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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes, welches insbesondere als Kombigargerät ausgebildet ist. Dabei umfasst das Gargerät wenigstens einen Garraum, welcher mittels wenigstens einer Heizquelle beheizbar ist und wenigstens eine Steuereinrichtung. Dabei stellt ein Benutzer wenigstens ein Garprogramm für wenigstens ein zuzubereitendes Gericht durch die Auswahl von wenigstens einer Garkomponente aus wenigstens einer Garkomponentenliste einstellt.
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Ein Benutzer wird bei der Benutzung moderner Haushaltgeräte je nach Ausführung des Gerätes teilweise sehr unterstützt und/oder angeleitet. Insbesondere bei Gargeräten kann ein Benutzer Automatikprogramme benutzen, um bei der Zubereitung von Speisen unterstützt zu werden.
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Neben der Verwendung von vollautomatischen Programmen kann ein Benutzer beim Kochen auch durch Anweisungen unterstützt werden. So gibt es unter anderem eine Funktion, welche einen Benutzer beim Garen von Gerichten oder auch ganzen Menüs unterstützt. Dann wird einem Benutzer beispielsweise ein vollständiges Rezept vorgegeben und der Benutzer arbeitet das Rezept nach Handlungsaufforderungen ab. Dabei werden Speisen in unterschiedlichen Gargefäßen und/oder mittels unterschiedlicher Gargeräte zubereitet. Weiterhin wird insbesondere bei der Verwendung von nur einem Gargerät der Benutzer dazu aufgefordert, einzelne Lebensmittel entsprechend ihrer Gardauer nach und nach in den Garraum einzugeben.
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Solche Automatikprogramme funktionieren zuverlässig und liefern in der Regel hervorragende Ergebnisse. Nachteilig ist jedoch, dass der Benutzer während des Garvorgangs regelmäßig eingreifen muss und dass das Rezept nicht abgeändert werden kann. Zudem entsteht durch die Verwendung unterschiedlicher Gargefäße und/oder Gargeräte ein nicht unerheblicher Reinigungsaufwand nach der Zubereitung.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Benutzer bei der Zubereitung von Gerichten flexibel zu unterstützen, wobei insbesondere das separate Garen oder Hinzugeben einzelner Lebensmittel vermieden wird und wobei vorzugsweise der Reinigungsaufwand geringer ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Betreiben eines Gargerätes, wobei das Gargerät wenigstens einen Garraum und wenigstens eine Steuereinrichtung umfasst, wobei mit wenigstens der Garraum mittels wenigstens einer Heizquelle beheizbar ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren stellt ein Benutzer ein Garprogramm für wenigstens ein zuzubereitendes Gericht durch die Auswahl von wenigstens einer Garkomponente aus wenigstens einer Garkomponentenliste ein. Dabei wählt der Benutzer wenigstens eine Hauptkomponente aus der Garkomponentenliste aus. Zu dieser Hauptkomponente stellt der Benutzer wenigstens ein Garparameter ein bzw. wählt wenigstens ein Garparameter aus. Die Steuereinrichtung leitet wenigstens die einzustellende Temperatur und/oder die Garzeit als Garprogramm anhand der Auswahlen des Benutzers ab, um ein vorbestimmtes Garergebnis für die Hauptkomponente zu erreichen. Nachdem ein Garprogramm für die Hauptkomponente bestimmt worden ist, filtert die Steuereinrichtung die Garkomponentenliste anhand des abgeleiteten Garprogrammes, um wenigstens eine Nebenkomponente vorzuschlagen, welche mittels des für die Hauptkomponente abgeleiteten Garprogramms zubereitbar ist. Aus der gefilterten Garkomponentenliste wählt der Benutzer und/oder die Steuereinrichtung wenigstens eine Nebenkomponente aus. Dabei sind die ausgewählte Hauptkomponente und die ausgewählte Nebenkomponente Garkomponenten.
