-
Die Erfindung richtet sich auf ein Bauprodukt für die Herstellung oder Verkleidung einer Innen- oder Außenwand, in Form eines Mauersteins, der zur Herstellung eines Mauerwerks mit anderen, gleichartigen Mauersteinen in einer vorzugsweise vertikalen Ebene neben und/oder übereinander setzbar ist, sowie auf ein Verfahren zur herstellung eines solchen Bauprodukts.
-
Im Stand der Technik erhältliche Bausteine haben üblicherweise vorgegebene Eigenschaften hinsichtlich Tragkraft, Wärmedämmung, Schalladsorption, etc. Zumeist sind diese Eigenschaften über den gesamten horizontalen Querschnitt eines Bausteins relativ konstant. Allenfalls gibt es Varianten, welche an bestimmten Oberflächen mit einer wärmedämmenden Schicht ausgerüstet sind. Bei den meisten Bauwerken sind die Anforderungen an die Eigenschaften von Bausteinen weitaus komplexer. Üblicherweise wird daher ein Bauwerk mit einheitlichen Bausteinen erstellt und in bestimmten Situationen muss die anschließende Konstruktion - also bspw. Deckenbalken, etc. - an die Tragkraft des Mauerwerks angepasst werden, woraus sich Einschränkungen hinsichtlich eines Bauwerks ergeben.
-
Ein weiteres Problem ist, dass im Fall des Abrisses eines auf herkömmliche Weise erstellten Bauwerks kaum Werkstoffe als Baumaterial zurückgewonnen werden können, obwohl die Rohstoffe, bspw. für Mörtel tauglicher Sand, weltweit immer knapper werden.
-
Aus den Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die Erfindung initiierende Problem, eine gattungsgemäße Bauprodukt derart weiterzubilden, dass es bei Bedarf hinsichtlich seiner Eigenschaften an besondere lokale Anforderungen eines Bauwerks angepasst werden kann. Für eine zukunftsweisende Technologie wäre es daher wünschenswert, dass in gewisser Form eine Art Recycling möglich sein sollte.
-
Die Lösung dieses Problems gelingt dadurch, dass der Mauerstein in Richtung der Mauerwerksdicke aus zwei oder mehreren Segmenten zusammengesetzt ist, welche bei Bedarf zerstörungsfrei voneinander lösbar sind.
-
Die erfindungsgemäße Lösung besteht also darin, einzelne Funktionen eines Mauersteins wie Tragkraft, Wärmedämmung, Schalladsorption, Feuerfestigeit, Witterungsbeständigkeit, etc. voneinander zu abstrahieren und für jede Funktion ein eigens dafür optimiertes Segment zu erschaffen. Alle diese Segmente haben bevorzugt genormte Querschnitte und können daher nach Art eines Baukastensystems miteinander kombiniert und zu einem Mauerstein zusammengefügt werden. Bei Bedarf können dann die Eigenschaften eines Mauersteins dadurch an den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden, dass aus den verfügbaren Segmenten diejenigen ausgewählt und miteinander kombiniert werden, welche in ihrer Gesamtheit genau die für den betreffenden Mauerstein gewünschten oder erforderlichen Eigenschaften ergeben. Anstelle verschiedene Materialien zu einem Verbundmaterial zu vermischen, können dabei in jedem Segment die betreffenden Materialien in weitgehend reiner Form verwendet werden. Da sich die Segmente bei Bedarf wieder voneinander trennen lassen, kann ein solcher Mauerstein beim Rückbau des betreffenden Bauwerks wieder in seine Einzelbestandteile, d.h. Segmente, getrennt werden, und jene können entweder wiederverwendet und zu einem neuen, individuellen Mauerstein zusammengefügt werden, oder sie werden eingeschmolzen und zu anderen Gegenständen verarbeitet, oder sie können selektiv entsorgt werden, in für das jeweilige Material optimierter Weise.
-
Jedes Segment hat bevorzugt identische Abmessungen, und/oder weist in einer Ebene den selben Querschnitt auf sowie in einer Richtung lotrecht zu dieser Ebene ein Vielfaches einer Grundabmessung, so dass dieselben wie in einem Baukastensystem beliebig zusammengefügt werden können. Üblicherweise hat jedes Segment eine quaderförmige oder scheibenförmige Geometrie mit einer konstanten Dicke, beispielsweise mit einer Dicke von 6 cm. Die Grundfläche eines Segments könnte beispielsweise 12 cm x 12 cm betragen, oder 24 cm x 24 cm; jedoch sind auch andere Abmessungen denkbar.
-
Das Zusammenfügen der einzelnen Segmente kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Diese können beispielsweise entlang ihrer zusammenstoßenden Flachseiten miteinander verklebt sein. Dies kann entweder werksseitig erfolgen oder - unter Verwendung eines dafür vorgesehenen Klebers - auch direkt auf der Baustelle. Eine solcher Verklebung kann entweder endgültig sein, oder lösbar, bspw. durch Verwendung eines Schmelzklebers, der sich bei einem späteren Erhitzen wieder erweicht und dann ein Lösen der zusammengefügten Segmente erlaubt.
