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Die Erfindung betrifft ein Wischwassersystem für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1, aufweisend wenigstens einen im Motorraum des Kraftfahrzeugs anordbaren Wischwasserbehälter.
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Die
US 2016/167625 A1 offenbart eine Halterung für einen entfernbaren, auswechselbaren Behälter für Scheibenwaschflüssigkeit, wobei die Halterung zur Befestigung an einem Fahrzeug ausgebildet ist und ein Gehäuse für einen oder mehrere Behälter aufweist. Das Gehäuse ist ausgebildet, um das wiederholte Einsetzen und Entfernen des Behälters/der Behälter zu ermöglichen. An der Halterung kann eine Pumpe zum Pumpen von Waschflüssigkeit von dem Behälter zu Waschflüssigkeitsdüsen angeordnet sein.
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Ein Kraftfahrzeug ist üblicherweise mit einem Wischwassersystem ausgestattet, um bei Bedarf eine Reinigung einer Scheibe und/oder von Scheinwerfern des Kraftfahrzeugs vornehmen zu können. Hierzu wird das Wischwasser üblicherweise auf die Scheibe bzw. die Scheinwerfer aufgesprüht. Gleichzeitig kann ein Reinigungsvorgang mittels eines Wischers durchgeführt werden.
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Ein Wischwassersystem weist einen in einem Motorraum des Kraftfahrzeugs verbauten Wischwasserbehälter auf, dem das Wischwasser mittels einer Wischwasserpumpe des Wischwassersystems entnehmbar ist, mit der das Wischwasser zu Düsen des Wischwassersystems pumpbar ist, mit denen das Wischwasser auf die Scheibe bzw. die Scheinwerfer aufsprühbar ist.
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Je nach Gebrauch des Wischwassersystems muss Wischwasser von Zeit zu Zeit in den Wischwasserbehälter nachgefüllt werden. Dass ein solcher Nachfüllvorgang erforderlich ist, wird einem Fahrer des Kraftfahrzeugs üblicherweise angezeigt, wozu das Wischwassersystem einen an dem Wischwasserbehälter angeordneten Füllstandsensor aufweist, dessen Sensorsignale von einer Fahrzeugelektronik ausgewertet werden, um feststellen zu können, ob der momentane Füllstand des Wischwasserbehälters unter einem minimalen Füllstandwert liegt. Ist dies der Fall, gibt die Fahrzeugelektronik ein optisches, und gegebenenfalls zusätzlich ein akustisches, Signal aus, das dem Fahrer anzeigt, dass in Kürze ein Nachfüllvorgang durchgeführt werden sollte.
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Zur Durchführung eines solchen Nachfüllvorgangs muss zunächst eine Motorhaube in einen Offenzustand verschwenkt und in diesem festgelegt werden, um den Motorraum und den darin angeordneten Wischwasserbehälter zugänglich zu machen. Anschließend wird ein an einem Einfüllstutzen des Wischwasserbehälters angeordneter Verschluss von dem Einfüllstutzen entfernt, wonach Wischwasser in den Wischwasserbehälter eingefüllt werden kann.
