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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung gebildet aus mindestens zwei Kantenprofilen zur Verkleidung von Wandecken
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Derartige Anordnungen kommen bei der Verkleidung verschiedener Bauteile zum Einsatz, insbesondere zur Verkleidung von Gebäudeteilen, wie z. B. Schornsteinen, Ausbauten, Wandaußenecken, Mauerwerksecken oder den Kanten von Fensterlaibungen. Die Kantenprofile dienen zum einen dem Schutz der jeweiligen Kanten des zu verkleidenden Teils, zum anderen zur Aufnahme eines flächigen Verkleidungselements, das jeweils zwischen mindestens zwei der Kantenprofile gehalten wird. Weiter dienen die Kantenprofile dazu, die verkleideten Teile optisch aufzuwerten.
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Bekannte Kantenprofile solcher Anordnungen weisen eine Reihe von Nachteilen auf. Überschreitet beispielsweise die zu verkleidende Kantenlänge die Länge eines Kantenprofils ist es erforderlich, mehrere Profile zu verwenden, die Stoß an Stoß angeordnet werden. An diesen stirnseitigen Stoßstellen der Kantenprofile entsteht so ein Spalt, der einerseits die Gesamtoptik stören kann und andererseits ein Eindringen von Regenwasser hinter die Kantenprofile sowie einen Austritt von durch Kondensatbildung entstehendem Schwitzwasser nach außen ermöglicht. Zudem unterliegt das Spaltmaß Temperaturänderungen aufgrund thermischer Materialausdehnung. Unerwünschter Wasserein- und -austritt an den Stoßstellen führt zudem häufig zu Laufspuren, beispielsweise durch verstärkte Korrosion oder Ablagerungen im Wasser gelöster Salze und/oder mineralischer Verbindungen. Ein solches Eckprofil ist beispielsweise aus dem Dokument
DE 299 00 641 U1 bekannt.
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Ein weiterer Nachteil bekannter Profile besteht darin, dass die von den Kantenprofilen gehaltene Wandverkleidung, beispielsweise in Form von flächigen Verkleidungselementen, im Bereich des Kantenprofils vollflächig aufliegt. In diesen Teilbereichen kommt es auf diese Weise zur Kapillarbildung, so dass sich Wasser zwischen den Verkleidungselementen und den genannten Teilbereichen des Kantenprofils sammeln und sogar entgegen der Schwerkraft aufsteigen kann. Diese Problematik ist beispielsweise aus dem Dokument
DE 10 2011 118 241 A1 bekannt. Um derartige unerwünschte Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden, schlägt das vorgenannte Dokument vor, die Schenkelflächen der Profile mit in Längsrichtung verlaufenden Erhebungen und Vertiefungen zu versehen.
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Derartige Profile und Anordnungen gehen beispielsweise auch aus den Dokumenten
JP 2008 - 19 698 A und
CH 320 211 A hervor. Die japanische Schrift offenbart eine Außenwandstruktur zur Verbesserung der Wasserdichtigkeit und Tauwasserbeständigkeit, derart, dass auf eine Außenwandstruktur wasserdichtes Papier nach dem Bau einer Gebäudeplatte von innen angebracht wird. Aus dem Dokument
CH 320 211 A geht ein Abschlussorgan zur Bildung von Eckverbindungen an aus einzelnen sich überlappenden Elementen bestehenden Belägen von Wandkonstruktionen hervor
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine solche Anordnung mit universell einsetzbarem Kantenprofil vorzuschlagen, das eine zuverlässige Führung von Regen-, Schwitz-, Kondens- und Tauwasser gewährleistet sowie eine stoßfreie und gegen Temperaturschwankungen unempfindliche Verkleidung von Wandecken erlaubt. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung mit einem Kantenprofil vorzuschlagen, dass einer unerwünschten Feuchtigkeitsbildung hinter der Wandverkleidung entgegenwirkt. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung eine Anordnung mit einem solchen Kantenprofil vorzuschlagen, das ein besonders einfaches Anbringen und zuverlässiges Halten einer Verkleidung und/oder eines Verkleidungselements erlaubt.
