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Die Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem für mindestens einen Insassen eines Fahrzeugs gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1.
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Rückhaltesysteme für mindestens einen Insassen eines Fahrzeugs sind in zahlreichen Variationen bekannt. Solche Rückhaltesysteme umfassen in der Regel Airbags in verschiedenen Ausführungsformen und Anordnungen, welche bei einer Aktivierung verschiedene Bereiche des Innenraums des Fahrzeugs abdecken, um die Insassen im Crashfall vor Verletzungen zu schützen. Zudem umfassen solche Rückhaltesysteme zum Schutz der Insassen Sicherheitsgurte, welche die Insassen im Crashfall an eine zugehörigen Fahrzeugsitz anbinden.
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Die zeitnahe Einführung automatisierter Fahrfunktionen sowie elektrifizierter Antriebsstränge wird die Konstruktion von Automobilen sowie die Kundenwahrnehmung stärker verändern als jemals zuvor. Im Zusammenspiel haben diese Technologien starken Einfluss auf die Fahrzeugarchitektur und die Gestaltung des Innenraums des Fahrzeugs. Mit elektrischen Antrieben entfallen traditionelle Mitteltunnel, sodass mit flachen Bodenkonzepten flexible Sitzanordnungen möglich werden. Mit automatisierten Fahrfunktionen, die es dem Fahrer ermöglichen, sich zeitweise von seinen Aufgaben zu lösen, verwandeln sich Autos zunehmend in mobile Lebensräume. Es stellt sich die Frage, wie viel Flexibilität für Insassen im Kontext Sicherheit möglich ist und welche Anwendungsfälle unterstützt werden können. Viele derzeit vorhandene Konzepte orientieren sich noch sehr stark am Interieur von konventionellen Fahrzeugen.
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Im Allgemeinen sind die Sitze „nur“ drehbar. Diesen Konzepten folgen natürlich die berücksichtigten Rückhaltesysteme. Als nachteilig kann bei den bekannten Konzepten angesehen werden, dass der Kunde eines autonomen Fahrzeugs nach aktuellem Stand auf konventionelle Rückhaltesysteme zurückgreifen muss. Der Mehrgewinn, welcher durch autonomes Fahren entsteht, ist für den Kunden nur eingeschränkt nutzbar, da die freie Beweglichkeit beschränkt ist. Die Beschränkung ist analog zu konventionellen Fahrzeugen bzw. Passagierflügen, da der Kunde jederzeit an seinen Sitz „gefesselt“ ist.
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Aus der
DE 199 50 044 A1 ist eine Schutzweste für den Fahrer eines mit einer Fahrgastzelle und einem Vierpunktsicherheitsgurt ausgerüsteten Motorrads bekannt. Am Vorderteil der Weste ist ein Gurt befestigt, der von einem Schulterbereich diagonal nach unten, parallel zum unteren Rand der Weste und diagonal nach oben zu dem anderen Schulterbereich verläuft. Der Gurt ist an beiden Enden mit einem Schloss für die Gurtzungen der am Fahrzeug angebrachten Gurte versehen. An den beiden Umlenkstellen des Gurtes sind Schnallen angebracht, an denen jeweils ein unterer Gurt längenverstellbar angebracht ist, der mit einer Gurtzunge für die am Fahrzeug angebrachten Schlösser versehen ist.
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Aus der
DE 197 54 311 A1 ist eine Rückenlehne mit Kopfstütze an Fahrzeugsitzen bekannt. Hierbei sitzt die Kopfstütze an einem um eine horizontale Achse nach vorne ausschwenkbaren Kopfstützenträger, dessen Rückverlagerung bewegungsgehemmt ist.
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Aus der
DE 12 16 119 A ist eine Sicherheitsbegurtung für die Insassen von Baumaschinen und Schleppern bekannt, welche einen verstellbaren Hüftgürtel und zwei am Hüftgürtel befestigte und über beide Schultern geführte Gurtbänder umfasst. An beiden Seiten des Hüftgürtels greift jeweils ein Zugmittel an, welches vorn unten und hinten unten am Fahrgestellrahmen befestigt ist. Zudem greift an jedem der über die Schulter geführten Gurtbänder ein weiters Zugmittel an, welches vorn oben und hinten oben am Fahrgestellrahmen befestigt ist.