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In manchen Ländern ist der Wischwasserverbrauch eines Kraftfahrzeugs höher als in anderen Ländern. Insbesondere in Ländern, wie beispielsweise in Russland, Kanada oder Alaska, in denen es relativ lange Frostperioden gibt, ist der Wischwasserverbrauch eines Kraftfahrzeugs, insbesondere im Winter, deutlich höher. In Russland werden Straßen beispielsweise mit einer chemischen Flüssigkeit enteist, die Schotter und Salz enthält. Hierdurch wird das Äußere eines unter entsprechenden Umgebungsbedingungen betriebenen Kraftfahrzeugs sehr schnell und stark verschmutzt. Dies führt wiederum dazu, dass ein Wischwassersystem zum Reinigen einer Frontscheibe des Kraftfahrzeugs häufig benutzt werden muss und dass bei jeder Benutzung des Wischwassersystems eine relativ große Menge an Wischwasser auf die Frontscheibe gesprüht werden muss, um die starke Verschmutzung der Frontscheibe zu beseitigen. Dies geht wiederum mit einem relativ häufigen Nachfüllen des Wischwasserbehälters in relativ kurzen Zeitabständen einher. Wegen der starken Verschmutzung des Äußeren des Kraftfahrzeugs und dem Erfordernis, zum Nachfüllen des Wischwasserbehälters die Motorhaube handhaben zu müssen, ist eine Verschmutzung der Kleidung der Wischwasser nachfüllenden Person recht wahrscheinlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Instandhaltungsaufwand eines Kraftfahrzeugs zu reduzieren und zu vereinfachen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Wischwassersystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, das wenigstens einen in einem Kofferraum des Kraftfahrzeugs anordbaren Wischwasserzusatzbehälter, wenigstens eine den Wischwasserzusatzbehälter mit dem Wischwasserbehälter verbindende Wischwasserleitung und wenigstens eine an der Wischwasserleitung angeordnete, mit einem elektrischen Energiespeicher des Kraftfahrzeugs verbindbare Pumpe zum Pumpen von Wischwasser aus dem Wischwasserzusatzbehälter in den Wischwasserbehälter aufweist.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale sowie Maßnahmen in beliebiger technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Erfindungsgemäß kann der Wischwasserbehälter nachgefüllt werden, indem Wischwasser bei Bedarf mittels der Pumpe aus dem im Kofferraum angeordneten Wischwasserzusatzbehälter in den Wischwasserbehälter gepumpt wird. Hierdurch ist es nicht erforderlich, zum Nachfüllen des Wischwasserbehälters die Motorhaube handzuhaben, was das Risiko einer Verschmutzung der Kleidung einer den Nachfüllvorgang durchführenden Person deutlich verringert. Stattdessen muss lediglich der Wischwasserzusatzbehälter im Kofferraum von Zeit zu Zeit nachgefüllt oder gegen einen befüllten Behälter ausgetauscht werden, was deutlich einfacher möglich ist. Zudem birgt ein Öffnen eines Kofferraums in der Regel keine Gefahr, dass die Kleidung einer den Kofferraum öffnenden Person verschmutzt wird, insbesondere dann nicht, wenn das Kraftfahrzeug über einen automatischen Öffnungsmechanismus verfügt, mit dem eine Kofferraumklappe automatisch in eine Offenstellung und gegebenenfalls auch zurück verschwenkt werden kann. Das Nachfüllen eines in einem Kofferraum angeordneten Behälters oder der Austausch des geleerten Behälters durch einen gefüllten Behälter ist deutlich einfacher durchführbar als ein Nachfüllen eines in einem Motorraum angeordneten Behälters, so dass mit der Erfindung der Instandhaltungsaufwand des Kraftfahrzeugs, der das Nachfüllen von Wischwasser umfasst, insgesamt reduziert und vereinfacht wird.
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Der in dem Kofferraum anordbare Wischwasserzusatzbehälter kann beispielsweise ein Kunststoffbehälter sein. Das Aufnahmevolumen des Wischwasserzusatzbehälters kann größer als dasjenige des in dem Motorraum angeordneten Wischwasserbehälters sein. Die Wischwasserleitung kann beispielsweise ein flexibler Kunststoffschlauch sein. Die Pumpe ist zum Pumpen von Wischwasser aus dem Wischwasserzusatzbehälter in den Wischwasserbehälter mit dem elektrischen Energiespeicher des Kraftfahrzeugs verbindbar, um von diesem mit elektrischer Energie versorgt zu werden. Der im Motorraum anordbare Wischwasserbehälter kann beispielsweise ebenfalls als Kunststoffbehälter ausgebildet sein. Der Wischwasserbehälter kann herkömmlich ausgebildet sein.
