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Die Erfindung betrifft eine Knöchelorthese mit einem Unterschenkelabschnitt, der den Unterschenkel eines Nutzers im angelegten Zustand der Orthese umfänglich aufnimmt.
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Orthesen sind orthopädietechnische Einrichtungen, die an dem Körper getragen werden, beispielsweise an einer Gliedmaße oder an dem Rumpf und über Befestigungselemente wie Gurte, Manschetten, Schuhe oder Klammern an dem jeweiligen Körperteil befestigt werden. Die Befestigungselemente können beispielsweise über Schnallen oder Klettverschlüsse verschlossen werden, um eine individuell an den Orthesenträger angepasste Festlegung an der jeweiligen Gliedmaße zu erreichen. Orthesen dienen grundsätzlich zur Unterstützung, Stabilisierung, Entlastung, Abstützung oder auch zur Bewegungseinschränkung der Gliedmaße oder Gelenke, ebenso zur Korrektur von Fehlstellungen, zur korrekten Ausrichtung oder Beibehaltung einer bestimmten Orientierung sowie zum Schutz von Gelenken oder Gliedmaßen.
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Im Bereich der unteren Extremitäten sind Orthesen beispielsweise als Knöchel-Fuß-Orthesen ausgebildet und dienen zur Unterstützung des Knöchelgelenks. Die
WO 2018/056812 A1 betrifft eine Knöchelorthese mit einem Stützrahmen, der einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist und zwei seitliche, an dem Fuß und Unterschenkel anliegende Abschnitte und einen Sohlenabschnitt aufweist. Über Gurte und Riemen wird die Orthese an dem Fuß und dem Unterschenkel fixiert.
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Bei einer Arthrose, zum Beispiel im unteren Sprunggelenk, kann es zu großen Schmerzen sowohl während der Bewegung aber auch während der Ruhephasen kommen. Auch während des Schlafens kann es durch eine ungünstige Ausrichtung der in dem Gelenk aufeinander treffenden Knochen zu einer Schmerzentwicklung kommen, die die Nachtruhe beeinträchtigen kann.
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Um bei einer Arthrose im Knöchelgelenk Linderung bereitstellen zu können, kann das Knöchelgelenk mit einer oben beschriebenen Orthese fixiert werden. Alternativ kann das Knöchelgelenk mit einem Tape-Verband versorgt oder durch Fußkeile in eine Stellung gebracht werden, bei der weniger Schmerzen auftreten. Fußkeile helfen nur beim Gehen, ein Tape-Verband ist mühsam anzulegen, kann zu Hautirritationen führen und versursacht laufende Kosten. Die oben beschriebene Knöchelorthese ist schwer und stört beim Schlafen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Knöchelorthese bereitzustellen, die die oben beschriebenen Nachteile aus dem Stand der Technik nicht aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Knöchelorthese mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren dargestellt.
