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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Beleuchtungsvorrichtung.
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Beleuchtungsvorrichtungen mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sind aus dem allgemeinen Stand der Technik hinlänglich bekannt. Beispielsweise werden derartige Beleuchtungsvorrichtungen als Heckleuchten für Kraftfahrzeuge eingesetzt und dienen zur Erzeugung von Lichtfunktionen wie Schlusslicht, Bremslicht, Blinklicht (Fahrtrichtungsanzeiger) und Rücklicht. Derartige Beleuchtungsvorrichtungen werden auch als sogenannte SBBR-Leuchten bezeichnet. Im Gehäuse der Beleuchtungsvorrichtung aufgenommene Leuchtdioden (LEDs) sind dabei zumeist auf einer ebenen Platine angeordnet und nach bestimmten Lichtfunktionen zusammengefasst. Das Licht mehrerer, einer bestimmten Lichtfunktion zugeordneter Leuchtdioden vermischt sich dabei. Wenn die Beleuchtungsvorrichtung lediglich zur Realisierung von bestimmten Lichtfunktionen dient, so ist dies unschädlich und sogar gewollt.
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Die Anmelderin plant jedoch Einsatzfälle für die Beleuchtungsvorrichtungen, bei denen es wünschenswert ist, dass sich die von den einzelnen Leuchtdioden ausgesendeten Lichtstrahlen in der Beleuchtungsvorrichtung nicht untereinander vermischen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Beleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, in der die Lichtstrahlen einer jeden Leuchtdiode präzise zu den Lichtstrahlen benachbarter Leuchtdioden optisch abgetrennt sind.
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Die vorliegende Aufgabe wird mit einer Beleuchtungsvorrichtung mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung geht zunächst aus von einer Beleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Gehäuse, in dem wenigstens mehrere Leuchtdioden zur Realisierung von Lichtfunktionen benachbart zueinander angeordnet sind. Die Leuchtdioden können beispielsweise zur Realisierung von Lichtfunktionen wie Schlusslicht, Bremslicht, Blinklicht und/oder Rücklicht dienen. Hierzu können die Leuchtdioden zur Aussendung von Licht in bestimmten Farben, wie beispielsweise Weiß, Gelb und/oder Rot ausgebildet sein.
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Es ist aber auch denkbar, dass die Leuchtdioden der Beleuchtungsvorrichtung nur weißes Licht aussenden können und zur Realisierung der verschiedenen Lichtfunktionen den Leuchtdioden entsprechende Farbfilter vorgeschaltet werden.
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Benachbarte Leuchtdioden können vorzugsweise horizontal nebeneinander und/oder vertikal untereinander angeordnet sein.
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Die Erfindung schlägt nun vor, dass jede Leuchtdiode von einer quer zu einer Lichtabstrahlrichtung der Leuchtdiode lichtdicht ausgebildeten Lichtkammer umgeben ist.
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Auf diese Weise wird die Grundvoraussetzung dafür geschaffen, dass abgestrahltes Licht einer Leuchtdiode sich innerhalb der Beleuchtungsvorrichtung nicht oder zumindest nicht nennenswert mit dem Licht einer benachbarten Leuchtdiode vermischen kann. Somit ist eine effektive und präzise lichttechnische Abgrenzung/Trennung zwischen dem erzeugten Licht benachbarter Leuchtdioden möglich.
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Leuchtdioden strahlen ihr Licht in einem bestimmten Lichtkegel um ihre optische Achse ab, der beispielsweise in etwa 120° betragen kann. Die optische Achse einer Leuchtdiode verläuft in etwa senkrecht zu einer Platine, auf der eine Leuchtdiode gewöhnlich montiert ist. Unabhängig vom realen Lichtkegel soll unter Lichtabstrahlrichtung die parallel zur optischen Achse fallende Abstrahlrichtung der Leuchtdiode verstanden werden.
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Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass jede Lichtkammer lichtaustrittsseitig durch ein lichtdurchlässiges Element abgedeckt ist, welches mit einem lichtundurchlässigen Element verbunden ist. Dabei ist jede Lichtkammer durch Wandungen begrenzt und lichtaustrittsseitige Enden der Wandungen werden durch das lichtundurchlässige Element stirnseitig abgedeckt.
