack ausgebildet. Gassackmodule mit derartigen Gassäcken können insbesondere in oder an einem Fahrzeugsitz angeordnet sein. Derartige Gassäcke dienen dem Schutz des Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall und können insbesondere zum Schutz des Thoraxbereichs (Thoraxkammer), des Schulterbereichs (Schulterkammer) und/oder des Kopfbereichs (Kopfkammer) des Fahrzeuginsassen genutzt werden.
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In einer Ausführungsform kann der Gassack beispielsweise als ein Seitengassack ausgebildet sein und die erste Gassackkammer als eine Schulterkammer und die zweite Gassackkammer als eine Thoraxkammer. In einer derartigen Ausführungsform kann (insbesondere bei einem Near-Side-Seitenaufprall) die erste Gassackkammer schnell mit einem hohen Druck aufgeblasen werden, sodass sie gegen die Schulter des Fahrzeuginsassen drückt und den Fahrzeuginsassen derart von der Seitenstruktur des Fahrzeugs wegbewegt, dass ein Spalt zwischen dem Fahrzeuginsassen und der Seitenstruktur geschaffen wird. Dadurch kann sich die zweite Gassackkammer besser zwischen dem Fahrzeuginsassen und der Seitenstruktur positionieren.
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In einer alternativen Ausführungsform kann der Gassack beispielsweise als ein Mittelgassack ausgebildet sein und die erste Gassackkammer als eine Kopfkammer und die zweite Gassackkammer als eine Thoraxkammer. In einer derartigen Ausführungsform können (insbesondere bei einem Far-Side-Seitenaufprall) die erste Gassackkammer und die zweite Gassackkammer beispielsweise unterschiedlich große Kammervolumenaufweisen und durch die prozentual ungleichmäßige Aufteilung des Gasstroms dennoch eine im Wesentlichen gleichmäßige Befüllung von der ersten und der zweiten Gassackkammer erreicht werden.
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Weiterhin kann der Gassack des Gassackmoduls als ein Vorhanggassack ausgebildet sein. Ein Gassackmodul mit einem derartigen Gassack ist in der Regel im Bereich der Dachkante des Fahrzeugs angeordnet und dient dem Schutz des Kopfbereichs und oder des Kopf- und Thoraxbereichs des Fahrzeuginsassen. Ein derartiger Gassack kann beispielsweise eine erste Gassackkammer für die vorderen Fahrzeuginsassen und eine zweite Gassackkammer für die hinteren Fahrzeuginsassen mit unterschiedlichen Kammervolumen aufweisen. Durch die prozentual ungleichmäßige Aufteilung des Gasstroms kann hierbei eine im Wesentlichen gleichmäßige Befüllung der erste, vorderen und der zweiten, hinteren Gassackkammer erreicht werden.
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Selbstverständlich kann der Gassack des Gassackmoduls beispielweise auch als ein Kniegassack oder als ein Frontgassack ausgebildet sein.
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Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch einen Fahrzeugsitz gelöst, der zumindest ein erfindungsgemäßes zuvor beschriebenes Gassackmodul umfasst. Das erfindungsgemäße Gassackmodul ist in dem Fahrzeugsitz, insbesondere in einer Rückenlehen des Fahrzeugsitzes angeordnet. In bevorzugten Ausführungsformen ist das Gassackmodul dabei als ein Seitengassackmodul oder als ein Mittelgassackmodul ausgebildet.
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Zudem wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Fahrzeuginsassen-Schutzsystem gelöst, dass zumindest einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz und/oder zumindest ein erfindungsgemäßes Gassackmodul umfasst.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen. Diese zeigen in
- - 1 eine schematische Seitenansicht auf ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeuginsassen-Schutzsystem mit verschiedenen Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls,
- - 2 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls,
- - 3 eine schematische Teildarstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls,
- - 4 eine vergrößerte schematische Darstellung eines Einblasbereichs einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls,
- - 5 eine schematische perspektivische Darstellung eines axialen Endes eines Gasgenerators, der für ein erfindungsgemäßes Gassackmodul genutzt werden kann,
- - 6 eine schematische perspektivische Darstellung eines Diffusors, der für ein erfindungsgemäßes Gassackmodul genutzt werden kann, und
- - 7 a) bis c) jeweils eine vergrößerte schematische Darstellung eines Einblasbereichs einer vierten, fünften und sechsten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls.