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Aus der
DE 92 02 213 U1 ist ein gattungsgemäßes Rückhaltesystem für mindestens einen Insassen eines Fahrzeugs bekannt, wobei ein Gurtgeschirr mit einem Hosenträgergurt und einem Hüftgurt oder Brustgurt an dem mindestens einen Insassen befestigt ist. Das Gurtgeschirr weist Aufnahmen für am Fahrzeug befestigte Sicherheitsgurte auf, wobei die Sicherheitsgurte jeweils auf einer Aufrollvorrichtung aufgewickelt sind, welche den korrespondierenden Sicherheitsgurt im Normalbetrieb freigeben, um Bewegungen des mindestens einen Insassen in einem vorgegebenen Aufenthaltsbereich im Innenraum des Fahrzeugs zu ermöglichen. Im Crashfall straffen die Aufrollvorrichtungen die korrespondierenden Sicherheitsgurte zur Sicherung des mindestens einen Insassen aktiv, um den mindestens einen Insassen an eine vorgebbare Position im Innenraum des Fahrzeugs zu bewegen und dort zu fixieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Rückhaltesystem für mindestens einen Insassen eines Fahrzeugs bereitzustellen, welches unter Wahrung der Sicherheitsvorschriften eine freiere Beweglichkeit des mindestens einen Insassen im Innenraum des Fahrzeugs ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Rückhaltesystem für mindestens einen Insassen eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Um ein Rückhaltesystem für mindestens einen Insassen eines Fahrzeugs bereitzustellen, welche unter Wahrung der Sicherheitsvorschriften eine freiere Beweglichkeit des mindestens einen Insassen im Innenraum des Fahrzeugs ermöglicht, sind am Fahrzeug befestigte Sicherheitsgurte jeweils auf einer Aufrollvorrichtung aufgewickelt, welche den korrespondierenden Sicherheitsgurt im Normalbetrieb freigeben, um Bewegungen des mindestens einen Insassen in einem vorgegebenen Aufenthaltsbereich im Innenraum des Fahrzeugs zu ermöglichen. Hierbei sind die Sicherheitsgurte an Aufnahmen eines Gurtgeschirrs befestigt, welches an dem mindestens einen Insassen befestigt ist. Hierbei straffen die Aufrollvorrichtungen zur Sicherung des mindestens einen Insassen die korrespondierenden Sicherheitsgurte aktiv, um den mindestens einen Insassen an eine vorgebbare Position im Innenraum des Fahrzeugs zu bewegen und dort zu fixieren. Zudem umfasst das Gurtgeschirr einen Hüftgurt und/oder einen Brustgurt. Hierbei weisen der Hüftgurt und/oder der Brustgurt an einer vom Insassen abgewandten Seite jeweils eine umlaufende Schiene auf, in welcher die korrespondierenden Aufnahmen der befestigten Sicherheitsgurte schiebebeweglich geführt sind. Dadurch können die am Hüftgurt bzw. Brustgurt angeordneten Aufnahmen mit den befestigten Sicherheitsgurten kreisförmig um den Körper des Insassen herum in der Schiene verschoben werden. Dies ermöglicht eine nahezu uneingeschränkte Drehbewegung des Insassen.
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Das Rückhaltesystem ist in vorteilhafter Weise so ausgeführt, dass die einzelnen Sicherheitsgurte bei langsamen Laufbewegungen variabel aus- und eingefahren werden können. Bei ruckartigen Bewegungen, welche beispielsweise durch einen Crash und/oder eine Notbremsung ausgelöst werden, werden die einzelnen Sicherheitsgurte im Gegensatz zu konventionellen Systemen nicht nur gesperrt, sondern es findet zunächst ein aktives Straffen der Sicherheitsgurte statt, sodass korrespondierende Insasse an die vorgegebenen Position, beispielsweise in die Mitte des vorgegebenen Aufenthaltsbereich gezogen und dort fixiert werden. Dadurch kann verhindert werden, dass der Insasse nicht gegen Fahrzeugwände und/oder Gegenstände und/oder andere Insassen und/oder andere Bauteile stößt.
