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Die Erfindung betrifft eine Außenrückspiegelanordnung für Fahrzeuge mit angepasster Spaltdichtung, insbesondere eine Außenrückspiegelanordnung mit einer elektrischen Abklappfunktion.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Außenrückspiegelanordnungen für Fahrzeuge die eine klappbare Spiegelanordnung aufweisen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Fahrzeugaußenspiegel bestehen im Wesentlichen aus einem Spiegelkopf, in dem das Spiegelglas auf einem Spiegelglasträgerelement gehalten ist, sowie einem Spiegelfuß, der eine Anbindung an die Fahrzeugkarosserie ermöglicht. Der Spiegelfuß und der Spiegelkopf sind dabei um eine annähernd vertikale Achse schwenkbar miteinander verbunden und mittels einer Abklappvorrichtung gekoppelt. Bei Außenrückspiegelanordnungen die mit einer derartigen Abklappfunktion ausgeführt sind, ist der Spiegelkopf über ein Stellglied zwischen einer Fahr- oder Gebrauchsposition und einer Klapp- oder Parkposition schwenkbar. Ein Außenrückspiegel, der mit einer derartigen gesetzlich vorgeschriebenen Abklappfunktion ausgeführt ist, ist aus der
EP 1 170 175 A2 bekannt.
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Im Bereich der Schnittlinie S zwischen Spiegelkopf und Spiegelkopf ist üblicherweise eine Spaltdichtung angeordnet ist. Eine derartig bekannte Spaltdichtung besteht dabei aus einem Zweikomponententeil mit einer Weich- oder Gummidichtungskomponente oder -element und einer härteren Komponente oder -element. Diese bekannte Spaltdichtung wird normalerweise im Spiegelfuß befestigt. Die Weichkomponente überspannt und dichtet den Spalt zwischen dem unteren Gehäuse bzw. Montageabschnitt des Spiegelkopfes und einem Gehäuseelement des Spiegelfußes ab, um bei Betrieb des Fahrzeugs Windgeräusche zu vermeiden oder zu minimieren. Nachteilig bei dieser bekannten Ausführungsform der Spaltdichtung im Bereich einer Schnittlinie zwischen Spiegelkopf und Spiegelfuß ist, dass beim Abklappen der Spiegelkopf über die Weichkomponente (ähnliches Gummi) am unteren Gehäuse reibt wodurch ein „Quietschgeräusch“ während des elektrischen Abklappens verursacht werden kann.
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Aus der WO 2015/ 181 662 A1 ist eine zwischen einem Kopfteil und einem Fußteil angeordnetes Dichtmittel für eine Rückblickvorrichtung bekannt. Das Dichtmittel umfasst einen ersten Dichtabschnitt, der in einer Dichtanordnung in einer nutartigen Aufnahme des Kopfteils angeordnet ist. Weiterhin umfasst das Dichtmittel einen zweiten Dichtabschnitt, der gegenüber dem Fußteil abgestützt und festgelegt ist. Zusätzlich umfasst das Dichtmittel einen Gleitabschnitt, an dem ein Abstandsmittel entlang gleitbar ist.
