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Die
Erfindung betrifft eine Codeeingabeeinheit für elektronische Schließzylinder.
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Elektronische
Schließzylinder
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie werden insbesondere
in Einsteckschlösser
von Türen
eingebaut. Sie verfügen über einen
Zylinderkörper,
in dem drehbar eine Achse gelagert ist, die drehfest mit einem außenseitigen
Drehknauf verbunden ist. Im Zylinderkörper ist außerdem ein Schließnocken
drehbar gelagert, über den
Riegel und Falle des Einsteckschlosses betätigt werden können.
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Der
elektronische Zylinder verfügt
entweder über
eine Koppeleinheit oder über
eine Sperreinheit. Die Koppeleinheit stellt nur im aktivierten Zustand eine
drehfeste Verbindung zwischen Achse und Schließnocken her. Im Ruhezustand
hingegen dreht die Achse frei durch, so dass von außen keine Schlossbetätigung möglich ist.
Die alternative Sperreinheit, erlaubt nur im aktivierten Zustand
eine Betätigung
des Schließnockens über die
Achse. Im Ruhezustand ist hingegen die Betätigung der Achse gesperrt.
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Eine
Auswerte- und Steuerelektronik bewertet die Gültigkeit eingegebener Zutrittsberechtigungen
und schaltet nach Eingabe einer gültig gespeicherten Berechtigung
die Koppel- oder
Sperreinheit zeitbegrenzt vom Ruhezustand in den aktivierten Zustand.
Die Energieversorgung der elektrischen Komponenten des elektronischen
Schließzylinders
erfolgt durch eine Batterie.
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Als
Zutrittsberechtigungen werden üblicherweise
Transponder oder Chip-Schlüssel
verwendet. Deshalb sind die elektronischen Zylinder mit Leseeinheiten
für solche
Berechtigungsträger
ausgestattet. Häufig
werden am Markt Zylinder gesucht, die alternativ oder ergänzend zu
Transpondern oder Chip-Schlüsseln
auch eine Betätigung über Eingabe von
geistigen Codes ermöglichen.
Insofern stellt sich das Problem, elektronische Schließzylinder
mit Tastaturen oder Codeeingabeeinheiten zu verbinden. Im Stand
der Technik sind hierfür
unterschiedliche Lösungsansätze entwickelt
worden.
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In
der
DE 10 2006
002 310 A1 wird ein Schließzylinder mit Drehknauf beschrieben,
wobei Zahlencodes durch Drehung des Drehknaufs eingegeben werden.
Der Drehknauf ist mit Raststellungen ausgestattet. Beim Drehen des
Drehknaufs wird an jeder Raststellung ein elektrischer Impuls gegeben. Es
kann außerdem
die Drehrichtung des Drehknaufs detektiert werden. Drehrichtung
und Zahl der ausgelösten
Impulse werden bewertet und hieraus wird die Position des Drehknaufs
ermittelt. Eine „Enter"-Funktion zur Bestätigung eines
eingegebenen Codeelements wird nicht benötigt.
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Diese
Lösung
hat den Nachteil, dass sich die Bedienung für den Nutzer relativ schwierig
gestaltet. Er kann sich zur Codeeingabe keine absoluten Drehpositionen
anhand von aufgebrachten Zahlen oder Buchstaben merken, sondern
er muss sich seinen Code nur in Form von Veränderungen in Relation zur jeweils
vorher gewählten
Drehposition merken. Ein weiterer gravierender Nachteil ist in der
vorgeschlagenen taktilen Rückmeldung
zu sehen. Taktile Rückmeldung
verursacht Geräusche.
Durch heimliches Mithören
dieser Geräusche
kann das Codegeheimnis unbemerkt vom Nutzer enttarnt werden. Somit muss
eine solche Eingabeeinheit mit taktiler Rückmeldung als unsicher bewertet
werden.
