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Die vorgeschlagene Lösung betrifft einen Sitzwannenbauteil für einen Fahrzeugsitz, das zur Abstützung eines Sitzpolsters vorgesehen ist.
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Sitzwannenbauteile werden an Fahrzeugsitzen üblicherweise im Bereich zwischen zwei Seitenteilen des Sitzuntergestells angeordnet und stützen ein Sitzpolster des Sitzteils am bestimmungsgemäß zusammengebauten Fahrzeugsitz ab. An dem Sitzwannenbauteil werden regelmäßig unterschiedliche Funktionskomponenten an an dem Sitzwannenbauteil definierten Schnittstellen festgelegt, wie zum Beispiel Komponenten einer Sitztiefenverstellung und/oder Seitenwangen. Die
DE 20 2007 000 484 U1 offenbart beispielsweise ein Sitzwannenbauteil für einen Fahrzeugsitz mit unterschiedlichen Verbindungselementen für die Festlegung zusätzlicher Funktionskomponenten an dem Sitzwannenbauteil. Aus der
DE 20 2007 000 484 U1 geht ferner auch bereits hervor, ein solches Sitzwannenbauteil zur Gewichtsreduktion aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere einem glasfaserverstärkten Kunststoffmaterial herzustellen.
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Bei in der Praxis bisher üblichen Sitzwannenbauteilen ist, wie auch in der
DE 20 2007 000 484 U1 vorgeschlagen, eine Steuerelektronik für die elektronische Steuerung von an dem Fahrzeugsitz vorgesehenen Antriebsmotoren über ein separates Gehäuse angebracht und beispielsweise an einer Unterseite des Sitzwannenbauteils an vordefinierten Befestigungsstellen fixiert. Bei der Montage des Fahrzeugsitzes wird dann beispielsweise ein Steuergerät mit seinem Gehäuse an dem Sitzwannenbauteil fixiert, beispielsweise geschraubt. Über einen solches Steuergerät sind dann Verstellbewegungen des Fahrzeugsitzes steuerbar, zum Beispiel zum Einstellen der Sitzlängsposition, der Sitztiefe, der Sitzneigung, der Sitzhöhe und/oder der Neigung einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes. In der Praxis sind beispielsweise häufig derartige Steuergeräte mit ihrem Gehäuse an Blechsträngen eines Sitzwannenbauteils montiert.
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Hiervon ausgehend liegt der vorgeschlagenen Lösung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Sitzwannenbauteil bereitzustellen und insbesondere die Montage einer Steuerelektronik an einen Fahrzeugsitz zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe ist mit einem Sitzwannenbauteil nach Anspruch 1 gelöst.
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Die vorgeschlagene Lösung sieht hierbei vor, dass das Sitzwannenbauteil ein Gehäuse für eine Steuerelektronik integriert, in dem mindestens eine Komponente der Steuerelektronik nachträglich anordnenbar ist. An dem Sitzwannenbauteil ist somit ein Gehäuse bereits ausgebildet vorgesehen, in das mindestens eine Komponente der Steuerelektronik eingesetzt werden kann, ohne dass es der vorherigen Unterbringung dieser Komponente in einem eigenen, erst an das Sitzwannenbauteil zu montierenden Gehäuse bedarf.
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Die an dem Sitzwannenbauteil unterzubringende Steuerelektronik kann hierbei grundsätzlich für die Steuerung unterschiedlicher motorischer Antriebe des Fahrzeugsitzes konfiguriert und vorgesehen sein. Zum Beispiel kann die Steuerelektronik für die Steuerung von Antriebsmotoren des Fahrzeugsitzes konfiguriert und vorgesehen sein, über die sich fremdkraftbetätigt eine Sitzlängsposition, eine Sitzneigung, eine Sitztiefe, eine Sitzhöhe und/oder eine Neigung einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes einstellen lassen. Alternativ oder ergänzend kann die Steuerelektronik, die in dem an dem Sitzwannenbauteil integrierten Gehäuse untergebracht ist, zur Steuerung fahrzeugseitiger und nicht zwingend sitzgebundener Komponenten konfiguriert und vorgesehen sein. Beispielsweise ist über die Steuerelektronik eine fremdkraftbetätigte Höhenverstellung eines Fahrzeuglenkrades, eine fremdkraftbetätigte Verstellbewegung einer Fahrzeugtür, eine fremdkraftbetätigte Verstellung einer Mittelkonsole des Fahrzeugs und/oder Gurthöhe eines Sicherheitsgurtes für den Fahrzeugsitz (insbesondere z.B. bei einem in den Fahrzeugsitz integrierten Sicherheitsgurt) steuerbar. Alternativ oder ergänzend können, insbesondere im Rahmen einer Memoryfunktion, auch Innenspiegel, Außenspiegel und/oder einer Armlehne (auf einer Mittelkonsole oder einer Türinnenverkleidung) über die Steuerelektronik steuerbar sein. Ferner kann über die Steuerelektronik eine Ansteuerung und Verstellung von am Sitz montieren Bildschirmen, Ablage- und Staufächern, Ladestationen für Mobilgeräte, Beleuchtungseinrichtungen oder dgl. erfolgen.