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Das erfindungsgemäße Wischwassersystem weist zusätzlich wenigstens eine Wischwasserpumpe auf, mit der in dem Wischwasserbehälter enthaltenes Wischwasser aus diesem abpumpbar und Düsen des Wischwassersystems zuführbar ist, mit denen wenigstens eine Scheibe und/oder die Frontscheinwerfer des Kraftfahrzeugs mit dem Wischwasser beaufschlagbar sind. Durch das erfindungsgemäße Vorhandensein von zwei getrennten Behältern zum Bevorraten von Wischwasser kann mit dem Kraftfahrzeug eine deutlich größere Wischwassermenge mitgeführt werden. Dabei meint der Begriff „Wischwasser“ im Rahmen der Erfindung eine Flüssigkeit, die entweder nur aus Wasser besteht oder die zusätzlich zu Wasser wenigstens ein Zusatzmittel, beispielsweise ein Reinigungsmittel und/oder Frostschutzmittel, enthält.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist an einem Ende der Wischwasserleitung eine Verbindungseinheit angeordnet, über die die Wischwasserleitung mit einem Nachfüllstutzen des Wischwasserbehälters verbunden ist. Die Verbindungseinheit ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie entsprechend einem herkömmlich mit dem Nachfüllstutzen verbundenen Verschluss mit dem Nachfüllstutzen verbunden werden kann. Beispielsweise kann die Verbindungseinheit als Deckel mit einem Innengewinde ausgebildet sein, das auf ein Außengewinde an dem Nachfüllstutzen geschraubt werden kann. Alternativ kann die Verbindungseinheit als Deckel ausgebildet sein, der eine teilweise oder vollständig umlaufend angeordnete, radial nach innen weisende Schulter aufweist, die unter zumindest teilweiser elastischer Verformung der Verbindungseinheit über eine teilweise oder vollständig umlaufend an dem Nachfüllstutzen ausgebildete, radial nach außen weisende Schulter gepresst werden, um eine Schnappverbindung zwischen der Verbindungseinheit und dem Nachfüllstutzen auszubilden. Von Vorteil ist hierbei, dass zur Realisierung des Wischwassersystems ein herkömmlicher Wischwasserbehälter verwendet werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der Wischwasserzusatzbehälter zerstörungsfrei lösbar mit der Wischwasserleitung verbunden ist. Hierdurch kann der Wischwasserzusatzbehälter bei Bedarf, beispielsweise zur Sommerzeit, von der Wischwasserleitung gelöst und aus dem Kofferraum entfernt werden, um Laderaum für andere Objekte freizugeben. Die Verbindung zwischen dem Wischwasserzusatzbehälter und der Wischwasserleitung kann beispielsweise entsprechend der oben beschriebenen Verbindung zwischen der Wischwasserleitung und dem Wischwasserbehälter ausgebildet sein. Zielführend ist, wenn die jeweilige Verbindung als Universalverbindung, man könnte auch sagen als Universaladapter ausgeführt ist, so dass eine einzige Verbindungsart mit allen möglichen Behältern und/oder Leitungen kompatibel ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Wischwassersystem wenigstens einen an dem Wischwasserbehälter angeordneten Füllstandsensor zum Erfassen eines Füllstands des Wischwasserbehälters und wenigstens eine mit dem Füllstandsensor verbundene Elektronikeinheit auf, wobei die Elektronikeinheit eingerichtet ist, aus Sensorsignalen des Füllstandsensors zu ermitteln, ob der Füllstand des Wischwasserbehälters unter einem minimalen Füllstandwert liegt oder nicht, und eine elektrische Energieversorgung der Pumpe für einen Zeitraum vorgegebener Länge einzuschalten, wenn der Füllstand des Wischwasserbehälters unter dem minimalen Füllstandwert liegt. Hiernach wird das Pumpen von Wischwasser von dem Wischwasserzusatzbehälter in den Wischwasserbehälter automatisch