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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Türgriffanordnung für eine Fahrzeugtür, umfassend einen ersten Griffhebel sowie eine erste Schwenkachse, die sich in einer vertikalen Richtung erstreckt und um die der erste Griffhebel in einer ersten Drehrichtung aus einer Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung verschwenkbar ist.
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Türgriffanordnungen, mittels derer eine Fahrzeugtür von einem Benutzer wahlweise geöffnet beziehungsweise geschlossen werden kann, sind aus dem Stand der Technik in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Beispielsweise umfassen die vorbekannten Türgriffanordnungen einen Griffhebel oder einen Griffbügel, der von einem Benutzer durch das Ausüben einer Zugkraft betätigt werden kann, um die der Türgriffanordnung zugeordnete Fahrzeugtür in deren Schließstellung entriegeln und anschließend öffnen zu können.
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Aus der
DE 10 2017 126 254 A1 ist eine Türgriffanordnung für eine Schiebetür eines Kraftfahrzeugs bekannt, die einen Griffhebel aufweist, der wahlweise in zwei zueinander entgegengesetzten Richtungen verschwenkt werden kann. In einer ersten Schwenkposition ist der Griffhebel derart verschwenkt, dass ein Benutzer ein erstes Ende des Griffhebels ergreifen kann. In einer zweiten Schwenkposition ist der Griffhebel derart verschwenkt, dass ein Benutzer ein zweites Ende des Griffhebels ergreifen kann, welches dem ersten Ende gegenüberliegt. Durch diese beiden möglichen Schwenkpositionen kann das Öffnen beziehungsweise Schließen der Schiebetür vereinfacht werden.
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Die vorliegende Erfindung macht es sich zur Aufgabe, eine Türgriffanordnung der eingangs genannten Art für eine Fahrzeugtür zur Verfügung zu stellen, die auf einfache Weise eine beidhändige Bedienung der Türgriffanordnung ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert eine Türgriffanordnung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Eine erfindungsgemäße Türgriffanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass die Türgriffanordnung einen zweiten Griffhebel sowie eine zweite Schwenkachse aufweist, die sich in der vertikalen Richtung (d.h. in Hochrichtung) erstreckt und um die der zweite Griffhebel in einer zweiten Drehrichtung aus einer Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, wobei die zweite Drehrichtung entgegengesetzt zur ersten Drehrichtung ist. Dadurch, dass die beiden Griffhebel gegenläufig in zwei zueinander entgegengesetzten Drehrichtungen aus der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung, in der ein Benutzer den betreffenden Griffhebel greifen kann, verschwenkt werden können, kann ein Benutzer die Türgriffanordnung auf einfache und bequeme Weise beidhändig bedienen, indem wahlweise entweder der erste Griffhebel oder der zweite Griffhebel in seine Gebrauchsstellung verschwenkt wird. In der Gebrauchsstellung jedes der beiden Griffhebel kann die der Türgriffanordnung zugeordnete Fahrzeugtür - sofern keine anderen Entriegelungsmechanismen vorgesehen sind - entriegelt und anschließend geöffnet werden. Die hier vorgestellte Türgriffanordnung ermöglicht somit in vorteilhafter Weise eine beidhändige Bedienung und eignet sich für herkömmliche Fahrzeugtüren, die mittels entsprechender Scharnieranordnungen an einer Fahrzeugkarosserie angelenkt sind, sowie darüber hinaus auch für Schiebetüren.
