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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spiegel mit integrierter Anzeigeeinheit. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Spiegels mit einer nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche für die Hinterlegung mit einer Anzeigeeinheit.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Spiegel mit integrierten freien oder teilverspiegelten Flächen zur Hinterlegung mit einer elektronischen Anzeigeeinheit wie beispielsweise einem LCD-Display bekannt. Diese können mittels der integrierten Anzeigeeinheit zum Beispiel Informationen oder Werbe- sowie Filmmaterial mittels der freien oder teilverspiegelten Fläche wiedergeben.
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Die Herstellung bzw. Integration der freien oder teilverspiegelten Fläche in der Spiegelfläche erfolgt üblicherweise manuell händisch, mittels Laserabtrag einer zuvor auf einer Glasschicht aufgebrachten Reflexionsschicht, oder mittels der Bereitstellung von formgerechten Abdeckungen oder Stempeln, vor einem nachfolgenden Beschichtungsprozess der Glasschicht mit der Reflexionsschicht. Diese gängigen Herstellungsverfahren sind allerdings aufwendig und erhöhen somit die Fertigungskomplexität. Zudem wird gerade bei der händischen Herstellung oder der Teilabdeckung der Glasschicht vor dem Reflexionsschichtauftrag eine geforderte Fertigungsqualität und Reproduzierbarkeit der Ausbildung der gewünschten freien oder teilverspiegelten Fläche oft nur unzureichend erzielt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, basierend auf den bekannten Stand der Technik, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Spiegels mit integrierter Anzeigeeinheit bereitzustellen, welches die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik überwindet oder zumindest deutlich abschwächt. Auch soll ein verbesserter Spiegel mit integrierter Anzeigeeinheit bereitgestellt werden. Die zugrundeliegende Aufgabe wird durch das Verfahren und die Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung Verfahren zur Herstellung eines Spiegels mit einer integrierten Anzeigeeinheit, aufweisend die Schritte:
- - Bereitstellung eines Glassubstrats mit einer vorzugsweise homogenen reflektierenden Beschichtung als Spiegelungsfläche,
- - Ausbildung einer nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche in der Spiegelungsfläche durch wenigstens teilweises Entfernen der reflektierenden Beschichtung mittels Sandstrahlen,
- - Aufbringung einer transparenten, vorzugsweise Lack aufweisenden, Schicht auf die nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche der Spiegelungsfläche, und
- - Anordnung einer Anzeigeeinheit an die transparente Schicht zur Darstellung von Informationen mittels der nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche.
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Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ermöglicht die Bereitstellung eines Spiegels mit integrierter Anzeigeeinheit, wobei die Ausbildung bzw. die Integration der nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche in der Spiegelungsfläche des Glassubstrats durch teilweises Entfernen einer zuvor aufgebrachten reflektierenden Beschichtung mittels Sandstrahlen erfolgt. Dies ermöglicht die Verwendung von vorzugsweise homogenem bzw. einheitlich beschichtetem Glassubstrat als Ausgangsbasis für das erfindungsgemäße Verfahren, welches insbesondere bei einer individuellen Maßfertigung von Spiegeln einfach zu konfektionieren ist. Das vorliegend verwendete Sandstrahlen ermöglicht zudem eine überraschend einfache, effiziente und hinschlich einer geforderten Fertigungsgüte reproduzierbare Ausbildung der nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche in der Spiegelungsfläche des Glassubstrats.
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Das verwendete Glassubstrat ist vorzugsweise eine Glasscheibe mit darauf vorzugsweise einseitig aufgebrachter Reflexionsschicht bzw. reflektierender Beschichtung. Das Glassubstrat kann auch ein Verbundglas umfassen und somit mehrere Glasschichten aufweisen, welche vorzugsweise mit einer Zwischenschicht, beispielsweise einer PVB-Schicht, verbunden sind.