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In einer Ausführungsvariante ist an dem Gehäuse mindestens eine Gehäuseöffnung vorgesehen, über die mindestens ein Anschluss der in dem Gehäuse bestimmungsgemäß untergebrachten Steuerelektronik zugänglich ist. An dem in das Sitzwannenbauteil integriertem Gehäuse für die Steuerelektronik ist somit mindestens eine Gehäuseöffnung ausgebildet, um beispielsweise von außerhalb des Gehäuses einen Steckverbinder mit der Steuerelektronik verbinden zu können. Ein über die mindestens eine Gehäuseöffnung zugänglicher Anschluss kann hierbei für die Verbindung mit einer Stromversorgung und/oder einer fahrzeugseitigen Steuerleitung vorgesehen sein, beispielsweise um die Steuerelektronik an ein fahrzeugseitiges Bussystem, wie zum Beispiel einen CAN-Bus anzuschließen. Ein über eine Gehäuseöffnung zugänglicher Anschluss der Steuerelektronik kann alternativ oder ergänzend aber auch für die elektrische Verbindung mit einem zu steuernden Antriebsmotor vorgesehen sein, um Signale der Steuerelektronik an den Antriebsmotor übertragen zu können.
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In einer Ausführungsvariante umfasst das Gehäuse an einer ersten Seite mindestens eine Gehäuseöffnung, die zumindest teilweise an einem verstellbar an einem Gehäusegrundkörper des Gehäuses vorgesehenen Verschlusselement oder an einem Deckelteil der mindestens einen Komponente der Steuerelektronik ausgebildet ist.
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Eine Gehäuseöffnung ist in der zuerst genannten Variante somit nicht (nur) an einer starren Wandung des Gehäusegrundkörpers ausgebildet, sondern vielmehr an einem verstellbaren Verschlusselement des Gehäuses. Über das Verschlusselement ist hierbei beispielsweise eine Zugangsöffnung an dem Gehäuse freigebbar, über die die mindestens eine Komponente der Steuerelektronik nachträglich in dem Gehäuse anordnenbar ist. Das Verschlusselement ist somit zwischen einer Freigabestellung und einer Verschlussstellung an dem Gehäusegrundkörper verstellbar, sodass in einer Freigabestellung des Verschlusselements über die Zugangsöffnung die mindestens eine Komponente der Steuerelektronik in dem an den Sitzwannenbauteil integriertem Gehäuse eingesetzt werden kann und in der Verschlussstellung des Verschlusselements diese Zugangsöffnung zumindest teilweise verschlossen ist. In der Verschlussstellung kann folglich die mindestens eine Komponente der Steuerelektronik nicht ohne Verstellung des Verschlusselements wieder aus dem Gehäuse entnommen werden. Auch in der Verschlussstellung des Verschlusselements bleibt aber über die mindestens eine an dem Verschlusselement ausgebildete Gehäuseöffnung ein Anschluss der Steuerelektronik weiterhin von außen zugänglich.
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In einer Weiterbildung ist das Verschlusselement über mindestens ein Filmscharnier an dem Gehäusegrundkörper verstellbar. Das Verschlusselement kann in dieser Variante folglich einstückig mit dem Gehäusegrundkörper ausgebildet oder hieran - gegebenenfalls zusammen mit dem mindestens einen Filmscharnier - an den Gehäusegrundkörper angespritzt sein. Über das an dem Gehäusegrundkörper ausgeformte Filmscharnier ist das Verschlusselement dann um eine Scharnierachse des Filmscharniers schwenkbar an dem Gehäusegrundkörper gehalten. Alternativ kann das Verschlusselement an dem Gehäusegrundkörper verschieblich gelagert sein.
