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Die Erfindung betrifft eine Extensions-Ansteckvorrichtung zur Anordnung an einem Operationstisch mit einer Ansteckvorrichtung daran für einen Ansteckholm der Extensions-Ansteckvorrichtung sowie mit Plattensegmenten zur Köperteilunterstützung und einer Zugvorrichtung mit einer Aufnahme für einen Extensionsschuh.
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Es ist ein Adapter zum Anschluss mindestens eines Zubehörgerätes an einen OP-Tisch bekannt,
DE 10 2009 047 869 A1 , welches ein Zugspindelaggregat für einen Extensionsschuh aufweist, der entlang eines Holmschlittens an einem Ansteckholm an einem OP-Tisch angeordnet ist, wobei dieser Ansteckholm über ein Gelenk mit vertikaler Drehachse am OP-Tisch abduziert, d.h. nach außen abgespreizt oder adduziert, d.h. nach innen geschwenkt werden kann.
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Nachteilig an diesem bekannten Adapter ist, dass er keine Auflagerflächen für die unteren Extremitäten einer Person aufweist, sodass der Einsatzzweck des Adapters sehr stark eingegrenzt ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Extensions-Ansteckvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die einen vergrößerten Anwendungsbereich aufweist und eine verbesserte Handhabung ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß im Zusammenhang mit den technischen Merkmalen des kennzeichnenden Teils des ersten Hauptanspruches. Die Extensions-Ansteckvorrichtung weist dabei Plattensegmente auch für die unteren Extremitäten auf, wobei ein Plattensegment für eine Unterschenkelauflage der Länge nach in ein inneres Segment und ein äußeres Segment zweigeteilt ist, der Ansteckholm unter dem inneren Segment verläuft und dieses trägt, wobei das äußere Segment in seitlichen Lagern am inneren Segment nach unten abklappbar daran gelagert ist.
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Diese erfinderische Extensions-Ansteckvorrichtung dient also nicht nur zur Lagerung des Beckens, sondern auch der unteren Extremitäten von Patienten, etwa während einer Operation am Becken, am Oberschenkel oder an der unteren Wirbelsäule sowie während deren Einleitung und Ausleitung. Es verfügt über zusätzliche Beinplatten und ermöglicht das Gegenhalten bei Extension und Traktion. Das mögliche Abklappen des äußeren Segmentes ist besonders bei einer Frakturversorgung oder in der Hüftarthroskopie vorteilhaft, da dadurch bei Bedarf der nötige Bewegungsfreiheit für einen Arzt oder technische Geräte zur Verfügung gestellt werden kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist unter dem äußeren Segment zwischen den Lagern eine Entriegelungsvorrichtung mit einem einzelnen Entriegelungsknopf angeordnet, wobei die Entriegelungsvorrichtung im Bereich des Mittelpunktes des äußeren Segmentes platziert ist, sodass im Zusammenhang mit einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Lager mit nach oben offenen Lagerschalen der Lageranteile des inneren Segments und feste Lagerachsen aufweisenden Lageranteilen des äußeren Segments im nach unten abgeklappten Zustand der äußeren Segmente ein einhändiges Herausheben des äußeren Segmentes aus den Lagerschalen möglich ist, ohne dass dazu zweihändig gearbeitet werden müsste. Dies wird von dem ebenfalls einhändig zu bedienenden Entriegelungsknopf der Entriegelungsvorrichtung zusätzlich unterstützt. Diese sehr ergonomische Ausführung vereinfacht den Umgang mit der erfinderischen Extensions-Ansteckvorrichtung ganz wesentlich.
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Eine weitere und sehr vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung weist im vom OP-Tisch abgewandten Ende des Ansteckholmes einen über einen Zugbolzen längenverstellbar darin eingeschobenen Traktionsholm auf, der sich endseitig seitlich nach außen erstreckt und etwa im Bereich einer Mittellängslinie des äußeren Segments eine vertikale Aufnahme für einen Distanzadapter sowie den Distanzadapter selber aufweist, der es ermöglicht, den Traktionsholm der Extensions-Ansteckvorrichtung einfach grob in seiner Länge zu variieren, aber nicht nur wesentlich zur verlängern, sondern insbesondere für kleine Patienten auch, durch eine 180° Umkehr in der Aufnahme des Traktionsholms, erheblich zu verkürzen. Der Distanzadapter weist hierzu ein vertikales Eingriffsprofil auf und ein nach hinten oder vorne gerichtetes Distanzstück mit einer endseitigen vertikalen Aufnahme für die Zugvorrichtung.
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Die vertikale Aufnahme des Distanzadapters weist vorteilhafterweise zwei sich gegenüberliegende vertikal verlaufende Nuten auf und das Eingriffsprofil des Distanzhalters in seinem vorderen Bereich eine mit den vertikal verlaufenden Nuten korrespondierende Gleitnase, die die möglichen Einbaulagen des Distanzadapters auf nur zwei Richtungen nach vorne oder hinten begrenzt und so eine Fehlmontage verhindert.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist an dem dem OP-Tisch zugewandten Bereich der Extensions-Ansteckvorrichtung eine Schwenkvorrichtung für diese nicht nur nach innen oder außen, sondern auch nach unten oder oben angeordnet. Die Extensions-Ansteckvorrichtung kann so auch bei der Hüft-Endoprothetik eingesetzt werden, bei der jedoch kein Beinzug erforderlich ist.