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Die Steuereinrichtung umfasst vorzugsweise wenigstens eine Bedieneinrichtung mit wenigstens einem Bedienelement und/oder wirkt mit wenigstens einer Bedieneinrichtung mit wenigstens einem Bedienelement zusammen. Dabei kann eine derartige Bedieneinrichtung und/oder auch die Steuereinrichtung intern in das Gargerät integriert sein oder auch als externes Gerät in Wirkverbindung zu dem Gargerät ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung dem Gargerät zugeordnet, wobei die Bedieneinrichtung insbesondere auch extern, beispielsweise durch ein Mobildevice bereitgestellt werden kann. Auf einem derartigen mobilen Gerät kann dann beispielsweise eine Software bzw. eine App installiert sein, über welche das erfindungsgemäße Verfahren durch den Benutzer eingestellt wird. Wenn die Bedieneinrichtung und/oder die Steuereinrichtung nicht in das Gargerät integriert sind, wird die Auswahl des Benutzers bzw. das erfindungsgemäß ausgewählte Garprogramm über eine Datenverbindung an das Gargerät übertragen, sodass das Garprogramm zu einem vorbestimmten Zeitpunkt startet.
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Erfindungsgemäß wird wenigstens eine Nebenkomponente aus einer gefilterten Garkomponentenliste durch den Benutzer und/oder die Steuereinrichtung ausgewählt.
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Vorzugsweise werden wenigstens zwei oder mehr Nebenkomponenten ausgewählt, wobei die Auswahl der Nebenkomponenten aus wenigstens einer Liste erfolgt, welche in Abhängigkeit der gewählten Hauptkomponente und/oder der zu der Hauptkomponente eingestellten Garparameter entsprechend gefiltert wird. Auch eine Filterung entsprechend der ausgewählten Nebenkomponenten für nachfolgend auswählbare Nebenkomponenten kann vorgesehen sein.
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In zweckmäßigen Ausgestaltungen spiegelt die Garkomponentenliste nur die in dem Haushalt verfügbaren Lebensmittel wider. So kann beispielsweise eine Verknüpfung zu einem intelligenten Kühlschrank bestehen und/oder es können auch von dem Benutzer gepflegte Listen vorgesehen sein. Je nach Ausstattung des Haushalts können auch weitere automatische Methoden zur Erkennung der zur Verfügung stehenden Komponenten installiert sein.
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Die Garkomponenten sind insbesondere Lebensmittel wie beispielsweise Fleischkomponenten, Gemüsekomponenten und/oder Obstkomponenten und/oder Stärkekomponenten. Dabei kann als Hauptkomponente aus der Garkomponentenliste insbesondere eine Fleischkomponente, eine Fischkomponente oder auch eine andere Komponente ausgewählt werden. Als Nebenkomponenten, welche auch als Garkomponenten in der Garkomponentenliste aufgeführt sind, können reine Lebensmittel, wie Kartoffeln, Zucchini, Bohnen oder dergleichen aufgeführt sein. Es ist aber auch möglich, dass vorbereitete Beilagen aufgeführt werden, wie beispielsweise Schupfnudeln, Bratkartoffeln, Kaiserschmarrn oder dergleichen.
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Vorzugsweise wird das durch den Benutzer in der Steuereinrichtung eingestellte Gericht anschließend durch einen Benutzer vorzugsweise auf einem Essgeschirr zusammengestellt und in den Garraum des Gargerätes zum Garen eingebracht. Dabei kann insbesondere die Zubereitung eines Tellergerichts mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht werden.
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Vorzugsweise können durch einen Benutzer und/oder die Steuereinrichtung verschiedene Einstellungen für eine Hauptkomponente und/oder eine Nebenkomponente vorgenommen werden, sodass insbesondere die Filterung der Garkomponentenliste nach geeigneten Nebenkomponenten eine ausreichende Trefferzahl bietet. Wichtig hierbei ist jedoch insbesondere, dass jederzeit alle geltenden Hygienevorschriften und weiteren Auflagen im Küchenbereich eingehalten werden, sodass alle Garkomponenten nach Abschluss des Garprogramms unbedenklich verzehrt werden können.
