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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein computerlesbares Speichermedium mit Instruktionen zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug, in dem ein solches Verfahren oder eine solche Vorrichtung genutzt wird.
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Das Einstellen von verstellbaren Elementen in einem Kraftfahrzeug, beispielsweise eines Sitzes, ist für den Nutzer stets mit einem gewissen Aufwand verbunden. Um diesen Aufwand zu reduzieren, insbesondere bei der Nutzung eines Kraftfahrzeugs durch mehrere Nutzer, ist oftmals die Möglichkeit vorgesehen, Einstellparameter der Elemente in einem Nutzerprofil abzuspeichern. Die gespeicherten Einstellparameter werden bei erneuter Nutzung des Kraftfahrzeugs durch den Nutzers nach einer Identifizierung des Nutzers abgerufen und die Elemente entsprechend eingestellt.
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In diesem Zusammenhang beschreibt
DE 100 12 756 A1 ein Verfahren zur Abspeicherung und Abrufung individueller Einstellungen von betriebsrelevanten, elektrisch ein- oder verstellbaren Elementen im Kraftfahrzeug mit Hilfe einer multifunktionalen Displaydarstellung. Bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs wird auf einem Display eine Benutzeridentifikation oder Benutzerzuweisung abgefragt. Auf diese Abfrage ist entweder eine entsprechende vorhandene, d.h. bereits abgespeicherte Kennung einzugeben, oder es erfolgt durch Tastenbetätigung eine Gastkennung. Im Falle einer Gastkennung kann der Nutzer aufgefordert werden, Einstellungen vorzunehmen.
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Bei einem Fahrzeug mit einem verstellbaren Sitz ist es allerdings oftmals schwierig, die objektiv beste Sitzeinstellung zu finden. In der Regel wird der Sitz nicht systematisch eingestellt und es kann passieren, dass aufgrund einer falschen Einstellung eines ersten Parameters eine optimale Einstellung der weiteren Parameter unmöglich wird. Der Nutzer muss manuell verschiedene Einstellungen ausprobieren und sich iterativ einer für ihn bequemen Position annähern. Dabei weiß der Nutzer nach erfolgter Einstellung nicht, ob es nicht noch eine bequemere Position gäbe. Daher ist eine Lösung zum Bestimmen einer optimalen Einstellung des Sitzes bei der ersten Benutzung durch einen Kunden wünschenswert.
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In diesem Zusammenhang beschreibt
DE 10 2016 105 713 A1 einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne, die so mit dem Sitzteil gekoppelt ist, dass sie sich nach oben vom Sitzteil weg erstrecken kann. Der Fahrzeugsitz umfasst ferner einen Sitzteilunterbau, der so angeordnet ist, dass er den Sitzteil und die Rückenlehne relativ zu einem Fahrzeugboden translatorisch vor- und zurückbeweglich miteinander verbinden kann. Weiterhin weist der Fahrzeugsitz ein Smart-Höhensystem auf. Das Smart-Höhensystem ist ausgelegt, Mittel zum Bewegen des Fahrzeugsitzes in eine vorbestimmte Vertikalposition relativ zum Boden basierend auf der Längsposition des Fahrzeugsitzes relativ zum Boden des Fahrzeugs bereitzustellen, so dass Komfort und Sicherheit eines auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen maximiert werden.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Konzept für das Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein computerlesbares Speichermedium mit Instruktionen gemäß Anspruch 8 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung hat ein Verfahren zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs die Schritte:
- - Verfahren des Sitzes in eine Ausgangsstellung;
- - Auffordern eines Nutzers, nacheinander zwei oder mehr Parameter des Sitzes anzupassen; und
- - Speichern von Einstellwerten für die zwei oder mehr angepassten Parameter des Sitzes.
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Analog dazu enthält ein computerlesbares Speichermedium Instruktionen, die bei Ausführung durch einen Computer den Computer zur Ausführung der folgenden Schritte zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs veranlassen:
- - Verfahren des Sitzes in eine Ausgangsstellung;
- - Auffordern eines Nutzers, nacheinander zwei oder mehr Parameter des Sitzes anzupassen; und
- - Speichern von Einstellwerten für die zwei oder mehr angepassten Parameter des Sitzes.
