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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Getränkeautomaten, wobei eine Prozesssteuerung einen von einem Benutzer in einer Halterung platzierten Getränkebehälter detektiert, mithilfe eines Interfaces einen Befüllwunsch des Benutzers abfragt, einen Bezahlvorgang auslöst, nach dessen erfolgreichem Abschluss einen mit einer Getränkeleitung verbundenen Befüllkopf über einer Behälteröffnung des Getränkebehälters positioniert und vorzugsweise in Eingriff mit der Behälteröffnung bringt, den Getränkebehälter mit einem ausgewählten Produkt befüllt und nach Abschluss des Befüllvorgangs den Getränkebehälter ausgibt, wobei die Prozesssteuerung den Getränkebehälter nach seiner Platzierung in der Halterung zunächst mithilfe von Sensoren zur Größenmessung vermisst und aus den Messwerten ein maximales Füllvolumen abschätzt, wobei die Abfrage des Befüllwunschs des Benutzers eine Abfrage einer gewünschten, jedoch durch das maximale Füllvolumen nach oben begrenzten, Füllmenge umfasst, sowie einen Getränkeautomaten zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
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Ein solcher Getränkeautomat und ein entsprechendes Verfahren sind bereits aus der
WO 2009/ 059 405 A1 vorbekannt. Dort ist eine Befüllung von Behältern vorgesehen, welche zu Beginn des Vorgangs im Einzelnen vermessen und nach Kundenwunsch befüllt werden, wobei aufgrund der Volumenbestimmung eine Festlegung auf eine bestimmte Menge speziell hergestellten Produkts, etwa Fruchtsafts, erfolgt.
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Weiter ist aus dem Stand der Technik die
JP 2007 -
112 468 A vorbekannt. Dort ist eine Aufnahme für einen Getränkebehälter vorgesehen, in welche der Getränkebehälter eingesetzt wird. Die Aufnahme ist um eine horizontale Achse drehbar gelagert, so dass der Getränkebehälter mit der Aufnahme in eine Füllposition und in eine Verschlussposition verbracht werden kann, welche um einige wenige Grad voneinander beabstandet sind. Wird der Getränkebehälter vor dem Befüllen überkopf gedreht, so wird er in eine Reinigungsposition verbracht, in der eine Reinigung des Getränkebehälters vermittels eines Wasserstrahls erfolgen kann. Da ein Getränkebehälter jedoch in der trommelförmigen Aufnahme passend positioniert sein muss, erlaubt diese Vorrichtung nur den Einsatz im Zusammenhang mit passenden Getränkebehältern, wobei konkret eine Befüllung mit Trinkwasser in Großgefäße offenbart ist.
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Auch die
CN 201 077 752 Y betrifft eine ähnliche Lösung. Es wird dort ebenfalls mit einer Lösung gearbeitet, die ein Einsetzen eines Getränkebehälters in eine Halterung und deren Verdrehung in eine Reinigungsposition, danach eine Füllung und schließlich ein Verschluss ermöglichen soll.
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Der Vorteil solcher Systeme liegt insbesondere in dem ökologischen Aspekt, gebrauchte Getränkebehälter nach einem Erstgebrauch nicht entsorgen zu müssen, sondern vielmehr ein oder mehrmals wiederverwenden zu können. Trotz des mehrmaligen Wiederverwendens wird aufgrund des Reinigungsschritts dafür gesorgt, dass die Qualität des ausgeschenkten Produkts nicht unter der mehrfachen Verwendung leidet.
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Jedoch hat eine solche Lösung auch ökonomische Vorteile. Vorgehalten werden müssen nur die Getränke, welche über einen solchen Automaten ausgegeben werden, nicht aber die Flaschen, Dosen oder Becher. Sofern Wasser als Produkt oder als Basis für andere Produkte wie Limonade eingesetzt wird, kann zudem mit einer Trinkwasserleitung gearbeitet werden, die es erlaubt, zumindest Wasser ununterbrochen und ohne Nachfüllvorgang anbieten zu können.