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Ferner ist es Aufgabe der Erfindung eine Anordnung zur Verkleidung von Wandflächen vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird durch die eingangs genannte Anordnung gelöst, wobei die Anordnung jeweils zwei zumindest im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordnete Profilschenkel, wobei jeder der Profilschenkel jeweils einen Verblendabschnitt mit einem durch richtungsändernde Umformung gebildeten Innenumschlag, einen L-profilförmigen Aufnahmeabschnitt mit einem zur einseitigen Aufnahme eines Wandbelages angepassten Aufnahmebereich und einen als Wandanlageabschnitt ausgebildeten und zu dem Verblendabschnitt zumindest im Wesentlichen parallel ausgerichteten freien Schenkel umfasst, wobei eine Innenseite des Innenumschlages einen ersten Seitenschenkel bildet und der freie Schenkel des Wandanlageabschnitts zumindest einen Teil eines zweiten Seitenschenkels bildet, und wobei der freie Schenkel endseitig einen zu dem Aufnahmebereich hin einseitig offenen Endumschlag aufweist, umfasst.
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Die erfindungsgemäße Anordnung mit dem genannten Kantenprofil bietet gleich eine Reihe von Vorteilen. Durch den endseitig offenen Endumschlag wird einerseits gewährleistet, dass eingedrungenes Regenwasser und/oder anfallendes Schwitz-, Kondens- und/oder Tauwasser in dem von diesem Endumschlag gebildeten Kanal abgeführt wird. Ferner ist der Endumschlag zugleich als Gegenlageelement ausgebildet und eingerichtet, um ein in dem Aufnahmebereich eingesetztes Verkleidungselement bzw. den Wandbelag unter zusätzlicher Federkraftbeaufschlagung zuverlässig zu halten. Mittels des erfindungsgemäßen Endumschlags wird zudem erreicht, dass die Verkleidungselemente nur noch im Bereich des Endumschlags flächig aufliegen, so dass es zu keiner großflächigen Kapillarbildung kommen kann und eine Ansammlung bzw. ein Aufsteigen von Feuchtigkeit zuverlässig vermieden wird. Mit anderen Worten ist der Endumschlag als Abstandselement ausgebildet, so dass das oder die Verkleidungselement(e) von dem freien Schenkel definiert beabstandet anordenbar eingerichtet sind. Vorzugsweise sind die Dimensionen von Wandbelag und lichter Weite des Aufnahmebereichs so gewählt, dass das Wandelement mittels des Endumschlags im Klemmsitz gehalten wird. Einfindungsgemäß weist der Innenumschlag insgesamt eine möglichst geringe Bauhöhe auf, so dass auch Wandbeläge geringer Wandstärke mittels des erfindungsgemäßen Kantenprofils zur Wandverkleidung zum Einsatz kommen können. Zudem wirkt sich die geringe Bauhöhe des Innenumschlags vorteilhaft auf die Gesamtoptik der verkleideten Wandfläche aus.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Endumschlag verblendseitig angeordnet ist. Dies bietet den Vorteil, dass der Endumschlag einerseits anfallendes Kondenswasser sowie eingedrungenes Regenwasser hinter der Wandverkleidung aufnehmen und ableiten kann. Zudem wirkt der Endumschlag so als Federelement, das eine zusätzliche Haltekraft auf die Wandverkleidung aufbringt, so dass diese zuverlässig in dem Aufnahmebereich anordenbar gehalten wird. Aufgrund der Federwirkung des Endumschlags sind zur Wandverkleidung mehrere Wandbeläge unter teilweiser Überlappung mittels des erfindungsgemäßen Kantenprofils an einer Wand anordenbar. So können beispielsweise Schieferplatten unter schindelartiger Überlappung zum Einsatz kommen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Innenumschlag kantenfrei gebildet ist. Der Innenumschlag wird also vorzugsweise durch einmaliges Kanten gebildet.