initiiert und für den Zeitraum vorgegebener Länge durchgeführt, und zwar in Abhängigkeit davon, ob der momentane Füllzustand des Wischwasserbehälters ein Nachfüllen mit Wischwasser erfordert. Die Elektronikeinheit kann beispielsweise zu diskreten Zeitpunkten oder ununterbrochen das jeweils von dem Füllstandsensor erzeugte Signal, das individuell einem bestimmten Füllstand zugeordnet ist, mit dem minimalen Füllstandwert vergleichen, um feststellen zu können, ob der Füllstand des Wischwasserbehälters unter einem minimalen Füllstandwert liegt oder nicht. Die Elektronikeinheit kann hierzu wenigstens einen Mikroprozessor, auf dem ein entsprechender Auswertungsalgorithmus ausführbar ist, und wenigstens einen elektronischen Speicher aufweisen, in dem der minimale Füllstandwert abrufbar gespeichert ist. Die Elektronikeinheit kann durch eine Software-Implementierung in eine vorhandene Fahrzeugelektronik realisiert werden. Alternativ kann die Elektronikeinheit als separate Baueinheit ausgebildet sein, die mit der Fahrzeugelektronik verbindbar ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Elektronikeinheit eingerichtet, einen momentanen Stromverbrauch der Pumpe zu überwachen, unter Berücksichtigung des momentanen Stromverbrauchs der Pumpe zu ermitteln, ob der Wischwasserzusatzbehälter leer ist oder nicht, und die Pumpe abzuschalten und ein Warnsignal auszugeben, wenn der Wischwasserzusatzbehälter leer ist. Hierdurch wird zuverlässig verhindert, dass die Pumpe über einen längeren Zeitraum im Leerlauf betrieben wird, was unnötig elektrische Energie verbrauchen würde und zudem störende Geräusche im Fahrgastinnenraum des Kraftfahrzeugs erzeugen könnte. Zudem kann insbesondere der Fahrer des Kraftfahrzeugs rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht werden, dass in Kürze eine Nachfüllung des Wischwasserzusatzbehälters erfolgen sollte. Das Warnsignal kann ein akustisches Signal, ein optisches Signal, ein haptisches Signal oder eine Kombination aus wenigstens zwei dieser Signalarten sein. Die Pumpe weist einen Nennstromverbrauch auf, wenn sie das Wischwasser von dem Wischwasserzusatzbehälter zu dem Wischwasserbehälter pumpt. Hingegen beträgt der momentane Stromverbrauch der Pumpe im Leerlauf, also wenn die Pumpe eingeschaltet ist, ohne Wischwasser zu pumpen, weniger als die Hälfte des Nennstromverbrauchs. Zudem sind noch die folgenden beiden Situationen zu unterscheiden, bei denen der momentane Stromverbrauch der Pumpe von dem Nennstromverbrauch abweicht. Eine erste Situation ist der Pumpzustand zwischen dem Einschaltzeitpunkt der Pumpe und dem Zeitpunkt, ab dem die Pumpe nach einem Ansaugen von Wischwasser tatsächlich beginnt, Wischwasser zu dem Wischwasserbehälter zu pumpen. Eine zweite Situation ist der Pumpzustand bei eingeschalteter Pumpe und leerem Wischwasserzusatzbehälter. Wenn die Elektronikeinheit erfasst, dass der momentane Füllstand des Wischwasserbehälters unter dem minimalen Füllstandwert liegt, und wenn die Elektronikeinheit daraufhin die Pumpe einschaltet, ist es von Vorteil, wenn die Pumpe zumindest solange eingeschaltet gehalten bleibt, dass zwischen den beiden vorgenannten Situationen unterschieden werden kann, um nicht ein Warnsignal auszugeben und die Pumpe abzuschalten, obwohl in dem Wischwasserzusatzbehälter eine zur Versorgung des Wischwasserbehälters ausreichende Menge an Wischwasser vorhanden ist. Die Elektronikeinheit ist daher vorzugsweise eingerichtet, die Pumpe über einen entsprechend langen Zeitraum eingeschaltet zu halten, um die Pumpe ausschließlich dann abzuschalten, wenn tatsächlich der Wischwasserzusatzbehälter leer ist.