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Allerdings verwirklichen die bekannten Lösungen nur Produkte, die mit klaren Einschränkungen arbeiten. So wird durch die erstgenannte Lösung nur ein einziges Produkt angeboten und dieses auch nur in passende Behälter abgefüllt. Wenn kein passender Behälter vorhanden ist, kann der Automat nicht verwendet werden.
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Im Fall der zweitgenannten Lösung wird zwar mit Flaschen gearbeitet, jedoch handelt es sich wiederum nicht um eine Lösung, welche unterschiedliche Flaschen akzeptiert. Lediglich wird mit einem Sensor die Füllhöhe überwacht, um diese nicht zu übersteigen.
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Was in diesem Zusammenhang zwar den Automaten vor einem Überlaufen des Getränkebehälters und damit vor Verschmutzung bewahrt, stellt für den Benutzer des Automaten ein Problem dar. Stellt er eine schmale Flasche in den Automaten, so wird diese mit sehr wenig Flüssigkeit gefüllt, stellt er einen breiten Becher ein, so passt bis zum Erreichen eines Maximums eine große Füllmenge hinein. Ohne Kenntnis der Flasche gestaltet sich die Bestimmung eines Preises für das dem Getränkeautomaten entnommene Produkt schwierig. Entweder kann dieser erst nach der Befüllung angegeben werden, weil erst dann auch die Füllmenge bekannt ist, wonach jedoch keine Möglichkeit mehr besteht, sich gegen diese Füllmenge zu entscheiden, oder es wird in Kauf genommen, dass mehr oder weniger als tatsächlich bezahlt abgefüllt werden könnte.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, die Vorteile des Standes der Technik, nämlich die Verwendung gebrauchter, mitgebrachter Getränkebehälter eines Benutzers zur Befüllung mit einem Produkt zu verbinden mit einer großen Freiheit des Benutzers hinsichtlich der Auswahl des gewünschten Getränkebehälters.
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Dies gelingt durch ein Verfahren zum Betrieb eines Getränkeautomaten gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie durch einen Getränkeautomaten gemäß den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs 15. Weitere, sinnvolle Ausgestaltungen eines solchen Verfahrens oder eines solchen Getränkeautomaten können den sich an die unabhängigen Ansprüche anschließenden abhängigen Ansprüchen entnommen werden.
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Erfindungsgemäß ist es als grober Verfahrensablauf wie auch im Stand der Technik vorgesehen, einen Getränkebehälter entgegenzunehmen, über ein Interface den Befüllwunsch des Benutzers einzulesen und einen Bezahlvorgang durchzuführen, dann den Getränkebehälter zu befüllen und schließlich auszugeben. Diese Verfahrensschritte werden mithilfe einer Prozesssteuerung durchlaufen, welche mit den Aktoren und Sensoren, sowie mit den Interfaces kommuniziert und interagiert. Da die vorliegende Lösung es aber ausdrücklich erlauben soll, eine große Vielzahl von Getränkebehältern entgegenzunehmen, ist vorgesehen, dass zunächst eine Vermessung des Getränkebehälters vorgenommen wird, um die Größe des Getränkebehälters zumindest abschätzen zu können. Nach einer Volumenbestimmung des Getränkebehälters, welche insbesondere durch eine mechanische oder optische Abtastung des Getränkebehälters erfolgen kann, wobei die optische Abtastung auch eine Bilderkennung und -auswertung umfassen kann, wird über das Interface ein Dialog mit dem Benutzer begonnen. Diesem werden sodann neben den verfügbaren Produkt-sorten auch eine oder mehrere Füllmengen angeboten, welche kleiner oder gleich einer bei der Abtastung des Getränkebehälters ermittelten maximalen Füllmenge sind. Der Benutzer trifft aus den wählbaren Angeboten seine Auswahl, woraufhin die Befüllung des mitgebrachten Getränkebehälters gemäß dieser Auswahl erfolgt.
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Auf diese Weise kann der Getränkeautomat beliebige Getränkebehälter entgegennehmen, diese ganz nach Wunsch des Benutzers befüllen und eine passende Bezahlung des ausgeschenkten Produkts ermöglichen.
