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Die vorliegende Erfindung betrifft eine zum Einbau in ein Wand- oder Bodenelement vorgesehene Durchführung mit einem Rohrelement, durch welches eine Leitung hindurchführbar ist.
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Neben sogenannten Schachtfuttern, deren Rohrelemente aus Faserzement vorgesehen sind, haben sich im Baubereich zunehmend Rohrelemente aus Kunststoffmaterial etabliert. An diesen können radial außenseitig Formschlusselemente vorgesehen sein, über welche sich mehrere Rohrelemente modulartig zusammensetzen lassen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Durchführung mit verbesserten Gebrauchseigenschaften anzugeben.
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Dies wird erfindungsgemäß mit der Durchführung gemäß Anspruch 1 gelöst, konkret mit der Gestaltung von deren Formschlusselement. Dessen Anlagefläche, die dann an der anderen Durchführung anliegt, ist in einem achsparallelen Schnitt betrachtet unterbrochen, sie ist also in mehrere separate Anlageflächenbereiche unterteilt. Dabei ist jedoch nicht das Formschlusselement insgesamt unterbrochen, sondern hängen dessen Abschnitte, die jeweils einen der Anlageflächenbereiche bilden, in besagtem Schnitt betrachtet noch zusammen.
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Die Unterbrechung der Anlagefläche kann bspw. hinsichtlich des formschlüssigen Zusammensetzens mit der anderen Durchführung von Vorteil sein, dem Formschlusselement nämlich eine gewisse Flexibilität verleihen. Mit einer verbesserten Auslenkbarkeit bzw. einer gegebenenfalls verringerten Reibung beim Zusammensetzen lässt es sich bspw. einfacher in seine formschlüssige Position an der anderen Durchführung bringen. Dabei ist das Formschlusselement aber eben nicht vollständig „aufgetrennt“, sind also bspw. nicht mit durchgehenden Schlitzen vereinzelte Zähne oder Zapfen realisiert. Stattdessen hängen die Abschnitte noch über dasselbe durchgehende Material zusammen (im Schnitt betrachtet, nicht nur abstrakt über bspw. das Rohrelement), was trotz der unterbrochenen Anlagefläche insgesamt Stabilität bewahrt. Speziell wenn die Anlageflächenbereiche vergleichsweise klein werden, was mit Blick auf das vereinfachte Zusammensetzen wünschenswert sein kann, könnten entsprechend kleine, vereinzelte Zähne bspw. leicht abbrechen.
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Bevorzugte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen und der gesamten Offenbarung, wobei bei der Darstellung der Merkmale nicht immer im Einzelnen zwischen der Durchführung, einer Durchführungsanordnung mit mehreren Durchführungen (einem Modul) und entsprechenden Verfahren bzw. Verwendungen unterschieden wird; jedenfalls implizit ist die Offenbarung hinsichtlich sämtlicher Anspruchskategorien zu lesen. Wird also bspw. eine Durchführung im Kontext des Zusammensetzens mit einer anderen (weiteren) Durchführung beschrieben, ist dies auch als Offenbarung einer entsprechenden Durchführungsanordnung bzw. Verwendung zu lesen, und umgekehrt.
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Die zur Beschreibung des Formschlusselements zugrundegelegte Schnittebene liegt parallel zur Mittenachse des Rohrelements. Auf letztere beziehen sich die Angaben „axial“, „radial“ und „umlaufend“, sowie die zugehörigen Richtungen (die radialen Richtungen stehen bspw. senkrecht auf der Mittenachse). Axial erstreckt sich die Durchgangsöffnung durch das Rohrelement, die dann zum Hindurchführen einer Leitung zur Verfügung steht. Um die Mittenachse kann das Rohrelement zumindest dreh-, vorzugsweise rotationssymmetrisch sein (bevorzugt hat es also eine hohlzylindrische Form mit der Mittenachse als Zylinderachse).
