DE102018208889A1

DE102018208889A1 - Steuereinrichtung für ein Fahrzeug und Verfahren zur Steuerung eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE102018208889A1
Application number: DE102018208889.6A
Authority: DE
Inventors: Vincent Chevroton
Original assignee: Faurecia Innenraum Systeme GmbH
Current assignee: Faurecia Innenraum Systeme GmbH
Priority date: 2018-06-06
Filing date: 2018-06-06
Publication date: 2019-12-12

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für ein Fahrzeug, umfassend eine Kamera zum Aufzeichnen eines Bildes eines in Fahrtrichtung des Fahrzeug gelegenen Bereichs, einen Projektor (4.2), eine Benutzereingabevorrichtung (4.1, 4.3), und eine Kontrolleinheit. Die Steuereinrichtung ist dazu eingerichtet, eine Bewegung des Fahrzeugs autonom zu Steuern sowie dazu, basierend auf über die Benutzereingabevorrichtung empfangenen Benutzereingaben (6) das Fahrzeug zu steuern. Dabei ist die Kontrolleinheit weiterhin dazu eingerichtet, abhängig von einer Umgebungssituation, das Bild der Kamera mittels des Projektors (4.2) zu projizieren.

Description

Die Anmeldung bezieht sich auf eine Steuereinrichtung für ein Fahrzeug sowie auf ein Verfahren zur Steuerung eines Fahrzeugs.
Gegenstand aktueller Forschung und Entwicklung sind autonom fahrende Fahrzeuge mit Autonomiestufen 3 bis 5, d.h. Fahrzeuge, mit bedingter oder sogar voller Automation, bei denen ein Fahrer bzw. ein Insasse in bestimmten Situationen die Fahrsituation nicht zu überwachen braucht oder bei denen der Fahrer oder Insasse die Fahrsituation nur ausnahmsweise oder gar nicht überwachen muss.
Bei solchen Fahrzeugen ist es notwendig oder gewünscht, dass der Fahrer oder ein Insasse in bestimmten Situationen in das Fahrgeschehen eingreift.
Ein Problem besteht darin, dass, wenn Lenkrad, Pedale, Joystick oder anderen Steuergeräte zur Verfügung gestellt werden, um ein Eingreifen zu ermöglichen, der Fahrer oder Insasse von diesen Vorrichtungen beeinträchtigt wird und außerdem gezwungen ist, eine bestimmte Position im Fahrzeug einzunehmen, um diese Vorrichtungen bedienen zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine schnelle, sichere und ergonomische Kontrollübernahme eins Fahrzeugs durch einen Insassen zu ermöglichen und eine Beeinträchtigung des Insassen durch Steuervorrichtungen zu vermeiden.
Dies wird durch eine Steuereinrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 7 erreicht. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
Die vorgeschlagene Steuereinrichtung umfasst eine Kamera zum Aufzeichnen eines Bildes einer in Fahrtrichtung des Fahrzeugs gelegenen Fahrzeugumgebung, einen Projektor zum Projizieren des von der Kamera aufgezeichneten Bildes und eine Benutzereingabevorrichtung zum Eingeben von Benutzereingaben und/oder Fahrbefehlen durch einen Insassen. Eine Kontrolleinheit der Steuereinrichtung ist mit der Kamera, mit dem Projektor und mit der Benutzereingabevorrichtung verbunden. Die Kontrolleinheit ist dazu eingerichtet, abhängig von einer Umgebungssituation den Projektor anzusteuern und das Bild der Kamera mittels des Projektors zu projizieren. Die Kontrolleinheit ist weiterhin dazu eingerichtet, das Fahrzeug basierend auf den durch den Insassen eingegebenen Fahrbefehlen zu steuern.