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Der Begriff Computer ist dabei breit zu verstehen. Insbesondere umfasst er auch Steuergeräte oder andere prozessorbasierte Datenverarbeitungsvorrichtungen.
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Entsprechend weist eine Vorrichtung zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs auf:
- - eine Steuerungseinheit zum Verfahren des Sitzes in eine Ausgangsstellung;
- - eine Ausgabeeinheit zum Auffordern eines Nutzers, nacheinander zwei oder mehr Parameter des Sitzes anzupassen; und
- - eine Speichereinheit zum Speichern von Einstellwerten für die zwei oder mehr angepassten Parameter des Sitzes.
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Die erfindungsgemäße Lösung basiert auf der Idee, den Nutzer bei der Einstellung einer optimalen Sitzposition zu unterstützen. Hierzu wird der Sitz zunächst in eine Ausgangsstellung verfahren. Danach werden, durch das System geführt, nacheinander alle Sitzparameter vom Nutzer eingestellt. Bei den Parametern kann es sich z.B. um einen Abstand zu einem Lenkrad, eine Sitzhöhe, eine Neigung einer Sitzlehne, eine Sitzflächenneigung, eine Sitzflächenlänge, eine Position der Seitenwangen oder eine Einstellung einer Lordosenstütze handeln. Durch die systematische Führung durch die Sitzeinstellung kommt der Nutzer schnell zu einer optimalen Konfiguration des Sitzes, die dann beispielsweise in einem Nutzerprofil abgelegt werden bzw. mit einem Nutzerprofil verknüpft werden kann.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung werden beim Auffordern des Nutzers, nacheinander zwei oder mehr Parameter des Sitzes anzupassen, Hinweise zu ergonomischen Einstellungen an den Nutzer vermittelt. Durch die Hinweise erhält der Nutzer unmittelbar eine Vorstellung davon, wie er einen bestimmten Parameter ungefähr einstellen sollte. Dies erspart es dem Nutzer, im Rahmen der Einstellung gänzlich unpassende Sitzeinstellungen probeweise einzustellen. Die Hinweise können beispielsweise als Text auf einem Bildschirm eines Infotainment-Systems angezeigt werden oder in Form einer Sprachausgabe erfolgen.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung werden beim Auffordern des Nutzers, nacheinander zwei oder mehr Parameter des Sitzes anzupassen, Hinweise zu einer Bedienung des Sitzes an den Nutzer vermittelt. Moderne Sitze ermöglichen eine Anpassung einer Vielzahl von Parametern mittels diverser Bedienelemente. Durch die Hinweise zur Bedienung weiß der Nutzer unmittelbar, welches Bedienelement er auf welche Weise betätigen muss, um den gewünschten Parameter einzustellen. Er muss dafür nicht zunächst ein Handbuch konsultieren oder die einzelnen Bedienelemente probeweise betätigen. Die Hinweise werden vorzugsweise grafisch auf einem Bildschirm eines Infotainment-Systems angezeigt.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird während des Anpassens eines Parameters des Sitzes ein aktueller Einstellwert durch eine Sensorik erfasst und dem Nutzer vermittelt. Vorzugsweise wird dabei auch der verfügbare Wertebereich angegeben. Auf diese Weise ist der Nutzer während des Einstellvorgangs eines Parameters zu jeder Zeit informiert, welcher Wert aktuell eingestellt ist und wieviel Spielraum noch für die Einstellung zur Verfügung steht. Der aktuelle Einstellwert kann beispielsweise auf einem Bildschirm eines Infotainment-Systems angezeigt werden, z.B. grafisch in Form einer Balkenanzeige.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung werden beim Anpassen eines Parameters des Sitzes nacheinander zwei oder mehr mögliche Einstellwerte für den Parameter durch eine Steuerungseinheit eingestellt und der Nutzer wird aufgefordert, einen dieser Einstellwerte auszuwählen. Bei dieser Lösung muss der Nutzer die Einstellungen der Parameter nicht selbst ändern. Die Einstellungen werden stattdessen automatisch vorgenommen, d.h. der Nutzer erhält für zumindest einen Teil der Parameter Vorschläge für mögliche Einstellungen. Unter diesen Vorschlägen wählt er jeweils einen aus. Auf Basis des ausgewählten Vorschlags können dann weitere Vorschläge in einem eingeschränkten Wertebereich eingestellt werden, so dass in einem iterativen Prozess eine optimale Einstellung erreicht wird.