DE102018217611A1 - Konzept zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs - Google Patents

Konzept zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs Download PDF

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Abstract

Ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein Computerprogramm mit Instruktionen zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs. In einem ersten Schritt (10) werden für eine Initialisierung durch einen Nutzer des Kraftfahrzeugs Einstellparameter des Sitzes und zugehörige Einstellparameter der einstellbaren Komponente vorgegeben. Zu einem späteren Zeitpunkt werden Einstellparameter eines Sitzes des Kraftfahrzeugs erfasst (11). Auf Basis einer Abbildungsfunktion zwischen Einstellparametern des Sitzes und Einstellparametern der einstellbaren Komponente werden daraufhin Einstellparameter für die einstellbare Komponente berechnet (12). Die einstellbare Komponente wird schließlich mit den berechneten Einstellparametern eingestellt (13).

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein Computerprogramm mit Instruktionen zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug, in dem ein solches Verfahren oder eine solche Vorrichtung genutzt wird.
  • In großen Fahrzeugen wie Bussen oder Lastkraftwagen ist eine Rundumsicht um das Fahrzeug durch Spiegel nur teilweise zu erreichen. Daher werden hier häufig Kameras eingesetzt, deren Bilder auf Bildschirmen dargestellt werden. Diese können beispielsweise in die A-Säulen integriert sein. Die genaue Sitzposition ist dabei unerheblich, solange der Fahrer die Bildschirme sehen kann.
  • Allerdings liefert der Ersatz von Spiegeln durch eine alleinige Kombination von Kameras und Bildschirmen einen statischen Ausschnitt aus der Umgebung. Bei einem mechanischen Spiegel hingegen kann der Nutzer durch Änderungen seiner Augenposition relativ zum Spiegel den wahrgenommenen Ausschnitt aus der Umgebung ändern, kann also in Grenzen frei den Winkelbereich der Umgebung wählen, den er betrachten möchte. Es ist daher davon auszugehen, dass auch zukünftig Spiegel in Kraftfahrzeugen verbaut sein werden.
  • Die ergonomisch beste Einstellung der Außenspiegel, des Innenspiegels oder auch der Position von Head-Up-Displayinhalten auf einer Projektionsfläche erfordert bisher eine manuelle Justierung durch den Fahrer. Nach der Justierung können die Einstellungen in einem Profil abgelegt werden, falls der Fahrer dies wünscht. Dieses Profil kann z.B. mit einem Schlüssel verknüpft werden. Sobald der Fahrer mit diesem Schlüssel das Fahrzeug öffnet, können die vorher gespeicherten Werte wieder eingestellt werden. Das Konzept beruht somit auf der Reaktivierung von zuvor gespeicherten Werten eines Profils.
  • In diesem Zusammenhang beschreibt DE 10 2012 020 614 A1 ein Verfahren zum Personalisieren einer Fahrzeugfunktion. Bei dem Verfahren wird eine erste Kennung eines ersten Fahrzeugnutzers anlässlich einer ersten Sitzung in einem ersten Fahrzeug ermittelt. Zudem wird eine Information über eine Betätigung einer Funktion des ersten Fahrzeugs durch den Fahrzeugnutzer erfasst. Daraufhin wird eine Zuordnung der erfassten Information zu der ermittelten ersten Kennung erzeugt. Diese wird auch außerhalb des ersten Fahrzeugs abgespeichert.
  • Die manuelle Justierung muss für jeden Fahrzeugtyp und bei wechselnden Fahrern erneut durchgeführt werden, sie erfolgt bei Nutzung eines neuen Fahrzeugs nicht automatisch. Zudem ist die optimale Ausrichtung der Seitenspiegel sehr stark abhängig von der Sitzposition des Fahrers. Nach einer Änderung der Sitzposition durch einen Nutzer ist es heutzutage erforderlich, dass der Nutzer auch die Spiegel entsprechend anpassen muss. In geringerem Umfang gilt dies auch für den Innenspiegel oder ein Head-Up-Display. Zur Vereinfachung der Justierung ist es wünschenswert, diese zumindest teilweise zu automatisieren.
