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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen eines Datenpakets von einer kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung an eine kraftfahrzeuginterne zentrale Empfangseinrichtung für eine elektronische Recheneinrichtungsgruppe eines geparkten Kraftfahrzeugs mittels eines Energiemanagementsystems gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Energiemanagementsystem für ein Kraftfahrzeug.
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass beispielsweise bei elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugen oftmals ein sogenanntes Update beziehungsweise ein Aktualisieren von elektronischen Recheneinrichtungen im Kraftfahrzeug durchgeführt werden muss. Insbesondere können die elektronischen Recheneinrichtungen beispielsweise für den Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs notwendig sein, sodass eine Aktualisierung dieser elektronischen Recheneinrichtungen erst bei einem Stillstand des Kraftfahrzeugs, insbesondere in einem Parkbetrieb des Kraftfahrzeugs, durchgeführt werden kann. Dies hat jedoch das Problem, dass Energie aus dem elektrischen Energiespeicher, welcher insbesondere zum Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs notwendig ist, benötigt wird. Dadurch kann es dazu kommen, dass beispielsweise eine Aktualisierung der elektronischen Recheneinrichtung durchgeführt wird, jedoch im Anschluss daran nicht genügend Energie zum Starten einer Antriebsmaschine des Kraftfahrzeugs vorhanden ist.
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Die
DE 10 2015 014 049 A1 betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines Konfigurationsdatensatzes in einem Steuergerät eines Kraftfahrzeugs. Der Konfigurationsdatensatz soll in dem Steuergerät zuverlässig installiert werden. Die Erfindung sieht hierzu vor, dass ein Energiebedarf aller für das Einstellen des Konfigurationsdatensatzes benötigten Fahrzeugkomponenten prädiziert wird, eine aktuell verfügbare Restenergie einer Energiespeichereinrichtung des Kraftfahrzeugs ermittelt wird und während einer Parkphase des Kraftfahrzeugs bei ausgeschaltetem Antriebsmotor ein Auslösesignal zum Einstellen des Konfigurierungsdatensatzes an die Fahrzeugkomponente nur ausgesendet wird, falls die aktuelle Restenergie größer als der prädizierte Energiebedarf ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie ein Energiemanagementsystem zu schaffen, mittels welchem verbessert ein Datenpaket an eine kraftfahrzeuginterne elektronische Recheneinrichtungsgruppe übertragen werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch ein Energiemanagementsystem gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen eines Datenpakets von einer kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung an eine kraftfahrzeuginterne zentrale Empfangseinrichtung für eine kraftfahrzeuginterne elektronische Recheneinrichtungsgruppe eines geparkten Kraftfahrzeugs mittels eines Energiemanagementsystems, bei welchem ein aktueller Ladezustand eines elektrischen Energiespeichers des Kraftfahrzeugs an das Energiemanagementsystem übertragen wird, wobei mittels des Energiemanagementsystems entschieden wird, dass das Datenpaket erst dann an die Empfangseinrichtung übertragen wird, wenn der aktuelle Ladezustand zumindest zum Verarbeiten des Datenpakets von zumindest einer elektronischen Recheneinrichtung der kraftfahrzeuginternen elektronischen Recheneinrichtungsgruppe und zum Starten einer Antriebsmaschine des Kraftfahrzeugs ausreichend ist.
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Es ist vorgesehen, dass mittels des Energiemanagementsystems in Abhängigkeit von dem aktuellen Ladezustand entschieden wird, von welcher der elektronischen Recheneinrichtungen aus der kraftfahrzeuginternen elektronischen Recheneinrichtungsgruppe das Datenpaket verarbeitet wird.
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Dadurch ist es ermöglicht, dass beispielsweise eine Priorisierung von elektronischen Recheneinrichtungen durchgeführt werden kann, an welche das Datenpaket übertragen wird. Es kann dadurch entschieden werden, dass zumindest eine elektronische Recheneinrichtung das Datenpaket erhält und verarbeiten kann, und dennoch genügend Restenergie vorhanden ist, um die Antriebsmaschine des Kraftfahrzeugs zu starten.