Mit dieser Steuereinrichtung wird bei einem autonom fahrenden Fahrzeug, also beispielsweise einem bedingt automatischen (Autonomiestufe 3), hochautomatischen (Autonomiestufe 4) oder vollautomatischen (Autonomiestufe 5) Fahrzeug, eine Steuerung ermöglicht, bei der Benutzereingaben und Fahrbefehle berücksichtigt werden können und/oder ein Wechsel in einen manuellen Modus ermöglicht wird, in dem die Steuerung teilweise oder ausschließlich basierend auf den Fahrbefehlen erfolgt.
Die Kontrolleinheit kann dabei in eine Fahrzeugsteuerung zur autonomen Steuerung integriert sein oder separat zur Verfügung gestellt und mit ihr verbunden sein.
Die Umgebungssituation, die während des autonomen Fahrens typischerweise überwacht wird, wird zumindest teilweise von der Kamera, die einen in Fahrtrichtung des Fahrzeugs gelegenen Bereich erfasst, aufgenommen. Basierend auf durch die Kamera selbst erfassten Daten und/oder basierend auf anderen Daten, wie beispielsweise Sensordaten zusätzlicher Sensoren, Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, Wetterdaten oder Online-Verkehrsdaten kann die Steuereinrichtung den Insassen über die Umgebungssituation in Kenntnis setzen.
Wie erwähnt wird dem Insassen über die Benutzereingabevorrichtung eine Eingabe von Fahrbefehlen ermöglicht, auf deren Basis die Steuerung des Fahrzeugs vorgenommen oder eine autonome Steuerung des Fahrzeugs beeinflusst werden kann.
Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass aufgrund einer Gefahrenlage (beispielsweise ein Wetterumschwung oder verdreckte Sensoren) oder wenn eine Entscheidung des Insassen über ein optionales Manöver (beispielsweise Anfahren eines Rastplatzes, Überholen oder Auswählen von einer aus mehreren möglichen Routen) notwendig ist, die Steuerung den Insassen auffordert, die Steuerung manuell zu übernehmen oder durch Benutzereingabe oder Fahrbefehl eine Entscheidung an die Steuereinrichtung zu übermitteln, die von der Steuereinrichtung berücksichtigt wird, während die Steuerung der Bewegung des Fahrzeugs weiterhin autonom erfolgt. Dann kann über den Projektor das mit der Kamera erfasste Bild des vor dem Fahrzeug gelegenen Bereichs der Fahrzeugumgebung dem Insassen angezeigt werden. Die Kamera kann sich dafür beispielsweise vorne am Fahrzeug befinden. Beispielsweise kann sie in den Kühlergrill integriert sein, oder in der Nähe der Windschutzscheibe oder auf dem Dach angeordnet sein. Sie ist so nach vorne ausgerichtet, dass mit ihr eine vor dem Fahrzeug liegende Fahrspur, und damit ein für den Insassen zum Steuern des Fahrzeugs relevanter Teil der Fahrzeugumgebung, erfasst werden kann.
Vorgesehen ist, dass die Steuerung des Fahrzeugs nicht nur die Bewegung des Fahrzeugs, zum Beispiel Richtungsänderung, Abbremsung, oder Einparken umfassen kann, sondern auch andere, üblicherweise vom Fahrer eingegebene Änderungen, wie zum Beispiel das Öffnen eines Fensters oder die Reduzierung der Innenraumtemperatur.
Optional können zusammen mit dem Bild noch zusätzliche Informationen mit eingeblendet werden. Der Insasse kann so über die Umgebungssituation, die beispielsweise eine Verkehrssituation vor dem Fahrzeug umfasst, aufgeklärt werden. Weiterhin kann der Insasse durch die Anzeige und/oder durch weitere Signale, wie beispielsweise akustische Signale, dazu aufgefordert werden, die Steuerung zu übernehmen oder eine Benutzereingabe oder Eingabe eines Fahrbefehls zu tätigen.
