-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug. Das Fahrzeug weist insbesondere eine erweiterte Belüftung eines rückwärtigen Bereichs hinter den Vordersitzen auf.
-
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass eine Belüftung in eine Sitzlehne eines Fahrersitzes oder Beifahrersitzes integriert sein kann. Somit kann ein Fahrgast im Fond insbesondere von einer frontalen Belüftung des Fahrzeugs profitieren. Bei solchen Systemen wird Luft über ein Schlauchsystem dem entsprechenden Vordersitz zugeführt, so dass diese Luft über die Belüftung in der Sitzlehne in den Fond des Fahrzeugs gelangen kann. Ein derartiges System ist beispielsweise in der
EP 0 411 375 A1 beschrieben.
-
Nachteilig an dem bekannten Stand der Technik ist insbesondere, dass ein Schlauchsystem verwendet werden muss, um dem Vordersitz Frischluft zuzuführen, die über die Belüftung ausgegeben werden kann. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeug bereitzustellen, das bei einfacher und kostengünstiger Herstellung und Montage eine sichere und zuverlässige Belüftung eines rückwärtigen Fahrzeugraums ermöglicht.
-
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs. Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
-
Die Aufgabe wird somit gelöst durch ein Fahrzeug, das einen Fahrzeugsitz und ein Belüftungssystem aufweist. Das Belüftungssystem umfasst zumindest eine Versorgungsdüse, über die ein Luftstrom auf den Fahrzeugsitz leitbar ist. Der Fahrzeugsitz wiederum umfasst eine Zufuhröffnung zur Aufnahme dieses Luftstroms von der Versorgungsdüse. Außerdem umfasst der Fahrzeugsitz eine in einen rückwärtigen Fahrzeugraum gerichtete Auslassdüse. Dies bedeutet, dass die Auslassdüse Luft entgegen einer üblichen Fahrtrichtung fördert. Handelt es sich bei dem Fahrzeugsitz um einen Vordersitz, so kann mittels der Auslassdüse der Fond des Fahrzeugs erreicht werden. Es ist somit möglich, den rückwärtigen Fahrzeugraum zu belüften. Der Fahrzeugsitz umfasst außerdem einen Luftleitkanal zum Verbinden der Luftzufuhröffnung mit der Auslassdüse. Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist insbesondere keinerlei Schlauchsystem notwendig, um den Fahrzeugsitz an eine Frischluftversorgung anzuschließen. Vielmehr kann das ohnehin in dem Fahrzeug vorhandene Belüftungssystem um eine weitere Düse, um die Versorgungsdüse, erweitert werden, die Luft zu dem Fahrzeugsitz leitet. Dort kann die Luft über die Luftzufuhröffnung aufgenommen werden und über die Auslassdüse an den rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs verteilt werden. Insbesondere ist zwischen der Versorgungsdüse und der Luftzufuhröffnung keinerlei Schlauchsystem oder Ähnliches vorhanden. Der Luftstrom wird somit direkt durch einen Innenraum des Fahrzeugs geleitet und ist gegenüber dem Innenraum des Fahrzeugs nicht abgegrenzt. Außerdem ist vorteilhaft, wenn zwischen Versorgungsdüse und Luftzufuhröffnung nur ein geringer Spalt besteht.
-
Vorteilhafterweise umfasst der Luftleitkanal eine Lüftereinheit. Somit ist der Luftstrom von der Versorgungsdüse durch die Luftzufuhröffnung ansaugbar und kann über die Auslassdüse aktiv ausgegeben werden. Wird eine Lüftereinheit verwendet, so ist ein Schlauchsystem wie im Stand der Technik nicht notwendig. Vielmehr kann die über die Versorgungsdüse bereitgestellte Luft unmittelbar in die Luftzufuhröffnung des Fahrzeugsitzes gesaugt werden und dadurch, insbesondere nahezu vollständig, über die Auslassdüse in den rückwärtigen Fahrzeugraum ausgegeben werden.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Versorgungsdüse in einer Mittelkonsole des Fahrzeugs angeordnet ist. Die Luftzufuhröffnung ist an einer der Mittelkonsole zugeordneten Seitenwand des Fahrzeugsitzes angeordnet. Insbesondere ist die Luftzufuhröffnung im Bereich der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes angeordnet. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die einzige Funktion der Versorgungsdüse ist, den Luftstrom zu der Luftzufuhröffnung des Fahrzeugsitzes zu leiten. Daher ist besonders vorteilhaft, wenn die Versorgungsdüse derart an der Mittelkonsole angebracht ist, dass diese von einem Fahrer oder Passagier des Fahrzeugs nicht erreichbar und/oder nicht sichtbar ist. Somit kann einerseits erreicht werden, dass die Luft aus dem Belüftungssystem sicher und zuverlässig dem Fahrzeugsitz zugeführt werden kann, andererseits keinerlei optische Beeinträchtigungen vorhanden sind.
