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Die Erfindung betrifft eine Türvorrichtung zum Abtrennen zweier Innenraumbereiche eines Gebäudes sowie eine Wand bzw. ein Wandsystem mit wenigstens einer entsprechenden Türvorrichtung.
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Vor allem aus Designgründen werden aktuell flächenbündige Türvorrichtungen, welche gerade im Bereich der Innenarchitektur ein gewisses Minimalismuskonzept unterstreichen können, immer beliebter. Dieses Konzept wird unterdessen im Stand der Technik aufwendig auch für den Einsatz von Glastüren angewandt. Für derartige Türvorrichtungen finden zudem mitunter magnetische Zuhalteeinrichtungen Verwendung, weil insbesondere bei Türblättern aus Glas regelmäßig der Bauraum zur Implementierung einer Türfalle fehlt, wie dies etwa in der
DE 20 2017 100 143 U1 beschrieben ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Türvorrichtung vorzuschlagen, die eine flächenbündige Anordnung des Türblattes, des Randes der Türzarge und der Fortsetzung der Wand in einer Abschlussebene ermöglicht und gleichzeitig platzsparend und flexibel integrierbar ist.
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Die Aufgabe wird, ausgehend von einer Türvorrichtung der eingangs genannten Art, durch die Merkmale des Anspruchs 1 sowie durch eine Wand bzw. ein Wandsystem mit den Merkmalen der Ansprüche 11 bzw. 13 gelöst.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Die entsprechende Türvorrichtung zum Abtrennen zweier Innenraumbereiche eines Gebäudes umfasst zunächst eine Türzarge zum beweglichen Lagern eines Türblattes, die an der Laibung der Wand befestigt wird, sowie ein Türblatt, das schwenkbar über ein Gelenkband an der Türzarge gelagert ist. Die Türzarge bildet eine 3-seitige Umrahmung zum Türblatt hin. Diese Umrahmung des Türblatts kann bei einer fertigen an der Laibung der Wand angebrachten Tür am unteren Rand, der Schwelle, durch den Abschluss des Bodens bzw. eine bodenseitige Leiste ergänzt werden.
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Das Gelenkband umfasst ferner einen ersten und zweiten Teil, die miteinander verbunden und schwenkbar gegeneinander gelagert sind. Dabei ist der erste Teil des Gelenkbands an der Türzarge und der zweite Teil des Gelenkbands am Türblatt befestigt, sodass das Türblatt gegenüber der feststehenden Türzarge entsprechend verschwenkt werden kann. Das Türblatt selbst weist wenigstens eine Ausnehmung auf, wobei der entsprechende zweite Teil des Gelenkbands in die jeweilige Ausnehmung wenigstens teilweise eingreift. Ferner weist der zweite Teil des Gelenkbands eine Klemmvorrichtung auf, mit der das Türblatt zur Befestigung geklemmt wird. Eine derartige Klemmvorrichtung ist vor allem dann von Vorteil, wenn das Türblatt aus einem Material besteht, welches eine ausreichende Tragfähigkeit, Steifigkeit und Stabilität besitzt. In besonderem Maße eignet sich eine Klemmvorrichtung somit z.B. bei der Verwendung von Glastüren bzw. Türblättern, die aus Glas gefertigt sind.
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Der erste Teil des Gelenkbands ist an einer der bzw. parallel zur Oberfläche der Türzarge befestigt. Dies bietet den Vorteil, dass das Gelenkband bzw. der erste Teil des Gelenkbands nicht parallel zur Wandebene in die Türzarge eingreifen muss, um dort verankert zu werden. Somit kann die durch die Türzarge gebildete Umrahmung gemäß der Erfindung in vorteilhafter Weise besonders schmal ausgebildet werden. Ein solches Türzargen-Profil wirkt nicht nur hinsichtlich seines Designs moderner und minimalistischer, sondern bietet auch den Vorteil, dass es vielseitiger verwendbar ist und leichter in ein bestehendes Wandsystem integriert werden kann. Durch die Maßnahme, nach welcher die Türzarge besonders schmal ausgebildet sein kann, kann die Türvorrichtung im Grunde an einer beliebigen Laibung der Wand integriert werden, und zwar sowohl bei Steinwänden bzw. gemauerten Wänden als auch bei Leichtbauwänden.