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Um der Türgriffanordnung ein optisch stimmiges Erscheinungsbild zu verleihen, wird in einer vorteilhaften Ausführungsform vorgeschlagen, dass die Griffhebel so geformt sind, dass sie auf einer Sichtseite der Türgriffanordnung eine zweidimensionale Kontur bilden, die eine 180°-Rotationssymmetrie in Bezug auf einen Mittelpunkt auf der Sichtseite der Türgriffanordnung aufweist.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung besteht die Möglichkeit, dass jeder der beiden Griffhebel einen Betätigungsabschnitt, durch dessen Betätigung der Griffhebel in seine Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, sowie einen Griffabschnitt, an dem ein Benutzer den Griffhebel greifen kann, aufweist. Dadurch wird eine einfache und intuitive Bedienung der Türgriffanordnung ermöglicht. Vorzugsweise können die Betätigungsabschnitte für eine Druckbetätigung ausgelegt sein, die eine besonders einfache Handhabung der Türgriffanordnung ermöglicht. Die Betätigungsabschnitte können an ihren Außenseiten optisch und/oder haptisch so ausgeführt sein, dass einem Benutzer in geeigneter Weise signalisiert werden kann, dass die Griffhebel durch eine Betätigung der Betätigungsabschnitte in ihre entsprechenden Gebrauchsstellungen überführt werden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass in der Nichtgebrauchsstellung der Türgriffanordnung der Betätigungsabschnitt des ersten Griffhebels mit dem Griffabschnitt des zweiten Griffhebels fluchtet und der Betätigungsabschnitt des zweiten Griffhebels mit dem Griffabschnitt des ersten Griffhebels fluchtet. Dadurch wird in der Nichtgebrauchsstellung der Türgriffanordnung, in der keiner der Griffhebel nach außen in seine Gebrauchsstellung verschwenkt ist, ein optisch stimmiges Erscheinungsbild der Türgriffanordnung geschaffen. Die beiden Griffhebel schließen in dieser Ausführungsform vorzugsweise flächenbündig miteinander ab.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform können die Griffhebel so geformt sein, dass sie eine im Wesentlichen L-förmige Außenkontur aufweisen. Dadurch können die Griffhebel in der Nichtgebrauchsstellung der Türgriffanordnung in vorteilhafter Weise mit ihren Außenkonturen ineinandergreifen und vorzugsweise flächenbündig miteinander abschließen, so dass ein optisch besonders stimmiges Erscheinungsbild geschaffen wird. Ferner können die beiden Griffhebel mit ihrer im Wesentlichen L-förmigen Außenkontur vorzugsweise als Gleichteile ausgeführt sein, wodurch sich Kostenvorteile bei der Herstellung der Türgriffanordnung ergeben.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die erste Schwenkachse so angeordnet ist, dass sie sich, insbesondere im Wesentlichen mittig, durch den Betätigungsabschnitt des ersten Griffhebels hindurch erstreckt.
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In einer alternativen Ausführungsform besteht auch die Möglichkeit, dass die erste Schwenkachse so angeordnet ist, dass sie sich zwischen dem Betätigungsabschnitt und dem Griffabschnitt des ersten Griffhebels erstreckt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die zweite Schwenkachse so angeordnet ist, dass sie sich, insbesondere im Wesentlichen mittig, durch den Betätigungsabschnitt des zweiten Griffhebels hindurch erstreckt.
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In einer alternativen Ausführungsform besteht auch die Möglichkeit, dass die zweite Schwenkachse so angeordnet ist, dass sie sich zwischen dem Betätigungsabschnitt und dem Griffabschnitt des zweiten Griffhebels erstreckt.
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Vorzugsweise können die Betätigungsabschnitte der beiden Griffhebel so ausgeführt sein, dass sie mit einem Finger eines Benutzers, insbesondere mit einem Daumen, betätigt und dabei nach innen gedrückt werden können, so dass der zugehörige Griffabschnitt nach außen in seine Gebrauchsstellung verschwenkt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer Fahrzeugtür, die eine Türgriffanordnung aufweist. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Türgriffanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgeführt ist. Die Türgriffanordnung ermöglicht in vorteilhafter Weise eine beidhändige Bedienung zum Öffnen beziehungsweise Schließen der Tür.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Dabei zeigen
- 1 eine Türgriffanordnung, die gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgeführt ist, in einer Nichtgebrauchsstellung,
- 2 eine perspektivische Ansicht der Türgriffanordnung gemäß 1 in einer Gebrauchsstellung eines ersten Griffhebels,
- 3 eine perspektivische Ansicht der Türgriffanordnung gemäß 1 in einer Gebrauchsstellung eines zweiten Griffhebels.
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Eine Türgriffanordnung 1 für eine Fahrzeugtür, die gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgeführt ist, umfasst einen ersten Griffhebel 2, einen zweiten Griffhebel 3 sowie eine Griffschale 4, innerhalb derer die beiden Griffhebel 2, 3 in ihrer jeweiligen Nichtgebrauchsstellung, die in 1 gezeigt ist, angeordnet sind. Vorzugsweise schließen die Griffhebel 2, 3 in der Nichtgebrauchsstellung flächenbündig miteinander und vorzugsweise auch flächenbündig mit der Fahrzeugtür ab.