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Eine Spaltdichtung zwischen einem Spiegelkopf und einem Spiegelfuß einer Außenrückspiegelanordnung ist auch aus der
DE 689 05 877 T2 bekannt. Diese Spaltdichtung umfasst ein ringförmiges Dichtelement mit Dichtlippen, wobei das Dichtelement derart angeordnet ist, dass sich die Dichtlippen ausgehend von einer Umfangsfläche des Spiegelgehäuses des Spiegelkopfes derart erstrecken, dass die Lücke zwischen den gegenüberliegenden Endflächen des Spiegelgehäuses und des Spiegelfußes abdichtet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Außenrückspiegelanordnung zu schaffen, die insbesondere beim elektrischen Abklappen keine störenden Geräusche verursacht.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Die vorliegende Erfindung sieht eine Außenspiegelanordnung vor, die an einer Außenseite eines Fahrzeugs montiert ist, die eine elektrische Beiklappvorrichtung beinhaltet, um den Spiegelkopf der Spiegelanordnung zwischen einer Fahr- oder Gebrauchsposition und einer Klapp- oder Parkposition als Reaktion auf eine Benutzereingabe zu schwenken. Die Außenspiegelanordnung beinhaltet eine Spaltdichtung, die eine Abdichtung zwischen dem Spiegelkopf und dem Spiegelfuß der Spiegelanordnung gewährleistet und einen verbesserten Betrieb des elektrisch abklappbaren Spiegels ermöglicht. Die Spaltdichtung besteht aus einer harten Komponente, die an einem Basisabschnitt des Spiegelfußes befestigt ist, einer inneren weichen Komponente, die in den Basisabschnitt eingreift, und einer äußeren weichen Komponente, die in ein Gehäuseelement des Spiegelfußes eingreift. Wenn die Beiklappvorrichtung den Spiegelkopf zwischen der eingeklappten Position und der Fahrposition schwenkt, greift der Spiegelkopf gleitend in die Hartkomponente der Spaltdichtung ein. Die innere Weichkomponente der Spaltdichtung umfasst eine Vielzahl von Vorsprüngen, die in den Basisabschnitt eingreifen und eine vertikale Einstellung der harten Komponente der Spaltdichtung in Bezug auf den Basisabschnitt ermöglichen, um den gewünschten oder angemessenen Eingriffs- und Reibungsgrad an der Schnittstelle zwischen dem Spiegelkopf und der Hartkomponente der Spaltdichtung bereitzustellen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Außenrückspiegelanordnung mit Spaltdichtung kann ein Schleifen bzw. Reibung während des Abklappvorgangs begrenzt werden. Die Spaltdichtung reduziert oder eliminiert auch Quietschgeräusche während des Abklappvorgangs und minimiert den Abrieb der Weichkomponente während des Abklappvorgangs. Während des Abklappvorgangs, wenn das Gehäuse und der Spiegelkopf in Richtung der eingeklappten oder ausgeklappten Position gedreht werden, können die Abstimmstifte komprimiert werden oder zusammengedrückt (oder sich ausdehnen) werden, um den gewünschten oder angemessenen Druck oder die erforderliche Reibung an der Schnittstelle zwischen dem unteren Gehäuse des Spiegelkopfes und der harten Komponente der Schneidringdichtung bereitzustellen. So bietet die vorliegende Erfindung einen elektrisch abklappbaren Spiegel, der eine verbesserte Abdichtung an der Schnittlinie sowie eine verbesserte Geräuschleistung und einen geringeren Verschleiß bietet.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Außenrückspiegelanordnung für ein Fahrzeug werden nachfolgend beispielshalber beschrieben, wobei veranschaulichend auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Außenrückspiegelanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine Draufsicht auf die Außenspiegelanordnung, wobei der Spiegelkopf in eine abgeklappte oder nicht benutzte Parkposition geschwenkt ist;
- 3 eine Draufsicht auf die Außenspiegelanordnung, wobei der Spiegelkopf in eine ausgefahrene oder Gebrauchsposition geschwenkt ist;
- 4 eine Vorwärtsansicht einer Außenrückspiegelanordnung mit einer Spaltdichtung längs einer Schnittlinie zwischen Spiegelkopf und Spiegelfuß bzw. Basisabschnitt;