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Die Anlageflächenbereiche würden ohne die Unterbrechung(en) eine zusammenhängende Anlagefläche bilden. Die hauptanspruchsgemäß betrachteten Anlageflächenbereiche weisen in dieselbe Richtung; legt man bspw. in besagtem Schnitt betrachtet in jeden Anlageflächenbereich eine Flächennormale (die jeweils vom Formschlusselementabschnitt weg weist), haben diese Flächennormalen miteinander zumindest eine gemeinsame Richtungskomponente. Bevorzugt fallen die Flächennormalen zusammen, sie liegen parallel zueinander und zeigen in dieselbe Richtung, bevorzugt in die Axialrichtung.
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Als ein und dasselbe Formschlusselement wird vorliegend betrachtet, was in besagtem Schnitt zusammenhängt. Insgesamt kann die Durchführung also bspw. durchaus mehrere vereinzelte Zähne/Zapfen an derselben Seite bzw. Kante einer Flanschplatte aufweisen, die dann jeweils als ein eigenes Formschlusselement betrachtet werden. Bevorzugt ist das Formschlusselement derart vorgesehen, dass seine Anlageflächenbereiche, wenn man in besagtem Schnitt allein dieses Formschlusselement betrachtet, frei liegen. Das Formschlusselement umschließt sich also in dem Schnitt betrachtet nicht selbst, hat also bspw. keine C- bzw. Klammerform (im Schnitt betrachtet).
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Das Rohr- und das Formschlusselement der Durchführung sind bevorzugt aus demselben durchgehenden Kunststoffmaterial vorgesehen, also als monolithisches Teil gebildet (ohne Materialgrenze dazwischen). Es ist insbesondere auch das Formschlusselement für sich in dem Schnitt betrachtet monolithisch (durchgehend aus demselben Material) geformt; zwischen den Abschnitten des Formschlusselements wird zwar begrifflich unterschieden (Anlageflächenabschnitte/Zwischenabschnitte), es handelt sich aber um ein zusammenhängendes monolithisches Teil (nicht nur abstrakt, auch im Schnitt). Bevorzugt handelt es sich um ein Spritzgussteil, wobei Rohr- und Formschlusselement im selben Schritt gegossen werden können (als eine Komponente). Weiter bevorzugt kann eine Ausgestaltung als Mehrkomponenten-Spritzgussteil sein, bei dem bspw. außenseitig an das Rohrelement eine Stegdichtung aufgespritzt sein kann und/oder innenseitig an das Rohrelement eine Dichtung eingespritzt sein kann (als Weichkomponente, bspw. aus einem thermoplastischen Elastomer). Die innenseitig eingespritzte Dichtung kann bspw. gegen einen Verschluss- bzw. Systemdeckel dichten oder gegen ein eingeschobenes Rohrstück, mit dem sich das Rohrelement der Durchführung verlängern lässt (dieses kann für sich auch vergleichsweise kurz ausgeführt sein). Generell, auch unabhängig von Details der Herstellung, sind Rohr- und Formschlusselement bevorzugt aus einem Hartkunststoff vorgesehen, bspw. aus Polycarbonat oder Acryl-Butadien-Styrol.
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„Ein“ und „eine“ sind im Rahmen dieser Offenbarung ohne ausdrücklich gegenteilige Angabe als unbestimmte Artikel und damit immer auch als „mindestens ein“ bzw. „mindestens eine“ zu lesen. Die Durchführung kann also z. B. mehrere Formschlusselemente aufweisen, was sogar bevorzugt ist. Seine hauptanspruchsgemäße Ausgestaltung wird das Formschlusselement auch nicht nur in einer einzigen, sondern im Prinzip in beliebig vielen jeweils achsparallelen (und zueinander parallelen) Schnittebenen haben. Bevorzugt kann die Anlagefläche über ihre gesamte Erstreckung senkrecht zum Schnitt in einer hauptanspruchsgemäßen Weise unterbrochen sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hat eine den Anlageflächenbereichen entgegengesetzte Rückseitenfläche des Formschlusselements in der Schnittebene betrachtet einen kurvenförmigen Verlauf, sie ist in dem Schnitt abschnittsweise senkrecht zu einer Erstreckungsrichtung versetzt. Entlang der Erstreckungsrichtung, die in der Schnittebene liegt, folgen die Anlageflächenbereiche des Formschlusselements aufeinander; die Erstreckungsrichtung kann insbesondere parallel zu einer in dem Schnitt in den kurvenförmigen Verlauf der Rückseitenfläche gelegten Ausgleichsgeraden liegen.