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Erfindungsgemäß stellt ein Benutzer wenigstens ein Garparameter für die ausgewählte Hauptkomponente ein. Dabei sind unter einem Garparameter bzw. Garkriterium bzw. Garcharakteristikum insbesondere Garprozessparameter und Gargutparameter zu verstehen. Unter einem Gargutparameter kann insbesondere die Größe, die Dicke, das Gewicht und/oder der Zustand des Gargutes verstanden werden. Bei dem Zustand ist insbesondere eine Auswahl zwischen gefrorenen, kühlschrankkalt, raumtemperiert, vorgegart, vollgegart möglich. Es können auch andere Zustände zweckmäßig eingestellt werden. Unter einem Garprozessparameter kann insbesondere verstanden werden, wie das gewünschte Endergebnis für die Hauptkomponente aussehen soll. Dabei kann insbesondere vorgesehen, sein, dass beispielsweise ein Fleischstück in einer feuchten Garraumatmosphäre saftig oder in einer trockenen Garraumatmosphäre knusprig werden soll. Durch die Auswahl eines solchen gewünschten Endergebnisses werden von Steuereinrichtung vorzugsweise unterschiedliche Heizmethoden gewählt. Dabei wird die Steuereinrichtung wenn ein Benutzer ein saftiges Endergebnis haben möchte insbesondere Konvektions- und/oder Strahlungswärme mit Dampf kombinieren, um ein möglichst „saftiges“ Endergebnis zu erreichen. Ist das gewünschte Endergebnis „knusprig“, wird die Steuereinrichtung in der Regel zumindest am Ende des Garprozesses auf Dampf verzichten, sodass eine knackige Kruste einem Lebensmittel entstehen kann. Weitere Garprozessparameter sind zum Beispiel Temperatur und/oder Feuchtigkeit und/oder Gardauer, die von dem Benutzer und/oder der Steuerung eingestellt und/oder vorgewählt werden.
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In das Gargerät zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens können verschiedene Heizquellen bzw. Heizmethoden implementiert sein. Insbesondere kann beispielsweise Ober- und/oder Unterhitze bzw. Umluft bzw. Heißluft vorgesehen sein. Es ist aber auch möglich, dass Mikrowellenstrahlung vorgesehen ist, und/oder dass der Garraum mit einer Dampffunktion bzw. im Dampfbetrieb beheizt wird.
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Insbesondere ist das Gargerät als Kombigargerät ausgeführt, welches insbesondere wenigstens zwei Garmethoden bzw. Heizmethoden bzw. Heizquellen umfasst, wobei insbesondere eine Kombination von Dampf und/oder Strahlungs- und oder/Konvektionswärme vorteilhaft ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren einem Benutzer die Möglichkeit geboten wird, einfach und schnell ein Gericht auszuwählen, wobei durch die Auswahl unmittelbar das Garprogramm eingestellt wird. Hierbei ist es insbesondere möglich, dass ein Benutzer ein Tellergericht in dem Gargerät zubereitet, wodurch das Zubereiten einzelner Komponenten in unterschiedlichen Gargefäßen und eventuell auf bzw. in unterschiedlichen Gargeräten entfällt. So entfällt ein Großteil des Aufräum- bzw. Spülaufwandes. Zudem kann das Gericht unmittelbar auf dem Essgeschirr zubereitet und nach auch serviert werden, was erneut Zeit spart. Durch die Auswahl der einzelnen Komponenten aus gefilterten Listen kann ein Benutzer sein Tellergericht flexibel zusammenstellen und hat dennoch ein qualitativ hochwertiges Ergebnis.
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Insbesondere wenn ein Benutzer kein Gericht geplant hat, werden ihm durch das Gargerät bzw. durch die Auswahl der Hauptkomponente Vorschläge für ein ganzes Gericht unterbreitet, sodass er je nach zur Verfügung stehenden Lebensmitteln Haushalt eine passende Kombination von Lebensmitteln treffen kann.
