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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bohren in Erdreich, ein Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich, ein Verfahren zum Warten einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich sowie eine Verwendung einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich.
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Aus
DE 101 12 985 A1 ist ein Schlagkopf bekannt, der einen Meißel mit einer Schlagspitze und einem Amboss für den Schlagkolben besitzt. Der Meißel ist in einer Bohrung einer Basis angeordnet, die gleichzeitig als Adapter zum Einschrauben in einen Schlaggerätekorpus dient.
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Obwohl mit den bekannten Schlagköpfen sehr gute Ergebnisse erzielt werden und auch eine hohe Lebensdauer erreichbar ist, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bohren in Erdreich, ein Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich, ein Verfahren zum Warten einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich sowie eine Verwendung einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich zu schaffen, bei dem bzw. der eine Verbesserung im Hinblick auf Wartung, Lebensdauer und/oder Amortisation der Kosten, die für eine derartige Vorrichtung aufgewendet werden, möglich ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche und der Beschreibung.
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Kerngedanke der Erfindung ist es, ein Lager vorzusehen, mit dem die Bohrkopfspitze im Gehäuse bei der Längsbewegung gelagert ist. Hierdurch kann vermieden werden, dass - anders als im Stand der Technik - der Werkstoff der Bohrkopfspitze mit dem Werkstoff des Gehäuses direkt in Berührung kommt. Aufgrund der im Bereich des Erdbohrens vorliegenden harschen Bedingungen wird meist für die Bohrkopfspitze und das Gehäuse Stahl verwendet, so dass im Stand der Technik Stahl auf Stahl reibt und ein Verschleiß am Gestänge und/oder an der Bohrkopfspitze vorliegen kann. Durch ein Lager kann die Möglichkeit geschaffen werden, dass das Lager verschleißt, während der Verschleiß am Gehäuse und/oder der Bohrkopfspitze gering gehalten werden kann.
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Die Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Bohren in Erdreich. Die Vorrichtung weist ein Gehäuse und eine in dem Gehäuse angeordnete längsbewegliche Bohrkopfspitze auf. Die Vorrichtung weist ferner ein Lager zur Lagerung der Bohrkopfspitze im Gehäuse bei der Längsbewegung auf.
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Der Begriff „Erdreich“ im Sinne der vorliegenden Beschreibung umfasst insbesondere jede Art von Material, insbesondere Erde, Sand, Fels, Gestein und Mischformen hiervon, in das bestehende oder zu erstellende, vorzugsweise zumindest abschnittsweise horizontale, Kanäle bzw. Bohrungen, insbesondere Erdkanäle einschließlich Erdbohrungen, Felsbohrungen oder Erdleitungen sowie unterirdische oder oberirdische Rohrleitungen und Wasserkanäle, die sich durch Einsatz einer entsprechenden Vorrichtung zum Bohren in Erdreich herstellen oder einziehen lassen, eingebracht werden können.
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Unter einer „Vorrichtung zum Bohren in Erdreich“ wird jede Vorrichtung verstanden, welche insbesondere einen Gestängeschüsse aufweisenden Bohrstrang in einem bestehenden oder zu erstellenden Kanal im Erdreich bewegt, um eine Bohrung, insbesondere eine Horizontalbohrung (HD), zu erstellen oder aufzuweiten oder Rohrleitungen oder andere lange Körper in das Erdreich einzuziehen. Bei der Vorrichtung zum Bohren in Erdreich kann es sich insbesondere um eine HD-Vorrichtung handeln. Eine Vorrichtung zum Bohren in Erdreich kann damit eine einen Bohrstrang antreibende Vorrichtung sein, die erdreichverdrängend arbeitet, und den Bohrstrang translatorisch und/oder rotatorisch in längsaxialer Richtung des Bohrstranges in das Erdreich einbringt. Eine Bohrung kann durch Zug- oder Druckbeaufschlagung auf den Bohrstrang in das Erdreich eingebracht werden.