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In konkreter Ausgestaltung ist es eine bevorzugte Vorgehensweise, die Abtastung des Getränkebehälters mechanisch durchzuführen. Hierzu wird der Getränkebehälter vom Benutzer in einer Halterung platziert und nur über diese Halterung vom Getränkeautomaten entgegengenommen. Um eine Abschätzung der Höhe des Getränkebehälters vorzunehmen, wird die Halterung auf einen Anschlag zu nach oben bewegt und mithilfe von Sensoren zur Größenbestimmung vermessen. Dies kann durch einen optischen Sensor erfolgen, der beim Hochfahren des Getränkebehälters von diesem verdeckt wird, so dass der Sensor unter Berücksichtigung des Fahrwegs und des dadurch ermittelbaren Abstands von der Sensorhöhe zu einem Boden der Halterung die Höhe des Getränkebehälters bestimmen kann. Erreicht die Halterung hierbei einen Anschlag, so wird der Getränkebehälter als zu klein für die geringste ausschenkbare Menge wieder ausgegeben. Der Anschlag muss hierbei nicht notwendigerweise mechanisch erfolgen, sondern kann auch durch einen Sensor realisiert sein, etwa eine Lichtschranke oder einen Abstandssensor.
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Entsprechend kann hinsichtlich des Umfangs des Getränkebehälters vorgegangen werden. Hierzu kann die Halterung aus Halbschalen, etwa v-förmig voneinander weg gebogenen Blechen, hergestellt sein. Treffen diese beim Greifen des Getränkebehälters aufeinander statt nur auf die Wand des Getränkebehälters, so wird der Getränkebehälter wiederum als zu schmal für eine Befüllung ausgegeben. In beiden Fällen kann über das Interface, das etwa als Bildschirm und Tastatur, Scanner, Touchscreen und dergleichen mehr ausgestaltet sein kann, ein entsprechender Hinweis ausgegeben und ein anderer Getränkebehälter angefordert werden.
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Sofern hingegen kein solcher Fehler festgestellt und kein Anschlag erreicht wird, werden die Sensoren zur Größenermittlung die Abstände der Halbschalen oder sonstigen Greifelemente bei ihrer Anlage an dem Getränkebehälter ermitteln und die Prozesssteuerung kann aus dem hieraus resultierenden maximalen Umfang in Verbindung mit der Höhe ein ungefähres Volumen berechnen.
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Sodann kann über einen Füllstandssensor, welcher vorzugsweise mittig über einer Behälteröffnung des Getränkebehälters angeordnet sein kann, der Füllstand im Getränkebehälter gemessen werden. Während der Befüllung dient dies dazu, sicherzustellen, dass der Getränkebehälter nicht überläuft. Im Vorfeld der Befüllung hingegen kann geprüft werden, ob der eingestellte Getränkebehälter überhaupt leer ist und sich somit überhaupt zur Befüllung eignet. Ein voller Getränkebehälter kann insoweit ebenfalls mit Fehlermeldung wieder ausgegeben werden.
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Da es nicht sichergestellt ist, dass ein leerer Getränkebehälter auch tatsächlich sauber ist, kann mit einigem Vorteil ein Reinigungsvorgang dem Befüllvorgang vorangestellt werden. Hierzu gehört auch gegebenenfalls ein Entleervorgang, sollte der Getränkebehälter noch einen Rest einer früheren Füllung enthalten. Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, wenn die Halterung drehbar gelagert ist, und zwar um eine horizontal verlaufende Achse. Im Verlauf einer Drehung wird der Getränkebehälter dann um die horizontale Drehachse herum zunächst in eine Entleerposition gebracht, dann in eine Reinigungsposition und schließlich wieder in die aufrechte Position, in der er mit dem ausgewählten Produkt gefüllt wird. Sofern eine Entleerung stattfindet, so erfolgt diese mittelbar oder unmittelbar in einen Auffangbehälter, der beispielsweise als Auffangwanne ausgestaltet sein kann. Bevorzugt kann die Entleerung aber auch zur Vermeidung einer Verschmutzung des Getränkeautomaten durch große Fallhöhen in eine unterhalb der Halterung bogenförmig um zumindest näherungsweise 180° herumlaufende Rinne, welche der Behälteröffnung des sich um die Drehachse drehenden Getränkebehälters folgt. Der Bogen kann auch durch insbesondere gerade, gegeneinander abgewinkelte Segmente beschrieben werden. Vorzugsweise im tiefsten Punkt der Rinne kann diese mit dem Auffangbehälter verbunden sein, dieser wiederum kann in eine Abwasserleitung entleert werden.