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Bevorzugt filtert die Steuereinrichtung die Garkomponentenliste aufgrund der Auswahl der Hauptkomponente und der ersten Nebenkomponente oder mehrerer bereits gewählter Nebenkomponenten erneut, um wenigstens eine weitere geeignete Nebenkomponente vorzuschlagen. Das erneute Filtern der Garkomponentenliste anhand der Hauptkomponente und der ersten Nebenkomponente kann die Qualität des Gasergebnisses des gesamten Tellergerichtes unter Umständen erheblich verbessern. Insbesondere kann erreicht werden, dass auch die zweite Nebenkomponente bzw. jede weitere Nebenkomponente möglichst optimal mit dem ausgewählten Garprogramm zubereitet werden kann. So wird vermieden, dass eine Komponente eventuell zu wenig gegart und eine andere eventuell übergart ist. Die erneute Auswahl bzw. das erneute Filtern je nach ausgewählten Garkomponenten kann für eine beliebige weitere Anzahl an Nebenkomponenten erneut ausgeführt werden.
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Alle ausgewählten Garkomponenten werden vorzugsweise gemeinsam gegart. Besonders bevorzugt werden die Garkomponenten zeitgleich in den Garraum gegeben. Insbesondere werden die Garkomponenten auch zeitgleich aus dem Garraum entnommen. So ist es möglich, dass alle Garkomponenten, nämlich die Hauptkomponente und die Nebenkomponente bzw. die Nebenkomponenten zusammen beispielsweise auf einem Teller in den Garraum eingestellt werden. Dadurch wird die Zubereitung eines Tellergerichts bzw. eine Tellerzubereitung ermöglicht. Insbesondere soll vermieden werden, dass Garkomponenten für ein Gericht nach und nach in den Garraum eingegeben werden müssen, oder sogar in getrennten Garprozessen parallel zueinander zubereitet werden.
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Vorzugsweise werden die Garkomponenten in und/oder auf einem Essgeschirr in den Garraum eingestellt. Dabei ist insbesondere bevorzugt, dass die Garkomponenten auf dem gleichen Essgeschirr in den Garraum eingegeben werden, sodass ein Tellergerichtgericht durch Benutzer zubereitet wird. Dadurch wird der Spülaufwand nach dem Kochen bzw. Essen des Gerichts minimiert.
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Je nach ausgewählter Hauptkomponente bzw. Nebenkomponenten können vorzugsweise auch Sonderzubereitungsformen dem Benutzer angeboten werden. Beispielsweise bei Reis ist in der Regel eine die Zubereitung in Wasser notwendig. Hier kann beispielsweise angegeben werden, dass auf das Essgeschirr, auf welchem das Gericht zubereitet wird, ein weiteres Schälchen mit Reis und einer angepassten Menge Wasser aufgestellt wird.
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Bevorzugt wird dem Benutzer wenigstes eine Anweisung zur Handlung aufgrund der von dem Benutzer getroffenen Auswahlen gegeben. Dabei kann dem Benutzer insbesondere vor dem Start des Garprozesses mitgeteilt werden, welche Handlungen er vornehmen muss, um ein bestimmtes Garergebnis zu erzielen.