-
Darüber hinaus ist es auch möglich, miteinander zu vereinigende Segmente zwischen zwei Wangen zu schlichten und mit diesen Wangen zu verbinden. Eine solche Verbindung kann wiederum durch Kleben bewirkt werden oder durch einen Formschluss, beispielsweise indem an den Wangen Hinterschneidungen vorgesehen sind und an den jenen zugewandten Stirnseiten der Segmente dazu komplementäre Fortsätze, welche in eben diese Hinterschneidungen hinein greifen.
-
Schließlich besteht auch die Möglihckeit, mehrere Segmente zwecks Bildung eines gemeinsamen Bausteins mit einem Gewebe zu umwickeln - vorzugsweise unter Zugspannung, so dass sich die einzelnen Segmente nicht voneinander lösen.
-
Mit der Erfindung lassen sich sowohl Außenwände eines Bauwerks erstellen, als auch Innen- oder Zwischenwände. Grundsätzlich sind auch Sonderbauwerke denkbar, beispielsweise Grundstücks- bzw. Einfriedungsmauern.
-
Ein bedeutender Vorteil der Erfindung ist auch, dass die erfindungsgemäßen Bausteine nicht durch flüssigen Mörtel miteinander verbunden werden müssen, sondern ggf. mit formschlüssig ineinander greifenden Vorsprüngen und Vertiefungen an ihren Ober- und Unterseiten oder an dortigen Wangen versehen sein können, so dass sie im Fall eines Rückbaus eines Gebäudes wieder zerstörungsfrei voneinander gelöst werden können.
-
Ferner richtet sich die Erfindung auch auf ein Verfahren zur Herstellung eines Bauprodukts für die Herstellung oder Verkleidung einer Innen- oder Außenwand, in Form eines Mauersteins, der zur Herstellung eines Mauerwerks zusammen mit anderen, gleichartigen Mauersteinen in einer vorzugsweise vertikalen Ebene neben und/oder übereinander setzbar ist, wobei der Mauerstein in Richtung der Mauerwerksdicke aus zwei oder mehreren Segmenten zusammengesetzt wird.
-
Diese Segmente erlauben einerseits, auf besondere Erfordernisse eines Bauwerks - bspw. hinsichtlich der Tragfähigkeit bzw. Formstabilität, der Wärme- und/oder Schalldämmung, Feuersicherheit, Bearbeitbarkeit, ggf. Optik, etc. - individuell einzugehen, und dennoch miteinander kompatible Bausteine bereitzustellen, welche infolge genormter Abmessungen lückenlos aneinandergesetzt werden können, obwohl sie ggf. auf unterschiedliche Weise aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt sind. Darüber hinaus kann die Eigenschaft, dass solche Mauersteine aus einzelnen Segmenten bestehen, zum Recycling benutzt werden. Hierzu trägt einerseits die Tatsache bei, dass erfindungsgemäße Mauersteine dank ihrer genormten, lückenlos zusammenfügbaren Gestalt nicht unbedingt miteinander vermörtelt werden müssen, so dass sie sich beim Rückbau eines Gebäudes rasch und problemlos voneinander lösen lassen, sowie andererseits der Umstand, dass daarüber hinaus ein gebrauchter Mauerstein nötigenfalls wieder in seine einzelsegmente zerlegt werden kann, die dann bei Bedarf wieder zu neuen, andersartigen Mauersteinen zusammengefügt werden können. Auf diesem Weg können beispielsweise gebrauchte Mauersteine einer Aussenwand bei neu zusammengefügten Segmenten im Bereich einer Innenwand eingesetzt werden, und umgekehrt.
-
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die einzelnen, zu einem Mauerstein zusammenfügbaren Segmente aus verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgewählt werden. Ähnlich wie bei einem Baukastensystem kann es erfindungsgemäß verschiedene Gruppen von Segmenten geben, die jeweils für bestimmte Erfordernisse optimiert sind, und die bei Vorliegen eben jener Erfordernisse in einen Mauerstein eingebaut werden können.
-
Die Erfindung erfährt eine bevorzugte Weiterbildung dahingehend, dass Segmente, die aus wenigstens zwei verschiedenen Gruppen ausgewählt werden, sich durch unterschiedliche Werkstoffe unterscheiden. Es kann sich hierbei sowohl um anorganische Substanzen handeln, wie bspw. Keramik, Klinker, Beton, etc., welche eher für statische Anwendungen optimiert sind, oder um organische Substanzen wie bspw. Styropor.
-
Demzufolge bietet die Erfindung einerseits die Möglichkeit, dass wenigstens ein Segment aus einer Gruppe ausgewählt wird, deren Segmente ganz, überwiegend oder teilweise aus einem tragenden Werkstoff bestehen, vorzugsweise aus einem Mineral, beispielsweise aus einem keramischen Scherben, oder aus einem Naturstein, oder aus einem Sandstein, oder aus einem Kalsandstein oder aus Beton oder aus Porenbeton.
-
Andererseits hat es sich als günstig erwiesen, dass wenigstens ein Segment aus einer Gruppe ausgewählt wird, deren Segmente ganz, überwiegend oder teilweise aus einem wärmedämmenden Werkstoff bestehen, beispielsweise aus Glas- oder Mineralfaser oder Styropor.