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind in der Ausgangsstellung die Parameter des Sitzes auf einen mittleren Wert eingestellt oder sind zumindest teilweise auf Werte eingestellt, die auf Eigenschaften des Nutzers basieren. Die Einstellung auf einen mittleren Wert sorgt dafür, dass der Nutzer bei der Einstellung in der Regel nur einen kleinen Teil des möglichen Einstellbereichs eines Parameters durchlaufen muss. Allerdings kann es sinnvoll sein, für zumindest einzelne Parameter Werte einzustellen, die an den jeweiligen Nutzer angepasst sind. Beispielsweise kann auf Basis der Bilder einer Kamera für die Fahrerbeobachtung oder Innenraumüberwachung die Größe des Oberkörpers des Nutzers bestimmt werden. Die Sitzhöhe kann dann auf einen Wert eingestellt werden, bei der sich der Kopf des Nutzers etwa eine Handbreit unter dem Dach befindet. Ebenso ist es möglich, z.B. Körpergröße oder Vorlieben des Nutzers im Rahmen eines Dialogs für die Bestimmung der Ausgangsstellung abzufragen.
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Besonders vorteilhaft verwendet ein Kraftfahrzeug ein erfindungsgemäßes Verfahren oder eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz des Kraftfahrzeugs. Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich aber auch für den Einsatz in anderen Fortbewegungsmitteln, die einstellbare Sitze, insbesondere motorisch einstellbare Sitze, aufweisen.
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Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung und den angehängten Ansprüchen in Verbindung mit den Figuren ersichtlich.
- 1 zeigt schematisch ein Verfahren zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs;
- 2 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs;
- 3 zeigt schematisch eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs;
- 4 stellt schematisch ein Kraftfahrzeug dar, in dem eine erfindungsgemäße Lösung realisiert ist;
- 5 zeigt beispielhaft einen Sitz und seine einstellbaren Parameter;
- 6 zeigt schematisch eine erste Bildschirmanzeige einer Benutzerführung für die Bestimmung eines Einstellwertes; und.
- 7 zeigt schematisch eine zweite Bildschirmanzeige einer Benutzerführung für die Bestimmung eines Einstellwertes.
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Zum besseren Verständnis der Prinzipien der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren detaillierter erläutert. Es versteht sich, dass sich die Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt und dass die beschriebenen Merkmale auch kombiniert oder modifiziert werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, wie er in den angehängten Ansprüchen definiert ist.
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1 zeigt schematisch ein Verfahren zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs. In einem ersten Schritt 10 wird zunächst ein Einstellmodus gestartet. Nach dem Start des Einstellmodus wird der Sitz in eine Ausgangsstellung verfahren 11. In der Ausgangsstellung können die Parameter des Sitzes z.B. auf einen mittleren Wert eingestellt sein. Ebenso können die Parameter des Sitzes zumindest teilweise auf Werte eingestellt sein, die auf Eigenschaften des Nutzers basieren. Nun wird der Nutzer aufgefordert 12, nacheinander zwei oder mehr Parameter des Sitzes anzupassen. Die Parameter umfassen beispielsweise einen Abstand zu einem Lenkrad, eine Sitzhöhe, eine Neigung einer Sitzlehne, eine Sitzflächenneigung, eine Sitzflächenlänge, eine Position der Seitenwangen oder eine Einstellung einer Lordosenstütze. Dabei können Hinweise zu ergonomischen Einstellungen oder Hinweise zu einer Bedienung des Sitzes an den Nutzer vermittelt werden. Während des Anpassens eines Parameters des Sitzes kann zudem ein aktueller Einstellwert durch eine Sensorik erfasst und dem Nutzer vermittelt werden. Beim Anpassen eines Parameters des Sitzes kann vorgesehen sein, dass durch eine Steuerungseinheit nacheinander zwei oder mehr mögliche Einstellwerte für den Parameter eingestellt werden und der Nutzer aufgefordert wird, einen dieser Einstellwerte auszuwählen. Die Einstellwerte für die zwei oder mehr angepassten Parameter des Sitzes werden anschließend gespeichert 13.