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Der Begriff „HD“ (horizonal drilling, Horizontalbohrung) im Sinne der vorliegenden Beschreibung umfasst insbesondere eine zumindest teilweise horizontal angeordnete Bohrung bzw. Kanal oder Rohrleitung.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Vorrichtung zum Bohren in Erdreich eine Rammbohrvorrichtung sein. Der Begriff „Rammbohrvorrichtung“ oder „Erdrakete“, der im Wesentlichen synonym zur Rammbohrvorrichtung verwendet wird, umfasst im Sinne der Beschreibung ein selbstgetriebenes Schlaggerät, welches erdreichverdrängend arbeitet, und eine Bohrung, eine Leitung und/oder ein Rohr schlagend in das Erdreich einbringen kann. Dabei umfasst der Begriff Rammbohrvorrichtung Erdverdrängungsvorrichtungen, bei denen die Bohrkopfspitze längsbeweglich in einem Gehäuse angeordnet ist. Bei der Bohrkopfspitze kann es sich insbesondere um einen Meißel handeln. Eine Rammbohrvorrichtung kann sowohl eine Ein-Takt-Vorrichtung als auch eine Zwei-Takt-Vorrichtung sein. Eine Drei-Takt-Vorrichtung ist ebenfalls möglich. Eine Rammbohrvorrichtung kann sowohl eine Ein-Takt-Vorrichtung als auch eine mit mehreren Takten arbeitende Vorrichtung, insbesondere eine Zwei-Takt-Vorrichtung, sein. Bei einer Ein-Takt-Vorrichtung trifft der Schlagkolben auf die Bohrkopfspitze und im gleichen Moment auf das Gehäuse. Bei einer mehrtaktigen Vorrichtung, insbesondere einer Zwei-Takt-Vorrichtung, schlägt zunächst der Schlagkolben auf die Bohrkopfspitze, die im ersten Takt vorauseilt. Das Gehäuse wird in einem folgenden Takt, insbesondere im zweiten Takt, vom Schlagkolben beaufschlagt. Spitzenwiderstand und Mantelreibung werden bei einer mehrtaktigen Vorrichtung getrennt, und abwechselnd leichter überwunden. Bei einer mehrtaktigen Vorrichtung, insbesondere einer Zwei-Takt-Vorrichtung, kann eine bessere Energieumsetzung erfolgen, die insbesondere die Zertrümmerung von Hindernissen infolge der Konzentration des Schlagimpulses auf die Bohrkopfspitze erleichtert. Infolge der entsprechend dem Hubweg der Bohrkopfspitze vorauseilenden Bodenverdrängung bleibt das Gehäuse in ruhiger Lage und gewährleistet dadurch eine relativ gute Laufstabilität.
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Der Begriff „Bohrkopfspitze“ im Sinne der Beschreibung ist ein bohrkopfseitiges Element, welches ein nach außen gerichtetes bzw. exponiertes Ende aufweist, welches beim Bohren in Kontakt mit dem Erdreich gelangt. Die Bohrkopfspitze bildet den vorderen Bereich des Bohrstrangs, der zum Einbringen der Erdbohrung in das Erdreich als erstes in Kontakt mit dem zu verdrängenden Erdreich gelangt. Das nach außen gerichtete Ende der Bohrkopfspitze kann eine Schlagspitze aufweisen, welche insbesondere eine Stufengeometrie aufweisen kann und bevorzugt eine Schneidkante aufweist. Die Bohrkopfspitze kann eine nicht-spitz zulaufende vorderseitige Geometrie aufweisen. Bei der Bohrkopfspitze kann es sich insbesondere um einen Meißel handeln. Die Bohrkopfspitze kann ein einem Schlagkolben zugewandtes Ende aufweisen, auf das der Schlagkolben auftreffen kann (ambosseitiges Ende der Bohrkopfspitze). Die Bohrkopfspitze kann einen in Bezug auf die Bohrkopfspitze axial fixierten Aufsatz, insbesondere einen Stufenaufsatz aufweisen. Die Bohrkopfspitze kann alternativ oder zusätzlich einen in Bezug auf die Bohrkopfspitze axial verschiebbaren Aufsatz, insbesondere einen Stufenaufsatz, aufweisen. Die Bohrkopfspitze kann in dem Gehäuse mittels einer, insbesondere in einem Ringraum zwischen der Bohrkopfspitze und dem Gehäuse, angeordneten Feder vorgespannt sein, um die Bohrkopfspitze in ihrer Grundstellung zu halten bzw. in diese zurückzubewegen. Die Bohrkopfspitze kann ein Element sein, mit dem die Verdrängungsarbeit der Vorrichtung zum Bohren in Erdreich vorderseitig des Bohrstrangs durchgeführt werden kann. Die Bohrkopfspitze ist nicht notwendigerweise einstückig ausgeführt. Die Bohrkopfspitze kann auch aus mehreren Segmenten, die in Längsrichtung hintereinander angeordnet sind, gebildet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bohrkopfspitze einstückig zumindest im Bereich des Gehäuses ausgebildet. Sofern Aufsätze auf der Bohrkopfspitze vorhanden sind, so können diese als lösbare Aufsätze ausgestaltet sein.