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Durch die Anordnungen des ersten Teils des Gelenkbands parallel zur Türzarge und des zweiten Teils des Gelenkbandes innerhalb der Ebene des Türblattes kann somit auch die Drehachse wiederum in dieser Ebene verlaufen, sodass die Türzarge seitlich mit der Oberfläche des Türblatts (eine flächenbündige Abschlussebene ausbildet. Die Flächenbündigkeit bietet gegebenenfalls den Vorteil, dass ein derartiges Wandsystem im Bereich der Tür auch sehr leicht gereinigt werden kann, da die Zahl der Ecken und Kanten, in denen sich Schmutzreste ablagern können, grundsätzlich verringert wird.
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Insgesamt wird erfindungsgemäß mit der vorgeschlagenen Türvorrichtung ein platzsparendes und besonders flexibel einsetzbares Türkonzept vorgeschlagen, welches ohne besondere Anforderungen in unterschiedliche Wände einbaubar und dennoch dazu geeignet ist, einem minimalistischen Designkonzept zu genügen.
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Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Türblatt aus Glas gefertigt. Die vorgeschlagene Türvorrichtung eignet sich besonders für Türblätter aus Materialien, die auch schwierig zu verarbeiten sind und besondere Anforderungen in Bezug auf ihre Befestigung stellen, deren Bearbeitung etwa nur durch spezielle Werkzeugmaschinen möglich ist und zur Vermeidung von Kosten daher so einfach wie möglich ausfallen sollte.
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Um besonders platzsparend und einfach an der Laibung einer Wand eingebracht und befestigt werden zu können, weist die Türzarge bei einem Ausführungsbeispiel jeweils an der dem Türblatt abgewandten Seite, also an seinem äußeren Rand, eine ebene Montagefläche auf, um an der Laibung der Wand angebracht zu werden, ohne jedoch die Wand zu umgreifen bzw. die Wand in den Bereichen seitlich der Türzarge zu verblenden, sodass die Abschlussebene von Türblatt und dem Randbereich der Türzarge flächenbündig in die Wand-Abschlussebene übergeht. In besonders vorteilhafter Weise wird somit eine vollständige Flächenbündigkeit ermöglicht und die Abschlussebene der Wand setzt sich ohne Absatz zum Rand der Türzarge und zum Türblatt hin fort.
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Um die zu erzielende Flächenbündigkeit noch verbessern zu können, ist bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung die Drehachse des Gelenkbands, über welche erster und zweiter Teil des Gelenkbands drehbar miteinander verbunden sind, so angeordnet, dass sie ebenfalls in der Abschlussebene liegt. Hierdurch wird auch ermöglicht, dass die Drehung aus der Abschlussebene heraus erfolgt und das Gelenkband präzise in die Abschlussebene integriert werden kann, sodass ein platzsparender Einbau möglich ist.
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Damit die Flächenbündigkeit auch im Einzelfall für verschiedene Einbausituationen realisiert werden kann, kann in vorteilhafter Weise der erste Teil des Gelenkbands lösbar bzw. senkrecht zur Türzarge verkippbar daran befestigt sein. Auf diese Weise wird eine Justierung im eingebauten Zustand erleichtert.
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Um die Justiermöglichkeit der Türvorrichtung in Bezug auf die Wand verbessern zu können, weist die Türzarge bei Ausführungsvarianten der Erfindung zur Befestigung an der Laibung der Wand wenigstens ein Langloch auf. Das Langloch kann (im Wesentlichen) senkrecht zur Abschlussebene ausgerichtet sein, sodass das Türzargen-Profil so verschoben werden kann, dass die gewünschte Flächenbündigkeit hergestellt wird und die durch Türblatt und den Rand der Türzarge gebildete Abschlussebene mit der Wand-Abschlussebene übereinstimmt.