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Grundsätzlich kann es sich bei dem Verschlusselement auch um ein von dem mit der Zugangsöffnung ausgebildeten Gehäusegrundkörper separates Bauteil handeln, das zum Verschließen der Zugangsöffnung nach Einsetzen der mindestens eine Komponente der Steuerelektronik in das Gehäuse an den Gehäusegrundkörper montiert wird.
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Ferner kann es sich bei dem Verschlusselement grundsätzlich um eine Klappe oder einen Deckel handeln. Insbesondere kann das Verschlusselement als eine über mindestens ein Filmscharnier an dem Gehäusegrundkörper schwenkbar gehaltene Klappe mit mindestens einer Gehäuseöffnung ausgebildet sein.
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An dem Verschlusselement können auch mehrere (mindestens zwei) Gehäuseöffnungen ausgebildet sein. So sind über mehrere an dem Verschlusselement ausgebildete Gehäuseöffnungen auch mehrere unterschiedliche Anschlüsse der Steuerelektronik von außerhalb des Gehäuses zugänglich, wenn sich das Verschlusselement in seiner Verschlussstellung befindet und damit die Zugangsöffnung des Gehäusegrundkörpers zumindest teilweise verschlossen ist.
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Umfasst das Gehäuse an einer ersten Seite mindestens eine Gehäuseöffnung, die zumindest teilweise an einem Deckelteil der mindestens einen Komponente der Steuerelektronik ausgebildet ist, kann es sich bei dem Gehäuse um ein sogenanntes Bechergehäuse handeln. Hierbei ist dann beispielsweise an einer Platine, als in das Gehäuse einzusetzender Komponente der Steuerelektronik, endseitig ein Deckelteil mit mindestens einem Anschlussstecker vorgesehen. Ist die Platine bestimmungsgemäß in dem Gehäuse untergebracht, z.B. eingeschoben, verschließt dessen Deckelteil die an einem Gehäusegrundkörper ausgebildete Zugangsöffnung.
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In einer Ausführungsvariante umfasst das Gehäuse an einer (zweiten) Seite mindestens eine Gehäuseöffnung für den Anschluss einer Stromversorgung und/oder einer fahrzeugseitigen Steuerleitung. Hierüber ist an einer Seite des Gehäuses von außen eine Verbindung der Steuerelektronik mit einer Stromversorgung und/oder einer fahrzeugseitigen Steuerleitung ermöglicht. Eine solche Gehäuseöffnung kann im Übrigen auch zusätzlich zu mindestens einer Gehäuseöffnung für die Verbindung mit einem steuerbaren Antriebsmotor vorgesehen sein, insbesondere an einer anderen Seite des Gehäuses und nicht an einem verstellbaren Verschlusselement.
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In einer Ausführungsvariante definiert das an dem Sitzwannenbauteil integrierte Gehäuse einen Aufnahmeraum, in den über mindestens eine Zugangsöffnung an dem Gehäuse die mindestens eine Komponente der Steuerelektronik in den Aufnahmeraum einschiebbar ist. Der Aufnahmeraum des Gehäuses und die Zugangsöffnung sind folglich für das Einschieben der mindestens einen Komponente der Steuerelektronik eingerichtet und vorgesehen. In einer möglichen Weiterbildung kann eine solche Zugangsöffnung auch über ein Verschlusselement entsprechend den vorstehend erläuterten Ausführungsvarianten verschließbar sein. Hierbei kann zum Beispiel zur leichteren Montage vorgesehen sein, dass eine durch das Gehäuse vorgegebene Einschubrichtung für das Einschieben der mindestens einen Komponente unter einem (spitzen) Winkel zu einer Ebene verläuft, entlang der sich das flächige Sitzwannenbauteil erstreckt.
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Um die Montage der einzuschiebenden Komponente der Steuerelektronik in das Gehäuse zu erleichtern, kann das Gehäuse eine Führung an den Aufnahmeraum berandenden Seitenwänden des Gehäuses umfassen. Über die Führung wird dann der mindestens einen Komponente der Steuerelektronik beim Einschieben in den Aufnahmeraum eine Führungsbahn bis in eine bestimmungsgemäße Endlage innerhalb des Aufnahmeraums vorgegeben. Eine solche körperliche Führung für die einzuschiebende Komponente der Steuerelektronik kann beispielsweise durch mindestens eine Führungskulisse und/oder mindestens einen Führungssteg der Führung bereitgestellt sein.