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Eine weitere zweckmäßige Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Endumschlag eine Endumschlagslänge von mindestens 15 Prozent der Gesamtlänge des freien Schenkels aufweist. So wird einerseits eine hinreichend große Anlagefläche bereitgestellt, mittels derer der Wandbelag bzw. die Wandverkleidung in dem Aufnahmebereich sicher unter Federkraftbeaufschlagung gehalten wird und andererseits die Größe der Auflagefläche für die Verkleidungselemente deutlich reduziert, um einer Ansammlung von Feuchtigkeit und/oder dem Aufsteigen kapillaren Wassers zuverlässig entgegenzuwirken. Vorzugsweise ist zudem der Biegeradius des Endumschlags kleiner als der Biegeradius des Innenumschlags.
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Des Weiteren wird die Aufgabe durch eine entsprechende, eingangs genannte Anordnung, gebildet aus mindestens zwei der Kantenprofile, gelöst, wobei die Kantenprofile einander zumindest teilweise überlappend ineinandergesteckt angeordnet sind. So können auf besonders einfache und komfortable Weise mehrere der Kantenprofile zu einem längeren Kantenprofil zusammengesteckt werden. Die Verbindung der Kantenprofile erfolgt auf diese Weise stoßfrei, so dass von außen sichtbare und für den Durchtritt von Wasser unmittelbar offene Stoßstellen vermieden werden. Zudem wirken sich Längenänderungen der einzelnen Kantenprofile, beispielsweise durch thermische Verformung, aufgrund der jeweils vorhandenen stirnseitigen Überlappung nicht negativ auf Optik und Wasserdichtheit des erhaltenen verlängerten Gesamtprofils aus. Die Kantenprofile können sich relativ zueinander längsaxial verschieben, ohne dass es zur Bildung unerwünschter offener Fugen oder Spalte zwischen den Kantenprofilen kommt.
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anderen Worten bilden die erfindungsgemäßen Kantenprofile nicht nur ein Verkleidungselement für Wandecken, sondern erfüllen überdies die Funktion von Halteelementen, mittels deren Wandverkleidungselemente, vorzugsweise plattenförmige Elemente, wie beispielsweise Schindeln, auf besonders einfache Art und Weise zur Verkleidung von Wandflächen anordenbar sind.
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Weitere bevorzugte und/oder zweckmäßige Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Kantenprofils.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Kantenprofils. Das Kantenprofil umfasst zwei Profilschenkel 10. Die Geometrien der Profilschenkel 10 sind vorzugsweise identisch zueinander. Wie in 1 gezeigt, ist das Kantenprofil folglich symmetrisch ausgebildet. Weiter bevorzugt sind die Profilschenkel 10 im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordnet, also in einem Winkel von 90° bzw. einem Winkel, der geringfügig kleiner als 90° ist. Wie in 1 ersichtlich, bilden die Profilschenkel 10 eine Eckkante 11. Vorzugweise ist das Kantenprofil einstückig ausgebildet.
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Jeder der Profilschenkel 10 weist jeweils einen Verblendabschnitt 12 auf. Der Verblendabschnitt bildet im an einer Wand bzw. Wandecke montierten Zustand des erfindungsgemäßen Kantenprofils 10 den von außen sichtbaren Teil des Kantenprofils 10. Der Verblendabschnitt 12 weist einen durch richtungsändernde Umformung gebildeten Innenumschlag 13 auf. Der Innenumschlag 13 ist vorzugsweise durch eine 180°-Kantung gebildet. An den Innenumschlag 13 schließt ein L-profilförmiger Aufnahmeabschnitt 14 an, der einen zur einseitigen Aufnahme eines - in der Zeichnung nicht gezeigten - Wandbelages angepassten Aufnahmebereich 15 bildet. Mit anderen Worten bildet der Innenumschlag 13 zusammen mit dem Aufnahmeabschnitt 14 einen U-profilförmigen Profilabschnitt der den genannten Aufnahmebereich 15 bildet.