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Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, die Türzarge jeweils mit einer Zargenblende zu versehen, sodass die Justiervorrichtungen an der Türzarge später nicht mehr sichtbar sind, z.B. die Justierung über das Langloch mit eingeführter Schraube oder das über Stellschrauben gegenüber der Türzarge verkippbare erste Teil des Gelenkbands.
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Die Befestigung der Türzarge an der Laibung der Wand bzw. die Justierung von Gelenkband und Türblatt an der Türzarge können daher nicht nur genauer erfolgen, sondern sie können auch schneller durchgeführt werden, da nicht zu sehr darauf geachtet werden muss, dass Teile nicht an der Oberfläche verkratzt werden, was leicht passiert, wenn der Monteur nur mit dem Schraubendreher abrutscht. Denn die Türzarge wird ohnehin mit Zargenblenden im Nachhinein nach der Montage an der Laibung und der Justierung noch einmal verblendet, sodass diese Stellen nicht mehr sichtbar sind. Insgesamt wird der Einbau einer entsprechenden Türvorrichtung gemäß diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung somit wesentlich erleichtert.
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Wand und Türblatt bestehen in der Regel aus unterschiedlichen Materialien. Nun können Ausführungsformen der Erfindung mit einer sehr dünnen Türzarge ausgestattet sein, wobei die Türzarge insbesondere sofort an der Laibung angebracht werden kann. Um den Übergang zwischen Wand und Türblatt unauffällig erscheinen zu lassen, kann bei einer Weiterbildung die Türzarge parallel zur das Türblatt umgebenden Kante zwei parallel geführte Schattenfugen aufweisen. Die verbleibende Fläche am Rand der Türzarge, die dem Betrachter zugewandt ist, wenn dieser senkrecht sich auf das Türblatt zubewegt, erscheint dadurch besonders klein und der Türzargen-Rand wirkt noch filigraner. Das Türblatt ist seitlich von der Wand durch linienartige Strukturen, die durch die Türzarge und die Schattenfugen gebildet werden, abgegrenzt, und das Türblatt ist nur unmerklich eingerahmt von einem Steg am Rand der Türzarge, der, wie bereits beschrieben, sehr schmal ausgebildet sein kann. Optisch können somit auch geringe, durch die Montage bedingte Unterschiede in Abweichungen von der genauen Flächenbündigkeit ausgeglichen werden.
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Insbesondere bei Türblättern, die sehr dünn ausgebildet sind, wie beispielsweise bei Türblättern aus Glas, ist es vorteilhaft, wenn das Türblatt an der dem Gelenkband bzw. den Gelenkbändern abgewandten Seite mittels magnetischer Haltevorrichtungen mit der Türzarge verbindbar ist, sodass das Türblatt über die magnetische Haltevorrichtung am der Türzarge gehalten werden kann. Im geschlossenen Zustand bleibt somit die Tür auch geschlossen, kann jedoch durch geringe mechanische Einwirkungen eines Benutzers auch leicht wieder geöffnet werden. Geringe Krafteinwirkungen, etwa durch leichte Windstöße führen jedoch nicht dazu, dass sich das Türblatt gegenüber der Türzarge verschwenkt und somit die Tür geöffnet wird. Eine entsprechende magnetische Haltevorrichtung ermöglicht somit eine Verwendung eines besonders dünnen Türblattes.
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Dennoch kann das Türblatt über eine Dichtung im geschlossenen Zustand an der Türzarge gelagert sein. Die Dichtung kann zudem eine Dämpfungsfunktion wahrnehmen, sodass bei Schließen des Türblattes die Bewegung des Türblattes gegenüber dem Rahmen sacht und weich abgebremst wird. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn es sich um Türblätter aus Glas handelt, die somit gegen mechanische Stöße besonders empfindlich sein können. Auch wird vor sonstigen Beschädigungen, etwa der Türzarge, geschützt, falls das Türblatt aus einem sehr schweren Material gefertigt ist.