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Zudem haben die Insassen im Vergleich zu konventionellen Konzepten mehr Freiheitsgrade bei der Bewegung im Innenraum. So können Kinder beispielsweise am Fahrzeugboden spielen. Dadurch wirkt der Innenraum eher wie ein „Wohnzimmer“ und nicht wie ein konventionelles Fahrzeug, wobei die Sicherheit der Passagiere jederzeit gegeben ist. Des Weiteren ergeben sich mehr designtechnische Freiheiten und eine variable Innenraumverwendung. Zudem kann sich durch den Entfall von Airbags ein Kostenvorteil ergeben.
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Unter einem Sicherheitsgurt wird nachfolgend ein Band oder ein Seil verstanden, welches eine vorgegebene Elastizität und Zugfestigkeit aufweist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung des Rückhaltesystems kann das Gurtgeschirr beispielsweise einen Schrittgurt und/oder einen Hosenträgergurt umfassen. Bei einer besonders einfachen und kostengünstigen Ausführungsform weist das Gurtgeschirr nur einen Hüftgurt oder nur einen Brustgurt auf, an welchen die Sicherheitsgurte befestigt werden können. Bei alternativen Ausführungsformen kann der Hüftgurt mit einem Schrittgurt und/oder mit einem Hosenträgergurt kombiniert werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Rückhaltesystems können für die einzelnen Insassen jeweils zwei Sicherheitsgurte pro Raumrichtung vorgesehen werden. Hierbei können die Aufrollvorrichtungen für die beiden in Längsrichtung verlaufenden Sicherheitsgurte und die beiden in Querrichtung verlaufenden Sicherheitsgurte jeweils an vorgegebenen Punkten im Innenraum des Fahrzeugs fixiert werden. Vorzugsweise können die vorgegebenen Fixierungspunkte den gleichen Abstand zum Boden des Innenraums aufweisen, so dass sie in einer gemeinsamen horizontalen Ebene angeordnet sind. Des Weiteren können die Aufrollvorrichtungen für die beiden in Hochrichtung verlaufenden Sicherheitsgurte jeweils schiebebeweglich in Längsrichtung in einer Schiene gelagert werden. Hierbei können eine erste Schiene am Dach des Fahrzeugs und eine zweite Schiene am Boden des Fahrzeugs angeordnet werden. Durch die schiebebewegliche Lagerung der Aufrollvorrichtungen ist eine nahezu widerstandsfreie Bewegung des Insassen in Längsrichtung möglich. Zusätzlich können die Aufrollvorrichtungen für die beiden in Hochrichtung verlaufenden Sicherheitsgurte jeweils drehbeweglich um die Hochrichtung in der korrespondierenden Schiene gelagert werden. Dadurch kann ein Verdrehen der in Hochrichtung verlaufenden Sicherheitsgurte vermieden werden. Zudem kann durch Blockieren der korrespondierenden Aufrollvorrichtung der in Längsrichtung bzw. in Querrichtung verlaufenden Sicherheitsgurte eine Drehbewegung des Insassen begrenzt werden, um ein Einwickeln des Insassen zumindest zu erschweren ober zu verhindern.
