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Die Erfindung betrifft nach einem ersten Aspekt der Erfindung eine Garage oder einen Carport mit einem aus Beton gegossenen Flachdach mit einem überstandsfreien Betonrand.
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Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung betrifft die Erfindung eine Garage oder einen Carport mit einem aus Beton gegossenen wannenförmigen Flachdach mit einem die Dachfläche überragenden betonierten Wannenrand.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft eine Frischbetonverbundabdichtung.
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Schließlich betrifft ein vierter Aspekt der Erfindung ein Verfahren zum Herstellen und Abdichten eines aus Beton gegossenen Daches einer Garage.
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Sowohl bei einer auf einer Baustelle hergestellten Garage als auch bei einer Betonfertiggarage erfolgt die Abdichtung des Garagendach nach Abschluss des Garagenrohbaus. In Anlehnung an die einschlägigen DIN-Standards werden zur Abdichtung des Garagendachs Bitumenbahnen verschweißt oder Flüssigkunststoffabdichtungen verwendet. Das Abdichten des Garagendachs ist also mit zusätzlichen Arbeitsschritten verbunden. Insbesondere bei der Serienproduktion von Betonfertiggaragen verlängern diese Arbeitsschritte den Fertigungszyklus. Darüber hinaus bergen die zusätzlichen Arbeitsschritte potentielle Fehlerquellen in sich, woraus später Dachundichtigkeiten resultieren können.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, die Abdichtung eines Garagendachs zu vereinfachen und zu verbessern.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe nach einem ersten Aspekt der Erfindung mit einer Garage oder einen Carport mit einem aus Beton gegossenen Flachdach mit einem überstandsfreien Betonrand, bei dem erfindungsgemäß die gesamte Dachfläche mit einer einstückigen Frischbetonverbundabdichtung überdeckt ist. Weil das Flachdach keinen die Dachfläche überragenden wannenbildenden Betonrand aufweist, kann der überstandsfreie Betonrand der Dachfläche vorzugsweise von einem die Dachfläche überragenden Metallrahmen eingefasst sein, um ein unkontrolliertes Ablaufen von Regenwasser über den Dachrand zu vermeiden.
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Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung löst die Erfindung die gestellte Aufgabe mit einer Garage oder einen Carport mit einem aus Beton gegossenen wannenförmigen Flachdach mit einem die Dachfläche überragenden betonierten Wannenrand, bei der erfindungsgemäß mindestens ein Wannenboden mit der einstückigen Frischbetonverbundabdichtung wenigstens nahezu vollständig überdeckt ist. Aus Herstellungsgründen kann im Übergangsbereich von der Dachfläche zum Wannenrand ein minimaler Bereich der Dachfläche nicht von der Frischbetonverbundabdichtung abgedeckt sein.
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Mit den beiden ersten Erfindungsaspekten kann das Garagendach in einem Arbeitsgang vollständig oder wenigstens nahezu vollständig abgedichtet werden. Dadurch werden bisherige potentielle Fehlerquellen eliminiert, die Qualität der Dachabdichtung verbessert und zusätzliche Zeit zum Abdichten des Garagendachs eingespart. Die gewonnene Zeitersparnis wirkt sich besonders in der Serienproduktion von Betonfertiggaragen vorteilhaft aus.
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Die genannten Vorteile kommen noch stärker zum Tragen, wenn auch der über den Wannenboden herausragende geschlossen umlaufende Wannenrand, allgemein auch als eine Attika bezeichnet, mit der einstückigen Frischbetonverbundabdichtung mindestens teilweise überdeckt ist. Vorzugsweise können die Wanneninnenseite des Rands und seine Oberkante von der Frischbetonverbundabdichtung mindestens teilweise überdeckt sein.
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Die erfindungsgemäßen Vorteile wirken sich besonders günstig aus, wenn die Garage eine Betonfertiggaragen ist.
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Nach einem dritten Aspekt der Erfindung löst die Erfindung die gestellte Aufgabe mit einer Frischbetonverbundabdichtung für eine Garage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, die erfindungsgemäß eine wasserdichte Trägermatte aufweist, bei der mindestens eine Seite mit einem verbundfähigen Material, insbesondere einem Geotextil, ausgerüstet ist. Das Geotextil ist zweckmäßigerweise wasserdurchlässig und kann sich somit vor dem Abbinden wirksam mit dem Frischbeton verbinden, so dass nach dem Aushärten des Betons ein zuverlässiger Verbund zwischen dem Beton und der Frischbetonverbundabdichtung sichergestellt ist. Dadurch wird eine optimale und zeitsparende Abdichtung des Garagendachs erzielt. Außerdem kann an den Bereichen, an denen die Frischbetonverbundabdichtung an der Schalung anliegt, die Verwendung eines Schalöls als Trennmittel entfallen.
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Das Geotextil kann als ein Gewebe oder als ein Vliesstoff gefertigt sein. Es kann aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus einem Polyethylen oder Polypropylen hergestellt werden.
