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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erkennen von Zuständen eines Schlosses und/oder einer Tür, mit einem Gehäuse, einer Elektronikeinheit mit einem Sensorzur Ermittlung der räumlichen Lage der Vorrichtung anhand der Daten des Sensors und eine Energiequelle zur Versorgung der Vorrichtung mit elektrischem Strom.
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DE 20 2015 106 590 U1 lehrt eine Überwachungsvorrichtung mit einem Neigungssensor, wobei der Neigungssensor in einen Türgriff eingebaut ist. Auf diese Weise kann eine Betätigung des Griffes detektiert werden und über eine Funksenderbaugruppe weitergeleitet werden. Zusätzlich kann auch ein Beschleunigungssensor verbaut sein, wobei der Beschleunigungssensor durch Einbruch oder Beschädigung verursachte Schwingungen erfasst und an eine elektronische Schaltung zur Auswertung zuführt.
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DE 20 2015 106 258 U1 beschreibt eine Vorrichtung zur Betätigung einer Verriegelung eines Fensters oder einer Tür, wobei die Vorrichtung ein Elektronikmodul mit mindestens einem Sensor und einem Funkmodul hat, wobei der Sensor eine Erschütterung oder Bewegung der Betätigungsvorrichtung der Tür oder des Fensters detektieren kann. Über ein Funkmodul kann ein entsprechendes Signal an eine Alarmanlage weitergeleitet werden.
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DE 10 2011 110 850 A1 offenbart eine Überwachungsvorrichtung für Verschlusselemente wie zum Beispiel Türen, wobei die Überwachungsvorrichtung zur Detektion der Bewegung des Verschlusselementes eine Sensoranordnung mit mindestens einem Lagesensor hat. Der Lagesensor detektiert eine Drehung des Verschlusselementes um die Türangel, wobei die Überwachungsvorrichtung bei einem unberechtigten Zutritt ein Signal an eine Datenverarbeitungseinheit sendet und gegebenenfalls eine Alarmmeldung ausgibt.
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Derartige Überwachungsvorrichtungen haben den Nachteil, dass diese sich nur schwer oder gar nicht an Verschlusseinrichtungen, wie z. B. Türen oder Fenster nachrüsten lassen, da diese eine aufwendige Montage mit sich bringen. Weiterhin erschwert der Einbau solcher Überwachungsvorrichtungen die Wartung, da diese auch wieder aufwendig demontiert werden müssen, um z. B. die Energiequelle wie Batterien auszutauschen. Dabei ist es nicht unüblich, wenn ein Teil der Tür oder des Fensters ausgetauscht werden muss.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zum Erkennen von Zuständen eines Schlosses und/oder einer Tür zu schaffen.
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Die Aufgabe wird mit der Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung mit einem Schlüssel für einen Schließzylinder koppelbar ist. Auf diese Weise lässt sich eine kompakte Vorrichtung erreichen, die nachträglich mit einem Schlüssel verbunden werden kann. Es ist zum Beispiel denkbar, dass die Vorrichtung durch Kleben, Klemmen oder Klipsen mit dem Schlüssel gekoppelt werden kann. Es sind aber auch weitere Verbindungsmöglichkeiten denkbar.
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Die Vorrichtung ermöglicht eine Erfassung unterschiedlicher Zustände des Schlosses oder der Tür, wenn der Schlüssel ordnungsgemäß in ein zugehöriges Schloss gesteckt wird. So kann zum Beispiel eine Änderung des Schlosszustandes anhand der Lageänderung der Vorrichtung erkannt werden. Dabei wird beim Ver- oder Entriegeln des Schlosses auch die erfindungsgemäße Vorrichtung gedreht, so dass bei entsprechender Rotation ein verriegelter oder entriegelter Zustand erkannt werden kann.
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Beispielsweise kann der Drehwinkel mit der Drehrichtung, die Anzahl von Teilumdrehungen (z.B. 1/4 Umdrehung bzw. 45° Drehwinkel) mit der Drehrichtung und/oder eine Abfolge von Drehwinkeländerungen mit der jeweiligen Drehrichtung detektiert werden, um hieraus auf einen bestimmten Zustand des Schlosses bzw. der Tür zu schließen.