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Die auf dem Glassubstrat aufgebrachte reflektierende Schicht bzw. Reflexionsschicht ist vorzugsweise hinsichtlich ihrer Dicke und/oder Reflexionseigenschaften homogen ausgebildet. Die reflektierende Schicht ist vorzugsweise einschichtig, kann aber auch mehrere Schichten aufweisen. Die reflektierende Schicht umfasst vorzugsweise eine Metallschicht, beispielweise eine Silberschicht. Die reflektierende Schicht kann auch aus einem anderen Metall oder aus Kunststoff gebildet sein, welche dem Fachmann für die Spiegelherstellung bekannt sind.
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Die reflektierende Schicht bzw. die durch die reflektierende Schicht gebildete Spiegelungsfläche weist vorzugsweise einen Reflexionsgrad bzw. Reflexionsfaktor von mindestens 50%, mehr bevorzugt von mindestens 85% und am bevorzugtesten von mindestens 90% auf.
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Das Glassubstrat weist vorzugsweise wenigstens eine Schutzschicht auf, welche auf der Rückseite der reflektierenden Schicht, d.h. auf der der Glasscheibe abgewandten Seite, angeordnet bzw. aufgebracht ist. Die Schutzschicht umfasst vorzugsweise eine an sich bekannte Deck-, oder Lackschicht. Diese weist vorzugsweise eine homogene Dicke auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das erfindungsgemäße Sandstrahlen zur Ausbildung der nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche in der Spiegelungsfläche derart, dass die ausgebildete Fläche einen vorzugsweise im Wesentlichen homogenen Reflexionsgrad und/oder einen im Wesentlichen homogenen Transmissionsgrad aufweist. Der so erzielte Reflexionsgrad liegt vorzugsweise deutlich unter dem Reflexionsgrad der verbleibenden Spiegelungsfläche. Der Transmissionsgrad der durch das Sandstrahlen ausgebildeten Fläche liegt vorzugsweise bei wenigstens 50%, mehr bevorzugt bei wenigstens 60% und am bevorzugtesten bei wenigstens 70%. Der Transmissionsgrad wird vorzugsweise durch das Aufbringen der transparenten Schicht weiter erhöht. Hierbei bzw. nach Aufbringen der transparenten Schicht beträgt der Transmissionsgrad vorzugsweise wenigstens 70%, mehr bevorzugt wenigstens 80% und am bevorzugtesten wenigstens 90%.
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Beim Ausbilden der nicht-reflektierenden oder teil-reflektierenden Fläche erfolgt vorzugsweise nicht nur eine wenigstens teilweise Entfernung der reflektierenden Beschichtung des Glassubstrats, sondern eine wenigstens teilweise, bevorzugte eine vollständige Entfernung der darüber angeordneten wenigstens einen Schutzschicht.
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Die ausgebildete nicht-reflektierende oder teil-reflektierende Fläche weist vorzugsweise eine rechteckige oder quadratische Außenkontur auf. Mit dem erfindungemäßen Verfahren ist auch eine komplexere Formgebung der nicht-reflektierenden oder teil-reflektierenden Fläche möglich. Beispielsweise kann die Fläche auch eine runde, ovale oder mehreckige Form bzw. Außenkontur, beispielsweise in Form eines Polygons, aufweisen. Die Anzeigeeinheit des Spiegels kann hierbei derart ausgebildet sein, dass die auf der Anzeigeeinheit dargestellten Informationen bzw. der dargestellte Content spezifisch auf die Formgebung der ausgebildeten nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche angepasst ist. Dies ermöglicht die Erzielung von visuell sehr ansprechenden Darstellungsmöglichkeiten und Effekten.
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Die nicht-reflektierenden oder teil-reflektierenden Fläche ist vorzugsweise wenigstens teilweise (in Draufsicht bzw. Frontalansicht auf die Spiegelungsfläche) von der verbleibenden Spiegelungsfläche umgeben und somit in dieser integriert. Besonders bevorzugt ist die nicht-reflektierende oder teil-reflektierende Fläche vollständig von der verbleibenden Spiegelungsfläche umgeben.