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Beispielsweise handelt es sich bei der mindestens einen nachträglich in dem an den Sitzwannenbauteil integrierten Gehäuse anzuordnenden Komponente der Steuerelektronik um eine Platine. Auf einer solchen Platine ist dann beispielsweise die komplette elektronische Schaltung der Steuerelektronik nebst Anschlüssen untergebracht. Insbesondere können an der Platine bereits Anschlussverbinder, zum Beispiel in Form von Anschlussbuchsen, für die Verbindung mit zu steuernden Antriebsmotoren und/oder einer fahrzeugseitigen Stromversorgung und/oder einer fahrzeugseitigen Steuerleitung vorhanden sein.
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Das Sitzwannenbauteil ist in einer Ausführungsvariante zur Gewichtsoptimierung zumindest teilweise aus einem Kunststoffmaterial hergestellt, zum Beispiel aus Organoblech. Das Sitzwannenbauteil umfasst dann folglich Organoblech oder ist sogar vollständig aus Organoblech hergestellt. Das Gehäuse kann hierbei durch das Organoblech ausgebildet sein oder an das Organoblech angespritzt sein. Das Sitzwannenbauteil kann somit beispielsweise größtenteils aus Organoblech bestehen, wobei das Gehäuse für die Steuerelektronik durch das Organoblech ausgebildet oder hieran angespritzt und damit in das Sitzwannenbauteil integriert ist.
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Die vorgeschlagene Lösung betrifft ferner eine Sitzbaugruppe für einen Fahrzeugsitz, bei der neben einem vorgeschlagenen Sitzwannenbauteil eine Steuerelektronik vorgesehen ist, von der mindestens eine Komponente zumindest teilweise in dem in das Sitzwannenbauteil integrierten Gehäuse untergebracht ist.
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Eine solche Sitzbaugruppe mit Sitzwannenbauteil und hieran gegebenenfalls bereits vormontierter Steuerelektronik kann beispielsweise als Sitzwannenmodul ausgebildet sein und eine vorgefertigte Baueinheit bilden, die an ein Sitzuntergestell des Fahrzeugsitzes montierbar ist. Über an dem Gehäuse vorgesehene Gehäuseöffnungen kann nach der Montage des Sitzwannenmoduls an das Sitzuntergestell die Steuerelektronik über Anschlussverbinder mit zu steuernden Antriebsmotoren und/oder einer Stromversorgung und/oder einer fahrzeugseitigen Steuerleitung verbindbar sein. So kann in einer Ausführungsvariante die mindestens eine zumindest teilweise in dem Gehäuse aufgenommene Komponente der Steuerelektronik mindestens einen Anschluss umfassen, der durch eine Gehäuseöffnung des Gehäuses von außerhalb des Gehäuses zugänglich ist.
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Die beigefügten Figuren veranschaulichen exemplarisch mögliche Ausführungsvarianten der vorgeschlagenen Lösung.
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Hierbei zeigen:
- 1 mit Blick auf eine Unterseite eine Organoblech-Sitzwanne als Sitzwannenbauteil mit hieran integriertem (Steuergerät-) Gehäuse gemäß einer Ausführungsvariante der vorgeschlagenen Lösung;
- 2 in perspektivischer Ansicht und mit Blick auf eine Oberseite eine mögliche Ausgestaltung der Sitzwanne der 1;
- 3 schematisch einen Fahrzeugsitz mit einer Sitzwanne zur Abstützung eines Sitzpolsters, die gemäß den 1 und 2 ausgestaltet sein kann.
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Die 3 zeigt schematisch einen Fahrzeugsitz F mit einem Sitzteil S und einer relativ hierzu um eine Lehnenschwenkachse A schwenkbar gelagerten Rückenlehne R. Das Sitzteil S, das üblicherweise an einem in der 3 nicht dargestellten Sitzuntergestell angeordnet ist oder einen Teil eines solches Sitzuntergestells bildet, umfasst unter anderem ein Sitzwannenbauteil in Form einer Sitzwanne W. Über diese Sitzwanne W ist eine Sitzpolster SP des Sitzteils S abgestützt, wenn der Fahrzeugsitz F bestimmungsgemäß montiert ist. Die Sitzwanne W bildet hierfür unter anderem eine flächige Stützfläche aus, an der zumindest ein Teil des Sitzpolsters SP aufliegt.