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Die Rückseitenfläche kann im Schnitt betrachtet zwischen zwei Anlageflächenbereichen senkrecht zur Erstreckungsrichtung zu den Anlageflächenbereichen hin versetzt sein (genau anders als im Ausführungsbeispiel gezeigt). Eine solche Ausgestaltung könnte bspw. dahingehend von Interesse sein, dass der zu den Anlageflächenbereichen hin versetzte Zwischenabschnitt des Formschlusselements dann bezogen auf die Erstreckungsrichtung formschlüssig in die andere Durchführung bzw. deren Formschlusselement eingreift, also einen Relativversatz entlang der Erstreckungsrichtung blockieren kann. Damit ließe sich bspw. ein Relativversatz der Durchführungen entlang den Kanten der Flanschplatten blockieren (was im Ausführungsbeispiel auf andere Weise erreicht wird).
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In bevorzugter Ausgestaltung ist die Rückseitenfläche in dem Schnitt betrachtet zwischen den Anlageflächenbereichen senkrecht zur Erstreckungsrichtung von diesen weg versetzt. In einem Zwischenabschnitt, der bezogen auf die Erstreckungsrichtung zwischen zwei Anlageflächenabschnitten liegt (die jeweils einen Anlageflächenbereich bilden), ist an der Rückseitenfläche also eine Aufdickung vorgesehen, gewissermaßen eine Verstärkung bzw. -strebung des Formschlusselements. Dies kann bspw. strukturmechanisch von Vorteil sein, etwa trotz der unterbrochenen Anlagefläche eine noch immer hinreichend große Anpresskraft sicherstellen (der Anlagefläche gegen die andere Durchführung, insbesondere deren Formschlusselement).
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Generell ist die „Rückseitenfläche“ die den Anlageflächenbereichen des Formschlusselements entgegengesetzte Seitenfläche. Entsprechend liegt eine in dem Schnitt in die Rückseitenfläche gelegte Flächennormale den vorstehend diskutierten Flächennormalen der Anlageflächenbereiche entgegengesetzt, vorzugsweise genau entgegengesetzt (parallel, aber in unterschiedliche Richtungen). Je nach Orientierung des Formschlusselements (siehe unten im Detail) können die Rück- und die entgegengesetzte Vorderseitenfläche des Formschlusselements bspw. jeweils in eine Axialrichtung weisen, können Sie im Allgemeinen aber bspw. auch jeweils umlaufend orientiert sein.
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Die im Schnitt kurvenförmige Rückseitenfläche kann im Allgemeinen einen beliebigen Verlauf haben, bspw. auch sinusförmig sein (also mit eher „runden“ Kurven). Bevorzugt folgt die Kurve einer Stufenfunktion, gibt es also entlang der Erstreckungsrichtung mehrere Stufen, an denen die Rückseitenfläche zu den Anlageflächenbereichen hin- oder von diesen wegspringt. Die Stufen von den Anlageflächenbereichen weg und zu diesen hin können dabei entlang der Erstreckungsrichtung streng abwechselnd aufeinanderfolgen, es können aber bspw. auch jeweils mehrere Stufen desselben Typs direkt aufeinanderfolgen (vergleiche 6 zur Illustration).