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Die Knöchelorthese mit einem Unterschenkelabschnitt, der den Unterschenkel eines Nutzers im angelegten Zustand der Orthese umfänglich aufnimmt, sieht vor, dass an dem Unterschenkelabschnitt ein Fersenabschnitt und ein Vorfußabschnitt angeordnet sind, die zumindest teilweise elastisch ausgebildet sind und im angelegten Zustand eine gleichgerichtete Vorspannkraft entweder in Supinationsrichtung oder Pronationsrichtung ausüben. Durch die elastische Ausgestaltung des Fersenabschnittes und des Vorfußabschnittes ist es möglich, den Fuß im Verhältnis zu dem Unterschenkel in eine Vorzugslage zu bewegen. Dabei wird je nach Orientierung des Fersenabschnittes und des Vorfußabschnittes entweder eine Supination des Fußes, also eine Inwärts-Aufwärts-Bewegung der Fußinnenseite, verursacht oder unterstützt oder eine Pronationsbewegung unterstützt, bei der die Fußaußenkante nach außen und aufwärts gezogen wird. Der Unterschenkelabschnitt bildet ein Widerlager aus, das an dem Unterschenkel angeordnet oder um den Unterschenkel herum angelegt wird, um so den Fuß in die für den jeweiligen Nutzer angenehme oder förderliche Stellung zu bewegen. Die Knöchelorthese kann insbesondere als Nachtlagerungsorthese verwendet werden, um eine moderate Sprunggelenksentlastung auf der jeweils betroffenen Seite des Sprunggelenkes zu bewirken. Der Fersenabschnitt und der Vorfußabschnitt können insgesamt elastisch ausgebildet sein, ebenfalls ist es möglich, dass nur Bereiche des Fersenabschnittes und/oder Vorfußabschnittes elastisch ausgebildet sind, um eine entsprechende Vorspannung und Korrekturkraft zur Ausrichtung des Fußes relativ zu dem Unterschenkel zu bewirken. Der Unterschenkelabschnitt kann ebenfalls elastisch oder teilelastisch ausgebildet sein, um den Tragekomfort zu erhöhen und eine Anpassung an unterschiedliche Formen und Größen der jeweiligen Nutzer zu erleichtern, kann aber auch lediglich flexibel ausgebildet sein.
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Der Vorfußabschnitt, der Unterschenkelabschnitt sowie der Fersenabschnitt können einstückig ausgebildet sein, um den Fertigungsaufwand zu reduzieren. Insbesondere kann die Knöchelorthese aus einem Grundkörper ausgeschnitten oder ausgestanzt werden, wodurch sich der Herstellungsaufwand verringert. Alternativ können die jeweiligen Abschnitte auch separat ausgebildet und aneinander befestigt werden.
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In einer Variante können der Unterschenkelabschnitt, der Fersenabschnitt und der Vorfußabschnitt in einem Knöchelbereich sternförmig zusammenlaufen. Der Knöchelbereich ist entweder medial oder lateral an dem Knöchel angeordnet und kann in dem Bereich des jeweiligen Knöchelvorsprunges eine Ausnehmung aufweisen, um den Tragekomfort zu erhöhen und darüber hinaus die Ortsständigkeit des Knöchelbereiches an der jeweiligen Seite des Knöchels zu verbessern. Die jeweiligen Abschnitte können riemenartig oder schlaufenartig ausgebildet sein und in dem Knöchelbereich ihren Ursprung haben bzw. dort enden. Bei einer ringförmigen Ausgestaltung aller Abschnitte laufen diese in dem Knöchelbereich zusammen und nehmen dort ihren Ursprung und überschneiden sich dort oder liegen aneinander an.
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Zumindest einer der Abschnitte, also der Unterschenkelabschnitt, der Vorderfußabschnitt und/oder der Fersenabschnitt, kann längeneinstellbar ausgebildet sein, um eine Anpassung an unterschiedliche Nutzer vornehmen und unterschiedliche Vorspannkräfte einstellen zu können. Bei einer Längeneinstellbarkeit der Abschnitte oder zumindest eines Abschnittes sind diese nicht mit einer geschlossenen Kontur ausgebildet, sondern streifenförmig mit Einrichtungen zum Festlegen aneinander oder an einem Knöchelbereich versehen. Die Befestigungseinrichtungen sind beispielsweise als Klettverschluss, Druckknopfverschluss oder eine ähnliche formschlüssige Befestigungseinrichtung ausgebildet.
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Zumindest einer der Abschnitte, also der Unterschenkelabschnitt, der Vorfußabschnitt und/oder der Fersenabschnitt, können ringförmig ausgebildet sein und den jeweiligen Körperteilbereich, also die Ferse, den Vorderfuß und/oder den Unterschenkel umschließen. Dies erleichtert die Fertigung und das Anlegen der vorzugsweise elastisch ausgebildeten Abschnitte.
