DE102019109174A1

DE102019109174A1 - Vorrichtung zum Freilegen der Litzen eines elektrischen Kabels

Info

Publication number: DE102019109174A1
Application number: DE102019109174.8A
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: MURRPLASTIK PRODUKTIONSTECHNIK GmbH
Current assignee: MURRPLASTIK PRODUKTIONSTECHNIK GmbH
Priority date: 2019-04-08
Filing date: 2019-04-08
Publication date: 2020-10-08

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (10) zum Freilegen der Litzen (12) eines elektrischen Kabels (14), das mehrere elektrisch leitende Litzen (12) und ein elektrisch isolierendes Füllmaterial (16) aufweist, wobei das Füllmaterial (16) Zwischenräume zwischen den Litzen (12) ausfüllende Füllpartien (20) aufweist, mit einer Klemmeinrichtung (32), die mindestens zwei bis zu einem gegenseitigen Mindestabstand aufeinander zu und voneinander weg bewegliche Klemmelemente (34, 36) aufweist, wobei die Klemmelemente (34, 36) jeweils eine Abziehkante (38) aufweisen, wobei die Abziehkanten (38) einander zugewandt sind, wobei die Abziehkanten (38) eine Durchtrittsöffnung für das Kabel (14) zumindest teilweise umranden, wenn die Klemmelemente (34, 36) im Mindestabstand zueinander angeordnet sind, und wobei mindestens eine der Abziehkanten (38) mit mindestens einer in Richtung zur anderen Abziehkante (38) vorstehenden Abziehnase (42) zum Eindringen in eine Füllpartie (20) versehen ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Freilegen der Litzen eines elektrischen Kabels.
Um elektrische Kabel abzuisolieren und deren elektrisch leitende und einzeln isolierte Litzen freizulegen, werden üblicherweise Abisolierzangen verwendet, die zwei Schneidkanten aufweisen, welche bis auf einen einstellbaren Abstand aufeinander zu bewegt werden können. Die Schneidkanten schneiden dabei in den Isoliermantel des Kabels ein, so dass dieser in Längsrichtung des Kabels von diesem abgezogen werden kann. Solche Abisolierzangen ermöglichen ein zuverlässiges Entfernen des das Kabel rings ummantelnden Isoliermantels. Enthält das Kabel jedoch mehrere Einzellitzen, sind die Zwischenräume zwischen den Litzen mit einem elektrisch isolierenden Füllmaterial gefüllt, das auch die Litzen rings umhüllend innerhalb des Isoliermantels angeordnet ist. Ein Einschneiden in das Füllmaterial mit einer herkömmlichen Abisolierzange ist schwierig, da dabei die Gefahr besteht, die Isolation der einzelnen Litzen zu beschädigen oder die Litzen zu durchtrennen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Freilegen der Litzen eines elektrischen Kabels bereitzustellen, die auch das Entfernen des zwischen den Litzen angeordneten Füllmaterials vereinfacht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, das Füllmaterial nicht mit rings umlaufenden Schneidkanten zu schneiden, sondern mittels mindestens einer Abziehnase in eine Füllpartie des Füllmaterials zwischen zwei zueinander benachbarten Litzen einzugreifen. Das überwiegend plastische Füllmaterial wird durch den Eingriff der Abziehnasen geschwächt und kann durch Ziehen in Längsrichtung des Kabels einfacher abgetrennt werden.
Es ist möglich, dass nur eine der Abziehkanten mit einer Abziehnase versehen ist. Es wird jedoch bevorzugt, dass jede der Abziehkanten mit mindestens einer in Richtung zur anderen Abziehkante vorstehenden Abziehnase zum Eindringen in eine Füllpartie versehen ist. Zweckmäßig sind die Abziehnasen in ihrer Anzahl, Anordnung und Form so an die Anzahl und Anordnung der Litzen eines vorgegebenen Kabels angepasst, dass in jede Füllpartie eine Abziehnase eindringt, wenn die Klemmelemente im Mindestabstand zueinander angeordnet sind. Dadurch wird das zu entfernende Füllmaterial in einem möglichst großen Querschnitt geschwächt, so dass es leichter abreißt. Insbesondere kann für jede zwei zueinander benachbarte Litzen voneinander trennende Füllpartie eine Abziehnase vorgesehen sein.
Zweckmäßig sind die Abziehkanten stumpf und vorzugsweise abgerundet. Dadurch wird die Gefahr eines versehentlichen Einschneidens in die Isolierung der Litzen verringert. Der die Litzen und das Füllmaterial rings umgebende Isoliermantel wird dann vor Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung beispielsweise mittels einer herkömmlichen Abisolierzange entfernt. Ebenso wird bevorzugt, dass die Abziehnasen stumpfe und vorzugsweise abgerundete Kanten zum Eindringen in die Füllpartien aufweisen. Auch durch diese Maßnahme wird ein Beschädigen der Litzen beim Eindringen der Abziehnasen zwischen zwei zueinander benachbarte Litzen weitgehend vermieden. Die Kanten der Abziehnasen weisen vorzugsweise an jeder Stelle eine Krümmung in zwei unterschiedliche Raumrichtungen auf, so dass die Litzen nicht durch scharfe Kanten beschädigt werden.
Es ist möglich, dass die Klemmeinrichtung wie eine Zange zwei die Klemmelemente tragende, um eine Schwenkachse gegeneinander verschwenkbare Hebel aufweist. Es wird jedoch bevorzugt, dass die Klemmeinrichtung zwei gegen eine Rückstellkraft aufeinander zu verschwenkbare, die Klemmelemente tragende Schenkel aufweist. Zur Vereinfachung der Fertigung können die beiden Schenkel einstückig miteinander verbunden sein, wobei mindestens einer der Schenkel elastisch biegsam ist. Insbesondere kann die gesamte Vorrichtung einstückig ausgebildet sein, so dass sie als 3D-Druckteil hergestellt werden kann. Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung schnell individuell an die abzuisolierenden Kabel angepasst hergestellt werden.
Es ist jedoch auch möglich, dass die Klemmeinrichtung für jedes der Klemmelemente ein Befestigungselement zum lösbaren Befestigen aufweist. Die Klemmelemente können dann entfernt und durch andere, an die abzuisolierenden Kabel angepasste Klemmelemente ersetzt werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