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In
der
US 2004/0040355
A1 wird ein elektronischer Schließzylinder beschrieben, bei
dem eine Tastatur in den äußeren Drehknauf
integriert ist. Der Zylinder besteht aus den drei Modulen äußerer Drehknauf,
Zylinderkörper
und innerer Drehknauf. Der äußere Drehknauf
hat keine elektrische Verbindung mit der Auswerte- und Steuereinheit
im inneren Drehknauf. Die auf der Türaußenseite durch Codeeingabe erzeugten
Informationen werden akustisch oder durch Lichtwellen oder durch
Funk zum inneren Drehknauf übertragen.
Im Gegensatz zur vorgenannten Lösung
ist die Tastatur hier integraler Bestandteil des äußeren Drehknaufs
und ist deshalb wirksam gegen unberechtigtes Entfernen geschützt.
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In
der am Markt verbreiteten Form des Systems ist der äußere Drehknauf
als Dreieckskörper
mit drei planen Flächen
ausgebildet. In eine dieser drei planen Flächen ist die Tastatur als plane
Folientastatur eingefügt.
Der Drehknauf weist beachtliche Kantenlängen auf, so dass er an Türen mit
Schlössern mit
kleinen Dornmaßen
nicht einsetzbar ist. Bei diesem System sind die folgenden Nachteile
zu nennen:
- • Während die
Haupt-Batterie des Zylinders im unkritischen inneren Drehknopf des
Zylinders untergebracht ist, benötigt
die Signalübertragungseinheit
im äußeren Drehkauf
eine zusätzliche
Batterie im kritischen Außenbereich,
wo sie extremer Kälte
ausgesetzt sein kann. Dies kann bei schwacher Batterie Systemausfälle bewirken.
- • Das
System benötigt
für die
durch Codeeingabe in die Tastatur erzeugten Signale eine zusätzliche Übertragungseinheit
im äußeren Drehknauf
und eine zusätzliche
Empfangseinheit im inneren Drehknauf. Diese zusätzlichen Komponenten erhöhen die
Kosten des Gesamtsystems deutlich, was im preis-sensiblen Endverbrauchersegment des
Marktes die Absatzchancen belastet.
- • Die
zusätzlichen Übertragungs-
und Empfangseinheiten erhöhen
die Komplexität
und damit die Anfälligkeit
des Systems gegen Störungen.
- • Die
am Markt angebotene Größe des äußeren Drehknaufs
ist an Türen
mit kleinem Dornmaß nicht
einsetzbar.
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In
der
US 49 01 545 wird
ein elektronischer Schließzylinder
beschrieben, bei dem eine Tastatur mit 6 Tastenfeldern in den äußeren Drehknauf
integriert ist. Jedes Tastenfeld beinhaltet ein eigenes Schaltelement,
welches bei Drücken
des Tastenfelds einen Kontakt erzeugt, der als Signal zur Verarbeitung
an die Steuerelektronik weitergeleitet wird. Zur Erhöhung der
möglichen
Kombinationsvielfalt wird zugelassen, dass eine Tastenfeld-Eingabe auch das gleichzeitige
Drücken
von 2 Tastenfeldern umfassen darf. Ein kompletter Code besteht aus
6 Tastenfeld-Eingaben in einer definierten Reihenfolge. Der eingegebene
Code wird mit den als gültig
gespeicherten Codes verglichen. Ist der eingegebene Code als gültig gespeichert,
gibt die Steuerelektronik über einen
Motor den Zylindermechanismus zur Drehung frei, so dass der Zylinder
dann mit einem mechanischen Schlüssel
in seine Öffnungsposition
gedreht werden kann.