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Vorteilhafterweise ist die Elektronikeinheit eingerichtet, eine Menge des von dem Wischwasserzusatzbehälter zu dem Wischwasserbehälter gepumpten Wischwassers auf Basis eines Zeitraums zu ermitteln, in dem die Pumpe eingeschaltet ist. Da die Elektronikeinheit den Einschaltzeitpunkt der Pumpe festlegt und die Pumpe über den Zeitraum eingeschaltet hält, kann die Elektronikeinheit, beispielsweise mittels eines Zählwerks, die seit dem Einschaltzeitpunkt vergangene Zeit ermitteln und auf Basis einer bekannten Pumpleistung (z.B. ml/s) und der vergangenen Zeit, beispielsweise aus der Beziehung „momentane gepumpte Wischwassermenge = vergangene Zeit • ml/s“, die momentane Menge des von dem Wischwasserzusatzbehälter zu dem Wischwasserbehälter gepumpten Wischwassers bestimmen. Dabei kann die Elektronikeinheit eingerichtet sein, die Pumpe abzuschalten, wenn die momentane Menge des von dem Wischwasserzusatzbehälter zu dem Wischwasserbehälter gepumpten Wischwassers einen vorgegebenen Maximalwert erreicht hat.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Elektronikeinheit eingerichtet ist, zu ermitteln, ob das Kraftfahrzeug gestartet wird oder nicht, bei jedem Kraftfahrzeugstart zu ermitteln, ob der Füllstand des Wischwasserbehälters unter einem minimalen Füllstandwert liegt oder nicht, und bei Vorliegen eines Kraftfahrzeugstarts und eines unter dem minimalen Füllstandwert liegenden Füllstands des Wischwasserbehälters zu ermitteln, ob der Wischwasserzusatzbehälter leer ist oder nicht. Hierzu schaltet die Elektronikeinheit die Pumpe zumindest über den oben beschriebenen Zeitraum vorgegebener Länge ein. Es wird also bei jedem Kraftfahrzeugstart geprüft, ob der Wischwasserzusatzbehälter leer ist oder nicht, wobei die Pumpe zum Pumpen von Wischwasser zu dem Wischwasserbehälter eingeschaltet gehalten wird, wenn die Elektronikeinheit erfasst, dass der Wischwasserzusatzbehälter nicht leer ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Wischwassersystem wenigstens eine zumindest mittelbar mit einem Pluspol des elektrischen Energiespeichers des Kraftfahrzeugs verbindbare positive elektrische Leitung, wenigstens einen an der positiven elektrischen Leitung angeordneten, mit der Elektronikeinheit ansteuerbaren Schalter, wenigstens eine zumindest mittelbar mit einem Minuspol des elektrischen Energiespeichers des Kraftfahrzeugs verbindbare negative elektrische Leitung und wenigstens einen an der negativen elektrischen Leitung angeordneten Messwiderstand, der zum Erfassen des momentanen Stromverbrauchs der Pumpe elektrisch mit der Elektronikeinheit verbunden ist, auf. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung, bei der eine elektrische Verbindung der Elektronikeinheit über zwei Kabel gegeben ist, gegenüber einer Ausgestaltung, bei der der Messwiderstand an einer positiven elektrischen Leitung angeordnet ist und die Elektronikeinheit über lediglich ein Kabel mit der Pumpe verbunden ist, ist, dass die Überwachung des momentanen Stromverbrauchs der Pumpe robuster gegenüber Schwankungen der Versorgungsspannung ist und dass weniger elektrische Bauteile benötigt werden. Zudem liegt die über den Messwiderstand gemessene elektrische Spannung zwischen 0 V und 1 V, wodurch die Elektronikeinheit vor hohen Spannungseingaben geschützt wird.
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Die obige Aufgabe wird des Weiteren durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst, dessen Wischwassersystem nach einer der vorgenannten Ausgestaltungen oder einer Kombination von wenigstens zwei dieser Ausgestaltungen miteinander ausgebildet ist.