-
Die Versorgungsdüse weist vorteilhafterweise Luftleitelemente auf. Durch die Luftleitelemente ist der Luftstrom auf den Fahrzeugsitz lenkbar. Insbesondere lässt sich durch die Luftleitelemente sicherstellen, dass der Luftstrom auf die Luftzufuhröffnung gelenkt ist. Wird der Fahrzeugsitz verstellt, beispielsweise aufgrund einer Längsverstellung oder einer Höhenverstellung, so ändert sich auch die Position der Luftzufuhröffnung. Durch die Luftleitelemente ist sicherstellbar, dass der Luftstrom stets auf die Luftzufuhröffnung gelenkt ist. Somit kann die Luft aus der Versorgungsdüse unmittelbar an den Fahrzeugsitz übergeben werden.
-
Die Luftleitelemente sind vorteilhafterweise verstellbar ausgebildet. Somit kann der Luftstrom an eine Verstellung des Fahrzeugsitzes nachgeführt werden. Damit ist die von der Versorgungsdüse bereitgestellte Luft effizient von dem Fahrzeugsitz an den rückwärtigen Fahrzeugraum ausgebbar. Verluste bei der Aufnahme des Luftstroms von der Versorgungsdüse durch die Luftzufuhröffnung sind minimiert.
-
Die Versorgungsdüse ist vorteilhafterweise unmittelbar benachbart zu der Luftzufuhröffnung ausgebildet. Da zwischen Versorgungsdüse und Luftzufuhröffnung insbesondere keinerlei Schlauch oder ähnlicher Verbinder vorhanden ist, erfolgt ein Übertragen des Luftstroms durch den Fahrzeuginnenraum. Durch das unmittelbar benachbarte Anordnen von Versorgungsdüse und Luftzufuhröffnung ist erreicht, dass ein Übertragungsweg minimiert ist. Somit kann der Luftstrom sicher und zuverlässig der Luftzufuhröffnung zugeführt werden, um über die Auslassdüse an den rückwärtigen Fahrzeugraum ausgegeben zu werden.
-
Zwischen der Versorgungsdüse und der Luftzufuhröffnung verbleibt vorteilhafterweise ein Freiraum. Durch diesen Freiraum ist sichergestellt, dass keinerlei Übertragungsmittel, wie beispielsweise ein Schlauch oder ein Kanal, vorhanden ist. Somit ist der Fahrzeugsitz von dem Belüftungssystem des Fahrzeugs getrennt. Dies vereinfacht einen Aufbau und eine Herstellung des Fahrzeugs. Durch den Luftstrom zwischen Versorgungsdüse und Luftzufuhröffnung ist dennoch sichergestellt, dass der Fahrzeugsitz mit Luft aus dem Belüftungssystem des Fahrzeugs versorgbar ist.
-
Die Auslassdüse weist bevorzugt eine Hohlzylinderform mit einer hohlen Wandung auf. Die hohle Wandung umschließt einen Innenraum, wobei der Innenraum mit dem Luftleitkanal des Fahrzeugsitzes gekoppelt ist. Somit lässt sich die Luft, die über die Luftzufuhröffnung aufgenommen wird, in den Innenraum überführen. Die hohle Wandung ist zu dem Innenvolumen der Hohlzylinderform hin geöffnet. Somit kann die Luft aus dem Innenraum durch die Öffnung zu dem Innenvolumen der Hohlzylinderform gelangen. Auf diese Weise ist insbesondere ein Luftstrom durch das Innenvolumen der Hohlzylinderform erreichbar.