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Diese
Lösung
hat den Nachteil, dass über
jedes einzelne Tastenfeld ein separates Schaltelement bedient werden
muss. Mit jedem Drücken
muss zuverlässig
ein Kontakt gegeben werden und nach dem Drücken muss das Tastenfeld zuverlässig in
seine Ausgangsposition zurückkehren
und den gegebenen Kontakt wieder lösen. Ist der zuverlässige Ablauf auch
nur bei einem Tastenfeld gestört,
ist keine korrekte Eingabe mehr möglich. An Außentüren kann der
Drehknopf allen denkbaren Wetterbedingungen ausgesetzt sein. Besonders
kritisch erscheint es, wenn die Tastenfelder im Winter erst beregnet
werden und anschließend
vereisen. In dieser Situation erscheint die Betätigung und besonders die zuverlässige Rückstellfunktion
des Tastenfelds gefährdet
zu sein. Insgesamt erscheint es sehr schwierig, ein Tastenfeld mit
seinen zugehörigen
Schaltelementen zu bilden, welches angesichts seiner exponierten
Anordnung bei allen Wetterbedingungen zuverlässig funktioniert.
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Ein
zweiter Nachteil dieser Lösung
besteht darin, dass durch Präparierung
der Tastenfelder Rückschlüsse auf
den benützten
gültigen
Code ermöglicht
werden.
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In
der
EP 04 75 301 A2 wird
eine Code-Eingabevorrichtung beschrieben, bei der die Codezeichen
in einer benutzerunabhängig
vorgegebenen Reihenfolge unter Steuerung durch eine elektronische
Verarbeitungseinheit auf einer Anzeigevorrichtung wiedergegeben
werden. Wenn ein zutreffendes Codezeichen erscheint, wird es vom
Benutzer über ein
Bedienelement bestätigt.
Auf diese Weise wird verhindert, dass durch Präparierung der Bedienelemente
Rückschlüsse auf
den Code ermöglicht
werden.
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Ein
Nachteil dieser Lösung
besteht darin, dass die Codezeichen zufallsgesteuert – und damit für den Benutzer überraschend – erscheinen.
Je nach Geschwindigkeit des Ablaufs wird vom Benutzer eine hohe
Konzentration gefordert, um einen korrekten Bedienungsablauf zu
gewährleisten.
Diese Art der Nutzung erscheint uns in den Bedienungsabläufen als
zu anspruchsvoll für
den täglichen
Routinebetrieb.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Eingabeeinheit für geistige
Codes zu beschreiben, die platzsparend und vandalismusgeschützt in den
außenseitigen
Drehknauf eines elektronischen Schließzylinders integriert werden
kann. Ziel ist es, den Drehknauf so kompakt zu gestalten, dass der
Zylinder auch an Schlössern
mit kleinem Dornmaß eingesetzt
werden kann.
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Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 beschriebenen Maßnahmen.
Die möglichen
Codeelemente (X) sind separat voneinander auf unterschiedlichen
Positionen des äußeren Drehknaufs
(1) angeordnet. Ein geistiger Code besteht aus n Codeelementen
X, die nacheinander in bestimmter Reihenfolge einzugeben sind. Die
Eingabe eines konkreten Codeelements Xk erfolgt in zwei Schritten:
als erstes wird der Drehknauf so gedreht, dass das konkret gewünschte Codeelement
Xk in einer definierten Position steht. Anschließend wird diese gewählte Position
durch eine definierte Aktion des Eingebers bestätigt – vorzugsweise durch Drücken oder
Ziehen des Drehknaufs (1).
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Die
beschriebene Lösung
lässt sich – im Vergleich
zu einer Tastatur – extrem
platzsparend realisieren. Die Codeelemente X können auf dem äußeren Drehknauf
(1) dargestellt werden, ohne die ursprünglich geplante Knaufgröße vergrößern zu
müssen.
Somit kann der Drehknauf (1) so kompakt gestaltet werden,
dass er auch an Schlössern
mit schmalem Dornmaß problemlos
eingesetzt werden kann. Auch im Hinblick auf Schutz gegen Vandalismus
bietet die beschriebene Lösung
entscheidende Vorteile im Vergleich mit einer Tastatur: während eine Funktastatur
nicht wirklich gegen Entfernen geschützt werden kann, sind die Codeelemente
(X) in den metallischen Drehknauf (1) eingelasert und sind somit
extrem geschützt
gegen Entfernen oder andere vandalische Akte.