  • Vor diesem Hintergrund beschreibt DE 197 53 014 A1 ein Verfahren zur Einstellung der durch einen waagerechten Einstellwinkel und einen senkrechten Einstellwinkel definierten Winkelposition von zwei oder mehr Kraftfahrzeug-Elementen, insbesondere Innen- bzw. Außenspiegeln. Bei dem Verfahren wird die Position des Fahrers im Kraftfahrzeug detektiert und die einzustellende Winkelposition anhand der Position des Fahrers im Kraftfahrzeug berechnet. Die Position des Fahrers wird anhand der Winkelposition eines Referenzelementes berechnet.
  • Falls die 3D-Position des Kopfes oder der Augen eines Fahrers im Fahrzeug bekannt ist, kann man aus den Gesetzen der optischen Strahlausbreitung die richtigen Einstellungswinkel der Spiegel beziehungsweise die optimale Lage der Projektionsfläche des Head-Up-Displays errechnen.
  • Beispielsweise beschreibt DE102013226558A1 ein Verfahren zur adaptiven Ermittlung zumindest eines Parameters zumindest einer Fahrzeugkomponente, insbesondere eines Insassensitzes, des Lenkrads und/oder zumindest eines Fahrzeugspiegels. Bei dem Verfahren wird zumindest eine Eigenschaft, insbesondere geometrische Daten des Körpers und/oder eine physiologische Eigenschaft, eines Insassen erfasst. Zudem werden computergestützte Daten der Geometrie und/oder der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente erstellt oder eingelesen. Auf der Grundlage der Geometrie und/oder der Position der zumindest einen Fahrzeugkomponente und der zumindest einen Eigenschaft des Insassen wird zumindest ein Soll-Wert zumindest eines Parameters zum Einstellen der zumindest einen Fahrzeugkomponente ermittelt.
  • Für die Bestimmung der Augenposition nimmt eine Kamera den Fahrer auf. In den aufgenommenen Bildern werden dann die Augen detektiert. Anschließend kann die Augenposition im Fahrzeugkoordinatensystem berechnet werden. Allerdings wird bei dieser Lösung eine Kamera im Fahrzeug benötigt, was zusätzliche Hardwarekosten bedeutet. Darüber hinaus muss eine Kalibrierung der Kamera vorgenommen werden, um die Augenposition im dreidimensionalen Raum relativ zum Fahrzeug bestimmen zu können.
  • Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein alternatives Konzept für das Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 sowie durch ein Computerprogramm mit Instruktionen gemäß Anspruch 12 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs die Schritte:
    • - Erfassen von Einstellparametern eines Sitzes des Kraftfahrzeugs;
    • - Berechnen von Einstellparametern für die einstellbare Komponente auf Basis einer Abbildungsfunktion zwischen Einstellparametern des Sitzes und Einstellparametern der einstellbaren Komponente; und
    • - Einstellen der einstellbaren Komponente mit den berechneten Einstellparametern.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Computerprogramm Instruktionen, die bei Ausführung durch einen Computer den Computer zur Ausführung der folgenden Schritte zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs veranlassen:
    • - Erfassen von Einstellparametern eines Sitzes des Kraftfahrzeugs;
    • - Berechnen von Einstellparametern für die einstellbare Komponente auf Basis einer Abbildungsfunktion zwischen Einstellparametern des Sitzes und Einstellparametern der einstellbaren Komponente; und
    • - Einstellen der einstellbaren Komponente mit den berechneten Einstellparametern.
  • Der Begriff Computer ist dabei breit zu verstehen. Insbesondere umfasst er auch Steuergeräte und andere prozessorbasierte Datenverarbeitungsvorrichtungen.
  • Das Computerprogramm kann beispielsweise für einen elektronischen Abruf bereitgestellt werden oder auf einem computerlesbaren Speichermedium gespeichert sein.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist eine Vorrichtung zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs auf:
    • - eine Erfassungseinheit zum Erfassen von Einstellparametern eines Sitzes des Kraftfahrzeugs;
    • - eine Recheneinheit zum Berechnen von Einstellparametern für die einstellbare Komponente auf Basis einer Abbildungsfunktion zwischen Einstellparametern des Sitzes und Einstellparametern der einstellbaren Komponente; und
    • - eine Steuerungseinheit zum Einstellen der einstellbaren Komponente mit den berechneten Einstellparametern.