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1 zeigt ein Fahrzeug 62 mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeuginsassen-Schutzsystem 60 für einen Fahrzeuginsassen 64, das mehrere erfindungsgemäße Gassackmodule 10 umfasst. Von dem Fahrzeuginsassen-Schutzsystem 60 sind in 1 ein Gassackmodul 10b mit einem als Vorhanggassack 12b ausgebildeten Gassack 12 sowie ein Gassackmodul 10a mit einem als Seitengassack 12a ausgebildeten Gassack 12 in einem entfalteten Zustand dargestellt und ein nicht aktiviertes weiteres Gassackmodul 10a das seitlich in der Rückenlehne 52 des hinteren Fahrzeugsitzes 50 nageordnet ist.
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Das Gassackmodul 10b mit dem Vorhanggassack 12b ist im Bereich einer Dachkante 66 des Fahrzeugs 62 nageordnet, wobei der Gasgenerator 14 des Gassackmoduls 10b im Bereich der B-Säule 68 angeordnet ist.
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Die Gassackmodule 10a sind jeweils in den Rückenlehnen 52 des vorderen und des hinteren Fahrzeugsitzes 50 angeordnet.
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Erfindungsgemäße Gassackmodule 10 können beispielsweise auch in der Sitzfläche 54 des Fahrzeugsitzes 50 und/oder der Armaturentafel 56 des Fahrzeugs 62 angeordnet und beispielsweise als Mittelgassack, Kniegassack und/oder Frontgassack ausgebildet sein (nicht dargestellt).
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Der als Seitengassack 12a ausgebildete Gassack 12 des Gassackmoduls 10a weist eine erste Gassackkammer 36a und eine zweite Gassackkammer 36b auf, die durch eine Gassackkammertrennwand 42 voneinander getrennt sind, siehe auch 2.
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Die erste Gassackkammer 36a ist in der Ausführungsform der 1 und 2 als eine Schulterkammer ausgebildet und die zweite Gassackkammer 36b als eine Thoraxkammer. Das Kammervolumen der ersten Gassackkammer 36a ist dabei kleiner als das Kammervolumen der zweiten Gassackkammer 36b. Der Gasgenerator 14 des Gassackmoduls 10a ist hier im Wesentlichen in dem Innenvolumen des als Seitengassack 12a ausgebildeten Gassacks 12 angeordnet, wobei der Diffusor 16, der das aus dem Gasgenerator 14 ausströmende Gas umlenkt und in das Innenvolumen des Seitengassacks 12a verteilt, vollständig in dem Innenvolumen des Seitengassacks 12a angeordnet ist.
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Der Diffusor ist dabei in der dargestellten Ausführungsform in einer in der Gassackkammertrennwand 42 angeordneten Diffusoraufnahme 44 angeordnet. Die Gassackkammertrennwand 42 des als Seitengassack 12a ausgebildeten Gassacks 12 ist bei dem dargestellten Seitengassack 12a im Wesentlichen gasdicht ausgebildet. Die Diffusoraufnahme 44 der Gassackkammertrennwand 42 umfasst zudem ein Dichtelement 46, das ein Überströmen von Gas von der ersten Gassackkammer 36a in die zweite Gassackkammer 36b zumindest während des Füllvorgangs des Seitengassacks 12, 12a stark begrenzen oder bestenfalls verhindern kann. Das Dichtelement 46 greift dabei in eine Sicke 35(siehe 4 und 6), die durch die als Trennsteg 34 ausgebildete Anlagefläche 26, gebildet wird.
