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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung von Leitungen an einen Motor, umfassend eine Halteklammer für die Leitung, welche durch ein handgeführtes Drückwerkzeug an eine motorseitige Halteeinrichtung zur Fixierung der Leitung aufsetzbar ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung der Befestigungsanordnung mit einem Drückwerkzeug zur Applizierung einer Halteklammer für die Befestigung der Leitungen am Motor.
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Aus der
DE 10 2018 004 681 A1 ist eine Befestigungsanordnung bekannt, bei der eine Halteklammer auf einen Steg einer Rastöffnung des Motors aufgeschoben und verrastet ist. Die Halteklammer ist in einer Art S-Form ausgebildet, wobei die Schenkel derart ausgeführt sind, dass das Ende eines Schenkels in Steckrichtung und das Ende des anderen Schenkels entgegen der Steckrichtung weist. Der in Steckrichtung weisende Schenkel steht etwas schräg ab. Die Halteklammer weist dadurch mit der einen Schlaufe einen Klemmraum auf, mit der die Halteklammer auf den motorseitigen Steg geklemmt werden kann. Die andere größere Schlaufe bildet in Klemmlage der Halteklammer einen Aufnahmeraum für die Leitung, die über einen Spalt der Halteklammer eingerastet wird. Die Befestigung erfolgt mit einem handgeführten Drückwerkzeug, das nach Art eines Schraubenziehers gestaltet ist und einen Griffschaft und zwei auf diesem stirnseitig befestigte voneinander beabstandete Haltebacken sowie eine quer dazwischenliegende Stecklasche beinhaltet, wobei an der Schaftstirnseite ein Magnet angeordnet ist, der die auf der Lasche mit zwei Klemmschenkeln aufgesteckte Halteklammern sichert. Die größere Schlaufe der Halteklammer bildet dabei den Einsteckraum für die Lasche.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Befestigungsanordnung von Leitungen an einen Motor anzugeben, die eine möglichst leichte und schnelle Anbringung von Leitungen an einem Motor auch bei schlechter Zugänglichkeit ermöglicht.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einer Befestigungsanordnung dadurch gelöst, dass am Motor entlang der anzubringenden Leitungen zumindest eine Halterippe ausgebildet ist und das zur Anbringung zumindest eine zwei-schenklige Federklammer vorgesehen ist, an der rückseitig mittels eines Festlegungselements eine Leitung angebunden ist, die mittels eines Drückwerkzeugs auf eine zugeordnete Halterippe des Motors aufschnappt. Dies hat den Vorteil, dass eine schnelle und leichte Positionierung der Leitung am Motor möglich ist. Dies trifft insbesondere bei einer schlechten Zugänglichkeit des Montageortes zu, da die Federklammer auf diese Weise nicht verbogen oder beschädigt wird, wodurch deren Befestigungsfunktion unbeeinträchtigt bleibt.
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Vorteilhafterweise weist die Federklammer an der Rückseite mindestens einen bügelartig ausgebildeten Vorsprung auf, durch welchen das Festlegungselement einer Leitung geführt ist. Dadurch kann die Leitung bei der Montage ohne zusätzliche Hilfsmittel locker geführt werden, was den Montageablauf vereinfacht.
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In einer Ausgestaltung ist das Festlegungselement als Kabelbinder ausgebildet. Durch die Verwendung des Kabelbinders kann auf ein zusätzliches Festlegungselement verzichtet werden, wodurch die Montagekosten reduziert werden.
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In einer Variante umfasst das Drückwerkzeug einen länglichen Schaft mit einem endseitigen Griff und einem Aufnahmekopf am anderen Ende, wobei der Aufnahmekopf zur verliersicheren Aufnahme der Federklammer zangenartig zwei Klemmbacken aufweist, zwischen welchen die Federklammer im Bereich der Rückseite klemmend gehalten ist, wobei die Schenkel der Federklammer nach oben aus den Klemmbacken frei herausragen. Durch diese Ausgestaltung wird die Federklammer komfortabel an dem Drückwerkzeug gehalten, wobei das Drückwerkzeug einfach manuell bedient werden kann.