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Der Schließzylinder kann für den Haupt-Anwendungsfall als Doppelzylinder ausgebildet sein, so dass bei der Rotation des einen Zylinders auch der jeweils andere Zylinder mit in Rotation versetzt wird. Im gesteckten Zustand des Schlüssels mit der Vorrichtung im zugehörigen Schloss kann dann auch eine Ver- oder Entriegelung der Tür detektiert werden, die zum Beispiel durch einen unberechtigten Eingriff auf der anderen Seite, in der nicht der Schlüssel mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung steckt, erfolgt.
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Die Änderung der Lage der Vorrichtung kann zum Beispiel über die Änderung des Winkels der Schwerkraft erkannt werden, wobei auch der Drehwinkel ermittelt werden kann. Der Drehwinkel kann dabei auch über mehrere Umdrehungen der Vorrichtung detektier werden, so dass auch die Anzahl der Umdrehungen bekannt ist. Vorteilhaft ist es, wenn die Anzahl von Umdrehungsinkrementen, z.B. ¼ Umdrehungen bzw. 45° Drehwinkel gezählt wird. Dabei kann die jeweilige Drehrichtung mit berücksichtigt werden, indem je nach Drehrichtung die Anzahl inkrementiert oder dekrementiert wird.
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Des Weiteren kann eine Offen- oder Geschlossenstellung der Tür erfasst werden, indem durch den Sensor die Lage der Vorrichtung in Bezug auf die Tür erfasst werden kann und durch die Elektronikeinheit und/oder eine externe Alarmeinheit entsprechend ausgewertet wird.
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Es kann vorteilhaft sein, sobald der Schlüssel mit gekoppelter Vorrichtung im zugehörigen Schloss steckt, dass eine Zero-Off-Set-Kalibrierung oder Nullpunkt Kalibrierung durchgeführt wird, um bestimmte Zustände des Schlosses und/oder der Tür zu definieren. Über die Elektronikeinheit können die Daten des Sensors mit den Referenzwerten der Zero-Off-Set-Kalibrierung oder der Nullpunkt Kalibrierung verglichen und damit auf einen geänderten Zustand des Schlosses oder der Tür geschlossen werden.
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Die Vorrichtung kann lösbar mit dem Schlüssel koppelbar sein. Dies kann z. B. über einen einfachen Steckmechanismus realisiert werden und hat den Vorteil, dass die Vorrichtungen mit einem anderen Schlüssel verwendet werden kann, wenn die Nutzung mit dem aktuellen Schlüssel nicht mehr erforderlich ist. Zudem vereinfacht die lösbare Verbindung mit dem Schlüssel auch die Wartung der Vorrichtung, indem diese einfach von dem Schlüssel gelöst werden kann.
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Das Gehäuse der Vorrichtung kann zur Aufnahme des Schlüssels eingerichtet sein. Ferner vorteilhaft ist das Gehäuse zweiteilig ausgebildet, wobei eine Reite des Schlüssels zumindest teilweise in dem Gehäuse aufnehmbar ist. Die Reite ist der Teil eines Schlüssels, an dem der Schlüssel von dem Anwender grundsätzlich festgehalten wird. So lässt sich ein einfacher Steckmechanismus realisieren, indem zunächst der Schlüssel in ein erstes Gehäuseteil gesteckt wird, wobei die Reite des Schlüssels im Inneren des Gehäuses positioniert wird und der Schaft nach Außen durch das Gebäude ragt. Die Reite kann zum Beispiel über Halteelemente in dem Gehäuse festgelegt werden. Es ist aber auch denkbar, dass eine Öffnung im Gehäuse vorhanden ist, die nur der Größe des Schaftes des Schlüssels entspricht, so dass die Reite nicht die Öffnung und damit das Gehäuse passieren kann. Ein zweiter Gehäuseteil kann dann einfach auf das erste Gehäuseteil gesteckt werden, wobei im Bedarfsfall die zwei Gehäuseteile auch wieder voneinander gelöst werden können.