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Bei einer alternativen Ausgestaltung des Rückhaltesystems können für die einzelnen Insassen jeweils acht Sicherheitsgurte vorgesehen werden, deren Aufrollvorrichtungen jeweils an einem Eckpunkt des vorgegebenen Aufenthaltsbereichs fixiert werden können. Bei dieser alternativen Ausführungsform kann auf die Schienen im Dach und im Boden verzichtet werden. Hierbei können die acht einzelnen Sicherheitsgurten die Raumdiagonalen des vorgegebenen Aufenthaltsbereichs abbilden, wobei sich der Insasse beispielsweise im Zentrum in einer „Nulllage“ befindet, in welche er im Crashfall bewegt und fixiert werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Rückhaltesystems kann der Innenraum des Fahrzeugs mindestens ein Innenraumsegment aufweisen, welches den Aufenthaltsbereich für die einzelnen Insassen vorgibt. Hierbei können die einzelnen Insassen jeweils nur einem Innenraumsegment zugeordnet werden. Vorzugsweise kann die im Crashfall vorgebbare Position des mindestens einen Insassen im Zentrum des zugeordneten Innenraumsegments liegen. Durch die Segmentierung des Innenraums des Fahrzeugs können mehrere Insassen im Fahrzeug mitfahren ohne sich gegenseitig zu behindern oder im Crashfall zu stoßen. Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine gewisse räumliche Trennung der einzelnen Insassen innerhalb des Fahrzeugsinnenraums erzeugt werden, wobei die einzelnem „Innenraumsegmente“ jedoch offen gestaltet werden können. Durch die räumliche Trennung kann zudem verhindert werden, dass sich die einzelnen Sicherheitsgurte unterschiedlicher Insassen verhaken. Trotzdem ist eine Interaktion der Insassen möglichen, wenn Gegenstände der sozialen Interaktion, wie beispielsweise Tische, mittig im Innenraum oder im Grenzbereich zwischen den Innenraumsegmenten angeordnet werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Rückhaltesystems kann im Aufenthaltsbereich des mindestens einen Insassen ein Sitz mit einer Durchführung angeordnet werden. Hierbei kann ein im Bereich des Rückens des Insassen am Gurtgeschirr befestigter in Längsrichtung verlaufender Sicherheitsgurt durch die Durchführung zum Fixierungspunkt geführt werden. Dadurch kann sich der Insasse auf den Sitz setzen und ist im Crashfall trotzdem gesichert. Weist der Sitz einen Sicherheitsgurt auf, dann kann sich der Insasse konventionell anschnallen. In diesem Fall kann zur Erhöhung des Komforts vorgesehen werden, dass der Insasse am Gurtgestell befestigte Sicherheitsgurte abnehmen bzw. ausklinken kann.
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Zudem können die Sicherheitsgurte des erfindungsgemäßen Rückhaltesystems für mindestens einen Insassen eines Fahrzeugs unterstützend zu anderen Systemen implementiert werden, welche beispielsweise zur Fixierung des Insassen in einer Schlaf- bzw. Liegeposition verwendet werden. So kann das Gurtgeschirr beispielsweise während einer kurzen Rast oder wenn ein Insasse schlafen möchte, abgelegt werden. Der auf einem Bett bzw. Liegesitz liegender Insasse kann sich nun mit den am Bett bzw. Liegesitz angeordneten Sicherheitsgurten anschnallen.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische und ausschnittsweise Seitenansicht eines Fahrzeugs mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rückhaltesystems für mindestens einen Insassen des Fahrzeugs;
- 2 eine schematische und ausschnittsweise Vorderansicht des Fahrzeugs aus 1;
- 3 eine schematische und ausschnittsweise Draufsicht des Fahrzeugs aus 1 und 2; und
- 4 eine schematische, ausschnittsweise und perspektivische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem zweiten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rückhaltesystems für mindestens einen Insassen des Fahrzeugs.
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Wie aus 1 bis 4 ersichtlich ist, weisen die dargestellten Ausführungsbeispiele eines Rückhaltesystems 10, 10A, 10B für mindestens einen Insassen 2 eines Fahrzeugs 1, 1A, 1B ein Gurtgeschirr 12, 12A, 12B auf, welches an dem mindestens einen Insassen 2 befestigt. Zudem weist das Gurtgeschirr 12, 12A, 12B Aufnahmen für am Fahrzeug 1, 1A, 1B befestigte Sicherheitsgurte 14, 14x, 14y, 14z auf.