  • Durch die Veränderung der Sitzposition des Fahrers verändert sich auch die Position seiner Augen. Die erfindungsgemäße Lösung beruht nun auf der Feststellung, dass sich die Veränderung der Sitzeinstellungen auf die Einstellungen der einstellbaren Komponenten umrechnen lassen, sodass eine automatische Nachführung dieser Komponenten ermöglicht wird. Anhand der Fahrzeuggeometrie und der Sitzgeometrie wird im Vorfeld ein Modell entwickelt, welches die Verstellung des Sitzes in Relation zu den einstellbaren Komponenten setzt. Dabei können Annahmen und Vereinfachungen genutzt werden, da nicht alle Sitzpositionen für alle Fahrergrößen geeignet sind. Ein Algorithmus implementiert dieses Modell und sorgt für die Umrechnung der Veränderung der Sitzposition auf die Einstellungen der einstellbaren Komponenten.
  • Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird keine zusätzliche Hardware zum Ermitteln der Augenposition benötigt, um eine automatische Nachführung zu realisieren. Die Lösung kommt vielmehr mit der Hardware aus, die bereits heute im Fahrzeug zu finden ist. Zugleich werden die Ungenauigkeiten einer kamerabasierten Bestimmung der Augenposition eliminiert, die durch Abweichungen zwischen der Sitzhaltung des Fahrers bei der Sitzeinstellung und der Sitzhaltung beim Fahren bedingt sind.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung werden für eine Initialisierung Einstellparameter des Sitzes und zugehörige Einstellparameter der einstellbaren Komponente durch einen Nutzer des Kraftfahrzeugs vorgegeben. Anhand der Initialisierung kann die zu nutzende Abbildungsfunktion, die auf den aktuellen Nutzer abgestimmt ist, aus einer Auswahl verfügbarer Abbildungsfunktionen bestimmt werden. Ergänzend kann die einmal vorgenommene Grundeinstellung von Sitz und einstellbarer Komponente durch einen Fahrer Bestandteil seiner persönlichen, im Fahrzeug gespeicherten Personalisierungsdaten sein und automatisch als Ausgangseinstellung eingestellt werden. Durch Verstellung des Sitzes werden dann die einstellbaren Komponenten nachgeführt. Die neue Einstellungskombination kann wahlweise als neue Grundeinstellung übernommen werden.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die einstellbare Komponente nur dann eingestellt, wenn die Einstellparameter des Sitzes für einen Zeitraum unverändert bleiben. Die Veränderung der Sitzeinstellung wird zwar als Auslöser für die Nachführung verwendet, die Nachführung auf Basis der neuen Sitzeinstellung erfolgt aber erst dann, wenn die Sitzposition über einen bestimmten Zeitraum konstant bleibt, z.B. für mindestens zwei Sekunden. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die Nachführung erst dann erfolgt, wenn der Fahrer die Änderung der Sitzposition mit hoher Wahrscheinlichkeit abgeschlossen hat. Unnötiges Nachführen der einstellbaren Komponenten wird so vermieden.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung betreffen die Einstellparameter des Sitzes einen Abstand des Sitzes zu einem Lenkrad, eine Sitzhöhe oder eine Neigung einer Sitzlehne. Durch Änderungen dieser Parameter ändert sich zugleich die Augenposition des Fahrers, so dass eine Nachführung der eistellbaren Komponenten sinnvoll ist. Andere Einstellparameter, wie beispielsweise die Sitzflächenneigung, die Sitzflächenlänge, die Position der Seitenwangen oder die Einstellung einer Lordosenstütze, haben hingegen keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die Augenposition und können daher unberücksichtigt bleiben. Durch die Berücksichtigung einer eingeschränkten Menge von Einstellparametern vereinfacht sich die Abbildungsfunktion.