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In einer Ausgestaltung können der Unterschenkelabschnitt, der Vorfußabschnitt sowie der Fersenabschnitt auf einem Träger aufgebracht sein. Der Träger kann als ein Textil ausgebildet sein, um durch die flexiblen Eigenschaften ein Anpassen an die Gestalt des jeweiligen Knöchels zu ermöglichen. Bevorzug ist das Textil elastisch ausgebildet. Die Abschnitte können auf dem Träger aufgeklebt, aufgeschweißt oder aufgespritzt werden, ebenfalls ist es möglich, dass die Abschnitte durch eine entsprechend ausgebildete elastische Ausgestaltung innerhalb des Trägers eingearbeitet sind. Die Abschnitte können auf der Innenseite und/oder auf der Außenseite des Trägers angeordnet sein.
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Der Träger kann im angelegten Zustand einen Unterschenkelbereich, einen Vorfußbereich sowie einen Fersenbereich abdecken und umgeben, insbesondere als eine Socke oder ein Strumpf ausgebildet sein, gegebenenfalls unter Freilassung des Zehenbereiches.
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In einer Weiterbildung kann ein Polster oder können mehrere Polster medial oder lateral an der Außenkante im Fußsohlenbereich und/oder im Knöchelbereich des Trägers angeordnet sein. Über die Polster ist es möglich, eine Unterstützung der Vorspannkraft bei einer Seitenlagerung zu bewirken. Wenn eine Supination des Fußes gewünscht ist, ist ein Polster bevorzugt auf der lateralen Außenseite des Trägers im Bereich der Fußsohle angeordnet. Bevorzugt ist das Polster so dick ausgebildet, dass bei einer Auflage der Fußaußenkante die gewünschte Supinationsbewegung eingestellt wird, beispielsweise kann das Polster lateral über den Knöchelvorsprung hinausragen. Umgekehrt ist zur Bewirkung einer Pronationsbewegung oder zur einer Unterstützung einer Pronationsbewegung durch die Abschnitte ein Polster auf der medialen Außenseite des Trägers im Bereich der Fußsohle anzuordnen, gegebenenfalls über die gesamte Länge des Trägers, um bei einer Seitenlagerung mit der Knöchelinnenseite nach unten eine entsprechende Pronationsbewegung oder Pronationsstellung einstellen zu können. Die Polster im Fußsohlenbereich an der jeweiligen Außenseite, also medial oder lateral an der Außenseite, sind bevorzugt nur distal dem Knöchelgelenk angeordnet.
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Alternativ oder ergänzend kann im Knöchelbereich des Trägers ein Polster angeordnet werden. Zur Unterstützung einer Supinationsbewegung bei einer Seitenlagerung ist das Polster auf der medialen Seite im Knöchelbereich angeordnet, zur Unterstützung einer Pronationsbewegung ist das Polster im Knöchelbereich an der lateralen Außenseite angeordnet. Die Polster können bei einer Anordnung sowohl im Fußsohlenbereich als auch im Knöchelbereich bevorzugt auf der jeweils kontralateralen Seite angeordnet sein, um bei einer Seitenlagerung die entsprechende Fußstellung zu bewirken oder zumindest zu unterstützen. Wenn ein Polster an der medialen oder lateralen Außenkante im Fußsohlenbereich angeordnet ist, kann ein Polster im Knöchelbereich auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet sein. Im Falle einer Rückenlage, also wenn die Ferse auf dem Untergrund aufliegt, erfolgt die Einstellung der jeweiligen Fußstellung über die Vorspannkräfte der jeweiligen Abschnitte.
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Bevorzugt ist zumindest ein oder sind alle Polster von dem Träger abnehmbar und reversibel daran festlegbar ausgebildet, beispielsweise um unterschiedliche Größen an Polstern einstellen zu können, um die jeweils für den Nutzer angenehmste Stellung des Fußes relativ zu dem Unterschenkel in der jeweiligen Lagerung zu bewirken. Das oder die Polster sind zerstörungsfrei abnehmbar und austauschbar, insbesondere wiederholt anbringbar an dem Träger befestigt.