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Mit dem Kraftfahrzeug sind die oben mit Bezug auf das Wischwassersystem genannten Vorteile entsprechend verbunden. Im Kofferraum kann wenigstens eine Befestigungseinrichtung zum positionssicheren Befestigen des Wischwasserzusatzbehälters an dem Kraftfahrzeug angeordnet sein. Hierdurch kann der Wischwasserzusatzbehälter beispielsweise an einer Seitenwand des Kofferraums festgelegt sein. Die Wischwasserleitung kann beispielsweise entlang einer Seite des Kraftfahrzeugs, an der der Wischwasserzusatzbehälter angeordnet ist, vom Heck des Kraftfahrzeugs bis in den Motorraum verlegt sein. Beispielsweise kann die Wischwasserleitung entlang eines Seitenschwellers oder durch einen Seitenschweller des Kraftfahrzeugs geführt sein. Die Pumpe kann beispielsweise ebenfalls in dem Kofferraum oder in dem Motorraum angeordnet sein.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden Figurenbeschreibung offenbart. Es zeigen
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug,
- 2 eine schematische Darstellung von Details eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Wischwassersystem und
- 3 eine Darstellung eines Betriebsablaufs eines weiteren Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1. Das Kraftfahrzeug 1 weist einen frontseitigen Motorraum 2 und einen heckseitigen Kofferraum 3 auf. Zudem weist das Kraftfahrzeug 1 ein Wischwassersystem 4 zum Beaufschlagen einer frontseitigen Scheibe 5 und einer heckseitigen Scheibe 6 mit Wischwasser auf. Zudem kann das Wischwassersystem 4 zum Beaufschlagen von frontseitigen Scheinwerfern 7 des Kraftfahrzeugs 1 mit Wischwasser eingerichtet sein.
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Das Wischwassersystem 4 weist einen im Motorraum 2 angeordneten Wischwasserbehälter 8, einen in einem Kofferraum 3 angeordneten Wischwasserzusatzbehälter 9, eine den Wischwasserzusatzbehälter 9 mit dem Wischwasserbehälter 8 verbindende Wischwasserleitung 10 und eine an der Wischwasserleitung 10 angeordnete, mit einem nicht gezeigten elektrischen Energiespeicher des Kraftfahrzeugs 1 verbindbare Pumpe 11 zum Pumpen von Wischwasser aus dem Wischwasserzusatzbehälter 9 in den Wischwasserbehälter 8 auf.
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An einem Ende der Wischwasserleitung 10 ist eine Verbindungseinheit 12 angeordnet, über die die Wischwasserleitung 10 mit einem nicht gezeigten Nachfüllstutzen des Wischwasserbehälters 8 verbunden ist. Alternativ kann die Verbindungseinheit abseits des Nachfüllstutzens mit dem Wischwasserbehälter 8 verbunden sein. Bevorzugt ist, wenn der im Kofferraum angeordnete Wischwasserzusatzbehälter 9 über eine weitere Verbindungseinheit 12 (die in 1 nicht erkennbar ist) zerstörungsfrei lösbar mit der Wischwasserleitung 10 verbunden ist. Diese Ausgestaltung erleichtert ein Neubefüllen eines geleerten Wischwasserzusatzbehälters 9 oder ein Austauschen des geleerten Wischwasserzusatzbehälters 9 durch einen neuen, befüllten Wischwasserzusatzbehälter 9.
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Das Wischwassersystem 4 weist einen an dem Wischwasserbehälter 8 angeordneten Füllstandsensor 13 zum Erfassen eines Füllstands des Wischwasserbehälters 8 und eine mit dem Füllstandsensor 13 verbundene Elektronikeinheit 14 auf. Die Elektronikeinheit 14 ist eingerichtet, aus Sensorsignalen des Füllstandsensors 13 zu ermitteln, ob der Füllstand des Wischwasserbehälters 8 unter einem minimalen Füllstandwert liegt oder nicht. Zudem ist die Elektronikeinheit 14 eingerichtet, eine elektrische Energieversorgung der Pumpe 11 für einen Zeitraum vorgegebener Länge einzuschalten, wenn der Füllstand des Wischwasserbehälters 8 unter dem minimalen Füllstandwert liegt.