Die Benutzereingabevorrichtung kann in unterschiedlichen Ausführungen durch ihre Ausgestaltung verschiedene Arten von Benutzereingaben oder Fahrbefehlen ermöglichen. Beispielsweise kann die Benutzereingabevorrichtung einen Knopf, ein Joystick und/oder ein Touchpad umfassen, durch welche die Eingabe erfolgen kann. Mit einem Knopf können einfache Benutzereingaben (ja/nein) getätigt werden und mit einem Joystick oder eine Touchpad können ebenfalls derartige Eingaben erfolgen, aber es kann zum Beispiel auch ein Lenkmanöver oder eine Auswahl aus einem Menü mit mehreren Punkten erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann die Benutzereingabevorrichtung eine Gestenerkennungseinheit umfassen, die beispielsweise mittels einer Kamera und/oder optischer Einrichtungen Bewegungen bzw. Gesten des Insassen als Benutzereingabe und/oder Fahrbefehlen erfassen kann. Typischerweise erfasst die Gestenerkennungseinheit zumindest Bewegungen der Arme, mittels derer das Fahrzeug gesteuert werden soll. Dabei kann die Gestenerkennungseinheit dazu ausgebildet sein, Bewegungen, wie sie für die Handhabung eines physischen Lenkrads typisch sind, als Fahrbefehle zu erfassen. Die Daten, die diese Bewegung betreffen werden typischerweise an die Kontrolleinheit weitergeleitet und dort interpretiert und eine entsprechende Steuerung des Fahrzeugs vorgenommen. Andere Gesten, wie beispielsweise ein Wischen und/oder Zeigen, können ebenfalls vorgesehen sein, typischerweise als Benutzereingaben. Die Gestenerkennungseinheit kann auch dazu ausgebildet sein, zu erkennen, ob der Insasse ein physisches Lenkrad oder einen Joystick oder eine andere physische Steuervorrichtung ordnungsgemäß ergriffen hat und in der Lage ist, die Kontrolle über das Fahrzeug mittels der physischen Steuervorrichtung zu übernehmen.
In einer typischen Ausführung sind sowohl ein Knopf, Joystick oder Touchpad und eine Gestenerkennungseinheit vorhanden.
Die Gestenerkennungseinheit und der Knopf und/oder der Joystick, und/oder das Touchpad können dazu eingerichtet sein, Eingaben zu empfangen, die gleiche oder andere Aktionen auslösen. So kann es beispielsweise möglich sein, dass sowohl mittels der Gestenerkennungseinheit, beispielsweise durch Lenkbewegungen, das Fahrzeug gelenkt werden kann, als auch durch Eingaben über den Joystick oder das Touchpad. Es kann auch vorgesehen sein, dass ein Lenken (Fahrbefehle) über die Gestenerkennungseinheit durch Gesten ermöglicht wird, nachdem der Insasse durch Betätigung des Knopfes, des Joysticks, oder des Touchpads (Benutzereingabe) seine Bereitschaft zur Kontrollübernahme signalisiert hat. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass dem Insassen Auswahlmöglichkeiten bereitgestellt werden, zum Beispiel zur Routenwahl, zum Einlegen einer Pause etc., und der Insasse durch Benutzereingaben über die Gestenerkennungseinheit, zum Beispiel durch Wischen oder Zeigen, oder über Eingabe durch den Joystick, das Touchpad oder den Knopf seine Auswahl trifft. Die Auswahlmöglichkeiten können dabei zusammen mit dem Bild der Frontkamera mittels des Projektors projiziert werden und alternativ oder zusätzlich auch akustisch übermittelt werden. Eine zusätzliche Sprachsteuerung, mit der der Insasse Benutzereingaben an die Steuereinrichtung übermitteln kann, ist dabei auch nicht ausgeschlossen.