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Der Sensor der Vorrichtung kann ein Beschleunigungssensor zur Erfassung der Bewegung der Vorrichtung sein. Ferner vorteilhaft ist es, wenn der Beschleunigungssensor ein Dreiachsen-Beschleunigungssensor ist. Über einen derartigen Sensor kann die gewünschte Funktion der Vorrichtung zur Erfassung von Zuständen eines Schlosses und/oder ggf. auch einer mit der Vorrichtung gekoppelten Tür erreicht werden. Der Beschleunigungssensor gehört zur Gruppe der Inertialsensoren, wobei der Sensor seine Beschleunigung misst. Entsprechend wird bei einem Dreiachsen-Beschleunigungssensor die Beschleunigung aller drei Raumachsen erfasst. Die Messung kann je nach Sensor in Bezug auf eine Bewegung relativ zur Gravitationsrichtung erfolgen oder mit einem Feder-Masse-System auch in Richtungen quer zur Gravitationsrichtung. Die erfassten Daten des Sensors können dann über die Elektronikeinheit und ggf. einer externen Alarm- oder Auswerteeinheit in Zustände des Schlosses und/oder der Tür überführt werden.
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Die Vorrichtung kann eine Alarmeinheit haben oder mit einer Alarmeinheit in Verbindung stehen. Auf diese Weise kann die Überwachung eines Schlosses bzw. einer Tür erreicht werden und bei einer Abweichung von einem bestimmten Zustand, wie zum Beispiel durch Entriegeln des Schlosses, ein Alarmsignal ausgegeben oder ein Alarmsignal an ein mobiles Endgerät geleitet werden. Bevorzugt erfolgt die Ermittlung des Zustandes der Vorrichtung anhand der Sensordaten mit der Elektronikeinheit der Vorrichtung, um die Fehleranfälligkeit und Manipulationsmöglichkeiten bei der Übertragung an eine externe Auswerte- und/oder Alarmeinheit zu reduzieren.
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Ferner vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung und/oder eine damit gekoppelte Alarmeinheit über einen Dreh-Code aktiv oder inaktiv schaltbar ist, wobei der Dreh-Code eine festlegbare Rotation der Vorrichtung umfasst. Dies hat den Vorteil, dass die Vorrichtung und/oder eine damit gekoppelte Alarmeinheit zu einem gewünschten Zeitpunkt aktiviert und deaktiviert werden kann. So wird eine unerwünschte Alarmauslösung vermieden. Ein Dreh-Code könnte derart programmiert werden, dass eine Folge von bestimmten Rotationsabläufen des Schlüssels und damit auch der Vorrichtung die Vorrichtung und/oder eine damit gekoppelte Alarmeinheit aktiv bzw. inaktiv schaltet. Ein Dreh-Code könnte zum Beispiel wie folgt gestaltet sein:
- • 90° Rotation der Vorrichtung im Uhrzeigersinn
- • 180° Rotation der Vorrichtung gegen den Uhrzeigersinn
- • 90° Rotation der Vorrichtung im Uhrzeigersinn.
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Die Grad Angabe bezieht sich dabei auf ein 360°-System. Wird dieser festgelegte Dreh-Code ausgeführt, wird die Vorrichtung und ggf. eine damit gekoppelte Alarmeinheit entsprechend aktiv oder inaktiv geschaltet. Sollte bei Eingabe des Dreh-Codes eine zu große Abweichung von dem Dreh-Code detektiert werden, kann entsprechen auch ein Alarmsignal aufgrund eines Manipulationsversuches ausgegeben werden.
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Die Vorrichtung kann derart eingerichtet sein, dass bei einer Abweichung von einer erwarteten Rotation der Vorrichtung die Vorrichtung und/oder eine mit der Vorrichtung gekoppelte Alarmeinheit eine Alarmmeldung ausgibt. So ist denkbar, dass die Vorrichtung festgelegte Rotationsbewegungen hat, die einer erwarteten Rotationsbewegung zum Beispiel eines Ver- und/oder Entriegelungsvorganges entsprechen. Sollte ein Abweichen von diesen festgelegten Rotationsbewegungen vorliegen, detektiert die Vorrichtung dies und gibt ein Alarmsignal aus oder übermittelt ein Alarmsignal an eine Alarmeinheit, die beispielsweise auch ein mobiles Endgerät (z.B. ein Smartphone) sein kann.