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Bei einem Ausführungsbeispiel kann, unabhängig von den technischen Merkmalen der sonstigen, im Zusammenhang mit der Erfindung genannten Ausführungsformen, das Türblatt über eine Magnethaltevorrichtung an der Türzarge in einer geschlossenen Position gehalten werden. Die jeweilige Türzarge kann mit einer Stufe versehen sein, die einen Anschlag für das Türblatt bei dessen Schließbewegung bildet. In diesem Anschlag der Türzarge können (Permanent-) Magnete eingebracht sein, welche so angeordnet sind, dass ihre Nord-Süd-Ausrichtung senkrecht zum geschlossenen Türblatt, hier senkrecht zur Abschlussebene liegt. Am Türblatt selbst ist ein ferromagnetisches Material, das z.B. Eisen enthält, angebracht. Das Türblatt wird somit durch die Magnete in der Türzarge angezogen und am Anschlag gehalten. Es ist auch denkbar, am Türblatt Permanentmagnete anzubringen, die so ausgerichtet sind, dass sich ungleichnamige Pole jeweils am Türblatt und am Anschlag gegenüberstehen, sodass eine Anziehungskraft auf das Türblatt ausgeübt wird. Die Haltekraft, mit der das Türblatt am Anschlag gehalten wird, hängt vom Abstand ab, den das ferromagnetische Material oder die Magnete am Türblatt von denen im Anschlag aufweist.
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Ein unmittelbares Aneinanderliegen bzw. kein Abstand kann sich als nachteilig erweisen, da die Haltekräfte bei unmittelbarem Oberflächenkontakt zu groß werden, um das Öffnen der Tür für den Alltag noch praktikabel zu gestalten. Der Abstand kann dadurch erzielt werden, dass die Tiefe, wie weit die Magnete im Anschlag versenkt sind, grundsätzlich variabel ist. Auch die Wahl der Dicke der Dichtung zwischen Türblatt und Anschlag oder eine Verkleidung der Magnethalterung kann die Krafteinwirkung beeinflussen. Es hat sich herausgestellt, dass sich eine seitliche Anordnung der Permanentmagnete in der Türzarge und nicht im Anschlag als nachteilig erweist, weil die Haltekraft in der geschlossenen Stellung in dem Moment, in dem es sich in geschlossener Stellung befindet, senkrecht zur Bewegungsrichtung des Türblattes steht und daher eine enorme Haltekraft benötigt wird, um die Tür bereits bei geringen Krafteinwirkungen noch geschlossen zu halten; eine solche mit Nachteilen verbundene herkömmliche Magnethalterung mit seitlicher Magnetanordnung geht z.B. aus
DE 20 2017 100 143 U1 hervor. Somit zeichnet sich die beschriebene Ausführungsform gem. der Erfindung dadurch aus, dass die Nord-Süd-Ausrichtung der Permanentmagnete am Anschlag im Wesentlichen in Richtung der Türblattbewegung ausgerichtet ist, sodass die Haltekräfte einfacher in einem praxistauglichen Rahmen gehalten werden können.
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Ferner zeichnet sich eine erfindungsgemäße Wand mit einer Laibung dadurch aus, dass eine Türvorrichtung gemäß der Erfindung bzw. gemäß einem der Ausführungsbeispiele daran befestigt wird, wobei die entsprechenden, bereits genannten erfindungsgemäßen Vorteile sowie die Vorteile der jeweiligen Ausführungsbeispiele entsprechend genutzt werden können. Vor allem kann nicht nur eine besondere ausgeprägte Flächenbündigkeit erreicht werden, sondern die Tür kann auch an praktisch jede beliebige Laibung einer Wand angefügt werden.
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In besonders vorteilhafter Weise ist bei einer Ausführungsvariante der Erfindung die Türzarge innerhalb der Laibung gelagert, ohne den Randbereich der Laibung zu umgreifen, was die Ausbildung einer Flächenbündigkeit erleichtert.