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In
Anspruch 2 wird ein alternatives System zu Anspruch 1 beschrieben.
In Anspruch 1 ist jedem konkreten Codeelement (Xk) eine absolut
definierte konkrete Drehposition (PXk) zugeordnet. In Anspruch 2
hingegen kann die erste Drehposition (PX1) für die Eingabe des ersten Codeelements
(Xk1) frei gewählt
werden. Alle weiteren Drehpositionen (PX) für die Eingabe der weiteren
Codeelemente (X) definieren sich ausschließlich in Relation zur gewählten ersten
Drehposition (PX1). Dies bedeutet, dass es bei dieser Variante nicht
unbedingt nötig
ist, Zahlen, Buchstaben oder andere Symbole auf dem Drehknauf abzubilden,
da die einzelnen Drehpositionen (PX2) bis (PXn) sich nur als Veränderungswerte
bezogen auf die frei gewählte
erste Drehposition (PX1) ergeben. Ein solches System könnte sogar
bei Dunkelheit bedient werden, da keine absoluten Drehpositionen
eingestellt werden müssen,
sondern nur relative Positionen gefunden werden müssen. Die
erste Drehposition (PX1) könnte
also „blind" eingestellt werden.
Die weiteren Drehpositionen könnten
dann durch Mitzählen
der beim Drehvorgang absolvierten Rasterpositionen gefunden werden.
In der Auswerte- und Steuerelektronik würden deshalb die einzelnen gespeicherten
Codes nicht mit Absolut-Positionen, sondern mit Relativ-Positionen
bezogen auf die erste Drehposition (PX1) gespeichert und bewertet
werden.
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Die
in Anspruch 3 beschriebenen Maßnahmen
bewirken vorteilhaft, dass die Nutzer die möglichen Drehpositionen (PX)
des Drehknaufs (1), in denen gültige Eingaben von Codeelementen
(X) erfolgen können,
eindeutig identifizieren können.
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Durch
die in Anspruch 4 beschriebenen Maßnahmen wird vorteilhaft erreicht,
dass – im
Gegensatz zu mechanischer Rasterung – der Drehknauf (1)
geräuschlos über die
Rasterpositionen hinweggedreht werden kann. Bei mechanischer Rasterung
hingegen wäre
die Drehung über
eine Rasterposition hinweg mit Geräuschentwicklung verbunden,
so dass ein Abhören
der gewählten
Eingabepositionen denkbar wäre.
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Die
in Anspruch 5 beschriebenen Maßnahmen
bringen den Vorteil, dass jede für
eine Eingabe gewählte
konkrete Drehposition (PXk) des Drehknaufs (1) in eleganter
Weise ohne Rückgriff
auf eine feststehende Referenzfläche
des Schließzylinders detektiert
werden kann.
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Die
in Anspruch 6 aufgeführten
Maßnahmen beschreiben
die vorteilhafte Möglichkeit,
die Auswerte- und Steuerelektronik (4) des Schließzylinders
im Ruhezustand des Systems im batteriesparenden Schlafmodus zu halten.
Erst wenn der Drehknauf (1) betätigt wird, kann dies vom sowieso
vorhandenen Beschleunigungssensor (2) oder Neigungssensor
(3) detektiert und als Folge davon das System geweckt werden.
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Die
in Anspruch 7 aufgeführten
Maßnahmen beschreiben
die alternativ möglichen
Wege, konkret gewählte
Eingabepositionen zu detektieren. Die vorgestellten Mittel benötigen allerdings – im Gegensatz zur
Lösung
des Anspruchs 4 – eine
Referenzfläche am
feststehenden Teil des Schließzylinders.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben. Es
zeigen:
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1:
Elektronischer Schließzylinder
mit Codeeingabeeinheit in geschnittener Seitenansicht.
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2:
Systemkomponente für
magnetische Rasterung in geschnittener Seitenansicht und in geschnittener
Draufsicht.