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Die Vorrichtung kann mit einem Türschlossantrieb koppelbar sein. Eine derartige Kopplung mit einem Türschlossantrieb hat den Vorteil, dass bestimmte Rotationen reproduzierbar wiederholt werden können. Dies erleichtert eine Detektion einer abweichenden Rotation, da der Türschlossantrieb eine fest eingespeicherte Rotation der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausführen kann.
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Die Vorrichtung kann weiterhin zur Ausführung weiterer möglichen Funktionen ausgebildet sein, wie z.B.:
- • Zwangscode-Funktion = Definition eines mit dem Sensor detektierbaren Dreh-Codes, den der Benutzer unter Zwang (Bedrohung) zum Auslösen eines Stillen Alarms ausführt.
- • Steuersignal-Funktion = Aussenden von Schaltbefehlen je nach detektierter Dreh-Bewegung für den universellen Einsatz, z. B. Heizungs- oder Lichtsteuerung, wobei ein vordefinierter Bewegungsablauf der Vorrichtung jeweils einem Schaltbefehl zugeordnet ist.
- • Steuersignal-Funktion = Nutzung zusätzlicher Sensorsignale über die Lageänderung der Vorrichtung hinaus, um separate Schaltbefehle z.B. beim Auf- oder Zuschlagen der Tür oder Anklopfen auszusenden, sofern der Sensor diese Ereignisse detektieren kann.
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Der unbestimmte Begriff „ein“ ist als solches und nicht als Zahlwort zu verstehen. So ist zum Beispiel denkbar, dass die Vorrichtung mehrere Sensoren und/oder Energiequellen hat.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit den beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 - Skizze einer Vorrichtung zur Erkennung von Zuständen eines Schlosses mit einem darin eingesteckten Schlüssel in der Frontansicht;
- 2 - Frontansicht einer Tür mit darauf aufgesetzter Vorrichtung in zwei Drehzuständen;
- 3 - Seitenschnittansicht der Vorrichtung aus 1 im Schnitt A-A;
- 4 - Blockdiagramm der elektronischen Schaltung in der Vorrichtung 1;
- 5 - Frontansicht auf das Gehäuseunterteil mit Klemmmechanismus für einen Schlüssel;
- 6 - Querschnittsansicht der Vorrichtung aus 1 im Schnitt B-B;
- 7 - Explosionsansicht der Vorrichtung aus 1.
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1 zeigt eine Skizze einer Vorrichtung 1 zum Erkennen von Zuständen eines Schlosses mit einem Gehäuse, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist. In einem unteren, ersten Gehäuseteil ist eine Öffnung zur Aufnahme eines Schlüssels vorgesehen. Die Vorrichtung 1 wird dabei z.B. kraftschlüssig an der Schlüsselreite des Schlüssels angeklemmt. Die Vorrichtung 1 wird somit mit ihrem Gehäuse auf die Schlüsselreite 2 eines in ein Schloss eingesetzten Schlüssels aufgesetzt und an der Schlüsselreite 2 getragen.
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Die Vorrichtung kann dabei kraftschlüssig mit dem Schlüssel verbunden werden. Denkbar ist aber auch eine formschlüssige Verbindung der Vorrichtung mit dem Schlüssel oder form- und kraftschlüssige Verbindung.
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2 zeigt eine Frontansicht auf eine Tür 3 mit der Vorrichtung 1 im auf einen Schlüssel aufgesteckten Zustand. Der Schlüssel befindet sich dabei in dem nicht sichtbaren Türschloss. Wenn nun das Schloss von der anderen Seite betätigt wird, dann dreht sich der in das Schloss eingesteckte Schlüssel und damit die darauf aufgesetzte Vorrichtung 1 in die skizzierte Drehrichtung mit. Eine dabei erreichte zweite Drehposition ist in der rechten Darstellung der 2 skizziert. Bei der Betätigung eines Schlosses erfährt die Vorrichtung 1 somit eine Drehung, die mit geeigneten Sensoren in der Vorrichtung 1 detektiert wird. Dies gelingt durch die Überwachung einer Lageänderung der Vorrichtung 1 und die Tatsache, dass die Vorrichtung 1 an einen Schlüssel angebracht und die Vorrichtung 1 mit dem Schlüssel damit drehfest verbunden ist.