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Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung handelt es sich um ein Wandsystem, welches zunächst wenigstens zwei Wände umfasst, die insbesondere senkrecht zueinander stehen. Eine Türvorrichtung gemäß der Erfindung bzw. gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist beispielsweise in die Laibung der ersten Wand eingebaut. Darüber hinaus kann/können nun wenigstens eine bzw. insbesondere alle Zargenblenden auch flächenbündig gegenüber einem senkrecht zum geschlossenen Türblatt stehenden Wandabschnitt der zweiten Wand angeordnet werden. D.h. Türzarge und Wand werden ohne Absatz flächenbündig fortgesetzt bzw. gehen ohne Stufe ineinander über. Um eine exakte Flächenbündigkeit zu erreichen, kann gegebenenfalls bis zur Höhe der Oberfläche der Zargenblende eine Schicht auf die zweite Wand aufgebaut werden. Auf diese Art und Weise wird optisch erreicht, dass die Türvorrichtung gewissermaßen in der Wand zu verschwinden scheint. Es wird nicht nur eine Flächenbündigkeit von Türblatt und dem Rand der Türzarge zur Abschlussebene der ersten Wand erreicht, sondern die Türzarge schließt sich auch, wie bereits beschrieben, flächenbündig an die Abschlussebene der zweiten Wand an. Die Türvorrichtung kann insgesamt praktisch unsichtbar in das Wandsystem integriert sein, zumindest, wenn keine farbliche Abgrenzung vorgesehen ist. Die entsprechende Türvorrichtung kann demzufolge besonders platzsparend und unauffällig in ein solches Wandsystem integriert werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachstehend unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung einer Türvorrichtung bzw. einer Wand gem. der Erfindung,
- 2: eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts aus 1, die den Übergang der Wand über die Türzarge zum Türblatt zeigt,
- 3: eine Darstellung des Gelenkbands einer Türvorrichtung gem. der Erfindung,
- 4: einen schematischen Schnitt in horizontaler Richtung durch ein Wandsystem gem. der Erfindung, (ohne Dichtungen), sowie
- 5: einen schematischen Schnitt durch die öffnungsseitige Türzarge mit Magnethalterung.
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1 zeigt eine Türvorrichtung 1 gemäß der Erfindung, die an die Laibung 2 einer Wand W eingesetzt ist. Die Türvorrichtung 1 ist dabei über die Türzarge 10 an der Laibung 2 der Wand W angebracht. Gegenüber der Türzarge 10 ist das Türblatt 3 über Gelenkbänder 4 beweglich bzw. schwenkbar gelagert. Die Türzarge 10 umrahmt das Türblatt 3 an drei Seiten. Am Boden B wird das Türblatt 3 von der Schwelle begrenzt. Das Türblatt 3 umfasst in 1 an seinem rechten Rand zwei Ausnehmungen 5, in die jeweils die Gelenkbänder 4 eingreifen und das Türblatt 3 klemmen. Eine Klemmung ist im vorliegenden Fall vorteilhaft, da das Türblatt 3 aus Glas gefertigt ist und in Form einer, etwa im Vergleich zu üblichen Holztürblättern, dünnen Glasplatte vorliegt. Auf der linken Seite des Türblattes 3 ist eine kreisrunde Ausnehmung 6 vorgesehen, die zum Öffnen und Schließen des Türblattes 3 dient, indem der Benutzer mit der Hand in die Ausnehmung 6 greift. Alternativ dazu kann beispielsweise auch ein Türknauf an dieser Stelle angebracht sein. Die in 1 zu sehende Oberfläche des Türblattes 3 bildet zusammen mit dem Rand der Türzarge 10 und der in 1 dargestellten Oberfläche der Wand W eine Abschlussebene E, d.h. Türblatt 3, Rand der Türzarge 10 und Wand W sind flächenbündig angeordnet.