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1 zeigt
einen elektronischen Schließzylinder
mit Codeeingabeeinheit im zylindrischen Drehknauf (1) mit
verkabelten elektrischen Komponenten in geschnittener Seitenansicht.
Der elektronische Zylinder verfügt über einen
Zylinderkörper
(5), der in ein Einsteckschloss einer Türe eingeschoben und mit der
Stulpschraube gegen das Schloss verschraubt wird. Im Zylinderkörper (5)
ist eine Achse (6) drehbar gelagert, die drehfest mit dem äußeren Drehknauf
(1) verbunden ist. Im Zylinderkörper (5) ist außerdem ein Schließnocken
(7) drehbar gelagert, der unabhängig von der Achse (6)
gedreht werden kann und der bei Drehung Falle und Riegel des Schlosses
betätigt.
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Der
elektronische Zylinder verfügt
außerdem auf
der Türinnenseite über einen
Drehknauf (8), der unabhängig von der Achse gedreht
werden kann. Im inneren Drehknauf (8) befindet sich eine
Drehplatte (9), die mit der Achse (6) drehfest
verbunden ist. Auswerte- und Steuerelektronik (4) und Batterie
(10) sind drehfest mit der Drehplatte (9) – und damit
auch drehfest mit Achse (6) und äußerem Drehknauf (1) – verbunden.
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In
der Achse (6) ist eine Koppeleinheit (11) angeordnet,
die von einem Motor (12) angetrieben wird. In der Achse
(6) wird mitdrehend ein Kabel (13) geführt, welches
Codeeingabeeinheit, Koppeleinheit (11), Motor (12),
Auswerte- und Steuerelektronik (4) und Batterie (10)
miteinander verbindet. Alle elektrisch relevanten Komponenten des
Zylinders sind mitdrehend mit der Achse (6) angeordnet
und können deshalb
auf einfache Weise miteinander verkabelt werden. Auf die Verwendung
von im Dauerbetrieb unzuverlässigen
Schleifkontakten kann deshalb völlig
verzichtet werden.
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In
der Auswerte- und Steuerelektronik (4) werden gültig angelegte
geistige Codes gespeichert. Nach Eingabe eines gültig gespeicherten geistigen Codes
wird der Motor (12) zeitbegrenzt bestromt. Für die Dauer
der Bestromung fährt
der Motor (12) die Koppeleinheit (11) vom Ruhezustand
in den aktivierten Zustand, in welchem sie den Schließnocken
(7) an die Achse (6) ankoppelt und damit Schlossbetätigung über den äußeren Drehknauf
(1) ermöglicht.
Bei Beendigung der Bestromung fährt
der Motor (12) die Koppeleinheit in den Ruhezustand zurück. Damit dreht
der äußere Drehknauf
(1) wieder frei durch und ermöglicht keine Schlossbetätigung mehr.
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Der äußere Drehknauf
(1) ist zylinderförmig gestaltet.
In den Drehknauf (1) sind Griffmulden (14) eingelassen,
die das Drehen des Drehknaufs (1) erleichtern.
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Die
Codeeingabeeinheit ist in den äußeren Drehknauf
(1) integriert. Ein geistiger Code besteht aus Codeelementen
X. Die möglichen
Codeelemente X sind in Form von Zahlen und Buchstaben halbringförmig auf
dem Drehknauf (1) angeordnet. Die Eingabe eines konkreten
Codeelements Xk geschieht in zwei Schritten: zunächst ist der Drehknauf (1)
so zu drehen, dass das zur Eingabe gewählte Codeelement Xk oben steht.
In einem zweiten Schritt ist der Drehknauf (1) nun in dieser
Position in Richtung Tür zu
drücken.
Dieses Eindrücken
des Drehknaufs (1) ist die Bestätigung, dass das angewählte konkrete Codeelement
Xk als Eingabe in die Auswerte- und Steuerelektronik (4) übernommen
werden soll.