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In einer besonders geeigneten Entleerposition, nach einer Drehung aus der Vertikalen um etwa 180°, kann der Getränkebehälter zudem eine Weile verharren, um die vollständige Entleerung sicherzustellen. Nach der Rückkehr des Getränkebehälters in die aufrechte Befüllposition wird nochmals der Füllstand geprüft. Sofern dieser nicht auf einen leeren Getränkebehälter hindeutet, muss dann davon ausgegangen werden, dass in dem Getränkebehälter ein Gegenstand verklemmt ist, der eine Befüllung ausschließt. Auch in diesem Fall erfolgt die Ausgabe des unbefüllten Getränkebehälters mit einer Fehlermeldung.
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Auch kann bedarfsweise eine Öffnung des Getränkebehälters erfolgen, sofern dieser geschlossen in die Halterung eingebracht wird. Dies sollte bereits vor der ersten Füllstandsmessung und damit noch vor Beginn der Drehung der Halteung erfolgen. Soweit keine Öffnung erfolgen kann, kann der Getränkebehälter wiederum mit Fehlermeldung ausgegeben werden. Dies kann insbesondere auch bei Getränkebehältern in Form von Flaschen mit Bügelverschluss erfolgen, da Bügleverschlüsse sich beim Drehen unvorteilhaft bewegen und sich im Automaten verklemmen können.
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Vorzugsweise nach dem Überstreichen einer vertikalen Entleerposition kann der Getränkebehälter mit einigem Vorteil in eine Reinigungsposition gebracht werden. Hierzu kann der Rinne, soweit vorhanden, ein Reinigungskopf zugeordnet sein, der bei Erreichen der zugehörigen Reinigungsposition in den Getränkebehälter eingeschoben wird und eine mechanische oder chemische Reinigung durchführt. Eine mechanische Reinigung kann insbesondere durch einen Wasserstrahl erfolgen, welcher Schmutzreste entfernen und austragen soll. Sofern einem solchen Wasserstrahl ein Reinigungsmittel beigemischt wird, muss anschließend nochmals mit klarem Wasser gespült werden. Eine chemische Reinigung kann mit chemischen Reinigungsmitteln und/oder durch ultraviolette Bestrahlung erfolgen, welche etwa in dem Getränkebehälter vorhandene Keime abtötet. Auch weitere Reinigungsverfahren, etwa mit Dampf, können angewendet werden und sind ausdrücklich von der Erfindung mit umfasst.
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Wie bereits angesprochen wird der Behälter zur Befüllung wieder in die Vertikale gebracht, sei es durch ein Zurückdrehen oder ein Weiterdrehen zur vollen Umdrehung des Getränkebehälters. Die Befüllung kann hierbei zur Beschleunigung des Vorgangs bereits während der Drehung beginnen. Während der Befüllung wird der Befüllkopf des Getränkeautomaten mit der Behälteröffnung des Getränkebehälters in kontaminationsfreien Eingriff gebracht. Der mit einem oder mehreren Produkttanks und/oder einer Wasserleitung über eine, gegebenenfalls mehrsträngige, Getränkeleitung verbundene Befüllkopf dosiert das gewählte Produkt, gegebenenfalls als Mischung aus mehreren Quellen, in den Getränkebehälter ein, bis die gewählte Menge oder der maximale Füllstand erreicht ist. Letzteres kann insbesondere bei einer Fehleinschätzung der Behältergröße der Fall sein, wenn der Getränkebehälter eine für die Abschätzung ungünstige Form aufweist. Auch ein Beimischen etwa von Kohlensäure kann im Rahmen der Befüllung erfolgen.