1 eine Vorrichtung zum Freilegen der Litzen eines elektrischen Kabels in perspektivischer Darstellung und
2 eine Detaildarstellung des Klemmeinrichtung der Vorrichtung gemäß 1 mit Kabel in einer perspektivischen Darstellung.

Die in 1 dargestellte Vorrichtung 10 dient dem Freilegen der Litzen 12 eines elektrischen Kabels 14, das, wie in der Detaildarstellung gemäß 2 gezeigt, mehrere in ein elektrisch isolierendes Füllmaterial 16 eingebettete, elektrisch leitende und von einer elektrischen Isolierung rings umhüllte Litzen 12 und einen die Litzen 12 und das Füllmaterial 16 umhüllenden Isoliermantel 18 aufweist. Das Füllmaterial 16 umhüllt dabei nicht nur die Litzen 12 innerhalb des Isoliermantels 18, sondern bildet auch Füllpartien 20, die die Zwischenräume zwischen einander benachbarten Litzen 12 ausfüllen. Vor dem Freilegen der Litzen 12 mittels der beschriebenen Vorrichtung 10 wird der Isoliermantel 18 des Kabels 14 entfernt, wie in 2 angedeutet ist, beispielsweise mittels einer herkömmlichen Abisolierzange.
Die Vorrichtung 10 gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist einstückig ausgebildet als in einem 3D-Drucker gedrucktes 3D-Druckteil aus einem Polylactid (PLA). Auf diese Weise kann in relativ kurzer Zeit eine für die Anwendung an einem vorgegebenen Kabel 14 maßgeschneiderte Vorrichtung 10 hergestellt werden, ohne dass für die Herstellung der Vorrichtung 10 aufwendig ein Werkzeug angefertigt werden muss. Die Vorrichtung 10 weist ein hinteres Aufstellelement 22a und zwei vordere Aufstellelemente 22b zum Aufstellen auf eine Arbeitsfläche auf, durch die sich jeweils ein Schraubenloch 24 zum Fixieren auf der Arbeitsfläche erstreckt. Von dem hinteren Aufstellelement 22a erstreckt sich ein erster Schenkel 26, der an den vorderen Aufstellelementen 22b endet. Desweiteren erstreckt sich vom hinteren Aufstellelement 22a ungefähr parallel zum ersten Schenkel 26 über diesem ein zweiter Schenkel 28, der an seinem freien Ende eine oberseitige Betätigungsfläche 30 aufweist. Die Schenkel 26, 28 sind elastisch biegsam und können durch Druck auf die Betätigungsfläche 30 gegen eine elastische Rückstellkraft aufeinander zu bewegt werden.
Die Vorrichtung 10 weist eine Klemmeinrichtung 32 auf, die neben den beiden Schenkeln 26, 28 zwei Klemmelemente 34, 36 aufweist. Dabei ist ein erstes Klemmelement 34 am ersten Schenkel 26 und ein zweites Klemmelement 36 am zweiten Schenkel 28 angeordnet. Die beiden Klemmelemente 34, 36 sind zumindest in den einander zu gewandten Endabschnitten (2) identisch ausgebildet und weisen jeweils eine von einer Abziehkante 38 begrenzte randoffene Ausnehmung 40 auf. Durch Druck auf die Betätigungsfläche 30 können die Klemmelemente 34, 36 bis zu einem Mindestabstand aufeinander zu bewegt werden, wobei sie dann aneinander anliegen und die randoffenen Ausnehmungen 40 eine Durchtrittsöffnung für das Kabel 14 bilden. Entsprechend der Ausbildung des Kabels 14 mit vier Litzen 12 und damit mit vier Füllpartien 20 ist jedes Klemmelement 34, 36 mit zwei sich von der Abziehkante 38 in Richtung auf das jeweils andere Klemmelement 34, 36 erstreckenden Abziehnasen 42 versehen, die, wie in 2 angedeutet, jeweils in eine der Füllpartien 20 eindringen, wenn die Klemmelemente 34, 36 aufeinander zu bewegt werden. Um eine Beschädigung der Litzen 12 zu vermeiden, sind die Abziehkanten 38 stumpf und im vorliegenden Ausführungsbeispiel abgerundet. Auch die Abziehnasen 42 weisen stumpfe und in zwei Raumrichtungen (parallel zur Oberfläche des jeweiligen Klemmelements und senkrecht hierzu) abgerundete Kanten auf, die in die Füllpartien 20 eindringen. Das Eindringen der Abziehnasen 42 in die Füllpartien 20 schwächt das Füllmaterial 16, so dass es leichter von den Litzen 12 entfernt werden kann. Zu diesem Zweck wird das Kabel 14 ergriffen und in Kabellängsrichtung abgezogen, wobei der Daumen des Benutzers an einer Frontfläche 44 eines der vorderen Aufstellelemente 22b abgestützt werden kann.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Klemmeinrichtung 32 zwei aufeinander zu bewegliche Schenkel 26, 28 auf, an denen jeweils ein Klemmelement 34, 36 angeordnet ist. Es versteht sich von selbst, dass auch andere Ausführungsformen möglich sind, insbesondere auch solche mit mehr als zwei aufeinander zu beweglichen Klemmelementen.
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung 10 zum Freilegen der Litzen 12 eines elektrischen Kabels 14, das mehrere elektrisch leitende Litzen 12 und ein elektrisch isolierendes Füllmaterial 16 aufweist, wobei das Füllmaterial 16 Zwischenräume zwischen den Litzen 12 ausfüllende Füllpartien 20 aufweist, mit einer Klemmeinrichtung 32, die mindestens zwei bis zu einem gegenseitigen Mindestabstand aufeinander zu und voneinander weg bewegliche Klemmelemente 34, 36 aufweist, wobei die Klemmelemente 34, 36 jeweils eine Abziehkante 38 aufweisen, wobei die Abziehkanten 38 einander zugewandt sind, wobei die Abziehkanten 38 eine Durchtrittsöffnung für das Kabel 14 zumindest teilweise umranden, wenn die Klemmelemente 34, 36 im Mindestabstand zueinander angeordnet sind, und wobei mindestens eine der Abziehkanten 38 mit mindestens einer in Richtung zur anderen Abziehkante 38 vorstehenden Abziehnase 42 zum Eindringen in eine Füllpartie 20 versehen ist.