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Die Elektronikeinheit 14 ist zudem eingerichtet, einen momentanen Stromverbrauch der Pumpe 11 zu überwachen, unter Berücksichtigung des momentanen Stromverbrauchs der Pumpe 11 zu ermitteln, ob der Wischwasserzusatzbehälter 9 leer ist oder nicht, und die Pumpe 11 abzuschalten und ein Warnsignal auszugeben, wenn der Wischwasserzusatzbehälter 9 leer ist. Hierzu kann das Wischwassersystem 4 eine zumindest mittelbar mit einem nicht gezeigten Pluspol des nicht gezeigten elektrischen Energiespeichers des Kraftfahrzeugs 1 verbindbare, nicht gezeigte positive elektrische Leitung, einen an der positiven elektrischen Leitung angeordneten, mit der Elektronikeinheit 14 ansteuerbaren, nicht gezeigten Schalter, eine zumindest mittelbar mit einem nicht gezeigten Minuspol des elektrischen Energiespeichers des Kraftfahrzeugs 1 verbindbare, nicht gezeigte negative elektrische Leitung und einen an der negativen elektrischen Leitung angeordneten, nicht gezeigten Messwiderstand aufweisen, der zum Erfassen des momentanen Stromverbrauchs der Pumpe 11 elektrisch mit der Elektronikeinheit 14 verbunden ist. Eine entsprechende Ausgestaltung eines Wischwassersystems ist in 2 gezeigt.
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Die Elektronikeinheit 14 kann zudem eingerichtet sein, eine Menge des von dem Wischwasserzusatzbehälter 9 zu dem Wischwasserbehälter 8 gepumpten Wischwassers auf Basis eines Zeitraums zu ermitteln, in dem die Pumpe 11 eingeschaltet ist. Zudem kann die Elektronikeinheit 14 eingerichtet sein, zu ermitteln, ob das Kraftfahrzeug 1 gestartet wird oder nicht, bei jedem Kraftfahrzeugstart zu ermitteln, ob der Füllstand des Wischwasserbehälters 8 unter einem minimalen Füllstandwert liegt oder nicht, und bei Vorliegen eines Kraftfahrzeugstarts und eines unter dem minimalen Füllstandwert liegenden Füllstands des Wischwasserbehälters 8 zu ermitteln, ob der Wischwasserzusatzbehälter 9 leer ist oder nicht.
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2 zeigt eine schematische Darstellung von Details eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Wischwassersystem 15 für ein nicht gezeigtes Kraftfahrzeug.
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Von dem Wischwassersystem 15 sind die Elektronikeinheit 14, die Pumpe 11, eine zumindest mittelbar mit einem nicht gezeigten Pluspol eines nicht gezeigten elektrischen Energiespeichers des Kraftfahrzeugs verbindbare positive elektrische Leitung 16, ein an der positiven elektrischen Leitung 16 angeordneter, mit der Elektronikeinheit 14 ansteuerbaren Schalter 17, eine zumindest mittelbar mit einem nicht gezeigten Minuspol des elektrischen Energiespeichers verbindbare negative elektrische Leitung 18 und ein an der negativen elektrischen Leitung 18 angeordneter Messwiderstand 19 gezeigt, der zum Erfassen des momentanen Stromverbrauchs der Pumpe 11 elektrisch mit der Elektronikeinheit 14 verbunden ist.
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Das Wischwassersystem 15 kann im Übrigen entsprechend dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ausgebildet sein. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher auf die obige Beschreibung zu 1 verwiesen.
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3 zeigt eine Darstellung eines Betriebsablaufs eines weiteren Ausführungsbeispiels für ein nicht gezeigtes erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug.