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Ein
geistiger Code der Länge
n ist durch n Eingaben in bestimmter Reihenfolge in die Auswerte- und
Steuerelektronik (4) einzuspeisen. Dabei sind auch Mehrfacheingaben
des gleichen Codeelements zulässig.
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Um
dauerhafte Haltbarkeit zu erreichen und um die Codeeingabeeinheit
gegen Vandalismus zu wappnen, sind die Codeelemente X in den metallenen
Drehknauf (1) eingelasert. In unserem konkreten Beispiel
sind 12 mögliche
Codeelemente X in Form eines Halbkreises über 180° auf dem Drehknauf (1) angeordnet.
Eine solche Anordnung erlaubt eine komfortable Eingabe und erfordert
keinerlei Vergrößerung des
Drehknaufs. Somit kann der Drehknauf (1) mit einem Durchmesser
von 30 mm so kompakt gestaltet werden, dass er auch an Schlössern mit kleinem
Dornmaß problemlos
eingesetzt werden kann.
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Die
Eingabe eines konkreten Codeelements Xk kann also nur dann erfolgen,
wenn das konkrete Codeelement Xk oben steht. Jedem konkreten Codeelement
Xk ist also eine definierte Drehposition PXk des Drehknaufs (1)
zugeordnet. Um also eine gültige Eingabe
vornehmen zu können,
muss der Nutzer zunächst
die definierte Drehposition PXk einstellen. Um dem Nutzer eine eindeutige
Identifizierung der richtigen Position zu ermöglichen, sind alle möglichen Drehpositionen
PX für
die Eingabe der möglichen Codeelemente
X durch eine Rasterung gekennzeichnet. Der übliche Weg einer mechanischen
Rasterung verbietet sich allerdings in dieser Anwendung. Mechanische
Rasterung ist nämlich
beim Drehen immer mit einer gewissen Geräuschentwicklung verbunden. Dies
würde ein
Abhören
der gewählten
Eingabepositionen ermöglichen
und damit das Codegeheimnis gefährden.
Um dies zu vermeiden, muß eine
geräuschlose
Form der Rasterung gewählt
werden.
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2 zeigt,
wie eine magnetische Rasterung realisiert wird, die eine geräuschlose
Betätigung des
Drehknaufs (1) ermöglicht.
Mit dem Drehknauf (1) ist ein drehendes Teil (15)
drehfest verbunden. Im drehenden Teil (15) sind drei Permanentmagnete (16)
eingelassen. Auf der gegenüber
liegenden Seite ist am Zylinderkörper
(5) ein feststehendes Teil (17) durch einen Fixierstift
(18) fest mit dem Zylinderkörper (5) verbunden.
In diesem feststehenden Teil (17) sind ebenfalls Permanentmagnete
(16) eingelassen – und
zwar so, dass deren Pluspole den Minuspolen der Magnete des drehenden
Teils (15) gegenüber
liegen, was eine gegenseitige Anziehung der Magnete (16)
bewirkt. Die in der Zeichnung dargestellte mengenmäßige Verteilung
der Magnete (16) hat zur Folge, dass jeweils an den Eingabepositionen
PX die stärkste
Anziehung vorliegt, so dass diese Positionen eindeutig durch die
fühlbare
Rasterung gekennzeichnet sind. Somit kann der Nutzer die korrekten
Drehpositionen PX klar identifizieren.
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Zum
Abschluss ist noch zu beschreiben, wie die vom Nutzer gewählten Eingabepositionen
PX vom elektronischen System des Schließzylinders erkannt werden.
Im Stand der Technik sind unterschiedliche Mittel bekannt, die es
erlauben, eine vorliegende konkrete Drehposition gegen eine feststehende
Referenzfläche
zu detektieren. Zum einen wäre
es möglich,
mit Hilfe von Reflex-Lichtschranken eine optische Erkennung der
jeweiligen Drehposition zu erreichen. Genauso wäre es denkbar, mit Hilfe von Hallsensoren
eine magnetische Detektierung der Drehposition zu ermöglichen.