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Je nach Art des Getränkebehälters kann ein Verschlusselement zum Verschluss der Behälteröffnung platziert werden. Dabei kann es sich prinzipiell um unterschiedliche Verschlüsse handeln, ebenso wie unterschiedliche Getränkebehälter verwendet werden können. Einem Becher kann etwa ein Schnappdeckel zugeordnet werden, einer Bierflasche ein Kronkorken oder einer Softdrink- oder Wasserflasche ein Schraubverschluss. Der Verschluss erfolgt über eine geeignete, hier nicht näher spezifizierte Verschlusseinheit, wobei dieser vorzugsweise ein Magazin mit Verschlusselementen zugeordnet ist. Es können auch mehrere unterschiedliche Verschlusseinrichtungen mit jeweils zugehörigen Verschlussmagazinen vorgesehen werden, um ein breiteres Spektrum anbieten zu können.
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Ferner kann im Rahmen des Verfahrens eine Individualisierung des Getränkebehälters und/oder seines Verschlusselements erfolgen. Hierzu kann der Getränkeautomat geeignete Mittel zur Individualisierung aufweisen, welche etwa durch Druck, Gravur, Bekleben, Besprühen oder andere additive oder abrasive Verfahren eine Markierung aufbringt. Mit einigem Vorteil kann die gewünschte Markierung im Vorfeld, im Rahmen der Produktauswahl, über das Interface vom Benutzer vorgegeben werden. Beispielsweise kann es sich um den Namen des Benutzers handeln, der seine Flaschen von anderen, gleichartigen Flaschen seiner Begleiter unterscheiden möchte. Möglich sind aber beliebige weitere Symbole oder Symbolketten, die über das Interface ausgewählt werden können.
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Ergänzend zur Entgegennahme gebrauchter Getränkebehälter kann der Getränkeautomat auch ein eigenes Behälterlager aufweisen, aus dem nach Bedarf eine Flasche entnommen werden kann. So ist das Mitbringen einer eigenen Flasche zwar möglich, aber nicht zwingend erforderlich.
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Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 Einen erfindungsgemäßen Getränkeautomaten in einem Gehäuse in einer perspektivischen Darstellung von schräg oben.
- 2 den Getränkeautomaten gemäß 1 unter Weglassung des Gehäuses nach dem Einstellen einer Flasche als Getränkebehälter in einer perspektivischen Darstellung,
- 3 den Getränkeautomaten gemäß 2 mit der in der Halterung in eine Entleerposition gedrehten Flasche in einer perspektivischen Darstellung,
- 4 den Getränkeautomaten gemäß 2 mit der in der Halterung in eine Reinigungsposition gedrehten Flasche in einer perspektivischen Darstellung,
- 5 den Getränkeautomaten gemäß 2 mit der in der Halterung in eine Befüllposition gedrehten Flasche in einer perspektivischen Darstellung, sowie
- 6 den Getränkeautomaten gemäß 2 in einer Selbstreinigungsposition in einer perspektivischen Darstellung.
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1 zeigt einen Getränkeautomaten 1 mit einem Gehäuse 2, das in der Form eines Getränkebehälters gebildet ist, um die Aufmerksamkeit zu erregen und eine eindeutige Zuordnung zur Funktion des Getränkeautomaten 1 zu begünstigen. Durch das Gehäuse 2 durchgeführt sind Außenanschlüsse 5, über welche zusätzliche Gehäuse mit Produkttanks angeschlossen werden können, die beispielsweise gleich dem Gehäuse 2 geformt sind, im Inneren jedoch nur zusätzliches Produktlager darstellen. In einer zugänglichen Höhe weist das Gehäuse 2 ein Interface 3 auf, welches ein Touchscreen-Display und einen Scanner aufweist. Mithilfe des Touchscreens können Meldungen an einen Benutzer ausgegeben und dessen Wünsche abgefragt sowie dessen Eingaben entgegengenommen werden. Der Scanner ermöglicht ein Scannen eines Barcodes eines vom Benutzer einzugebenden Getränkebehälters 6, so dass über diese Information eine Größenbestimmung desselben durch Abgleich mit einer an eine Prozesssteuerung des Getränkeautomaten angeschlossene Datenbank möglich ist.