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Die Anlageflächenbereiche des Formschlusselements liegen in dem Schnitt bevorzugt auf einer gemeinsamen Geraden. Die vorstehend diskutierte Erstreckungsrichtung liegt dann parallel zu dieser. Im Allgemeinen könnten die Anlageflächenbereiche relativ zueinander auch senkrecht zur Erstreckungsrichtung versetzt sein, demgegenüber kann die geradlinige Anordnung jedoch bspw. hinsichtlich einer insgesamt nicht zu komplexen Formgebung bevorzugt sein (Design- bzw. Herstellungsaufwand). Die vorstehend diskutierte Rückseitenfläche ist dann bevorzugt zwischen zwei Anlageflächenbereichen von der Geraden weg und im Bereich eines jeweiligen Anlageflächenabschnitts zu der Geraden hin versetzt.
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Generell haben die Anlageflächenbereiche im Schnitt betrachtet bevorzugt jeweils für sich eine geradlinige Erstreckung (auch unabhängig von der Anordnung auf einer gemeinsamen Geraden). In bevorzugter Ausgestaltung hat die Vorderseitenfläche des Formschlusselements, welche abschnittsweise die Anlageflächenbereiche bildet, im Schnitt betrachtet einen stufenförmigen Verlauf (im Allgemeinen wäre bspw. auch ein „runder“, z. B. sinusförmiger Verlauf möglich, siehe vorne). Es wird auf die vorstehend diskutierten Möglichkeiten des stufenförmigen Verlaufs verwiesen (Stufentypen wechseln sich streng alternierend oder gruppenweise ab etc.), die auch im Falle der Vorderseitenfläche von Interesse sein können. Bevorzugt erstrecken sich die Rück- und die Vorderseitenfläche komplementär zueinander, hat das Formschlusselement in dem Schnitt betrachtet also entlang der Erstreckungsrichtung eine im Wesentlichen konstante Dicke (die senkrecht zur Erstreckungsrichtung genommen wird).
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beträgt ein in der Schnittebene genommener Abstand zwischen zwei nächstbenachbarten Anlageflächenbereichen mindestens 1 mm, weiter und besonders bevorzugt mindestens 2 mm bzw. 3 mm. Mögliche Obergrenzen können bei der Reihenfolge der Nennung zunehmend bevorzugt höchstens 30 mm, 25 mm, 20 mm, 15 mm, 10 mm, 8 mm bzw. 6 mm liegen, wobei Ober- und Untergrenzen auch unabhängig voneinander offenbart sein sollen. Der Abstand wird in der Schnittebene als kürzeste Verbindungslinie zwischen den Anlageflächenbereichen genommen, also als Kante-zu-Kante-Abstand (nicht Mitte-Mitte). Im Falle der geradlinigen Anordnung liegt diese Verbindungslinie auf der gemeinsamen Geraden. Bevorzugt liegt der Abstand zwischen sämtlichen Anlageflächenbereichen des Formschlusselements jeweils in einem entsprechenden Intervall.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat ein Anlageflächenbereich in der Schnittebene betrachtet eine Weite von mindestens 1 mm, weiter und besonders bevorzugt mindestens 2 mm bzw. 3 mm. Mögliche Obergrenzen liegen bei der Reihenfolge der Nennung zunehmend bevorzugt höchstens 30 mm, 25 mm, 20 mm, 15 mm, 10 mm, 8 mm bzw. 6 mm, wobei Unter- und Obergrenzen auch unabhängig voneinander offenbart sein sollen. Die Weite wird entlang der Erstreckungsrichtung von Kante zu Kante des jeweiligen Anlageflächenbereichs genommen. Bevorzugt entspricht die Weite der Anlageflächenbereiche den Abständen dazwischen (Abstand und Weite sind gleich groß). Bevorzugt liegt die Weite sämtlicher Anlageflächenbereiche jeweils in einem entsprechenden Intervall.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erstrecken sich die Anlageflächenbereiche in besagtem Schnitt betrachtet gewinkelt, vorzugsweise senkrecht zur axialen Richtung. Im Allgemeinen könnten Sie indes auch axial verlaufen, könnte die Erstreckungsrichtung also achsparallel liegen. Die gewinkelte/senkrechte Anordnung kann bspw. hinsichtlich eines axial kompakten Aufbaus von Vorteil sein, mehrere Formschlusselemente lassen sich so bspw. gut an einer zur Mittenachse senkrechten Fläche gruppieren, insbesondere an einer Flanschplatte anordnen.