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Wie exemplarisch anhand der 2 dargestellt ist, kann eine flächig ausgebildete Sitzwanne W in einem vorderen Bereich einen Anbindungsbereich HS für eine Sitztiefenverstellung umfassen. Ein solcher Anbindungsbereich HS für eine Sitztiefenverstellung integriert dann beispielsweise eine Führung für eine verstellbare Führungsplatte der Sitztiefenverstellung.
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In einem hinteren Bereich der Sitzwanne W ist ferner eine konkave Ausnehmung 4 vorgesehen, die sich nahezu über die gesamte Breite der Sitzwanne W erstreckt. Die konkave Ausnehmung 4 ist im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand der Sitzwanne W am Fahrzeugsitz F vorgesehen, um ein Einsinken des Sitzpolster SP am Gesäß eines den Fahrzeugsitz F nutzenden Sitzbenutzers zu ermöglichen.
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Am hinteren Ende weist die Sitzwanne W wie eine rückwärtige Halblasche HL auf, über die die Sitzwanne W beispielsweise an einem hinteren Querrohr des Sitzuntergestells festlegbar ist. Sowohl im Bereich der rückwärtigen Haltelasche HL als auch an seitlichen Berandungskufen R1 und R2 und in einem zentralen flächigen Bereich der Sitzwanne W sind mehrere Verbindungselemente V1, V2 und V3 zur Ausbildung von Schnittstellen integriert, um unterschiedliche Funktionskomponenten an der Sitzwanne W bestimmungsgemäß fixieren zu können oder die Sitzwanne W selbst bestimmungsgemäß an einem Element des Sitzuntergestells befestigen zu können.
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Die exemplarisch in der 2 dargestellte Sitzwanne W ist beispielsweise mit einem glasfaserverstärkten Kunststoffmaterial und mithin aus Organoblech hergestellt. An ihrer im bestimmungsgemäß montierten Zustand einem Fahrzeugboden zugewandten Unterseite integriert die Sitzwanne W ein Gehäuse 1 für eine Steuerelektronik. Dieses Gehäuse 1 ist durch das Organoblech ausgebildet oder hieran angespritzt und gestattet eine nachträgliche Anordnung mindestens einer Komponente der Steuerelektronik.
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Wie anhand der Ausführungsvariante der 1 mit Blick auf die Unterseite der Sitzwanne W dargestellt ist, ist das in die Sitzwanne W integrierte Gehäuse 1 beispielsweise ausgebildet und vorgesehen, eine (Steuer-) Platine 2 einer Steuerelektronik aufzunehmen. Hierbei ist das Gehäuse 1 der Sitzwanne W derart ausgebildet, dass die Platine 2 über eine an einer vorderen Stirnseite eines Gehäusegrundkörpers 10 des Gehäuses 1 vorgesehene Zugangsöffnung 100 in einen Aufnahmeraum 101 des Gehäuses 1 einschiebbar ist.
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Über eine Führung 13 an dem Gehäusegrundkörper 10 ist der Platine 2 hierbei eine Führungsbahn vorgegeben. Derart gelangt die Platine 2 bei einem Einschieben entlang einer Einschieberichtung E geführt in eine bestimmungsgemäße Endlage innerhalb des Gehäuses 1, in der an der Platine 2 vorgesehene Anschlussbuchsen 20a, 20b, 20c und 21 mit an dem Gehäuse 1 vorgesehenen Gehäuseöffnungen 111a, 111b, 111c und 121 zur Deckung gebracht und damit von außerhalb des Gehäuses 1 weiterhin zugänglich sind. Die Führung 13 umfasst beispielsweise an Seitenwänden des Gehäuses 2 innenseitig vorstehende Führungsstege, an denen die Platine 2 beim Einschieben gleitend aufliegen kann. Bei der Ausführungsvariante der 1 sind exemplarisch zwei entlang der Einschieberichtung E zueinander beabstandete Führungsstege 13.1 und 13.2 an einer Seitenwand des Gehäuses 1 dargestellt. In einer möglichen Weiterbildung kann zur leichteren Montage vorgesehen sein, dass die durch das Gehäuse 1 vorgegebene Einschubrichtung E für das Einschieben der Platine 2 unter einem (spitzen) Winkel zu einer Ebene verläuft, entlang der die flächige Sitzwanne W erstreckt.