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Der L-profilförmige Aufnahmeabschnitt 14 geht schließlich in einen als Wandanlageabschnitt 16 ausgebildeten und zu dem Verblendabschnitt 12 zumindest im Wesentlichen parallel ausgerichteten freien Schenkel 20 über. Der Verblendabschnitt 12 und der Wandanlageabschnitt 16 sind also vorzugsweise parallel oder um einen von der Parallelen geringfügig abweichenden Winkel zueinander angeordnet.
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Eine Innenseite 18 des Innenumschlages 13 bildet so einen ersten Seitenschenkel 19 des L-profilförmigen Aufnahmeabschnitts 14, während der freie Schenkel 20 des Wandanlageabschnitts 16 zumindest einen Teil eines zweiten Seitenschenkels 21 bildet. Endseitig weist der freie Schenkel 20 einen endseitig zu dem Aufnahmebereich 15 hin einseitig offenen Endumschlag 22 auf.
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Vorzugsweise ist der Endumschlag 22 verblendseitig angeordnet, d. h. der freie Schenkel 20 ist beispielsweise durch endseitiges Kanten der Seite des Verblendabschnitts 12 gebildet. Vorzugsweise wird der Endumschlag 22 durch eine 180°-Kantung gebildet.
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Vorteilhafterweise ist der Innenumschlag 13 kantenfrei gebildet, also durch einmaliges Biegen hergestellt. Erfindungsgemäß sind einander zugewandten Innenflächen 23, 24 des Innenumschlages 13 maximal 3 mm voneinander beabstandet.
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Der Endumschlag 22 weist eine Endumschlagslänge von mindestens 15 Prozent der Gesamtlänge des freien Schenkels 20 auf. Vorzugsweise ist der Biegeradius des Endumschlags 22 kleiner als der Biegeradius des Innenumschlags 13.
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Die - in der Zeichnung nicht gezeigte - erfindungsgemäße Anordnung ist aus mindestens zwei der in 1 gezeigten Kantenprofile gebildet, wobei die Kantenprofile einander zumindest teilweise überlappend ineinandergesteckt angeordnet sind. Hierzu wird eines der Kantenprofil mit einer seiner Stirnseiten 25 in das jeweils andere Kantenprofil stirnseitig eingesteckt. Die Verblendabschnitte 12 des einen Kantenprofils werden dabei jeweils in den Innenumschlag 13 des jeweils anderen Kantenprofils eingeführt. Der Endumschlag 22 des dann innen steckenden Kantenprofils liegt auf diese Weise unter Federkraftbeaufschlagung an den jeweiligen Wandanlageabschnitten 16 des jeweils anderen Kantenprofils an. Alternativ umgreift der Endumschlag 22 des innenliegenden Kantenprofils denjenigen des außenliegenden Kantenprofils. Auf diese Weise lassen sich mehrere der Kantenprofil längsaxial miteinander zu lösbar verbinden, um so ein stoßfreies Kantenprofil größerer Länge zu bilden.
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Die Erfindung umfasst weiter eine - in der Zeichnung nicht gezeigte - Anordnung zur Verkleidung von Wandflächen, die mindestens eine durch Wandecken begrenzte Wandfläche sowie ein an jeder der Wandecken angeordnetes Kantenprofil der zuvor beschriebenen Art umfasst, wobei zwischen jeweils zwei der Kantenprofile mindestens ein jeweils von den L-profilförmigen Aufnahmeabschnitten 14 kraft- und/oder formschlüssig in den Aufnahmebereichen 15 seitlich gehaltenes Wandverkleidungselement angeordnet ist.
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Besonders bevorzugt weist das erfindungsgemäße Kantenprofil eine Materialstärke von 0,5 bis 0,8 mm auf. Weiter bevorzugt ist das Kantenprofil aus einem metallischen Werkstoff hergestellt, insbesondere aus Metallblechen.