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Die Extensions-Ansteckvorrichtung wird dadurch in ihrem Anwendungsbereich wesentlich erweitert, wobei ein Patient hierbei nur mit seinem Becken auf einem Segment aufliegt, welches allerdings aus Carbon ist und dadurch unauffällig mit durchleuchtet werden kann.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine räumliche Ansicht einer Extensions-Ansteckvorrichtung von schräg unten,
- 2 eine räumliche Ansicht der Extensions-Ansteckvorrichtung gemäß 1 von schräg oben mit abgeklapptem äußeren Segment,
- 3 eine räumliche Darstellung der Extensions-Ansteckvorrichtung gemäß den beiden vorgenannten Figuren in Ansicht von schräg oben mit abgenommenem äußeren Segment, und
- 4 eine Teilansicht einer räumlichen Explosionsdarstellung eines Distanzadapters und eines Traktionsholms.
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Die Extensions-Ansteckvorrichtung 1 zur Anordnung an einem Operationstisch mit einer Ansteckvorrichtung daran besteht für ein Bein eines Patienten aus einem Ansteckholm 2 mit einem Verbindungszapfen 20 an den OP-Tisch und aus über dem Ansteckholm 2 angeordneten Plattensegmenten 3;4 zur Körperteilunterstützung sowie aus in einem dem OP-Tisch entgegengesetzten Bereich angeordneten Zugvorrichtung 5 mit einer Aufnahme 6 für einen Extensionsschuh. Die Extensions-Ansteckvorrichtung 1 lässt sich dabei um ein Schwenkgelenkt 22 schrittweise um bis zu 36° abduzieren und bis max. 45° adduzieren.
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Die Plattensegmente 3;4 einer Unterschenkelauflage sind der Länge nach in ein inneres Segment 3 und ein äußeres Segment 4 zweigeteilt, wobei der Ansteckholm 2 unter dem inneren Segment 3 verläuft und dieses trägt. Das äußere Segment 4 ist in seitlichen Lagern 7 am inneren Segment 3 nach unten abklappbar daran angeordnet. Zwischen den beiden Lagern 7 ist am äußeren Segment 4 eine Entriegelungsvorrichtung 8 mit einem Entriegelungsknopf 9 vorgesehen, wobei die Entriegelungsvorrichtung 8 im Bereich des Schwerpunktes des äußeren Segmentes 4 angeordnet ist.
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Die Lageranteile des Lagers 7 des inneren Segmentes 3 sind als nach oben offene Lagerschalen 10 ausgebildet und die Lageranteil des äußeren Segments 4 mit festen Lagerachsen versehen, sodass das äußere Segment 4 in einer nach unten abgeklappten Position nach oben aus den Lagerschalen 10 heraushebbar ist, wobei dadurch, dass die Entriegelungsvorrichtung 8 im Schwerpunkt des äußeren Segments 4 angeordnet ist, dieses einhändig über den Entriegelungsknopf 9 entriegelt und gleichzeitig aus den Lagerschalen 10 der Lager 7 herausgehoben werden kann, ohne dabei in der Hand zu verkanten.
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In das vom OP-Tisch abgewandte Ende des Ansteckholmes 2 ist ein Traktionsholm 11 längenverstellbar eingeschoben, der sich endseitig winklig seitlich nach außen erstreckt und etwa im Bereich der Verlängerung einer gedachten Mittellängslinie durch das äußere Segment 4 eine vertikale Aufnahme 12 für einen Distanzadapter 13 aufweist, wobei ein solcher Distanzadapter 13 ein vertikales Eingriffsprofil 14 und ein horizontales Distanzstück 15 mit ebenfalls einer vertikalen Aufnahme 16 für die darin einzuschiebende Zugvorrichtung 5 besitzt, die mit einem Handrad 21 einen auf der Aufnahme 6 angeordneten Extensionsschuh mit einer Zugkraft beaufschlagen kann. Die Aufnahmen 12; 16 weisen jeweils mit Sterngriffen 23 versehene Klemmschrauben auf.
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Die vertikale Aufnahme 12 des Distanzadapters 13 besitzt zwei sich gegenüberliegende vertikal verlaufende Nuten 17 und der Distanzadapter 13 im vorderen Bereich seines Eingriffsprofils 14 eine mit den Nuten 17 korrespondierende Gleitnase 18, die sicherstellt, dass der Distanzadapter 13 nur in zwei Lagen, nämlich nach vorne oder nach hinten gerichtet in die Aufnahme 12 des Traktionsholmes 11 eingesetzt werden kann.
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Der Traktionsholm 11 ist dabei in dem Ansteckholm 2 eingeschoben und über einen Zugbolzen 19 in kleinen Einstellschritten arretierbar, wobei eine starke Verkürzung der Extensions-Ansteckvorrichtung nur über den nach vorne gedrehten Distanzadapter 13 erzielt werden kann, was allerdings nur dann möglich ist, wenn das äußere Plattensegment 4 entweder nach unten abgeklappt oder vollständig entfernt ist.
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Zeichnerisch nicht dargestellt ist eine Schwenkvorrichtung der Extensions-Ansteckvorrichtung 1 nach unten oder oben, die in dem dem OP-Tisch zugewandten Bereich des Ansteckholmes vorgesehen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009047869 A1 [0002]