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In Schritt 100 wird das Kraftfahrzeug gestartet. In Schritt 110 ermittelt die nicht gezeigte Elektronikeinheit des nicht gezeigten Wischwassersystems des Kraftfahrzeugs, ob der momentane Füllstand des in einem nicht gezeigten Motorraum des Kraftfahrzeugs angeordneten, nicht gezeigten Wischwasserbehälters unter einem minimalen Füllstandwert liegt oder nicht. Liegt der momentane Füllstand des Wischwasserbehälters unter dem minimalen Füllstandwert, wird die nicht gezeigte Pumpe des Wischwassersystems, mit der Wischwasser von dem in dem nicht gezeigten Kofferraum des Kraftfahrzeugs angeordneten, nicht gezeigten Wischwasserzusatzbehälter zu dem Wischwasserbehälter pumpbar ist, in Schritt 120 mittels der Elektronikeinheit für einen Zeitraum vorgegebener Länge eingeschaltet. In Schritt 130 wird geprüft, ob der Zeitraum vorgegebener Länge abgelaufen ist oder nicht. Ist der Zeitraum vorgegebener Länge abgelaufen, wird in Schritt 140 eine Überwachung des momentanen Stromverbrauchs mittels der Elektronikeinheit begonnen. In Schritt 150 ermittelt die Elektronikeinheit unter Berücksichtigung des momentanen Stromverbrauchs der Pumpe, ob der Wischwasserzusatzbehälter leer ist oder nicht. Ist der Wischwasserzusatzbehälter leer, schaltet die Elektronikeinheit die Pumpe ab und gibt ein Warnsignal aus. Ist der Wischwasserzusatzbehälter nicht leer, wird in Schritt 160 eine vorgegebene Menge an Wischwasser von dem Wischwasserzusatzbehälter in den Wischwasserbehälter gepumpt, indem die Pumpe für einen Zeitraum vorgegebener Länge eingeschaltet gehalten wird. In Schritt 170 wird geprüft, ob der Zeitraum vorgegebener Länge aus Schritt 160 abgelaufen ist oder nicht. Ist dieser Zeitraum vorgegebener Längs abgelaufen, wird in Schritt 180 die Pumpe mittels der Elektronikeinheit abgeschaltet. Ist der Zeitraum vorgegebener Länge noch nicht abgelaufen, wird in Schritt 190 der momentane Stromverbrauch der Pumpe mittels der Elektronikeinheit erfasst. In Schritt 200 wird mittels der Elektronikeinheit erfasst, ob sich die Pumpe im Leerlauf befindet oder nicht. Befindet sich die Pumpe nicht im Leerlauf, wird zu Schritt 170 zurückgegangen. Befindet sich die Pumpe im Leerlauf, wird die Pumpe in Schritt 210 mittels der Elektronikeinheit abgeschaltet. In Schritt 220 erzeugt die Elektronikeinheit ein Warnsignal, das darauf hinweist, dass der Wischwasserzusatzbehälter leer ist. In Schritt 230 ermittelt die Elektronikeinheit, ob der Füllstand des Wischwasserbehälters unter dem vorgegebenen minimalen Füllstand liegt. Liegt der Füllstand des Wischwasserbehälters nicht unter dem vorgegebenen minimalen Füllstand, wird zu Schritt 110 übergegangen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Motorraum
- 3
- Kofferraum
- 4
- Wischwassersystem
- 5
- frontseitige Scheibe
- 6
- heckseitige Scheibe
- 7
- Scheinwerfer
- 8
- Wischwasserbehälter
- 9
- Wischwasserzusatzbehälter
- 10
- Wischwasserleitung
- 11
- Pumpe
- 12
- Verbindungseinheit
- 13
- Füllstandsensor
- 14
- Elektronikeinheit
- 15
- Wischwassersystem
- 16
- positive elektrische Leitung
- 17
- Schalter
- 18
- negative elektrische Leitung
- 19
- Messwiderstand
- 100
- Schritt
- 110
- Schritt
- 120
- Schritt
- 130
- Schritt
- 140
- Schritt
- 150
- Schritt
- 160
- Schritt
- 170
- Schritt
- 180
- Schritt
- 190
- Schritt
- 200
- Schritt
- 210
- Schritt
- 220
- Schritt
- 230
- Schritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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