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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugkran. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Fahrzeugkran mit einem einen Fahrzeuginnenraum einhausenden Gehäuse und einem mittels eines Schwenktriebs am Fahrzeugkran drehbar angeordneten Kran, wobei der Schwenktrieb einen mit dem Fahrzeug verbundenen ersten Laufring und einen gegenüber dem ersten Laufring drehbar gelagerten, mit dem Kran verbundenen zweiten Laufring aufweist.
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Kranfahrzeuge sind allgemein und in sehr unterschiedlichen Ausprägungen bekannt. Im militärischen Bereich werden diese häufig als Bergefahrzeuge eingesetzt.
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Weist das Kranfahrzeug einen mittels eines Schwenktriebs drehbar am Fahrzeug angeordneten Kran auf, ist das Schwenkwerk mit einem Tragrahmen verbunden, der zur Aufnahme und Übertragung der am Kran entstehenden Lasten in das Fahrgestell oder in mit diesem verbundene Stützen eingerichtet ist. Dabei können das Schwenkwerk und der das Schwenkwerk tragende Tragrahmen zum Schutz vor Umwelteinflüssen eingehaust sein.
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Nachteilig an diesem Aufbau ist, dass die Konstruktion eines Tragrahmens arbeitsaufwändig ist, wobei der Tragrahmen selbst ein hohes, das Gewicht des Kranfahrzeugs zusätzlich belastendes Eigengewicht aufweisen kann und am Fahrzeug zusätzlich viel Platz beansprucht. Speziell bei der Ausgestaltung von militärischen Kranfahrzeugen stehen das zusätzliche Gewicht und der zusätzliche Platzbedarf der Ausbildung modularer Missionsmodule entgegen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Kranfahrzeug mit einem Kran zu schaffen, dessen Anbindung an das Fahrzeug insgesamt platz- und gewichtssparend ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Fahrzeugkran mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
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Grundgedanke der Erfindung ist es, das Schwenkwerk des Krans eines Kranfahrzeugs direkt und ohne Tragrahmen in ein die Lasten des Krans aufnehmendes und lastübertragendes Gehäuse des Kranfahrzeugs einzubinden. Durch Verzicht auf einen zusätzlichen schweren und raumgreifenden Tragrahmen kann das Gewicht des Fahrzeugkrans insgesamt reduziert werden, wobei durch Einsparung des ansonsten notwendigen Raumes zusätzliche Funktionen verwirklicht werden können. Dieser Vorteil ergibt sich insbesondere bei militärischen Fahrzeugen, bei denen ein lastübertragend ausgebildetes Gehäuse aufgrund seiner benötigten Festigkeit zugleich einen ballistischen Schutz bietet.
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Erfindungsgemäß ist also ein Fahrzeugkran mit einem einen Fahrzeuginnenraum einhausenden Gehäuse und einem mittels eines Schwenktriebs am Fahrzeugkran drehbar angeordneten Kran vorgesehen, wobei der Schwenktrieb einen mit dem Fahrzeug verbundenen ersten Laufring und einen gegenüber dem ersten Laufring drehbar gelagerten, mit dem Kran verbundenen zweiten Laufring aufweist, wobei der erste Laufring des Schwenktriebs die Lasten des Krans unmittelbar in das Gehäuse einleitend mit dem die Lasten des Krans übertragend ausgelegten Gehäuse verbunden ist.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Schwenktrieb auf der Oberseite des Gehäuses in das Gehäuse eingelassen.
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Das Gehäuse ist bevorzugt geschlossen ausgebildet, kann aber für den Zugriff auf den vom Gehäuse umschlossenen Innenraum mit einer Tür oder einer Luke ausgestattet sein. Besonders bevorzugt weist das Gehäuse eine eine Tür oder eine Luke aufweisende Kabine auf, die für das Kranfahrzeug bedienendes Bedienpersonal zugänglich ist. Insbesondere kann die Kabine als Fahrgastzelle ausgebildet sein und das Bedienpersonal vollständig aufnehmen. Hierfür weist die Kabine speziell Mittel zur Betätigung des Krans und/oder zur Bewegung des Kranfahrzeugs insgesamt auf.