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Die Türgriffanordnung 1 weist ferner eine erste Schwenkachse 5 auf, die sich in einer vertikalen Richtung (Hochrichtung) erstreckt und um die der erste Griffhebel 2 aus der in 1 gezeigten Nichtgebrauchsstellung in einer ersten Drehrichtung nach außen in eine Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, die in 2 dargestellt ist. Darüber hinaus weist die Türgriffanordnung 1 eine zweite Schwenkachse 6 auf, die sich ebenfalls in der vertikalen Richtung erstreckt und um die der zweite Griffhebel 3 aus der in 1 gezeigten Nichtgebrauchsstellung in einer zweiten Drehrichtung nach außen in eine Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, die in 3 dargestellt ist. Die beiden Schwenkachsen 5, 6 sind dabei parallel zueinander orientiert. Wie in 2 und 3 zu erkennen, erfolgt die Schwenkbewegung des ersten Griffhebels 2 aus der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung gegenläufig zu der entsprechenden Schwenkbewegung des zweiten Griffhebels 3. Das bedeutet, dass die erste Drehrichtung, in die der erste Griffhebel 2 nach außen in seine Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, entgegengesetzt zur zweiten Drehrichtung orientiert ist, in die der zweite Griffhebel 3 nach außen in seine Gebrauchsstellung verschwenkbar ist.
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Jeder der beiden Griffhebel 2, 3 weist einen Betätigungsabschnitt 20, 30 sowie einen Griffabschnitt 21, 31 auf. Die Schwenkachsen 5, 6 erstrecken sich in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel durch den Betätigungsabschnitt 20, 30 des betreffenden Griffhebels 2, 3 hindurch. Es soll an dieser Stelle betont werden, dass auch andere Positionen der Schwenkachsen 5, 6 möglich sind. Beispielsweise können sich die Schwenkachsen 5, 6 zwischen dem Betätigungsabschnitt 20, 30 und dem Griffabschnitt 21, 31 des betreffenden Griffhebels 2, 3 erstrecken.
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Aus der Darstellung in 1 wird deutlich, dass die beiden Griffhebel 2, 3 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen L-förmig ausgebildet sind, wobei in der Nichtgebrauchsstellung der Betätigungsabschnitt 20 des ersten Griffhebels 2 flächenbündig mit dem Griffabschnitt 31 des zweiten Griffhebels 3 abschließt und der Betätigungsabschnitt 30 des zweiten Griffhebels 3 flächenbündig mit dem Griffabschnitt 21 des ersten Griffhebels 2 abschließt. Die beiden Griffabschnitte 21, 31 sind - wie in 1 zu erkennen - in der Nichtgebrauchsstellung parallel zueinander orientiert. Die Griffhebel 2, 3 sind so geformt, dass sie auf einer Sichtseite (d.h. der Außenseite) der Türgriffanordnung 1 eine zweidimensionale Kontur bilden, die eine 180°-Rotationssymmetrie in Bezug auf einen Mittelpunkt M auf der Sichtseite der Türgriffanordnung 1 aufweist. Durch die vorstehend beschriebenen Maßnahmen wird ein optisch stimmiges Erscheinungsbild der Türgriffanordnung 1 in der Nichtgebrauchsstellung der beiden Griffhebel 2, 3 geschaffen.
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Der Betätigungsabschnitt 20, 30 jedes der beiden Griffhebel 2, 3 ist so ausgebildet, dass der betreffende Griffhebel 2, 3 durch Ausüben einer Druckkraft auf den Betätigungsabschnitt 20, 30 aus der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung verschwenkt werden kann, in der ein Benutzer den Griffabschnitt 21, 31 des Griffhebels 2, 3 ergreifen kann, um die Fahrzeugtür zu öffnen beziehungsweise zu schließen. Die auf den Betätigungsabschnitt 20, 30 ausgeübte Druckkraft bewirkt, dass der betreffende Betätigungsabschnitt 20, 30 nach innen in die Griffmulde 4 hinein verschwenkt wird und der Griffabschnitt 21, 31 nach außen verschwenkt wird. Vorzugsweise wird dabei auch die Fahrzeugtür entriegelt, sofern kein anderweitiger Entriegelungsmechanismus vorgesehen ist. Die Druckkraft auf den Betätigungsabschnitt 20, 30 kann ein Benutzer mit einem Finger, insbesondere mit einem Daumen, ausüben. Die durch die hier vorgestellte Türgriffanordnung 1 bereitgestellte gegenläufige Verschwenkbarkeit der beiden Griffhebel 2, 3 ermöglicht es in vorteilhafter Weise, dass die Türgriffanordnung 1 sehr einfach beidhändig verwendet werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017126254 A1 [0003]