Es ist in möglichen Ausführungen vorgesehen, dass die Benutzereingabevorrichtung und/oder der Projektor in einen Sicherheitsgurt integrierbar oder an einem Sicherheitsgurt befestigbar sind. Typischerweise werden der Projektor und die Benutzereingabevorrichtung, also z.B. die Gestenerkennungseinheit und/oder das Touchpad oder der Joystick, bzw. der Knopf, in einer Interaktionseinheit, beispielsweise in einem kompakten Gehäuse, zur Verfügung gestellt. Die Interaktionseinheit kann als bewegliche Interaktionseinheit ausgebildet sein. Die Interaktionseinheit kann dann beispielsweise an einem Sicherheitsgurt oder an anderen Orten im Fahrzeug, beispielsweise in einer dafür vorgesehenen Decken- oder Wandhalterung oder an einer Armlehne, befestigt werden und kann auf diese Weise dort zur Verfügung gestellt werden, wo der Insasse sich aufhält. Insbesondere im Falle einer hohen Autonomiestufe, zum Beispiel Autonomiestufe 4 oder 5, kann hiermit erreicht werden, dass der Insasse nicht in einem Fahrersitz mit Blick nach vorne zu sitzen braucht, sondern auch beispielsweise im Fond sitzen kann oder seinen Sitz nach hinten drehen kann und wenn notwendig mit der Steuereinrichtung über die in der beweglichen Interaktionseinheit vorhandenen Komponenten interagiert.
Die Benutzereingabevorrichtung und/oder der Projektor können, insbesondere wenn sie gemeinsam in der beweglichen Interaktionseinheit integriert sind, dazu ausgebildet sein, über eine Drahtlosverbindung mit der Kontrolleinheit zu kommunizieren. In dem Fall umfasst die bewegliche Interaktionseinheit eine drahtlose Sende- und Empfangseinheit, die dazu eingerichtet ist, Bilddaten von der Kamera zur Projektion mittels des Projektors zu empfangen sowie Steuerdaten, die über die Benutzereingabevorrichtung eingegeben werden, an die Kontrolleinheit zu senden.
Typischerweise werden auf der Kontrolleinheit, die dazu eingerichtet ist, das Fahrzeug autonom oder weitgehend autonom zu steuern, die Umgebungsdaten, typischerweise inklusive der Bilddaten der Frontkamera, ausgewertet. Unter vorprogrammierten Bedingungen, beispielsweise in Gefahrensituationen oder wenn Auswahlmöglichkeiten bereitgestellt werden sollen und/oder auf eine Benutzereingabe hin, wird die Projektion initiiert und der Fahrer über die Umgebungssituation durch die Projektion in Kenntnis gesetzt. Die Kontrolleinheit umfasst dann eine Sende- und Empfangseinheit, die zur Kommunikation mit der Sende- und Empfangseinheit der beweglichen Interaktionseinheit ausgebildet ist. Vorzugsweise sind die Sende- und Empfangseinheit der Kontrolleinheit und die Sende- und Empfangseinheit der Interaktionseinheit konfiguriert für drahtlose Kommunikation. Die Drahtlosverbindung zwischen der Kamera, der Kontrolleinheit und der Interaktionseinheit, also zwischen der Kamera, dem Projektor und der Benutzereingabevorrichtung, verfügt typischerweise über eine große Bandbreite, um das Bild dem Insassen möglichst zeitnah zur Verfügung zu stellen und die Benutzereingaben bzw. Fahrbefehle möglichst ohne Verzögerung zu empfangen. Die Verbindung zwischen Kontrolleinheit und Kamera sowie die Verbindung zwischen Kontrolleinheit und der weiteren möglichen autonomen Fahrzeugsteuerung erfolgt typischerweise über ein Kabel.
Die Drahtloskommunikation kann beispielsweise über WLAN, WPAN, Bluetooth oder andere Nahfeldverbindungen erfolgen. Es ist auch möglich, dass alternativ oder zusätzlich eine Drahtloskommunikation über ein Funknetz, beispielsweise über 5G bereitgestellt wird. In dem Fall kann über 5G auch eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation mit Fahrzeugen in der Umgebung erfolgen und die Daten aus der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation können zur Beurteilung der Umgebungssituation herangezogen werden.