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Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass das Gehäuse als ein mit einem Fahrmodul des Fahrzeugkrans lösbar verbundenes Fahrzeugmodul ausgebildet ist. Der modulare Charakter ermöglicht es, Fahrmodule mit unterschiedlichen Fahrzeugmodulen auszustatten, sodass das Kranfahrzeug beispielsweise mit unterschiedlich ausgelegten Kranen, aber auch mit anderen (Missions- bzw.) Fahrzeugmodulen betrieben werden kann.
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Zum sicheren Betrieb des Fahrzeugkrans weist der Fahrzeugkran nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung Stützen zur Stabilisierung des Fahrzeugkrans oder des Fahrzeugmoduls auf. Sind die Stützen speziell unmittelbar mit dem lastübertragenden Gehäuse verbunden, ist es insbesondere, wenn die Stützen zusätzlich zum Abheben des Fahrzeugmoduls vom Fahrmodul des Fahrzeugkrans eingerichtet sind, möglich, den Austausch des Fahrzeugmoduls ohne fremdes Werkzeug bzw. fremde Hilfsmittel zu bewerkstelligen. Hierfür wird das Fahrzeugmodul durch Ausfahren der Stützen vom Fahrmodul abgehoben, sodass das Fahrmodul, jedenfalls bei Bereitstellung einer eigenen Fahrerkabine, unter dem angehobenen Fahrzeugmodul wegfahren kann. Gegebenenfalls müssen die Stützen hierfür zusätzlich unterfüttert werden. Gegebenenfalls muss das Fahrzeugmodul vom Fahrmodul zuvor entkoppelt bzw. entsprechende die Module zusammenhaltende Sicherungen gelöst werden.
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Die Stützen sind bevorzugt seitlich und an der das Heck des Kranfahrzeugs ausbildenden Stirnseite des Fahrzeugmoduls angeordnet, wobei bevorzugt drei Stützen vorgesehen sind.
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Das Fahrzeugmodul ist weiter bevorzugt für den autarken Betrieb des Fahrzeugmoduls eingerichtet und weist hierfür eine eigene Energieversorgung auf. Diese Ausgestaltung ermöglicht nicht nur den autarken Betrieb des Fahrzeugmoduls auf dem Fahrmodul, sondern auch den autarken Betrieb des Fahrzeugmoduls, wenn dieses - wie zuvor beschrieben - vom Fahrmodul entkoppelt und auf eigene Stützen gestellt ist.
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Schließlich ist bevorzugt vorgesehen, dass der Fahrzeugkran ein militärischer Fahrzeugkran, speziell ein Bergefahrzeug ist. Das militärische Fahrzeug ist insbesondere gepanzert und als Bergepanzer ausgebildet. Die Eignung des Kranfahrzeugs als gepanzertes Militärfahrzeug ergibt sich insbesondere für den Fall, dass das lastübertragende Gehäuse des Fahrzeugkrans aus Stahl, insbesondere Panzerstahl gefertigt ist und damit an sich einen guten ballistischen Schutz bietet.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den beigefügten Zeichnungen dargestellten, besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines besonders bevorzugt ausgestalteten Kranfahrzeugs nach der Erfindung, und
- 2 eine Seitenansicht eines besonders bevorzugt ausgestalteten Fahrzeugmoduls.
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1 zeigt eine Seitenansicht eines besonders bevorzugt ausgestalteten Kranfahrzeugs nach der Erfindung. Insbesondere zeigt 1 einen als militärischen Bergepanzer ausgestalteten Fahrzeugkran 100 in dessen Arbeitsposition. Der Fahrzeugkran 100 ist modular ausgebildet und besteht aus einem Fahrmodul 10, das das Fahrgestell und das Fahrwerk sowie eine Fahrerkabine zur Bewegung des Fahrzeugkrans 100 aufweist, und einem mit dem Fahrmodul 10 lösbar verbundenen Fahrzeugmodul 20.