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2 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung 20 zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs. Die Vorrichtung 20 hat einen Eingang 21, über den beispielsweise Informationen zu aktuellen Einstellwerten empfangen werden können. Die Vorrichtung 20 hat zudem eine Steuerungseinheit 22 zum Verfahren des Sitzes in eine Ausgangsstellung. In der Ausgangsstellung können die Parameter des Sitzes z.B. auf einen mittleren Wert eingestellt sein. Alternativ können die Parameter des Sitzes zumindest teilweise auf Werte eingestellt sein, die auf Eigenschaften des Nutzers basieren. Eine Ausgabeeinheit 23 fordert den Nutzer auf, nacheinander zwei oder mehr Parameter des Sitzes anzupassen. Die Parameter umfassen beispielsweise einen Abstand zu einem Lenkrad, eine Sitzhöhe, eine Neigung einer Sitzlehne, eine Sitzflächenneigung, eine Sitzflächenlänge, eine Position der Seitenwangen oder eine Einstellung einer Lordosenstütze. Die Ausgabeeinheit 23 kann eingerichtet sein, Hinweise zu ergonomischen Einstellungen oder Hinweise zu einer Bedienung des Sitzes an den Nutzer zu vermitteln. Zudem kann vorgesehen sein, dass während des Anpassens eines Parameters des Sitzes ein aktueller Einstellwert durch eine Sensorik erfasst und dem Nutzer durch die Ausgabeeinheit 23 vermittelt wird. Bei einer Ausführungsform werden durch die Steuerungseinheit 22 nacheinander zwei oder mehr mögliche Einstellwerte für einen Parameter eingestellt. Der Nutzer wird dann aufgefordert, einen dieser Einstellwerte auszuwählen. Eine Speichereinheit 24 veranlasst das Speichern von Einstellwerten für die zwei oder mehr angepassten Parameter des Sitzes. Dazu können die Einstellwerte in einem Speicher 26 der Vorrichtung 20 abgelegt werden. Ebenso können die Einstellwerte über einen Ausgang 27 der Vorrichtung 20 an einen Speicher des Kraftfahrzeugs übermittelt werden.
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Die Steuerungseinheit 22, die Ausgabeeinheit 23 und die Speichereinheit 24 können von einer Kontrolleinheit 25 gesteuert werden. Über eine Benutzerschnittstelle 28 können gegebenenfalls Einstellungen der Steuerungseinheit 22, der Ausgabeeinheit 23, der Speichereinheit 24 oder der Kontrolleinheit 25 geändert werden. Die neben den Einstellwerten in der Vorrichtung 20 anfallenden Daten können bei Bedarf in einem Speicher 26 der Vorrichtung 20 abgelegt werden, beispielsweise für eine spätere Auswertung oder für eine Nutzung durch die Komponenten der Vorrichtung 20. Die Steuerungseinheit 22, die Ausgabeeinheit 23, die Speichereinheit 24 sowie die Kontrolleinheit 25 können als dedizierte Hardware realisiert sein, beispielsweise als integrierte Schaltungen. Natürlich können sie aber auch teilweise oder vollständig kombiniert oder als Software implementiert werden, die auf einem geeigneten Prozessor läuft, beispielsweise auf einer GPU oder einer CPU. Der Eingang 21 und der Ausgang 27 können als getrennte Schnittstellen oder als eine kombinierte bidirektionale Schnittstelle implementiert sein.