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Insbesondere ist hierzu vorgesehen, dass das Energiemanagementsystem zusätzlich den Energieverbrauch einer jeden elektronischen Recheneinrichtung der kraftfahrzeuginternen elektronischen Recheneinrichtungsgruppe kennt und die jeweiligen Verbraucher entsprechend konfiguriert, sodass unterschiedliche elektronische Recheneinrichtungen aktualisiert werden können. Das Datenpaket wird insbesondere von der kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung an die Empfangseinrichtung übertragen, wobei neben dem reinen Datenpaket auch die elektronische Recheneinrichtungsgruppe für dieses Datenpaket bekannt ist. Das Datenpaket wird nur dann übertragen, wenn auch die jeweilige elektronische Recheneinrichtung durch das Energiemanagementsystem gestartet werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform kennt das Energiemanagementsystem einen jeweiligen Energieverbrauch für das Datenpaket von den jeweiligen elektronischen Recheneinrichtungen der kraftfahrzeuginternen elektronischen Recheneinrichtungsgruppe und in Abhängigkeit davon entscheidet das Energiemanagementsystem, von welcher der elektronischen Recheneinrichtungen das Datenpaket verarbeitet wird.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn mit dem Datenpaket eine Empfängerinformation, welche eine Information über die kraftfahrzeuginterne elektronische Recheneinrichtungsgruppe enthält, mit übertragen wird.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn mittels des Energiemanagementsystems ein tatsächlicher Energieverbrauch einer jeweiligen elektronischen Recheneinrichtung der kraftfahrzeuginternen elektronischen Recheneinrichtungsgruppe erfasst wird.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn mittels maschinellen Lernens der tatsächliche Energieverbrauch ausgewertet wird und in Abhängigkeit davon zumindest ein Energieschwellwert für die Verarbeitung des Datenpakets festgelegt wird.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Energiemanagementsystem für ein Kraftfahrzeug mit einem elektrischen Energiespeicher, mit zumindest einer kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung, wobei das Energiemanagementsystem zum Durchführen eines Verfahrens nach dem vorhergehenden Aspekt ausgebildet ist. Insbesondere wird das Verfahren mittels des Energiemanagementsystems durchgeführt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Energiemanagementsystems anzusehen. Das Energiemanagementsystem weist dazu gegenständliche Merkmale auf, welche eine Durchführung des Verfahrens oder eine vorteilhafte Ausgestaltungsform davon ermöglichen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt die einzige Fig. eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Energiemanagementsystems.
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In der Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Fig. zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Ausführungsform eines Energiemanagementsystems 10. Das Energiemanagementsystem 10 ist insbesondere für ein Kraftfahrzeug 12 ausgebildet. Das Kraftfahrzeug 12 weist insbesondere einen elektrischen Energiespeicher 14 auf. Das Kraftfahrzeug 12 kann zumindest teilweise elektrisch betrieben sein, insbesondere auch vollelektrisch betrieben sein. Ferner kann das Kraftfahrzeug 12 auch eine Antriebsmaschine 16 aufweisen, welche beispielsweise als Verbrennungsmotor ausgebildet sein kann.
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Beim Verfahren zum Übertragen eines Datenpakets 18 von einer kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung 20 an eine kraftfahrzeuginterne zentrale Empfangseinrichtung 22 für eine kraftfahrzeuginterne elektronische Recheneinrichtungsgruppe 24 des geparkten Kraftfahrzeugs 12 mittels des Energiemanagementsystems 10 wird ein aktueller Ladezustand des elektrischen Energiespeichers 14 des Kraftfahrzeugs 12 an das Energiemanagementsystem 10 übertragen, wobei mittels des Energiemanagementsystems 10 entschieden wird, dass das Datenpaket 18 erst dann an die Empfangseinrichtung 22 übertragen wird, wenn der aktuelle Ladezustand zumindest zum Verarbeiten des Datenpakets 18 von zumindest einer elektronischen Recheneinrichtung 24a, 24b, 24c, 24d der kraftfahrzeuginternen elektronischen Recheneinrichtungsgruppe 24 und zum Starten der Antriebsmaschine 16 des Kraftfahrzeugs 12 ausreichend ist.
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Es ist vorgesehen, dass mittels des Energiemanagementsystems 10 in Abhängigkeit von dem aktuellen Ladezustand entschieden wird, von welcher der elektronischen Recheneinrichtungen 24a, 24b, 24c, 24d aus der kraftfahrzeuginternen elektronischen Recheneinrichtungsgruppe 24 das Datenpaket 18 verarbeitet wird.