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Das Lager ist im Sinne der Beschreibung ein zusätzliches Element im Gehäuse. Das Lager ist vorzugsweise nicht einstückig mit dem Gehäuse ausgebildet. Selbst bei einem Verschleiß des Lagers, können unter Umständen Gehäuse und Bohrkopfspitze weiter verwendet werden, sofern das Lager ausgetauscht wird. Es wurde erstmals erkannt, dass ein zusätzliches Bauelement eine Verbesserung im Sinne der zu lösenden Aufgabe bietet, obwohl man davon ausgegangen war, dass das Vorsehen eines Lagers die Komplexität und den Aufbau erhöht. Das Lager ist insbesondere im Sinne der Beschreibung separat zum Gehäuse und/oder von diesem trennbar ausgestaltet. Das Lager weist vorzugsweise ein anderes Material als das Material des Gehäuses auf. Das Lager kann als einfaches Drehteil hergestellt sein bzw. als solches ausgestaltet sein. Eine Fertigung mittels Drehen ist einfach handhabbar, genau und kostengünstig. Das Lager kann insbesondere einstückig sein. Das Lager kann insbesondere einen geschlossenen Umfang, insbesondere einen geschlossenen Innenumfang haben.
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Das Gehäuse im Sinne der Beschreibung kann zumindest abschnittsweise rohrförmig ausgestaltet sein. Das Gehäuse kann einen beliebigen Querschnitt aufweisen, der insbesondere rund, kreisförmig und/oder ellipsenförmig sein kann. Das Gehäuse weist vorzugsweise einen sich in Längserstreckung durch das Gehäuse erstreckenden Kanal auf, in dem die Bohrkopfspitze angeordnet werden kann. Längserstreckung des Gehäuses und Längserstreckung der Bohrkopfspitze können dabei korrespondieren. In dem Gehäuse kann auch ein Schlagkolben, insbesondere wenn es sich bei der Vorrichtung zum Bohren in Erdreich um eine Rammbohrvorrichtung handelt, angeordnet sein. Es ist möglich, dass das Gehäuse, in dem die Bohrkopfspitze angeordnet sein kann, mit einem weiteren Gehäuse verbunden werden kann, in dem der Schlagkolben - im Falle einer Rammbohrvorrichtung - angeordnet ist. Im Falle, dass das Gehäuse mit einem weiteren Gehäuse verbunden wird, indem beispielsweise ein Schlagkolben angeordnet ist, der die Bohrkopfspitze beaufschlagen kann, kann an dem Gehäuse für die Bohrkopfspitze eine, insbesondere endseitig angeordnete, Strukturierung zum Verbinden vorgesehen sein, die korrespondierend zu einer Strukturierung am Gehäuse für den Schlagkolben ausgebildet ist. Der Begriff Gehäuse kann eine die Bohrkopfspitze umfangsseitig zumindest abschnittsweise umgebende feste Hülle, insbesondere aus Metall, insbesondere aus Stahl, umfassen. Bei dem Gehäuse kann es sich insbesondere um einen Teil eines Gehäuses einer Rammbohrvorrichtung handeln, die mit dem Gehäuse, in dem der Schlagkolben angeordnet ist, verbunden werden kann. Das Gehäuse kann in diesem Sinne ein sogenanntes Vordergehäuse sein, welches mit dem Gehäuse für den Schlagkolben beispielsweise mittels Verschrauben, Verkleben, Aufschrumpfen oder einer Kombination der vorgenannten Verfahren verbunden werden kann. Sofern das Gehäuse ein Abschnitt eines Gehäuses ist, welches mit dem Gehäuse, in dem der Schlagkolben angeordnet ist, verbunden werden kann, so kann das Gehäuse im Verbindungsbereich einen geringeren Querschnitt aufweisen als das Gehäuse, in