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3 zeigt schematisch eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung 30 zum Bestimmen von Einstellwerten für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs. Die Vorrichtung 30 weist einen Prozessor 32 und einen Speicher 31 auf. Beispielsweise handelt es sich bei der Vorrichtung 30 um einen Computer oder ein Steuergerät. Im Speicher 31 sind Instruktionen abgelegt, die die Vorrichtung 30 bei Ausführung durch den Prozessor 32 veranlassen, die Schritte gemäß einem der beschriebenen Verfahren auszuführen. Die im Speicher 31 abgelegten Instruktionen verkörpern somit ein durch den Prozessor 32 ausführbares Programm, welches das erfindungsgemäße Verfahren realisiert. Die Vorrichtung 30 hat einen Eingang 33 zum Empfangen von Informationen. Vom Prozessor 32 generierte Daten werden über einen Ausgang 34 bereitgestellt. Darüber hinaus können sie im Speicher 31 abgelegt werden. Der Eingang 33 und der Ausgang 34 können zu einer bidirektionalen Schnittstelle zusammengefasst sein.
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Der Prozessor 32 kann eine oder mehrere Prozessoreinheiten umfassen, beispielsweise Mikroprozessoren, digitale Signalprozessoren oder Kombinationen daraus.
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Die Speicher 26, 31 der beschriebenen Ausführungsformen können sowohl volatile als auch nichtvolatile Speicherbereiche aufweisen und unterschiedlichste Speichergeräte und Speichermedien umfassen, beispielsweise Festplatten, optische Speichermedien oder Halbleiterspeicher.
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4 stellt schematisch ein Kraftfahrzeug 40 dar, in dem eine erfindungsgemäße Lösung realisiert ist. Das Kraftfahrzeug 40 weist zumindest einen Sitz 41 mit einem zugehörigen Steuergerät 43 auf. Optional ist eine Sensorik 42 verbaut, die aktuelle Einstellwerte der Parameter des Sitzes 41 erfasst. Eine Vorrichtung 20 zum Bestimmen von Einstellwerten für den Sitz 41 erlaubt es einem Nutzer 50, optimale Einstellwerte für den Sitz 41 zu bestimmen. Eine Interaktion mit dem Nutzer 50 erfolgt über einen Bildschirm eines Infotainment-Systems 44. Optional kann eine Kamera 45 zur Fahrerbeobachtung oder Innenraumüberwachung genutzt werden, um Eigenschaften des Nutzers 50 zu ermitteln, beispielsweise eine Größe des Oberkörpers. Ebenso kann mittels geeigneter Sensorik eine Position des Kopfes des Nutzers 50 bestimmt werden. Die so gewonnenen Informationen können durch die Vorrichtung 20 beim Verfahren des Sitzes in die Ausgangsstellung berücksichtigt werden. Weitere Komponenten des Kraftfahrzeugs 40 sind eine Datenübertragungseinheit 46 sowie ein Speicher 47. Mittels der Datenübertragungseinheit 46 kann eine Verbindung zu einem Dienstanbieter aufgebaut werden, beispielsweise zum Abrufen von Informationen, die im Rahmen der Sitzeinstellung angezeigt werden sollen. Im Speicher 47 können die ermittelten Einstellwerte abgelegt werden. Der Datenaustausch zwischen den verschiedenen Komponenten des Kraftfahrzeugs 40 erfolgt über ein Netzwerk 48.
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5 zeigt beispielhaft einen Sitz 41 und seine einstellbaren Parameter. Moderne Sitze ermöglichen eine Anpassung einer Vielzahl von Parametern. Als Beispiele seien hier der Abstand zum Lenkrad, die Sitzhöhe, die Neigung der Sitzlehne, die Sitzflächenneigung, die Sitzflächenlänge, die Position der Seitenwangen und die Einstellung der Lordosenstütze genannt. Einige dieser Einstellmöglichkeiten sind in Form von Pfeilen in der Figur angedeutet.