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Durch diese Weiterbildung kann die lichttechnische Trennung zwischen benachbarten Leuchtdioden beziehungsweise benachbarten Lichtkammern noch verbessert werden.
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Das lichtdurchlässige Element kann beispielsweise transluzent, also durchscheinend ausgebildet sein. Hierfür ist beispielsweise der Einsatz eines milchigen Werkstoffes zweckmäßig. Es ist aber auch denkbar, das lichtdurchlässige Element transparent, also durchsichtig auszubilden. Um für einen Betrachter ein homogenes Lichterscheinungsbild zu erzeugen, ist es in diesem Fall ratsam, dem lichtdurchlässigen Element eine entsprechende Streuoptik vor- und/oder nachzuschalten. Dies kann beispielsweise in Form einer Fresnel- oder eine Kissenoptik realisiert sein, welche auf der Vor- und/oder Rückseite des lichtdurchlässigen Elementes angeordnet ist.
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Um die lichttechnische Trennung zwischen den Lichtkammern zu optimieren, wird gemäß einer weiteren, höchst zweckmäßigen Ausbildung des Erfindungsgedankens vorgeschlagen, dass die Wandungen der Lichtkammern stirnseitige Vertiefungen aufweisen, in die das lichtundurchlässige Element mit Vorsprüngen hineinragt.
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Um zusätzlich zu den bekannten Lichtfunktionen mit der Beleuchtungsvorrichtung weitere Funktionen zu erschließen und die Herstellung der Beleuchtungsvorrichtung kostengünstig zu gestalten, wird vorgeschlagen, eine Vielzahl von Leuchtdioden matrixartig anzuordnen und die Wandungen der Lichtkammern durch ein gitterartiges Bauteil zu bilden.
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Die Herstellung der Beleuchtungsvorrichtung kann erleichtert und deren Lichtausbeute verbessert werden, wenn zumindest ein Großteil der Lichtkammern einen viereckigen Querschnitt aufweist. Die Lichtkammern weisen also senkrecht zur Lichtabstrahlrichtung einen viereckigen Querschnitt auf. Der Querschnitt kann beispielsweise auch rechteckig ausgebildet sein.
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Eine andere Weiterbildung schlägt vor, dass das lichtdurchlässige Element eine lichtdurchlässige Komponente und das lichtundurchlässige Element eine lichtundurchlässige Komponente eines Zweikomponentenbauteils ist. Dies trägt zu einer sehr einfachen und kostengünstigen Herstellbarkeit der Beleuchtungsvorrichtung bei.
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Wenn das lichtundurchlässige Element parallel zur Lichtabstrahlrichtung gesehen (also in oder entgegen der Lichtabstrahlrichtung gesehen) eine gitterartige Struktur ausbildet, so trägt dies zu einer leichten Herstellbarkeit bei. Überdies kann hierdurch das lichtundurchlässige Element optimal auf die Wandungen des gitterartigen Bauteils abgestimmt werden.
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Um die Herstellung des Zweikomponenten-Bauteils im Spritzgussverfahren zu vereinfachen, wird vorgeschlagen, dass das lichtundurchlässige Element mit stirnseitigen, den Wandungen der Lichtkammern zugewandten Vertiefungen versehen ist, in denen ein Teil des lichtdurchlässigen Elementes eingebettet ist. Bei der Herstellung des Zweikomponenten-Bauteils kann somit zunächst die lichtundurchlässige Komponente gespritzt werden und dann die lichtdurchlässige Komponente, wobei sich die lichtdurchlässige Komponente mit Hilfe der Vertiefungen auf einfache Weise zwischen die gitterartige Struktur des lichtundurchlässigen Elementes verteilen kann.
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Nach einer besonders zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung weist das lichtdurchlässige Element eine Lichtaustrittsfläche auf, wobei das lichtundurchlässige Element in einem Abstand von der Lichtaustrittsfläche in das lichtdurchlässige Element eingebettet ist.