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In einem ersten Schritt wird sich nun der Benutzer dem Getränkeautomaten 1 mit einem Getränkebehälter 6 annähern, den der befüllen möchte. Zum Start des Befüllvorgangs wird der Benutzer einen Aufnahmeraum in dem Gehäuse 2 öffnen, der durch einen Handschieber 4, der als Tür des Aufnahmeraums dient, öffnen. In den durch das Öffnen des Handschiebers 4 zugänglich gewordenen Aufnahmeraum stellt der Benutzer nun den mitgebrachten Getränkebehälter 6 ein und schließt anschließend den Handschieber 4 wieder. Der Handschieber 4 wird verriegelt, der Getränkebehälter 6 im Inneren des Getränkeautomaten vermessen, wie nachfolgend in 2 beschrieben, und über das Interface 3 werden anschließend die Befüllwünsche des Benutzers, insbesondere das gewünschte Produkt, eine gewünschte Füllmenge und eine gewünschte Individualisierung des Getränkebehälters 6 abgefragt. Sodann wird in Abhängigkeit von den Wünschen des Benutzers der Bezahlvorgang eingeleitet, welcher über ein hier nicht dargestelltes Zahlterminal, über ein Online-Benutzerkonto, durch Scannen eines Gutscheins oder einer mit einem Online-Benutzerkonto verbundenen Identifikationskarte, durch ein NFC-Bezahlsystem oder dergleichen mehr vorgenommen werden kann. Ist der Bezahlvorgang abgewickelt, so startet der Befüllvorgang im Inneren des Gehäuses 2. In sämtlichen folgenden Figuren ist zur besseren Übersicht das Gehäuse 2 des Getränkeautomaten ausgeblendet.
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2 zeigt also den Getränkeautomaten 1, bei dem das Gehäuse 2 mit dem Benutzerinterface 3 ausgeblendet ist. Der Handschieber 4, den der Benutzer zum Start des Vorgangs wieder geschlossen hat, ist durchsichtig gezeichnet, wird der besseren Übersicht halber in den weiteren Figuren aber ebenfalls ausgeblendet werden. Hinter dem Handschieber 4 ist der Aufnahmeraum zu erkennen, welcher im Wesentlichen von einer Halterung 7, die aus zwei Halbschalen aus v-förmig voneinander weg gebogenem Blech bestehen, gebildet ist. Ein Bodenblech bildet den unteren Abschluss des Aufnahmeraums. Durch die Initialposition des Bodens der Halterung 7 und die Größe der von dem Handschieber 4 geschlossenen Öffnung des Aufnahmeraums wird die Größe der zu verwendenden Getränkebehälter 6 nach oben hin begrenzt. Um umgekehrt zu vermeiden, dass zu kleine Getränkebehälter 6 eingesetzt werden, wird zunächst eine Vermessung des Getränkebehälters 6 durchgeführt. Hierzu schließen sich die Halbschalen der Halterung 7 um den Getränkebehälter 6, hier eine bereits geöffnete PET-Flasche. Bei dem Schließen der Halterung 7 fahren die beiden Halbschalen aufeinander zu und umgreifen den Getränkebehälter 6, bis sie auf den Widerstand des Getränkebehälters 6 stoßen. Treffen die beiden Halbschalen vorher aufeinander, wird über das Interface eine Fehlermeldung ausgegeben und der Getränkebehälter als zu klein unbefüllt wieder zurückgegeben. In diesem Fall wird um die Eingabe eines neuen Getränkebehälters 6 gebeten oder der Vorgang abgebrochen. Wird der Umfang des getränkebehälters 6 hingegen als ausreichend angesehen, so wird die Halterung wiederum so weit nach oben gefahren, bis wiederum Anschlagsensoren 9 eine ausreichende Höhe des Getränkebehälters 9 feststellen oder eine Anschlagsposition erreicht wird, die wiederum zum Auswurf des Getränkebehälters 6 ohne Befüllung führt.