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Besonders bevorzugt umfasst die durch den Benutzer vorzunehmende Handlung wenigstens eine Bearbeitung wenigstens eines Lebensmittels bzw. wenigstens einer Garkomponente, wenigstes eine Sonderzubereitung und/oder wenigstens eine Rezeptanweisung. Dabei kann beispielsweise die Bearbeitung eines Lebensmitteln von der Anpassung des Garprogramms bzw. von der Einstellung eines Garparameters abhängen. Je nach ausgewählter Hauptkomponente kann beispielsweise die Größe eines Lebensmittels oder auch die Temperatur des verwendeten Lebensmittels vorgesehen sein. Beispielsweise kann durch die Steuereinrichtung vorgegeben werden, dass bei einem relativ kurzen Garprozess eine Kartoffel relativ klein bzw. in Würfel geschnitten werden muss. Bei einem etwas längeren Garprozess kann beispielsweise vorgegeben werden, dass die Kartoffeln geviertelt oder halbiert werden. Auch die Temperatur beispielsweise der Hauptkomponente kann angegeben werden, wenn beispielsweise als Hauptkomponente Lachsfilet ausgewählt ist und eine Nebenkomponente relativ lange brauchen würde, kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass der Lachs gefroren in den Garraum eingegeben wird. Bei der Sonderzubereitung kann wie zuvor schon beschrieben das Aufstellen einer weiteren Schale mit Wasser und Reis auf das Essgeschirr als Handlung für den Benutzer vorgegeben werden. Eine Rezeptanweisung kann zum Beispiel darin bestehen, dass der Benutzer aufgefordert wird, die Unterseite des Fleischstückes als Hauptkomponente mit ein Teelöffel Soßenbinder zu bestreichen. So kann beim Herauslaufen von Fleischsaft in Verbindung mit dem Soßenbinder eine Sauce auf dem Teller entstehen.
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Vorzugsweise erfolgt eine Anpassung wenigstens eines Garparameters durch den Benutzer und/oder die Steuereinrichtung. So kann es beispielsweise sein, dass die Garkomponentenliste mittels der Steuereinrichtung derart gefiltert wird, dass nur Nebenkomponenten zu einer ausgewählten Hauptkomponente ausgewählt werden, welche exakt das gleiche Garprogramm für die Zubereitung benötigen. Von dieser relativ strikten Filterung kann beispielsweise automatisch abgesehen werden, wenn die Steuereinrichtung bemerkt, dass eine zu geringe Auswahl an Nebenkomponenten ausgegeben wird bzw. wenn ein vorbestimmtes Auswahlspektrum unterschritten wird. Der Benutzer kann eine etwas schwächere Filterung auch händisch vornehmen, wenn ihm die Trefferliste nicht zusagt. Hierzu kann beispielsweise die Garstufe zu einer Hauptkomponente händisch und/oder automatisch angepasst werden. So ist es beispielsweise möglich, dass bei Fleisch die Garstufe von „englisch“ bis „durch“ voreingestellt werden kann, wobei die Steuereinrichtung von sich die Garstufe „medium“ auswählen würde. Wenn der Benutzer die Garstufe händisch ändert, wird sich automatisch die Filterung der Garkomponentenliste für die auszuwählenden Nebenkomponenten ändern.
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Bevorzugt wird dem Benutzer nach Abschluss der Eingabe eine Anleitung zur Vorbereitung des Gerichts ausgegeben. Hier kann beispielsweise eine Art Rezept bzw. eine Handlungsanweisung mit einzelnen Schritten bzw. mit der Handlungsreihenfolge z. B. auf dem Display eines Mobildevices ausgegeben werden. So wird der Benutzer besonders gut bei der Zubereitung des Tellergerichts unterstützt.
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Bevorzugt ändert die Steuereinrichtung je nach ausgewählter Nebenkomponente das vorbestimmte Garergebnis und/oder wenigstens ein Garparameter und/oder das Garprogramm. Eine solche Vorgehensweise ist insbesondere dann möglich, wenn eine relativ schwache Filterung in der Steuereinrichtung voreingestellt ist. Hierbei entstehen bei der Filterung der Garkomponentenliste ein relativ großer Trefferbereich, wobei die Steuereinrichtung entsprechend der ausgewählten Nebenkomponente das Garprogramm bzw. ein Garparameter anpasst, sodass Hauptkomponente und Nebenkomponente gemeinsam möglichst optimal gegart werden. Hier ist zu berücksichtigen, dass bei der Zubereitung des Tellergerichts zur gleichen Zeit in einem Gargerät oft ein Kompromiss eingegangen werden muss, welcher die bestmögliche Qualität aller Komponenten erreicht. Um dem Benutzer eine möglichst große Auswahl an Komponenten zur Zubereitung seines Berichtes zu bieten, kann zugunsten einer größeren Auswahl als Nebenkomponenten der Kompromiss eingegangen werden, dass nicht alle Komponenten auf den Punkt gegart werden, sondern eventuell etwas zu knackig oder leicht übergart sind. Dabei ist insbesondere immer sicherzustellen, dass alle Hygieneanforderungen eingehalten werden. Insbesondere kann diese Anpassung die Steuereinrichtung auch erneut vorgenommen werden, wenn weitere Nebenkomponenten ausgewählt werden, sodass eine Auswahl immer entsprechend aller ausgewählter Nebenkomponenten optimal eingestellt wird.