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Dies bietet den Vorteil, dass die lichtdurchlässige Komponente gespritzt werden kann, ohne dass Kanäle oder Vertiefungen im lichtundurchlässigen Element zur Verteilung der lichtdurchlässigen Komponente vorhanden sein müssen. Es wird somit ermöglicht, dass jede der Lichtkammern von der lichtundurchlässigen Komponente komplett umrandet wird. Dies führt zu einer Optimierung der lichttechnischen Trennung zwischen dem Licht benachbarter Leuchtdioden.
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Um eine optimale Funktionalität der Beleuchtungsvorrichtung zu ermöglichen, schlägt eine andere Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Leuchtdioden auf wenigstens einer ersten Platine angeordnet sind und wenigstens eine zweite Platine mit einer Steuereinheit vorhanden ist, über die die Leuchtdioden getrennt voneinander und einzeln ansteuerbar sind.
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Auf diese Weise wird ein neuartiger Einsatz einer solchen Beleuchtungsvorrichtung insbesondere einer heckseitigen Beleuchtungsvorrichtung ermöglicht, für den die Anmelderin auch Schutz begehrt.
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Schutz wird nämlich auch begehrt für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung und die Verwendung einer heckseitigen Beleuchtungsvorrichtung eines Kraftfahrzeugs als Display (also Anzeigeeinheit) zur Erzeugung von text- und/oder grafikbasierten Anzeigen für nachfolgende Verkehrsteilnehmer.
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Technisch kann dies in Weiterbildung des Kraftfahrzeugs dadurch realisiert werden, dass eine Platine der Beleuchtungsvorrichtung mit einer Steuereinheit (Steuerplatine) signaltechnisch mit wenigstens einem Fahrerassistenzsystem des die Beleuchtungsvorrichtung aufweisenden Kraftfahrzeugs verbunden ist. Durch das Fahrerassistenzsystem kann die Steuerplatine situationsbedingt ansteuerbar sein oder angesteuert werden. Dies kann derart erfolgen, dass die Steuerplatine eine text-, zahlen- und/oder grafikbasierte Anzeige auf der Beleuchtungsvorrichtung auslöst. Die signaltechnische Verbindung zwischen dem Fahrerassistenzsystem und der Steuerplatine kann beispielsweise über einen Datenbus des Kraftfahrzeugs geschehen, welcher beispielsweise als CAN- oder auch als LIN-Bus ausgebildet sein kann.
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Beispielsweise ist denkbar, dass durch Komponenten der Fahrerassistenzsysteme und eine entsprechende Sensorik ein dem Kraftfahrzeug vorausgehender Stau detektiert wird. Dies kann zum Anlass genommen werden, um über den Datenbus eine entsprechende Information an die Steuereinheit der Beleuchtungsvorrichtung zu senden, welche daraufhin eine bestimmte Programmroutine auslöst. Die Programmroutine kann beispielsweise die Ansteuerung der Leuchtdioden derart zur Folge haben, dass auf der Beleuchtungsvorrichtung die textbasierte Anzeige „Stau!“ erscheint. Eine Anzeige kann animiert und/oder blinkend angezeigt werden. Denkbar ist aber auch eine Anzeige in Form von Zahlen, Grafiken oder Piktogrammen, welche auf eine bestimmte Situation hinweisen sollen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden anhand der Figuren in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dadurch werden auch noch weitere Vorteile der Erfindung deutlich. Gleiche Bezugszeichen, auch in unterschiedlichen Figuren, beziehen sich auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile. Dabei werden entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht, auch wenn eine wiederholte Beschreibung oder Bezugnahme darauf nicht erfolgt. Die Figuren sind nicht oder zumindest nicht immer maßstabsgetreu. In manchen Figuren können Proportionen oder Abstände übertrieben dargestellt sein, um Merkmale eines Ausführungsbeispiels deutlicher hervorheben zu können.