- 5 eine Schnittansicht eines Abschnitts eines unteren Spiegelkopfgehäuses und eines Basisabschnitts einer Außenspiegelbaugruppe, die eine aus dem Stand der Technik bekannte Spaltdichtung längs der Schnittlinie zeigt;
- 6 eine Schnittansicht eines Abschnitts eines unteren Spiegelkopfgehäuses und eines Basisabschnitts einer Außenspiegelbaugruppe, die die Spaltdichtung längs der Schnittlinie der vorliegenden Erfindung zeigt;
- 6A eine vergrößerte Querschnittsansicht eines Teils der Ansicht von 6; und
- 7 eine perspektivische Ansicht der Schnittlinie der 6 und 6A von unten.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen und die darin dargestellten veranschaulichenden Ausführungsformen beinhaltet eine Außenrückspiegelanordnung 10 für ein Fahrzeug 11 einen Spiegelkopf 12, der ein Spiegelreflexionselement 14 beinhaltet, das in und/oder an oder durch eine Spiegelschale oder ein Gehäuse 16 des Spiegelkopfs12 aufgenommen und/oder getragen wird (1). Der Spiegelkopf 12 beinhaltet ein unteres Gehäuse oder einen Montageabschnitt 12a, der schwenkbar oder beweglich an einem Tragarm oder einem Befestigungsabschnitt 18b bzw. Spiegelfuß 18 montiert ist. Die Rückspiegelanordnung 10 umfasst einen elektrisch klappbaren Spiegel, d.h. der Spiegelkopf 12 ist gegenüber dem Spiegelfuß 18 über einen sogenannten Beiklappantrieb oder Verstellvorrichtung schwenkbar. Der Beiklappantrieb ist dem Fachmann grundsätzlich bekannt und ist in den Zeichnungen nicht dargestellt und wird auch an dieser Stelle nicht näher beschrieben. Der Spiegelfuß 18 oder Befestigungsabschnitt 18b der Außenrückspiegelanordung 10 ist an der Außenseite 11a eines Fahrzeugs 11 montiert, wobei das Spiegelreflexionselement 14 derart angeordnet ist, dass es dem Fahrer des Fahrzeugs ein rückwärtiges Sichtfeld entlang der jeweiligen Seite des Fahrzeugs bereitstellt, wie nachstehend erläutert.
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Die Außenrückspiegelanordnung 10 ist als elektrisch abklappbare Spiegelanordnung ausgeführt und umfasst eine Abklappvorrichtung mit Beiklappantrieb der zum Schwenken des Spiegelkopfes 12 (umfassend das Spiegelgehäuse 16 und das reflektierende Element 14) in Bezug auf den Spiegelfuß 18 oder den Befestigungsabschnitt 18b betrieben werden kann. Der Beiklappantrieb arbeitet als Reaktion auf eine Benutzereingabe, um den Spiegelkopf 12 zwischen einer Vielzahl von Haltepositionen, einschließlich einer Benutzer- oder Gebrauchsposition (3) und einer Abklapp- oder Parkposition (2), zu schwenken. Der Spiegelkopf 12 ist auch manuell in die Gebrauchs- oder Klappposition schwenkbar. Optional kann der Spiegelkopf 12 auch in eine ganz nach vorne verschwenkte Position gebracht werden. Eine Spaltdichtung 22 ist entlang der Schnittstelle S zwischen dem unteren Gehäuse 12a des Spiegelkopfes 12 und dem Spiegelfuß 18 bzw. dem Befestigungsabschnitt 18b angeordnet.
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Die 5 zeigt in einer Schnittdarstellung eine aus dem Stand der Technik bekannte Spaltdichtung 32 die im Bereich der Schnittlinie S angeordnet ist. Die Spaltdichtung 32 besteht dabei aus einem Zweikomponententeil mit einer Weich- oder Gummidichtungskomponente oder -element 32a und einer härteren Komponente oder - element 32b. Diese bekannte Spaltdichtung 32 wird normalerweise im Spiegelfuß 18 befestigt. Die Weichkomponente 32a überspannt und dichtet den Spalt zwischen dem unteren Gehäuse bzw. Montageabschnitt 12a des Spiegelkopfes 12 und einem Gehäuseelement 18a des Spiegelfußes 18 ab, um bei Betrieb des Fahrzeugs Windgeräusche zu vermeiden oder zu minimieren. Beim Abklappen (bei der ein Abklappantrieb der Abklappvorrichtung den Spiegelkopf zwischen einer Ausfahr- oder Gebrauchsstellung und einer eingefahrenen oder eingeklappten Position schwenkt) reibt oder schleift der Spiegelkopf 12 über die Weichkomponente 32a (ähnliches Gummi) am unteren Gehäuse 12a.