-
Besonders vorteilhaft weist die Wandung einen tragflächenförmigen Querschnitt auf. Somit umfasst die Wandung eine Profilnase und eine Endleiste, wobei die Wandung an der Profilnase zu dem Innenvolumen hin geöffnet ist. Somit kann die Luft aus dem Innenraum der Wandung zu dem Innenvolumen strömen. Da dies an der Profilnase erfolgt, verläuft der Luftstrom weiter entlang der Wandung, wodurch die Luft von der Profilnase zu der Endleiste geleitet wird. Es ist vorgesehen, dass der Durchmesser des Innenvolumens an der Endleiste größer ist als an anderen Stellen, insbesondere an der Profilnase. Auf diese Weise wird insbesondere ein zusätzlicher Luftstrom durch das Innenvolumen der Hohlzylinderform gesaugt, so dass zusätzlich zu dem Luftstrom, der aus dem Innenraum der hohlen Wandung in das Innenvolumen der Hohlzylinderform gelangt, ein weiterer Luftstrom vorhanden ist. Außerdem erfolgt vorteilhafterweise das Einmischen von Luft außerhalb des Innenvolumens der Hohlzylinderform. So stellt die Endleiste insbesondere einen Austritt der Luftströmung dar. Stromabwärts der Endleiste erfolgt ein Einmischen von Umgebungsluft in den Luftstrom, so dass wiederum ein Vergrößern des Luftstroms stattfindet. Durch die Auslassdüse 6 ist somit bereits bei einem geringen Massestrom durch die Luftzufuhröffnung und den Luftleitkanal ein hoher Massestrom von Luft in den rückwärtigen Fahrzeugraum erreichbar. Damit kann der Fahrzeugsitz einfach und aufwandsarm aufgebaut werden, insbesondere ist eine Lüftereinheit mit reduzierter Leistung ausreichend, um Luft aus der Auslassdüse in den rückwärtigen Fahrzeugraum strömen zu lassen.
-
Das Belüftungssystem umfasst bevorzugt ein Klimaanlagenmodul. Durch das Klimaanlagenmodul lässt sich die Luft kühlen, so dass ein gekühlter Luftstrom aus der Versorgungsdüse ausgegeben werden kann. Damit kann auch gekühlte Luft in den rückwärtigen Fahrzeugbereich durch die Auslassdüse 6 gelangen, wodurch der rückwärtige Bereich des Fahrzeugs gekühlt werden kann. Dies erfolgt bei gleichzeitigem Verzicht eines expliziten Anschlusses des Fahrzeugsitzes an das Belüftungssystem, beispielsweise über einen Schlauch. Somit ist das Fahrzeug einfach und aufwandsarm fertigbar, erlaubt gleichzeitig aber einen erhöhten Komfort insbesondere von Passagieren im rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs.