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Es zeigen, jeweils schematisch
- 1 die Beleuchtungsvorrichtung in einer Explosionsdarstellung,
- 2 ein Blick auf die Beleuchtungsvorrichtung gemäß Ansicht II aus 1,
- 3 Darstellungen der Beleuchtungsvorrichtung gemäß Ansicht III aus 1, wobei die Leuchtdioden unterschiedlich angesteuert werden,
- 4 eine perspektivische Darstellung eines Teils der Beleuchtungsvorrichtung gemäß Teil IV aus 3a,
- 5 die Darstellung eines Montagebereichs zwischen dem gitterartigen Bauteil der Beleuchtungsvorrichtung und dem als Zwischenlichtscheibe fungierenden Zweikomponentenbauteil gemäß Schnittansicht V aus 4, auseinandergezogen und montiert,
- 6 eine Ansicht auf das Zweikomponentenbauteil gemäß Ansicht VI aus 5a,
- 7 eine Detailansicht gemäß Detail VII aus 5a,
- 8 bis 15 alternative Gestaltungsvarianten im Montagebereich zwischen dem gitterartigen Bauteil und dem Zweikomponentenbauteil, vergleichbar mit den Ansichten in den 5 und 6,
- 16 ein Kraftfahrzeug mit als Heckleuchten ausgebildeten, erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtungen und
- 17 die Darstellung einer auf der Beleuchtungsvorrichtung erzeugten, textbasierten Anzeige.
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Zunächst wird auf die 1 Bezug genommen. In dieser Figur ist eine Beleuchtungsvorrichtung 1 in Explosionsdarstellung ersichtlich. Die Beleuchtungsvorrichtung 1 weist ein Gehäuse 10 auf, in dem eine ebene LED-Platine 30 aufgenommen ist. Die LED-Platine 30 weist eine Vielzahl von Leuchtdioden 31 auf. Im Ausführungsbeispiel sind 105 Leuchtdioden 31 matrixartig, also in Zeilen und Spalten neben- beziehungsweise untereinander dicht benachbart angeordnet.
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Die Leuchtdioden 31 sind einzeln und getrennt voneinander über eine Steuerplatine 20 ansteuerbar. Mit LA soll eine Lichtabstrahlrichtung beziehungsweise eine Hauptabstrahlrichtung der Leuchtdioden 31 bezeichnet werden. Die Lichtabstrahlrichtung LA ist jeweils parallel zur optischen Achse einer Leuchtdiode 31. Die optische Achse steht in etwa senkrecht zur LED-Platine 30 der Beleuchtungsvorrichtung 1.
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Im Montagezustand wird die LED-Platine 30 von einem gitterartigen Bauteil 40 derart abgedeckt, dass jede Leuchtdiode 31 von einer Lichtkammer 41 umgeben ist. Die Lichtkammern 41 werden durch gitterartig verlaufende Wandungen 42 gebildet.
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Das gitterartige Bauteil 40 seinerseits wird wiederum durch ein als Zwischenlichtscheibe ausgebildetes Zweikomponentenbauteil 50a abgedeckt.
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Wie ersichtlich wird, weist das Zweikomponentenbauteil 50a ebenfalls ein gitterartiges Aussehen auf. Das gitterartige Aussehen wird durch ein gitterartig ausgebildetes, lichtundurchlässiges Element 52 gebildet, welches eine Komponente des Zweikomponentenbauteils 50a ist. Das lichtundurchlässige Element 52 ist mit einem lichtdurchlässigen Element 51 stoffschlüssig verbunden, welches die andere Komponente des Zweikomponentenbauteils 50a ist.
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Eine Lichtscheibe 60 dient schließlich zum vorderseitigen Abschluss der Beleuchtungsvorrichtung 1 und dient somit zum Schutz vor Feuchtigkeit und Schmutz.
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Anhand der 2 ist die matrixartige Anordnung der Leuchtdioden 31 noch besser ersichtlich. Es ist gut erkennbar, dass jede der Leuchtdioden 31 von einer Lichtkammer 41 umgeben ist, welche durch die Wandungen 42 gebildet wird.
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Anhand der 3 sind zwei Lichterscheinungsbilder dargestellt, welche bei Aktivierung der Leuchtdioden 31 unter anderem erzeugbar sind.
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So zeigt die 3a ersichtliche, im Ausführungsbeispiel viereckig ausgebildete Lichtpunkte LP, welche durch die Wandungen 42 beziehungsweise das lichtundurchlässige Element 52 präzise optisch voneinander getrennt sind. In der Figur wird die Lichtfunktion eines Bremslichts erzeugt.