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Im eingeschalteten Alarmüberwachungszustand der Vorrichtung 1 kann eine detektierte Lageänderung zur Auslösung eines Alarmsignals führen. Das Alarmsignal kann akustisch direkt an der Vorrichtung 1 abgegeben werden, per Funksignal an eine angekoppelte Alarmeinheit übertragen werden und dort ggf. einen wahrnehmbaren oder stillen Alarm auslösen und/oder an eine entfernte Alarmzentrale oder ein mobiles Endgerät mittels Funksignal weitergeleitet werden. Bei einem stillen Alarm kann eine Benachrichtigung per Telefonanruf, SMS oder anderer elektronische Nachricht an ein mobiles Endgerät des Nutzers der Vorrichtung 1 geleitet werden. Dies kann durch die Vorrichtung 1 direkt oder über eine mit der Vorrichtung 1 gekoppelte Alarmeinheit erfolgen.
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Da die Vorrichtung 1 durch Drehung des Schlüssels eine Lageänderung erfährt, die mit einem Sensor detektierbar ist, können auch Dreh-Codes für Drehabfolgen des Schlüssels definiert werden, die jeweils einem Steuersignal zur Ansteuerung eines Gerätes (z.B. Heizung, Licht, Alarmanlage) zugeordnet werden können. So können Drehabfolgen mit Drehwinkelschritten und zugehörigen Drehrichtungen (z.B. 45° nach rechts, 90° nach links, 45° nach rechts, und dergleichen) vorgegeben werden, die jeweils mit einem Steuersignal korreliert sind.
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3 zeigt eine Seitenschnittansicht der Vorrichtung 1 im Schnitt A-A. Erkennbar ist, dass der Schlüssel mit seinem Schlüsselschaft aus dem unteren, ersten Gehäuseteil herausragt und mit seiner Schlüsselreite mindestens im ersten Gehäuseteil und ggf. zu einem weiteren Teil noch im oberen, zweiten Gehäuseteil im gesteckten Zustand positioniert ist.
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Erkennbar ist, dass die Vorrichtung 1 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein unteres, erstes Gehäuseteil 4 und ein darauf aufgesetztes zweites Gehäuseteil 5 (z.B. in Form einer Abdeckhaube) hat. Erkennbar ist die Öffnung 6 zur Aufnahme der Schlüsselreite 2 des Schlüssels 7, der im eingesetzten Zustand mit seinem Schlüsselschaft 8 aus dem unteren, ersten Gehäuseteil 4 herausragt.
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In das Gehäuse ist eine Energiequelle 9 (dargestellt in 5) z.B. in Form eines Akkumulators eingebaut. Hierzu ist ein Batterieträger 10 auf das untere, erste Gehäuseteil 4 aufgesetzt, der von dem oberen, zweiten Gehäuseteil 5 abgedeckt wird. Auf den Batterieträger 10 kann eine Abdeckplatte 11 aufgesetzt werden. Denkbar ist aber auch, dass die Energieversorgung über eine Solarzelle bereitgestellt wird, die dann bevorzugte an der Aussenseite des zweiten, oberen Gehäuseteils 5 angeordnet ist.
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Weiterhin hat die Vorrichtung 1 eine Elektronikeinheit, die einen Sensor zur Lageerkennung der Vorrichtung hat und vorzugsweise auch ein Funkmodul aufweisen kann. Die Elektronikeinheit ist ebenso in das Gehäuse der Vorrichtung 1 eingebaut. Denkbar ist, dass der Sensor und das Funkmodul als Teil einer Platine der Elektronikeinheit ausgebildet sind. Das Funkmodul kann einen Mikrocontroller haben, der zur Auswertung der Sensordaten genutzt wird und mit dem Funkmodul als Chipmodul ausgebildet ist. Der Sensor kann ebenso in dem Chipmodul integriert sein oder als separater Sensor ausgebildet sein. Der Sensor kann ggf. aus mehreren unterschiedlichen Sensorbauteilen für diverse Sensorfunktionalitäten (z.B. 3-Achs-Beschleunigung, Erschütterung, Luftdruck, Lichtintensität etc.) gebildet sein.