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Der Diffusor 16 umfasst eine erste Sammelkammer 30a, aus der über eine erste Auslassöffnung 32a das aus dem Gasgenerator 14 in die erste Sammelkammer 30a ausströmende Gas (dargestellt durch den Pfeil Ga ) in die erste Gassackkammer 36a des Seitengassacks 12a strömen kann und eine zweite Sammelkammer 30b, aus der über eine zweite Auslassöffnung 32b das aus dem Gasgenerator 14 in die zweite Sammelkammer 30b ausströmende Gas (dargestellt durch den Pfeil Gb ) in die zweite Gassackkammer 36b des Seitengassacks 12a strömen kann. Der durch das, aus dem Ausströmbereich 22 (siehe auch 4 bis 7) des Gasgenerators 14 ausströmende Gas gebildete Gasstrom wird dabei über die erste und die zweite Sammelkammer 30a und 30b prozentual im Wesentlichen gleichmäßig auf die erste und die zweite Gassackkammer 36a und 36b verteilt. Dadurch weist die erste Gassackkammer 36a einen gegenüber der zweiten Gassackkammer 36b höheren Innendruck auf und wird zudem schneller befüllt.
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Bei einem derartigen Seitengassack 12a lässt sich dadurch die erste Gassackkammer 36a schnell mit einem hohen Innendruck aufblasen, sodass sie gegen die Schulter des Fahrzeuginsassen 64 drückt und den Fahrzeuginsassen 64 derart von der Seitenstruktur des Fahrzeugs 62 wegbewegt, dass sich die zweite Gassackkammer 36b besser zwischen dem Fahrzeuginsassen 64 und der Seitenstruktur des Fahrzeugs 62 positionieren kann.
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3 zeigt eine Teilansicht des Einblasbereichs des Gassackmoduls 10b mit dem als Vorhanggassack 12b ausgebildeten Gassack 12, der dem Schutz des Kopfbereichs des Fahrzeuginsassen 64 dient. Der in den 1 und 3 dargestellte Vorhanggassack 12b weist eine erste Gassackkammer 36a für die vorderen Fahrzeuginsassen 64 und eine zweite Gassackkammer 36b für die hinteren Fahrzeuginsassen 64 mit unterschiedlichen Kammervolumen auf (in 1 ist nur der vordere Fahrzeugsitz 50 durch einen Fahrzeuginsassen 64 belegt). Durch die prozentual ungleichmäßige Aufteilung des Gasstroms über die erste Sammelkammer 30a und die zweite Sammelkammer 30b des Diffusors 16 kann hierbei eine im Wesentlichen gleichmäßige Befüllung der ersten vorderen Gassackkammer 36a und der zweiten, hinteren Gassackkammer 36b erreicht werden. Die erste, vordere Gassackkammer 36a und die zweite, hintere Gassackkammer 36b sind durch die schlauchförmige Diffusoraufnahme voneinander getrennt.
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Der Diffusor 16 ist in dem Innenvolumen des als Vorhanggassacks 12b ausgebildeten Gassacks 12 so in einer schlauchförmigen Diffusoraufnahme 45, dass das aus der ersten Auslassöffnung 32a der ersten Sammelkammer 30a ausströmende Gas (dargestellt durch den Pfeil Ga ) in die erste Gassackkammer 36a und das aus der zweiten Auslassöffnung 32b der zweiten Sammelkammer 30b ausströmende Gas (dargestellt durch den Pfeil Gb ) in die zweite Gassackkammer 36b des Vorhanggassacks 12b strömt.
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Der durch das, aus dem Ausströmbereich 22 (siehe auch 4 bis 7) des Gasgenerators 14 ausströmende Gas gebildete Gasstrom wird dabei über die erste und die zweite Sammelkammer 30a und 30b prozentual ungleichmäßig auf die erste und die zweite Gassackkammer 36a und 36b verteilt. Dadurch kann eine im Wesentlichen gleichmäßige Befüllung von der ersten, vorderen Gassackkammer 36a und der zweiten, hinteren Gassackkammern 36b erreicht werden, obwohl diese unterschiedlich große Kammervolumen aufweisen (siehe 1). Eine Abdichtung der schlauchförmigen Diffusoraufnahme 45 gegenüber der Außenwand des Diffusors 16 ist dabei nicht notwendig, da die erste und die zweite Gassackkammer 30a und 30b in diesem Beispiel im Wesentlichen denselben Innendruck aufweisen. Eine zusätzliche Fixierung des Gasgenerators 14 mit dem Diffusor 16 in der Diffusoraufnahme 45 des Gassacks 12 kann, sofern notwendig, über ein außenliegendes Gassackbefestigungselement, beispielsweise eine Klemme, ein Spannband oder eine Schelle erfolgen (nicht dargestellt).