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Generell ist das bzw. sind die Formschlusselemente der Durchführung in bevorzugter Ausgestaltung an einer Flanschplatte angeordnet, die sich außenseitig von dem Rohrelement weg erhebt. In axialer Richtung gesehen kann die Flanschplatte bevorzugt eine polygonale Form haben, besonders bevorzugt kann eine Rechteck-, insbesondere Quadratform sein. Mehrere Durchführungen können dann über die Flanschplatten zusammengesetzt werden, die einen entsprechenden Flächenverbund bilden. Im Allgemeinen kann die Flanschplatte axial an beliebiger Position des Rohrelements vorgesehen sein, bevorzugt ist eine axial endseitige Anordnung. In der Anwendung kann die Durchführung dann über die Flanschplatte an einer Schalung befestigt werden, bspw. vernagelt oder verschraubt. Die Flanschplatte liegt beim Eingießen der Durchführung an der Schalung an; wird letztere anschließend entfernt, ist die Flanschplatte an einer Seitenfläche des Wand- oder Bodenelements sichtbar. Das Rohrelement, die Flanschplatte und das bzw. die Formschlusselemente sind bevorzugt aus demselben durchgehenden Material geformt (monolithisch, siehe vorne).
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Die Schnittebene, in welcher das Formschlusselement hauptanspruchsgemäß ausgebildet ist, liegt parallel zur Mittenachse des Rohrelements und bevorzugt zugleich parallel zu einer Seitenkante der polygonalen Flanschplatte (polygonal ist in axialer Richtung gesehen, vgl. den vorstehenden Absatz). Bevorzugt ist eine rechteckige, insbesondere quadratische Flanschplatte und liegt die Schnittebene parallel zu einer Seitenkante des Rechtecks bzw. Quadrats.
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In bevorzugter Ausgestaltung bildet das (erste) Formschlusselement gemeinsam mit einem zweiten Formschlusselement der Durchführung ein Aufnahmeformschlusselement. Dieses nimmt das Formschlusselement der anderen Durchführung auf, umschließt und hält es damit formschlüssig. In der Schnittebene betrachtet weisen die Anlageflächen des ersten und zweiten Formschlusselements in entgegengesetzte Richtungen. Sie können einander gegenüberliegen, oder wie im Falle des Ausführungsbeispiels in der Erstreckungsrichtung versetzt sein, bevorzugt ist letzteres.
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Die Durchführung weist bevorzugt sowohl ein bzw. mehrere Aufnahmeformschlusselemente als auch ein bzw. mehrere Einsetzformschlusselemente auf. Aufnehm- und Einsetzformschlusselement sind bevorzugt zueinander komplementär, sodass mit einem einzigen Durchführungstyp ein Modul aufgebaut werden kann (aus baugleichen Durchführungen). Der Formschluss zwischen Aufnahme- und Einsetzformschlusselement besteht radial, in einem die Radial- und die Axialrichtung beinhaltenden Schnitt betrachtet bilden Aufnahme- und Einsetzformschlusselement dann also einen Hinterschnitt.