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Das Sandstrahlen zur Ausbildung der nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche erfolgt vorzugsweise mit einem Strahlmittel aufweisend eine Körnung kleiner als 300µm, bevorzugt kleiner als 220µm, am bevorzugtesten kleiner als 150 µm. Insbesondere kann die Körnung zwischen 100 und 220µm betragen. Das Sandstrahlen erfolgt vorzugsweise mit Sand, beispielsweise Quarz- oder Granatsand. Alternativ kann ein anderes Strahlmittel verwendet werden, wie beispielsweise Korund, Kunststoffgranulat oder Glasperlen.
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Das erfindungsgemäße Aufbringen der transparenten Schicht bzw. des transparenten Films auf die zuvor ausgebildete nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche der Spiegelungsfläche erfolgt vorzugsweise derart, dass die nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche vorzugsweise in Draufsicht bzw. Frontalansicht der Spiegelungsfläche, d.h. in Richtung senkrecht zur Spiegelungsfläche, komplett überdeckt wird. Das Aufbringen der transparenten Schicht erfolgt insbesondere auf der Rückseite der reflektierenden Schicht, d.h. auf der der Glasscheibe abgewandten Seite, und hierbei vorzugsweise auf die wenigstens eine Schutzschicht der reflektierenden Schicht. Durch die aufgebrachte transparente Schicht wird eine Antikorrosionswirkung erzielt, so dass die Spiegelungsfläche und somit der resultierende Spiegel gegen Korrosion geschützt sind. Zudem kann durch die transparente Schicht die Transmission durch die nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche zum Zwecke der Informationsdarstellung mittels der Anzeigeeinheit optimiert werden.
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Die transparente Schicht ist vorzugsweise eine durchgehende Deck- oder Lackschicht, welche vorzugsweise eine homogene Dicke aufweist. Diese liegt vorzugsweise zwischen 0,1 und 2,0 mm, mehr bevorzugt zwischen 0,5 und 1 mm. Durch Auftrag der transparenten Schicht wird die Transmission der sandgestrahlten Fläche verbessert, sodaß die Transmission der nicht-reflektierenden oder teil-reflektierenden Fläche danach einen Transmissionsgrad von wenigstens 70%, mehr bevorzugt von wenigsten 80%, am bevorzugtesten von wenigstens 90% aufweist.
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Die transparente Schicht wird an der Rückseite der reflektierenden Schicht bzw. der darüber liegenden wenigstens einen Schutzschicht vorzugsweise derart aufgebracht, dass diese die nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche und wenigstens teilweise eine angrenzende verbleibende Spiegelungsfläche bzw. die darüber liegende wenigstens eine Schutzschicht überdeckt. Insbesondere ragt die transparente Schicht in (rückwärtiger) Draufsicht auf den Spiegel in die angrenzende und/oder umgebende verbleibende Spiegelungsfläche bzw. die darüber liegende wenigstens eine Schutzschicht hinein. Eine vorzugsweise vorliegende Überlappung zwischen einer Außenkontur der transparenten Schicht und einer Außenkontur der nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche beträgt wenigstens 1mm, vorzugsweise wenigstens 2mm, am bevorzugtesten wenigstens 3mm. Die Überlappung der Schichten bzw. Flächen liegt hierbei bei einer rückseitigen Draufsicht auf den Spiegel bzw. die Spiegelungsfläche vor.
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Die bereitgestellte Anzeigeeinheit wird vorzugswiese an der transparenten Schicht derart angeordnet, dass Informationen mittels der zuvor ausgebildeten nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche durch das Glassubstrat darstellbar sind. Die Anzeigeeinheit ist vorzugsweise ein elektronisches Display bzw. ein Flachbildschirm, beispielsweise ein LCD-, LED- oder OLED-Display. Die Leuchtstärke der Anzeigeeinheit beträgt vorzugsweise mindestens 280 cd/m2. Die Anzeigeeinheit weist vorzugsweise eine Bildschirmdiagonale von wenigstens 7 Zoll auf. Die Anzeigeeinheit ist vorzugsweise zur Darstellung von Laufbildern ausgebildet. Die Anzeigeeinheit kann vorzugsweise Daten, beispielsweise ein Bilddaten aufweisendes elektronisches Signal kabellos empfangen.