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die einstellbare Komponente ein Spiegel oder eine Anzeigevorrichtung des Kraftfahrzeugs. Beides sind Komponenten, die bei Änderungen der Sitzposition regelmäßig eine Nachführung erfordern. Bei diesen Komponenten ist daher eine automatische Einstellung besonders wünschenswert. Bei dem Spiegel kann es sich sowohl um einen Außenspiegel als auch um einen Innenspiegel handeln. Die Anzeigevorrichtung kann insbesondere ein Head-Up-Display sein. Die erfindungsgemäße Lösung ist aber auch auf andere Arten von Anzeigevorrichtungen anwendbar, beispielsweise Projektionssysteme, die Hinweise für den Fahrer auf die Straße projizieren.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung basiert die Abbildungsfunktion auf einer mathematischen Beschreibung der Geometrie des Kraftfahrzeugs. Bei der Modellerstellung kann auf zwei unterschiedliche Ansätze zurückgegriffen werden. Bei einem ersten Ansatz werden die Geometrien des Fahrzeugs, des Sitzes und der einstellbaren Komponenten vollständig mathematisch beschrieben. Auf diese Weise lässt sich eine sehr genaue Umrechnung erreichen. Hierbei ist vorzugsweise darauf zu achten, dass sowohl der Sitz als auch die einstellbaren Komponenten gegenüber dem Fahrzeug kalibriert sind.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung basiert die Abbildungsfunktion auf einem angelernten Modell, für das Einstellparameter des Sitzes und zugehörige Einstellparameter der einstellbaren Komponente von Nutzern oder Probanden bereitgestellt werden. Bei diesem zweiten Ansatz wird das Modell angelernt. Dazu können durch eine Vielzahl von Probanden einzelne Sitzpositionen angefahren werden. Die Probanden stellen dann die einstellbaren Komponenten für sie optimal ein. Alternativ können passende Kombinationen aus Sitzeinstellung und Einstellparametern der einstellbaren Komponenten anstatt durch Probanden anhand der realen Nutzer ermittelt werden. Dabei werden über die Flotte online Daten gesammelt, zentral verarbeitet und die Grundeinstellungen online zurückübertragen. In beiden Fällen lässt sich mit Hilfe dieser Daten ein Modell anlernen. Dabei kann ein lineares Modell die Messwerte bereits gut approximieren. Durch das Anlernen werden der Sitz und die einstellbaren Komponenten zueinander kalibriert, ohne dass der Umweg über das Fahrzeugkoordinatensystem gegangen werden muss. Das Modell berücksichtigt sowohl im Falle von Probanden als auch im Falle von realen Nutzern Wertekombinationen, die von einer Vielzahl von Personen vorgegeben werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Abbildungsfunktion nicht zu sehr von den persönlichen Vorlieben einzelner Personen geprägt wird.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Abbildungsfunktion auf Basis von Änderungen der Einstellparameter durch zumindest eine weitere Person aktualisiert. Auf diese Weise können Abbildungsfunktionen, die sich als nicht optimal herausstellen, nachträglich verbessert werden. Dabei können verschiedene Szenarien realisiert werden.
  • Bei einem ersten Szenario erfolgt der Lernprozess autonom im Fahrzeug. Dabei wird eine lokal im Fahrzeug abgelegte Abbildungsfunktion aktualisiert, wenn ein Nutzer oder auch mehrere Nutzer des Fahrzeugs manuelle Änderungen an den Einstellparametern vornehmen. Derartige Änderungen sind ein Hinweis darauf, dass die Abbildungsfunktion für den Nutzerkreis des betroffenen Fahrzeugs nicht optimal ist. Eine Aktualisierung der Abbildungsfunktion kann dabei Häufigkeit und Umfang der manuellen Änderungen berücksichtigen, indem beispielsweise erst dann eine Aktualisierung vorgenommen wird, wenn die manuell eingestellten Einstellparameter um einen gewissen Mindestwert von den berechneten Einstellparametern abweichen.