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Die Abschnitte können aus einem Elastomer ausgebildet sein, beispielsweise einem Silikon oder einem anderen elastischen Material, alternativ können die Abschnitte auch aus einem beschichteten Textil bestehen, das beispielsweise im Rahmen eines Stanzvorganges in die jeweils gewünschte Form gebracht wurde.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 - eine Knöchelorthese mit Träger in lateraler Seitenansicht;
- 2 - ein Knöchelorthese in Rückansicht;
- 3 - die Knöchelorthese gemäß 2 in lateraler Seitenansicht;
- 4 - eine Knöchelorthese gemäß 2 in Frontalansicht;
- 5 - die Knöchelorthese ohne Träger im nicht angelegten Zustand; sowie
- 6 - eine Variante der 5.
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1 zeigt in einer lateralen Seitenansicht eine Knöchelorthese 10 mit einem Unterschenkelabschnitt 20, der sich von der lateralen Knöchelseite schräg in Proximalrichtung auf die Medialseite erstreckt und den Unterschenkel umgibt. Der Unterschenkelabschnitt 20 ist im Wesentlichen ringförmig ausgebildet und bewirkt ein Widerlager um den Unterschenkel. In einem Knöchelbereich 15 schließt sich an den Unterschenkelbereich 20 ein Fersenbereich 30 an, der sich ebenfalls von der lateralen Seite des Beines um die Ferse herum zur medialen Seite erstreckt. Der Fersenabschnitt 30 ist im Wesentlichen distal zu dem Unterschenkelabschnitt 20 angeordnet und erstreckt sich im Wesentlichen posterior einem Knöchelbereich. In anteriorer Richtung, also in Gehrichtung vor dem Knöchelbereich 15 ist zudem ein Vorfußabschnitt 40 ausgebildet, der sich ebenfalls ringförmig von dem Knöchelbereich 15 von lateral nach medial im Wesentlichen ringförmig erstreckt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind der Unterschenkelabschnitt 20, der Fersenabschnitt 30 und der Vorfußabschnitt 40 auf einem Träger 50 angeordnet. Die Abschnitte 20, 30, 40 laufen in dem Knöchelbereich 15 zusammen und bilden eine Ausnehmung 16 aus, sodass der laterale Knöchelvorsprung nicht von einem der Abschnitte 20, 30, 40 überdeckt ist. Die Abschnitte 20, 30, 40 sind zumindest teilweise oder in Teilbereichen elastisch ausgebildet, können aber, wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als einen einstückigen Zuschnitt ausgebildet und somit vollständig elastisch ausgebildet sein.
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Durch die elastische Ausbildung der Abschnitte 20, 30, 40 ergibt sich im angelegten Zustand eine gleichgerichtete Vorspannkraft, durch die der Fuß im dargestellten Ausführungsbeispiel in eine Pronation bewegt wird oder eine Vorspannkraft ausübt, die eine Pronationsbewegung unterstützt. Die Abschnitte 20, 30, 40 können auf dem Träger 50 aufgeklebt, aufgeschweißt oder aufgespritzt werden, wobei der Träger 50 einen Unterschenkelbereich 52, einen Vorfußbereich 54 sowie einen Fersenbereich 53 aufweist. Der Träger 50 kann aus einem Textil ausgebildet sein, insbesondere einem elastischen Textil, sodass er ähnlich einem Stumpf über den Fuß und Unterschenkel gezogen und unauffällig im Schuh oder während des Schlafens getragen werden kann. Der Zehenbereich kann frei gelassen sein, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, alternativ kann auch der Zehenbereich von dem Träger 50 umschlossen werden.