Die Steuereinrichtung umfasst typischerweise eine eigene Stromversorgung mittels Batterie oder Akku zum Betrieb der Benutzereingabevorrichtung und/oder des Projektors. Insbesondere werden typischerweise die in der beweglichen Interaktionseinheit integrierten Komponenten, als auch die mögliche Drahtloskommunikationseinheit, mittels der eigenen Stromversorgung betrieben, um die oben beschriebene Mobilität bzw. Flexibilität herzustellen. Es kann vorgesehen sein, dass die Batterie oder der Akku in einem verstautem Zustand, zum Beispiel wenn der Sicherheitsgurt nicht angelegt ist und sich in einer aufgerollten Position befindet, dazu eingerichtet sind über eine Ladevorrichtung geladen zu werden, beispielsweise induktiv. Alternativ oder zusätzlich kann die Stromversorgung auch über den Sicherheitsgurt erfolgen, damit die Funktion auch über eine lange Reise gesichert ist. Ein Kabel für Stromversorgung kann beispielsweise direkt in oder entlang dem Sicherheitsgurt integriert sein.
Der Projektor umfasst in typischen Ausführungen einen oder mehrere Laser und/oder ist dazu eingerichtet, das Bild als Hologramm zu projizieren. Beispielsweise können mehrere Laser so angeordnet werden, dass sie gleichzeitig betrieben werden können und ihre Strahlen miteinander zum Herstellen eines Bildes interferieren. Es ist möglich, dass mittels des Projektors ein Bild auf eine als Projektionsfläche dienende Oberfläche, wie beispielsweise ein Armaturenbrett, eine Rückenlehne, eine Kopfstütze oder einen Dachhimmel, projiziert wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Projektor dazu eingerichtet ist, ein Bild als Hologramm in die Luft zu projizieren, so dass keine Projektionsfläche benötigt wird.
Zur Verwendung von Steuereinrichtungen, insbesondere von Steuereinrichtungen mit den oben beschriebenen Merkmalen, wird ein Verfahren vorgeschlagen.
Das Verfahren erfasst einen Schritt zum Erkennen einer Umgebungssituation und einen Schritt zum Analysieren der Umgebungssituation. Basierend auf der Umgebungssituation und/oder einer Benutzereingabe wird in einem Schritt ein mittels einer Kamera erfasstes Bild vor einen Insassen des Fahrzeugs projiziert. In einem weiteren Schritt wird das Fahrzeug basierend auf Fahrbefehlen des Insassen gesteuert.
In einer Ausführung umfassen die Benutzereingaben Gesten, wie zum Beispiel Lenkbewegungen wie bei einem Lenkrad, Wischen und/oder Zeigen.
In möglichen derartigen Verfahren wird das Fahrzeug in einem Schritt autonom gesteuert und nach Analyse der Umgebungssituation in einen manuellen Modus gewechselt.
Solche Verfahren können auch einen Schritt umfassen zum Erkennen anhand von Bewegungen und Gesten des Insassen, ob er in einer Position ist, in der er die Steuerung des Fahrzeugs übernehmen kann. So kann in einem Schritt beispielsweise anhand einer Hand- bzw. Armposition und/oder anhand einer Körperposition überprüft werden, ob der Insasse in einer derartigen Position ist.