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Die Anzeigeeinheit weist mindestens einen Stromanschluss auf, bevorzugt einen Niedervolt-Anschluss zum Betrieb mit einem externen Netzteil. Die Anzeigeeinheit weist weiterhin bevorzugt einen integrierten Audio-Verstärker auf, welcher eine Anbindung der Anzeigeeinheit und insbesondere einen Betrieb eines damit verbundenen Lautsprechers ermöglicht. Weiterhin kann die Anzeigeeinheit wenigstens einen, bevorzugt mehrere Signaleingänge für Drittgeräte, beispielsweise einen oder mehrere HDMI Eingänge, aufweisen.
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Die Anzeigeeinheit ist vorzugsweise auf der Rückseite des Glassubstrats parallel zur transparenten Schicht angeordnet. Hierbei weist der Spiegel vorzugsweise keine weitere Schicht zwischen der transparenten Schicht und der Anzeigeeinheit auf. Die Anzeigeeinheit ist vorzugsweise selektiv auswechselbar an dem Glassubstrat, an der transparenten Schicht, und/oder der ersten und/oder einer zweiten Schutzschicht angeordnet. Hierbei können spezielle Befestigungsmittel am Glassubtrat, an an den jeweiligen Schichten und/oder an der Anzeigeeinheit angeordnet sein.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung einen Spiegel mit integrierter Anzeigeeinheit, herstellbar mit einem Verfahren wie oben beschrieben, aufweisend ein Glassubstrat mit vorzugsweise homogener, reflektierender Beschichtung als Spiegelungsfläche und einer darin ausgebildeten, nicht reflektierenden oder teilreflektierenden sandgestrahlten Fläche, eine transparente, vorzugsweise Lack aufweisende Schicht, welche auf die nicht reflektierende oder teilreflektierende Fläche aufgebracht ist, und eine Anzeigeeinheit zur Darstellung von Informationen mittels der nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche.
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Die sandgestrahlte Fläche ist vorzugsweise mit einem Sand aufweisend eine Körnung kleiner als 300µm, bevorzugt kleiner als 220µm, am bevorzugtesten kleiner als 150 µm, wie oben beschrieben sandgestrahlt worden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Anzeigeeinheit selektiv auswechselbar an der transparenten Schicht und/oder dem Glassubstrat angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Spiegel wenigstens einen Lautsprecher, vorzugsweise einen Flächenlautsprecher, auf. Der Spiegel weist vorzugsweise wenigstens eine Befestigungsvorrichtung zur ortsfesten Wandmontage auf. Diese kann beispielsweise wenigstens ein oder zwei Rahmenprofile aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Spiegel mindestens nach Schutzklasse IP 24 spritzwassergeschützt ausgebildet. Hierdurch kann der Spiegel in Feuchträumen, insbesondere in Badezimmern, verwendet werden. Der Spiegel kann wenigstens ein Beleuchtungselement aufweisen, beispielsweise wenigstens ein LED oder OLED Element.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Spiegel eine an der Spiegelrückseite angeordnete Heizfolie zur Bereitstellung einer Anti-Beschlag-Funktion auf. Diese ist vorzugsweise parallel zur reflektierenden Beschichtung des Spiegels angeordnet. Die Heizfolie kann auch mehrere Einzelfolien umfassen. Diese können derartig angeordnet sein, dass diese die transparente Beschichtung vorzugsweise vollständig umgeben.
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Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die obige Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwiesen. Die für das Verfahren offenbarten Merkmale sollen hierbei ebenso als für die Vorrichtung offenbart gelten und beanspruchbar sein und umgekehrt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen, diese zeigen in:
- 1a-1d: die Schritte einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung des erfindungsgemäßen Spiegels mit integrierter Anzeigeeinheit, jeweils in Seitenansicht;
- 2: eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spiegels aufweisend ein Verbundglas in Seitenansicht; und
- 3: eine Frontalansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spiegels.