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Bevorzugt schlägt die Steuereinrichtung für die Auswahlen zu der Hauptkomponente ein bestimmtes Garprogramm vor, wobei der Benutzer das vorbestimmte Garergebnis entsprechend seiner Vorlieben und/oder seiner Qualitätstoleranz ändern kann. Beispielsweise kann durch den Benutzer die Garstufe seines Fleisches eingestellt werden. So kann beispielsweise eine eventuell voreingestellte Garstufe „medium“ für ein Steak in „englisch“ oder „durch“ eingestellt werden. Auch bei Hähnchen kann der Benutzer das Garergebnis von z. B. „knusprig“ beispielsweise auf „saftig“ stellen. Auch hier ist wieder wichtig, dass alle Hygienevorschriften eingehalten werden. Ein Benutzer kann beispielsweise auch weitere Komponenten einfach freischalten, wenn ihm die Auswahlliste zu klein ist.
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Besonders bevorzugt wird als Garparameter die Endzeit eingestellt, wobei die Garkomponentenliste entsprechend gefiltert wird. Als Endzeit kann insbesondere durch den Benutzer eine Zeit eingestellt werden, zu welcher er essen möchte. Die Garkomponentenliste wird entsprechend der noch zur Verfügung stehenden Zeit gefiltert. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn ein Benutzer beispielsweise noch ein Termin hat und nur eine gewisse Zeit für die Zubereitung und zum Verzehren des Gerichts zur Verfügung steht.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, welche im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
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In den Figuren zeigen:
- 1 eine rein schematische Darstellung eines Gargerätes, welches mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens betrieben werden kann; und
- 2 eine rein schematische Darstellung einer Garkomponentenliste, welche gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Steuereinrichtung gefiltert wurde.
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In 1 ist rein schematisch ein Gargerät 1 dargestellt, welches mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens betrieben werden kann. Das hier gezeigte Gargerät 1 ist als Kombigargerät 10 ausgebildet, welches einen Garraum 2 und eine den Garraum verschließende Garraumtür 5 umfasst. Der Garraum 2 kann in dem gezeigten Ausführungsbeispiel mittels verschiedener Heizquellen 3 beheizt werden. Dazu kann das in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel dargestellte Kombigargerät 10 bzw. der Garraum des Gargerätes mit Konvektionswärme, hier durch Ober- und Unterhitze, und/oder mit Dampf beheizt werden.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist dargestellt, dass auf einem in den Garraum 2 eingeschobenen Backblech ein Essgeschirr E, in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein Teller, aufgestellt ist, auf welchem ein Gericht angerichtet ist, welches hier aus einer Hauptkomponente HK und einer Nebenkomponente N besteht. Die Hauptkomponente HK und die Nebenkomponente N sind Garkomponenten K bzw. Lebensmittel, welche ein Benutzer zuvor in der Steuereinrichtung 4 ausgewählt hat.
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Bei dem erfindungsgenäßen Verfahren stellt ein Benutzer in der Steuereinrichtung 4 des Gargerätes 1 ein Gericht bzw. ein Tellergericht zusammen, wobei durch die Auswahl der Garkomponenten K automatisch durch die Steuereinrichtung 4 ein Garprogramm G ermittelt und eingestellt wird, welches je nach Bedarf durch Benutzer und/oder durch die Steuereinrichtung selbst angepasst bzw. modifiziert werden kann.