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Das obere rechte Eck der Türvorrichtung 1, das den Übergang von Türblatt 3 zum Rahmen 2 zur Wand W zeigt, ist als Ausschnitt A vergrößert in 2 dargestellt. Zu sehen ist das Türblatt 3 und der sich anschließende Rand der Türzarge 10, der das Türblatt 3 zu drei Seiten hin umgibt, und schließlich der sich wiederum anschließende Abschnitt der Wand W. Die Türzarge 10 umfasst zwei sogenannte Schattenfugen 10a, 10b, wobei die Schattenfuge 10a dem Türblatt 3 zugewandt ist und die Schattenfuge 10b wiederum der Wand W. Zwischen beiden Schattenfugen 10a, 10b ist als Teil der Türzarge 10 ein Steg 10c stehen gelassen worden. Wie noch einmal in 2 zu sehen ist und bereits im Zusammenhang mit 1 dargestellt wurde, liegen die in 2 nach vorne gerichteten Oberflächen des Türblattes 3, des Steges 10c und der Wand W in einer Abschlussebene E, verlaufen also flächenbündig. Die Schattenfugen 10a, 10b besitzen im vorliegenden Fall hauptsächlich eine optische bzw. eine Designfunktion. Denn sie betonen die besonders schmal ausgebildete Türzarge und sorgen für eine klare aber dennoch harmonische Abgrenzung zwischen Türblatt 3 und Wand W, zumal der sehr filigran gestaltete „Bruch“ im Randbereich der Türzarge 10 zwischen Türblatt 3 und Wand W vermeidet, dass der Rand der Türzarge 10 in seinem flächenbündigen Teil übereinstimmend mit der Wandoberfläche gestaltet werden muss, oder aber dass dort in dem flächenbündigen Oberflächenabschnitt ein Bruch hinsichtlich der Farbgebung bzw. der Oberflächengestaltung entsteht.
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Das Gelenkband 4 ist im Einzelnen in 3 dargestellt. Es umfasst im Einzelnen einen ersten Teil 7 des Gelenkbands 4 sowie einen zweiten Teil 8 des Gelenkbands 4, die beweglich über das Gelenk 9 miteinander verbunden sind. Der erste Teil 7 des Gelenkbands 4 liegt zunächst auf der Türzarge 10 auf und ist daran befestigt. Die Türzarge 10 und der erste Teil 7 des Gelenkbands 4 liegen im Wesentlichen senkrecht zur Abschlussebene E. Im ersten Teil 7 des Gelenkbands 4 sind Bohrungen 11, 12 zu sehen, wobei die größeren Bohrungen 12 zur grundsätzlichen Befestigung des ersten Teils 7 des Gelenkbandes 4 an der Zarge 10 und die kleineren Bohrungen 11 zur Aufnahme von Stellschrauben dienen, über welche der erste Teil 7 des Gelenkbands 4 gegenüber der Zarge 10 verkippt werden kann. Im Bereich des Gelenks 9 greifen sodann erster und zweiter Teil 7, 8 des Gelenkbands 4 zur schwenkbeweglichen Lagerung ineinander. Hierzu ist im zweiten Teil 8 des Gelenkbands 4 eine Ausnehmung eingearbeitet, wobei die Endbereiche des ersten Teils 7 des Gelenkbandes 4 in Richtung der Drehachse D jeweils an einem Kunststoffeinsatz 13 anliegen, welche in die Ausnehmung des zweiten Teils des Gelenkbandes 8 eingesetzt werden, sodass nicht Metall auf Metall reibt; denn die beiden Gelenkband-Teile 7, 8 sind beispielsweise aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt. Die Reibung zwischen Metall und Kunststoff (zum Beispiel: POM) verbessert wesentlich die Gleitreibungseigenschaften.
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Der zweite Teil 8 des Gelenkbands 4 umfasst zudem eine Klemmvorrichtung 14 mit der die Glasscheibe / das Türblatt, welche(s) in 3 mit dem Bezugszeichen 3 lediglich angedeutet ist, klemmend gehaltert wird. Am zweiten Teil des Gelenkbands 8 ist hierzu ebenfalls eine Ausnehmung 15 vorgesehen, welche Bohrungen 16 zur Aufnahme von Schrauben aufweist, sodass die Glasscheibe 3 eingespannt werden kann.
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Die Türzarge 10 wird über das Langloch L an der Laibung 2 befestigt (angeschraubt), sodass zur Herstellung einer Flächenbündigkeit in der Abschlussebene E eine Justierung der Türzarge 10 gegenüber der Wandoberfläche möglich und vor allem einfach durchführbar ist.