Letztlich ist auch eine elektromechanische Lösung mit unterschiedlichen Schaltern
oder Kontaktflächen
denkbar, die je nach Drehposition kontaktiert werden. Alle diese
möglichen
Lösungen
haben aber den Nachteil, dass sie auf eine Referenzfläche im feststehenden
Teil angewiesen sind.
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Das
vorgeschlagene Mittel der Wahl hingegen verwendet einen Beschleunigungssensor
(2) oder einen Neigungssensor (3) zur Detektion
der jeweiligen Drehposition. Bei dieser Lösung kann ohne jegliche Referenzfläche im feststehenden
Teil gearbeitet werden, was die Konstruktion deutlich vereinfacht.
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Ein
Beschleunigungssensor (2) oder Neigungssensor (3)
basiert auf der Messung der Erdanziehungskraft und liefert über sein
integriertes Koordinatensystem elektrische Werte, aus welchen über eine
abhängig
vom mechanischen Einbau des Sensors abgeleitete Tabelle elektrischer
Werte die jeweilige genaue Drehposition PXk errechnet werden kann.
Bei Verwendung dieser Sensoren (2) oder (3) kann
also jede für
eine Eingabe gewählte
konkrete Drehposition (PXk) des Drehknaufs (1) in eleganter Weise
ohne Rückgriff
auf eine feststehende Referenzfläche
des Schließzylinders
detektiert werden.
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Ein
Beschleunigungssensor (2) oder ein Neigungssensor (3)
mit Dreiachsen-Koordinatensystem kann
auch elektrische Werte zur Z-Achse liefern. In unserem Fall liegt
die Z-Achse parallel zur Erdoberfläche. Bei Nutzung der Werte
der Z-Achse kann das Drücken
des Drehknaufs (1) in axialer Richtung detektiert und als
Weckimpuls genutzt werden. Dies eröffnet die vorteilhafte Möglichkeit,
die Auswerte- und Steuerelektronik (4) des Schließzylinders
im Ruhezustand des Systems im batteriesparenden Schlafmodus zu halten.
Erst wenn der Drehknauf (1) in axialer Richtung gedrückt wird,
kann dies vom Beschleunigungssensor (2) oder Neigungssensor
(3) detektiert und als Folge davon das System geweckt werden.
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Beschleunigungssensor
(2) oder Neigungssensor (3) sind auf einer Platine
im Inneren des Drehknaufs (1) angeordnet und melden ihre
detektierten Codeeingabe-Informationen über das Kabel (13)
zur weiteren Auswertung an die Steuer- und Auswerteelektronik (4).
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Zum
Abschluss sollen die Vorteile des vorgestellten Systems im Vergleich
mit der bisher am Markt dominierenden Funktastatur-Lösung gewürdigt werden:
- • Die
Funktastatur muss im ungeschützten
Außenbereich
angebracht werden und kann nur unzureichend gegen unberechtigtes
Abnehmen geschützt
werden. Die vorgestellte Codeeingabeeinheit hingegen ist fester
Bestandteil des Schließzylinders
und ist somit total gegen unberechtigtes Entfernen und andere vandalische
Akte geschützt.
- • Funkverbindungen
sind prinzipiell gegen Störungen
anfällig.
Die Codeeingabeeinheit hingegen ist zuverlässig und störungssicher mit der Auswerte- und
Steuerelektronik verkabelt.
- • Während die
Batterie des Zylinders im unkritischen inneren Drehknopf des Zylinders
untergebracht ist, benötigt
die Funktastatur eine zusätzliche
Batterie im kritischen Außenbereich,
wo sie extremer Kälte
ausgesetzt sein kann. Dies kann bei schwacher Batterie Systemausfälle bewirken.
- • Durch
die zusätzliche
Funktastatur werden die Kosten des Gesamtsystems deutlich erhöht, was im
preis-sensiblen Endverbrauchersegment des Marktes die Absatzchancen
belastet. Die Codeeingabeeinheit hingegen kann preiswert als integrierte
Komponente des Schließzylinders
realisiert werden.