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Die Erfindung betrifft auch eine Durchführungsanordnung, also ein Modul aus mehreren Durchführungen, die zusammengesetzt sind. Dabei liegen die Anlageflächenbereiche des ersten Formschlusselements der einen Durchführung an der anderen Durchführung an, vorzugsweise an dessen komplementärem Formschlusselement. Bevorzugt ist eine Ausgestaltung derart, dass die zusammengesetzten Durchführungen nicht nur radial, sondern auch entlang der Erstreckungsrichtung des bzw. der Formschlusselemente formschlüssig zusammengehalten sind. Die Durchführungen können dann also bspw. auch nicht entlang der Kanten der Flanschplatten verrutschen, was ein trotz der bewusst eingebrachten strukturellen Schwächung insgesamt stabiles Modul ergibt.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer vorliegend offenbarten Durchführung zum Zusammensetzen mit einer anderen Durchführung, also zum modularen Aufbau, insbesondere zur Herstellung einer Durchführungsanordnung (mit mehreren zusammengesetzten Durchführungen). Die Durchführung bzw. die Durchführungsanordnung wird dann bevorzugt in ein Wand- oder Bodenelement eingebaut, vorzugsweise durch Vergießen. Das Vergussmaterial kann insbesondere Beton sein, der sich beim Vergießen an eine Außenwandfläche des Rohrelements bzw. der Rohrelemente anlegt. Bevorzugt kann bzw. können die Flanschplatte(n) beim Vergießen der Durchführung(en) an eine Schalung gesetzt sein, also daran anliegen (vorzugsweise daran befestigt sein). Nach dem Vergießen kann die Schalung entfernt werden, womit eine Seitenfläche des Wand- oder Bodenelements freigelegt wird.
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Bevorzugt wird eine Wand, insbesondere Betonwand gegossen und hält die Durchführung eine Durchgangsöffnung zwischen den beiden Seiten der Wand frei (gegebenenfalls zusammen mit einer weiteren Durchführung bzw. einem Rohrstück, vergleiche das Ausführungsbeispiel zur Illustration). Durch diese kann eine Leitung hindurchgeführt werden, bspw. eine Gas-, Wasser- bzw. Fernwärmeleitung, oder bevorzugt ein Kabel, bspw. für Daten oder vorzugsweise Strom. Die Leitung kann dann gegen die Durchführung gedichtet werden, bspw. über einen Systemdeckel mit Schrumpfschlauch oder mit einer eingesetzten Pressdichtung (Elastomerkörper der zwischen Presskörpern axial komprimiert wird).
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei die einzelnen Merkmale im Rahmen der nebengeordneten Ansprüche auch in anderer Kombination erfindungswesentlich sein können und auch weiterhin nicht im Einzelnen zwischen den unterschiedlichen Anspruchskategorien unterschieden wird.
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Im Einzelnen zeigt
- 1 ein aus zwei Durchführungen aufgebautes System in einer Schrägansicht;
- 2 eine der Durchführungen des Systems gemäß 1 in einer Einzeldarstellung;
- 3 eine Detailansicht eines Formschlusselements der Durchführung gemäß 2;
- 4 das Formschlusselement gemäß 3 in einem achsparallelen Schnitt;
- 5 eine Durchführungsanordnung mit zwei zusammengesetzten Durchführungen in einer Axialansicht;
- 6 die gemäß 5 zusammengesetzten Formschlusselemente im Schnitt;
- 7 den Schnitt gemäß 6 in einer Schrägansicht.
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Bevorzugte Ausführung der Erfindung
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1 zeigt eine dem Betrachter zugewandte Durchführung 1, die mit einer dem Betrachter abgewandten, baugleichen Durchführung 1 zusammengesetzt ist. Der Einfachheit halber sind dieselben Teile der baugleichen Durchführungen 1 mit denselben Bezugszeichen versehen. Beide Durchführungen 1 weisen jeweils ein Rohrelement 2 auf, das jeweils außenseitig mit einer Mehrstegdichtung 3 versehen ist. Die Durchführungen 1 werden jeweils als Zweikomponenten-Spritzgussteil hergestellt, wobei die Mehrstegdichtung 3 als Weichkomponente (aus TPE) an das Rohrelement 2 als Hartkomponente (aus ABS) angespritzt wird.