-
Bevorzugt weist der Fahrzeugsitz ein Sitzbelüftungssystem auf. Das Sitzbelüftungssystem ist mit dem Luftleitkanal gekoppelt, indem der Luftleitkanal einen Abzweig zu dem Sitzbelüftungssystem aufweist. Der Abzweig kann insbesondere stromaufwärts oder stromabwärts einer zuvor beschriebenen Lüftereinheit angeordnet sein. Vorteilhafterweise ist der Abzweig drosselbar und weist besonders vorteilhaft eine Luftklappe auf. Die Luftklappe kann insbesondere motorisch betrieben sein. Durch den Abzweig ist der über die Luftzufuhröffnung aufgenommene Luftstrom teilweise oder vollständig zur Sitzbelüftung und/oder Sitztemperierung des Fahrzeugsitzes verwendbar. Je nach dem, ob der Abzweig stromaufwärts oder stromabwärts der Lüftereinheit angeordnet ist, kann die Sitzbelüftung und/oder Sitztemperierung somit mit oder ohne Unterstützung der Lüftereinheit erfolgen. Besonders vorteilhaft ist ein, insbesondere drosselbarer, Abzweig sowohl stromaufwärts als auch stromabwärts der Lüftereinheit vorhanden, so dass wahlweise eine Sitzbelüftung und/oder Sitztemperierung mit oder ohne Gebläseunterstützung erfolgen kann. In jedem Fall kann die Sitzbelüftung und/oder Sitztemperierung über die klimatisierte Luft der Fahrzeug-Klimaanlage temperiert werden. Somit können insbesondere Sitzheizung oder Sitzklimatisierung des Fahrzeugsitzes entfallen.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 2 eine schematische Ansicht von zwei Fahrzeugsitzen des Fahrzeugs gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 3 eine schematische Darstellung der Auslassdüse der Fahrzeugsitze des Fahrzeugs gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- 4 eine weitere schematische Ansicht der Auslassdüse der Fahrzeugsitze des Fahrzeugs gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
1 zeigt schematisch ein Fahrzeug 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Fahrzeug1 umfasst einen Fahrzeugsitz 2. Der Fahrzeugsitz 2 dient zum Belüften eines rückwärtigen Bereichs 14 des Fahrzeugs 1. In dem rückwärtigen Bereich 14 sind insbesondere Passagiere vorhanden, für die oftmals keine eigene oder keine ausreichende Belüftung zur Verfügung steht. Insbesondere ist eine Versorgung durch eine Klimaanlage gekühlte Luft nur sehr eingeschränkt möglich. Bei dem rückwärtigen Bereich 14 handelt es sich insbesondere um einen solchen Bereich des Fahrzeugs 1, der bezüglich auf eine übliche Fahrtrichtung des Fahrzeugs 1 hinter den Vordersitzen des Fahrzeugs 1 liegt.
-
2 zeigt schematisch zwei Fahrzeugsitze 2, die insbesondere Vordersitze des Fahrzeugs 1 sind. Somit stellt einer der Fahrzeugsitze 2 einen Fahrersitz und der andere der Fahrzeugsitze 2 einen Beifahrersitz dar. Jeder der Fahrzeugsitze weist eine Sitzfläche 15 sowie eine Sitzlehne 16 auf. An der Sitzlehne 16 ist jeweils eine Auslassdüse 6 angeordnet, um Luft in den rückwärtigen Bereich 14 des Fahrzeugs 1 zu übertragen. Diese Luft wird zuvor über eine Luftzufuhröffnung 5 des jeweiligen Fahrzeugsitzes 2 aufgenommen. Die Luftzufuhröffnung 5 ist über einen Luftleitkanal 7 mit der Auslassdüse 6 gekoppelt. Innerhalb des Luftleitkanals 7 ist vorteilhafterweise eine Lüftereinheit 8 angeordnet, um Luft aktiv durch die Luftzufuhröffnung 5 anzusaugen und über die Auslassdüse 6 auszugeben.
-
Das Fahrzeug 1 weist außerdem ein Belüftungssystem 3 auf, wobei schematisch lediglich ein Teilbereich des Belüftungssystems 3 in einer Mittelkonsole 9 des Fahrzeugs 1 dargestellt ist. Das Belüftungssystem 3 umfasst insbesondere eine Frischluftansaugung des Fahrzeugs 1 sowie ein Klimaanlagenmodul. Somit lässt sich innerhalb des Fahrzeugs 1 gekühlte Luft ausgeben. Um auch den rückwärtigen Bereich 14 des Fahrzeugs 1 mit gekühlter Luft zu versorgen, weist die Mittelkonsole 9 für jeden Fahrzeugsitz 2 eine Versorgungsdüse 4 auf. Es ist vorgesehen, dass die Luftzufuhröffnungen 5 der Fahrzeugsitze 2 auf der Mittelkonsole 9 zugewandten Seitenwand 19 des jeweiligen Fahrzeugsitzes 2 angeordnet sind. Somit ist ermöglicht, dass ein Luftstrom der Versorgungsdüsen 4 direkt zu den Luftzufuhröffnungen 5 gelangt. Durch die Lüftereinheit 8 des jeweiligen Fahrzeugsitzes erfolgt ein Ansaugen des Luftstroms aus der Versorgungsdüse 4, so dass über die Auslassdüse 6 gekühlte Luft des Belüftungssystems 3 des Fahrzeugs 1 ausgegeben werden kann.