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Die Seitenwände des Gehäuses 1 sind an dem Gehäusegrundkörper 10 unter anderem durch eine rückwärtige, starre Gehäusewandung 12 miteinander verbunden, an der eine (rückwärtige) Gehäuseöffnung 121 für eine Anschlussbuchse 21 der mehreren Anschlussbuchsen 20a, 20b, 20c, 21 der Platine 2 ausgebildet ist. Über diese rückwärtige Gehäuseöffnung 121 an der Gehäusewandung 12 des Gehäuses 1 ist die Anschlussbuchse 21 der Platine 2 von außen zugänglich, vorliegend beispielsweise um die Platine 2 über einen Steckverbinder in Form eines Anschlusssteckers 30 mit einer fahrzeugseitigen Steuerleitung (zum Beispiel eines CAN-Busses) zu verbinden.
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An einer Vorderseite des Gehäuses 1, an dem die Zugangsöffnung 100 ausgebildet ist, ist an dem Gehäuse 1 ein verstellbares Verschlusselement in Form einer Klappe 11 vorgesehen. Diese Klappe 11 ist über mehrere Filmscharniere 102 einstückig mit dem Gehäusegrundkörper 10 ausgebildet oder hieran angespritzt, gleichzeitig aber an dem Gehäusegrundkörper 10 um eine Schwenk- oder Scharnierachse D relativ zu dem Gehäusegrundkörper 10 schwenkbar. Derart ist die Klappe 11 zwischen einer in der 1 dargestellten Freigabestellung und eine Verschlussstellung um die Scharnierachse D relativ zu dem Gehäusegrundkörper 10 schwenkbar. In der Freigabestellung ist die Zugangsöffnung 100 des Gehäuses 1 offen und die Platine 2 in den Aufnahmeraum 101 einschiebbar. In der Verschlussstellung der Klappe 11 wiederum verschließt die Klappe 11 die Zugangsöffnung 100 zumindest teilweise, sodass die Platine 2 nicht mehr aus dem Gehäuse 1 entfernt werden kann.
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Die Klappe 11 bildet mehrere Gehäuseöffnungen 111a, 111b und 111c aus, über die an der Platine 2 vorgesehene Anschlussbuchsen 20a, 20b und 20c von außerhalb des Gehäuses 1 zugänglich bleiben, auch wenn die Klappe 11 in ihrer Verschlussstellung vorliegt. An den Anschlussbuchsen 20a, 20b und 20c sind beispielsweise Steuerleitungen für über die Steuerelektronik steuerbare Antriebsmotoren anschließbar.
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An der Klappe 11 ist ferner ein Griff oder Clip 110 zentral ausgebildet. Dieser Griff oder Clip 110 kann beispielsweise dazu dienen, eine manuelle Verstellung der Klappe 11 zu erleichtern. Alternativ oder ergänzend kann der Griff oder Clip 110 mit einem oder mehreren Rasthaken an der Sitzwanne W verrasten, um die Klappe 11 in ihrer Verschlusslage zu arretieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 10
- Gehäusegrundkörper
- 100
- Zugangsöffnung
- 101
- Aufnahmeraum
- 102
- Filmscharnier
- 11
- Klappe (Verschlusselement)
- 110
- Griff / Clip
- 111a, 111b, 111c
- Gehäuseöffnung
- 12
- Gehäusewandung
- 121
- Gehäuseöffnung
- 13
- Führung
- 13.1, 13.2
- Führungssteg
- 2
- Platine
- 20a, 20b, 20c
- Anschlussbuchse
- 21
- Anschlussbuchse
- 3
- Steuerleitung
- 30
- Anschlussstecker (Steckverbinder)
- 4
- Ausnehmung
- A
- Lehnenschwenkachse
- D
- Schwenk- / Scharnierachse
- E
- Einschieberichtung
- F
- Fahrzeugsitz
- HL
- Haltelasche
- HS
- Anbindungsbereich für Sitztiefenverstellung
- R
- Rückenlehne
- R1, R2
- Berandungskufe
- S
- Sitzteil
- SP
- Sitzpolster
- V1, V2, V3
- Verbindungselement
- W
- Sitzwanne (Sitzwannenbauteil)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007000484 U1 [0002, 0003]