-
Darüber hinaus empfiehlt die Erfindung, dass wenigstens ein Segment aus einer Gruppe ausgewählt wird, deren Segmente ganz, überwiegend oder teilweise aus einem schalladsorbierenden Werkstoff bestehen, beispielsweise aus Hartgummi.
-
Weitere Vorzüge ergeben sich dadurch, dass im Rahmen eines erfindungsgemäßen Mauersteins zusammengefügte Segmente, die aus wenigstens zwei verschiedenen Gruppen ausgewählt werden, sich durch unterschiedliche bauphysikalische Eigenschaften unterscheiden, beispielsweise durch deren Tragkraft, Wärmedämmung, Schalladsorption, Dichtheit gegenüber Feuchtigkeit, Brandverhalten und/oder Alterungsverhalten.
-
Ungeachtet dessen können sich im Rahmen eines erfindungsgemäßen Mauersteins zusammengefügte Segmente, die aus wenigstens zwei verschiedenen Gruppen ausgewählt werden, durch unterschiedliche innere Geometrien unterscheiden, beispielsweise indem sie keine Hohlräume aufweisen oder Hohlräume mit unterschiedlichen Geometrien, Größen und/oder Querschnitten aufweisen.
-
Es hat sich bewährt, dass Hohlräume in einem Segment aus einem tragenden Werkstoff mit einem Werkstoff mit anderer Tragkraft und/oder mit besonderen wärmedämmenden Eigenschaften und/oder mit besonderen schalladsorbierenden Eigenschaften verfüllt werden.
-
Im Rahmen einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass Hohlräume in einem Segment aus einem tragenden Werkstoff werksseitig nicht verfüllt werden, sondern vor Ort verfüllt werden können, bspw. mit einem schüttfähigen Material, oder natürlich auch mit einem aushärtenden Material wie bspw. Mörtel oder Beton, wenngleich dies natürlich einem späteren Recycling eher abträglich sein könnte.
-
Ein besonders wirtschaftlicher Gesichtspunkt ist, dass ein oder mehrere Segmente aus einem gebrauchten Mauerstein gewonnen werden können, indem jener in seine einzelnen Segmente zerteilt wird. Solchenfalls würden die bisher allein für die Herstellung von Mauersteinen zuständigen Ziegeleien eine weitere Funktionalität erhalten, nämlich die Rücknahme von gebrauchten Ziegeln, um dieselben entweder in unveränderter Form oder nach einer Wiederaufbereitung als Bauprodukt neuerlich in den Markt zu bringen, wodurch sich die Belastung der Umwelt durch Bauschutt-Deponien reduzieren ließe.
-
Im Rahmen dieses Erfindungsgedankens kann weiter vorgesehen sein, dass ein gebrauchter Mauerstein durch einen physikalischen Verfahrensschritt in seine einzelnen Segmente zerteilt wird, beispielsweise durch Schmelzen, Aufweichen oder Verflüssigen eines Verbindungsmittels, wobei insbesondere an Wärmezufuhr und/oder an eine bestimmte Strahlung, bspw. UV-Strahlung, und/oder an ein Aufweichen durch Zugabe von Wasser zu denken ist.
-
Je nach der verwendeten Technologie für die Verbindung der einzelnen Segmente eines gebrauchten Mauersteins kann jener ggf. auch durch einen chemisches Verfahrensschritt in seine einzelnen Segmente zerteilt werden, beispielsweise durch chemisches Auflösen eines Verbindungsmittels.
-
Oftmals kann ein gebrauchter Mauerstein durch einen mechanischen Verfahrensschritt in seine einzelnen Segmente zerteilt werden, beispielsweise durch mechanisches Lösen der Verbindung zu einem gemeinsamen Wangen-Element, oder durch Trennen einer Steck- oder Schwalbenschwanzverbindung, etc.
-
Die voneinander gelösten Bausteine können im Idealfall wieder unmittelbar verwendet werden, beispielsweise könnte ein ähnliches Gebäude an einer anderen Stelle errichtet werden, oder - falls dies nicht gewünscht ist - können unterschiedliche Segmente voneinander getrennt und entweder anders zusammengesetzt und wiederverwendet oder für eine Wiederverwendung getrennt voneinander aufbereitet oder materialgerecht entsorgt werden.
-
Eine einfache Methode zur Verbindung einzelner Segmente besteht darin, diese miteinander zu verkleben oder durch ein anderes, aushärtendes Bindemittel wie beispielsweise Mörtel oder Wasserglas zusammenzufügen.
-
Sofern für das Zusammenfügen der einzelnen Segmente ein zunächst flüssiger und dann aushärtender Thermoplast verwendet wird, kann die betreffende Verbindung durch Schmelzen des Thermoplasts jederzeit wieder gelöst werden.
-
Eine andere Fügetechnik sieht vor, dass die einzelnen Segmente mechanisch zusammengefügt werden, beispielsweise durch durch Verbinden mit gemeinsamen Wangen-Elementen, oder durch eine Steckverbindung oder eine Schwalbenschwanzverbindung, etc.