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In 1 sind die Rohrelemente 2 der Durchführungen 1 über ein zwischengesetztes Rohrstück 4 miteinander verbunden (dieses ist in die beiden Rohrelemente 2 eingeschoben). Axial entgegengesetzt endseitig am jeweiligen Rohrelement 2 ist jeweils eine monolithisch aus der Hartkomponente angeformte Flanschplatte 5 vorgesehen. Bei der Montage des Durchführungssystems, also beim Eingießen in eine Betonwand, können die Flanschplatten 5 an den einander zugewandten Schalungselementen befestigt werden. Wird die von der Schalung begrenzte Kavität dann mit Beton aufgefüllt, umschließt dieser außenseitig die Rohrelemente 2 (und das Rohrstück 4) wobei die Mehrstegdichtungen 3 Kriechpfade für Feuchtigkeit entlang der Außenseite verlängern bzw. blockieren können. Die Durchführungen 1 halten in dem erstarrten Beton eine Durchgangsöffnung zwischen den beiden Wandseiten frei, die in 1 noch durch den Verschlussdeckel 6 verschlossen ist. Dieser kann zum Hindurchführen einer Leitung herausgenommen und bspw. durch einen Systemdeckel ersetzt werden, der dann die hindurchgeführte Leitung gegen die Durchführung 1 dichtet.
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2 zeigt eine Durchführung 1 in einer Einzeldarstellung, und zwar ausschließlich die Hartkomponente des Zweikomponenten-Spritzgussteils. An der monolithisch mit dem Rohrelement 2 geformten Flanschplatte 5 sind an zwei Seitenkanten 5.1 Einsetzformschlusselemente 21 ausgebildet, an den beiden anderen Seitenkanten 5.2 Aufnahmeformschlusselemente 22 Über die Einsetz- und Aufnahmeformschlusselemente 21, 22 kann die Flanschplatte 5 mit den Flanschplatten anderer Durchführungen flächig zusammengebaut werden, vergleiche 5 zur Illustration. Dazu wird ein Einsetzformschlusselement 21 in ein Aufnahmeformschlusselement 22 eingesetzt. Dabei umschließen erste Formschlusselemente 22.1 des Aufnahmeformschlusselements 22 das Einsetzformschlusselement 21 gemeinsam mit zweiten Formschlusselementen 22.2 des Aufnahmeformschlusselements 22. 3 zeigt ein erstes Formschlusselement 22.1 in vergrößerter Darstellung in einer Schrägansicht. Es ist zu erkennen, dass die Anlagefläche 30 des Formschlusselements 22.1 unterbrochen ist, was das Zusammensetzen mit dem komplementären Formschlusselement erleichtern kann (vergleiche die Beschreibungseinleitung im Einzelnen). Die Unterbrechungen 31 sind dabei aber nicht durchgehend ausgebildet, das Formschlusselement 22.1 ist für sich noch immer ein integral zusammenhängendes Teil.
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Dies illustriert insbesondere der Schnitt gemäß 4, die Schnittebene liegt parallel zur Mittenachse 25 des Rohrelements 2 (vergleiche 2). Die Anlagefläche 30 ist aufgrund der Unterbrechungen 31 in die Anlageflächenbereiche 30.1-3 untergliedert. Dabei hängen jene Abschnitte 40.1-3, die jeweils einen Anlageflächenbereiche 30.1-3 bilden, aber noch über die Zwischenabschnitte 41.1, 41.2 zusammen, sie sind aus demselben, unterbrechungsfrei durchgehenden Kunststoffmaterial geformt. Die Anlageflächenbereiche 30.1-3 liegen auf einer gemeinsamen Geraden 45 (die der Übersichtlichkeit halber nur abschnittsweise gezeichnet ist). Eine Vorderseitenfläche 46 des Formschlusselements 22.1, welche abschnittsweise (in den Abschnitten 40.1-3) die Anlageflächenbereiche 30.1-3 bildet, hat einen kurvenförmigen, nämlich gestuften Verlauf (entlang einer Erstreckungsrichtung 48). Im Bereich der Zwischenabschnitte 41.1, 2 ist sie senkrecht zu der Erstreckungsrichtung 48 von den Anlageflächenbereichen 30.1-3 wegversetzt.