dem der Schlagkolben angeordnet ist. Das Gehäuse, in dem die Bohrkopfspitze angeordnet ist, kann in das Gehäuse, in dem der Schlagkolben angeordnet ist, eingesetzt werden. Sofern das Gehäuse, in dem die Bohrkopfspitze angeordnet ist, in das Gehäuse, in dem der Schlagkolben angeordnet ist, eingesetzt wird, so kann durch das Einsetzen der Fall eintreten, dass die Bohrkopfspitze auch - zumindest endseitig bzw. teilweise - in dem Gehäuse, in dem der Schlagkolben angeordnet ist, angeordnet ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gehäuse einen Aufnahmeraum auf, in dem das Lager für die Bohrkopfspitze angeordnet werden kann. Im bestimmungsgemäßen Zustand weist der Aufnahmeraum das Lager für die Bohrkopfspitze auf. Hierdurch kann an einer definierten Stelle ein Lager vorgesehen werden, welches zur Lagerung der Bohrkopfspitze im Gehäuse bei der Längsbewegung vorgesehen ist. Bei dem Aufnahmeraum kann es sich um einen einfach herzustellenden Raum handeln, der beispielsweise mittels einer Aussparung im Gehäuse gebildet werden kann. Beispielsweise kann der Aufnahmeraum mittels eines Drehens, Fräsens, Bohrens, Funkenerodierens usw. gebildet werden. Der Aufnahmeraum kann eine Vertiefung im Gehäuse sein, die als Nut ausgestaltet sein kann und zumindest teilweise umfangsseitig innen am Gehäuse ausgebildet ist. Der Aufnahmeraum kann als eine sich in radialer Richtung erstreckende ringförmige Vertiefung in der Innenkontur des Gehäuses ausgebildet sein. Der Aufnahmeraum kann insbesondere eine nicht strukturierte bzw. unstrukturierte Oberfläche, d.h. im Wesentlichen glatte Oberfläche, aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Aufnahmeraum bohrkopfseitig zugänglich. Der Aufnahmeraum kann damit von vorne zugänglich sein. Von vorne ist bezogen auf den Vorlauf einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich der Bereich, der zuerst mit dem Erdreich in Kontakt gelangt bzw. das Erdreich zuerst verdrängt. Der Aufnahmeraum kann von der Seite aus zugänglich sein, die beabstandet von der Seite des Gehäuses ist, die dem Schlagkolben bzw. dem ambosseitigen Ende der Bohrkopfspitze beabstandet ist. Hierdurch kann eine Möglichkeit geschaffen werden, auf das Lager zuzugreifen, ohne die Bohrkopfspitze und das Gehäuse zu demontieren. Gegebenenfalls sind Aufsätze auf der Bohrkopfspitze zu demontieren, aber eine Demontage des Gehäuses mit der Bohrkopfspitze oder der Bohrkopfspitze vom Gehäuse ist nicht notwendig. Das Lager kann einfach ausgetauscht werden. Gegebenenfalls kann die Bohrkopfspitze in Richtung des Schlagkolbens verschoben werden, um auf das Lager zugreifen zu können. Der Aufnahmeraum kann durch einen auf der Bohrkopfspitze angeordneten Aufsatz verdeckt werden. Ein derartiger Aufsatz kann mittels eines oder mehrerer Befestigungsbolzen an der Bohrkopfspitze an einer vorgegebenen Position befestigt werden. Ein den Aufnahmeraum vorderseitig verdeckender Aufsatz kann das Gehäuse vorderseitig umgreifen. Zwischen Gehäuse und Aufsatz kann eine Dichtung vorhanden sein, die im Kontaktbereich zwischen Gehäuse und Aufsatz eine Dichtung gegenüber Partikeln und/oder Fluid schafft. Hierdurch kann beispielsweise sichergestellt werden, dass in den Aufnahmeraum kein Schmutz oder ähnliches eindringen kann.