Um eine besonders gute Justierung der Federklammer zu ermöglichen, weisen die Klemmbacken am oberen Ende innenseitig jeweils einen Vorsprung auf, der als Auflagefläche für die Federklammer dient.
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In einer Ausführungsform bildet ein von den Klemmbacken und der Federklammer eingegrenzter Zwischenraum eine Durchführung für die Leitung. Dadurch kann die Leitung einfach an den Montageort verbracht werden.
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Eine besonders raumsparende Durchführung wird möglich, wenn die Klemmbacken U-förmig ausgebildet sind, wobei der Zwischenraum zwischen den Schenkeln eine Leitungsdurchführung bildet.
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Vorteilhafterweise ist ein erster Klemmbacken starr mit dem Schaft des Drückwerkzeuges verbunden, während der zweite Klemmbacken unter Federspannung am ersten Klemmbacken schwenkbar angelenkt ist. Dadurch lässt sich die Federklammer zuverlässig von dem Drückwerkzeug fassen und betätigen.
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In einer Ausgestaltung weist der starre Klemmbacken unterhalb der Schwenkachse des zweiten Klemmbackens ein Druckstück auf, das in einer Führung federbelastet verschiebbar ist. Auf Grund dieses verschiebbaren Druckstückes kann die Federklammer im geöffneten Zustand aufgenommen und anschließend geschlossen werden.
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In einer weiteren Variante weist der starre Klemmbacken oberhalb der Schwenkachse eine Aufnahmebohrung auf, in der ein Anschlagstift zur Erreichung einer definierten Klemmposition befestigt ist. Dadurch wird die Verschiebung des Druckstückes begrenzt und ein Verriegelungszustand der Schenkel vorgegeben.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der Befestigungsanordnung mit einem Drückwerkzeug zur Applizierung einer Halteklammer für die Befestigung der Leitungen am Motor. Bei einem Verfahren, bei welchen Leitungen auch an unzugänglichen Stellen des Motors einfach befestigt werden können, wird die Leitung an einer Rückseite einer zwei-schenkligen Federklammer befestigt wird und die die Leitung tragende Federklammer zwischen Klemmbacken eines Aufnahmekopfes des Drückwerkzeuges so eingelegt wird, die Leitung in einen durch die Federklammer und die beiden Klemmbacken gebildeten Zwischenraum ragt und anschließend die Federklammer durch das Drückwerkzeug an einer am Motor ausgebildeten Halterippe befestigt wird. Dies hat den Vorteil, dass die Leitungen mit einfachen Mitteln mechanisch an den schwer zugänglichen Stellen des Motors befestigt werden können, wodurch die Montagezeit reduziert wird.
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In einer Variante schnappt die verriegelte Federklammer bei der Befestigung am Motor auf der Halterippe des Motors ein. Eine solche Befestigung erfordert nur einen Montageschritt.
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Vorteilhafterweise wird die Federklammer vor der Befestigung am Motor in dem Drückwerkzeug verriegelt, in dem die beiden Schenkel der Federklammer zusammengepresst werden. Dadurch werden die Spannkräfte zur Befestigung der Federklammer an der Halterippe des Motors vorgegeben.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung,
- 2 ein Ausführungsbeispiel eines Drückwerkzeuges,
- 3 ein Ausführungsbeispiel für einen Aufbau eines Aufnahmekopfes des Drückwerkzeuges,
- 4 ein Ausführungsbeispiel zur Befestigung einer Leitung an einer Federklammer,
- 5 ein Ausführungsbeispiel zur Halterung der Federklammer an dem Aufnahmekopf des Drückwerkzeuges,
- 6 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In 1 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung dargestellt, wie sie zur Befestigung von Leitungen an einem Motor eines Kraftfahrzeuges, insbesondere an schwer zugänglichen Stellen des Motors, zur Anwendung kommt. Die Befestigungsanordnung 1 umfasst einen Motor 3, an welchem entlang der anzubringenden Leitungen 5 Halterippen 7 in vorgegebenen Abständen ausgebildet sind. Mittels eines Drückwerkzeuges 9 wird manuell eine die Leitung 5 haltende Federklammer 11 auf die Halterippe 7 aufgeschnappt.