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In der 3b hingegen wird nur ein Teil der äußeren Leuchtdioden 31 aktiviert beziehungsweise angesteuert, so dass entsprechend weniger Lichtpunkte LP ersichtlich sind. Hierdurch kann z.B. die Lichtfunktion eines Schlusslichtes realisiert werden.
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Anhand der 4 wird ein Ausschnitt der Beleuchtungsvorrichtung 1 perspektivisch gezeigt, anhand dessen der Aufbau der Beleuchtungsvorrichtung 1 besonders gut ersichtlich ist.
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Es ist ein Teil der LED-Platine 30 ersichtlich, auf dem die Leuchtdioden 31 angeordnet sind.
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Das gitterartige Bauteil 40 ist so dicht an die Platine 30 herangeführt, dass jede Leuchtdiode 31 quer zur Lichtabstrahlrichtung LA von den Wandungen 42 umgeben ist. Auf diese Weise wird für jede Leuchtdiode 31 die lichtdichte Lichtkammer 41 ausgebildet. Lichtstrahlen L (beispielhaft sind ein paar wenige gestrichelt angedeutet) einer LED 31 können nicht in eine andere Lichtkammer 41 gelangen.
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Des Weiteren sind die Wandungen 42 vorzugsweise hell ausgebildet. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass die Wandungen 42 aus einem hellen, vorzugsweise weißen Material bestehen. Es ist auch denkbar, die Wandungen 42 mit einer hellen Beschichtung, vorzugsweise mit einer weißen Beschichtung zu versehen. Die Lichtstrahlen L werden dadurch in den Lichtkammern 41 diffus reflektiert, bevor sie aus der Beleuchtungsvorrichtung 1 austreten. Dies trägt zu einem homogenen Lichterscheinungsbild bei.
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Die lichttechnische Trennung zwischen den Lichtkammern 41 wird noch dadurch verstärkt, indem das gitterartige Bauteil 40 durch das Zweikomponentenbauteil 50a abgedeckt ist. Insbesondere werden im Montagezustand des Zweikomponentenbauteils 50a die Wandungen 42 stirnseitig durch das lichtundurchlässige Element 52 abgedeckt.
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Wie anhand der 5 ersichtlich wird, weisen stirnseitige, dem Zweikomponentenbauteil 50a zugewandte Enden 42a der Wandungen 42 stirnseitige Vertiefungen 43 auf. Auf der anderen Seite weist das in die lichtdurchlässige Komponente 51 eingebettete, lichtundurchlässige Element 52 Vorsprünge 53 auf. Im Montagezustand greifen die Vorsprünge 53 in die stirnseitigen Vertiefungen 43 ein (vergleiche 5b).
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Auf diese Weise kann die lichttechnische Abgrenzung der Lichtkammern 41 optimiert werden.
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Aus der 6, welche einen rückseitigen Blick auf das Zweikomponentenbauteil 50a zeigt, ist ersichtlich, dass durch das gitterartig ausgebildete, lichtundurchlässige Element 52 am lichtdurchlässigen Element 51 eine Vielzahl von Lichtfenstern 55 ausgebildet werden. Auf diese Weise wird jeder Lichtkammer 41 ein Lichtfenster 55 zugeordnet, aus dem die Lichtstrahlen L einer Leuchtdiode 31 austreten können.
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Wie insbesondere an der 7 deutlich wird, ist das Zweikomponentenbauteil 50a derart ausgebildet, dass das im lichtdurchlässigen Element 51 eingebettete, lichtundurchlässige Element 52 in einem Abstand a von einer Lichtaustrittsfläche 54 des lichtdurchlässigen Elementes 51 angeordnet ist. Dies bietet den Vorteil einer leichteren Herstellbarkeit des Zweikomponentenbauteils 50a. So kann zunächst das lichtundurchlässige Element 52 als durchgängiges, gitterartiges Element gespritzt werden und anschließend in einem weiteren Spritzgießvorgang vom lichtdurchlässigen Element 51 umspritzt werden. Durch die so mögliche, durchgängige und gitterartige Struktur des lichtundurchlässigen Elementes 52 kann eine optimale lichttechnische Abgrenzung zwischen den Lichtkammern 41 realisiert werden.