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4 zeigt eine Detailansicht des Einblasbereichs einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls 10. Für die einzelnen Elemente, die sich nur in ihrer Form und/oder Position, nicht aber in ihrer Funktion unterscheiden, werden die bereits eingeführten Bezugszeichen beibehalten.
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Der Gassack 12 weist hierbei ebenfalls eine Gassackkammertrennwand 42 mit einer Diffusoraufnahme 44, die ein Dichtelement 46 umfasst auf. Das Dichtelement 46 ist im Bereich der Diffusoraufnahme 44 über eine Naht 48 mit der Gassackkammertrennwand 42 verbunden. Die Naht 48 kann beispielsweise als eine genähte Naht, eine Schweißnaht, insbesondere eine Ultraschallschweißnaht, als eine Klebenaht oder auch als eine Kombination der zuvor genannten Nähte ausgebildet sein. In einer alternativen Ausführungsform (nicht dargestellt) kann die Diffusoraufnahme 44 auch lediglich durch eine Öffnung in der Gassackkammertrennwand 42 gebildet sein, in die der Diffusor so eingeführt wird, dass über die erste Auslassöffnung 32a die erste Gassackkammer 30a mit Gas befüllt werden kann und über die über die zweite Auslassöffnung 32b die zweite Gassackkammer 30b.
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Der Diffusor 16 (siehe auch 6, die eine alternative Ausführungsform des Diffusors 16 zeigt) weist eine Aufnahmeöffnung 24 auf, in die das Außengehäuse 18 des Gasgenerators 14 hineinragt, sodass der Diffusor 16 einen axialen Abschnitt des Außengehäuses 18, welcher den Ausströmbereich 22 mit den Ausströmöffnungen 20 umfasst, umfangsseitig umschließt. Die Ausströmöffnungen 20 sind in dem Außengehäuse 18 über den Umfang U verteilt und definieren den Ausströmbereich 22 des Gasgenerators 16 (siehe auch 5).
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Der hier dargestellte Diffusor 16 weist an der die Aufnahmeöffnung 24 begrenzenden Innenseite Anlageflächen 26 und 26a sowie zwei Gasleitflächen 28a und 28b auf. Die Anlageflächen 26 und 26a liegen dabei direkt am Außengehäuse 18 des Gasgenerators 14 an. Die Gasleitflächen28a und 28b sind radial von dem Außengehäuse 18 unter Bildung einer ersten Sammelkammer 30a und einer zweiten Sammelkammer 30b beabstandet. Die erste Sammelkammer 30a und die zweite Sammelkammer 30b werden durch die, als ein Trennsteg 34 ausgebildete Anlagefläche 26 voneinander getrennt. Der Trennsteg 34 bildet hierbei eine Sicke 35 aus, in die das Dichtelement 46 der Diffusoraufnahme 44 eingreift.
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Das in die erste Sammelkammer 30a ausströmende Gas strömt über die erste Auslassöffnung 32a in die erste Gassackkammer 36a des Gassacks 12 und das in die zweite Sammelkammer 30b ausströmende Gas strömt über die zweite Auslassöffnung 32b in die zweite Gassackkammer 36b des Gassacks 12.
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Die als Trennsteg 34 ausgebildete Anlagefläche 26 liegt in dieser Ausführungsform in dem Ausströmbereich 22 derart an, dass einzelne der Ausströmöffnungen durch die Anlagefläche 26 verdeckt und somit verschlossen werden. Über die Positionierung der als Trennsteg 34 ausgebildeten Anlagefläche 26 kann hier die prozentuale Verteilung des Gasstroms, der durch das aus dem Ausströmbereich 22 austretenden Gas gebildet wird, in die erste und zweite Gassackkammer 30a und 30b an den jeweiligen Einsatzzweck des Gassacks 12 angepasst werden.
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Über die Sammelkammern 30a und 30b des Diffusors 16 wird weiterhin der in Radialrichtung r aus dem Ausströmbereich 22 des Außengehäuses 18 des Gasgenerators 14 austretende Gasstrom (dargestellt durch den Pfeil GGG) in die im Wesentlichen axialen Ausströmrichtungen Ga und Gb umgelenkt.