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Das Lager kann mittels einer entsprechenden Passung im Gehäuse gehalten werden Gehäuse und Lager können die gleiche Kontur - einmal als Innenform und einmals als Außenform - aufweisen. Insbesondere liegt eine Übermaßpassung bzw. passpassung vor. Alternativ oder zusätzlich kann ein Stoffschluss zwischen Gehäuse und Lager ausgebildet sein, insbesondere mittels eines Klebers. Es kann beispielsweise auf eine Gewindeverbindung zwischen dem Lager und dem Gehäuse verzichtet werden, was die Komplexität des Aufbaus verringert und/oder die Kräfte, die von dem Lager auf das Gehäuse wirken, reduziert werden. Zwischen dem Gehäuse und dem Lager bzw. dem Lager und der Bohrkopfspitze können die Kräfte, die in längsaxialer Richtung im Wesentlichen parallel zur Längsachse wirken, kleingehalten werden bzw. sind vernachlässigbar. Weder auf das Gehäuse noch auf die Bohrkopfspitze wirkt das Lager in einer anderen Richtung als der radialen Richtung ein. Das Lager weist insbesondere keine Kontaktfläche für die Bohrkopfspitze auf, deren Flächennormale einen Winkel größer als 20° mit der Längsachse der Bohrkopfspitze einschließt. Die Funktion des Lagers kann sich auf eine reine Lagerfunktion für eine längsaxiale Bewegung der Bohrkopfspitze reduzieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Lager ein Gleitlager oder ein Wälzlager, wobei insbesondere ein Gleitlager bevorzugt ist, bei dem die sich relativ zueinander bewegenden Teile (Gehäuse und Bohrkopfspitze) direkten Kontakt haben. Insbesondere kann das Gleitlager ein Gleitlager mit Festkörperreibung, ein Gleitlager mit Flüssigkeitsreibung oder ein Gleitlager mit Mischreibung sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umgibt das Lager zumindest abschnittsweise die Bohrkopfspitze umfangsseitig, so dass eine längsaxiale Führung gegeben ist. Das Lager kann beispielsweise einfach in den Aufnahmeraum eingebracht werden, so dass die Bohrkopfspitze umfangsseitig von dem Lager zumindest abschnittsweise umgeben ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Lager buchsenartig, insbesondere als Gleitbuchse ausgebildet. Das Lager kann somit ein rohrförmiges Bauelement sein, das im Aufnahmeraum angeordnet ist, und die Bohrkopfspitze im Wesentlichen passgenau aufnimmt. Es kann eine einfache Handhabung und Herstellung der Vorrichtung erreicht werden, indem das Lager einstückig in Form einer Buchse ausgebildet ist. Das Lager kann als solches gesamthaft einfach entfernt werden und einfach auch wieder ersetzt werden. Das Lager kann in dem Aufnahmeraum insbesondere derart angeordnet und derart ausgebildet sein, dass lediglich Gleitflächen für die Bohrkopfspitze exponiert sind. Insbesondere kann das Lager ohne eine Anschlagfläche, die eine Ausrichtung quer zur Längsachse der Bohrkopfspitze aufweist, ausgebildet sein. Bohrkopfspitze und Lager können lediglich Kontaktflächenpaare aufweisen, die im Wesentlichen längs der Längsachse der Bohrkopfspitze ausgerichtet sind. Ein dem Schlagkolben zugewandtes Ende des Lagers kann in dem Aufnahmeraum ohne Beaufschlagung eines weiteren Elements des Bohrkopfes, insbesondere der Bohrkopfspitze, vorliegen. Das Lager kann im Wesentlichen lediglich durch längs der Längsachse der Bohrkopfspitze ausgerichtete Außenflächen der Bohrkopfspitze beaufschlagt werden bzw. mit diesen in Kontakt kommen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Lager mehrere Segmente auf, wobei hierdurch beispielsweise erreicht werden kann, dass Material für das Lager eingespart wird bzw. unterschiedliche Materialpaarungen und/oder Schmierungen über den Verlauf des Umfangs mittels einer Flüssigkeit bzw. Schmiermittel und/oder unterschiedlichen Segmenten möglich ist. Es ist auch möglich, zueinander gleiche bzw. gleich ausgestaltete Segmente vorzusehen, die einzeln eingebaut bzw. ausgetauscht werden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Lager einen von der Bohrkopfspitze unterschiedlichen Werkstoff auf. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass das Material bzw. der Werkstoff für das Lager „weicher“ gewählt ist als das Material bzw. der Werkstoff der Bohrkopfspitze, damit der Verschleiß vorwiegend an dem Lager auftritt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Lager Bronze, d.h. ein Zinn-Legierung, Weißmetall, d.h. eine Blei-Zinn-Legierung, ein mit Blei legiertes Lagermetall, eine Aluminiumlegierung, einen Kunststoff, beispielsweise PTFE, eine Keramik, die faserverstärkt sein kann, oder eine Messinglegierung auf. Mit den vorgenannten Materialien bzw. Werkstoffen liegen große Erfahrungswerte vor, so dass die Handhabung vereinfacht werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Aufnahmeraum eine Erstreckung in Längsrichtung des Gehäuses im Bereich von 10mm bis 100mm auf. Die Abmessungen sind dabei so gewählt, dass eine gute Lagerung der Bohrkopfspitze im Gehäuse erreicht werden kann, aber gleichzeitig auch die Erstreckung in Längsrichtung möglichst gering gehalten wird, um den Zugriff auf das Lager ohne einen Ausbau der Bohrkopfspitze zu gewährleisten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Erstreckung des Aufnahmeraums in Längsrichtung des Gehäuses im Vergleich zur Erstreckung des Lagers in Längsrichtung ein Verhältnis im Bereich von 1,05 bis 1,5 auf. Hierdurch kann die Möglichkeit geschaffen werden, das der Aufnahmeraum in Längsrichtung größer ausgestaltet ist als das Lager in Längsrichtung ausgebildet ist, wodurch ein Freiraum im Aufnahmeraum geschaffen werden kann, über den ein Zugriff auf das Lager im Aufnahmeraum gegeben sein kann. Beispielsweise kann der Freiraum dazu genutzt werden, einen Aus- bzw. Abzieher am Lager anzusetzen und das Lager aus dem Aufnahmeraum des Gehäuses abzuziehen. Vorzugsweise kann das Lager dabei in einem in Längsrichtung vergrößerten Aufnahmeraum derart angeordnet sein, dass das Lager bündig mit der Vorderseite d.h. der vorderseitigen Bohrkopfspitze zugewandten Seite, fluchtet, sodass der Freiraum an der Vorderseite abgewandten Seite gebildet ist. Toleranzen hierbei sind möglich, sodass das Lager auch vorderseitig versetzt zum Gehäuse im Aufnahmeraum angeordnet ist. Durch die größere Erstreckung des Aufnahmeraums in Längsrichtung des Gehäuses im Vergleich zur Erstreckung des Lagers in Längsrichtung kann das Ende des Lagers, das der Vorderseite gegenüberliegt exponiert sein, bzw. auf dieses zugegriffen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Innendurchmesser des Gehäuses außerhalb des Lagers ein Übermaß im Vergleich zum Außendurchmesser der Bohrkopfspitze auf, so dass eine überwiegende Lagerung der Bohrkopfspitze durch das Lager erreicht wird. Im Bereich außerhalb des Lagers wird durch das Übermaß die Möglichkeit geschaffen, dass der Kontakt zwischen der Bohrkopfspitze und dem Gehäuse möglichst gering ist und sich auf das Lager konzentriert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Lager mittels einer Presspassung oder einer Klebe-Presspassung im Gehäuse gehalten. Hierdurch kann eine besonders einfache Verbindung zwischen dem Lager und dem Gehäuse ermöglicht werden. Insbesondere wird keine Schraubverbindung notwendigerweise gelöst. Zum Lösen bzw. Entfernen des Lagers kann mit einem Aus- bzw. Abzieher hinter das Lager gegriffen werden, um das Lager zum Austausch von dem Gehäuse zu trennen bzw. ggf. aus dem Aufnahmeraum herausziehen zu können. Insofern kann die Bohrkopfspitze, insbesondere wenn ggf. Aufsätze entfernt wurden, soweit in das Gehäuse eingeschoben werden, dass auf das Lager zugegriffen werden kann. Der Zugriff erfolgt insbesondere von dem dem Schlackkolben zugewandten Ende des Lagers. Hier kann ein Aus- bzw. Abzieher angreifen und das Lager ab- bzw. herausziehen.
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Die Erfindung schafft auch ein Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich, wie sie beispielsweise vorstehend beschrieben ist. Das Verfahren zum Herstellen der Vorrichtung umfasst die Schritte: Bereitstellen eines Gehäuses und Bereitstellen einer im Gehäuse längsbeweglichen Bohrkopfspitze sowie Anordnen der Bohrkopfspitze im Gehäuse. Zwischen dem Gehäuse und der Bohrkopfspitze wird ein Lager für die Bohrkopfspitze für die Längsbewegung eingebracht. Die vorstehenden Ausführungen zum Aspekt der Vorrichtung zum Bohren in Erdreich gelten dem Aspekt des Verfahrens in analoger Weise.