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In der 2 ist eine Knöchelorthese 10 in einer Rückansicht gezeigt, die in ihrem Aufbau der Knöchelorthese gemäß 1 grundsätzlich entspricht. Die Abschnitt 20, 30, 40 laufen jedoch nicht auf der lateralen Knöchelgelenksseite zusammen, sondern auf der medialen Knöchelgelenksseite, so dass eine Supinationsbewegung oder Inversion unterstützt wird. Es ist zu erkennen, dass der Unterschenkelabschnitt 20 sich auf der lateralen Seite des Unterschenkels herum erstreckt, wobei sowohl der Unterschenkelabschnitt 20 als auch der Fersenabschnitt 30 sich im Knöchelbereich 15 treffen, wo ein Widerlager für die elastisch vorgespannten Abschnitte 20, 30 und den nicht dargestellten Vorfußabschnitt 40 bilden. Der Fersenabschnitt 30 verläuft unterhalb der Schwenkachse des unteren Sprunggelenkes, sodass durch die gleichgerichteten Vorspannkräfte der jeweiligen Abschnitte eine Inversionsbewegung unterstützt wird. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wirken alle Abschnitte 20, 30, 40 in eine Inversionsrichtung, sodass die Fußinnenseite nach innen gezogen wird. Innerhalb des Trägers 50 sind Polster 70, 80 angeordnet, alternativ können die Polster 70, 80 an der Außenseite des Trägers 50 angerordnet sein. Bevorzugt sind die Polster 70, 80 austauschbar an dem Träger 50 befestigt. Zur Unterstützung der Supinationsbewegung, wie sie durch die Abschnitte 20 30, 40 unterstützt werden, wird auf der distalen lateralen Seite des Trägers an der Fußaußnenkante ein Fußsohlenpolster 70 angeordnet, im Knöchelbereich 15 ist auf der kontralateralen Seite ein Knöchelpolster 80 angeordnet. Lagert der Nutzer der Knöchelorthese den Fuß auf der medialen Seite, wird die Verlagerung des Fußes in Inversionsrichtung durch die Erhöhung im Knöchelbereich 15 unterstützt. Lagert den Nutzer den Fuß auf der medialen Seite oder der Fußaußenseite, wird das Fußsohlenpolster 70 ein Auflager bereitstellen, sodass der laterale Knöchel einen Freiraum zum Absenken hat und eine entsprechende Inversionsbewegung stattfindet. Das Fußsohlenpolster 70 erstreckt sich nicht in den Sohlenbereich hinein, sondern nur bis an den Sohlenbereich heran. Das Polster 70 ist am Fußaußenrand oder Fersenaußenrand angeordnet und reicht nicht bis unter die Fußsohle.
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Um eine Verlagerung und Vorspannung in die andere Richtung zu bewirken, werden die Polster und Abschnitte jeweils auf der anderen Seite angeordnet, also medial statt lateral und lateral statt medial.
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3 zeigt eine laterale Ansicht der Knöchelorthese mit dem Träger 50, dem Fersenabschnitt 30 über der Ferse, dem Vorfußabschnitt 40 über dem Vorfußbereich und dem Unterschenkelabschnitt 20, der sich proximal der Knöchelgelenksachse des unteren Sprunggelenkes an dem Träger befindet.
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Die 4 zeigt eine Knöchelorthese 10 der 2 und 3 in Frontalansicht. Anders als bei der Ausführungsform gemäß der 1 sind die Abschnitte 20, 30, 40 nicht von der lateralen Knöchelseite ausgehend nach medial geführt, sondern von der medialen Knöchelseite nach lateral außen. Der Unterschenkelabschnitt 20 erstreckt sich von dem medialen Knöchelbereich nach proximal lateral zur Unterschenkelaußenseite, der Vorfußabschnitt 40 erstreckt sich von medial nach anterior um den Mittelfuß in den Vorfußbereich hinein, um dann auf der Unterseite distal um den Fuß herum geführt zu sein, der nicht dargestellte Fersenabschnitt 30 verläuft entsprechend posterior dem Knöchelgelenk. Das Knöchelpolster ist auf der medialen Seite angeordnet, das Fersenpolster 70, das nicht dargestellt ist, an dem Fersenaußenrand positioniert und entlastet das Sprunggelenk in der jeweiligen Schläferposition in der gewünschten Richtung.