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Anhand der 8 bis 15 werden noch weitere, alternative Gestaltungsvarianten für das Zweikomponentenbauteil beschrieben.
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So ist in den 8 und 9 ein Zweikomponentenbauteil 50b ersichtlich, bei dem im Unterschied zum Zweikomponentenbauteil 50a das lichtundurchlässige Element 52 im Querschnitt gesehen komplett durch das lichtdurchlässige Element 51 hindurchragt. Um trotzdem eine gute Herstellbarkeit des lichtdurchlässigen Elementes 51 in einem zweiten Spritzgießvorgang zu ermöglichen, weist das lichtundurchlässige Element 52 im Kreuzungsbereich seiner gitterartig angeordneten Wandungen rinnenartige Vertiefungen 56 auf. Die rinnenartigen Vertiefungen 56 verbinden die Lichtfenster 55 untereinander.
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Aus den 10 und 11 ist ein Zweikomponentenbauteil 50c ersichtlich, bei dem im Unterschied zum Zweikomponentenbauteil 50b am lichtundurchlässigen Element 52 kein Vorsprung 53 vorhanden ist. Hier liegt das Zweikomponentenbauteil 50c mit seinem lichtundurchlässigen Element 52 also flach auf den Wandungen 42 auf.
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Den 12 und 13 ist ein Zweikomponentenbauteil 50d zu entnehmen, bei dem im Unterschied zum Zweikomponentenbauteil 50c die rinnenartigen Vertiefungen 56 der Wandungen außerhalb der Kreuzungsbereiche der Wandungen des lichtundurchlässigen Elementes 52 liegen.
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Schließlich zeigen die 14 und 15 die Variante eines Zweikomponentenbauteils 50e, bei dem das lichtundurchlässige Element 52 gar nicht in Kontakt mit den Wandungen 42 gelangt. Vielmehr ist das lichtundurchlässige Element 52 auf Seiten der Wandungen 42 mit dem lichtdurchlässigen Element 51 überzogen. Durch das lichtdurchlässige Element 51 werden auch Vorsprünge 51a ausgebildet, die in die besagten stirnseitigen Vertiefungen 43 der Wandungen 42 greifen. Die Vorsprünge 51a entstehen aufgrund von Vorsprüngen 52a des lichtundurchlässigen Elementes 52, die durch das lichtdurchlässige Element 51 überzogen sind.
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In der 16 ist nun ein Kraftfahrzeug K dargestellt, welches mit erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtungen 1 und 1' ausgestattet ist. Die Beleuchtungsvorrichtungen 1, 1' unterscheiden sich lediglich durch eine zu einer gedachten Längsmittenachse des Kraftfahrzeugs K spiegelbildlichen Ausführung.
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Das Kraftfahrzeug K ist mit einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen FAx ausgestattet. Die Fahrerassistenzsysteme FAx können beispielsweise ein Navigationssystem, ein Stauwarnsystem und/oder ein Unfallwarnsystem beinhalten. Mit den Fahrerassistenzsystemen FAx ist eine bordeigene Sensorik 2 signaltechnisch verbunden.
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Die Sensorik 2 kann beispielsweise Radar- und/oder Lidarsensoren zur Erfassung von Hindernissen auf der Straße sowie Ultraschallsensoren und/oder auch ein Kamerasystem zur Erfassung des näheren Fahrzeugumfeldes bzw. des Fahrzeuginnenraums umfassen. Es ist auch denkbar, dass die Sensorik 2 Sensoren zur Überwachung des Öffnungszustandes der Fahrzeugtüren und zur Überwachung von deren Öffnungsvorrichtungen umfasst.
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Ebenfalls verfügt das Kraftfahrzeug K über eine GPS-Einrichtung 3, welche Signale mit einem entsprechenden Satelliten 6 austauschen kann und welche ebenfalls Daten für die Fahrerassistenzsysteme FAx bereitstellt.