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1a-1d zeigen einen Fertigungsprozess eines erfindungsgemäßen Spiegels 10 mit integrierter Anzeigeeinheit 6. Wie in 1a dargestellt, wird als Basis für das Verfahren ein Glassubstrat 1 bereitgestellt. Dieses weist wenigstens eine Glasscheibe 1 und eine darauf zur Bereitstellung einer Spiegelungsfläche S angeordnete reflektierende Beschichtung 2 auf. Die reflektierende Schicht 2 weist vorzugsweise einen Reflexionsgrad bzw. Reflexionsfaktor von mindestens 50%, mehr bevorzugt von mindestens 85% und am bevorzugtesten von mindestens 90% auf.
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Auf der reflektierenden Beschichtung 2 ist vorzugsweise wenigstens eine Schutzschicht 3a, optional auch wenigstens eine zweite Schutzschicht 3b angeordnet. Die Glasschicht 1 und die jeweiligen Schichten 2, 3a, 3b weisen vorzugsweise eine homogene Dicke in Seitenansicht auf. Das so bereitgestellte einheitliche Glassubstrat 1 kann insbesondere für die Maßanfertigung von Spiegeln einfach auf die gewünschten Maße zugeschnitten und somit für das Fertigungsverfahren konfektioniert werden.
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Wie in 1b gezeigt, erfolgt in dem bereitgestellten Glassubstrat 1 die Ausbildung einer nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche 4 in der reflektierenden Beschichtung 2 bzw. der Spiegelungsfläche S. Hierbei wird durch Sandstrahlen die reflektierende Beschichtung 2, sowie die darüber angeordnete wenigstens eine Schutzschicht 3a,3b in einer vordefinierten Fläche 4 wenigstens teilweise entfernt. Dies erfolgt insbesondere derart, dass die Fläche 4 einen vorzugsweise im Wesentlichen homogenen Transmissionsgrad von wenigstens 50%, mehr bevorzugt von wenigstens 60% und am bevorzugtesten von wenigstens 70% aufweist. Im weiteren Verfahren wird dieser Transmissionsgrad durch das Aufbringen einer transparenten Schicht weiter erhöht. Danach beträgt der Transmissionsgrad vorzugsweise wenigstens 70%, mehr bevorzugt wenigstens 80% und am bevorzugtesten wenigstens 90%.
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Das Sandstrahlen erfolgt hierbei vorzugsweise mit einem Sand aufweisend eine Körnung zwischen 100 und 220µm. Die hierdurch ausgebildete nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche 4 ist vorzugsweise rechteckig und kann beliebig in der Spiegelungsfläche S angeordnet werden, insbesondere abweichend von der Darstellung in 1a-1d in einem unteren Drittel der Spiegelungsfläche S bzw. des Spiegels 10 (vgl. auch Frontalansicht in 3). Die nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche kann auch andere geometrischen Formen bzw. Außenkonturen aufweisen, insbesondere eine runde, ovale oder mehreckige Form.
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In einem nachfolgenden Schritt erfolgt, wie in 1c gezeigt, das Aufbringen einer transparenten, vorzugsweise Lack aufweisenden Schicht 5 auf die Rückseite des Glassubstrats, d.h. auf die der Glasscheibe 1 abgewandte Seite der reflektierenden Schicht 2 und der darauf gegebenenfalls angeordneten Schutzschichten 3a,3b. Die transparente Schicht 5, welche vorzugsweise einen Transmissionsgrad von wenigstens 70% aufweist, wird hierbei insbesondere auf die nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche 4 aufgetragen. Die Auftragung erfolgt derart, dass die transparente Schicht 5 die nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche 4 komplett überdeckt und vorzugsweise wenigstens teilweise die angrenzende verbleibende Spiegelungsfläche S1 überdeckt. Eine hierbei auftretende Überlappung d zwischen einer Außenkontur 5a der transparenten Schicht 5 und einer Außenkontur 4a der nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche 4 beträgt vorzugsweise wenigstens 1mm, mehr bevorzugt wenigstens 2mm. Die Überlappung d ist vorzugsweise umfangsseitig der Fläche 4 im Wesentlichen homogen ausgebildet (vgl. auch 3).