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Die Rückseitenfläche 47 des Formschlusselements 22 hat einen zu der Vorderseitenfläche 46 komplementären Verlauf, sie ist im Bereich der Unterbrechungen 31 bzw. Zwischenabschnitte 41.1, 41.2 ebenfalls senkrecht zur Erstreckungsrichtung 48 von den Anlageflächenbereichen 30.1-3 wegversetzt. Damit wird in den Zwischenabschnitten 41.1, 2 jeweils eine Aufdickung 49 geschaffen (vergleiche zur Illustration auch 3). Bezüglich der Funktionalität und Vorteile wird auf die Beschreibungseinleitung verwiesen. Die im Ausführungsbeispiel gezeigte, äquidistante Anordnung der Unterbrechungen 31 und Abschnitte 40.1-3 ist exemplarisch; die Abstände könnten entlang der Seitenkante bspw. auch variieren, von Formschlusselement zu Formschlusselement oder auch innerhalb eines jeweiligen Formschlusselements.
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5 zeigt eine Durchführungsanordnung 50, die aus einer Durchführung 1 und einer weiteren Durchführung 51 aufgebaut ist. Letztere ist baugleich zu der Durchführung 1, es wird auf die vorstehende Beschreibung verwiesen. Die Blickrichtung in 1 liegt parallel zur Mittenachse 25 also in einer Achsrichtung 55. Zur Illustration sind auch einige Radialrichtungen 56 und die Umlaufrichtung 57 eingezeichnet.
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In der Durchführungsanordnung 50 nimmt das Aufnahmeformschlusselement 22 der Durchführung 1 das als Einsetzformschlusselement 21 ausgebildete Formschlusselement 61 der weiteren Durchführung 51 auf.
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6 zeigt einen Schnitt durch die zusammengesetzten Formschlusselemente 22, 61, die Schnittebene liegt bezogen auf 5 vertikal zwischen den beiden Durchführungen 1, 51 (senkrecht zur Zeichenebene). In diesem Schnitt ist zum einen die anhand 4 im Detail erläuterte Ausgestaltung des ersten Formschlusselements 22.1 zu erkennen (die Darstellung ist lediglich um 90° gedreht). Ferner ist ersichtlich, dass auch das zweite Formschlusselement 22.1 der Durchführung 1 entsprechend gestaltet ist. Dieses hier an der Ecke der Flanschplatte 5 vorgesehene zweite Formschlusselement 22.2 ist ferner mit einem Schenkel 65 geformt (vergleiche auch 7 zur Illustration), der einen Relativversatz der Formschlusselemente 22, 61 entlang der Seitenkanten 5.1 bzw. 5.2 der Flanschplatten 5 blockiert.
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Aus den 6 und 7 ist ersichtlich, dass auch die Anlageflächen 70, 71 des Formschlusselements 61 der weiteren Durchführung 51, also des Einsetzformschlusselements 21, jeweils in mehrere Anlageflächenbereiche 70.1-3 bzw. 71.1-3 untergliedert sind. Die jeweiligen Seitenflächen des Formschlusselements 61 haben ebenfalls einen gestuften Verlauf, der in diesem Beispiel mehrstufig ist. Im zusammengesetzten Zustand liegen die Anlageflächen bzw. -bereiche der Formschlusselemente 22, 61 aneinander an, im Bereich der Unterbrechungen 31 begrenzen die Formschlusselemente 22, 61 miteinander Hohlräume 75.