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Hierbei sind die Sicherheitsgurte 14, 14x, 14y, 14z jeweils auf einer Aufrollvorrichtung 16 aufgewickelt, welche den korrespondierenden Sicherheitsgurt 14, 14x, 14y, 14z im Normalbetrieb freigeben, um Bewegungen des mindestens einen Insassen 2 in einem vorgegebenen Aufenthaltsbereich im Innenraum 3 des Fahrzeugs 1, 1A, 1B zu ermöglichen. Im Crashfall straffen die Aufrollvorrichtungen 16 die korrespondierenden Sicherheitsgurte 14, 14x, 14y, 14z zur Sicherung des mindestens einen Insassen 2 aktiv, um den mindestens einen Insassen 2 an eine vorgebbare Position im Innenraum 3 des Fahrzeugs 1, 1A, 1B zu bewegen und dort zu fixieren.
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Zur Vereinfachung der Beschreibung zeigen 1 bis 4 jeweils nur ein Innenraumsegment 5 des Innenraums 3 des Fahrzeugs 1, 1A, 1B. Hierbei gibt das dargestellte Innenraumsegment 5 den Aufenthaltsbereich für den dargestellten Insassen 2 vor. Selbstverständlich kann der Innenraum 2 des Fahrzeugs 1, 1A, 1B auch mehr als ein Innenraumsegment 5 aufweisen, wobei die einzelnen Insassen 2 jeweils nur einem Innenraumsegment 5 zugeordnet sind.
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Wie insbesondere aus 3 weiter ersichtlich ist, können am Radbereich des Innenraumsegments 5 Gegenstände 9 für eine soziale Interaktion, wie beispielsweise ein Tisch und/oder Ablagen angeordnet werden.
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Die in 1 bis 4 dargestellte Position des Insassen 2 entspricht der für den Crashfall vorgegebenen Position, in welche der Insasse zu seinem Schutz bewegt wird. In den dargestellten Ausführungsbeispiel liegt die vorgegebenen Position zum Schutz des mindestens einen Insassen 2 im Zentrum des zugeordneten Innenraumsegments 5.
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Das Gurtgeschirr 12, 12A, 12B kann einen Hüftgurt 12.1 und/oder einen Schrittgurt 12.1 und/oder einen Hosenträgergurt 12.3 und/oder einen Brustgurt umfassen. Wie aus 1 bis 3 weiter ersichtlich ist, umfasst das Gurtgeschirr 12A im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel des Rückhaltesystems 10A einen Hüftgurt 12.1 und einen Schrittgurt 12.2. Wie aus 4 weiter ersichtlich ist, umfasst das Gurtgeschirr 12B im dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel des Rückhaltesystems 10B einen Hüftgurt 12.1 und zwei Hosenträgergurte 12.3. Selbstverständlich kann das Gurtgeschirr 12 auch eine andere Kombination von Gurten aufweisen. Zudem können sich die Hosenträgergurte 12.3 im Brustbereich oder am Rücken des Insassen 2 überkreuzen.
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Wie aus 1 bis 3 weiter ersichtlich ist, sind im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel des Rückhaltesystems 10A für die einzelnen Insassen 2 jeweils zwei Sicherheitsgurte 14x, 14y 14z pro Raumrichtung x, y, z vorgesehen. Hierbei sind die Aufrollvorrichtungen 16 für die beiden in Längsrichtung x verlaufenden Sicherheitsgurte 14x und die beiden in Querrichtung y verlaufenden Sicherheitsgurte 14y jeweils an vorgegebenen Punkten im Innenraum 3 des Fahrzeugs 1A fixiert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die vorgegebenen Fixierungspunkte den gleichen Abstand zum Boden des Innenraums 5 auf. Am anderen Ende sind die beiden in Längsrichtung x verlaufenden Sicherheitsgurte 14x und die beiden in Querrichtung y verlaufenden Sicherheitsgurte 14y jeweils am Hüftgurt 12.1 des Gurtgeschirrs 12A befestigt.