-
Die Auswahl der einzelnen Segmente sollte anhand der an die Eigenschaften des fertigen Bauwerks zu stellenden Anforderungen erfolgen, insbesondere mittels eines Konstruktionsprogramms. Mit einem solchen Programm kann für jeden Bereich eines Bauwerks ein Anforderungsprofil erstellt werden und anhand dessen dann für jeden Bereich jeweils ein geeigneter bzw. optimierter Mauerstein individuell konzipiert und geschaffen werden.
-
Die Produktion von Mauersteinen lässt sich auch insofern speziell auf ein individuelles Bauwerk ausrichten, als vor der Produktion der Mauersteine die Anzahl und der Aufbau der für jede Wand des Bauwerks erforderlichen Mauersteine individuell bestimmt wird. Es gibt also kaum Überkapazitäten, sondern alle derartigen Mauersteine werden auch sogleich verbaut.
-
Eine bevorzugte Konstruktionsvorschrift besagt, dass ein gebrauchter Mauerstein erst dann in seine Segmente zerteilt wird, um daraus andere Mauersteine mit einer anderen Zusammensetzung herzustellen, wenn für ein individuelles, zu erstellendes Bauwerk keine passenden Mauersteine mit der erforderlichen Zusammensetzung der Segmente mehr vorrätig sind, oder wenn der Vorrat an bestimmten Mauersteinen eine vorgegebene Untergrenze unterschreitet. Mit dem erfindungsgemäßen Prinzip ist es durchaus möglich, für jede erdenkliche Kombination von Segmenten einen gewissen Vorrat anzulegen, so dass bei Bedarf ein gewisses Kontingent an individuell gestalteten Mauersteinen sogleich zur Verfügung steht; denn falls dabei eine Sorte von Mauersteinen - beispielsweise infolge eines umfangreichen Rücklaufs gebrauchter Mauersteine - im Übermaß vorhanden sein sollte, können die dann überflüssigen Mauersteine jederzeit wieder in ihre Segment-Bestandteile zerlegt und einer anderweitigen Verwendung zugeführt werden.
-
Ein Vorteil der Erfindung ist die universelle Verwendbarkeit der erfindungsgemäßen Mauersteine. Denn beim fertigen Mauerwerk können an dessen Oberfläche liegende Flächen eines Mauersteins verputzt oder mit einer Verblendung versehen werden, ggf. auch bereits werksseitig. Insofern sind alle von handelsüblichen Ziegelmauern her bekannten Verkleidungen auch in diesem Fall einsetzbar.
-
Darüber hinaus ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass beim fertigen Mauerwerk zwischen der Mauerwerksoberfläche und einem Verkleidungselement die Hausversorgung installierbar ist, insbesondere Strom-, Telefon-, Gas- oder Wasserleitungen oder -armaturen.
-
Insbesondere kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch vorgesehen sein, dass im Rahmen bestimmter, bspw. übereinander zu setzender Mauersteine jeweils Aussparungen vorgesehen sind, die bei planmäßigem Über- und/oder Nebebeinandersetzen von entsprechend gestalteten Mauersteinen auf natürliche Weise, d.h., ohne Klopfen oder sonstige Bearbeitung, Kanäle oder Schächte für Installationselemente, bspw. Strom-, Telefon-, Gas- oder Wasserleitungen oder -armaturen, bilden.
-
Hierzu ist es denkbar, ein von den genormten Abmessungen abweichendes Segment vorzusehen, das insbesondere etwas kleiner ist als ein genormtes Segment, so dass infolge dieser Verkleinerung ein Hohlraum entsteht. Sofern dieser Hohlraum sich - entweder allein oder in Kombination mit anderen Hohlräumen in benachbarten Segmenten des betreffenden Mauersteins - sich entlang einer gesamten Seite des betreffenden Mauersteins erstreckt, also zwischen zwei einander gegenüber liegenden Kanten oder Stirnseiten des Mauersteins, so läßt sich durch mehrere solche aneinander gefügte Mauersteine eine durchgehende Nut oder ein durchgehender Kanal oder Schacht bilden, worin sodann Leitungen verlegt werden können.
-
Sofern die Rahmenbedingungen dies erlauben, so kann auf diesem Weg in einer Wand auch Raum für andere Installationselemente geschaffen werden, z.B. für einen Wasserkasten einer WC-Spülung, für einen Antriebsmotor eines Rolladens, oder für ein versenkbares Schiebefenster, etc.