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Die Trägermatte kann aus einem Kunststoff oder anderen wasserdichten Materialien gefertigt werden, sodass die abdichtende Wirkung der Frischbetonverbundabdichtung geschaffen wird. Wenn die Trägermatte zweiseitig mit dem verbundfähigen Material ausgestattet ist, so kann sie mit ihrer einen Seite einen Verbund mit dem Beton und mit der anderen Seite einen Verbund mit einer die Trägermatte schützenden Oberflächenschutzschicht eingehen. Die Oberflächenschutzschicht kann die Trägermatte vor UV-Strahlung, Frost und Hitze schützen. Darüber hinaus ist eine auf das Flachdach aufgebrachte Bekiesung oder eine aus flachwurzelnden niedrigwüchsigen Pflanzen bestehende extensive Dachbegrünung möglich, die alternativ oder zusätzlich zum Oberflächenschutz aufgebracht wird.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Herstellen und Abdichten eines aus Beton gegossenen Flachdaches (12, 21) einer Garage (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder eines Carports nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - Eingießen von Frischbeton (11, 22) in eine Garagenschalung (20) oder eine Dachschalung,
- - Verteilen und Verdichten des Frischbetons (11, 22) in der Garagenschalung (20) oder der Dachschalung,
- - wenn eine Frischbetonverbundabdichtung (13, 23) nicht bereits vor dem Eingießen des Frischbetons an einer Schalungswand befestigt wurde, dann Aufbringen der Frischbetonverbundabdichtung (13, 23) nach Anspruch 5 oder 6 auf den Frischbeton (11, 22),
- - Abbinden und Aushärten des Betons (11, 22), wodurch ein Verbund aus Beton (11, 22) und der Frischbetonverbundabdichtung (13, 23) entsteht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für die Herstellung des Flachdaches für den Carport als auch für die Herstellung des Flachdaches für die Betonfertiggarage, wobei dieses mit den Wänden der Betonfertiggarage gemeinsam in einer Garagenschalung gefertigt werden kann. Die Garagenschalung steht dann während des Fertigungsvorgangs der Betonfertiggarage auf ihrer Längsseite. Im Gegensatz dazu ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch eine Fertigung der Betonfertiggarage möglich, bei der die Garagenschalung hochkant, also auf einer Stirnseite stehend, angeordnet ist, wenn der Frischbeton in die Garagenschalung eingebracht wird. In diesem Fall ist es sinnvoll die Frischbetonverbundfolie vor dem Einbringen des Frischbetons in der Garagenschalung anzubringen. Bei dieser Fertigungsvariante werden das Flachdach, der Boden und die Wände der Betonfertiggarage als Monolith hergestellt.
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In einer speziellen Ausgestaltung des Verfahrens, kann die Frischbetonverbundabdichtung nach ihrem Aufbringen auf den Frischbeton und vor seinem Abbinden mit einer Stempelplatte belastet werden, um das wannenförmige Flachdach mit dem umlaufenden Wannenrand herzustellen. Die Stempelplatte drückt dabei die Frischbetonverbundabdichtung gegen den Frischbeton, verdrängt diesen und erzeugt dadurch eine wannenförmige Vertiefung und den umlaufenden Wannenrand. Die Länge und Breite der Stempelplatte sind zweckmäßigerweise geringer als die Länge und Breite des Garagendachs. Die Abmessungen der Stempelplatte können auf die Abmessungen des Wannenbodens des wannenförmigen Flachdaches abgestimmt werden.
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Um die gewünschte Wannenform des Flachdaches zu erzeugen, kann die Stempelplatte bis zum Aushärten des Betons gegen den Beton drücken. Die Stempelplatte kann nach dem Aushärten des Betons von der Frischbetonverbundabdichtung abgehoben werden.
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Zur Optimierung des Verfahrens kann die Stempelplatte mit der Frischbetonverbundabdichtung bespannt werden, bevor die Stempelplatte zur Ausbildung der Wannenform des Flachdaches in den Frischbeton eingetaucht wird.
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Bei einer alternativen Ausgestaltung des Verfahrens kann nach dem Aufbringen der Frischbetonverbundabdichtung auf den Frischbeton und vor seinem Abbinden in der Dachschalung ein Rahmen auf den Randbereich der Frischbetonverbundabdichtung aufgesetzt werden und eine dadurch gebildete geschlossen umlaufende Rille vor dem Abbinden des bereits in die Dachschalung eingegossenen Frischbetons mit weiterem Frischbeton zur Herstellung eines Wannenrands verfüllt werden. Somit werden der zuerst eingefüllte Frischbeton und der zur Herstellung der Rille anschließend eingefüllte Frischbeton nass in nass zusammengebracht. Der Rahmen kann an der Garagenschalung oder der Dachschalung vorgesehen sein und aus mehreren hintereinander angeordneten separat verschwenkbaren Rahmensegmenten bestehen, die nach dem Verteilen und Verdichten des Frischbetons gegen den Frischbeton verschwenkt werden. Alternativ kann der Rahmen ein geschlossen umlaufender Rahmen sein, der oberhalb des verteilten und verdichteten Frischbeton aufgesetzt wird.