Claims

Vorrichtung zum Freilegen der Litzen (12) eines elektrischen Kabels (14), das mehrere elektrisch leitende Litzen (12) und ein elektrisch isolierendes Füllmaterial (16) aufweist, wobei das Füllmaterial (16) Zwischenräume zwischen den Litzen (12) ausfüllende Füllpartien (20) aufweist, mit einer Klemmeinrichtung (32), die mindestens zwei bis zu einem gegenseitigen Mindestabstand aufeinander zu und voneinander weg bewegliche Klemmelemente (34, 36) aufweist, wobei die Klemmelemente (34, 36) jeweils eine Abziehkante (38) aufweisen, wobei die Abziehkanten (38) einander zugewandt sind, wobei die Abziehkanten (38) eine Durchtrittsöffnung für das Kabel (14) zumindest teilweise umranden, wenn die Klemmelemente (34, 36) im Mindestabstand zueinander angeordnet sind, und wobei mindestens eine der Abziehkanten (38) mit mindestens einer in Richtung zur anderen Abziehkante (38) vorstehenden Abziehnase (42) zum Eindringen in eine Füllpartie (20) versehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Abziehkanten (38) mit mindestens einer in Richtung zur anderen Abziehkante (38) vorstehenden Abziehnase (42) zum Eindringen in eine Füllpartie (20) versehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abziehkanten (38) stumpf und vorzugsweise abgerundet sind.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abziehnasen (42) stumpfe und vorzugsweise abgerundete Kanten zum Eindringen in die Füllpartien (20) aufweisen.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (32) zwei gegen eine Rückstellkraft aufeinander zu verschwenkbare, die Klemmelemente tragende Schenkel (26, 28) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (26, 28) einstückig miteinander verbunden sind und dass mindestens einer der Schenkel (26, 28) elastisch biegsam ist.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einstückig ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie als 3D-Druckteil ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (32) für jedes der Klemmelemente (34, 36) ein Befestigungselement zum lösbaren Befestigen aufweist.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abziehnasen (42) in ihrer Anzahl, Anordnung und Form so an die Anzahl und Anordnung der Litzen (12) eines vorgegebenen Kabels (14) angepasst sind, dass in jede Füllpartie (20) eine Abziehnase (42) eindringt, wenn die Klemmelemente (34, 36) im Mindestabstand zueinander angeordnet sind.