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Der Batterieträger 10 wird auf das untere, erste Gehäuseteil 4 aufgesetzt und dort mit Rastelementen 12 verrastet. Hierzu können Rastlaschen von dem unteren, ersten Gehäuseteil 4 abragen, die in Rastöffnungen des Batterieträgers 10 eintauchen und dort durch Formschluss verrasten. Das obere, zweite Gehäuseteil wird auf den Batterieträger aufgesteckt und kann dort verrasten oder einfach nur mittels Reibschluss festgelegt werden.
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Denkbar ist, dass zusätzlich noch nicht dargestellte optionale Sabotagekontakte zwischen dem ersten und zweiten Gehäuseteil 4, 5 vorhanden sind, die einen Alarm beim versuchten Abnehmen des zweiten Gehäuseteils 5 von dem ersten Gehäuseteil 4 auslösen. Eine Sabotage kann aber auch bereits mit dem Sensor anhand von unplausibler Lageänderungen erkannt werden.
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4 zeigt ein Blockdiagramm der elektronischen Schaltung in der Vorrichtung 1. Die Lage des Gehäuses wird mit dem in der Vorrichtung 1 befindlichen Sensor 13 ermittelt. Dieser Sensor 13 kann beispielsweise ein Beschleunigungssensor zur Erfassung der Bewegung des Gehäuses sein. So kann die Lageänderung der Vorrichtung zum Beispiel bezogen auf die Erdbeschleunigung mit einem 3-Achsen-Beschleunigungssensor gemessen werden. Eine Lageänderung der Vorrichtung 1 ist nicht auf Drehlagen in Bezug auf die Drehachse des Schlüssels und die Gravitationsrichtung beschränkt, sondern könnte auch Erschütterungen z.B. beim Anklopfen oder Öffnen oder Schließen einer Tür umfassen. Denkbar ist aber auch, dass ein optischer Sensor in das untere, erste Gehäuseteil 4 eingebaut wird, der eine Bewegung in Bezug auf ein auf dem Türblatt aufgebrachtes Muster erkennt. Der Sensor 13 kann somit mehrere Sensorelemente haben, die in ein Bauteil integriert oder als unabhängige Bauteile realisiert sind.
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Der Sensor ist mit einer Elektronikeinheit 14, die beispielsweise als Mikrocontroller ausgebildet oder einen Mikrocontroller umfassen kann, verbunden. Es ist ein Funkmodul 15 vorgesehen, um einen Alarmfall selbsttägig anhand der Sensorsignale zu ermitteln und die Aussendung eines Alarmsignals z.B. an eine entfernte, mit der Vorrichtung 1 gekoppelte Alarmeinheit 16 über das Funkmodul 15 zu veranlassen. Mit dem Funkmodul 15 könnte auch direkt oder über die Alarmeinheit 16 eine Alarmnachricht an ein mobiles Endgerät 17 übertragen werden. Mit dem Funkmodul 15 direkt oder über die zwischengeschaltete Alarmeinheit 16 können auch Steuersignale an angeschlossene Geräte (z.B. Heizung, Licht, Multimediageräte, Haushaltsgeräte etc.) in Abhängigkeit von vordefinierten Dreh-Codes übertragen werden, die durch Drehabfolgen des Schlüssels mit zugehörigen Lageänderungen der Vorrichtung ausgelöst werden.
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Das Funkmodul 15 kann Teil der Elektronikeinheit 14 sein. Vorteilhaft ist es, wenn ein Mikrocontroller mit dem Funkmodul 15 und ggf. dem Sensor 13 als Chipmodul oder integriert als ASIC ausgeführt ist.
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5 zeigt eine Frontansicht auf das Gehäuseunterteil mit einem Klemmmechanismus für einen Schlüssel. Deutlich wird, dass die Schlüsselreite 2 zwischen zwei Klemmbacken 18a, 18b kraftschlüssig eingeklemmt wird. Die Klemmbacken 18a und 18b sind über federelastische Arme 19 integral mit dem unteren, ersten Gehäuseteil 4 ausgeformt. Das untere, erste Gehäuseteil 4 kann zusammen mit den Armen 19 und den Klemmbacken 18a, 18b einstückig aus Kunststoff, z. B. im Spritzgussverfahren hergestellt sein.