  • Bei einem zweiten Szenario erfolgt der Lernprozess, indem eine auf einem Server abgelegte Abbildungsfunktion aktualisiert wird, wenn eine Reihe von Nutzern manuelle Änderungen an den Einstellparametern vornehmen. Sofern eine Rückmeldung solcher Änderungen erfolgt, können diese seitens des Fahrzeugherstellers oder eines Dienstleisters ausgewertet und zur Aktualisierung einer bereits bestimmten Abbildungsfunktion genutzt werden. Die aktualisierte Abbildungsfunktion kann dann durch die Nutzer vom Server abgerufen werden oder automatisiert an die jeweiligen Fahrzeuge übertragen werden.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird beim Berechnen von Einstellparametern für die einstellbare Komponente ein Nutzungsort des Kraftfahrzeugs berücksichtigt. Falls noch keine Initialisierung durch den Fahrer erfolgt ist und somit keine Personalisierungsdaten vorliegen, können Grundeinstellungen für einen normalgroßen Fahrer, der je nach Region unterschiedlich groß sein kann, abgeleitet und als Voreinstellungen genutzt werden. Auf diese Weise kann eine mit hoher Wahrscheinlichkeit passende sitzpositionsabhängige Grundeinstellung für die einstellbaren Komponenten zur Verfügung gestellt werden.
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Abbildungsfunktion in einem Speicher des Kraftfahrzeugs oder auf einem Server abgelegt. Durch das Ablegen der Abbildungsfunktion in einem Speicher des Kraftfahrzeugs steht diese direkt für die zukünftige Einstellung der einstellbaren Komponenten zur Verfügung. Das Ablegen der Abbildungsfunktion auf einem Server erlaubt es, die Abbildungsfunktion für weitere Fahrzeuge desselben Typs verfügbar zu machen, z.B. im Rahmen der Produktion oder aber auch für einen späteren Abruf im Rahmen der Fahrzeugnutzung.
  • Besonders vorteilhaft verwendet ein Kraftfahrzeug ein erfindungsgemäßes Verfahren oder eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einstellen einer einstellbaren Komponente des Kraftfahrzeugs. Die Erfindung ist selbstverständlich auch in anderen Situationen anwendbar, in denen sich die eingestellte Sitzposition auf die Einstellung weiterer Komponenten auswirkt.
  • Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung und den angehängten Ansprüchen in Verbindung mit den Figuren ersichtlich.
    • 1 zeigt schematisch ein Verfahren zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs;
    • 2 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs;
    • 3 zeigt schematisch eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs;
    • 4 stellt schematisch ein Kraftfahrzeug dar, in dem eine erfindungsgemäße Lösung realisiert ist; und
    • 5 zeigt beispielhaft einen Sitz und seine einstellbaren Parameter.
  • Zum besseren Verständnis der Prinzipien der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren detaillierter erläutert. Es versteht sich, dass sich die Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt und dass die beschriebenen Merkmale auch kombiniert oder modifiziert werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, wie er in den angehängten Ansprüchen definiert ist.
  • 1 zeigt schematisch ein Verfahren zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs. Die einstellbare Komponente kann beispielsweise ein Spiegel oder eine Anzeigevorrichtung sein. In einem ersten Schritt 10 werden für eine Initialisierung Einstellparameter des Sitzes und zugehörige Einstellparameter der einstellbaren Komponente durch einen Nutzer des Kraftfahrzeugs vorgegeben. Zu einem späteren Zeitpunkt werden Einstellparameter eines Sitzes des Kraftfahrzeugs erfasst 11. Die Einstellparameter des Sitzes können beispielsweise einen Abstand des Sitzes zu einem Lenkrad, eine Sitzhöhe oder eine Neigung einer Sitzlehne betreffen. Auf Basis einer Abbildungsfunktion zwischen Einstellparametern des Sitzes und Einstellparametern der einstellbaren Komponente werden daraufhin Einstellparameter für die einstellbare Komponente berechnet 12. Die Abbildungsfunktion kann beispielsweise auf einer mathematischen Beschreibung der Geometrie des Kraftfahrzeugs oder auf einem angelernten Modell basieren. Sie kann aus einem Speicher des Kraftfahrzeugs gelesen oder bei Bedarf von einem Server abgerufen werden. Die einstellbare Komponente wird schließlich mit den berechneten Einstellparametern eingestellt 13. Dabei kann vorgesehen sein, dass die einstellbare Komponente nur dann eingestellt wird, wenn die Einstellparameter des Sitzes für einen gewissen Zeitraum unverändert bleiben.