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Das Fahrzeugmodul 20 ist ein für Bergezwecke ausgerüstetes Bergemodul und weist ein einen Fahrzeug- bzw. Modulinnenraum einhausendes Gehäuse 30 und einem mittels eines Schwenktriebs 40 am Gehäuse 30 drehbar angeordneten Kran 30 auf. Der Schwenktrieb 40 ist an der Oberseite des Gehäuses 30 in das Gehäuse 30 eingelassen und weist einen mit dem Gehäuse 30 verbundenen ersten Laufring und einen gegenüber dem ersten Laufring drehbar gelagerten, mit dem Kran 50 verbundenen zweiten Laufring auf, wobei der erste Laufring des Schwenktriebs 40 die Lasten des Krans 50 unmittelbar in das Gehäuse 30 einleitend mit dem die Lasten des Krans 50 übertragend ausgelegten Gehäuse 30 verbunden ist. Das Gehäuse 30 des Kranfahrzeugs 100 bzw. des Fahrzeugmoduls 20 ist insbesondere aus Panzerstahl gefertigt.
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Das Gehäuse 30 ist grundsätzlich geschlossen ausgebildet, kann aber Lüftungsschlitze oder eine Tür oder eine Luke zum Zutritt zum Fahrzeuginnenraum aufweisen, der insbesondere als Kabine ausgebildet und zur Aufnahme von das Fahrzeugmodul bedienendem Bedienpersonal eingerichtet ist.
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Zur Stabilisierung des Fahrzeugkrans 100 bzw. des Fahrzeugmoduls 20 in der Arbeitsposition weist das Fahrzeugmodul 20 mit dem lastübertragenden Gehäuse 30 verbundene Stützen 60 auf, die insbesondere seitlich das Fahrzeugmoduls 20 und an dessen Heck angeordnet sind.
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Wie 2 in einer Seitenansicht eines besonders bevorzugt ausgestalteten Fahrzeugmoduls 20 zeigt, ist das Gehäuse 30 als mit dem Fahrmodul 10 des Fahrzeugkrans 100 lösbar verbundenes Fahrzeugmodul 20 ausgebildet. Insbesondere ist nämlich vorgesehen, dass die Stützen 60 zum Abheben des Fahrzeugmoduls 20 vom Fahrmodul 10 des Fahrzeugkrans 100 eingerichtet sind. Das Fahrmodul 10 kann also das Fahrzeugmodul 20 an geeigneter Stelle dadurch absetzen, dass sich das Fahrzeugmodul 20 selbst vom Fahrmodul 10 abhebt und das Fahrmodul 10 freigibt, das unter dem angehobenen Fahrzeugmodul 20 herausfahren kann. Das Fahrzeugmodul 20 selbst bleibt auf die Stützen 60 gestellt vor Ort, gegebenenfalls auf einer Unterfütterung ruhend.
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Diese Ausgestaltung ist insbesondere bei der Verwendung eines sowohl mobil als auch stationär benötigten Krans sinnvoll, ohne dass bei stationärer Einrichtung eines Krans das Fahrmodul selbst vor Ort verbleiben muss. Vielmehr ist das Fahrzeugmodul für den autarken Betrieb mit einer eigenen Energieversorgung eingerichtet, sodass Hebeaufgaben nicht nur mobil auf dem Fahrmodul, sondern auch von diesem entkoppelt stationär ausgeführt werden können.
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Insbesondere wird mit der Erfindung, ein mobiler Kran im Rahmen eines Fahrzeugkrans bereitgestellt, der bei modularer Ausgestaltung des Fahrzeugkrans mit einem Fahrmodul und einem den Kran tragenden Fahrzeugmodul sowohl mobil als auch stationär und ohne Fahrmodul zu verwenden ist.