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Ferner verfügt das Kraftfahrzeug K über einen Internetzugang 5 zur Kommunikation mit Servern 7 des Internets.
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Über die genannten Komponenten werden die Fahrerassistenzsysteme FAx mit Daten versorgt. Die Fahrerassistenzsysteme FAx weisen eine nicht näher dargestellte Logik- und Steuereinrichtung auf, die situationsbedingt die Beleuchtungsvorrichtungen 1 und 1' ansteuern kann. In Abhängigkeit einer bestimmten Situation, welche beispielsweise eine Gefahrensituation sein kann, wird aus einer Speichereinheit 4 eine abgelegte Programmroutine abgerufen, welche an die Steuerplatine 20 weitergeleitet wird.
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In Abhängigkeit der abgerufenen Programmroutine steuert die Steuerplatine 20 über eine interne Signalleitung 21 die LED-Platine 30 beziehungsweise die einzelnen Leuchtdioden 31 an.
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Dies kann beispielsweise dazu führen, dass auf den Beleuchtungsvorrichtungen 1, 1' eine text- und/oder grafikbasierte Anzeige A dargestellt wird. Dies ist aus der 17 ersichtlich.
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Im vorliegenden Fall erhielten die Fahrerassistenzsysteme FAx die Information über einen vorliegenden Stau.
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Entsprechend wurde eine Programmroutine aus dem Speicher 4 abgerufen und die Beleuchtungsvorrichtung 1 bzw. 1' derart angesteuert, dass nachfolgende Verkehrsteilnehmer auf der Beleuchtungsvorrichtung 1/1' den Schriftzug „Stau“ lesen können.
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Konkret wird dazu über die Steuerplatine 20 nur ein Teil der Leuchtdioden 31 angesteuert beziehungsweise aktiviert (vergleiche 31'), was wiederum zur Sichtbarkeit entsprechender Lichtpunkte LP und zur besagten Anzeige A führt.
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Es ist eine Vielzahl von situationsbedingten Anzeigen denkbar. Beispielsweise ist vorstellbar, dass durch die Sensorik 2 eine sich anbahnende Öffnung von Fahrzeugtüren durch Insassen erfasst wird und daraufhin auf den Beleuchtungsvorrichtungen 1, 1' eine entsprechende Warnmeldung für nachfolgende Verkehrsteilnehmer angezeigt wird. Dies kann beispielsweise „Tür öffnet!“ lauten.
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Die Beleuchtungsvorrichtungen 1, 1' werden also nicht nur zur Realisierung bekannter Lichtfunktionen, wie Schlusslicht oder Bremslicht verwendet, sondern auch als Display zur Anzeige von Warnmeldungen oder Hinweisen für den nachfolgenden Verkehr.
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Bezugszeichenliste
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- 1,1'
- Beleuchtungsvorrichtung
- 2
- Sensorik
- 3
- GPS-Einrichtung
- 4
- Speichereinheit
- 5
- Internetzugang
- 6
- Satellit
- 7
- Server
- 10
- Gehäuse
- 20
- Steuerplatine
- 21
- Signalleitung
- 30
- LED-Platine
- 31
- Leuchtdioden (LEDs)
- 31'
- angesteuerte Leuchtdioden
- 40
- gitterartiges Bauteil
- 41
- Lichtkammern
- 42
- Wandungen der Lichtkammern
- 42a
- stirnseitige Enden
- 43
- stirnseitige Vertiefung
- 50a-e
- Zweikomponentenbauteil; Zwischenlichtscheibe
- 51
- lichtdurchlässiges Element
- 51a
- Vorsprung
- 52
- lichtundurchlässiges Element
- 52a
- Vorsprung
- 53
- Vorsprung
- 54
- Lichtaustrittsfläche
- 55
- Lichtfenster
- 56
- rinnenartige Vertiefungen
- 60
- Lichtscheibe
- a
- Abstand
- A
- Anzeige
- FAx
- Fahrerassistenzsysteme
- K
- Kraftfahrzeug
- L
- Lichtstrahlen
- LA
- Lichtaustrittsrichtung
- LP
- Lichtpunkte