-
Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
- 1 einen erfindungsgemäßen, aus mehreren Segmenten zusammengesetzten Mauerstein in der Draufsicht;
- 2a eine Draufsicht auf ein einzelnes Segment aus einer ersten Gruppe zur Bildung eines Mauersteins nach 1;
- 2b eine der 2a entsprechende Ansicht auf ein einzelnes Segment aus einer zweiten Gruppe;
- 2c eine der 2a entsprechende Ansicht auf ein einzelnes Segment aus einer dritten Gruppe;
- 2d eine der 2a entsprechende Ansicht auf ein einzelnes Segment aus einer vierten Gruppe;
- 2e eine der 2a entsprechende Ansicht auf ein einzelnes Segment aus einer fünften Gruppe;
- 2f eine der 2a entsprechende Ansicht auf ein einzelnes Segment aus einer sechsten Gruppe;
- 3 einen fertigen Mauerstein, der insgesamt nur aus einem einzigen Segment aus einer Gruppe gemäß 2a bis 2f besteht;
- 4a einen fertigen Mauerstein, der insgesamt aus zwei Segmenten aus der selben Gruppe gemäß 2a bis 2f besteht;
- 4b einen fertigen Mauerstein, der insgesamt aus zwei Segmenten aus zwei unterschiedlichen Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht;
- 4c eine der 4a entsprechende Darstellung eines anderen Mauersteins, der wiederum aus zwei Segmenten der selben Gruppe gemäß 2a bis 2f besteht;
- 5 einen fertigen Mauerstein, der aus drei Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht;
- 6 einen fertigen Mauerstein, der aus vier Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht;
- 7a einen fertigen Mauerstein, der aus sechs Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht, wobei teilweise Segmente mit unterschiedlicher Tragkraft und Wärmdeämmvermögen verwendet sind;
- 7b eine der 7a entsprechende Darstellung eines anderen Mauersteins, der wiederum aus sechs Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht, jedoch mit einer gemäß 7a zu Gunsten eines erhöhten Wärmedämmvermögens reduzierten Tragkraft;
- 7c eine der 7a entsprechende Darstellung eines anderen Mauersteins, der ebenfalls aus sechs Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht, jedoch mit einer gemäß 7b zu Gunsten eines weiter gesteigerten Wärmedämmvermögens abermals reduzierten Tragkraft;
- 7d eine der 7a entsprechende Darstellung eines anderen Mauersteins, der wiederum aus sechs Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht, und etwa eine mit der Ausführungsform gemäß 7a vergleichbare Tragkraft aufweist, jedoch mit einer anderen Abfolge der Segmente;
- 7e eine der 7a entsprechende Darstellung eines anderen Mauersteins, der abermals aus sechs Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht, jedoch mit einer gemäß 7d zu Gunsten eines weiter gesteigerten Wärmedämmvermögens nochmals reduzierten Tragkraft;
- 7f eine der 7a entsprechende Darstellung eines anderen Mauersteins, der wiederum aus sechs Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht, und etwa eine mit der Ausführungsform gemäß 7e etwa vergleichbare Gesamt-Tragkraft aufweist, jedoch mit einer anderen Abfolge der Segmente entspechend einer anderen Verteilung der Tragkraft;
- 7g eine der 7a entsprechende Darstellung eines anderen Mauersteins, der abermals aus sechs Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht, jedoch mit einer gemäß 7f zu Gunsten eines weiter gesteigerten Wärmedämmvermögens wiederum reduzierten Tragkraft;
- 7h eine der 7a entsprechende Darstellung eines anderen Mauersteins, der abermals aus sechs Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht, jedoch mit einer gemäß 7g zu Gunsten eines weiter gesteigerten Wärmedämmvermögens nochmals reduzierten Tragkraft;
- 7i eine der 7a entsprechende Darstellung eines anderen Mauersteins, der abermals aus sechs Segmenten aus den Gruppen gemäß 2a bis 2f besteht, etwa mit einer zu 7h vergleichbaren, sehr geringen Tragkraft, jedoch mit einem optimalen Wärmedämmvermögen;
- 8 einen der Ausführungsform nach 1 etwa entsprechenden Mauerstein in einer perspektivischen Ansicht, wobei die Segmente derart gegeneinander versetzt sind, dass sie - vorzugsweise im Bereich einer Stoßfuge - jeweils abwechselnd Nuten und Federn bilden;
- 9 einen abgewandelten Mauerstein gemäß der Erfindung, ebenfalls in einer perspektivischen Ansicht;
- 10 eine wiederum abgewandtelte Ausführungsform der Erfindung, perspektivisch dargestellt, wobei die einzelnen Segmente durch ein Gewebe umhüllt und dadurch zu einem Mauerstein verbunden sind;
- 11a einen erfindungsgemäßen Muerstein in einer perspektivischen Ansicht, wobei die den Lager- und Stoßfugen zugewandten Oberflächen oder Wangen hervorgehoben sind;
- 11b eine Seitenansicht auf eine Putz tragende Oberfläche des Mauersteins aus 11a, wobei Putzrillen zu sehen sind;
- 11 c eine Draufsicht auf die obere, der dortigen Lagerfuge zugewandte Oberfläche des Mauersteins aus 11a, wobei Vertiefungen und/oder Erhebungen zum Zusammenfügen mit einem darüber geschichteten Mauerstein oder zur Übertragung von Zugkräften zu sehen sind;
- 11 deine Untersicht auf die untere, der dortigen Lagerfuge zugewandte Oberfläche des Mauersteins aus 11a, wobei Vertiefungen und/oder Erhebungen zum Zusammenfügen mit einem darunter liegenden Mauerstein oder zur Übertragung von Zugkräften zu sehen sind;
- 11e eine zwischen zwei aufeinander gesetzten Mauersteinen eingefügte Matte zur Aufnahme von Zugräften;
- 12a zwei lösbar zusammenfügbare Baugruppen eines erfindungsgemäßen Mauersteins mit jeweils mehreren Segmenten, bspw. als Bestandteile eines Wärmedämmungs-Verbundsystems mit einer lösbaren Verbindung zwischen tragendem und wärmedämmendem Teil, nach Art einer Sprengdarstellung:
- 12b die Anordnung nach 12a in einer Seitenansicht, so dass die beim Zusammenfügen formschlüssig ineinander greifenden Elemente zu sehen sind; sowie
- 13 mit einer Wange oder Verkleidung formschlüssig zusammenfügbare Gruppe von Mauersteinen, wobei zwischen demm trangenden Mauerwerk und der Verkleidung einzufügende Rohre oder Leitungen schematisch dargestellt sind.