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4 zeigt einen schematischen Horizontalschnitt durch ein Wandsystem WS mit zwei im Wesentlichen senkrecht aufeinander stehenden Wänden W1 und W2. In der Abschlussebene E liegt flächenbündig die Oberfläche der Wand W1, die Oberfläche am Rand der Türzarge bzw. die Oberfläche des Stegs 10c und die Oberfläche des Türblattes 3. Die Türzarge 10 wird einfach an der Laibung der Wand W1 befestigt, hier über die Türzarge 10 angeschraubt und verblendet. Wie im Folgenden dargestellt wird, schließt sich die Oberfläche der Blende 17 auch flächenbündig an die Oberfläche der Wand W2 an, sodass diese in der Ebene F liegen.
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Das Türblatt 3 ist über das Gelenkband 4 gegenüber der Türzarge 10 verschwenkbar.
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Die vorliegende Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass die Oberflächen der Wand W1, des Randes der Türzarge 10 und des Türblattes 3 in einer Abschlussebene E flächenbündig liegen, sondern die Türzarge 10 an ihrer parallel zur Laibung 2 verlaufenden Fläche bzw. deren Verblendung 17 auch bündig mit der Fläche F liegt. Optisch „verschwindet“ die Türzarge gewissermaßen innerhalb des Wandsystems WS und es kann eine Flächenbündigkeit in beiden Ausrichtungen erzielt werden. Außerdem kann die Türzarge besonders schmal ausgebildet sein und das Türblatt nur andeutungsweise und zurückhaltend einrahmen. Dichtungen bzw. Magnethalterung sind in 5 dargestellt.
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Eine Detailansicht bzw. ein Schnitt durch die Türzarge 10 (an der Öffnungsseite bzw. an der dem Gelenkband 4 abgewandten Seite) ist in 5 abgebildet. Das Türblatt 3 dichtet über die Dichtungen 18 gegenüber der Türzarge 10 ab. Damit die Tür geschlossen bleibt bzw. das Türblatt 3 nicht versehentlich, etwa infolge eines Windstoßes, verschwenkt wird, hält das Türblatt 3 über eine Magnethalterung 19 an der Türzarge 10 Permanentmagnete 19 sind innerhalb des Anschlags der Türzarge 10 eingelassen und ausgerichtet. Am Türblatt 3 befindet sich ein ferromagnetischer Abdeckstreifen 20 oder ein ferromagnetisches Blech 20. Die Magnete sind so gewählt, dass sie das Türblatt 3 zwar bei geringen Krafteinwirkungen von außen noch halten können, sind aber nicht stark genug, um das Türblatt 3 gegenüber Krafteinwirkungen festzuhalten, die ein Endbenutzer üblicherweise beim Öffnen einer Tür ausübt. Der Abstand zwischen ferromagnetischem Blech bzw. Abdeckstreifen und der Tür kann durch eine Verkleidung, z.B. aus Kunststoff oder einem Gummi (als elastischer Anschlag), am Türblatt 3 und/oder am der Türzarge 10 über den Magneten der Magnethalterung 19 am Anschlag stets im gleichen Abstand gehalten werden, sodass auch immer (etwa) die gleiche Kraft zum Öffnen der Tür nötig ist. An dieser Verkleidung kann das Türblatt 3 somit auch ohne Beschädigung anschlagen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Türvorrichtung
- 2
- Laibung
- 3
- Türblatt
- 4
- Gelenkband
- 5
- Türblatt-Ausnehmung
- 6
- Ausnehmung / Griff
- 7
- erstes Gelenkband
- 8
- zweites Gelenkband
- 9
- Gelenk / Schwenklagerung
- 10
- Türzarge
- 10a
- Schattenfuge
- 10b
- Schattenfuge
- 10c
- Steg
- 11
- Bohrung
- 12
- Bohrung
- 13
- Kunststoffeinsatz
- 14
- Klemmvorrichtung
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Gewindebohrung
- 17
- Zargenblende
- 18
- Dichtung
- 19
- Magnethalterung
- 20
- ferromagnetisches Blech
- A
- Ausschnitt
- B
- Boden
- D
- Drehachse
- E
- Abschlussebene
- F
- Ebene
- L
- Langloch
- W
- Wand
- W1
- Wand
- W2
- Wand
- WS
- Wandsystem