-
Die Fahrzeugsitze 2 weisen vorteilhafterweise ein Sitzbelüftungssystem 20 auf. In 2 ist ein solches Sitzbelüftungssystem 20 schematisch für einen der Fahrzeugsitze 2 gezeigt. Das Sitzbelüftungssystem 20 ist über einen Abzweig mit dem Luftleitkanal 7 gekoppelt. Das Sitzbelüftungssystem umfasst eine Vielzahl von Öffnungen in dem Fahrzeugsitz 2, wobei besagte Öffnungen sowohl in der Sitzfläche 15 als auch in der Sitzlehne 16 vorhanden sein können. Durch diese Öffnungen kann Luft aus dem Fahrzeugsitz 2 ausströmen und zu dem Benutzer des Fahrzeugsitzes 2 gelangen.
-
Das Sitzbelüftungssystem 20 kann den Abzweig von dem Luftleitkanal 7 stromaufwärts und/oder stromabwärts der Lüftereinheit 8 aufweisen. Insbesondere ist jeder Abzweig drosselbar, was beispielsweise durch eine motorisch betriebene Luftklappe realisiert sein kann. Durch einen Abzweig stromaufwärts der Lüftereinheit 8 kann die über die Luftzufuhröffnung 5 aufgenommene Luft, d.h. der in die Luftzufuhröffnung 5 eingeblasene Luftstrom, ganz oder teilweise zur Sitzbelüftung des Fahrzeugsitzes 2 verwendet werden. Ist der Abzweig stromabwärts der Lüftereinheit 8 angeordnet, so kann besagte Sitzbelüftung zusätzlich durch die Lüftereinheit 8 unterstützt werden. Wiederum kann der Luftstrom ganz oder teilweise zur Sitzbelüftung verwendet werden. Besonders vorteilhaft kann das Sitzbelüftungssystem 20 jeweils einen Abzweig stromaufwärts und stromabwärts der Lüftereinheit 8 aufweisen, wobei wahlweise jeder der Abzweige zur Zufuhr von Luft zu dem Sitzbelüftungssystem 20 verwendet werden kann.
-
Durch den Abzweig zu dem Sitzbelüftungssystem 20 ist es ermöglicht, den Fahrzeugsitz 2 über klimatisierte Luft der Klimaanlage des Fahrzeugs 1 zu belüften und damit zu temperieren. Somit ist einerseits ein Kühlen, andererseits auch ein Erwärmen des Fahrzeugsitzes 2 einfach und aufwandsarm ermöglicht. Eine zusätzliche Sitzheizung oder eine zusätzliche Sitzklimatisierung ist daher nicht notwendig.
-
Üblicherweise sind die Fahrzeugsitze 2 als Vordersitze des Fahrzeugs 1 verstellbar ausgebildet. So ist einerseits eine Längsverstellung parallel zu einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs 1 möglich. Auch ist eine Höhenverstellung senkrecht zu der Fahrtrichtung des Fahrzeugs 1 ermöglicht. Um dennoch sicherstellen zu können, dass die Luft des Belüftungssystems 3 über die Versorgungsdüsen 4 zu der Luftzufuhröffnung 5 gelangen kann, weisen die Versorgungsdüsen 4 in der Mittelkonsole 9 wie in 3 gezeigt bevorzugt Luftleitelemente 10 auf. Die Luftleitelemente 10 sind verstellbar ausgebildet und ermöglichen somit den Luftstrom stets auf die Luftzufuhröffnung 5 zu lenken, unabhängig davon, in welcher konkreten Position sich der Fahrzeugsitz 2 befindet.