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Wie das erfindungsgemäße Verfahren funktioniert, ist in der Tabelle gemäß 2 rein schematisch dargestellt.
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Die Tabelle in 2 zeigt in vier Spalten vier unterschiedliche Filtereinstellungen der Steuereinrichtung 4 beim Einstellen eines Gerichts durch einen Benutzer. Dabei wählt ein Benutzer zunächst in der Steuereinrichtung 4 eine Garkomponente als Hauptkomponente HK aus. Diese Hauptkomponente des Gerichts kann beispielsweise Fleisch oder Fisch sein.
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Zum Einstellen der Garkomponenten und aller weiteren Eingaben kann die Steuereinrichtung 4 eine Bedieneinrichtung 6 umfassen. Dann kann ein Benutzer direkt am Gargerät über die Bedieneinrichtung 6 bzw. Bedienelemente an der Bedieneinrichtung 6 Einstellungen vornehmen.
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Es ist aber auch möglich, dass die Bedieneinrichtung 6 und/oder die Steuereinrichtung 4 ausgelagert vorgesehen sind. Dann kann beispielsweise die Bedienung des Gargerätes 1 über eine App oder eine Software beispielsweise über ein Mobildevice wie ein Tablett erfolgen.
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Ein Benutzer wählt also zunächst einmal für seinen Gericht eine Garkomponente K bzw. eine Hauptkomponente HK aus einer Liste aus. Hier kann er beispielsweise als Hauptkomponente HK Hühnchen wählen. Des Weiteren stellt der Benutzer wenigstens ein Garparameter P ein, bzw. wählt dieses aus. Unter einem Garparameter werden insbesondere Garprozessparameter und Gargutparameter verstanden. So kann er beispielsweise zum Händchen die Dicke des Hähnchenstücks, die Art des Fleisches, beispielsweise Hähnchenbrust oder Keule und/oder das Gewicht eingestellt werden. Zudem kann eingestellt werden, ob das Händchen saftig oder knusprig gegart werden soll, was später Einfluss auf das von der Steuereinrichtung ausgewählte Garprogramm hat.
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Anhand der durch den Benutzer ausgewählten Hauptkomponente HK und den dazu eingestellten Garparametern P ermittelt die Steuereinrichtung 4 automatisch wenigstens die zu verwendende Temperatur und/oder Feuchte und/oder die Garzeit als Garprogramm.
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Anschließend filtert die Steuereinrichtung 4 die Garkomponentenliste L anhand des ausgewählten Garprogramms G, um geeignete Garkomponenten G als Nebenkomponenten N dem Benutzer vorzuschlagen, welche mit dem gleichen Garprogramm zubereitbar sind. Anschließend kann der Benutzer aus der Garkomponentenliste L wenigstens einen Nebenkomponente N auswählen.
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Dabei ist in der 1. Spalte angedeutet, dass eine Hauptkomponente HK ausgewählt wurde, welche eine besonders geeignete Zubereitung bei einem Garprogramm hat, welches mittels eines ausgefüllten Kästchens dargestellt ist. Neben dem ausgefüllten Kästchen sind nicht gefüllte Kästchen dargestellt, welche für Garprogramme stehen, welche eine geringere oder höhere Temperatur und/oder eine längere oder kürzere Garzeit benötigen, welche ebenfalls eine noch geeignete Zubereitung der Hauptkomponente HK ermöglichen. Die Striche neben den nicht ausgefüllten Kästchen deuten Garprogramme an, mittels welcher die Hauptkomponente nicht mehr zuverlässig bzw. hygienisch einwandfrei gegart werden kann.
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Unterhalb der Hauptkomponente HK sind verschiedene Nebenkomponenten N dargestellt, welche in der Spalte 1 mit den gleichen Symbolen gemäß der geeigneten Garprogramme bzw. Gareinstellungen klassifiziert sind.