Die Benutzereingaben und/oder Fahrbefehle, also die Gesten und/oder Benutzereingaben, die mittels eines Knopfes, eines Joysticks, Touchpads oder einer anderen Vorrichtung durch den Insassen eingegeben werden, können in einem Schritt drahtlos an eine Steuereinrichtung übermittelt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Figur erläutert. Dabei zeigt

1 Eine Ansicht eines Sitzes mit einer in einen Sicherheitsgurt integrierten Interaktionseinheit der Steuereinrichtung.

1 zeigt einen Sitz 2 eines Fahrzeuges, in dem ein Insasse 1 Platz genommen und einen Sicherheitsgurt angelegt hat 3. Das Fahrzeug verfügt über eine Steuereinrichtung mit einer am Fahrzeug angeordneten Kamera zum Aufzeichnen eines Bildes eines in Fahrtrichtung des Fahrzeugs gelegenen Bereichs und eine Kontrolleinheit zum autonomen Steuern einer Bewegung des Fahrzeugs. Die Steuereinrichtung umfasst ferner einen Projektor 4.2 und eine Benutzereingabevorrichtung 4.1, 4.3 über die der Insasse Benutzereingaben und Fahrbefehle eingeben kann. Die Benutzereingaben werden von der Kontrolleinheit empfangen und das Fahrzeug kann basierend auf den Fahrbefehlen gesteuert werden. Die Kontrolleinheit ist weiterhin dazu eingerichtet, abhängig von einer Umgebungssituation, das Bild der Kamera mittels des Projektors zu projizieren.
Die Benutzereingabevorrichtung umfasst dabei ein Joystick oder ein Touchpad 4.1 und eine Gestenerkennungseinheit 4.3, die zusammen mit dem als Hologrammprojektor ausgebildeten Projektor 4.2 in eine bewegliche Interaktionseinheit 4 integriert sind. Die bewegliche Interaktionseinheit kann als Teil der Benutzereingabevorrichtung auch einen Knopf umfassen, zum Beispiel anstelle oder zusätzlich zu dem Joystick oder Touchpad. Die bewegliche Interaktionseinheit ist abnehmbar derart an dem Sicherheitsgurt befestigt, dass sie von dem Insassen 1 bedient werden kann, sie ihn aber nicht in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt und das projizierte Bild in Form eines Hologramms 5 derart vor den Insassen projiziert wird, dass es für ihn gut sichtbar ist. In die bewegliche Interaktionseinheit, die bei Bedarf abgenommen und an einem anderen Sicherheitsgurt befestigt werden kann, ist eine Drahtloskommunikationseinheit zur Drahtloskommunikation mit einer Drahtloskommunikationseinheit der Kontrolleinheit integriert sowie eine Batterie oder ein Akku, die die in der Interaktionseinheit vorhandenen Komponenten mit Strom versorgt. In abgeschnalltem Zustand, wenn der Sicherheitsgurt sich aufrollt, wird die Interaktionseinheit in eine Position gezogen, in der sie mittels einer Ladevorrichtung induktiv geladen werden kann.
In der Figur ist gezeigt, dass das Bild als Hologramm 5 vor den Insassen 1 projiziert wird. Die Anzeige des Bildes wird beispielsweise automatisch von der Kontrolleinheit ausgelöst, wenn eine bestimmte Umgebungssituation gegeben ist. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn der Insasse zwischen verschiedenen Routen wählen soll, oder wenn der Insasse dazu aufgefordert werden soll, das Steuer zu übernehmen, beispielsweise in einer Gefahrensituation oder einer drohenden Gefahrensituation, beispielsweise wenn Sensoren des Fahrzeugs, die zum autonomen Fahren benötigt werden verschmutzt sind bzw. drohen zu verschmutzen. Der Insasse 1 kann auch selbst, zum Beispiel durch Benutzereingabe mit dem Joystick oder in das Touchpad 4.1 in einen manuellen Modus wechseln, in dem er selbst das Steuer übernimmt. Dem Insassen 1 wird dann, wie in der Figur gezeigt, der von der Kamera aufgenommene vor dem Fahrzeug liegende Bereich als Hologramm 5 angezeigt. Durch Gesten 6, die Bewegungen entsprechen, die bei einer Handhabung eines physischen Lenkrads typisch sind, lenkt der Fahrer das Fahrzeug. Die Gestensignale 6 werden von der Gestenerkennungseinheit 4.3 registriert und entsprechende Signale drahtlos an die Kontrolleinheit weitergeleitet. Dabei wird mittels der Kontrolleinheit und der Gestenerkennungseinheit 4.3 vor dem Herstellen des manuellen Modus durch Auswerten der Gesten 6 sichergestellt, dass der Fahrer in der korrekten Position ist, um die beschriebene Steuerung durch Gesten zu übernehmen. Während der manuellen Steuerung durch Gesten 6 werden die Gesten dann von der Kontrolleinheit als Fahrbefehle interpretiert und das Fahrzeug entsprechend gesteuert. Die Steuerung im manuellen Modus kann dabei auch per Eingabe von Fahrbefehlen über den Joystick oder das Touchpad 4.1 erfolgen.