  • 2 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung 20 zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs. Die einstellbare Komponente kann beispielsweise ein Spiegel oder eine Anzeigevorrichtung sein. Die Vorrichtung 20 hat einen Eingang 21 zum Empfangen von Fahrzeugdaten. Die Vorrichtung 20 hat zudem eine Erfassungseinheit 22 zum Erfassen von Einstellparametern eines Sitzes des Kraftfahrzeugs aus den empfangenen Fahrzeugdaten. Die Einstellparameter des Sitzes können beispielsweise einen Abstand des Sitzes zu einem Lenkrad, eine Sitzhöhe oder eine Neigung einer Sitzlehne betreffen. Für eine Initialisierung können Einstellparameter des Sitzes und zugehörige Einstellparameter der einstellbaren Komponente durch einen Nutzer des Kraftfahrzeugs vorgegeben werden. Eine Recheneinheit 23 dient zum Berechnen von Einstellparametern für die einstellbare Komponente auf Basis einer Abbildungsfunktion zwischen Einstellparametern des Sitzes und Einstellparametern der einstellbaren Komponente. Die Abbildungsfunktion kann beispielsweise auf einer mathematischen Beschreibung der Geometrie des Kraftfahrzeugs oder auf einem angelernten Modell basieren. Sie kann aus einem Speicher des Kraftfahrzeugs gelesen oder bei Bedarf von einem Server abgerufen werden. Eine Steuerungseinheit 24 stellt die einstellbare Komponente mit den berechneten Einstellparametern ein. Zu diesem Zweck kann die Steuerungseinheit 24 entsprechende Steuerbefehle über einen Ausgang 27 der Vorrichtung 20 ausgeben. Dabei kann vorgesehen sein, dass die einstellbare Komponente nur dann eingestellt wird, wenn die Einstellparameter des Sitzes für einen gewissen Zeitraum unverändert bleiben.
  • Die Erfassungseinheit 22, die Recheneinheit 23 und die Steuerungseinheit 24 können von einer Kontrolleinheit 25 gesteuert werden. Über eine Benutzerschnittstelle 28 können gegebenenfalls Einstellungen der Erfassungseinheit 22, der Recheneinheit 23, der Steuerungseinheit 24 oder der Kontrolleinheit 25 geändert werden. Die in der Vorrichtung 20 anfallenden Daten können bei Bedarf in einem Speicher 26 der Vorrichtung 20 abgelegt werden, beispielsweise für eine spätere Auswertung oder für eine Nutzung durch die Komponenten der Vorrichtung 20. Die Erfassungseinheit 22, die Recheneinheit 23, die Steuerungseinheit 24 sowie die Kontrolleinheit 25 können als dedizierte Hardware realisiert sein, beispielsweise als integrierte Schaltungen. Natürlich können sie aber auch teilweise oder vollständig kombiniert oder als Software implementiert werden, die auf einem geeigneten Prozessor läuft, beispielsweise auf einer GPU oder einer CPU. Der Eingang 21 und der Ausgang 27 können als getrennte Schnittstellen oder als eine kombinierte bidirektionale Schnittstelle implementiert sein.