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Deutlich wird, dass die Klemmbacken 18a, 18b jeweils in etwa der Mitte des Anlagebereichs an die Schlüsselreite 2 in einen federelastischen Arm 19 übergeht. Damit wird eine Klemmkraft auf diesen mittleren Bereich direkt aufgebracht. Die Klemmbacken 18a, 18b sind zusätzlich an mindestens einem Ende weiterhin über einen zusätzlichen federelastischen Arm 19 mit dem Rahmenbereich des unteren, ersten Gehäuseteils 4 verbunden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel geht ein äußerer federelastischer Arm 19 der einen Klemmbacke 18a in den zentralen federelastischen Arm 19 der anderen Klemmbacke 18b (und umgekehrt) über, die in einem Wurzelbereich im Rahmen des unteren, ersten Gehäuseteils 4 zusammenlaufen.
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Die federelastischen Arme 19 sind jeweils U-förmig gebogen.
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6 zeigt eine Querschnittsansicht der Vorrichtung 1 aus 1 im Schnitt B - B. Erkennbar ist, dass der Batterieträger 14 zwei Energiequellen 9 in Form einer Stab-Batterie oder eines Stab-Akkumulators trägt. Hierzu sind in dem Batterieträger 10 geeignete Aufnahmekonturen bspw. in Form einer im Schnitt teilkreisförmigen Mulde zur Aufnahme der Energiequelle 9 vorhanden. Die Breite des Batterieträgers 10 ist schmaler als die Breite des unteren, ersten Gehäuseteils 4. Deutlich wird, dass das obere, zweite Gehäuseteil 5 auf den Batterieträger 10 aufgesetzt wird und bündig mit dem unteren, ersten Gehäuseteil 4 im aufgesetzten Zustand abschließt. Das obere, zweite Gehäuseteil 5 bildet somit eine Abdeckkappe für den Batterieträger 10, der flächig auf dem unteren, ersten Gehäuseteil 4 aufgeklipst ist.
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Erkennbar ist auch, dass die Klemmbacken 18a, 18b des unteren, ersten Gehäuseteils 4 formschlüssig an der Schlüsselreite 2 anliegen, sodass die Vorrichtung 1 auf dem Schlüssel 2 aufgesteckt und dort festgelegt ist.
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Erkennbar ist zudem, dass der Batterieträger 10 mit einer Abdeckkappe 11 abgedeckt wird. Auf der Abdeckkappe 11 befindet sich die Elektronikeinheit 14, die den Sensor und ein Funkmodul beinhaltet. Wie dargestellt kann die Elektronikeinheit 14 eine Platine mit darauf aufgebrachten elektronischen Bauelementen haben. Sie können auch als Chip-Modul ausgeführt sein.
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7 zeigt eine Explosionsansicht der Vorrichtung aus 1. Dabei ist noch ein Türgriff 20 einer Tür gezeigt. Unterhalb dieses Türgriffs 20 befindet sich üblicherweise ein nicht dargestelltes Schloss zur Aufnahme des Schlüssels 7.
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Deutlich wird, dass die Vorrichtung 1 mehrteilig aufgebaut ist und das untere, erste Gehäuseteil 4, den darauf aufrastbaren Batterieträger 10, die Abdeckkappe 11 und das obere, zweite Gehäuseteil 5 in Form einer Abdeckkappe aufweist.
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Von dem unteren, ersten Gehäuseteil 4 ragen Rastlaschen 12 (auch Rastfinger genannt) ab. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind im oberen und unteren Bereich jeweils Paare von Rastfingern vorgesehen. Diese werden in entsprechende Rastöffnungen 21 eingesteckt, um auf diese Weise den Batterieträger 10 mit dem unteren, ersten Gehäuseteil 4 zu verrasten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015106590 U1 [0002]
- DE 202015106258 U1 [0003]
- DE 102011110850 A1 [0004]