-
In der Zeichnung sind Bauprodukte 1 für die Herstellung oder Verkleidung einer Innen- oder Außenwand oder eines sonstigen Bauwerks wiedergegeben. Ein Baustein 1 hat die Gestalt eines Mauersteins 2, der zur Herstellung eines Mauerwerks zusammen mit anderen, gleichartigen Mauersteinen 2 in einer vorzugsweise vertikalen Ebene neben und/oder übereinander setzbar ist.
-
In 1 ist die Besonderheit eines erfindungsgemäßen Mauersteins 2 erkennbar, nämlich dass dieser in Richtung der Mauerwerksdicke aus zwei oder mehreren einzelnen Segmenten 3 zusammengesetzt ist.
-
Bei dem in 1 dargestellten Beispiel eines Mauersteins sieht man insgesamt sechs Segmente 3, welche jeweils eine etwa scheibenförmige Geometrie aufweisen und mit ihren Flachseiten 4 aneinander gesetzt sind.
-
Die einzelnen Segmente 3 können entlang ihrer aneinander stoßenden Flachseiten zu einem einzigen, stabilen Mauerstein 2 zusammengeklebt sein.
-
Andererseits besteht auch - wie in 1 zu sehen - die Möglichkeit, die Segmente 3 nicht unmittelbar miteinander zu verbinden, sondern über ein oder mehrere, seitliche Wangen 5, die auch recht dünn ausgebildet sein können und dann eher als (wangenseitige) Matte bezeichnet werden können. Bei der Ausführungsform nach 1 sind diese Wangen 5 mit einander entsprechenden Stirnseiten 6 der einzelnen Segmente 3 verbunden, insbesondere verklebt. In 1 sind zwei Wangen 5 vorgesehen, welche die den Stoßfugen zugewandten Stirnseiten 6 der Segmente 3 miteinander verbinden.
-
Durch die Verbindung der einzelnen Segmente 3 über deren Stirnseiten 6 bleiben die Flachseiten 4 mehr oder weniger unverbunden. Dies gibt beispielsweise Gelegenheit dazu, zwischen zwei einander unmittelbar zugewandten Flachseiten 4 benachbarter Segmente 3 jeweils eine Lage eines anderen Materials einzufügen, beispielsweise eine Lage 7 eines schalladsorbierenden Werkstoffs., oder aber auch jeweils eine Lage 7 eines Werkstoffs mit wärmedämmenden Eigenschaften. Gegebenenfalls können auch Lagen 7 verschiedener Materialien abwechselnd verwendet werden.
-
Wie man der 1 weiter entnehmen kann, haben die dort verwendeten Segmente 3 jeweils zwei große, in vertikaler Richtung durchgehende Hohlräume 8, nach Art von großkammerigen Hochlochziegeln. Die verbleibenden Stege 9 dieser Segmente 3 können beispielsweise aus gebrannter Keramik bestehen; es kann sich dabei aber auch um einen anderen Werkstoff handeln, beispielsweise in Form gegeossenem Beton.
-
Die Hohlräume 8 in den Segmenten 3 können ungefüllt bleiben und/oder ggf. vor Ort verfüllt werden, beispielsweise mit einem schüttfähigen Material, oder sie können - wie in 1 dargestellt - bereits werksseitig verfüllt sein, beispielsweise mit einem Block eines wärmedämmenden Materials wie beispielsweise Glas- oder Mineralwolle, Polystyrol od. dgl.
-
Die zu dem Mauerstein 2 zusammengefügten Segmente 3 entstammen der in 2a wiedergegebenen Gruppe; die Segmente 3a dieser Gruppe haben eine vergleichsweise niedrige Tragkraft, jedoch ein relativ hohes Wärmedämmvermögen.
-
Die Segmente 3b der Gruppe gemäß 2b unterscheiden sich von den Segmenten 3a dadurch, dass anstelle zweier großer Hohlräume 8a mehrere, kleinere Hohlräume 8b vorgesehen sind, welche durch Stege 9b voneinander getrennt sind. Man erkennt in 2b zwei Reihen von Hohlräumen 8b, welche in horizontaler Richtung um etwa die halbe Kammererstreckung gegeneinander versetzt sind, so dass - mit Ausnahme der beiden endseitigen Stege 10 - kein Steg 9b durchgehend ausgebildet ist, wodurch das Wärmedämmvermögen nochmals gesteigert ist. Da die gesamte Querschnittsfläche der Stege 9b größer ist als die gesamte Querschnittsfläche der Stege 9a bei der Ausführungform nach 2a, haben die Segmente 3b eine höhere Tragkraft als die Segmente 3a.