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Die Erfindung schafft auch ein Verfahren zum Warten einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich, insbesondere wie sie vorstehend beschrieben ist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Bereitstellen der Vorrichtung, die ein Gehäuse und eine im Gehäuse längsbewegliche Bohrkopfspitze aufweist; zugreifen auf ein zwischen dem Gehäuse und der Bohrkopfspitze angeordnetes Lager sowie Abziehen des Lagers. Unter dem Begriff „zugreifen“ wird eine Entnahme des Lagers und/oder ein Einsetzen des Lagers verstanden, die im Zusammenhang mit dem Abziehen des Lagers eine Entnahme des Lagers aus dem Gehäuse beschreibt, bei der das Lager ohne Lösen einer Schraubverbindung vom Gehäuse getrennt werden kann. Der Aspekt des Verfahrens zum Warten einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich betrifft in analoger Weise die Ausführungen zum Aspekt der Vorrichtung zum Bohren in Erdreich selbst. Die sich hieraus ergebende Konstruktion und Ausgestaltung der Vorrichtung spiegelt sich auch in dem Verfahren zur Wartung wieder. Beispielsweise kann bei dem Verfahren zur Wartung der Vorrichtung zum Bohren in Erdreich berücksichtigt werden, dass insbesondere auf ein bohrkopfseitig zugängliches Lager zugegriffen werden kann.
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Die Erfindung schafft auch eine Verwendung einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich, die ein Gehäuse und eine am Gehäuse angeordnete längsbewegliche Bohrkopfspitze aufweist, und ein Lager für die Bohrkopfspitze verwendet.
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Im Sinne der Beschreibung umfasst die Nennung eines Zahlenwertes nicht nur den eigentlichen Zahlenwert, sondern auch - um insbesondere fertigungstechnische Toleranzen zu berücksichtigen - einen Bereich um den konkreten Zahlenwert, der +/-15%, bevorzugt +/-10%, vom angegebenen Zahlenwert sein kann.
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Der Begriff „aufweisen“ umfasst im Sinne der Beschreibung sowohl den dem Begriff innewohnenden Bedeutungsinhalt, dass weitere Elemente neben den genannten Elementen vorgesehen sein können (nicht abschließende Aufzählung), aber auch den Bedeutungsinhalt, dass der Begriff „aufweisen“ synonym für „bestehen aus“ bzw. „gebildet aus“ verwendet wird.
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Die vorstehenden Ausführungen stellen ebenso wie die nachfolgende Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen keinen Verzicht auf bestimmte Ausführungsformen oder Merkmale dar.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 einen bohrkopfseitigen Bereich einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich.
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1 zeigt einen bohrkopfseitigen Abschnitt einer Vorrichtung zum Bohren in Erdreich. Es ist eine Bohrkopfspitze 1 vorhanden, die in einem Gehäuse 2 angeordnet ist. Zur Lagerung der Bohrkopfspitze 1 ist im Gehäuse 2 ein Aufnahmeraum 3 endseitig ausgebildet. Der Aufnahmeraum 3 ist von der Bohrkopfseite, d.h. von vorne, zugänglich. Im Aufnahmeraum 3 ist ein Lager 4 angeordnet. Der Aufnahmeraum 3 mit dem Lager 4 wird vorderseitig mittels eines an der Bohrkopfspitze 1 befestigten Aufsatzes 5 verdeckt. Ferner ist ein weiterer längsaxial beweglicher Aufsatz 6 vorgesehen, der ebenfalls mit der Bohrkopfspitze 1 verbunden ist. Werden die Aufsätze 5 und 6 entfernt, so kann auf das Lager 4 im Aufnahmeraum 3 zugegriffen werden, ohne dass die Bohrkopfspitze 1 demontiert werden muss. Zur Abdichtung zwischen Aufsatz 5 und Gehäuse 2 ist eine ringförmige umlaufende Dichtung 25, die in einer entsprechenden Nut angeordnet ist, vorgesehen.
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Das Gehäuse 2 ist mit einem Gehäuse 7 verbunden, in welchem ein Schlagkolben 10 angeordnet ist. Die Bohrkopfspitze 1 weist ein exponiertes Ende auf, welches mit dem Erdreich in Kontakt gelangt. An dem dem Erdreich exponierten Ende der Bohrkopfspitze 1 gegenüberliegenden Ende ist ein Amboss 8 ausgebildet, der von dem Schlagkolben 10 beaufschlagt werden kann.
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Zum Vorspannen der Bohrkopfspitze 1 gegenüber dem Gehäuse 2 ist eine Ringfeder 9 vorgesehen, die zwischen der Bohrkopfspitze 1 und dem Gehäuse 2 angeordnet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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