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Dem Gehäuse 2 ist auf seiner Rückseite ein Schaltschrank 19 zugeordnet, in welchem eine Prozesssteuerung vorgesehen ist, die mit sämtlichen Sensoren und sämtlichen Aktoren des Systems, sowie mit dem Interface kommuniziert. Auf die einzelnen Kommunikationsschritte zwischen der Prozesssteuerung und den Aktoren, Sensoren und dem Interface kommt es jedoch über die beschriebenen Vorgänge hinaus nicht weiter an, so dass auf die Prozesssteuerung als solche, wenngleich diese stets in alle Vorgänge einbezogen ist, nicht weiter eingegangen wird.
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Hat der Getränkebehälter 6 sämtliche Prüfungen zu seiner Größe erfolgreich durchlaufen, so hat unterdessen die Prozesssteuerung aufgrund der Fahrwege der Aktoren der Halterung 7 den Umfang und die Höhe des Getränkebehälters 6 ermittelt und kann nunmehr das maximale Füllvolumen desselben abschätzen. Wurde der Getränkebehälter 6 vor dem Einlegen gescannt, kann dieser Wert zusätzlich mit der Datenbank abgeglichen werden, in der die Messwerte zu unterschiedlichen bekannten Behältern vorgehalten sind. Das so ermittelte maximales Füllvolumen oder ein demgegenüber kleinerer Wert wird im Rahmen des Bestell- und Bezahlvorgangs dem Benutzer als höchstes Füllvolumen vorgeschlagen. Zusätzlich werden weitere, kleinere Füllvolumen vorgeschlagen, die eine Teilbefüllung des Getränkebehälters 6 erlauben. So könnte bei einem abgeschätzten maximalen Füllvolumen von einem Liter etwa eine Teilbefüllung von 0,25, 0,5, 0,75 oder eine vollständige Füllung von einem Liter vorgeschlagen werden. Es erfolgt nunmehr der bereits beschriebene Bezahlvorgang und die Befüllung kann vorgenommen werden.
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3 zeigt hierzu einen ersten Schritt, in dem die Halterung 7 mit dem Getränkebehälter 6 zunächst um insgesamt 225° in eine Reinigungsposition 12 verdreht wird. Die Verdrehung erfolgt in der Draufsicht im Uhrzeigersinn, wobei die 3 eine zwischen der Ausgangslage und der Reinigungsposition 12 liegende Entleerposition 11 zeigt. Da die Entleerung je nach ursprünglichem Füllstand des Getränkebehälters während der gesamten Drehung erfolgen kann, und entsprechend dauern kann, kann die Halterung 7 in der Entleerposition 11 bei etwa 180° verharren, bis eine vollständige Entleerung erfolgt ist. Die Entleerung erfolgt in eine die Halterung 7 bogenförmig untergreifenden Rinne 15, welche so angeordnet ist, dass die Behälteröffnung des Getränkebehälters 6 stets über der Rinne 15 gehalten wird. Die Rinne 15 entleert entweder direkt in eine Abwasserleitung oder zunächst in einen Auffangbehälter 14, der wiederum mit einer Abwasserleitung verbunden sein kann oder die aufgefangene Flüssigkeit bis zu einer händischen Entnahme speichert.
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Die Drehung endet im vorliegenden Fall in einer in 4 gezeigten Reinigungsposition 12, in welcher die Behälteröffnung des Getränkebehälters 6 einem Reinigungskopf 16 zugewandt ist, welcher nunmehr ausgerückt und in den Getränkebehälter eingeschoben wird. Es erfolgt eine hydraulisch-mechanische Reinigung durch ein Anfahren verschiedener Positionen innerhalb des Getränkebehälters 6 und eine hydraulische Spülung durch eine Benetzung der gesamten Innenfläche des Getränkebehälters 6. Danach erfolgt eine Desinfektion oder Sterilisation durch Einbringen eines geeigneten Desinfektionsmittels und einer Bestrahlung mit ultraviolettem Licht, sowie abschließend bedarfsweise eine Spülung des Getränkebehälters, um die Reste eines Desinfektionsmittels herauszuspülen. Der Reinigungskopf 16 fährt wieder aus dem Getränkebehälter 6 heraus und die Halterung 7 wird mit dem Getränkebehälter 6 in eine aufrechte Befüllposition 13 gebracht.