-
Die Segmente 3c nach 2c bestehen aus einem einheitlichen, massiven Material wie Porenbeton, das jedoch einen Kompromiss zwischen Tragkraft und Wärmedämmvermögen darstellt.
-
In 2d sind Segmente 3d dargestellt, die wiederum kammerförmige Hohlräume 8d aufweisen, welche aber werksseitig nicht verfüllt werden, sondern vor Ort mit einem schüttfähigen Material, beispielsweise Perlit, verfüllt werden können.
-
2e zeigt auch Segmente 3e mit kammerförmigen Hohlräumen 8e; jedoch sind die Hohlräume 8d viel kleiner als die Hohlräume 8d in 2d, dafür aber insgesamt ein Mehrfaches davon, beispielsweise 4 bis 8 mal so viele Hohlräume 8e als in 2d. Diese kleinen Hohlräume 8d müssen nicht verfüllt werden, da auch Luft ein guter Isolator ist, sofern keine Konvektionsstömung auftreten kann, und infolge der kleinen Löcher 8e ist die Konvektion in den Segmenten 3e vernachlässigbar gering.
-
In 2f erkennt man schließlich ein Segment 3f eines nochmals abgewandelten Typs. Hierbei handelt es sich um einen reinen Dämmstoff.
-
Sowohl die Umfangsabmessungen der einzelnen Segmente 3a, 3b, 3c, 3d, 3e, 3f als auch deren Dicken sind unabhängig von deren Material und innerer Geometrie stets gleich groß. Insbesondere kann die dicke jeweils etwa 6 cm betragen.
-
Dadurch lassen sich durch Variation der Anzahl und der Art der verwendeten Segmente 3a, 3b, 3c, 3d, 3e, 3f unterschiedliche Mauersteine 1 bilden.
-
3 zeigt beispielhaft, dass bei Bedarf auch einzelne Segmente 3a, 3b, 3c, 3d, 3e, 3f als Mauerstein 1 eingesetzt werden können.
-
In den 4a bis 4c sind beispielhaft jeweils zwei Segmente 3 zusammengefügt, und zwar bei 4a zwei Segmente 3e, bei 4b ein Segment 3e und ein Segment 3f, und bei 4c zwei Segmente 3b. Diese Bausteine 1 haben beispielsweise jeweils eine Länge von 2 * 6 cm = 12 cm.
-
5 lässt erkennen, dass auch drei Segmente 3 zusammengefügt werden können, in dem dargestellten Beispiel ein Segment 3f zwischen zwei Segmenten 3e. Der Baustein 1 nach 5 kann eine Länge von 3 * 6 cm = 18 cm haben.
-
In 6 wurden zwei Segmente 3e, ein Segment 3c und ein Segment 3f zu einem Baustein 1 der Länge 4 * 6 cm = 24 cm zusammengefügt.
-
Die 7a bis 7i verfügen jeweils über 6 Segmente und haben also stets eine Länge von 6 * 6 cm = 36 cm. Dies könnte die Standardgröße eines erfindungsgemäßen Systems sein.
-
Bei den 7e bis 7g ist zu sehen, dass die Wangen 5 nicht (oder nicht nur) an den Ober- und Unterseiten angeordnet sind, sondern (auch) im Bereich der Stoßfugen, wo sie für besondere Zwecke optimiert sein können, z.B. für die Herstellung einer Schalldämmung mit schalldämmenden Eigenschaften versehen sein können oder bspw. aus Hartgummi gefertigt sein können oder aus einem Material mit vergleichbaren schalldämmenden Eigenschaften, oder für eine winddichte Abdichtung mit hierfür geeigneten Eigenschaften versehen sein können oder bspw. aus Weichgummi gefertigt sein können oder aus einem Material mit vergleichbaren Dichtungseigenschaften.
-
In den 8 bis 10 sind weitere Besonderheiten erfindungsgemäßer Mauersteine 1 zu sehen.
-
8 zeigt, dass benachbarte Segmente 3 auch um ein gewisses Maß gegeneinander versetzt miteinander verbunden sein können, um an ihren den Stoßfugen zugewandten Bereichen eine Struktur zu erhalten, beispielsweise mit vertikalen Nuten 11 an einer Seite und dazu etwa komplementäre Lisenen oder Federn 12 an der gegenüber liegenden Seite. Wenn dabei zwischen benachbarten Flachseiten 4 jeweils eine Lage 7 eines anderen Materials eingefügt wird, lässt sich die Anordnung derart treffen, dass die Lisenen oder Federn 12 schmäler sind als die Nuten 11 und also in jene hineingreifen können.
-
Bei dem Baustein 1 aus 9 ist zu sehen, dass an bestimmten Seiten auch Oberflächengestaltungen möglich sind, beispielsweise Putzrillen 13 od. dgl.
-
Dieser Baustein 1 wird bei der Ausführungsform nach 10 von einem Gewebe 14, beispielsweise aus Glasfaser od. dgl., unter Zugspannung zumindest bereichsweise umschlungen; und zwar in dem dargestellten Beispiel entlang seiner vier vertikalen Seiten, also an allen Seiten mit Ausnahme seiner Oberseite 15 und Unterseite 16. Das Gewebe 14 kann dazu beitragen, die einzelnen Segmente 3 fest zusammenzuhalten, so dass ein Verkleben unter Umständen entfallen kann.