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Die 7 a) bis c) zeigen eine Detailansicht einer vierten, fünften und sechsten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls 10. Für die einzelnen Elemente, die sich nur in ihrer Form und/oder Position, nicht aber in ihrer Funktion unterscheiden, werden die bereits eingeführten Bezugszeichen beibehalten und es werden im Wesentlichen die Unterschiede gegenüber den vorherigen Ausführungsformen hervorgehoben.
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Die Gassackmodule der 7 a) bis c) weisen einem Diffusor 16 auf, wie er in der 6 detailliert dargestellt ist. Die in 7 dargestellten Ausführungsformen unterscheiden sich insbesondere jeweils durch die Gestaltung des Außengehäuses 18 des Gasgenerators 16 zu den Ausführungsformen der vorherigen Figuren.
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Der in dem Außengehäuse 18 angeordnete Ausströmbereich 22 des Gasgenerators 14 weist in den in 7 dargestellten Ausführungsformen eine erste axiale Zone 38a und eine zweite axiale Zone 38b auf. Die erste axiale Zone 38a und eine zweite axiale Zone 38b sind durch einen Trennbereich 40 des Außengehäuses 18 voneinander getrennt, der keine Ausströmöffnungen 20 umfasst.
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Die als Trennsteg 34 ausgebildete Anlagefläche 26 des Diffusors 16 ist im Trennbereich 40 zwischen der ersten axialen Zone 38a und der zweiten axialen Zone 38b positioniert.
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Durch das Größenverhältnis der ersten axialen Zone 38a zur zweiten axialen Zone 38b wird bei diesen Ausführungsformen die prozentuale Aufteilung des Gasstroms bestimmt. In den dargestellten Ausführungsformen wird das Größenverhältnis der ersten axialen Zone 38a zur zweiten axialen Zone 38b durch die Anzahl der Ausströmöffnungen 20, die jeweils in der ersten axialen Zone 38a und der zweiten axialen Zone 38b angeordnet sind.
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In der 7 a) sind die Ausströmöffnungen 20 dabei derart auf die erste und zweite axiale Zone 38a und 38b verteilt, dass im Bereich der ersten axialen Zone 38a in etwa zwei Drittel des Gasstroms in die erste Sammelkammer 30a und in der zweiten axialen Zone 38b etwa ein Drittel des Gasstroms in die zweite Sammelkammer 30b austritt.
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In der 7 b) sind die Ausströmöffnungen 20 derart auf die erste und zweite axiale Zone 38a und 38b verteilt, dass im Bereich der ersten axialen Zone 38a in etwa ein Drittel des Gasstroms in die erste Sammelkammer 30a und in der zweiten axialen Zone 38b etwa zwei Drittel des Gasstroms in die zweite Sammelkammer 30b austritt.
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In der 7 c) sind die Ausströmöffnungen 18 symmetrisch/gleichmäßig auf die erste und zweite axiale Zone 38a und 38b verteilt, sodass jeweils etwa die Hälfte des Gasstrom in der ersten axialen Zone 38a in die erste Sammelkammer 30a und in der zweiten axialen Zone 38b in die zweite Sammelkammer 30b austritt.
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Selbstverständlich kann der Fachmann durch eine auf den vorgesehenen Einsatzzweck des Gassackmoduls 10 abgestimmte Verteilung und/oder Größe der Ausströmöffnungen 20 auf die erste axiale Zone 38a und die zweite axiale Zone 38b auch andere prozentuale Verhältnisse der Gasstromaufteilung erzeugen.
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Der Vorteil einer solchen Ausführungsform ist, dass der Diffusor 16 als ein Standardbauteil ausgelegt werden kann: Eine Anpassung der prozentualen Gasverteilung, die insbesondere abhängig vom vorgesehenen Einsatzzweck und der vorgesehenen Einbauposition des Gassacks 12 des jeweiligen Gassackmoduls 10 ist, kann auf einfache und kostengünstige Weise durch eine Anpassung des Außengehäuses 18 hervorgerufen werden. Die Anpassung des Außengehäuses 18 erfolgt hierbei vorzugsweise durch eine Anpassung der Anzahl und/oder der Größe, der der ersten und zweiten axialen Zone 38a und 38b zugeordneten Ausströmöffnungen 20 in dem Ausströmbereich 22 des Außengehäuses 18 des Gasgenerators 14.