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Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass das Energiemanagementsystem 10 einen jeweiligen Energieverbrauch für das Datenpaket 18 von den jeweiligen elektronischen Recheneinrichtungen 24a, 24b, 24c, 24d der kraftfahrzeuginternen elektronischen Recheneinrichtungsgruppe 24 kennt und in Abhängigkeit davon entscheidet, von welcher der elektronischen Recheneinrichtungen 24a, 24b, 24c, 24d das Datenpaket 18 verarbeitet wird.
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Ebenfalls zeigt die Fig., dass mit dem Datenpaket 18 eine Empfängerinformation 26, welche eine Information über die kraftfahrzeuginterne elektronische Recheneinrichtungsgruppe 24 enthält, mit übertragen wird.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass mittels des Energiemanagementsystems 10 ein tatsächlicher Energieverbrauch einer jeweiligen elektronischen Recheneinrichtung 24a, 24b, 24c, 24d der kraftfahrzeuginternen elektronischen Recheneinrichtungsgruppe 24 erfasst wird. Es kann dann beispielsweise vorgesehen sein, dass mittels eines maschinellen Lernens 28 der tatsächliche Energieverbrauch ausgewertet wird und in Abhängigkeit davon zumindest ein Energieschwellwert für die Verarbeitung des Datenpakets 18 festgelegt wird. Insbesondere kann diese Information dann wiederum an weitere Kraftfahrzeuge übertragen werden.
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Insbesondere ist hierzu vorgesehen, dass das Energiemanagementsystem 10 zusätzlich den Energieverbrauch einer jeden elektronischen Recheneinrichtung 24a, 24b, 24c, 24d der kraftfahrzeuginternen elektronischen Recheneinrichtungsgruppe 24 kennt und die jeweiligen Verbraucher entsprechend konfiguriert, sodass unterschiedliche elektronische Recheneinrichtungen 24a, 24b, 24c, 24d aktualisiert werden können. Das Datenpaket 18 wird insbesondere von der kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung 20 an die Empfangseinrichtung 22 übertragen, wobei neben dem reinen Datenpaket 18 auch die elektronische Recheneinrichtungsgruppe 24 für dieses Datenpaket 18 bekannt ist. Das Datenpaket 18 wird nur dann übertragen, wenn auch die jeweilige elektronische Recheneinrichtung 24a, 24b, 24c, 24d durch das Energiemanagementsystem 10 gestartet werden kann.
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Beispielsweise kann zusätzlich vorgesehen sein, dass das Energiemanagementsystem 10 eine Funktionalität aufweist, mittels welcher der Verbrauch der elektronischen Recheneinrichtungen 24a, 24b, 24c, 24d überwacht werden kann und der überwachte Verbrauch während der Verarbeitung des Datenpakets 18 an die kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung 20 übertragen wird, welche dann wiederum einen Energieschwellwert für die elektrischen Verbraucher innerhalb der Gruppe festlegt, wobei dies insbesondere mittels des maschinellen Lernens 28 durchgeführt wird. Diese Information wiederum kann insbesondere abhängig sein von den laufenden elektrischen Verbrauchern, der Datenpaketgröße, das genutzte Netzwerk und beispielsweise ebenfalls einem Gesundheitszustand der Batterie. Die definierten Energieschwellwerte können dann wiederum an weitere Kraftfahrzeuge für nächste Datenpakete 18 übersendet werden.
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Insgesamt zeigt die Erfindung ein System und eine Methode für ein Energiemanagement zum Übertragen von dem Datenpaket 18 für Kraftfahrzeuge durch die Nutzung von Energieverbrauchergruppen und ein lernendes System zum Definieren von Energieschwellwerten.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Energiemanagementsystem
- 12
- Kraftfahrzeug
- 14
- elektrischer Energiespeicher
- 16
- Antriebsmaschine
- 18
- Datenpaket
- 20
- kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung
- 22
- Empfangseinrichtung
- 24
- kraftfahrzeuginterne elektronische Recheneinrichtungsgruppe
- 24a
- elektronische Recheneinrichtung
- 24b
- elektronische Recheneinrichtung
- 24c
- elektronische Recheneinrichtung
- 24d
- elektronische Recheneinrichtung
- 26
- Empfängerinformation
- 28
- maschinelles Lernen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015014049 A1 [0003]