  • 3 zeigt schematisch eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung 30 zum Einstellen einer einstellbaren Komponente eines Kraftfahrzeugs. Die Vorrichtung 30 weist einen Prozessor 32 und einen Speicher 31 auf. Beispielsweise handelt es sich bei der Vorrichtung 30 um einen Computer oder ein Steuergerät. Im Speicher 31 sind Instruktionen abgelegt, die die Vorrichtung 30 bei Ausführung durch den Prozessor 32 veranlassen, die Schritte gemäß einem der beschriebenen Verfahren auszuführen. Die im Speicher 31 abgelegten Instruktionen verkörpern somit ein durch den Prozessor 32 ausführbares Programm, welches das erfindungsgemäße Verfahren realisiert. Die Vorrichtung 30 hat einen Eingang 33 zum Empfangen von Informationen, insbesondere von Einstellparametern eines Sitzes. Vom Prozessor 32 generierte Daten werden über einen Ausgang 34 bereitgestellt. Darüber hinaus können sie im Speicher 31 abgelegt werden. Der Eingang 33 und der Ausgang 34 können zu einer bidirektionalen Schnittstelle zusammengefasst sein.
  • Der Prozessor 32 kann eine oder mehrere Prozessoreinheiten umfassen, beispielsweise Mikroprozessoren, digitale Signalprozessoren oder Kombinationen daraus.
  • Die Speicher 26, 31 der beschriebenen Ausführungsformen können sowohl volatile als auch nichtvolatile Speicherbereiche aufweisen und unterschiedlichste Speichergeräte und Speichermedien umfassen, beispielsweise Festplatten, optische Speichermedien oder Halbleiterspeicher.
  • 4 stellt schematisch ein Kraftfahrzeug 40 dar, in dem eine erfindungsgemäße Lösung realisiert ist. Das Kraftfahrzeug 40 weist als Beispiele für einstellbare Komponenten zwei Außenspiegel 41, einen Innenspiegel 42 sowie ein Head-Up-Display 43 auf. Zudem hat das Kraftfahrzeug 40 einen Sitz 44 für den Fahrer. Eine Vorrichtung 20 zum Einstellen einer einstellbaren Komponente erlaubt es, auf Grundlage der Einstellungen des Sitzes die Außenspiegel 41, den Innenspiegel 42 oder das Head-Up-Display 43 unter Verwendung einer Abbildungsfunktion automatisiert nachzuführen. Die Einstellparameter des Sitzes 4 werden von einem zugehörigen Steuergerät 45 zur Verfügung gestellt. Mittels einer Datenübertragungseinheit 46 kann eine Verbindung zu einem Dienstanbieter aufgebaut werden, beispielsweise zum Abrufen der Abbildungsfunktion zur oder zur Übertragung von vom Nutzer eingestellten Einstellparametern. Zur Speicherung von Daten ist ein Speicher 47 vorhanden. Der Datenaustausch zwischen den verschiedenen Komponenten des Kraftfahrzeugs 40 erfolgt über ein Netzwerk 47.
  • 5 zeigt beispielhaft einen Sitz 44 und seine einstellbaren Parameter. Moderne Sitze ermöglichen eine Anpassung einer Vielzahl von Parametern. Als Beispiele seien hier der Abstand zum Lenkrad, die Sitzhöhe, die Neigung der Sitzlehne, die Sitzflächenneigung, die Sitzflächenlänge, die Position der Seitenwangen und die Einstellung der Lordosenstütze genannt. Einige dieser Einstellmöglichkeiten sind in Form von Pfeilen in der Figur angedeutet. Der Abstand zum Lenkrad, die Sitzhöhe und die Neigung der Sitzlehne haben einen deutlichen Einfluss auf die Augenposition des Fahrers, so dass sie beim Berechnen der Einstellparameter der einstellbaren Komponente berücksichtigt werden sollten. Andere Einstellparameter haben hingegen keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die Augenposition und können daher unberücksichtigt bleiben.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Initialisierung durch Nutzer des Kraftfahrzeugs
    11
    Erfassen von Einstellparametern eines Sitzes
    12
    Berechnen von Einstellparametern für die einstellbare Komponente
    13
    Einstellen der einstellbaren Komponente mit den berechneten Einstellparametern
    20
    Vorrichtung
    21
    Eingang
    22
    Erfassungseinheit
    23
    Recheneinheit
    24
    Steuerungseinheit
    25
    Kontrolleinheit
    26
    Speicher
    27
    Ausgang
    28
    Benutzerschnittstelle
    30
    Vorrichtung
    31
    Speicher
    32
    Prozessor
    33
    Eingang
    34