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Die erfindungsgemäß ausgestaltete Spaltdichtung 22 ist in den 6, 6a, 7 dargestellt. Die Spaltdichtung 22 ist zwischen dem Spiegelkopf 12 und dem Spiegelfuß 18 oder dem Befestigungsabschnitt 18b angeordnet (siehe 4). Die Spaltdichtung 22 der vorliegenden Erfindung umfasst eine Hartkomponente 24 und eine Weichkomponente 26, 28. Als Material für die Weichkomponente 26, 28 wird ein thermoplastisches Elastomer, beispielsweise ein Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol (SEBS) verwendet. Als Material für die Hartkomponente 24 wird ein thermoplastischer Kunststoff wie ein Polyoxymethylen (POM) oder ein Polypropylen (PP) eingesetzt.
Die Spaltdichtung 22 ist am Befestigungsabschnitt 18b angebracht, und ihre Hartkomponente 24 greift während der Drehbewegung des Spiegelkopfes 12 relativ zum Spiegelfuß 18 in das untere Gehäuse 12a des Spiegelkopfes 12 ein. Die Spaltdichtung 22 ist am Befestigungsabschnitt 18 befestigt und beinhaltet eine innere Weichkomponente oder ein Dichtungselement 26, das in den Befestigungsabschnitt 18b eingreift, und eine äußere Weichkomponente oder ein Dichtungselement 28, das in ein Gehäuseelement 18a eingreift, welches den Befestigungsabschnitt 18b bzw. den Spiegelfuß 18 abdeckt. Die Spaltdichtung 22 kann einteilig ausgeführt sein und in einem Zweikomponenten-Spritzgussverfahren hergestellt werden, wobei die Hartkomponente 24 in einem ersten Formprozess geformt und in einem zweiten Formprozess die innere und/oder äußere Weichkomponente 26, 28 gebildet wird. Alternativ können die Weichkomponenten durch geeignete Verfahren mit der Hartkomponente verbunden werden, wobei die innere Weichkomponente 26 als ringförmiges Element um eine Durchgangsbohrung der Hartkomponente verlaufend ausgeführt ist und wobei die äußere Weichkomponente 28 als umlaufendes ringförmiges Element um den Außenumfang der Hartkomponente 24 ausgebildet ist. Wie es aus der 6a zu erkennen ist, erstreckt sich ein Abschnitt des Befestigungsabschnitts 18b und des Abklappantriebs durch die Durchgangsbohrung der Hartkomponente 24 und steht in Wirkverbindung mit dem Spiegelkopf 12, so dass der Betrieb des Beiklappantriebs den Spiegelkopf 12 in Bezug auf den Befestigungsabschnitt 18b bzw. Spiegelfuß 18 schwenkt oder dreht.
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Wenn der Spiegelkopf 12 in Bezug auf den Befestigungsabschnitt 18b gedreht oder geschwenkt wird, hat die Spaltdichtung 22 am unteren Gehäuse 12a des Spiegelkopfes 12 keinen „Weichteilschliff“. Stattdessen, wie in 6A am besten zu sehen ist, greift und gleitet die Spaltdichtung 22 mit ihrer Hartkomponente 24 am unteren Gehäuse 12a des Spiegelkopfes 12.
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In der veranschaulichten Ausführungsform beinhaltet die innere Weichkomponente 26 der Spaltdichtung eine Vielzahl von Abstimmstiften oder Vorsprüngen 26a, die aus der Spaltdichtung 22 herausragen und in den Befestigungsabschnitt 18 eingreifen. Hierdurch ist eine vertikale Bewegung oder Einstellung der Schnittliniendichtung 22 durch Kompression und Dehnung der Stifte ermöglichen. Die Einstellrichtung in Z ist durch einen entsprechenden Doppelpfeil in der 6a angezeigt. Mit den Abstimmstiften 26a ist der Druck oder Z-Druck und die damit verbundene Reibung zwischen Spiegelkopf 12 und Spiegelfuß 18 bzw. Spiegelbasis einstellbar oder wählbar, so dass es möglich ist, den „Schleifdruck“ so einzustellen, dass eine optimale Abdichtung zwischen Spiegelkopf und Spiegelfuß erreicht wird. So kann beispielsweise die Kompressibilität des Materials der Abstimmstifte 26a und der inneren Weichkomponente 26 so gewählt werden, dass die Stifte zusammendrücken, um die Spaltdichtung abzusenken und die Reibung an der Schnittstelle S zwischen Spiegelkopf 12 und Hartkomponente 24 zu reduzieren.