-
Es ist somit ermöglicht, dass ein Luftstrom von der Versorgungsdüse 4 sicher und zuverlässig zu der Luftzufuhröffnung 5 gelangt. Daher sind keine weitergehenden Maßnahmen notwendig, die eine Übertragung von Luft zwischen Versorgungsdüse 4 und Luftzufuhröffnung 5 ermöglichen. Insbesondere kann auf einen Schlauch verzichtet werden. Damit ist der Fahrzeugsitz 2 von dem Belüftungssystem 3 getrennt, da insbesondere ein Zwischenraum zwischen der Luftzufuhröffnung 5 und der Versorgungsdüse 4 verbleibt. Dennoch ist durch den Luftstrom zwischen Versorgungsdüse 4 und Luftzufuhröffnung 5 ermöglicht, dass gekühlte Luft von dem Belüftungssystem 3 des Fahrzeugs 1 zu der Auslassdüse 6 gelangen kann.
-
Die Auslassdüse 6 weist vorteilhafterweise eine spezielle Form auf, um einen großen Luftstrom in den rückwärtigen Bereich 14 des Fahrzeugs 1 zu ermöglichen. Eine beispielhafte Form ist in 4 schematisch dargestellt. Es ist vorgesehen, dass die Auslassdüse 6 hohlzylinderförmig ausgebildet ist, wobei die Hohlzylinderform ein Innenvolumen 13 umschließt. Eine Wandung 11 des Hohlzylinders ist ebenfalls hohl ausgebildet und umschließt somit einen Innenraum 12. Ein Querschnitt der Wandung 11 weist die Form eines Tragflächenprofils auf, so dass sich die Hohlzylinderform zwischen einer Profilnase 18 und einer Endleiste 17 erstreckt. Im Bereich der Profilnase 18 ist die Wandung 11 geöffnet, so dass der Innenraum 12 mit dem Innenvolumen 13 verbunden ist.
-
Der Innenraum 12 ist mit dem Luftleitkanal 7 gekoppelt, so dass die Luft, die über die Luftzufuhröffnung 5 aufgenommen wurde, in den Innenraum 12 leitbar ist. Von dem Innenraum 12 gelangt die Luft an der Profilnase 18 in das Innenvolumen 13. Aufgrund der Tragflächenprofilform der Wandung 11 strömt die dem Innenraum 12 entweichende Luft entlang der Wandung 11 zu der Endleiste 17, wobei aufgrund der sich verändernden Innendurchmesserverhältnisse des Innenvolumens 13 Luft über die profilnasenseitige Stirnseite der Hohlzylinderform in das Innenvolumen 13 gesaugt wird. Dadurch wird erreicht, dass ein Luststrom, der die Auslassdüse 6 an der Endleiste 17 verlässt, gegenüber dem Luftstrom innerhalb des Luftleitkanals 7 vergrößert ist. Zusätzlich erfolgt ein Einmischen von Umgebungsluft in den Luftstrom, nachdem dieser die Auslassdüse 6 verlassen hat. Dadurch erfolgt ein weiteres Vergrößern des Luftstroms aus der Auslassdüse 6.
-
Das Fahrzeug 1 gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung erlaubt somit ein einfaches und aufwandsarmes Bereitstellen von Fahrzeugsitzen 2, die eine Belüftung des rückwärtigen Bereichs 14 des Fahrzeugs 1 ermöglichen. Die Fahrzeugsitze 1 müssen nicht über Schläuche oder ähnliche Elemente mit einem Belüftungssystem 3 des Fahrzeugs 1 verbunden werden. Dennoch kann der rückwärtige Bereich 14 mit durch das Belüftungssystem 3 gekühlter Luft versorgt werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrzeugsitz
- 3
- Belüftungssystem
- 4
- Versorgungsdüse
- 5
- Luftzufuhröffnung
- 6
- Auslassdüse
- 7
- Luftleitkanal
- 8
- Lüftereinheit
- 9
- Mittelkonsole
- 10
- Luftleitelement
- 11
- Wandung
- 12
- Innenraum
- 13
- Innenvolumen
- 14
- rückwärtiger Bereich
- 15
- Sitzfläche
- 16
- Sitzlehne
- 17
- Endleiste
- 18
- Profilnase
- 19
- Seitenwand
- 20
- Sitzbelüftungssystem
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-