    Ausgang
    40
    Kraftfahrzeug
    41
    Außenspiegel
    42
    Innenspiegel
    43
    Head-Up-Display
    44
    Sitz
    45
    Steuergerät
    46
    Datenübertragungseinheit
    47
    Speicher
    48
    Netzwerk
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102012020614 A1 [0005]
    • DE 19753014 A1 [0007]
    • DE 102013226558 A1 [0009]

Claims (13)

  1. Verfahren zum Einstellen einer einstellbaren Komponente (41, 42, 43) eines Kraftfahrzeugs (40), mit den Schritten: - Erfassen (11) von Einstellparametern eines Sitzes (44) des Kraftfahrzeugs (40); - Berechnen (12) von Einstellparametern für die einstellbare Komponente (41, 42, 43) auf Basis einer Abbildungsfunktion zwischen Einstellparametern des Sitzes (44) und Einstellparametern der einstellbaren Komponente (41, 42, 43); und - Einstellen (13) der einstellbaren Komponente (41, 42, 43) mit den berechneten Einstellparametern.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei für eine Initialisierung Einstellparameter des Sitzes (44) und zugehörige Einstellparameter der einstellbaren Komponente (41, 42, 43) durch einen Nutzer des Kraftfahrzeugs (40) vorgegeben werden.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei die einstellbare Komponente (41, 42, 43) nur dann eingestellt wird, wenn die Einstellparameter des Sitzes (44) für einen Zeitraum unverändert bleiben.
  4. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Einstellparameter des Sitzes (44) einen Abstand des Sitzes (44) zu einem Lenkrad (45), eine Sitzhöhe oder eine Neigung einer Sitzlehne betreffen.
  5. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die einstellbare Komponente (41, 42, 43) ein Spiegel (41, 42) oder eine Anzeigevorrichtung (43) des Kraftfahrzeugs (40) ist.
  6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Abbildungsfunktion auf einer mathematischen Beschreibung der Geometrie des Kraftfahrzeugs (40) basiert.
  7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Abbildungsfunktion auf einem angelernten Modell basiert, für das Einstellparameter des Sitzes (44) und zugehörige Einstellparameter der einstellbaren Komponente (41, 42, 43) von Nutzern oder Probanden bereitgestellt werden.
  8. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Abbildungsfunktion in einem Speicher (45) des Kraftfahrzeugs (40) oder auf einem Server (50) abgelegt wird.
  9. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Abbildungsfunktion auf Basis von Änderungen der Einstellparameter durch zumindest eine weitere Person aktualisiert wird.
  10. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei beim Berechnen (11) von Einstellparametern für die einstellbare Komponente (41, 42, 43) ein Nutzungsort des Kraftfahrzeugs (40) berücksichtigt wird.
  11. Vorrichtung (20) zum Einstellen einer einstellbaren Komponente (41, 42, 43) eines Kraftfahrzeugs (40), mit: - einer Erfassungseinheit (22) zum Erfassen (11) von Einstellparametern eines Sitzes (44) des Kraftfahrzeugs (40); - einer Recheneinheit (23) zum Berechnen (12) von Einstellparametern für die einstellbare Komponente (41, 42, 43) auf Basis einer Abbildungsfunktion zwischen Einstellparametern des Sitzes (44) und Einstellparametern der einstellbaren Komponente (41, 42, 43); und - einer Steuerungseinheit (24) zum Einstellen (13) der einstellbaren Komponente (41, 42, 43) mit den berechneten Einstellparametern.
  12. Computerprogramm mit Instruktionen, die bei Ausführung durch einen Computer den Computer zur Ausführung der Schritte eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 zum Einstellen einer einstellbaren Komponente (41, 42, 43) eines Kraftfahrzeugs (40) veranlassen.
  13. Kraftfahrzeug (40), dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug (40) eine Vorrichtung (20) gemäß Anspruch 11 aufweist oder eingerichtet ist, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 zum Einstellen einer einstellbaren Komponente (41, 42, 43) des Kraftfahrzeugs (40) auszuführen.
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