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6 und 7 zeigen schematisch eine Benutzerführung für die Bestimmung eines Einstellwertes. Die Benutzerführung umfasst eine Bildschirmanzeige 61 für die Sitzeinstellung, die auf einem Bildschirm 60 dargestellt wird. Bestandteile der Bildschirmanzeige 61 sind ein Hinweistext 62, eine Hinweisgrafik 63 und eine Anzeige 64 der Einstellwerte. In der Figur ist die Anzeige 64 als Balkenanzeige ausgeführt, die den verfügbaren Wertebereich sowie den aktuell eingestellten Wert anzeigt. Natürlich kann die Anzeige 64 der Einstellwerte auch in einer anderen Form realisiert werden. Weiterhin sind Eingabeelemente 65 dargestellt, mit denen der Nutzer Eingaben tätigen kann. Der Hinweistext 62 und die Hinweisgrafik 63 können unterschiedliche Informationen anzeigen. In 6 informiert der Hinweistext 62 darüber, dass aktuell der Abstand zum Lenkrad eingestellt werden soll. Die Hinweisgrafik 63 verdeutlicht dies mit der Darstellung eines Sitzes mit einem entsprechenden Bewegungspfeil. In 7 informiert der Hinweistext 62 über eine ergonomische Einstellung des Abstands zum Lenkrad. Die Hinweisgrafik 63 zeigt hingegen an, welche Bedienelemente betätigt werden müssen. Ein Wechsel zwischen den verschiedenen Informationen kann beispielsweise erfolgen, nachdem der Nutzer mit einer Eingabe über eines der Eingabeelemente 65 bestätigt, dass er die Information zur Kenntnis genommen hat.
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Je nach einzustellendem Parameter werden passende Hinweise zu einer ergonomischen Einstellung gegeben. Für den Abstand zum Lenkrad kann der Hinweis erfolgen, dass der Nutzer den Sitz so weit nach hinten oder vorne fahren soll, dass er eine Armlänge vom Lenkrad entfernt ist und die Pedal voll durchdrücken kann. Die Neigung der Rückenlehne sollte so eingestellt sein, dass das Lenkrad mit leicht angewinkelten Armen erreicht werden kann. Bezüglich der Sitzhöhe gilt, dass der Nutzer so hoch wie möglich sitzen sollte. Dabei sollte zwischen seinem Kopf und dem Dachhimmel noch eine Handbreit Platz sein. Die Sitzflächenneigung sollte so eingestellt sein, dass die Oberschenkel locker auf der Sitzfläche aufliegen. Dabei sollten die Pedale ohne großen Kraftaufwand durchgetreten werden können. Bei der Einstellung der Sitzflächenlänge sollte zwischen der Kniekehle und der Vorderkante des Sitzes ein Freiraum mit einer Breite von zwei bis drei Fingern verbleiben. Die Seitenwangen sollten am Körper anliegen, ohne diesen einzuengen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Starten eines Einstellmodus
- 11
- Verfahren des Sitzes in Ausgangsstellung
- 12
- Aufforderung zum Einstellen der Parameter
- 13
- Speichern der Einstellwerte
- 21
- Eingang
- 22
- Steuerungseinheit
- 23
- Ausgabeeinheit
- 24
- Speichereinheit
- 25
- Kontrolleinheit
- 26
- Speicher
- 27
- Ausgang
- 28
- Benutzerschnittstelle
- 30
- Vorrichtung
- 31
- Speicher
- 32
- Prozessor
- 33
- Eingang
- 34
- Ausgang
- 40
- Kraftfahrzeug
- 41
- Sitz
- 42
- Sensorik
- 43
- Steuergerät für den Sitz
- 44
- Infotainment-System
- 45
- Kamera
- 46
- Datenübertragungseinheit
- 47
- Speicher
- 48
- Netzwerk
- 50
- Nutzer
- 60
- Bildschirm
- 61
- Bildschirmanzeige für die Sitzeinstellung
- 62
- Hinweistext
- 63
- Hinweisgrafik
- 64
- Anzeige der Einstellwerte
- 65
- Eingabeelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10012756 A1 [0003]
- DE 102016105713 A1 [0005]