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Wie aus 1 bis 3 weiter ersichtlich ist, sind die Aufrollvorrichtungen 16 für die beiden in Hochrichtung z verlaufende Sicherheitsgurte 14z jeweils schiebebeweglich in Längsrichtung x in einer Schiene 18A, 18B gelagert. Hierbei ist eine erste Schiene 18A am Dach des Fahrzeugs 1A, und eine zweite Schiene 18B ist am Boden des Fahrzeugs 1A angeordnet. Wie durch den Pfeil in 2 deutlich wird, sind die Aufrollvorrichtungen 16 für die beiden in Hochrichtung z verlaufenden Sicherheitsgurte 14z im dargestellten Ausführungsbeispiel zusätzlich jeweils drehbeweglich um die Hochrichtung z in der korrespondierenden Schiene 18A, 18B gelagert. Am anderen Ende ist ein mit der Schiene 18A im Dach gekoppelter in Hochrichtung z verlaufender Sicherheitsgurt 14z am Hüftgurt 12.1 des Gurtgeschirrs 12A befestigt. Am anderen Ende ist ein mit der Schiene 18B im Boden gekoppelter in Hochrichtung z verlaufender Sicherheitsgurt 14z am Schrittgurt 12.2 des Gurtgeschirrs 12A befestigt.
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Bei einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel des Rückhaltesystems 10 weist der Hüftgurt 12.1 an einer vom Insassen 2 abgewandten Seite eine umlaufende Schiene auf, in welcher die korrespondierenden Aufnahmen der befestigten Sicherheitsgurte 14x, 14y schiebebeweglich geführt sind. Dadurch können die am Hüftgurt 12.1 angeordneten Aufnahmen mit den befestigten Sicherheitsgurten 14x, 14y kreisförmig um den Körper des Insassen herum in der Schiene verschoben werden.
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Wie aus 1 bis 3 weiter ersichtlich ist, ist im dargestellten Innenraum 3 optional ein Sitz 7 angeordnet, auf welchen sich der dargestellte Insasse 2 setzen kann. Wie insbesondere aus 1 und 3 weiter ersichtlich ist, weist der Sitz 7 eine Durchführung 7.1 für einen in Längsrichtung x verlaufenden Sicherheitsgurt 14x auf. Hierbei ist der im Bereich des Rückens des Insassen 2 am Gurtgeschirr 12 befestigte in Längsrichtung verlaufende Sicherheitsgurt 14x durch die Durchführung 7.1 zum Fixierungspunkt geführt. Dadurch kann sich der Insasse 2 auf den Sitz setzen und ist im Crashfall trotzdem gesichert.
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Wie aus 4 weiter ersichtlich ist, sind im dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel des Rückhaltesystems 10B für die einzelnen Insassen 2 jeweils acht Sicherheitsgurte 14 vorgesehen. Hierbei sind die Aufrollvorrichtungen 16 jeweils an einem Eckpunkt des vorgegebenen Aufenthaltsbereichs bzw. Innenraumsegments 3 fixiert. Am anderen Ende sind vier mit den oberen Ecken des Innenraumsegments 5 verbundene Sicherheitsgurte 14 jeweils an einem Hosenträgergurt 12.3 des Gurtgeschirrs 12B befestigt. Vier mit den unteren Ecken des Innenraumsegments 5 verbundene Sicherheitsgurte 14 sind am anderen Ende jeweils am Hüftgurt 12.1 des Gurtgeschirrs 12B befestigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1A, 1 B
- Fahrzeug
- 2
- Insasse
- 3
- Innenraum
- 5
- Innenraum segment
- 7
- Sitz
- 7.1
- Durchführung
- 9
- Interaktionsgegenstand
- 10, 10A, 10B
- Rückhaltesystem
- 12, 12A, 12B
- Tragegeschirr
- 12.1
- Hüftgurt
- 12.2
- Schrittgurt
- 12.3
- Hosenträgergurt
- 14, 14x, 14y, 14z
- Sicherheitsgurt
- 16
- Aufrollvorrichtung
- 18A, 18B
- Führungsschiene
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Hochrichtung