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5 zeigt eine Variante der Knöchelorthese 10 ohne Träger. Die Knöchelorthese 10 ist aus einem gemeinsamen Grundkörper herausgeschnitten oder ausgestanzt und weist drei ringförmige Abschnitte 20, 30, 40 auf, die sternförmig im Knöchelbereich 15 zusammenlaufen. Der Ausnehmung 16 im zentralen Bereich der Orthese 10 dient zur Aufnahme oder Positionierung über den jeweiligen Knöchelvorsprung, entweder auf der lateralen oder auf der medialen Seite. Zur Anlage der Orthese 10 wird bevorzugt zunächst der Fuß durch die Öffnung in dem Unterschenkelabschnitt 20 hindurchgeführt, anschließend wird der Fersenabschnitt 30 um die Ferse auf der dem Knöchel abgewandten Seite herumgelegt, sodass sich die Ferse in der Ausnehmung im Fersenabschnitt 30 befindet. Der Vorfußabschnitt 40 wird mit seiner Ausnehmung um den Zehenbereich des Fußes herumgeführt und an dem Vorfuß oder in dem Mittelfußbereich positioniert. Die Ausnehmung 16 wird an dem jeweiligen Knöchelvorsprung ausgerichtet, wobei die von der Ausnehmung 16 entfernten Bereiche der Abschnitte 20, 30, 40 auf der dem Knöchelbereich 15 oder der Ausnehmung 16 gegenüberliegenden Seite des Unterschenkels bzw. des Fußes anliegen.
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Eine Variante der 5 ist in der 6 gezeigt, bei der der Vorfußabschnitt 40 und der Unterschenkelabschnitt 20 nicht als ein geschlossener Ring, sondern als offene elastische Züge ausgebildet sind. Ein erster Zug oder Streifen 21, 41 weist auf der nach außen gerichteten Oberfläche ein erstes Befestigungselement 23, 43 auf, ein zweiter Zug oder Streifen 22, 42 weist auf der nach innen liegenden Oberfläche ein zweites Befestigungselement 24, 44 auf, das mit dem ersten Befestigungselement 23, 43 wechselwirkt. Die Befestigungselemente sind beispielsweise als Klettverschlüsse ausgebildet und ermöglichen eine Längeneinstellbarkeit, um unterschiedliche Vorspannkräfte einstellen zu können. Bei einer solchen Ausgestaltung muss nicht die gesamte Orthese 10 auf einem Träger 50 festgelegt sein, vielmehr reicht es aus, wenn nur ein Teil des Unterschenkelabschnittes 20 und des Vorfußabschnittes 40 an dem Träger festgelegt ist, beispielsweise im Knöchelbereich 15. In dem Fersenabschnitt 30 ist ein flexibles aber unelastisches Teilstück 35 angeordnet oder ausgebildet. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass solche unelastischen aber flexiblen Teilstücke in dem Vorfußbereich 40 und/oder dem Unterschenkelabschnitt 20 angeordnet sind. Ebenso ist es möglich, dass im Knöchelbereich 15 ein flexibler und nicht elastischer Bereich angeordnet oder ausgebildet ist. Ebenso ist es möglich, nur einen Abschnitt längenveränderlich auszugestalten, der Fersenabschnitt 30 kann ebenfalls längenveränderlich ausgebildet sein, wenn entsprechende Befestigungselemente daran angeordnet sind. Alternative Befestigungselemente sind möglich, beispielsweise über Schlaufen, Druckknöpfe oder ähnliches.
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Die Festlegung der Knöchelorthese 10 der 5 und 6 kann reversibel an einem Träger 50 erfolgen, beispielsweise über einen Klettverschluss, beispielsweise in dem Knöchelbereich 15. Alternativ wird die Knöchelorthese 10 der 5 oder 6 direkt auf der Haut oder über einem Strumpf oder einer Socke getragen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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