Bezugszeichenliste

1: Insasse
2: Sitz
3: Sicherheitsgurt
4: Interaktionseinheit
4.1: Touchpad
4.2: Projektor
4.3: Gestenerkennungseinheit
5: Hologramm
6: Gestensignal

Claims

Steuereinrichtung für ein Fahrzeug, umfassend - eine Kamera zum Erfassen eines Bildes einer in Fahrtrichtung des Fahrzeugs gelegenen Fahrzeugumgebung, - einen Projektor (4.2) zum Projizieren des von der Kamera erfassten Bildes, - eine Benutzereingabevorrichtung (4.1, 4.3) zum Eingeben von Benutzereingaben und/oder Fahrbefehlen durch einen Insassen (1), - eine mit der Kamera, mit dem Projektor und mit der Benutzereingabevorrichtung verbundene Kontrolleinheit, die dazu eingerichtet ist, abhängig von einer Umgebungssituation den Projektor anzusteuern und das mit der Kamera erfasste Bild zu projizieren, und dazu eingerichtet ist, das Fahrzeug basierend auf den Fahrbefehlen zu steuern.
Steuereinrichtung gemäß Anspruch 1, wobei die Benutzereingabevorrichtung (4.1, 4.3) eine Gestenerkennungseinheit zum Erkennen von Gesten (6) des Insassen (1) als Fahrbefehle umfasst.
Steuereinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Benutzereingabevorrichtung (4.1, 4.3) ein Joystick und/oder ein Touchpad (4.1) und/oder einen Knopf umfasst.
Steuereinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Benutzereingabevorrichtung (4.1, 4.3) und/oder der Projektor (4.2) in einen Sicherheitsgurt integrierbar oder an einem Sicherheitsgurt befestigbar sind.
Steuereinheit gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Projektor (4.2) einen oder mehrere Laser umfasst und/oder dazu eingerichtet ist, das Bild als Hologramm (5) zu projizieren.
Steuereinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Benutzereingabevorrichtung (4.1, 4.3) und/oder der Projektor (4.2) über eine Drahtlosverbindung mit der Kontrolleinheit kommunizieren.
Verfahren zur Steuerung eines Fahrzeugs, zumindest die folgenden Schritte umfassend: - Erkennen einer Umgebungssituation, - Analysieren der Umgebungssituation und, basierend auf der Umgebungssituation und/oder einer Benutzereingabe eines Insassen (1) des Fahrzeugs, Projizieren eines mittels einer Kamera erfassten Bilds (5) vor den Insassen (1), - Steuern des Fahrzeugs basierend auf Fahrbefehlen des Insassen (1).
Verfahren gemäß Anspruch 7, wobei die Fahrbefehle Gesten (6) umfassen.
Verfahren gemäß Anspruch 7 oder 8, weiterhin einen Schritt umfassend zum Erkennen anhand von Bewegungen und Gesten (6) des Insassen (1), ob der Insasse (1) in einer Position ist, in der er die Steuerung des Fahrzeugs übernehmen kann.
Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Fahrbefehle und/oder Benutzereingaben und/oder darauf basierende Signale drahtlos von einer Gestenerkennungseinheit (4.3) an eine Kontrolleinheit übermittelt werden.