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Nach einer möglichen Aushärtung oder einem optionalen Trocknungsschritt der transparenten Schicht 5 erfolgt die Anordnung der Anzeigeeinheit 6 am Glassubstrat 1 bzw. an der transparenten Schicht 5, wie in 1d gezeigt. Diese erfolgt derart, dass ein Bildschirm der Anzeigeeinheit der transparenten Schicht 5 zugewandt ist und diese Informationen mittels der nicht-reflektierenden oder teilreflektierenden Fläche 4 darstellen kann. Die Anzeigeeinheit 6 ist hierbei vorzugsweise selektiv lösbar am Glassubstrat 1 bzw. an der transparenten Schicht 5 angeordnet, beispielsweise mit separaten oder integrierten Verbindungsmitteln (nicht gezeigt), so dass die Anzeigeeinheit 6 zu Wartungszwecken einfach ausgetauscht werden kann.
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Auf einer Rückseite R kann der Spiegel 10 zusätzlich eine nicht dargestellte Heizfolie zur Bereitstellung einer Anti-Beschlag-Funktion aufweisen. Diese kann derart auf der reflektierenden Beschichtung 2 bzw. auf der diese abdeckenden Schutzschichten 3a,3b angeordnet sein, dass sie die transparente Schicht 5 wenigstens teilweise und vorzugsweise vollständig umgibt. Hierbei kann die Heizfolie mehrere Einzelfolien aufweisen, welche vorzugsweise zusammengeschaltet sind und/oder gleichzeitig ansteuerbar ausgebildet sind.
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2 zeigt eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spiegels 10, wobei dieser eine Verbundglasscheibe als Glassubstrat 1 aufweist. Diese kann beispielsweise wenigstens eine erste und zweite Glasscheibe 1, 2 sowie eine dazwischenliegende Zwischenschicht 1c, beispielsweise aus PVB, aufweisen. Das Herstellungsverfahren für einen Spiegel 10 basierend auf einer derartigen Verbundglasscheibe erfolgt im Wesentlichen gemäß den mit Verweis auf die 1a bis 1d beschriebenen Schritten.
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3 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Spiegels 10, herstellbar mit dem zuvor beschriebenen Verfahren. Die im Spiegel 10 angeordnete nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche 4 ist hierbei im unteren Drittel des Spiegels 10 angeordnet. Die verbleibende Spiegelungsfläche S1 umgibt hierbei vollständig die in der Spiegelungsfläche S zuvor ausgebildete Fläche 4.
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Der Spiegel 10 weist eine Befestigungsvorrichtung 8 auf. Diese kann beispielsweise durch seitlich verlaufende, umlaufende oder einzeln oben angeordnete Rahmen- oder Aufhängungsprofile für die Wandmontage gebildet sein. Des Weiteren weist der Spiegel 10 wenigstens einen Lautsprecher 7 und/oder wenigstens eine Beleuchtungseinheit 9 auf.
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Die oben beschriebenen Ausführungsformen sind lediglich beispielhaft, wobei die Erfindung keineswegs auf die in den Figuren gezeigten Ausführungsformen beschränkt ist. Insbesondere können die gezeigten beispielhaften Ausführungsformen auch untereinander kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Glas/Glassubstrat
- 1a
- erste Glasschicht
- 1b
- zweite Glasschicht
- 1c
- Substratzwischenschicht
- 2
- reflektierenden Beschichtung
- 3a
- erste Schutzschicht
- 3b
- zweite Schutzschicht
- 4
- nicht-reflektierende oder teilreflektierende Fläche
- 4a
- Außenkontur der Fläche 4
- 5
- transparente Schicht
- 5a
- Außenkontur der Schicht 5
- 6
- Anzeigeeinheit
- 7
- Lautsprecher
- 8
- Befestigungsvorrichtung
- 9
- Beleuchtungselement
- 10
- Spiegel
- d
- Überlappung
- S
- Spiegelungsfläche
- S1
- verbleibende Spiegelungsfläche
- R
- Spiegelrückseite