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Das Drückwerkzeug 9, welches in 2 in verschiedenen Perspektiven dargestellt ist, umfasst einen länglichen Schaft 13, an welchen an einem Ende ein Griff 15 und am anderen Ende eine Aufnahmekopf 17 ausgebildet sind. Der Aufnahmekopf 17 weist zangenartig zwei Klemmbacken 19, 21 auf. Ein erster Klemmbacken 19 ist starr mit dem Schaft 13 des Drückwerkzeuges 9 verbunden. Der zweite Klemmbacken 21 ist unter Federspannung am ersten Klemmbacken 19 angelenkt (3a). Der starre Klemmbacken 19 weist unterhalb der Schwenkachse 23 ein Druckstück 25 auf, welches in einer Führung 27 federbelastet verschiebbar ist. Oberhalb der Schwenkachse 23 ist eine Aufnahmebohrung 29 an dem starren Klemmbacken 19 ausgebildet, in der ein Anschlagstift 31 zur Erreichung einer definierten Klemmposition befestigt ist (3b).
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Die Federklammer 11 ist in 4 dargestellt. An der Rückseite 33 der Federklammer 11 ist ein bügelartiger Vorsprung 35 ausgebildet. Durch einen Spalt 37 des bügelartigen Vorsprungs 37 ist ein Kabelbinder 39 geführt, welcher die Leitung 5 an die Federklammer 11 anbindet. Entgegengesetzt zur Rückseite 33 weist die Federklammer 11 zwei Schenkel 41, 43 auf.
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5 zeigt ein Ausführungsbeispiel zur Halterung der Federklemmer 11 an dem Aufnahmekopf 17 des Drückwerkzeuges 11. Durch eine manuelle Betätigung wird das Druckstückes 25 in der Führung 27 verschoben, um die Federklammer 11 aufzunehmen. Dabei wird die Rückseite 33 der Federklammer 11 auf jeweils einen innenseitig an den beiden Klemmbacken 19, 21 ausgebildeten Vorsprung 45, 47 aufgelegt. Zwischen den Klemmbacken 19, 21 und der Federklammer 11 entsteht ein Zwischenraum 51 zur Durchführung der Leitung 3. Die Federklammer 11 wird durch die Federkraft FF des zweiten Haltebackens 21 gegen den ersten Haltebacken 19 gedrückt und ist somit fest im Drückwerkzeug 9 eingeklemmt.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in 6 gezeigt. Nachdem, wie in 4 gezeigt, die Leitung 5 an der Federklammer 11 befestigt wurde, wird die Federklammer 11 in den Aufnahmekopf 17 eingelegt, wie es im Zusammenhang mit 5 beschrieben ist. Dabei werden die Schenkel 41, 43 der Federklammer 11, die nach oben aus den Klemmbacken 19, 21 frei herausragen, verriegelt, indem die beiden Schenkel 41, 43 der Federklammer 11 zusammengepresst werden. Anschließend drückt das Drückwerkzeug 9 die verriegelten Schenkel 41, 43 auf eine Halterippe 7 des Motors 3, wodurch das Federelement 11 auf die Halterippe 7 aufschnappt, wodurch eine Befestigung des Federelementes 11 am Motor 3 erfolgt. Zur besseren Halterung weist die Halterippe 7 beidseitig entlang ihrer Längserstreckung eine Nut 49 auf.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018004681 A1 [0002]