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5 zeigt den Getränkeautomaten 1 in dieser Befüllposition 13, in welcher sich der Getränkebehälter 6 nunmehr gereinigt wieder in aufrechter Position befindet. von dessen Oberseite her nähert sich ein Befüllkopf 8, welcher über eine Getränkeleitung mit Produkttanks 18 und einer nicht dargestellten Wasserleitung, sowie einer Kohlensäurekartusche verbunden ist. Der Befüllkopf 8 fährt in die Behälteröffnung des Getränkebehälters 6 ein und über eine Fördereinheit wird das gewünschte Produkt, gegebenenfalls als Mischung mehrerer Produkte aus den Produkttanks und der Wasserleitung, in den Getränkebehälter 6 eingefüllt. Dabei wird der Füllstand des Getränkebehälters 6 über einen Füllstandsensor 10 überwacht, welcher sich mittig über dem Befüllkopf befindet und so wie dieser durch die Behälteröffnung agieren kann. Sofern der Füllstandsensor 10 jedoch bereits vor der Befüllung einen erheblichen Füllstand feststellt, muss davon ausgegangen werden, dass in dem Getränkebehälter ein Gegenstand verklemmt ist, der sich durch den Reinigungsvorgang nicht entfernen ließ. In diesem Fall wird der Getränkebehälter wiederum ohne Befüllung wieder ausgegeben und eine Fehlermeldung angezeigt, sowie um einen anderen Getränkebehälter 6 gebeten oder der Vorgang - nunmehr unter Erstattung des Zahlbetrags - abgebrochen. War hingegen der Befüllvorgang erfolgreich, so wird der Getränkebehälter 6 bedarfsweise noch mithilfe einer Verschlusseinrichtung 17 verschlossen und je nach Benutzerwunsch eine Individualisierung des Getränkebehälters durch Gravur oder Druck vorgenommen. Danach wird die Halterung 7 in eine Ausgabeposition abwärts gefahren und die Halbschalen lösen sich, der Handschieber 4 wird entriegelt und der Benutzer über das Interface 3 zur Entnahme des Getränkebehälters 6 aufgefordert.
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6 schließlich zeigt einen abschließenden Reinigungsschritt zur Selbstreinigung des Getränkeautomaten 1. Hierzu wird die Halterung 7 in eine Entleerposition verdreht, welche senkrecht nach unten weist. Auf der Unterseite des Bodens der Halterung 7 ist ein Drainagerohr 21 angebracht, mit welchem die Halterung 7 nun soweit nach oben fährt, bis diese in Eingriff mit dem Befüllkopf 8 gerät. Im Wechsel werden nun alle mit dem Befüllkopf 8 verbundenen Leitungen gespült und die anfallende Flüssigkeit über das Drainagerohr 21 in die Rinne 15 eingeleitet. Bedarfsweise kann eine zusätzliche Reinigung der Halterung 7 unter weiterer Drehung über dem Reinigungskopf 16 erfolgen, wobei die hierbei anfallende Flüssigkeit hauptsächlich nicht in die Rinne 15 sondern in direkt in den wannenförmigen Auffangbehälter 14 eingetragen werden wird.
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Vorstehend beschrieben ist somit ein Getränkeautomat und ein Verfahren zum Betrieb eines solchen, welcher die Vorteile des Standes der Technik, nämlich die Verwendung gebrauchter, mitgebrachter Getränkebehälter eines Benutzers zur Befüllung mit einem Produkt mit einer großen Freiheit des Benutzers hinsichtlich der Auswahl des gewünschten Getränkebehälters verbindet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getränkeautomat
- 2
- Gehäuse
- 3
- Interface
- 4
- Handschieber
- 5
- Außenanschlüsse
- 6
- Getränkebehälter
- 7
- Halterung
- 8
- Befüllkopf
- 9
- Anschlagsensor
- 10
- Füllstandsensor
- 11
- Entleerposition
- 12
- Reinigungsposition
- 13
- Befüllposition
- 14
- Auffangbehälter
- 15
- Rinne
- 16
- Reinigungskopf
- 17
- Verschlusseinrichtung
- 18
- Produkttank
- 19
- Schaltschrank
- 20
- Durchlaufkühler
- 21
- Drainagerohr