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Soweit der Wannenrand nicht von der Frischbetonverbundabdichtung überdeckt ist, kann er zweckmäßigerweise nach dem Aushärten des Betons mit einem aufstreichbaren Dichtwerkstoff, der auch einen Verbund mit dem verbundfähigen Material der angrenzenden Frischbetonverbundabdichtung eingeht, versehen werden. Mit dem aufstreichbaren Dichtwerkstoff können auch die Oberkante des Wannenrandes und im Übergangsbereich von der Dachfläche zum Wannenrand der aus Herstellungsgründen von der Frischbetonverbundabdichtung minimal nicht abgedeckte Bereich der Dachfläche beschichtet werden. Der Dichtwerkstoff kann ein aufstreichbarer Flüssigkunststoff, flexible mineralische Dichtschlämme oder eine flexible polymere Dickbeschichtung sein.
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Insbesondere, wenn die Garage eine in Serienfertigung hergestellte Betonfertiggarage ist, kann es effizienzsteigernd sein, die Frischbetonverbundabdichtung vor dem Aufbringen auf den Frischbeton auf ihre Endabmessungen zurechtzuschneiden. Die Frischbetonverbundabdichtung kann auf die gewünschte Länge und Breite zugeschnitten werden. Außerdem können Aussparungen in den Ecken vorgesehen werden, um ein zuverlässiges Aufliegen der Frischbetonverbundabdichtung auf dem Frischbeton auch in den Eckbereichen des wannenförmigen Flachdaches sicherzustellen.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindungen anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigen:
- 1 einen Teilschnitt durch eine Garage;
- 2 eine Schnittansicht durch eine Dachschalung;
- 3 eine Schnittansicht durch eine Frischbetonverbundabdichtung.
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1 zeigt eine Garage 10 mit einem aus Beton 11 gegossenen Flachdach 12. Das Flachdach 12 ist wannenförmig ausgebildet und mit einem geschlossen umlaufenden Wannenrand 14 versehen. Auf den Beton 11 ist eine einstückige Frischbetonverbundabdichtung 13 aufgebracht, die mit dem Beton 11 einen Verbund bildet. Die Frischbetonverbundabdichtung 13 überdeckt sowohl einen Wannenboden 15 als auch den Wannenrand 14. Das Flachdach 12 ist somit fugenfrei von der Frischbetonverbundabdichtung 13 überdeckt, so dass es zuverlässig gegen Wasser abgedichtet ist. Durch die einstückige Ausführung der Frischbetonverbundabdichtung 13 kann diese in kurzer Zeit auf den Beton 11 aufgebracht werden, solange dieser als Frischbeton verarbeitbar ist und sich somit mit der Frischbetonverbundabdichtung 13 verbinden kann.
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Die Frischbetonverbundabdichtung 13 kann, solange der Frischbeton verarbeitbar ist, mit einer hier nicht näher dargestellten Stempelplatte im Bereich des Wannenbodens 15 belastet werden, um eine wannenförmige Vertiefung und den Wannenrand 14 herzustellen.
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Die Frischbetonverbundabdichtung 13 weist eine Trägermatte 30 und auf ihren beiden Seiten ein verbundfähiges Material 31 und 32 auf (siehe 3). Das verbundfähige Material 32 ist geeignet, mit dem Beton 11 einen Verbund zu bilden. Das verbundfähige Material 31 kann mit einer hier nicht näher dargestellten Oberflächenschutzschicht oder einer Dekorationsschicht einen Verbund erzeugen.
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2 zeigt eine Garagenschalung 20 zur Herstellung eines wannenförmigen Flachdaches 21 und sich seitlich davon nach unten erstreckenden Wänden. In die Garagenschalung 20 wird zunächst ein Beton 22 als Frischbeton gegossen, um einen Wannenboden und die Wände herzustellen. Anschließend wird eine Frischbetonverbundabdichtung 23 auf den als Frischbeton verarbeitbaren Beton 22 im Bereich des Wannenbodens aufgelegt. Darauffolgend wird ein umlaufender Rahmen 24 auf den Randbereich der Frischbetonverbundabdichtung 23 gesetzt, so dass eine geschlossen umlaufende Rille 25 entsteht, in welche im nächsten Schritt weiterer Frischbeton gegossen wird, um einen geschlossen umlaufenden Wannenrand 26 herzustellen. Der Frischbeton für den Wannenboden und der Frischbeton für den Wannenrand können dann gemeinsam abbinden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Garage
- 11
- Beton
- 12
- Flachdach
- 13
- Frischbetonverbundabdichtung
- 14
- Wannenrand
- 15
- Wannenboden
- 20
- Garagenschalung
- 21
- Flachdach
- 22
- Beton
- 23
- Frischbetonverbundabdichtung
- 24
- Rahmen
- 25
- Rille
- 26
- Wannenrand
- 30
- Trägermatte
- 31
- verbundfähiges Material
- 32
- verbundfähiges Material