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Über die Kochmützen vor den Symbolen für die Garprogramme ist dargestellt, welche Nebenkomponenten dem Benutzer durch die Filterung der Steuereinrichtung angeboten bzw. angezeigt werden. Dabei ist hier mittels einer durchgezogenen die Tabelle übergreifende Linie dargestellt, dass hier nur die Garkomponenten angezeigt werden, welche mit einem ausgefüllten Kästchen mit dem gleichen Garprogramm gegart werden können. Bei allen Garkomponenten, die mit dem gleichen Garprogramm zu einem besonders geeigneten Garergebnis gegart werden können, sind die ausgefüllten Kästchen in einer Linie untereinander angeordnet.
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In 2 ist in der Spalte 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer möglichen Filterung einer Garkomponentenliste L dargestellt. Dabei entspricht die Spalte 2 der Spalte 1, wobei durch einen entschärften Filter mehr Nebenkomponenten einem Benutzer angeboten werden. Dabei ist erneut mittels der durchgezogenen und die Tabelle übergreifenden Linie dargestellt, dass erneut nur bei dem Garprogramm geschaut wird, welches für die Hauptkomponente als optimal eingestuft ist. Jedoch werden auch Nebenkomponenten angeboten, welche neben dem gefüllten Kästchen auch noch ein nicht gefülltes Kästchen, also ein noch gutes Garergebnis bieten. Hier ist ein Kompromiss zwischen Qualität und Garergebnis und einer möglichst großen Anzahl an angebotenen Nebenkomponenten gewählt.
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In Spalte 3 ist eine weitere Filtermöglichkeit rein schematisch dargestellt. Dabei ist anhand der beiden durchgehen und die Tabelle übergreifenden Linien ein Bereich nach unten hin abgesteckt, innerhalb welches die Steuereinrichtung Nebenkomponenten filtert und dem Benutzer anzeigt. Dabei werden hier nur Nebenkomponenten angezeigt, welche innerhalb des abgesteckten Bereichs das Garoptimum, also das ausgefüllte Kästen haben. Die angezeigte Auswahl ist wieder über die Kochmützen dargestellt.
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In Spalte 4 ist dargestellt, dass die Auswahl an Nebenkomponenten N noch mehr erweitert werden kann, wenn nicht nur die Nebenkomponenten berücksichtigt werden, die in dem eingestellten Filterbereich ihr Optimum haben, sondern innerhalb des Filterbereichs überhaupt gegart werden können.
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Über derartige Filtermechanismen kann entweder automatisch durch die Steuereinrichtung 4 oder auch durch den Benutzer die Auswahl an angebotenen Nebenkomponenten vergrößert bzw. angepasst werden.
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Insbesondere kann ein Benutzer auch händisch je nach Ausführung einstellen, welches Garprogramm zu der Hauptkomponente eingestellt werden soll. Dies kann insbesondere damit zusammenhängen, ob er gewisse Vorlieben bei der Zubereitungsart hat.
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Zusätzlich oder alternativ kann der Benutzer auch einstellen oder auch in einer Steuereinrichtung 4 hinterlegen, welchen Qualitätsanspruch er an das Gericht stellt. So kann es beispielsweise sein, dass ein Benutzer zugunsten einer größeren Auswahl an Nebenkomponenten auf ein optimales Garergebnis für alle Komponenten würde, sodass ein Mittelweg zwischen Qualität und möglichst großer Auswahl getroffen wird. Dann sind nicht unbedingt alle Garkomponenten Kauf den Punkt gegart. Dies mag aber aufgrund der größeren Auswahl einem Benutzer dennoch optimal genug erscheinen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Heizquelle
- 4
- Steuereinrichtung
- 5
- Garraumtür
- 6
- Bedieneinrichtung
- 10
- Kombigargerät
- E
- Essgeschirr
- G
- Garprogramm
- K
- Garkomponente
- L
- Garkomponentenliste
- P
- Garparameter
- HK
- Hauptkomponente
- N
- Nebenkomponente