-
11a zeigt, dass ein erfindungsgemäßer Mauerstein 1 an verschiedenen Seiten von einer Wange 5 oder von einer wangenseitigen Matte bedeckt sein kann, insbesondere an seiner Oberseite 15 und/oder an seiner Unterseite 16, aber auch an seinen den nächstgelegenen Stoßfugen des Mauerwerks zugewandten Längsseiten 17. In diesen Wangen 5 können Erhebungen 18 und/oder Vertiefungen 19 vorgesehen sein. Im dargestellten Beispiel können bspw. an der oberseitigen Wange 5 stegartige Erhebungen 18 angeformt sein und an der unterseitigen Wange 5 nutartige Vertiefungen 19. Indem die nutartigen Vertiefungen 19 etwas breiter sind als die stegartigen Erhebungen 18, können letztere in erstere hineingreifen und dadurch einen Formschluss ausbilden. Zusätzlich kann in den Zwischenraum zwischen stegartigen Erhebungen 18 und nutartigen Vertiefungen 19 noch ein vorzugsweise netzartiges Gewebe 20 eingelegt werden, das in 11e dargestellt ist.
-
Die Stirnseiten 21 eines Mauersteins 1 können mit beispielsweise vertikal und/oder quer verlaufenden Putzrillen 22 versehen sein.
-
In den 12a und 12b ist eine weitere Besonderheit der Erfindung dargestellt. Es besteht nämlich die Möglichkeit, einzelne Segmente 3 oder ganze Gruppen von jeweils einem oder mehreren Segmenten 3 mechanisch lösbar zu einem gemeinsamen Mauerstein 1 zusammenzufügen. Dazu ist in 12a links eine aus mehreren Segmenten 3 überwiegend hoher Tragkraft zusammengesetzte Baugruppe 23 dargestellt, wie sie überwiegend in einem dem Inneren eines Gebäudes zugewandten Teil eines Mauerwerks verwendet wird, und rechts eine aus mehreren Segmenten mit hoher Wärmdeämmung zusammengesetzte Baugruppe 24, wie sie überwiegend in einem nach außen gewandten Teil eines Mauerwerks verwendet wird. Solche Baugruppen 23, 24 können als eine Art „Universal“-Baugruppen an eine Baustelle geliefert werden und dort je nach den gewünschten lokalen Erfordernissen mit geringstem Aufwand zu den gewünschten Mauersteinen zusammengesetzt werden.
-
Um jene beiden Baugruppen 23, 24 lösbar miteinander zu verbinden, können beispielsweise an der Ober- und Unterseite 15, 16 des Bausteins 1 angeordnete Wangen 5 mit profilartigen Hinterschneidungen 25, 26 versehen sein, wie in 12b zu sehen ist. Beispielsweise sind an der Baugruppe 23 nach innen, also aufeinander zu weisende Fortsätze 25 vorgesehen und an der anderen Baugruppe 24 nach außen, also voneinander weg weisende Fortsätze 26 angeformt, die jedoch nach innen versetzt sind, so dass sie beim Zusammenschieben der Baugruppen 23, 24 wie Schürzen in- bzw. hintereinander greifen können. Die Baugruppen 23, 24 können also beim Erstellen eines Gebäudes in horizontaler Richtung zusammen geschoben und dadurch miteinander vereinigt werden, bei der Demontage des Gebäudes aber auch zerstörungsfrei wieder in horizontaler Richtung auseinander geschoben und dadurch voneinander getrennt werden, so dass eine Wiederverwendung in einer anderen Konfiguration unmittelbar auf einer Baustelle möglich ist, also ohne Wiederaufbereitung in einem Werk.
-
Die 13 zeigt, dass dieser Erfindungsgedanke auch bei plattenförmigen Verkleidungselmenten 26 verwendet werden kann. Diese können ggf. auf mehrere Reihen von mit Fortsätzen 24, 25 versehenen Bausteinen 1 zugleich geschoben und dabei daran formschlüssig festgelegt werden. Umgekehrt kann aber beim Abriss eines Gebäudes diese Verkleidung 26 zerstörungsfrei von den Bausteinen 1 gelöst und gesondert wiederverwendet oder wiederverwertet werden, insbesondere im Rahmen eines neu zu erstellenden Gebäudes.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bauprodukt
- 2
- Mauerstein
- 3
- Segment
- 4
- Segment-Flachseite
- 5
- Wange
- 6
- Segment-Stirnseite
- 7
- Lage
- 8
- Hohlraum
- 9
- Steg
- 10
- endseitiger Steg
- 11
- Nut
- 12
- Lisene
- 13
- Putzrille
- 14
- Gewebe
- 15
- Oberseite
- 16
- Unterseite
- 17
- Längsseite
- 18
- Erhebung
- 19
- Vertiefung
- 20
- Gewebe
- 21
- Stirnseite
- 22
- Putzrille
- 23
- Baugruppe
- 24
- Baugruppe
- 25
- Hinterschneidung
- 26
- Hinterschneidung
- 27
- Verkleidungselement